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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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dem 1. April 1904 eintreten. Während es bis her jeder einzelnen Eisenbahnverwaltung über lassen war, Expressgut zur Beförderung anzu nehmen oder nicht, werden mit dem 1. April für alle deutschen Bahnen einheitliche Bestim mungen hierüber eingeführt werden. Nach diesen kann für die Zukunft Expressgut nach allen Stationen aufgegeben werden, die für den direkten Gepäckverkehr eingerichtet sind. Als Begleitpapier ist den Sendungen vom Absender eine Eisenbahnpaketadresse (ähnlich der Post paketadresse auf blauem Kartonpapier) beizu geben. Auf eine Eisenbahnpaketadresse können bis zu fünf Stück aufgeliefert werden. Die Be förderung erfolgt mit den Personen- und den hierfür freigegebenen Schnellzügen; die Liefer frist endet in der Regel nach Ankunft des Zuges, mit dem die Beförderung zu geschehen hat. Der Expressgutverkehr wird daher für den Transport eiliger Sendungen, insbesondere leicht verderblicher Artikel, wie Blumen, Pflanzen und vieler Früchte, erhöhte Bedeutung erlangen. Ueber die Annahmezeiten, Beförderungsgebühren usw. erteilt das Verkehrsbureau der Handels kammer Berlin nähere Auskunft. — Die Obsteinfuhr in Deutschland im Jahre 1903. Die Gesamteinfuhr an frischem Obst nach dem deutschen Zollgebiet belief sich im vorigen Jahr auf etwas über 17 900 Doppel waggons, die einen Wert von ungefähr 28 Mill. Mk. repräsentieren, welche Summe demnach in einem Jahre an das Ausland gezahlt werden musste. Auf Aepfel rechnet man allein 11 260 Doppelwaggons im Werte von 13 279 000 Mk., auf Birnen 2590 Doppelwaggons für annähernd 4866000 Mk., ferner auf Pflaumen 1955 Doppel waggons, die einem Werte von 2 347 000 Mk. gleichkommen. Die Einfuhr von Kirschen, Beeren usw. wird auf 2117 Doppelwaggons geschätzt, die mit 7 500 000 Mk. bewertet wer den. Dieser kolossalen Einfuhr gegenüber steht eine Ausfuhr von nahezu 10 000 Doppelwaggons Pflaumen, Kirschen und anderes Steinobst, das zum grössten Teil nach England exportiert wurde. Rechtspflege. — Ist die „Verlobung“ ein „Ent lassungsgrund“? Eine junge Dame in einem Geschäft verlobte sich mit dem Buch halter desselben Geschäfts und wurde darauf vom Prinzipal entlassen, weil derselbe behaup tete, durch das zärtliche Verhältnis der beiden Angestellten sei eine Störung unvermeidlich und dadurch werde die Disziplin im Geschäft gefährdet. Das Landgericht I in Berlin hat einen Entlassungsgrund nicht als vorliegend ange nommen und den Prinzipal auf Zahlung des Gehaltes verurteilt, da nicht erwiesen sei, dass die Klägerin ihre Arbeit vernachlässigt habe. — In einem zweiten Fall hatte der Sohn sich gegen den Willen des Vaters mit der Buch halterin im Geschäft des letzteren verlobt. Die künftige Schwiegertochter wurde darauf sofort an die frische Luft gesetzt und klagte auf Ge halt. Auch hier wurde der Prinzipal verurteilt, da er nur habe kündigen können. Ein Grund zur Entlassung sei in dem Verlöbnis mit dem grossjährigen Sohne des Prinzipals nicht zu erblicken. — Dienstmädchen, welche zeitweilig im Gewerbebetriebe des Dienstherrn mit beschäftigt werden, z. B. Blumen austragen, den Blumenladen aufräumen, reinigen, Botengänge tun usw., wenn dies auch nur ver einzelt der Fall wäre, sind nach einer Ent scheidung des Amtsgerichts I Berlin nach Mass gabe des Krankenversicherungsgesetzes ver sicherungspflichtig. In der Gärtnerei gilt das natürlich nur bei gewerblichen Betrieben und dort, wo durch Landesgesetz auch für die landwirtschaftlichen Betriebe eine Versicherungs pflicht eingeführt ist. — Dienstverweigerung bei Ver letzung der Mindestruhezeit. Wie wir schon oft dargetan haben, ist für Blumenläden und sonstige gärtnerische Verkaufsstellen eine bestimmte Mindestruhezeit für die Angestellten vorgeschrieben. Sie beträgt nach § 139 c Abs. 2 der Gew.