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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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päischen Russland auf 2 Monate festgesetzt. Bei unbestellbaren Postfrachtstücken im Verkehr mit dem asiatischen Russland verbleibt es bei der bisherigen Lagerfrist von 6 Monaten. — Im Geldpostverkehr zwischen Deutschland und Russland sind ab 15. April gewöhnliche Postanweisungen bis zu 100 Rubel oder 216 M. zulässig. Freilich ist diese Taxe noch hoch, sie beträgt aus Russland nach Deutschland 10 Kopeken für je 10 Rubel und aus Deutsch land nach Russland 20 Pf. für je 20 M. Auf den Verkehr mit Finnland findet die Neuregelung vorerst keine Anwendung. Postanweisungen nach Finnland werden deshalb bis auf weiteres noch durch die schwedische Postverwaltung vermittelt. — Postanweisungen nach Oester reich-Ungarn (einschliesslich Bosnien, Herze gowina und Sandschak Novibazar) dürfen seit 1. April von den Absendern nicht mehr in Markwährung ausgestellt werden. Es muss die österreichisch-ungarische Währung (Kronen und Heller) angewandt werden. Der Einzahlungs kurs ist bis auf weiteres 100 Kronen — 85 M. 7 Pf. — Handel mit Italien. Ueber den Aussenhandel Italiens 1903 gibt die italienische Statistik Aufschlüsse, denen wir folgendes ent nehmen: 1. Samenhandel: Italien importierte 706 590 dz (604 675 dz 1902) Oelsämereien und 129 689 dz (101042 dz) nicht ölhaltige Sämereien, wovon 14 961 dz (12089 dz) nach Deutschland kamen. 2. Obst- und Gemüse handel: Die Einfuhr war unbedeutend. Die Ausfuhr betrug bei frischen Früchten einschliess lich Weintrauben 802 903 dz (751 845 dz), wo von nach Deutschland 435 392 dz (376 759 dz) gingen. Bei getrockneten Früchten stieg die Ausfuhr auf 478 740 dz (343 532 dz), wovon Deutschland mit 78 505 dz (49 290 dz) beteiligt war. Zubereitete Gemüse wurden 124 322 dz (107 336 dz) exportiert. In der Position sind jedoch auch Hülsenfrüchte u. dergl. enthalten. Der Export in Agrumen stellte sich etwas niedriger. Er betrug 3 095 860 dz gegen 3 200 846 dz, wovon nach Deutschland 536 230dz (382 246 dz) gingen. Rechtspflege. — Die Vertragsklauseln „freiblei bend“ und „Ziel drei Monate netto“. Nach einem Gutachten der Handelskammer zu Hanau bedeutet die Klausel „freibleibend“ bei Offerten, dass der Anbietende eine Verbindlich keit zur Lieferung der Ware nur insoweit über nimmt, als nicht dem Besteller schon ein an derer oder andere zuvorgekommen sind, d. h. als nicht schon die Ware anderweit begeben worden ist. Der Vorbehalt kommt namentlich zur Anwendung, wenn es sich um ein mehr oder weniger beschränktes Quantum handelt, oder die Ware möglichst schnell abgesagt wer den soll oder Preisschwankungen in Frage kommen. Wenn „Ziel drei Monate netto“ ver einbart wurde, so ist in drei Monaten nach dem Kaufabschluss Barzahlung zu leisten, der Ver käufer hat aber nicht das Recht, auf diesen Termin eine Tratte zu ziehen. Die Wechsel unkosten fallen ihm selbst zur Last. — Kauf auf Abruf. Es entstehen häufig Streitigkeiten daraus, dass bei dem Kaufe dem Käufer das Recht eingeräumt wird, die Ware nach und nach abzurufen, ohne dass hierfür eine bestimmte Frist gesetzt wird. Wenn ge rät dann der Käufer in Verzug? Wenn kann er zur Abnahme gezwungen werden? Nach einem Gutachten der Handelskammer zu Bam berg besteht kein Handelsbrauch, dass in sol chem Falle