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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
-
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- Der Handelsgärtner
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No. 10. Beilage zu „Der Handelsgärtner“. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 5. März 1904. Hauptversammlung des Gartenbau = Verbandes für das Königreich Sachsen. Die diesjährige Hauptversammlung desGarten- bau-Verbandes für das Königreich Sachsen war für Montag, den 29. Februar im evangelischen Vereinshause zu Dresden einberufen. Der Landeskulturrat war wiederum durch seinen Sekretär Dr. Raub old vertreten. Der Vor sitzende T. I. Rudolf Seidel-Grüngräbchen eröffnete, indem er die zu den gemeinsamen Beratungen erschienenen Delegierten herzlich willkommen hiess, die Verhandlung mit einem Hoch auf Sr. Majestät den König Georg von Sachsen. Der Voranschlag für das Jahr 1904 bildete den ersten Punkt der Tagesordnung, wobei der Vorsitzende die erfreuliche Mitteilung machen konnte, dass das Ministerium des Innern dem Verband ein unverzinsliches Darlehen von 8000 Mark zur Deckung der durch die Einrichtung der Gartenbauschule entstandenen Kosten bewilligt habe. Dieses Darlehen soll von 1909 mit jährlich 1000 Mk. zurückgezahlt werden. Dieses grosse Vertrauen, welches damit die Regierung dem von Jahr zu Jahr ein günstigeres finanzielles Resultat auf weisenden Dresdner Institute entgegenbringt, schliesst die Erwartung ein, dass sich die Gartenbauschule immer segensreicher entwickeln wird. Mit dem Voranschlag kam gleichzeitig der Rechnungs abschluss für das verflossene Jahr zur Be sprechung, der sich wesentlich günstiger als in den vorangehenden Jahren stellt. Dem Verbande sind vom Königlichen Ministerium wiederum für das letzte Jahr zur Unterhaltung der Gartenbauschule 4000 Mark zur Verfügung gestellt. Auch die Stadt Dresden bewilligte einen Beitrag von 1000 Mark, die Stadt Chem nitz 200 Mark etc., während unbegreiflicherweise der Rat von Leipzig die erbetene Unterstützung abgelehnt hat, obgleich regelmässig Schüler aus Leipzig die Anstalt besuchen. Anschliessend an den Vortrag des Rechnungsführers Poscharsky- Laubegast, ergriff für die beiden Rechnungs prüfer E. Sauer-Leipzig das Wort, betonte die Uebersichtlichkeit der Rechnungslegung, an welcher nicht das Geringste auszusetzen sei. Nach verschiedenen Erläuterungen des Vorsitzenden und des Rechnungsführers, Baumschulenbesitzers Poscharsky-Laubegast wurde der Vor anschlag für das Jahr 1904 einstimmig ange nommen. Der zweite Punkt der Tagesordnung, bei welcher sich eine Umstellung der Reihenfolge notwendig machte, betraf den Anschluss des Gartenbaues an den Landeskulturrat und veranlasste den Sekretär des letzteren Dr. Raub old zu der Erklärung, dass es für den Landeskulturrat erwünscht sei, wenn die Ver- uetung des Gartenbaues erst dann angegliedert würde, nachdem sich ersterer reorganisiert hätte. Er erwähnt hierbei die Notwendigkeit, dass durch die neue Einteilung gleichzeitig eine Gesetzes änderung vorgenommen werden müsste und voraussichtlich noch zwei oder drei Jahre ver fliessen können, bis die geplante Umgestaltung durchführbar sei. Demgegenüber vertrat der Vorsitzende T. I. Rudolf Seidel die Ansicht, dass eine derartige weite Hinausschiebung un denkbar