-Ordn. in Orten über 2000 Einwohner und in offenen Verkaufsstellen mit zwei oder mehr Gehilfen elf Stunden (nächtliche Ruhezeit). Wenn also ein Gärtner seinen Blumenladen erst um 9 Uhr abends schliesst, so darf er das Personal nicht vor 8 Uhr morgens beschäftigen, er darf z. B. auch nicht anordnen, dass in sol chem Falle eine Verkäuferin oder Binderin, die mit im Blumengeschäft ist, schon 1/2 oder 8/48 Uhr den Laden öffnen und in Stand setzen soll. Ist es nun ein Grund zu sofortiger Entlassung, wenn ein Angestellter, dem zugemutet wird, Dienste unter Verletzung seiner Ruhezeit zu tun, sich dessen weigert? Ein solcher Fall lag beim Amtsgericht I in Berlin zur Aburteilung vor. Das Gericht hat die Entlassung für unberechtigt erklärt. Mit der Verletzung der Mindestruhe zeit begehe der Prinzipal eine strafbare Hand lung (§ 146, 2 der Gew.-Ordn.). Wenn die Verkäuferin fortgeblieben sei und ihre gesetz liche Ruhezeit ausgenutzt habe, so habe sie nur ihr Recht gewahrt. Auch könne es keinen Entlassungsgrund bilden, wenn sie auch die Mitangestellten aufgefordert habe, ihre Rechte wahrzunehmen. — Versicherung gegen Haftpflicht. Das Oberlandesgericht zu Köln hat kürzlich in einem Haftpflichtprozess den Klageanspruch eines ungelernten Arbeiters als gerechtfertigt anerkannt, weil der Beklagte den Kläger zu einer Dienstverrichtung befohlen hatte, die nicht zu seinen gewöhnlichen Arbeiten gehörte, son dern die ein besonderes Geschick voraussetzen und deshalb nur von gelernten Angestellten verrichtet werden dürfe. Der Arbeiter war dauernd erwerbsunfähig geworden und bean spruchte von seinem Arbeitgeber Ersatz der Kur- und Pflegekosten, sowie eine lebensläng liche Rente von 45 Mk. monatlich. Solche Erkenntnisse legen den Arbeitgebern immer wieder die Versicherung gegen Haftpflicht nahe. Vereine und Versammlungen. — Der Verein deutscher Konserven- und Präservenfabriken hielt kürzlich in Frankfurt (Main) eine Versammlung ab, in welcher man sich eingehend mit dem Darm städter Vergiftungsfall beschäftigte. H. Erasmi- Lübeck sprach hierbei über das Thema: „Auf welche Weise ist die vielfach verbreitete irrige Ansicht, dass Gemüsekonserven in Dosen, die über ein- oder mehrere Jahre alt sind, minder wertig seien, aus der Welt zu schaffen?“ Nach einer längeren Diskussion, an welcher sich zahlreiche Fachmänneer beteiligten, wurde fol gende Resolution gutgeheissen: „Die Vergiftung steht in keinerlei Zusammenhang mit der Kon- serven-Industrie. Wenn die Vergiftung durch den Inhalt der Bohnenkonserven erfolgt ist, so kann das nur in dem Umstand liegen, dass die Blechdosen der Kochschule zu verschiedenen Zwecken, so auch zum Aufbewahren von Fleischresten, verwendet wurden, und dass die auf diesen Fleischresten gewachsenen Pilz keime die Ursache des Unglücksfalles waren. Es ist noch niemals beobachtet worden, dass sich solche gefährliche Pilze auf Gemüsen entwickelt haben.