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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 9.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19070000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19070000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 9.1907
-
- Ausgabe No. 1, 5. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 2, 12. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 3, 19. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 4, 26. Januar 1907 1
- Ausgabe No. 5, 2. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 6, 9. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 7, 16. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 8, 23. Februar 1907 1
- Ausgabe No. 9, 2. März 1907 1
- Ausgabe No. 10, 9. März 1907 1
- Ausgabe No. 11, 16. März 1907 1
- Ausgabe No. 12, 23. März 1907 1
- Ausgabe No. 13, 30. März 1907 1
- Ausgabe No. 14, 6. April 1907 1
- Ausgabe No. 15, 13. April 1907 1
- Ausgabe No. 16, 20. April 1907 1
- Ausgabe No. 17, 27. April 1907 1
- Ausgabe No. 18, 4. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 19, 11. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 20, 18. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 21, 25. Mai 1907 1
- Ausgabe No. 22, 1. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 23, 8. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 24, 15. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 25, 22. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 26, 29. Juni 1907 1
- Ausgabe No. 27, 6. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 28, 13. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 29, 20. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 30, 27. Juli 1907 1
- Ausgabe No. 31, 3. August 1907 1
- Ausgabe No. 32, 10. August 1907 1
- Ausgabe No. 33, 17. August 1907 1
- Ausgabe No. 34, 24. August 1907 1
- Ausgabe No. 35, 31. August 1907 1
- Ausgabe No. 36, 7. September 1907 1
- Ausgabe No. 37, 14. September 1907 1
- Ausgabe No. 38, 21. September 1907 1
- Ausgabe No. 39, 28. September 1907 1
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1907 1
- Ausgabe No. 44, 2. November 1907 1
- Ausgabe No. 45, 9. November 1907 1
- Ausgabe No. 46, 16. November 1907 1
- Ausgabe No. 47, 23. November 1907 1
- Ausgabe No. 48, 30. November 1907 1
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1907 1
- Ausgabe No. 52, 28. Dezember 1907 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 9.1907
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- Der Handelsgärtner
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zwischen aber Auskünfte über ibn erteilen. Das Kaufmannsgericht Breslau hat sich in letzterem Sinne entschieden, da aus den Beratungen der Kommission über das Bürgerliche Gesetzbuch und das Handelsgesetzbuch deutlich hervor gehe, dass der Gesetzgeber als Zeitpunkt der Ausstellung des Zeugnisses den Tag des Ab ganges des Angestellt n im Auge gehabt habe. Der Antrag, das Zeugnis schon bei der Kün digung verlangen zu dürfen, wurde abgelehnt, weil dem Angestellten die ganze übrige Dienst zeit verleidet würde, wenn das Zeugnis etwa kein gutes sei. — Hat der Arbeitgeber für den Schaden aufzukommen, wenn er für einen Arbeiter keine Marken klebt? Wir haben diese Frage an dieser Stelle schon wiederholt erörtert. Die heutige Rechtsprechung steht auf dem Standpunkte, dass dies nur dann der Fall ist, wenn der Arbeitgeber die ihm an sich obliegende öffentlich-rechtliche Pflicht auch noch besonders durch privatrechtliche Ab machung mit dem Arbeitnehmer übernommen hat. Beide müssen also ein Abkommen da rüber getroffen haben, dass der Arbeitgeber die Beitragsmarken verwenden soll. Das ist nach unserm Dafürhalten ein ganz unhaltbarer Zustand, denn solche