und die heutigen Zustände unhaltbare seien; es müsse dann zunächst ein Provisorium geschaffen und ein Weg gefunden werden, um die Angliederung im Interesse des sächsischen Gartenbaues früher durchzuführen. Die bisher mit dem Ministerium des Innern gepflogenen Verhandlungen erweckten die begründete Hoff nung, dass ein Modus des Anschlusses ge funden würde, der eine baldige Centralisation der sächsischen Gärtner in dem seit Jahren herbeigewünschten Anschluss an den Landes kulturrat ermöglicht. Hierbei kam ferner die Eingabe des unter Leitung von Degenhardt und Maurer stehenden „Bundes der Gärtner“ an den Landeskulturrat zur Sprache, worin eine ganz ungehörige Kritik über die Organi sationsvorschläge unseres Verbandes geübt wird. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Tätigkeit dieses „Bundes der Gärtner“ eine höchst bedenkliche Richtung eingeschlagen hat, der im Königreich Sachsen eine sehr kleine Zahl Mitglieder zählt, überhaupt unerfüllbare Versprechungen seinen Mitgliedern macht. Die Bestrebungen der sächsischen Gärtner, bei dem Landeskulturrat eine Unter-Abteilung für den Gartenbau zu bilden, und dieser Kommission eine Vertretung der Interessen der Gärtner ein zuräumen, ist von ersterem angenommen und vom Königl. Ministerrum bestätigt. Um diese Verhandlungen recht bald zu einem Abschluss zu führen, beantragt der Vorsitzende des „Leip ziger Gärtner-Vereins“, H. Schmidt eine einstimmig angenommene Resolution, wonach der Vorsitzende des Verbandes, T. J. Rudolf Seidel, als ausserordentliches Mitglied des Landes-Kulturrates, Vollmacht zur Führung der Verhandlungen des Gartenbauverbandes erteilt wird, damit dieser recht bald dem Landeskultur rat angegliedert wird. Der Jahresbericht des Schriftführers, Ober gartendirektors Bouche-Dresden hebt die Vielseitigkeit der Arbeit des Verbandsvorstandes gerade im verflossenen Jahre hervor, und erläutert eingehend die Bemühungen einen baldigen An schluss an den Landeskulturrat zur Durchführung der Reformpläne zu erreichen. Gleichzeitig er stattete er über die Tätigkeit des Vorstandes zur Erreichung des Anschlusses an den Landeskulturrat Bericht und kam hierbei auf den Gärtnertag in Dresden am 19. Juni 1903 zu sprechen, ebenso auf eine Ein gabe an das Königliche Ministerium im Sep tember und die hierauf erfolgte Konferenz, in welcher die Herren T. I. Rudolf Seidel, Obergartendirektor Bouch, 0. Poscharsky, Hermann Schmidt u. R.Schr ön teilnahmen. Sobald sich die Verhältnisse näher geklärt haben, will man sofort die Angliederung sämtlicher in Sachsen bestehender Gärtnervereine an den Verband in die Wege leiten. Nach den Statuten haben aus dem Vor stand Baumschulenbesitzer Poscharsky und Handelsgärtner Haubold, beide in Laubegast, auszuscheiden, doch werden diese Herren durch Zuruf wiedergewählt; ebenfalls findet die Bestätigung, der aus dem Schulkuratorium aus tretenden Landschaftsgärtner Otto Mossdorf, L.