“ Ausstellungen. — Die internationale Gartenbau ausstellung in Turin, die zur Feier des 50 jährigen Bestehens der „Kgl. Garten- und Ackerbaugesellschaft von Piemont“ veranstaltet wird, erfährt auch von einer Reihe der bedeu tendsten Firmen des Auslandes eine starke Beteiligung. Deutschland wird namentlich durch Erfurter Etablissements, wie Ernst Benary, J. C. Schmidt, Haage & Schmidt und Chr. Lorenz vertreten sein. Es sind auch verschie dene bekannte Fachmänner Deutschlands zu Preisrichtern ernannt worden. Im übrigen schei nen die zur Verteilung gelangenden Preise weniger in Geld als in Medaillen aller Art zu bestehen. Handels nachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat Februar. (Schluss). Nord- und Mitteldeutschland. Hannover. Der Umsatz konnte im Monat Februar als ziemlich lebhaft bezeichnet werden, so dass die nicht allzu reichlich angebotenen Blutenpflanzen wie Flieder, Azaleen, Prunus etc. schnell geräumt wurden. Reichlicher standen Maiblumen zur Verfügung und mussten verhältnismässig zu niedrigen Preisen abgesetzt werden; genügend waren auch Hyazinthen und Tulpen vertreten. Mit krautartigen Blütenpflanzen bleibt der Markt nur ungenügend versehen, so dass der vorhandene Bedarf sich nicht immer decken liess. Ganz gering muss die Nachfrage in Palmen und Araukarien bezeichnet werden. Zahlreiche festliche Veranstal tungen gaben Veranlassung zu einem ziemlich starken Umsatz in der Binderei, so dass die reichlich ange botenen Schnittblumen hierfür die gewünschte Ver wendung fanden. Deutsche Rosen waren äusserst knapp und auch nach deutschen Veilchen zeigte sich eine starke Nachfrage, so dass solche zu guten Preisen verkauft werden konnten. Nicht allzu reichlich kamen vom Süden die Sendungen an und die sich durch schöne Qualität auszeichnenden Blumen mussten teuer bezahlt werden. Wir batten hier im Frühjahr durch weg trübes Wetter, das auf die Kulturen keinen günstigen Einfluss ausübte. Kiel. Wenn der Geschäftsgang auch als ein schleppender bezeichnet werden musste, brachte der Februar dennoch einen verhältnismässig befriedigen den Umsatz. Die getriebenen Azaleen liessen zum Teil an Qualität zu wünschen übrig, indem sich unter denselben ein grosser Ausfall durch Blattwerfen und ungleichmässiges Blühen geltend machte; diese Er scheinung bezieht sich ausschliesslich auf die aus Belgien bezogenen Pflanzen. Im übrigen sah man hier schöne Prunus, Flieder, Kamellien etc. Für Mai blumen sind die Preise nach wie vor sehr gedrückt; in Tulpen fehlt es hauptsächlich an weissen Sorten, die zwar immerhin etwas reichlicher wie im vorigen Monate vorhanden waren. Soweit Primeln, Cinera- rien etc. in einigermassen brauchbarem Zustande an geboten wurden, liessen sich dieselben auch leicht verwerten. Bei Blattpflanzen kamen in der Regel nur Araukarien in Frage. Die Festbinderei hatte infolge der herrschenden Ballsaison reichlich zu tun und auch in der Trauerbinderei liefen namentlich zu Ende des Monats befriedigende Aufträge ein. Die Auswahl in allen deutschen Schnittblumen genügte vollständig, nur kommen hier deutsche Rosen noch gar nicht in Betracht. Weniger reichlich wie gewöhnlich kamen die Einsendungen von der Riviera an, was in Rosen, Nelken, Margueriten etc. vorhanden ist, kann auch zu den angemessenen Preisen gut verwertet werden. Wenig erfreulich war die Witterung im Februar, denn wir hatten ausschliesslich trübe, wenn auch milde Tage. Erfurt. Der Monat Februar verlief hier im grossen und ganzen äusserst ruhig, denn ausgenommen einige Festlichkeiten und Bälle, gab es nur wenig Veranlassung zu einem grösseren Umsatz. Die Aus wahl in besseren Blütenpflanzen, wie Azaleen, Kamellien und Flieder war überaus reichlich und die Pflanzen zeichneten sich durch schöne Qualität aus. Von Zwiebelgewächsen liessen sich Hyazinthen gut