Abkommen dürften fast nie getroffen werden. Hat nun der Arbeit nehmer seine Beiträge entrichtet, aber der Arbeitgeber trotzdem die Marken nicht verwendet, so kann der Versicherte aus der Versicherung keine Ansprüche herleiten. Wenn hieran nichts geändert wird, so müssen die Arbeitnehmer von Zeit zu Zeit darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie die Bescheinigungen über die aufgerechneten Quittungskarten nachprüfen oder sich von Zeit zu Zeit die laufende Quittungs karte zur Einsichtnahme vorlegen lassen. Auch die Angestellten- Vereinigungen sollten ihre Mit glieder auf diese Eventualität hinweisen, um sie vor Schaden zu bewahren. — Muss ein Angestellter den Kassen arzt annehmen, auch wenn er zu Ihm kein Vertrauen hat? Diese Frage hat das Sächsische O erverwaltungsgericht in einer Ent scheidung vom 22. September 1906 beantwortet und zwar in bejahendem Sinne. Nach § 26 a, Ziffer 2b des Krankenversicherungsgesetzes hat die ärztliche Behandlung nur durch bestimmte Aerzte zu geschehen und hiernach hat sich das Kassenmitgl ed zu richten. Ein erkranktes Kassenmitglied kann also nicht schon deshalb verlangen, dass ihm die Kosten eines anderen Arztes erstattet werden, weil es angeblich gerade m dem Kassenarzt kein rechtes Vertrauen hat, es müssten vielmehr in solchem Falle bestimmte Tatsachen vorgebracht werden, welche das Miss trauen begründet erscheinen liessen. — Lungenbluten kann ein Betriebs unfall sein. Ein Arbeiter batte einige Zeit an Bluthusten gelitten, war jedoch wieder gesund geworden und hatte darnach auch seine ge wöhnliche Beschäftigung wieder aufgenommen. Er war dabei gezwungen, körperlichen An strengungen sich zu unterziehen, Gegenstände zu heben und zu tragen u. dgl. m. Bei dieser Beschäftigung wurde er nun abermals von einem Lungenbluten befallen und da er die Arbeit nicht sofort einstellte, verschlimmerte sich sein Leiden dermassen, dass er seine Be schäftigung aufgeben musste und auf Grund des Un all Versicherungsgesetzes nunmehr die Unfallrente forderte. Aber man wies seinen । Anspruch zurück, da das Leiden nicht auf einen Betriebsunfall zurückzuführen sei. Es liege lediglich die Verschlimmerung einer be- st henden älteren Krankheit vor, für welche eine Verpflichtung der Berufsgenossenschaft nicht in Frage kommen kann. Auch die be handelnden Aerzte hatten sich in dieser Weise ausgesprochen und betonten, dass der Erkrankte ja schon früher an Lungenbluten gelitten habe. Es sei anzunehmen, dass dieses Lungenbluten an jenem Tage auch ohne das Heben eines schweren Gegenstandes eingetreten sei. Das Sächsische Landesversicherungsamt, dem schliess lich die Entscheidung der Frage oblag, hat jedoch dem Erkrankten die volle Unfallrente durch Entscheidung vom 7. Juli 1906 zugebilligt. Allerdings sei die 1 Ursache der Lungen blutung das Tragen des schweren Gegenstandes gewesen und es sei auch gar nicht zweifelhaft, dass die Blutung auf tuberkulöser Grundlage beruhe. Indessen habe bis zu dem fraglichen Tage die bei dem Kläger vorhandene Krank heit zur Erwerbsunfähigkeit desselben nicht geführt, während mit der Anstrengung eine Ver schlimmerung des Leidens einsetzte, die zur völligen Arbeitsunfähigkeit des Klägers führte. Der entscheidende Umschwung in dem Leiden des Klägers, welcher die Erwerbsunfähigkeit desselben zur Folge hatte, sei also durch den Unfall herbeigeführt worden und so liege ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Unfall und Eintritt der Erwerbsunfähigkeit vor. — Nasenbluten als Entlassungs grund. Ein Angestellter blieb von der Arbeit weg, er entschuldigte sich am anderen Tage damit, dass er Nasenbluten gehabt habe. Der Prinzipal wollte diese Entschuldigung nicht gelten lassen und verlangte Vorlegung des blutigen Taschentuches, was der Angestellte