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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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die immer grösser werdende Liebhaberei für Blumen, in der steigenden Wohlhabenheit des Landes begründet liegt und durch zahlreiche Ausstellungen reiche För derung gefunden hat Pflanzenneuheiten. Mehr und mehr macht sich die Neigung bei den deutschen Landschaftsgärtnern geltend, wertvollen neuen Gruppenpflanzen ihre Auf merksamkeit zu schenken. Da einzelne Pflanzenge biete, wie Begonien, Pelargonien usw., in den letzten Jahren wertvolle deutsche Neuzüchtungen zu ver zeichnen hatten, so kann erfreulicherweise konstatiert werden, dass mehr und mehr unsere guten deutschen Pflanzenneuzüchtungen Eingang und Anerkennung fanden, während in früheren Jahren die Züchtungen des Auslandes, besonders diejenigen von England und Frankreich, die herrschenden waren. Auch auf die Topfpflanzen trifft dieses Verhältnis zu, und wir er freuen uns auch hierin zunehmender, wertvoller deutscher Pflanzeneinführungen. Die Schnittblumen gärtnereien arbeiten ebenfalls zumeist mit deutschen Pflanzenzüchtungen, und es sind in dem Gebiet der Sommerblumen schon seit Jahren die früher überall dominierenden Auslandszüchtungen weit durch unsere deutschen Züchtungen verbessert worden. Das trifft ebensogut für winterharte Stauden-Schnittblumen wie auch für Knollenpflanzen zu. Insbesondere wurden unter den Edeldahlien in den letzten Jahren von deutschen Züchtern Zuchtleistungen erreicht, die in Bezug auf praktischen Verwendungswert den früher ausschlaggebenden englischen Dabliensorten weit vor zuziehen sind. Deutsche Rosenneuheiten können ge trost mit den ausländischen Züchtungen konkurrieren. Alles in allem darf das Geschäft als hoffnungsvoll bezeichnet werden. Abgeschnittene Blumen. Das Geschäft in abgeschnittenen Blumen war sehr rege. Nachfrage und Angebote hatten bedeutend zugenommen. Be vorzugt wurde langstielige, erstklassige Ware, die auch gute Preise erzielte, jedoch auch Waren zweiter Sorte fanden bei niedrigen Preisen bedeutenden Absatz. In den Monaten Januar, Februar, März beherrschten französische und italienische Waren den Markt, wozu wesentlich die neue Kurierzugverbindung beitrug, die es ermöglicht, la.-Ware in sehr gutem, frischem Zu stande auf den Markt zu bringen. In den Monaten April, Mai, Juni waren meistens langstielige deutsche la.-Waren am Platze, wie Rosen, Orchideen, Flieder, Nelken, Lilien, feinere Sorten Tulpen, Iris. Alle diese Artikel fanden bei angemes senem Preise leichten Absatz, während der Preis für Maiblumen, die in grossen Posten umgesetzt wurden, zeitweise sehr gedrückt war. In den Monaten Juli, August, September erzielten langstielige la.-Waren nur mittelmässige Preise, wäh rend Waren zweiter Sorte vollkommen vernachlässigt wurden. Der Import gestaltete sich im letzten Jahre sehr lebhaft, während der Export nur mittelmässig war. Baumschulenartikel. Der frost- und auch schneelose Winter liess im Berichtsjahre einen ungewöhnlich frühen Anfang des Geschäftes zu, so dass es nur ganz kurze Zeit unter brochen wurde. Die Nachfrage nach aussergewöhn lichen Stärken von Obstbäumen in den bekannteren Sorten stieg und konnte nicht in genügendem Masse befriedigt werden. Die vielen kleinen Kolonisten der Umgegend verlangen Bäume usw., die ihnen womög lieh im zweiten Jahre Erträge bringen sollen und sind nur schwer von der Unmöglichkeit der Erfüllung dieses Verlangens zu überzeugen. Die Kleinheit der Parzellen, in welche die Bauernwirtschaften zerlegt werden (häufig nur 1000 bis 1250 qm), gestatten nur die beschränkte Anpflanzung, und da es der Wunsch dieser Besitzer ist, von allem etwas zu haben, wird das Detailgeschäft sehr erschwert und