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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Handels nach richten. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 24. Februar. Der Geschäftsgang blieb während der vergangenen Woche ziemlich un verändert, derselbe hat sich eher noch etwas ab- geflaut Azaleen, die reichlich vertreten sind, liessen sich bei gedrückten Preisen schwer verkaufen, ebenso auch Rhododendron. Schöne Rosen fanden zuerst allgemein Beachtung, indessen liess die Nach frage nach denselben später wieder etwas nach. Während Schneebälle genügend vorhanden waren und sich leidlich verkaufen, sind besonders Prunus triloba ziemlich knapp. Maiblumen und Hyazinthen kommen gegenwärtig reichlich zum Markte, besonders letztere, liessen sich aber nur in guter Ware absetzen. Tulpen werden in überreichen Mengen angeboten und lassen sich mit Ausnahme der scharlach und rosa Farben kaum unterbringen. Im Umsatz mit Blattpflanzen bleibt wie immer zu wünschen übrig. In der Festbinderei liess sich im Bedarf wiederum eine Besserung wahr nehmen, an einigen Tagen gingen sogar sehr reich lich Bestellungen ein. Ebenso hatte die Trauer binderei gut zu tun, namentlich befriedigte der Um satz in Kränzen. Die Zufuhr aus dem Süden ist gegenwärtig ausserordentlich stark, so dass die Blumen geradezu verschleudert werden müssen, und der Strassenhandel in der letzten Zeit wieder ganz enorm zugenommen hat. Auch deutsche Schnitt blumen gibt es in reicher Auswahl, besonders sind Rosen in allen Farben vertreten. Die Witterung ist trüb und regnerisch, dabei sehr mild. Hamburg, den 24. Februar. Der Umsatz hat sich in der letzten Woche offenbar bedeutend ge bessert, wenngleich das Angebot die Nachfrage noch weit übersteigt. Der Absatz befriedigte namentlich in schönen Pflanzen von Azaleen, ebenso in Prunus und Magnolien. Auch Clivien und Veilchentöpfe werden gern gekauft. Das Angebot in Zwiebel gewächsen und namentlich Maiblumen ist übermässig gross, zwar fanden schöne Hyazinthen leicht Ab nehmer, so dass der Vonat in denselben nun be deutend abgenommen hat. Nur wenig lebhaft zeigte sich der Bedarf in Blattpflanzen, am meisten sind Phoenix in schönen Exemplaren gefragt. Während die Festbinderei in der vergangenen Woche nur wenig zu tun hatte, konnte in Trauerarrangements viel umgesetzt werden. Von deutschen Schnittblumen sind Flieder momentan knapp, Maiblumen und gelbe Narzissen dagegen reichlich am Platze, andernteils Veilchen und Calla sehr gesucht. Der Import von süd ländischen Blumen ist immerhin noch gross genug, um die Preise der deutschen Ware herabzudrücken. Die Witterung war zum Teil sonnig, meist aber trübe und regnerisch. Leipz’g, den 24. Februar. Im grossen und ganzen bietet der Geschäftsgang keinen Anlass zur Klage, indessen lässt sich auch von einem flotten Umsatz nicht gerade sprechen. Die zum Angebot kommende Ware ist meist von guter Qualität. In Topfpflanzen stehen Treibsträucher jetzt im Vordergrund, denn diese bilden sich, je mehr es dem Frühjahr entgegen geht, zu schöneren Pflanzen heraus. In besserer Ent wicklung sieht man grössere Azaleen, meist belgischer Herkunft. Tulpen und Hyazinthen kommen für kleine Geschenke viel zur Verwendung, auch Maiblumen werden dabei reichlich verarbeitet. Die Festlichkeiten lassen nun allmählich etwas nach, so dass auch der Umsatz in Bouquets und anderen Arrangements wieder abnimmt. Das zur Verfügung stehende Material ist von