absetzen, dagegen konnten Maiblumen, die stark angeboten wurden, zeitweise nicht genügend Verwendung finden. Gern gekauft wurden vom Publikum Primula obconica und sinensis, dagegen vernachlässigte man Cinerarien. Die Festbinderei hatte normal zu tun, jedoch hätte der Bedarf zur Zeit besser sein können. Auch in der Trauerbinderei genügte der Umsatz nicht, so dass die reichlich angebotenen Schnittblumen nicht immer die gewünschte Verwendung fanden. Rosen und Nelken wurden zeitweise auch in losen Sträussen gern gekauft. In feinem Bindegrün, wie Asparagus und Medeola machte sich, wie alle Jahre, ein recht fühlbarer Mangel bemerkbar. Die Qualität der Rivierablumen liess nichts zu wünschen übrig und die Preise für dieselben waren, ausgenommen Rosen, sehr niedrige. In ganz vorzüglicher Ware kamen Nelken an. Die Witterungsverhältnisse waren im Februar so ungünstig, wie man sich nur denken kann, denn wenn auch keine grosse Kälte vorherrschte, so gereichten die anhaltend trüben Tage den Kulturen zu grossem Nachteil. Dessau. Der Umsatz in blühenden Topfpflanzen hielt sich am hiesigen Platze im Februar in recht mässigen Grenzen, es konnte aus diesem Grunde bei weitem nicht das vorhandene Material abgesetzt werden. Auch Maiblumen liessen sich schwer ver kaufen, ebenso gingen Hyazinthen bei fortwährend sinkenden Preisen ab. Die zum Angebot kommenden Cinerarien werden vom Publikum kaum berücksichtigt. Wenn schon die Festbinderei über ungenügende Auf träge zu klagen hatte, so befriedigte der Umsatz in Trauer-Arrangements noch weniger, da sich derselbe nur auf wenige billige Sachen erstreckte. Die Zufuhr vom Süden in Schnittblumen war während des ganzen Monats stark und selbst für prima Ware wurden niedrige Preise bezahlt. Meist hatten wir hier trübes, wenn auch mildes Wetter. Hildesheim. Das Angebot in allen Blüten- pflanzen überstieg während des ganzen Monats die herrschende Nachfrage, doch kann von einem einiger massen befriedigenden Geschäftsgänge gesprochen werden. Reichlich standen Azaleen, Flieder und Amaryllis, die aber mehr bewundert als gekauft wurden, zur Verfügung. Ueberproduktion herrschte in Hyazinthen und die Preise für dieselben sind der art 'niedrig, dass an einen Verdienst überhaupt nicht mehr zu denken ist. Ebenfalls wurden Maiblumen unter normalem Preis verkauft. Einen beliebten Artikel bildet hier die Primula obconica. Während die Fest- bir.derei befriedigend zu tun hatte, beschränkte sich der Bedarf in der Trauerbinderei nur auf das Aller- notwendigste. Sehr gesucht ist am hiesigen Platze Schnittgrün, dagegen sind Blumen überaus reichlich vorhanden. Von den Eingängen der Riviera kommen hauptsächlich Rosen in Betracht, die in gutem Zu stande und nicht allzu teuer zu haben sind. Die Witterung war meist trübe und in der zweiten Hälfte des Monats trat leichter Frost ein. Westdeutschland. Krefeld. Der Umsatz war im Februar nicht besonders lebhaft, denn das zum Angebot gelangte Material konnte nur zum Teil geräumt werden. In Frage kamen dabei Azaleen, Flieder, Maiblumen, Hyazinthen, Tulpen und die letzten Cyclamen. In Blattpflanzen fanden Araukarien, sowie mittelgrosse Palmen am meisten Liebhaber. Die Festbinderei hatte nur bei einzelnen Gelegenheiten etwas lebhafter zu tun und ein nur ganz unbedeutender Bedarf konnte in der Trauerbinderei verzeichnet werden. Sehr ge sucht ist Schnittgrün, da es nicht in solchen Mengen, wie abgeschniltene Blumen, zum Angebot kam. Die Preise für Rivierablumen bewegten sich auf niedriger Höhe, da die Eingänge fortdauernd bedeutende sind. Die