zeitraubend. Der Versand nach ausserhalb in Hoch- und Mittel stämmen umfasste besonders Aepfel in gewöhnlicher Handelsstärke; weniger begehrt waren Birnen und noch geringer Pflaumen und Kirschen, am geringsten die gewöhnlicne Sauerkirsche. In Formobst trat das Verlangen nach aussergewöhnlich starker Ware nicht besonders hervor. Beerenobst ging noch flott ab, doch musste der Versand sehr beschleunigt werden, da das um fast 14 Tage früher als sonst einsetzende Frühjahrswetter die Sträucher schnell ergrünen liess. Die Preise für Obstbäume erzielten keine Erhöhung, da das Massenangebot von ausserhalb eine Steigerung nicht zuliess. Alleebäume wurden in starker Ware gesucht, jedoch wurde eine entsprechende Preiserhöhung nur selten bewilligt, so dass die Anzucht solcher Stärken, trotz scheinbar hoher Preise, unlohnend bleibt. Schwache Ware für Chausseebäume usw. wurde infolge der Konkurrenz der aus kleinen Plätzen kom menden Angebote schlecht bezahlt. Ziergehölze, gleichfalls in Massen von ausser halb, sogar in den Tageszeitungen angeboten, erzielten nur mässige Preise. Zu bedauern ist die Unkenntnis der Verbraucher und nicht zum wenigsten einiger Landschaftsgärtner, die den Strauch nur nach Höhe und Breite, nicht aber nach Art und Varietät for dern, und Gartenanlagen damit ausführen, die einen wirklichen Fachmann in Schrecken setzen. Eine weitere Gepflogenheit dieser Unternehmer (denn die Vor- und Hofgärten der Neubauten werden mit mög lichster Unterbietung in Akkord zur Ausführung übernommen) ist seit zwei Jahren immer mehr in Aufnahme gekommen. Sie besteht darin, dass ohne Ricksicht auf Vegetation, Jahreszeit, ob es im Mai, Juli oder September ist, fortwährend gepflanzt wird und sich nachher niemand um das Gedeihen der Pflanzen kümmert, wenn nur der Garten zur Ueber- gabe des Hauses fertig ist. Das mangelnde Verständ nis vieler Bauherren und die Eile, das Haus fertig zu verkaufen, fördern diese leichtsinnig zu nennende Art der Herstellung der Gartenanlagen und schädigen dadurch die Gärtnereien, weil die Nachbesitzer keine Lust haben, ihre Gärten wieder instand setzen zu lassen, da „ja doch alles tot geht“. Ausnahmen sind selten. Für gewisse, von fachmännischen Landschafts gärtnern ausgeführte Anlagen werden auch jetzt noch gute Gehölze gefordert und entsprechend bezahlt, doch wird dadurch der Nachteil auswärtiger Schleuder konkurrenz nicht ausgeglichen. Nadelhölzer werden in guten Solitärs, auch in grösserer Stärke, gesucht und preiswürdig bezahlt. Kleinere Ware vermag jedoch angemessene Preise nicht zu erzielen. Grosse Massen werden zu Winter- Dekorationszwecken verbraucht und müssen billig ge liefert werden, dafür wird aber auf schönen voll endeten Wuchs wenig Wert gelegt. Die zu diesem Zweck verwendeten kleinen Rottannen werden massen haft angeboten. Insbesondere werden die Preise, die so lange lohnend waren, von ausserhalb ohne Not gedrückt, nur um loszuschlagen. Auch in diesem Artikel macht sich jetzt eine Ueberhastung bemerkbar. Während er bisher erst im Oktober und November gehandelt wurde, begann der Umsatz im vergangenen Jahre schon anfangs September, sobald die Blumen der Balkon- und Gräberbepflanzungen etwas in ihrem Flor nachliessen. Infolgedessen kamen schon im November Klagen über Nadelfall, zumal die ausser ordentlich hohe Wärme der ersten Septemberhälfte die Pflanzen austrocknete. War schon das Herbstgeschäft 1905 in Rosen be schränkt, so war es im Frühjahr 1906 noch geringer; namentlich blieben in Hochstämmen grosse Bestände übrig. Die trotzdem überall geförderte Ueberpro- duktion lässt befürchten, dass, wenn nicht besondere Umstände eintreter, sich wieder ein Ueberfluss be merkbar machen und preisdrückend wirken wird, wie dies Ende der neunziger Jahre geschah. Lauten doch Angebote