prachtvoller Qualität, zu erwähnen sind dabei Nelken, Flieder, hiesige Veilchen und vereinzelt auch hiesige Rosen. Auch die südfranzösischen Blumen kamen meist tadellos an und werden billig verkauft. Die Witterung ist gegenwärtig schlecht, denn Regen und Schneefälle wechseln miteinander ab. Dresden, den 24. Februar. In den letzten acht Tagen war der Umsatz allgemein befriedigend, so dass blühende Topfpflanzen reichlich Absatz fanden. Zwar ist zu konstatieren, dass Azaleen nicht so ge fragt sind, wie man das sonst um diese Zeit gewöhnt ist. Die Qualität lässt namentlich in Hyazinthen sehr zu wünschen übig, die sich schlecht treiben lassen und meist schwache Do'den entwickeln. Im übrigen gingen die meisten Zwiebelgewächse, namentlich auch Maiblumen, flott ab. Blattpflanzen werden sehr wenig verlangt und der Bedarf beschränkt sich nur auf kleine Cocos Weddelliana. Infolge einer Reihe von Hochzeiten und Bällen hatte die Festbinderei reichlich Beschäftigung und auch in Kränzen und anderen Trauersachen zeigte sich ein erhöhtes Ge schäft. Die Preise für deutsche Schnittblumen haben in der letzten Woche etwas angezogen, denn die Auswahl hätte zweifellos besser sein können. Die Eingänge aus Südfrankreich und I'alien sind dagegen übergross und trotz der guten Qualität müssen die B'umen zu niedrigsten Preisen abgegeben werden. Die Witterung wechselt nun beständig, meist ist es indessen trübe und die letzten Tage brachten Regen mit Schneefall. Frankfurt, den 25. Februar. Der flotte Ge schäftsgang hielt auch in der letzten Woche an, da noch eine Reihe von Maskenbällen, trotzdem Fast nacht schon vorbei ist, und auch andere Festlich keiten veranstaltet wurden, und bei diesen Gelegen beiten die meisten Blumen dadurch konsumiert werden. Von Topfpflanzen finden Azaleen und Flieder den besten Absatz, Prunus und Rhododendren werden in noch nicht allzu schöner Ware angeboten. Kamellien finden leicht Käufer und auch die ersten Topfrosen, die aber noch zu wünschen übrig lassen, werden gern gekauft. Hyazinthen und Tulpen kamen in solchen Mengen auf den Markt, dass die Preise für dies .Iben erheblich zurückgegangen sind. Wenig be liebt sind die zum Angebot kommenden Cinerarien. Nur mässig ist der B.darf in Blattpflanzen, am besten gehen Araukarien ab. Wie schon erwähnt, hatte durch die verschiedenen Bälle usw. die Festbinderei recht gut zu tun und selbst in Trauerarrangements liess sich infolge einiger bedeutender Sterbefälle ein flotter Absatz verzeichnen. Während es Flieder und Ma blumen mehr wie genug gibt, fehlt es an deut schen Veilchen, die der Sonne entbehren. Südlän dische Blumen sind in der letzten Woche wesentlich im Preise zurückgegangen. Das trübe, warme und regnerische Wetter hielt bis gestern an, dann trat bei plötzlichem Nordwind Frqst mit etwas Schnee gestöber ein. Samenhandel. Situationsbericht für Februar. Nach den uns bis jetzt zugegangenen Berichten über den bisherigen Verlauf des Samengeschäftes lässt sich im allgemeinen feststellen, dass dasselbe einen recht befriedigenden Verlauf nimmt. Man ist augenblicklich in der Hochsaison und die im vorigen Jahre unter ungünstigen Verhältnissen geernteten oder vielmehr nicht geernteten Quantitäten fangen an, sich recht begehrlich zu machen, resp. die Nachfragen nach anderen Sorten als Ersatz hierfür sich zu steigern. Infolge der ungenügenden Bohnenernte, sowohl Stangen- wie Busch- sind die am meisten begehrten Sorten bereits sehr knapp