Witterungsverhältnisse liessen im Februar zu wünschen übrig, fast durchweg hatten wir gelinden Frost. Dortmund. Die Geschäftslage lässt sich im Monat Februar im allgemeinen als zufriedenstellend bezeichnen, denn namentlich in Azaleen und Clivien zeigte sich eine lebhafte Nachfrage; auch Treibsträucher fanden in guter Ware flotten Absatz. Maiblumen, Tulpen und Hyazinthen wurden gern gekauft, aller dings zu etwas gedrückten Preisen. Auch die noch vorhandenen Primula obconica und Cyclamen fanden Berücksichtigung. Der Umsatz in der Festbinderei Dr. Kenzius machte, ohne jedoch nochmals Margarete zu er wähnen, denn er fürchtete bei seinem Kameraden anzustossen. Dabei ahnte er nicht, dass Lorenz längst im stillen ihm die Freundschaft gekündigt hatte, und sich vornahm, jeden Ver kehr mit dem rohen Gesellen abzubrechen. (Fortsetzung folgt.) Erinnerungen an Japan von Franz Seifert, Zeulenroda. I. Die Ereignisse im fernen Osten Asiens lenken heute den Blick aller zivilisierten Nationen dahin. Es dürfte daher wohl auch für viele Leser des „Handelsgärtner“ von beson derem Interesse sein, durch einen Kollegen, der jahrelang die Küsten Ostasiens befahren hat und so manche frohe Stunde auch in Japan verlebte, einiges nähere über Land und Leute zu hören. Vielleicht sind auch manche meiner Berufs genossen selbst vor zwei Jahren in China und Japan gewesen und haben gleich mir freundliche Erinnerungnn an jene Zeit zurückbehalten. Im Sommer des Jahres 1898 begrüssten wir mit Freuden die Nachricht, dass unser Schiff, ich diente seinerzeit auf Sr. M. Schiff „Irene“, nach monatelangem Aufenthalt bei den Philippinen, zur Erholung nach Japan aufbrechen würde. Kaum 14 Tage später fuhren wir in den herrlichen, man möchte fast sagen grossartigen Hafen von Nagasaki ein. Rechts und links stiegen steil aus den Fluten und schroff in das Meer hinabfallend Inseln auf, die es ermöglichten, direkt in unmittelbarer Nähe vorüberzufahren, ohne zu befürchten, auf Grund zu geraten. Die Vegetation machte einen wunderbaren Eindruck, so dass sich das Auge an der Vielseitigkeit und den schön angelegten Gärten nicht satt sehen konnte. Fort während boten sich neue Bilder, da die Fahrt durch Win dungen ging, so dass das Schiff verschiedentlich drehen und wenden musste und jeder Augenblick uns ein anderes Pano rama vor Augen führte. Die Inseln selbst sind fast alle mit Laubholz, vielfach immergrünen Gehölzen bedeckt, selten sehen wir in den Gärten angepflanzte Koniferen. Durch das Grün hindurch schimmerten die zierlichen japanischen Häus chen, alles Holzbauten mit Seidenpapierfenstern, welche der Umgebung so recht angepasst waren und einen malerischen Eindruck machten. Dazwischen tauchten auch ab und zu die massiven Wände des Hauses der dort gleichfalls angesiedelten Europäer auf. Der Hafen liegt äusserst geschützt und wird von hohen Bergen eingerahmt. Zur Linken sind grossartige Werftanlagen mit Trockendocks angelegt, zur Rechten un geheure Berge von Kohlen aufgespeichert. Die Anlagen selbst sind in der modernsten Weise auf das Grossartigste, genau wie in Europa, eingerichtet und mit allen Errungen schaften der Neuzeit versehen. Erst nachdem man diese Anlagen passiert hat, kommt man zur eigentlichen Stadt, die sich weit ausbreitet. Am Hafen entlang liegen die Zoll gebäude, die Hotels, die Kontors der europäischen Kaufleute und dazwischen etwas höher gelegen erblickt man im Grün der Bäume die weissen Gebäude der verschiedenen Gesandt schaften, die durch ihre herrliche Lage hervortreten; man sieht die Flaggen