der Verkäufer dem Käufer die Ware innerhalb eines Jahres zuschicken könnte. Erst wenn ein Jahr nach Abschluss des Kaufver trages abgelaufen ist, hat der Verkäufer das Recht, die Abnahme oder Bezahlung der Ware zu verlangen und dies nach vorangegangener vergeblicher Aufforderung im Rechtswege gegen den noch zögernden Käufer zu erwirken. — Bedeutung der Klausel April, Mai, Juni usw. lieferbar. Der Verkäufer einer Ware, welche per April, Mai, Juni liefer bar verkauft ist, ist befugt, dieselbe noch am letzten Tage des jeweiligen Monats abzusenden. Ein vom Käufer nachträglich bestimmter früherer Lieferungstermin kann in diesem Falle nur als Wunsch aufgefasst werden, den der Verkäufer nicht zu erfüllen verpflichtet ist, der auch nicht zu einer Antwort verpflichte. So hat sich die Handelskammer Frankfurt a. M. in einem Gut achten ausgesprochen. Der Verkäufer wird sich zwar, sagt sie, regelmässig den bezeichneten Lieferungstermin vormerken, um demselben, wenn möglich, nachzukommen, eine Verpflich tung hierzu besteht jedoch nicht. Vereine und Versammlungen. — Der Gartenbauverein für Schles wig-Holstein hielt am 28. v. M. seine dies jährige Generalversammlung ab, mit welcher eine kleine Ausstellung blühender Pflanzen ver bunden war. Der Verein blickt auf ein zu friedenstellendes Jahr zurück; die diesjährige Hauptversammlung findet am 6. 7. und 8. Juli in Kiel statt. Zu erwähnen ist ferner, dass die Düsseldorfer Ausstellung von Kiel und Um gebung voraussichtlich vielseitig beschickt wird. Ausserdem teilte der Vorsitzende, Stadtrat Kähler mit, dass die Prämiierung der Arbeiter gärten gute Resultate gezeitigt habe, während die Preisausschreibung zur Schmückung von Balkons nicht die erhoffte Anerkennung fand. — Eine grosse Vereinigung der englischen Gärtner. In einer Vorversamm lung, die am 9. März in London stattfand, wurde beschlossen, behufs Gründung einer Or ganisation der englischen Gärtner am 1. Juni dieses Jahres eine allgemeine Gärtnerversamm lung einzuberufen. Den Anwesenden werden die Statuten für eine nationale Vereinigung der Berufsgärtner zur Begutachtung und Annahme vorgelegt werden. In einem Zirkular, das an alle Gärtner Grossbritanniens verschickt wird, werden die Vorteile, die eine derartige Organi sation den Mitgliedern bietet, klargelegt. Der Vorsitzende des Komitees ist der Direktor der Königl. Botanischen Gärten, W. Watson, in Kew bei London. — Der Westpreussische Provinzial- Obstbauverein hielt am 28. v. Mts. in Marienburg seine diesjährige Hauptversamm lung ab. Nach dem Jahresbericht, den der Vorsitzende Domnick-Kunzendorf erstat tete, ist die Mitgliederzahl im verflossenen Jahre abermals gestiegen. Ausserdem erhielt der Verein Mk. 300.— staatlichen Zuschuss und Mk. 500.— von der Landwirtschaftskammer überwiesen. Ein Beschluss, ob der Verein sich als solcher an der Allgemeinen Obstausstellung in Düsseldorf beteiligen sollte, wurde nicht ge fasst. Der Vorsitzende sprach ferner noch den Wunsch aus, dass die amerikanische Obsteinfuhr zu Gunsten unserer eigenen Produktion zurück gedrängtwerden möchte. Auch auf den Hausier handel mit Obstbäumen, der gegenwärtig wieder um durch bayerische Händler in Ostdeutschland schwunghaft betrieben wird, wurde hingewiesen und auf die minderwertigen, oftmals nicht ein mal veredelten Hochstämme, die mit 3 Mark pro 10 Stück angeboten werden, aufmerksam gemacht. Während