geworden, wenn nicht ver griffen, und wird es auch schwierig sein, in anderen Sorten hierfür Ersatz zu suchen. Sehr gefragt waren von Buschbohnen Flageolet Wachs-, Kaiser Wilhelm, Hinrichs Riesen-, bunte und weissgrundige Zucker- Brech- etc. etc., und von Stangenbohnen hauptsäch lich Schlachtschwert und Rheinische Zucker-Brech-. Angebote der letzteren Sorte wurden von Züchtern aus der Rheingegend anfänglich zurückgehalten, und stellt es sich nun heraus, dass die Ernte daselbst doch eine ziemlich gute gewesen sein muss, denn es werden noch viele Quantitäten in den Fachblättern angeboten, welche voraussichtlich noch guten Absatz edoch zu etwas mässigeren Preisen finden dürften. In unserem Bericht über die Samenernte im Jahre 1903 in No. 51 des „Handelsgärtner“ haben wir bereits gewarnt vor galizischen Bohnen, welche in folge der schlechten Bohnenernte in Deutschland auf unseren Markt geworfen werden würden. Unsere damalige Vermutung ist eingetroffen und wollen wir an dieser Stelle auf die Minderwertigkeit der galizi schen Buschbohnen speziell Hinrichs R esen-, Zucker- Brech-, weisse Brech- und weisse Perl- nochmals be sonders hinweisen. Äusser Bohnen hat sich die Nachfrage in Möhren, Zwiebeln, Gurken und Salatrüben gegen voriges Jahr gesteigert, und der ganze Umsatz in Gemüsesamen gegen die gleiche Zeit des Vorjahres ist höher zu schätzen. Ein gesteigerter Umsatz lässt sich auch bei Runkelrübensamen, speziell der gelben Ecken dorfer, feststellen, während das Geschäft in Zuckerrüben augenblicklich noch ruhig ist, später aber nach Lage des Marktes ein starker Absatz zu gewärtigen ist. Der Bedarf in Blumensamen ist ebenfalls ein recht reger, doch macht sich das Fehlen einiger Sorten wie Reseda, Lathyrus, Scabiosen, niedrige Tropaeolum, Verbenen etc. etc., bei Aus führung von Aufträgen sehr unangenehm bemerkbar, da hierfür ein Ersatz nicht geboten werden kann. Auch Blumensamen solcher Gattungen, welche sich zum Schnitt eignen, sind sehr gefragt. Wir freuen uns auch über den Handel nach dem Aus lande nur Günstiges berichten zu können, denn mit Ausnahme der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika hat der Export nach allen anderen Weltteilen zuge nommen. Durch eigene Produktionen hat der Ver sand nach Amerika von Jahr zu Jahr abgenommen und die früheren schönen Zeiten werden auch wohl nicht wiederkehren. Günstig auf den diesjährigen Geschäftsgang wirkt auch der Umstand ein, dass hohe und ausgedehnte Kredite bisher nicht in der Weise in Anspruch ge nommen wurden, wie es früher der Fall war. Ueber die weitere Entwicklung des Samenge schäfts werden wir in Kürze durch Monatsberichte noch berichten. Fragekasten für Kulturelles. Frage: E. P. in A. 1. Welche Arten von Frucht- treibereen sind für deutsche Verhältnisse lohnend? 2. Welche Gemüsetreibereien sind lohnend und zu welcher Zeit müssen die Produkte auf den Markt kommen ? Hat sich die Tomatenkultur unter Glas für Deutschland als rentabel erwiesen ? Welche Neben kulturen kommen bei der Obst- und Gemüsetreiberei in Betracht? Welche Firma liefert mir entsprechende Körbe etc. zum Versenden von Obst, Wein und drgl. ? Antwort: Ihre Anfrage lässt sich so kurzer Hand nicht erledigen, sondern wir können Ihnen nur einige allgemeine Winke geben. 