-Lindenau, und Handelsgärtner Hermann Schmidt, Wahren bei Leipzig durch Zuruf wiederum wie bisher statt. Auch die Rechnungs prüfer Samenhändler Sauer, Leipzig und Handelsgärtner Rischer, L. • Connewitz ver walten dieses Amt weiter, so dass in dem Vor stand und bei den Ausschussmitgliedern keine Aenderung eintritt. Zu dem nächsten Punkte der Tagesord ¬ nung ergreift Gartenbaudirektor Bertram das Wort und macht Mitteilungen über die Fort schritte und den gegenwärtigen Stand der Garfenbauschule. Er weist darauf hin, dass das Resultat von Jahr zu Jahr günstiger wird, ohne dass allerdings in der Frequenz die Höhe solcher Institute erreiche, die bei der Aufnahme keine Vorbedingungen stellen, sondern jeden sich meldenden Schüler ohne weiteres an nehmen. Die „Dresdner Gartenbauschule“ müsse jedoch allmählich aufgebaut werden, sie könne nur Schüler mit genügender Vorbil dung brauchen, da es sonst unmöglich sei, in zwei Jahren das festgestellte Ziel zu erreichen. Direktor Bertram ladet zur Prüfung, welche am 27. März d. J. stattfindet, ein, und bittet um Empfehlungen der Anstalt, damit ihr zahl reiche neue Schüler zugeführt werden. T. J. Rudolf Seidel erwähnt hierzu, dass er mit den Leistungen der bei ihm beschäftigten Schüler auch im verflossenen Jahre wiederum recht zufrieden wäre, ebenso erwähnt er, dass auch von anderen Seiten anerkennende Urteile über die Brauchbarkeit der Geprüften ein gegangen sind. Obergartendirektor Bouch6 kommt dann auf die aus den Schülerkreisen an gestrebte Einführung einer staatlichen Obergärt nerprüfung zurück und bemerkt, mit der sich der Vorstand und das Schulkuratorium eingehend beschäftigt haben, und hegt die Hoffnung, diesen Plan demnächst verwirklichen zu können. Es soll den Schülern hierbei Gelegenheit zu einer staatlichen Obergärtnerprüfung gegeben werden, und ein kgL Kommissar unter Hinzu ziehung des Direktoriums und des Kuratoriums der Schule dieselbe vornehmen. Doch will man nur solche Schüler zulassen, welche beim Abgang in ihren Gesamtleistungen wenigstens das Prädikat „Gut“ erlangt haben. Die Prü fung soll sich auf alle Fächer des gärtnerischen Berufes erstrecken, ein schriftliches und münd liches Examen umfassen, und in jeder Hin sicht den heutigen Bestimmungen einer Staats prüfung sich anpassen. Notwendig ist es, dass der Kanditat vorzügliche Zeugnisse darüber aufweist, dass er nach dem Besuch der Garten bauschule Gelegenheit hatte seine allgemeine Bildung zu erweitern und sich gute Fachkennt nisse anzueignen; so dass er die Reife für den Titel „staatl. geprüfter Obergärtner“ besitzt. Von den Anträgen aus den Kreisen der Mitglieder heben wir zunächst denjenigen von C. Mackroth-L.-Eutritzsch hervor, welcher eine seit zwei Jahren ständig wiederkehrende Sache behandelt und wünscht, der Verband möge dahin streben, dass nicht nur Bäume nnd Sträucher, sondern alle blühenden Pflanzen als „Eilgut“ zum einfachen Frachtsatz befördert würden. Er begründet diesen Antrag schriftlich, indem er auf die Zunahme des Pflanzenversandes, die auswärtige Konkurrenz und wie leicht diese Pflanzen bei langem Transport leiden, hinwies. W. Ris eher und H. S c h m i d t befürworten diesen Antrag, der auch von Seiten des Vorsitzenden unterstützt wird. Knoche-Chemnitz wünscht, dass der Staatsbahn recht viele solcher Fälle mitgeteilt werden, wobei gerade Pflanzensen- düngen Schaden erlitten haben, gleichviel, was es auch sei, denn nur durch fortgesetzte Nach weise, wie häufig die Sendungen durch den langen Transport leiden, wird man zu einem Resultat gelangen. Ferner schlägt der Vor sitzende T. J. Rudolf Seidel vor, möchte der Handelsausschuss der Königl. Gartenbau gesellschaft „Flora“ bei der Regierung in dieser Angelegenheit vorstellig