aus Sachsen jetzt schon auf Preise bei denen ein Nutzen nicht mehr bleiben kann. Niedrig veredelte Rosen haben noch eine regere Nachfrage, doch ist es nur dem grossen Verbrauch der Treib gärtnereien zu danken, dass nicht allzuviel Ueberstand verbleibt. Lohnend ist auch dieser Kulturzweig für Berlin nicht mehr. Obstwildlinge und Forstpflanzen kommen für Berlin infolge der Massenanzuchten Holsteins und des Importes aus Belgien, den sich einige Firmen zollfrei zu erhalten rechtzeitig mit Erfolg bemüht haben, nicht mehr in Betracht. Der Import speziell holländischer Artikel nahm Ende 1905 und bis zum 1. März 1906, an welchem Tage der Zoll in Wirksamkeit trat, einen derartigen Umfang an, dass im Inlande grosse Bestände in Ge hölzen angesammelt wurden, nach deren Unterbringung sich erst die Wirkung des Zolles übersehen lassen wird. Trotz dieser Masseneinfuhr war auf seilen holländischer Firmen noch im Frühjahr das Angebot vieler Artikel so dringend, dass es den Anschein er weckte, als wollten diese Firmen sich einiger bisheri ger Spezialitäten entledigen, weil sie ihnen nicht mehr rentabel erschienen, wenn auch nur ein Teil des Zolles auf sie entfällt. Ueberhaupt zeigen die hollän dischen Händler keine Neigung zu Ermässigungen in Anbetracht des Zolles. Es wird also wohl der deutsche Handelsgärtner diesen Schutzzoll für Artikel, die er nicht kultivieren kann, selbst zahlen müssen. Berlin wird immer mehr der Absatzort deutscher und ausländischer Baumschulenerzeugnisse. Es sind jetzt das ganze Jahr hindurch Inhaber und Vertreter solcher Geschäfte hier tätig, die sich sogar in die kleinsten Blumengeschäfte begeben, um einige „Wilde Weine“ oder ähnliche geringwertige Artikel abzusetzen, nach dem sie vorher die Aufträge der grösseren Konsu menten eingeholt haben. Geschäftsgang der Blumenhandlungen. Der Geschäftsgang kann als ein guter bezeichnet werden, was der andauernd guten Konjunktur im Handel und in der Industrie zuzuschreiben ist. Das ganze Jahr hindurch war reichlich Blumenmaterial am Markte; sowohl deutsche wie französische Ware war in Mengen vorhanden, so dass trotz vermehrter Nachfrage ein Ueberfluss darin zu verzeichnen war. Nur wirkliche la. Qualität war nach wie vor knapp und wurde mit hohen Preisen bezahlt. Bei der Bin derei ist zu bemerken, dass Blumenkörbe, arrangiert aus abgeschnittenen Blumen, immer weniger und nur zu ganz gewissen Gelegenheiten, wo sie nur einige Stunden zu halten haben (Jubiläen usw.), noch ge kauft werden. Lose Blumen hingegen werden von Tag zu Tag mehr verlangt. Hierin ist die Nachfrage für wirklich la. Qualität fast grösser als das Angebot. Blühende Topfpflanzen und mit grünen und blühenden Pflanzen ausgestattete Körbe werden ebenfalls immer mehr verlangt, da diese bedeutend länger halten als abgeschnittene Blumen oder die schon erwähnten Blumenkörbe. Das Geschäft in Palmen und Blatt pflanzen ist sehr zurück gegangen. Teilweise liegt dies wohl daran, dass in den mit Zentralheizung ver sehenen Häusern sich tatsächlich Palmen und grüne Pflanzen schlechter halten als in den früheren mit Oefen geheizten Zimmern. Teilweise liegt es aber wohl auch daran, dass die Palmen, die grösstenteils in Belgien herangezogen und des schnellen Wachs tums wegen, in sehr heissen Gewächshäusern hultiviert werden und danach den Wechsel in eine kühlere Zimmertemperatur schlecht vertragen, sich als Zimmer pflanzen weniger halten. In den letzten Jahren sind noch dazu von grossen Warenhäusern hier in Berlin einge kaufte grosse belgische Ueberstände auf den Markt ge worfen worden, so dass vielleicht auch hiermit der Rück gang begründet werden kann. In dem Dekorations geschäft konnte man im letzten Jahre bemerken, dass an diesen Geschäftszweig grössere Anforderungen ge stellt