1. In der Frucht- und Gemüsetreiberei kommen für deutsche Verhält nisse jedenfalls in erster Linie die Erdbeer- und Gurkentreiberei sowohl in Häusern und Mistbeeten in Betracht und wir verweisen Sie hierbei auf die diesbezüglichen Artikel im „Handelsgärtner“ in No. 8 dieses Jahrganges und den Nummern 2, 3, 12, 13 und 15 des vorigen Jahrganges. Des weiteren erwähnen wir die Salat-, Radieschen-, sowie To maten- und Melonentreiberei. 2. Die Rentabilität der verschiedenen Treibereien hängt selbstredend von einer Reihe von in Betracht zu ziehenden Umständen ab, vor allen Dingen sprechen die örtlichen Verhält nisse mit, ob Sie auf einen genügenden Absatz in der Nähe Ihres Ortes selbst rechnen können, oder ob Sie auf den Versand angewiesen sind und eine starke Konkurrenz südländischer bezw. holländischer Pro dukte zu fürchten haben. Was die Tomatenkultur unter Glas anbetrifft, machen wir Sie auf die Artikel in No. 4 und 5 des vorjährigen Jahrganges vom „Handelsgärtner“ aufmerksam. Wir empfehlen Ihnen auch das Werk „Handbuch der Frucht- und Gemüse treiberei“ von W. Hampel, in dem Sie viel Belehrendes finden werden. Zum Bezug von Versandkörben etc. verweisen wir Sie auf die diesbezüglichen Inserate in „Thalackers Samen- und Pflanzen-Offerte". Frage: R. T. in E. 1. Auf welche Weise kann ich am besten die Misteln, die sich hier in grossen Mengen auf grossen Linden befinden, am besten ent fernen, da sie die Bäume zu Grunde zu richten scheinen? Wie kommen dieselben auf die Bäume? 2 Ich habe einen grossen Teil Deutzia gracilis getrieben, lassen sich dieselben als Schnittblumen verkaufen? Antwort: 1. Die Entfernung der Misteln von einem Baume, wenn sie sich auf demselben schon zu sehr verbreitet haben, ist keine leichte, um dabei zu bewirken, dass dieselben nicht wieder kommen. Denn diese Schmarotzer senken ihre Wurzeln tief nicht nur in die Rinde, sondern auch in das Holz des Baumes ein und wenn man die Büsche einfach dicht am Stamme oder an den Aesten abschneidet, so werden sie immer wieder von neuem austreiben. Wenn der Baum nicht zu sehr leidet, so ist es am besten, wenn die Aeste, auf denen sich Misteln be finden, vollständig abgesägt werden. Wenn das nicht geht, muss man an der Stelle, wo sich der Schmarotzer zeigt, das Holz einige cm tief ausschneiden, um zu verhüten, dass die Pflanzen wieder kommen. Hat die Mistel aber schon zu sehr über Hand genommen, so ist an eine gründliche Reinigung des Baumes, ohne dass derselbe womöglich selbst wertlos ge macht wird, kaum mehr zu denken. Die Verbreitung dieses Schmarotzers geschieht durch Vögel, hauptsäch lich Amseln und Drosseln, die die weissen Beeren mit Vorliebe fressen und durch die Exkrementen die Samen auf andere Bäume übertragen. 2. Blühende Deutzia gracilis sind ein beliebtes Schnittblumenmaterial und lassen sich zu manchen Arrangements sehr schön verwenden. Die Blumen halten sich abgeschnitten gut, und können zur Kranz binderei stets verarbeitet werden. Frage: J. S. in B. Wie ist die Kultur der Pufibohne? Antwort: Die Puffbohne gedeiht am besten im fetten, lehmigen Boden. Aussaat erfolgt in Reihen von 20—25 cm Entfernung, die Bohnen selbst können jedoch innerhalb der Reihen bei ca. 5 cm Abstand gelegt werden. Da sie gegen Kälte weniger empfind lich sind, so können sie schon Mitte März gelegt werden, und werden später, sobald die ersten Triebe aus der Erde kommen, und noch Frost zu erwarten ist, durch leichtes Anhäufeln etwas geschützt. Nur durch eine rechtzeitige Aussaat wird das Befallen der Bohne während der Blüte durch Ungeziefer ver mieden, es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass letzteres sich auch nach anhaltender trockener Wärme einstellt. Die Blüten an der Spitze der Pflanzen bringen in der Regel nur kleine oder gar keine Früchte, und empfiehlt es sich, diese Sp tzen auszuschneiden. Frage: G. H. in L. Welchen Unterschied machen Sie zwischen Salatpflanzen, starke pikier fähige Ware“ und „pikierte starke Ware“? Antwort: Unter Salat pflanzen, starke pikier fähige Ware kann man Pflanzen verstehen, welche in dünner Aussaat noch im Saatbeet resp. Saatkästen stehen und bereits 3 auch 4 Blätter haben. Die Pflanzen sind auch schon pikierfähig mit 2 Blättern, wenn jedoch das Wort „starke“ dabei steht, so muss man wenigstens annehmen, dass die Pflanzen wie bereits gesagt, 4 Blätter aufzuweisen haben. Wenn man nun diese starke pikierfähige Ware pikiert, so kann man diese noch nicht als starke pikierte Pflanzen verkaufen, sondern dieselben mussten doch wohl 8—14 Tage stehen, um ein genügendes Wurzelver mögen zu erhalten und kräftiger und gedrungener zu werden. Nach dieser Auffassung ist auch die Preislage bestimmend. Für 40 Pf. ist es wohl nicht möglich, pikierte Ware zu liefern, letztere kosten, wie aus den Angeboten ersichtlich, 60 Pf. — Eine Verpflichtung, unerledigte Aufträge zu beantworten, besteht nicht, wohl aber ist es Gebrauch, dies zu tun, wenn man annimmt, dass die Besteller ihre Beete vorbereitet haben und stündlich auf die Ankunft der bestellten Pflanzen warten. In eine solche Situation, wenn man keine Antwort erhält, werden Sie sich hinein denken können. Konkurse. Durch Beschluss des Grossh. Amtsgerichts zu Pforzheim vom 19. Februar 1904 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen des Gärtners Paul Friedrich Schenk zu Pforzheim, als durch rechtskräftig bestätigten Zwangsvergleich vom 30. Januar 1904, aufgehoben. Handelsregister. In das Handelsregister Rheydt wurde die offene Handelsgesellschaft unter der Firma „An ton Holzem“ mit dem Sitze in Rheydt eingetragen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: Witwe Gärtners Anton Holzem, Katharina geb. Ro- linger, Gärtner Heinrich Anton Holzem zu Rheydt und sind beide zur Vertretung der Gesell schaft berechtigt. Die Gesellschaft hat am 15. Februar 1904 begonnen. In das Handelsregister Rudolstadt wurde die Firma Hermann Rost, Rudolstadt, eingetragen. Als deren Inhaber Gärtnereibesitzer Hermann Rost daselbst. In das Handelsregister Berlin wurde die Firma eingetragen: Albert Lung, Berlin. Inhaber Albert Lung, Handelsgärtner und Kaufmann zu Berlin. In das Handelsregister Neuwedell wurde ein getragen: Firma Seegerhaller Gärtnerei Ewald Seeger mit dem Ort der Niederlassung Seegerhall b. Neuwedell, als Inhaber Ewald Seeger, Kaufmann zu Seegerhall-Neuwedell. Gebrauchsmusterregister. In dem Gebrauchsmusterregister wurden für fol gende Antragsteller Erfindungen geschützt: August Träger, Bautzen, unter Kl. 45b, No. 217621 ein Samenlegeapparat, mittels dessen Samenkörner in entsprechender Anzahl in gleichmässigen Abständen und entsprechender Tiefe in das Erdreich gebracht werden. — Frau Antonie Göhler, geb. Morgen eier, Leipzig-Lindenau, Merseburgerstrasse 55, unter Kl. 45 f, No. 217 405 eine Baumschere mit als Zahnstange ausgebildetem Messer zum Abschneiden starker Zweige. — Ernst Schaaf, Weinsheim, Kr. Kreuznach, unter Kl. 45f, No. 217556 Vorrich tung zur lüft- und wasserdichten Umhüllung von Rebstöcken u. dgl. während der Vertilgung des Un geziefers, bestehend aus zwei Rahmen mit entsprechen