der verschiedensten Nationen lustig im Winde wehen. Unser Schiff hatte kaum Anker geworfen, so war es auch von Hunderten von Booten umlagert, deren Insassen alles mögliche anzubieten hatten und sobald die Erlaubnis zum Betreten des Schiffes gegeben war, sich wie eine wilde Horde nach dem Fallreep (Schiffstreppe) stürzten, jeder wollte zuerst an Bord kommen. Einer suchte den andern zu über flügeln und glaubte innerhalb der zwei oder drei Sekunden Vorsprung mehr als sein Hintermann absetzen zu können. Äusser allen möglichen Früchten und Speisen wurden uns zahlreiche, schön lackierte Holzarbeiten, Seidenstickereien, Messer, Waffen, Porzellan, überhaupt Hunderte von Dingen angeboten und dabei manches kleine Geschäft abgeschlossen. Nachdem sich wenige Stunden später die Beurlaubten fertig gemacht hatten, schleppte uns die Dampfpinasse an das Land. Einige von uns zogen es aber vor, die flotten japanischen Samgau, schmale lange Boote mit flachem Kiel, in der Mitte mit einem überdeckten Aufbau, so dass man bei schlechtem Wetter geschützt sitzt, zu benutzen. Der Boots mann oder Samgau-Kuli steht hinten im Boot und bewegt dieses mit einem in Riemen liegenden sogenannten Wriken vorwärts, indem er das Ruder mit einer halben Drehung nach links und rechts drückt. Durch die Schnelligkeit der Bewegung wird der Flügel einer Schiffsschraube nachgeahmt und das Boot schiesst pfeilschnell durch das Wasser. Sobald wir das Land betraten, kamen uns gleich die Rickscha-Kulis mit ihren Karren entgegen, die jeden gegen geringes Entgelt im schnell sten Trabe, wohin man es haben mag, bringen. Die be treffenden Karren sind zweirädrige auf Federn ruhende Wagen, in denen man bequem sitzen kann und durch einen Schirm gegen Regen und Sonne geschützt ist. Die Stadt, welche 1884 kaum 40 000 Einwohner zählte, hat sich in den letzten Jahren ausserordentlich gehoben und dürfte gegenwärtig ca. 150 000 Bewohner in sich schliessen. Neben dem regen Handel mit China und Korea ist dieser Hafen ein Hauptstützpunkt für die europäischen Handelsinteressen und es haben sich dort auch viele Franzosen, Engländer, Deutsche usw. angesiedelt. Ausserdem ist Nagasaki gegenwärtig einer der grössten Depot- und Werftplätze für Japan. Die Stadt zieht sich in einer Länge von mehr als acht Kilometer am Hafen hin, das europäische Viertel ist modern angelegt und hat breite geräumige Strassen, während das chinesische Viertel weiter zurück liegt. Wir traten nun unsere Wanderung zu Fuss an, um die Stadt näher zu besichtigen, doch dauerte es geraume Zeit, bis wir nach dem Innern kamen, da fast sämtliche Strassen anfänglich in parkartigen Anlagen oder Wald endeten. Nachdem wir verschiedene Tempel besucht und das Leben und Treiben in den Strassen, welches für uns neu und von grösstem Interesse war, beobachtet hatten, ge langten wir an einen grossen Park, dem ich als Gärtner ganz besondere Aufmerksamkeit widmete. Dabei wurde uns aber bedeutet, dass dieser Garten nicht öffentlich, sondern Privat eigentum sei und daher zur Besichtigung die Genehmigung des Besitzers einzuholen wäre. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. — Dem deutschen Schriftstellerheim zu Jena, dessen Bau demnächst in Angriff genommen wird, soll eine grosse 30000 Quadratmeter umfassende Parkanlage ange schlossen werden, für welche gegenwärtig Beiträge zur An lage und Unterhaltung gesammelt werden. Man hofft, dass dieser Plan Unterstützung findet, und mit der Zeit daselbst eine Musteranlage entsteht.
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