der landwirtschaftlichen Ausstellung zu Danzig d. J. soll eine Wander versammlung stattfinden und ein Ausflug in die Marienwerderer Niederung vorgesehen werden. Von einem der Mitglieder wurde noch vor geschlagen, eine Ausstellungs-Ordnung zu ent werfen, da diese unbedingt nötig sei, wenn ähnliche Störungen wie im Vorjahre in Thorn vermieden werden sollen. Ausstellungen. — Der Gartenbau auf der Weltaus stellung in St. Louis. Auf der Ausstellung in St. Louis finden folgende Sonderausstell ungen für den Gartenbau statt: Vom 2. bis 7. Mai: Nelken; vom 9. bis 14. Mai: Pensee; vom 16. bis 21. Mai: getriebene Rosen; vom 23. bis 28. Mai: Paeonien; vom 30. Mai bis 4. Juni: Obstausstellung; vom 6. bis 11. Juni: Rosen des freien Landes; vom 13. bis 18. Juni: Obstausstellung; vom 20. bis 25. Juni: Lathy- rus; vom 27. Juni bis 2. Juli und vom 4. bis 9. Juli: Canna; vom 11. bis 16. Juli: Schnitt blumen aus Handelsgärtnereien; vom 18. bis 23. Juli: Schnittblumen von Liebhabern; vom 25. bis 30. Juli: Obstausstellung; vom 1. bis 6. August: einheimisch gezogene Gladiolen; vom 8. bis 13. August: Astern; vom 15. bis 19. August: Binderei und Dekoration; vom 21. bis 27. August: im Ausland gezogene Gladiolen; vom 29. August bis 3. September: Gladiolen; vom 5. bis 10. September: Tuberosen; vom 12. bis 17. September und 19. bis 24. Sep tember: Dahlien; vom 26. September bis 1. Oktober: exotische Blumen; vom 3. bis 8. Oktober: Spezialausstellung des „Florist-Club von St. Louis“; vom 10. bis 15. Oktober: Obstausstellung; vom 17. bis 22. Oktober: Feldblumen; vom 24. bis 29. Oktober: Kinder- Blumenausstellung; vom 31. Oktober bis 5. November: Obstausstellung; vom 7. bis 12. November: Chrysanthemum in Töpfen; vom 14. bis 19. November: abgeschnittene Chry santhemum; vom 21. bis 26. November: Obst ausstellung. — Eine Blumen- und Pflanzen-Aus- Stellung fand während der Osterfesttage in Neustadt (Haardt) statt. Die dortige Garten baugesellschaft „Flora“ hatte dieselbe mit Unterstützung der dortigen Handelsgärtner als Frühlingsblumenfest in den Räumen des Gesell schaftshauses veranstaltet. Der Garten war als Nadelholzpark gedacht und nach dem Saale wurde der Besucher durch eine künstliche Felsengrotte, die eine Winterlandschaft darstellte, geleitet. Dieser Felsenpartie schloss sich ein plätschernder Wasserfall an, dessen Nischen geschmackvoll bepflanzt waren. Im Saale selbst waren zahlreiche Palmen und Gruppen blühender Pflanzen untergebracht. Die Ausstellung währte nur 3 Tage und hatte sich vor allem am 2. Feiertage eines zahlreichen Besuches zu er freuen. Handels nachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten PIStze des Reiches im Monat März. Im Monat März machte sich mit Ausnahme weniger Städte ein merklicher Aufschwung im Ge samtumsatz geltend und zwar stand besonders die zweite Hälfte des Monats unter dem Einfluss des Palmsonntags und des Osterfestes. Die schöne Sitte, die Konfirmanden mit blühenden Pflanzen zu be schenken, trat auch in diesem Jahre wieder recht hervor. In katholischen Gegenden beeinflussten mehrere Namenstage, die auf den Monat März fallen, wesent lich den Geschäftsgang. Klagen hörte man nur von einigen ostdeutschen Städten, während sonst fast von allen grösseren Orten recht befriedigende Berichte eingingen. Infolge der trüben Witterung im Anfang des Monats blühten die meisten Sachen nur