ver weigerte. Er wurde darauf hin entlassen. Dis Kaufmannsgericht Berlin verurteilte den Prinzipal zur weiteren Zahlung des O haltes, da derselbe kein Recht gehabt habe, die Vorlage des blutigen Taschentuches zu verlangen und der daher ent standene Auftritt könne deshalb auch keinen Eat- lassungsgrund b l den. Vereine und Versammlungen. — Der Verein deutscher Garten künstler berief am 4.Mii inDresden unterLeitung des Vorsitzenden Bindseil-Berlin eine Versamm lung ein, an welcher sich auch die Ehrenmit glieder Obergartendirektor Hofrat Bouche und Gartenbaudirektor Bertram beteiligten. Garten- invpektor Willy Lange-Dahlem hielt einen Vor trag über das Thema „Lebensfragen der Garten gestaltung“. Er beschäftigte sich mit den Ent wicklungsstufen der Gartenkunst, wies auf die immer stärker hervortretenden gegenwärtigen Bestrebungen hin, die Natur nachzuahmen und dass jeder Garfenkünstler nur zwei Möglich keiten der Ausgestaltung einer Anlage haben könnte, entweder Motive aus der Nitur nach zuahmen, oder die Anlage der Baukunst anzu gliedern. Er führte durch eine Reihe von Bei spielen an, dass viele Pflanzenarten, nur wenn sie in natürlicher Gruppierung gepflanzt werden, wirken können und hält diese Richtung des Gartenbaues für einen anerkennenswerten Fort schritt im modernen Sinne. In seinen weiteren Ausführungen trat Willy Lange den Ansichten des Prof. Mithesius, in dessem Buche „Land haus und Garten“ entgegen und wünscht keine Angliederung an die Architektur und Baukunst, sondern eine selbstständige freie Entwicklung der Gartenkunst. Er führte aus, dass es sich um nichts geringeres handle, als um die Er haltung des Deutschtums — des deutschen Gartens. Er warnt vor allzu eifriger Nachahmung der englischen Anlagen, überhaupt des fremd- ländischen uni ist überzeugt davon, dass die deutsche Gartenkunst sich ihre freie eigene Richtung erkämpfen wird. — Die deutsche Gesellschaft für Gartenkunst tagte ebenfalls in Dresden, eröffnet durch den Vorsitzenden der Gruppe Sachsen-Thüringen, Gartendirektor Linne- Erfurt, und zwar beschäftigten sich die Ver sammelten hauptsächlich mit der bereits in unserer heutigen Nummer wiedergegebenen Petition an das Abgeordnetenhaus, worin um Erhaltung und Schutz für die Naturdenkmäler zur Verschönerung unserer Heimat eingetreten werden sollte. Gartendirektor Linne sprach die Erwartung aus, dass die Anwesenden für die Schaffung eines G setzes durch die vorzu bereitende Petition eintreten möchten und glaubt, dass diesem Ziele am besten dadurch näher ge treten wird, wenn überall ständige Ausschüsse gebildet werden, die in obigem Sinne für die Erhaltung der Naturdenkmäler besorgt sind. Weiterhin hielt Garteningenieur Grossmann- Leipzig einen Vortrag über „Das Moderne in der Gartenkunst“. Er wünscht, dass der Gärtner in erster Linie Architekt ist und führt aus, dass ein Hausgarten nicht der Natur nachgeahmt wird, sondern eine Schöpfung für sich ist, ohne Zwang strenger Formen sich bilden müsse. Nach seiner Ansicht kommt es nur auf den I »halt an. Der Gartenkünstler hätte auch ganz andere Wünsche, soweit das Material in Frage kommt, als der Baukünstler etc. Die sich hier anschliessende Debatte ergab in vieler Hinsicht gegenteilige An sichten. Garteninspektor Bert hold-Leipzig wies die Einmischung der Bauarchitekten in der Gartenkunst zurück und sprach die U berzeugung aus, dass die Carolasee-Anlage als grosses vier eckiges Bassin, so wie es Geh. Hofrat Gurlitt gern gesehen hätte, von einem Oartenkünstler niemals für so schön gefunden werden könnte, als in ihrer heutigen, der Natur Rechnung tragenden Gestaltung. Gartendirektor Kube- Posen wünscht, die „Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst“ möge immer daran festhalten, dass der ausführende Garteningenieur