werden. Die zweite Anfrage von H. S c h m i d t, Vor sitzender des Leipziger Gärtnervereins, beschäf tigte sich damit, ob ein Gehilfe, wenn er beim Verglasen der Fenster, bei Pflanzentransport mit dem Geschirr ausserhalb des Geschäftsbetriebs etc. verunglückt, versicherungspflichtig ist. Ober gartendirektor Bouche beantwortet diese Inter pellation zustimmend, indem er zugleich die be treffenden Paragraphen des Unfallversicherungs gesetzes vorliest, wonach jeder einzelne Fall klargelegt und besonders behandelt wird. Der Redner weist ferner darauf hin, dass die Ren ten der Unfälle ständig steigen, ebenso die Sterbegelder. Auch die Summe für einmalige Entschädigung bei Unfällen, damit die Renten zahlung fortfällt, wachsen ganz bedeutend an. Weissbach - Laubegast macht darauf aufmerk sam, dass nicht nur diejenigen Renten zu be anspruchen haben, welche versichert sind, son dern auch die in Hausgärten, Parks usw. Ver unglückten solche geltend machen können. Obergartendirektor Bouche führt hierzu einige Beispiele an, und erwidert Knoche-Chemnitz auf seine Anfrage, dass auch in Blumen geschäften Angestellte, wenn diese Gärtnerei nebenbei haben, versicherüngspflichtig sind. Er empfiehlt, alle Versicherungspflichtigen heran zuziehen, denn nur dann würden sich die Bei tragskosten für jeden einzelnen bedeutend ver ringern. Eine zeitgemässe Frage wurde von H. Schmidt zur Sprache gebracht, indem er zum festen Zusammenschluss aller Arbeitgeber zur gemeinsamen Abwehr gegen die früher oder später unausbleibliche Gehilfenbewegung, wo durch vor allem die kleinen Betriebe in grosse Bedrängnis kommen können, auffordert. Auch der Vorstand erkannte die Wichtigkeit der Frage an, und fasste nach längerer Aussprache über den Gegenstand den Beschluss, sobald in einer sächsischen Stadt eine Arbeitseinstellung droht, unverzüglich eine Sitzung des Verbandes unter Hinzuziehung auch der ausserhalb stehen den Vereine einzuberufen, und durch einen engeren Zusammenschluss aller Arbeitgeber und eine tatkräftige Unterstützung der bedrohten Be triebe, dieser Gefahr entgegenzutreten. — Hierauf wurde die diesjährige Hauptversammlung, welche eine Reihe höchst interessanter Berufsfragen eingehend behandelte, geschlossen, indem der Vorsitzende T. J. Rudolf Seidel die Hoffnung aussprach, dass die Beratungen wiederum zum Nutzen und Segen sein mögen. Die Krankheiten der Obstbäume.*) IV. Ueber massenhaftes Auftreten der Blutlaus (Schizoneura lanigera) wird in manchen Ge genden der Rheinprovinz berichtet. 4—5 jäh rige Apfelwildlinge mussten vernichtet werden, da sie derart von dem Schädling befallen waren, dass ein Veredeln zwecklos erschien. Bei dem Herausnehmender Wurzeln zeigt es sich, dass die selben mit Blutläusen und durch die entstandenen Tuberositäten über und über besetzt waren und dürfte die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sein, *) Nach dem Jahresbericht über die Neuerungen und Leistungen auf dem Gebiete der Pflanzenkrank heiten von Professor Dr. M. Hollrung, Verlag von Paul Parey. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der neue Zolltarif für Holland lässt alle gartenwirtschaftlichen Produkte, zu denen Pflanzen, Sämereien, Blumen etc. gehören, wie bisher zollfrei. — In Uerdingen a. Rh. wurden für die gärtnerischen Anlagen am neuen Fried höfe 18 000 Mk. bewilligt. — Die bedeudend- sten deutschen Dörrgemüse-Fabrikanten, vertreten sind 26 Fabriken, haben sich zu einer Preiskonvention für 1904 zusammen geschlossen. — Der Gartenbauverein zu Erlangen veranstaltet in den Tagen vom 7. bis 10. Mai eine Gartenbau-Ausstellung. — Der Gärtnerverein in Bamberg hat be schlossen, sich in umfangreicher Weise an der Düsseldorfer Ausstellung zu beteiligen. — Begriff der Bezeichnung „Ladung und Oxhoft“. In einer Differenzsache einer Konservenfabrik wurde von der Handelskammer zu Hildesheim folgendes Gutachten erstattet: Unter einer Ladung Sauerkohl ist eine Menge von ca. 10 000 kg brutto zu verstehen. Da die hierorts üblichen Oxhoft im Gewicht ver schieden ausfallen, rechnet man auf eine Ladung 40—42 Oxhoft. Das Bruttogewicht eines Ox hoft ist mit 480—500 Pfund anzunehmen. Zur Verladung von Sauerkohl sind in hiesiger Gegend buchene Fässer nicht zulässig, viel mehr ist es Handelsgebrauch, dass gebrauchte Wein-Oxhofte verwendet werden müssen. — Welche Aussichten bietet der Gärtnerberuf? In unserem Leitartikel in Nr. 8 sprachen wir uns dahin aus, dass wir es mit Freude begrüssen würden, wenn der besonnene Teil der Gehilfenschaft, den alten Coup, vor einem Zuzug zur Gärtnerei zu war nen, aufgeben würde. In Nr. 9 der „Deutschen Gärtnerzeitung“ beschäftigt sich nun auch der „Deutsche Gärtner verband“ mit der von uns I angeregten Frage und wir konstatieren hier gern, dass in dem Artikel nichts von jenen Abschreckungen enthalten ist, mit dem ein Teil der Gehilfen glaubt, sein „Zielbewusstsein“ dokumentieren zu sollen. Tüchtigen, arbeit samen Leuten bietet auch der Gärtnerberuf ihr Fortkommen. Das ist die Quintessenz dieses Artikels aus dem Lager der Gehilfenschaft. — Die neue „Vereinigung selbstän diger Handelsgärtner Württembergs“ hat an sämtliche Handelsgärtner, Baumschulen besitzer etc. Württembergs ein Zirkular ver schickt, in dem es dieselben zum Anschluss an den Verein auffordert. Es wird in demselben hervorgehoben, dass ein engerer Zusammen schluss der Handelsgärtner Württembergs, ähnlich wie es die Kollegen in Baden und Hessen schon seit einigen Jahren getan hätten, in der gegenwärtigen Zeit, wo in jeder Hinsicht an die Arbeitgeber so viele Anforderungen ge stellt werden, eine Notwendigkeit sei. Wie wir schon mitteilten, hatten sich in der ersten stark besuchten Versammlung sofort 74 Mit glieder gemeldet, welche Zahl wohl in kurzer Zeit bedeutend zunehmen wird. Das Land soll in 8 Bezirke eingeteilt werden, deren jeder einen Obmann, Stellvertreter und Schriftführer wählt. Der Jahresbeitrag beträgt nur 2 Mk. — Ueber den Handelsvertrag zwi schen Deutschland und Italien, der nach langen Verhandlungen endlich zu einem end gültigen Abschluss geführt haben soll, dessen Inhalt jedoch noch geheim gehalten wird, dringen ab und zu durch die italienische Presse Ein zelheiten in die Oeffentlichkeit. Der „Popolo Romano“ schreibt, dass der Vertrag die zoll freie Einfuhr italienischer Blumen nach Deutschland garantiere und dankt dem Reichs kanzler Graf Bülow für das ritterliche (?) Ent gegenkommen. — Uns bringt dies nichts Neues, denn wir wissen sehr wohl, dass von Seiten' der Regierung mit leichtem Herzen die Interessen der deutschen Gärtner der Industrie geopfert worden sind. Die von Italien weiterhin ge wünschte Zollfreiheit für Orangen und die ver langte Begünstigung für die Weineinfuhr sind von Deutschland abgelehnt. Auf der andern Seite aber soll Italien beachtenswerte Zuge ständnisse für Obst und Gemüse erhalten haben. Neuheiten. — Heliotrop „Frau Med.