langsam auf, so dass dann besonders für die Osterfeiertage ein recht grosses Blütenmaterial zur Verfügung stand, es konnte daher allen Anforderungen genügt werden. Grosse Auswahl herrschte namentlich in besseren Blütenpflanzen, wie Azaleen, Flieder, Rhododen dron. An schönen Topfrosen fehlte es an den meisten Orten, da sie sich in diesem Jahre recht mangelhaft treiben liessen. Krautartige blühende Pflanzen gab es nicht überall in genügender Menge. Grosse Vor liebe herrscht für Primula obconica, Myosotis und Topfveilchen, während Cinerarien allgemein weniger beliebt sind. Zwiebelgewächse wurden besonders gegen Ende des Vormonats fast vollständig geräumt, bessere Ware, namentlich in Hyazinthen, war immer selten. Im Umsatz von Blattpflanzen trat keine wesentliche Aenderung hervor, verlangt wurden meistens kleinere Palmen und für Geschenke Myrten. Sehr gut beschäftigt war die Festbinderei, und zwar hauptsächlich beeinflusst durch die Osterfeier tage. Fast von allen Orten werden zahlreiche Sterbe fälle gemeldet, so dass die Trauerbinderei sehr in Anspruch genommen wurde. Auch zur Ausschmückung der Gräber während des Auferstehungsfestes kämen viel Kränze zur Verwendung. Der Vorrat an Schnitt blumen reichte daher nicht immer aus, um den Be darf zu decken. Deutsche Ware gab es in schöner Aus wahl in grossen Mengen, nur Rosen I. Qual, wurden teil weise rar. Da die Witterung im März meist kühl war, kamen die Sendungen vom Süden fast immer in gutem Zustande an, doch liessen besonders Rosen zu wünschen übrig, während Nelken recht schön ein trafen. An den meisten Orten werden aber gerade im März hiesige Blumen bevorzugt, da diese infolge ihrer schönen Qualität die Rivierablumen mehr und mehr zurückdrängen. Wie schon früher, fehlt es auch im März an besserem Schnittgrün. — Bei der trüben, sonnenlosen Witterung entwickelten sich besonders die Frühbeetkulturen zum Teil wenig vorteilhaft. Die Vegetation im Freien wurde ebenfalls zurückgehalten, was übrigens kein Fehler ist. Von vielen Orten wird von einem recht guten Fruchtansatz der Obstbäume berichtet, so dass ein gutes Obstjahr zu erwarten steht. — Das Samengeschäft entwickelte sich im März recht vorteilhaft, da bei der anhaltend kühlen Witterung die Aufträge in normaler Weise einliefen. — Für den Baumschulenversand war der ver gangene Monat ebenfalls recht günstig. Die Arbeiten im Freien konnten flott befördert und umfangreiche Pflanzungen vorgenommen werden. — Auch die Ge hilfenbewegung machte im März von sich reden. Arbeitsausstände traten indessen keine ein, aber be sonders von den sozialdemokratisch gesinnten Ge hilfenführern wird unter Aufbietung aller Kräfte für den Anschluss an den Gehilfenverein weiter agitiert, allerdings wie es scheint, ohne grosse Erfolge. Nord- und Mitteldeutschland. Magdeburg. Der letzte Monat brachte nicht den erwarteten Absatz, wenn wir auch mit dem Oster geschäft zufrieden sein können; es fehlte in den ersten Tagen die Kauflust und in der Osterwoche nach Palmsonntag trat eine auffallende Stille ein. In blühenden Pflanzen dürfte das Angebot durch schnittlich weit grösser als der Bedarf gewesen sein. Ausserdem trat auffallender Mangel an besseren krautartigen Pflanzen hervor. Primeln, Cinerarien fehlten in starken Pflanzen ganz. Hyazinthen und Tulpen kamen zeitweise nicht genügend zum Ange bot, was darauf zurückzuführen ist, dass am hiesigen Platz die Einkäufe der rohen Ware sehr zurückge halten worden sind. Maiblumen sind überreichlich und Ehre, was alle Anerkennung, da er sich die Liebe Marga retens, die allein seinem Leben Inhalt geben würde, nie er ringen konnte? Und dass er so teilnahmslos, so gleichgültig blieb bei allem ihm gespendeten Lob, das setzte seinen Chef oft in Erstaunen. „Pourquoi etes-vous si serieux? Vous ne’ savez donc plus rire?