werden, d. h. es werden Dekorationen aus erst klassigem Material verlangt und nicht aus minder wertigen, trostlos aussehenden Palmen und Lorbeer bäumen. Dieses ist wohl hauptsächlich unserer Künst lerschaft mit zu verdanken, die sich mit solchen De korationen beschäftigt und unschöne Pflanzen nicht zugelassen hat. Durch die günstigen Expressverbin dungen mit Süd-Frankreich und Italien sind die Blumengeschäfte zum grossen Teil in den Monaten Dezember, Januar, Februar gezwungen, unter Aus schaltung deutscher Blumen französische und italie nische zu verarbeiten. Während früher durch den langen Transport die Blumen in ihrer Qualität beein trächtigt wurden, ist man jetzt in der Lage, erst klassige Ware, namentlich in Rosen und Nelken, zu erhalten. Der Transport von Cannes nach hier dauert nur 32 Stunden. Binderei. Die Vorbedingungen für ein gutes Geschäft, Hochkonjunktur in der Industrie, dem Handel und der Landwirtschaft, waren im abgelaufenen Jahre vorhanden, so dass im allgemeinen von einem guten Geschäftsjahre gesprochen werden kann. Der Export aus dem Süden war ununterbrochen reichlich und dank der besseren Transportverbindungen kamen die Blumen meist in vorzüglicher Beschaffenheit hier an und fanden gute Verwendung. Aber auch hiesige und deutsche Ware war stets sehr reichlich angeboten. Dem entsprach auch eine starke Nachfrage, denn es ist eine alte Erfahrung, dass, wenn die Blumen billig sind, die Liebe für sie in die breitesten Volksschichten dringt. Hierzu kommt noch, dass die Blumenbindereien sich in letzter Zeit auch des präparierten und trock nen Materials teilweise annehmen. Davon werden namentlich zur Schaufensterdekoration für andere Branchen geeignete Artikel, wie Ruscus-, Kugel- und Pyramidenbäumchen usw. hergestellt, die auch für Zimmerschmückungen Verwendung finden. Für Balkonpflanzungen war ebenfalls reichliches Material vorhanden, jedoch ist hierin der Verdienst sehr gering, da durch das scheinbar billige Angebot von Pflanzen das Publikum irregeführt wird, und dann für gute Pflanzen ebenfalls nur billige Preise bewilligen will. Das Weihnachts- und Ostergeschäft war infolge der noch nicht aufgehobenen Verfügung des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe, nach welcher die Geschäfte an den ersten Feiertagen nur bis 10 Uhr offen sein dürfen, sehr gering, was natürlich auf die Handelsgärtnerei zurückwirkte, und zur Folge hatte, dass nach den Feiertagen eine grosse Menge stehen gebliebener Ware zu sehr billigen Preisen angeboten wurde. Landschaftsgärtnerei. Das Geschäft in der Landschaftsgärtnerei hat sich im abgelaufenen Jahr nicht wesentlich von dem Vor jahr unterschieden. Das Interesse für die Gartenkunst ist im allgemeinen wohl gestiegen, aber es fehlt für eine weitere Fortentwickelung das Sachverständnis derjenigen, für die neue Gärten geschaffen weiden. Wo das Sachverständnis mangelt, können die Kosten für die Sache und d e Sache selbst nicht beurteilt werden. Daher entstehen viele schlechte Gartenan lagen auf Grund scheinbar billiger Kostenanschläge, die dem Besitzer, nachdem dessen Verständnis sich gebildet hat, keine Freude, sondern nur Verdruss bereiten. Als ein Zeichen des wachsenden Verständ nisses und Interesses für die Gartenkunst sind die vielen Umgestaltungen älterer Gärten anzusehen, bei denen der Besitzer positive Aufgaben zur Lösung für den Gartenkünsiler stellt. Hier wird ein Zusammen arbeiten von Gartenfreund und Gärtner erreicht, welches einen sicheren Gewinn für die Landschafts gärtnerei bringen wird. Als ein weiteres erfreuliches Zeichen für das wachsende Interesse für die Garten kunst ist die Beteiligung der Architekten und bilden den Künstler bei der Gartengestaltung hervorzuheben. Es muss aber gesagt werden, dass der Wille allein nicht