-Rat Le derle“. Neben den beiden sehr empfehlens werten Heliotropsorten „Mme. Barnsby“ und „Mme. de Bussy“, die wir wiederholt im „Handelsgärtner“ empfehlend erwähnt haben und die sich beide sowohl zur Gruppenbepflan zung als auch zur Topfkultur vorzüglich eignen, verdient die neue Pfitzersche Züchtung „Frau Med.- Rat Lederle“ rühmend hervorgehoben zu werden. Sie wird als Markt- und Gruppen sorte bald die grösste Beachtung finden, denn sie ist nicht nur äusserst reichblühend und an genehm wohlriechend, sondern sie zeichnet sich auch durch ihre reine dunkelveilchenblaue Farbe der grossen Dolden aus. Der Wuchs der Pflanze ist niedrig und dabei kräftig. — Celosia Thompson! magnifica. Unter den letztjährigen Neuheiten verdient diese Pflanze ganz besondere Beachtung. Es sind vor allen Dingen die schönen, leuchtenden und zum Teil sehr aparten Farben der ausserordent lich grossen und sich durch vorzügliche Halt barkeit auszeichnenden Blütenstände, welche der Celosia Thompson! magnifica einen berech tigten Platz in unseren Kulturen einräumen. Obwohl die Kultur sehr einfach ist, werden mitunter doch nicht die erhofften Erfolge er zielt, indem sich die Pflanzen nicht derart ent wickeln, wie man von ihr hat sprechen hören oder sie auch schon gesehen hat. Mit der Aussaat darf etwa nicht zu früh begonnen werden, da die Sämlinge bei kalter Witterung sich nur langsam entwickeln und dann oft ein grosser Prozentsatz zugrunde geht. Wenn man Mitte bis Ende April aussät, so kann man schon bis zum Juli vollkommene Pflanzen haben. Nach der Aussaat müssen die Pflanzen warm und feucht, bei geschlossener Luft gehalten werden. Ein möglichst frühzeitiges Umpikieren der Sämlinge ist unbedingt notwendig. Für den Topf verkauf ist das Auspflanzen der Ce- losien auf einen Kasten, bis sie eine bestimmte Grösse erreicht haben, sehr zu empfehlen. Wenn sich die ersten Blütenrispen zeigen, was bei sachgemässer Behandlung erst dann, nach dem sich die Pflanzen schon ziemlich weit entwickelt haben, der Fall sein soll, werden sie in Töpfe gepflanzt. Aber auch dann kann man sie, wenn man grosse Schaupflanzen er zielen will, noch ein- bis zweimal verpflanzen. Beim erstmaligen Eintopfen ist es notwendig, die Celosien etwas geschlossen zu halten. Auch wenn sie sich so weit erholt haben, dass sie vollständig frei stehen können, ist es dennoch zu empfehlen, ihnen einen derartigen Platz zu geben, dass sie bei eintretendem Regenwetter durch Fenster geschützt werden können. Zur vollen Entwicklung wollen die Pflanzen mög lichst viel Sonne haben. Es ist das bei der Gruppenbepflanzung, zu welchem Zwecke sich diese Celosien ganz vorzüglich eignen, noch besonders zu berücksichtigen. Nur dann wer den sie ihre schönen Blütenstände üppig ent falten und sich durch ihre leuchtenden Farben auszeichnen. Beim Bezug von Samen em pfiehlt es sich recht vorsichtig zu sein, da man sonst gewärtig sein muss, dass sich unter den aufgegangenen Sämlingen nur ein geringer Prozentsatz der echten Celosia cristata Thomp- soni magnifica befindet.
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