der, eine luftdicht verschlossene Oeffnung aufweisen der Stoffbespannung. wächst hübsch gerade an geschützten Stellen und zeigt da, wo der Wind es packen kann, einen kurzen, starken, knorri gen Stamm mit flacher, gedrückter vom Sturm zerzauster Krone. Das Holz älterer Stämme ist schwärzlich und brennt gut. Hinter Felsen in geschützter Lage sind junge Bäume oft eine wahre Schönheit. Diese Kiefer überklettert alle ihre Genossen, selbst Picea Engelmanni; ich traf sie noch in etwa 12300 Höhe auf kahlen, sturmgepeitschten Flächen in etwa 1 m Höhe am Boden hinkriechend, Zapfen tragend und anscheinend sich ganz wohl befindend, wohingegen Picea Engelmanni in diesen Höhen als echtes, dem Reiter gefähr liches Gestrüpp keine Zapfen mehr trägt. Beide wachsen bis zu 1 m Höhe leidlich gerade, dann aber sind sie wie abge schnitten, es geht keinen Finger breit weiter in die Höhe. In den letzten Meilen vor der Schneegrenze, jedoch nicht ganz bis zur Grenze des Baumwuchses vorgehend, sehen wir auch die kerzengerade schlanke Abies subalpina, als Nutzbaum ebensowenig bedeutend wie ihre südlich vom Pihes Peak häufige Verwandte Abies concolor. Jedoch besitzt Abies subalpina, wenn sie in Deutschland in gemischten Be ständen unter Seitenschutz gedeihen sollte, eine bei Koniferen seltene Eigenschaft, die sie besonders dem Förster und Tier freund lieb und wert machen sollte. Die unteren Zweige treiben da, wo sie den Boden berühren, Wurzeln, die Spitze richtet sich hoch und bald entsteht um den ältern Baum ein dichter Kreis junger, dem Wilde einen ganz vortrefflichen Winterschutz gewährend. Ist gar der Mutterstamm heraus gehauen, so entstehen förmliche Lauben und Höhlen. Infolge dieser Eigenschaft ist diese Abies in volkswirtschaftlicher Hinsicht meiner Ansicht nach die wertvollste aller unserer Koniferen, weil sie den Schnee des Hochgebirgs länger fest hält, beschattet und beschützt als irgend eine andere Pflanze, da wir hier von künstlichen Bewässerungen und diese von dem Schnee in jenen Höhen abhängig sind. Bis auf Pinus ponderosa scopulorum. Picea pungens und Pinus contorta Murrayana sind alle unsere Koniferen mehr oder minder empfindlich gegen starken Sonnenbrand, die im Süden des Staates vorkommende hübsche Pinus edulis vielleicht ausgenommen, die sich auch in der Schweiz gut bewährt hat. Es ist hier im Gebirge im Sommer des Nachmittags sehr häufig schattig und bei der dünnen Luft macht sich der Sonnenstrahl überhaupt nicht so fühlbar. In mitteleuropäischen Lagen würden die meisten von ihnen in reinen unvermischten Beständen wahrscheinlich nicht recht vorwärtskommen. Nicht selten trifit man, besonders oben im Gebirge, stärkere Exemplare, anscheinend gesund von Holz, die ein gegangen sind. Rings um sie herum stehen Bäume gleicher Stärke in voller Lebenskraft. Dieses seltsame Absterben haben amerikanische Dendrologen damit zu erklären versucht, dass durch das Schaukeln im Winde bei starkem Frostwetter die Holzzellen zerstört werden. Dass gerade das einen Baum aus vielen treffen sollte, kann ich nicht verstehen; ich meine, entweder ist der Baum von günstiger gestellten Brüdern ein fach vom Futtertrog verdrängt und verhungert, oder wir haben es hier mit Folgen elektrischer Schläge und Ausgleiche, es braucht ja nicht immer gerade ein Blitzstrahl zu sein, zu tun. Mehrfach hörte ich im letzten Jahre die Meinung aus sprechen, der Unterschied im Klima Deutschlands und der Felsengebirge bewirke