auch Fachmann ist; keinesfalls dürfe das Beschneiden der Bäume und Sträucher in bestimmten Formen als ein Fortschritt bezeichnet werden; es sei dies vielmehr veraltet und ein Rückschritt, der vermieden werden müsse. Irgend eine Petition oder ein Beschluss in obiger Weise wurde nicht gefasst — Die Gruppe Westfalen des „Ver bandes der Handelsgärtner Deutsch lands“ hielt am 10. Mai in Dortmund eine Versammlung ab, mit welcher eine Früh jahrsbörse verbunden wurde. Diese Börse war zwar nur von wenigen Firmen, aber um so reichhaltiger, beschickt und es entwickelte sich auch, da die Mitglieder der Gruppe sich nahezu vollständig eingefunden hatten, ein recht flotter Umsatz. Als Hauptartikel können Palmen, Lorbeerbäume, Koniferen, Rosen in Töpfen, Hortensien, englische Pelargonien und alle Gruppenpflanzen, sowie Frühjihrsstauden an gegeben werden! Ausserordentlich fehlte in diesem Jahre Efeu. — Die hierauf folgende Versammlung wurde von W. Stoffregen- Dortmund mit einigen begrüssenden Worten eröffnet und als erster Punkt der Tagesordnung die Gehilfenbewegung behandelt, von der man übrigens bisher wenig dort merkte. Auch eine am gleichen Tage dort abgehalte te Gehilfe nver- Sammlung verlief resultatlos. Etwas mehr Iiteresse wurde dem zweiten Punkte, eine Tarifaufstellung der Landschaftsgärtnerei für Arbeiten und Lieferungen, ertgegergebracht. Im allgemeinen neigte man dazu, einen Tarif aufzustellen, und zu diesem Zwecke alle selb ständigen Gärtner zu Dortmund zu einer gemeinsamen Durchberatung dieser wichtigen Frage einzuladen. Andere wieder hielten es für richtiger, wenn in jedem Ort die betreffenden Arbeitgeber die Tagelöhne und Arbeitsverhält- nisse für sich regeln, zurr al die geforderten Lohnsätze sehr verschieden sind. Ferner kam man darauf zurück, event. eine Konventionalstrafe von allen denjenigen zu erheben, die den Tarif nicht einhalten. Zum Schluss wurde noch, um die Werbung von Mitgliedern für den Verband in die Wege zu leite», Mitte Juni eine Versamm lung nach Iserlohn anberaumt. — Die Linne Feier in Schweden zu Ehren des 200jnrigen Geburtstages des be rühmten Botanikers, findet währen 1 des Mai in allen g össeren O ten, vor allem aber in den Universitätsstädten Upsala und Lund, sowie in der Hauptstadt Stockholm von der Akademie der Wissenschaften in grossartiger Weise statt. Für Upsala wird am 23. Mai die Feier durch ein Frühlingsfest im dortigen botanischen Garten eingeleitet, am 24. Mai ist die offizielle Feier der Universität und ein Festessen, an dem auch die Maj-stäten und das königliche Haus teil nehmen, statt. In Stockholm beginnt die Feier am 25. Mai mit einem Festaktus im Nordischen Museum, woran sich ein Bankett schliessen wird. Auch in Rashult und der Universitätsstadt Lund finden grosse Feiern statt. Es werden fast aus allen Ländern zu den festlichen Ver anstaltungen Gäste erwartet, so aus Deutschland die Professoren Engler-Berlin, Ernst Haeckel- Jena, Pfeffer-Leipzig, Peter-Göttingen u. a. Lohnbewegung. — Der Streik der Gärtnergehilfen zu Basel ist nach neunwöchentlichem hartem Kampf für beide Teile unentschieden geblieben. De Gehilfen haben, soweit sie nicht zu den bisherigen Lohnsätzen weiter gearbeitet hatten, die Arbeit bedingungslos wieder aufnehmen müssen. Auch eine zurzeit von der Regierung aus versuchte Vermittlung scheiterte an dem geringen Entgegenkommen von Seiten der Gehilfen. Es kann auf der andern Seite aber angenommen werden, dass sich die Prinzipale von selbst bereit finden, ihren Angestellten höhere Löhne als bisher zu bewilligen. Ausstellungen. — Die Wohltätiigkeits-Gartenbau- Ausstellung in Berlin, die im März von Adolf Koscnel- Berlin ins Leben gerufen und so vielen Staub aufgewiibelt hat, kommt immer noch nicht zur Ruhe. „Die Wahrheit“ hat sich neuerdings