genügt, um einen künstlerisch vollendeten Garten zu schaffen. Als Beispiel hierfür kann wohl der Landes-Ausstellungspark dienen, wo der Versuch unternommen wurde, einen Park zu schaffen, der den Anspruch auf künstlerische Durchbildung machen könnte. DieserVersuch hat leider zu keinem günsti gen Resultat geführt. Es ist nur ein wenig an sprechender Restaurationsgarten entstanden. An Aufträgen für Gartenanlagen fehlte es nicht, jedoch handelt es sich meistens um kleine Haus- und Nutzgärten, die mit den bescheidensten Mitteln ange legt und unterhalten werden. Den wieder gestiegenen Löhnen der Arbeitskräfte entsprechend, sind die Kosten für die Gartenanlagen und besonders für die Instandhaltung der Gärten gewachsen. Eine Folge hiervon ist die leider oft zusehend mangelhafte Gartenpflege. Als ein erfreuliches Zeichen muss die wachsende Liebe für Blütenpflanzen im Garten be zeichnet werden, die ganz besonders auffällt bei der Ausschmückung der Sitzplätze am Hause und auf den Baikonen. In letzter Hinsicht kann Berlin wohl in der ersten Reihe genannt werden. Grosse Objekte werden in Berlin und angrenzend immer seltener, wogegen sich die kleinen Viilengärten und Hofgärten bei Mietshäusern mehren. Arbeiten von grösserem künstlerischen Werte sind bei diesen letzteren leide nicht häufig. Dies findet seinen Grund in der grosse« Konkurrenz und der mit ihr verbundenen Unterbietung. Fast jeder Architekt und Hausbesitzer fordert zur Anlage des Gartens von drei bis vier Landschafts gärtnern Offerten ein; oft bieten sich sogar zehn bis zwölf Gärtner an, kostenlos Entwürfe und Kostenan schläge zu machen. In der Regel erhält dann das mit der niedrigsten Geldsumme abschliessende Projekt den Vorzug. Bei manchen Behörden, speziell den Garnison-Baubehörden, ist es ähnlich. Hier wird unter allen Umständen das billigste Projekt bevorzugt Dass dann keine Kunstwerke zustande kommen, sondern Arbeiten und Lieferungen in der Regel minderwertig sind, liegt auf der Hand. Der Privatmann hat im Durchschnitt für den künstlerischen Wert oder Unwert einer Anlage zu wenig Verständnis; für ihn ist die Endsumme des Kostenanschlages massgebend, nicht der Inhalt Ver gleicht man die Summen, welche für Skulpturen und Bildwerke, sowie für kunstgewerbliche Gegenstände ausgegeben werden mit denen, welche den Werken der Gartenktmst verbleiben, so fällt der Vergleich sehr zu ungunsten der letzteren aus. Konkurs-Nachrichten. Kronach. Ueber das Vermögen der Kunst und Handelsgärtnerseheleute Johann und Marga retha Rochholz in Kronach ist am 5. Juni 1907 das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursver walter: Rechtsanwalt Justizrat Pausch in Kronach. Offener Arrest, Anzeigefrist 15. Juli 190". Anmelde frist bis 15. Juli 1907. Termin zur Beschlussfassung über die Wahl eines anderen Verwaiters, Montag 8. Juli 1907. Termin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen, Mittwoch 24. Juli 1907. Neue Firmen. Hermann Räbiger, Handelsgärtner,Beetzen dorf (Altmark). G. Hoppe, Handelsgärtner, Eulau, P. Eulau- Wilhelmshütte. Frau Marie Cichon, Blumenhandlung Lipine (O.-Schlesien). Arthur Lichey, Handelsgärtner, Weigelsdorf, Kr. Reichenbach i. Schl. K. Sedlacek, Kunst- und Landschaftsgärtner, Dresden-N, Döbelnerstrasse. Edwin Lange, Handelsgärtner, Kleinstechau, P. Nöbdenitz (S.-Altenburg). Florentine Schierz, Blumenhandlung, Bi berach a. d. Riss (Württemberg). Firmen-Aenderungen. Fritz Fresenius, Blumenversand engros in Kassel, verzog von Bremerstrasse 14 nach Kölni sche Strasse 31. Inserate kosten pro Zeile 10 Ptg„ bel Wiederholungen Rabatt REKLAMEN €€€€€€€€€ Bellegem kosten zwischen den Textsetteo ■000 Stack bis 10 Gr. Otvlcil 10 Bk. Oscar R. Mehihorn, Sehweinsburg (Sachsen). 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