es, dass die Douglastanne von hier nach Deutschland, natürlich durch Samen, versetzt, dort nicht ganz winterhart sei oder das feuchte Klima dort nicht recht aushalte und dass es deshalb notwendig sei, Samen aus gleichem Breitengrade, etwa aus Britisch-Columbia zu beziehen. Zu gleicher Zeit musste man aber eingestehen, dass 20 jährige Exemplare sich bisher gut bewährt hatten. Nun ist aber die Anpassungsfähigkeit der Douglastanne eine ganz ausgedehnte, was schon ihr Vorkommen in diesem Erdteil beweist. Dann ist aber auch der Samenbezug aus Britisch-Columbia ein ganz ungemein schwieriger und kostspieliger, wie ich aus Erfahrung weiss. Was aber das Wetter anbelangt, so scheint da einige Aufklärung nötig. In diesem Jahre war selbst in den unter sten Gebirgslagen am 10. Mai noch keine Knospe der Douglastanne gesprungen und in der zweiten September woche ist schon kein Samen mehr in den Zapfen. An Winteitemperatur habe ich schon —37° C. erlebt und an Feuchtigkeit ist oft im Mai und Juni so viel in den Bergen vorhanden, dass man durch die auf allen Blättern liegende, von jeder Nadel tröpfelnde, dickneblige Morgenluft recht leb haft an einen Schnepfengang in der Heimat erinnert wird, wenigstens kann man in ihr gerade so durchnässt werden. Danach kann man ja Vergleiche anstellen. Die in der letzt jährigen Versammlung der „dendrologi- sehen Gesellschaft“ gemachten Bemerkungen über die ver schiedenen Formen der Douglastanne nötigen mich, noch einmal auf dieses Thema zurückzukommen. Soweit meine Erfahrung reicht, sind alle diese Formen und Schattierungen nicht neue, in der Natur vorkommende Formen, sondern hier im Heimatlande längst vorhanden. Ich fand schon ganz silbergraue junge Exemplare dieses Baumes, und sammle, so oft Samen da ist, von einem starken Exemplar, das die charakteristische weissblaue Färbung der Picea pungens ar- gentea zeigt, dass sie ihr an Schönheit nicht nachsteht und mein erklärter Liebling ist. Die hängende Form ist hier nicht selten, ebenso kommen andere vor. Ich fürchte aber, dass solche Pflanzen oft mit zunehmendem Alter in den normalen Zustand zurückgehen. Vermischtes. — Die Frauenabende der Gartenbauvereine. Die Presse schwärmt gegenwärtig von einer neuen Einrich tung, d. h. der Abhaltung von Frauenabenden, die der Zittauer Gärtnerverein ins Leben gerufen haben soll. Diese finden dort monatlich einmal statt, wobei den Erschienenen allerlei fachliche Belehrung geboten wird. Ausserdem will man Kost proben von eingemachten Früchten veranstalten und über die Verwertung der Obst- und Gemüseernten Vorträge halten. — Die Sache klingt so ernst und harmlos, als wenn man an diesen Abenden nur an das Geschäftliche dächte, und dabei wird nicht damit gesagt, ob auch die Männer zu diesen Frauenabenden Zutritt haben, oder davon ausgeschlossen sind. Wir .möchten diesen Frauenabenden nicht das unbegrenzte Vertrauen entgegenbringen, sondern glauben eher, dass manche pikante Neuigkeit dann von dort ihren Weg findet, manche vertrauliche Mitteilung durch diese Zusammenkunft der Gärt nerinnen in die Welt gelangt. So schön es auch gemeint ist, auch den Frauen Belehrungen zu bieten, und so verlockend auch die Aussichten sind, eine ganze Reihe wohlschmeckender Gerichte, die jetzt noch das Geheimnis einzelner bilden, der Allgemeinheit übermittelt zu sehen, bringen doch diese Frauen abende sicherlich auch grosse Gefahren mit sich!
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