unter dem Titel: „Der Kampf um die Kaiserin“ mit dieser Angelegenheit beschäf tigt, und eine vernichtende Kritik über die Form, wie diese Ausstellung in die Wege ge leitet wurde. Ferner wird darauf hingewiesen, dass sich der Unternehmer vergeblich um das Protektorat der deutschen Kaiserin bemüht hat. Auf der anderen Seite aber erreichte er, dass von der hohen Frau die Ausstellung durch einen Besuch ausgezeichnet wurde und darauf hin wurde das Unternehmen auch von der vor- hat, nicht die richtige Iastanz sei, in derartigen Fäll n ein U teil abzugeben. Es wird dann weiter als Beispiel, wie notwendig der Schutz für historische Gartenkunst ist, auf die Anlagen u Marienwerder bei Hannover und die Abtei Loccum hingewiesen. Diesen und vielen anderen alten Parks drohe infolge d s zu starken Ueberwiegens der wirtschaftlichen Interessen die Gefahr, ihre so interessante Eigenart zu verlieren. Oartendirektor Trip wünscht, dass eine staat liche Stelle zum Schutze und zur Pflege der artiger N turdenkmaler errichtet werde. — Wenn auch der Grundgedanke zweifellos ganz vor- treff ich ist und alles getan werden sollte, um d:rartige historische alte Baumgruppen und seltene Gehölze zu erhalten, so wird das wohl kaum eines besonderen Gesetzes bedürfen, vi Imehr bieten unsere vorhandenen Gesetze genügend Schutz. Wi' glauben eher, dass eine Denkschrift an alle Behörden, welche einen Einfluss zur Erhaltung derartiger Naturdenk mäler haben, die ja auch häufig durch ihren Sandort wirken, durchaus genügt hätte. Doch weifellos ist es anerkennenswert, dass immer wieder darauf hingewirkt wird. Wir glauben aber, dass auch für die Zukunft von fach männischer Site unermüilich dahin gewirkt werden soll, derartige Naturschönheiten der Nachwelt so lange als möglich zu erhalten. — Die Erhebung einer Grabpflege- gebühr in Biebrich (Rhein) legt den dortigen Handtlsgärtnern eine recht unangenehm empfundene und durchaus ungerechte Steuer auf, die aber schliesslich auf die Angehörigen der Verstorbenen zurückfällt. Es wird auf dem städtischen Friedhöfe infolge einer Magistrats verordnung von den Handelsgärtnern, die Pri vatgräber gegen Entgelt pflegen, 1 Mark Ge bühren für jede einzelne Grabstätte erhoben. Wir halten diese Einrichtung aber für gerechter, als wenn die Grabpflege überhaupt untersagt bezw. die Monopolisierung auf den Friedhöfen durchgeführt wird. — Die Rentabilität des Obstbaues in Böhmen innerhalb der letzten 10 Jahre gibt nach den „Mitteilungen des statistischen Landesamtes“ zweifellos nicht das glänzende Resultat, als vorausgesetzt werden konnte. Es sind durchschnittlich keine höheren Ziffern er reicht als in dem vorangegangenen Decenium; d. h. in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre und der ersten Hä fte der neunziger. Zweifel los konnte bei der bedeutend höheren Ver wertung der Ernten in den letzten Jahren mehr zur Erneuerung der Anlagen und zur Ausbrei tung des Obsthaues in dem Elbtal getan werden. Auf der anderen Seite aber muss hervorgehoben werden, dass die Ernten in den letzten 8 Jahren bedeutend geringeren Schwankungen als früher unterworfen sind; ob das aber auf de An- p'lanzungen ertravsfähigerer Sorten und rationeller Behandlung der Obstanlagen zurückzuführen ist, bedarf erst noch der Bestätigung. — Die Benutzung von Drahttöpfen für Rosen, besonders für empfindliche Thea- Sorten, die auf Beete ausgepflanzt werden, wird von der Redaktion der „Rosenzeitung“ befür wortet und eine von A. Wislizenus, Walters- hausen, Thür., angefertigte neue Art Gittertopf empfohlen. Auch ein Umpflanzen ist bei diesen D ahttöpfen, die sehr schön Ballen halten, nicht notwendig und die Pflanzen können im Herbst herausg' hoben und an einer geschützten Stelle leicht überwintert werden. Wir halten auf der