“ fragte er ihn eines Tages, indem er ihm freund schaftlich auf die Schulter klopfte. Da erst fiel es Dietrich selbst auf, dass er, solange er hier war, mitten in der lebhaften Höflichkeit der andern Ge hilfen, noch nie gelacht hatte. Ja, das war früher anders gewesen und sein Chef mochte sich daran erinnern und mochte sich fragen, was die Um wandlung in seinem Leben bewirkt habe. Er besass auch eine hübsche, lebhafte Tochter, die mit ihren muntern dunklen Augen den stattlichen Obergärtner mehr als nötig anlachte. Ihr Vater merkte es wohl, und der Ge danke, seinen tüchtigen Mitarbeiter durch innige Bande für immer an sein Haus zu fesseln, war ihm sehr sympathisch. Dietrich aber sah es gar nicht, wie zierlich die Tochter des Hauses gewachsen war, welch schönes, dichtes Haar in weichen Wellen ihr frisches Gesicht umrahmte und wie aller liebst sie ihm zulächelte. Freilich ging sie mit diesem allerliebsten Lächeln etwas verschwenderisch um und es war einer unter den Gehilfen, der ganz besonders davon zu erzählen wusste, und der sogar kühn genug war, sich seinem Chef als Schwiegersohn anzubieten. Das trug ihm seine Entlassung ein. Dietrich hörte davon und drückte dem enttäuschten Kollegen teilnahmsvoll die Hand. Er konnte ihm ja sein Leid nachfühlen. Und als der ent lassene Gehilfe am Abend vor seinem Fortgehen mit schwer mütiger Stimme das Lied vor sich hin sang: „Lebewohl, mein flandrisch Mädchen“, da wurde es Dietrich wehmütig zumute bei dem Gedanken, dass noch einer äusser ihm unter diesem Dach der Liebe Leid erfahren. Am folgenden Tag während einer Unterredung mit dem Chef verstand es dieser, wie zufällig, das Gespräch auf diese Angelegenheit zu lenken. Er liess Dietrich merken, dass er nicht abgeneigt wäre, sein Töchterlein zu vermählen, wenn sich ein tüchtiger Mann nach seinem Geschmack um sie be werben würde. Und da Dietrich nur höflich und mechanisch antwortete, ohne etwas zu merken, so sagte es ihm sein Chef rund heraus — er brauchte nur die Hand auszustrecken, und das reizende Mädchen, samt Antwartschaft auf die prächtige Gärtnerei waren sein. Es schwindelte Dietrich. Er sah sich plötzlich als ver mögenden und einflussreichen Mann, er sah den ausgedehnten Besitz als sein Eigentum und einen Augenblick wollte es ihn doch wie mit Stolz und Freude übermannen. Dann aber stand leuchtend vor seinen Augen das Bild Margaretens, und was ihm sein freundlicher Gönner bot, sein ganzer Reichtum mitsamt der hübschen Tochter war ja nichts, gar nichts im Vergleiche zu jenem Mädchen. Es wurde ihm schwer, eine Antwort zu finden. Er stammelte etwas von „unverdienter Ehre“. Schliesslich ge wann seine Ehrlichkeit die Oberhand und er gestand seinem Chef freimütig, dass seine Liebe bereits einem andern Mädchen gehöre. Der Franzose zeigte es deutlich, dass ihm dies eine bittere Enttäuschung war; aber er trug deswegen gegen Dietrich keinen Groll; er reichte ihm nur die Hand und sagte ruhig: „Nun, so lassen Sie das, was ich gesprochen, als un gesagt gelten“. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. — Die Umwandlung des Landesausstellungs parkes zu Berlin wird auch für die Reichshauptstadt einen seit langen Jahren erwünschten zeitgemässen Ausstellungsplatz bringen. Die Berliner Handelsgärtner hoffen, dass sie damit endlich auch für ihre Zwecke ausreichende grosse, helle Aus stellungssäle erhalten. Die Gartenanlagen für den neuen Park sind von dem Tiergartendirektor Geitner entworfen und werden sich um die Gebäude und Terrassen gruppieren. Die Parterre-Anlage für den Haupteingang umfasst nahezu 3000 Quadratmeter. Ausserdem sollen noch 6000 Quadratmeter zwischen den Bäumen zur Verfügung stehen und hinter dem neuen Saalbau liegt weiter die 5500 Quadratmeter grosse Fläche, welche zunächst als Kinderspielplatz gedacht ist, aber bei einer Gartenbauausstellung leicht mit Rosen versehen und zur Aufstellung von Bäumen und Sträuchern, sowie Topf pflanzen im Freien vorgerichtet werden kann. Ferner liegen vor dem Hauptgebäude offene Terrassen, welche ebenfalls bei einer später in Frage kommenden Gartenbauausstellung sich auf das Prächtigste und Dekorativste ausstatten lassen. So weit sich die Anlage bis jetzt beurteilen lässt, werden nach dem Umbau die Landesausstellungshallen eher einen der Neu zeit angepassten weltstädtischen Charakter annehmen. — Eine elektrische Lichtanlage wird von einer Erfurter Firma für die Brunnenkressenkulturen an gelegt. Es handelt sich darum, während der schlechten Winter monate November bis Januar den sogenannten „Klingen“ genügend Licht an bestimmten Tagesstunden zuzuführen, um dadurch eine viel intensivere Kultur zu bewirken. Am Ab flussende jeder Klinge wird eine elektrische Lampe in einer gewissen Höhe angebracht und mit Hilfe eines Scheinwerfers das Licht über die ganze Länge des Grabens geworfen. Wenn auch an den oberen Enden die Lichtkraft unbedeutend sein wird, so hat das insofern wenig Einfluss, als dort die Brunnen kresse in der Regel bedeutend üppiger wächst. Es ist das eben darauf zurückzuführen, dass an den Einflussenden das Wasser wärmer ist, da es frisch aus den Quellen eindringt, während es sich bis zum Abfluss um mehrere Grad abkühlt. Die Durchschnittstemperatur des Wassers beträgt 10—12 0 R. Nur bei grosser Kälte kühlt sich dasselbe bis zu 0 0 ab. Ganz selten kommt es indessen vor, dass die Klingen einfrieren, das bedeutet dann allerdings einen wesentlichen Schaden für die ganze Anlage. Die Ernte beginnt im Monat Oktober und wird eigentlich das ganze Jahr über fortgesetzt. Der beste Monat ist der März. Wenn es später wärmer wird, muss besonders darauf geachtet werden, dass die Brunnenkresse nicht zum Blühen kommt. Dieses wird durch zweckmässiges Schneiden verhindert, vor allen Dingen dürfen nicht zu lange Stiele stehen bleiben, die im Sommer sofort Blütentriebe bringen. Wesentlich ist auch die notwendige Düngung der Klingen. Diese erfolgt im Herbst und zwar werden die Gräben gleichmässig mit verrottetem Mistbeetdünger bestreut, wobei während einiger Zeit das sonst immer ruhig durch fliessende Wasser abgestellt wird. Die Brunnenkressenkulturen in Dreienbrunnen bilden für viele Erfurter Gemüsegärtner eine gute Einnahme, da sie bekanntermassen die grössten in dieser Art sind und daher einen Weltruf besitzen.
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