anderen Seite den Preis für derartige Draht geflechte, der sich pro Stück auf 70—80 Pfg. stellt, für zu hoch, um in grösserem Masstabe verwendet zu we den. — Die Kalkdüngung als Vorbeu gungsmittel gegen Rosenrost wird neuer dings von einem Mitarbeiter der „Rosenzeitung“ bestätigt und daraifhingewiesen, dass dadurch auch eine schöne üppige Belaubung erzielt wird. Wir haben schon vor Jahren erwähnt, dass auch in den Baumschulen durch das Düngen mit Kalk günstig auf das Wachstum eingewirkt und nicht nur der Rosenrost, son dern auch andere Bla tkrankheiten mit Erfolg bekämpft werden. Jedenfalls ist das ein wohl feiles Mittel, welches auch der Verbesserung des Bodens zu gute kommt. Nur empfehlen wir den Kalk frisch zu beziehen und nachdem er aufgeschlossen ist, sofort durch Einstreuen in den Boden, möglichst während der Winter- monate, anzu enden. — Eine private Unfallversicherung will die wirtschaftliche Vereinigung der Han delsgärtner und Baumschulenbesitzer von Paris und Umgebung einführen. Auf einer Ende März abgehaltenen Versammlung wurde eine Kommission zur Ausarbeitung eines Statutenentwurfes gewählt, der einer im Mai abzuhaltenden Generalversammlung vorgelegt werden soll. — Der Kohlenverbrauch der wich tigsten Industrieländer im Jahre 1906, wozu Nord-Am rika, Gross-Britannien und Deutschland zu zählen sind, wird auf 797,44 M llionen Tonnen, gegen 754,72 M Ilio en Tonnen 1905 veranschlagt. Während die durch schnittliche Steigerung nach der „Arbeitsmarkt- Korrespondenz" 5,6 °/0 beträgt, entfallt der höchste Anteil auf Deutschland, nämlich 10 30%, dann kommt Frankreich mit 5,66%, Amerika mit 4,48% und Gross-Britannien mit 3,60% Auch hierdurch wird der Beweis der Hoch konjunkturen unserer Industrie bestätigt. — Die Blumengeschäfte in Berlin, Charlottenburg und Rixdorf dürfen nach einer gemeinsamen Verordnung, welche das Polizeipräsidium zu Berlin bekannt gibt, ihre Läden vom 1. Mai bis 30. September an den Sonn- und Feiertagen von 7—10 Uhr vormit ¬ tags und 12—2 Uhr nachmittags offen halten. In Schöneberg ist dese Zeit von 7—9%2 Uhr früh und 111/2 bis 2 Uhr nachmittags fest- gr setzt. Am 1. Pfingstfeiertag wird in den zuerst genannten drei Städten die Offenhaltung nur von 8 — 10 Uhr vormittags, in Schöne berg dagegen von 71/2 bis 912 Uhr erlaubt — Ueber die Lohnsätze der Gärtner gehilfen und Gartenarbeiter in Wien wird uns mitgeteilt, dass die Stadt bisher für die angestellten 30 Gehilfen einen Tagelohn bis zu 4 Kronen = Mk. 3,20 ausgeworfen hat, doch durchschnittlich wurden nur 3—3,50 Kr. bezahlt; die beantragte Verbesserung der Ge hälter wurde kürzlich abgelehnt. Die Bezüge für Tage öhner, 2 Kn 20 h., wenn sie länger b< schäftigt wurden, 2 Kn 40 h., sind neuerdirgs auf 2 Kr. 50 h. bis 3 Kr. erhöht; während städtische Arbeiterinnen 1 Kn 80 h. nach dem neuen Tarif verdienen. Es lässt sich jedenfalls hieraus ersehen, dass die von der österreichi schen Reichshauptstadt gezahlten Löhne gegen über anderen Weltplätzen sehr niedrige sind. — Die Anlage eines Stadtparkes zu Höchst-Main beschäftigte kürzlich die dortigen Stadtverordneten, wie wir bereits vor eir iger Ze t mitgeteilt haben. Vom Stadtgarten- direkter Har rath-München-G adbach wurde ein Plan entworfen und nach dessen Durch beratung sind die Kosten auf 110000 Mark veranschlagt. Sowonl von dem Magistrat zu Höchst, wie auch von den Stadtverordneten ist dieses Projekt zur Annahme empfohlen worden, so dass seiner Ausführung nichts im Wege stehen dürfte. — Besuchsziffern des Botanischen Gartens in Kew. Der Königlich Botanische Garten in K e w bei London wurde während des Jahres 1906 von 2 339 492 Personen be sucht. Die Besucherzahl ist som t gegen das Vorjahr um eine halbe Million gestiegen.
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