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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
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Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Gehilfenbewegung. — Den Landschaftsgärtnern Berlins stehen neue Kämpfe bevor, denn man ist wiederum in die Lohnbewegung eingetreten, und will von selten der Arbeitnehmer alles versuchen, um die geordneten Gehalts- und Arbeitsverhältnisse nach dem Vorbild der Ham burger Landschaftsgärtner einzuführen. Wie wir bereits in der letzten Nummer mitteilten, sind diesmal die städtischen Gehilfen und Ar beiter in das Vordertreffen gestellt worden, und nachdem diese etwas erreicht haben, wollen auch die übrigen zahlreichen Angestellten in den Privatbetrieben ihre Forderungen aufsetzen. Ob es nach den vorjährigen unerfreulichen Vor kommnissen gelingt, gesunde Verhältnisse an zuregen, das wird wohl in erster Linie an dem ernstgemeinten Willen der Arbeitnehmer liegen. — Zur Lohnbewegung in den Hol steiner Baumschulen. Wie es nach Lage der Verhältnisse kaum anders zu erwarten war, sind von den Baumschulenbesitzern in Halsten bek, Pinneberg, Rellingen usw. Vorkehrungen getroffen, um nicht abermals von einer Arbeits- Einstellung überrascht zu werden. Der im Vorjahre den dortigen Baumschulenbesitzern aufgezwungene Tarif läuft mit dem 1. März ab, und man wird von beiden Seiten bemüht sein, sich die grössten Vorteile zu sichern. Ver schiedene Firmen haben Gebäude errichtet, um von auswärts engagierten Gehilfen Wohnung bieten zu können. Man hat aber kaum einen Mangel an Arbeitskräften zu befürchten, denn die gegenwärtig dort gezahlten Löhne sind innerhalb der letzten zehn Jahre nahezu um 40% gestiegen, und stehen durchaus im ent sprechenden Verhältnis zu den geforderten Leistungen. Da ausserdem die meisten dort ansässigen Arbeiter gleichzeitig für die Firmen, bei denen sie beschäftigt sind, auf eigenem Besitztum und gepachteten Land nebenbei Ge hölzsämlinge heranziehen, und dadurch auch in einem gewissen geschäftlichen Abhängigkeits verhältnis stehen, werden sich die Arbeitgeber schwerlich wieder von einem Streik überraschen lassen. Die sozialdemokratische Presse wäret heute schon vor Zuzug von Gärtnern. Baum schulen- und Landarbeitern, mit der Begründung, dass es sicher zum Lohnkampf kommen wird. Der „Vorwärts“ in Berlin fordert ausserdem die Arbeiterpresse zur Verbreitung dieser Warnung auf. Mit Sicherheit darf erwartet werden, dass die Baumschulenarbeiter in Holstein (Gehilfen gibt es dort wenig) am 1. März für die Prin zipale unannehmbare Bedingungen stellen, und eine Arbeitseinstellung durchsetzen wollen. Wie käme die sozialdemokratische Presse sonst dar auf, heute schon ihre Warnrufe anzubringen? Hier besteht nun ein Tarifvertrag, wie wir ihn für den „Allgemeinen deutschen Gärtner verein“ nicht besser wünschen können, aber trotzdem ist man unzufrieden, und die erzielten günstigen Lohnverhältnisse genügen nicht. Sind die Führer der gewerkschaftlich organisierten Gehilfen wirklich ernstlich bestrebt, Frieden und Einigkeit zu stiften, so mögen sie es in Halstenbek beweisen. Jedenfalls haben sie bei den dortigen Baumschulenbesitzern Gegner mit sehr klaren Ansichten und hellen Köpfen, die eine scharfe Grenze ziehen und denen es nicht schwer fallen dürfte, im Falle eines Streiks von auswärts genügende Kräfte heranzuziehen. Handels nachrichten. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 17. Februar. Der Geschäftsgang der letzten Woche darf als befriedigend angesehen werden, obschon das ungünstige Wetter die Kauflust beim Publikum wesentlich beeinflusste. Auch der riesige Import von italienischen Schnittblumen benachteiligte den Umsatz in Topfpflanzen. In sehr schönen Exem plaren waren Azaleen vertreten, verkauften sich aber schleppend. Leichteren Absatz fanden dagegen Flie der und Rhododendron, ebenso auch Prunus triloba. Während Hyazinthen und Maiblumen sich einer nor malen Nachfrage erfreuten und in nicht allzugrossen Mengen angeboten wurden, kamen Tulpen derart reichlich auf den Markt, dass sie sich nur zum Teil unterbringen liessen. Nicht besonders lebhaft gestaltete sich der Bedarf in Blattpflanzen. Besser beschäftigt als in der Vorwoche war in den letzten Tagen die Festbinderei, da eine Reihe von Bestellungen für Tafel dekorationen eingingen. In deutschen Schnittblumen gibt es namentlich von Flieder und Maiblumen eine starke Auswahl und es werden dieselben meist in be pflanzten Schalen, aber auch in losen Sträussen ver kauft. Auch einheimische Rosen sind schon viel am Markte und erfreulicher Weise werden für dieselben noch ziemlich hohe Preise bezahlt. Die Eingänge vom Süden liessen in der letzten Woche qualitativ oft sehr zu wünschen übrig, vor allem kamen Veilchen und auch Rosen in mangelhafter Ware an, und mussten daher zu jedem Preise verkauft werden. Die Witterung ist meist trübe und regnerisch. Hamburg, den 17. Februar. Die letzten 8 Tage brachten im Umsatz eine wesentliche Besserung, namentlich konnte eine gute Nachfrage in blühenden Topfpflanzen konstatiert werden. Bevorzugt sind Azaleen und Prunus, von Rhododendron ist nur die Sorte Prince C. de Rohan in schönen Pflanzen ver treten, während andere noch mangelhaft blühen. Hyazinthen und Maiblumen kommen in grossen Mengen und schöner Qualität zum Angebot. Der Be darf in Blattpflanzen, Palmen etc. lässt immer mehr nach. Ganz besonders befriedigte der Umsatz in der Festbinderei, auch in Trauerarrargements gingen zahl reiche und gute Bestellungen ein. Obwohl deutsche Schnittblumen in reicher Auswahl am Platze sind, kommen trotzdem südländische Blumen über Bedarf an. Zum Teil hatten wir in der letzten Woche heiteres Wetter, wechselte aber nachträglich mit Sturm und Regen. Leipzig, den 18. Februar. Wenn scheinbar der Umsatz in der letzten Woche etwas nachge’assen hat. so ist das hauptsächlich dem starken Angebot an blühendem Material zuzuschreiben. Immerhin be friedigte der Absatz in blühenden Topfpflanzen, es kommen jetzt hauptsächlich Azaleen, Kamellien, Clivien, sowie Flieder etc. in Frage. In Schnittblumen war der Markt mit Flieder und Maiblumen überfüllt, dagegen sind deutsche Veilchen gesucht. Hyazinthen halten trotz des starken Angebots gute Preise, nament lich findet bessere Qualität guten Absatz. Äusser Veilchen treffen die südländischen Blumen in gutem Zustande ein und werden daher ziemlich gut bezahlt. Die Festbinderei hatte durchschnittlich gut zu tun, da zahlreiche Hausbälle und andere festliche Veran staltungen vorkamen. Auch für Trauerarrangements gaben verschiedene Todesfälle genügend Beschäftigung. Die Witterung ist in hiesiger Gegend sehr mild, und obgleich es vorherrschend trübe war, für die Früh treiberei nicht ungünstig. Dresden, den 17. Februar. Noch besser als in der Vorwoche gestaltete sich der Umsatz in den letzten 8 Tagen, da besonders Topfpflanzen wie Aza leen, Flieder, Rhododendron etc. gut abgingen. Die Nachfrage in diesen Artikeln war nicht allzugross, so dass sich infolgedessen weniger wie sonst ein Preisdruck fühlbar machte. In grösseren Mengen und über Bedarf gab es Hyazinthen, Tulpen und auch Maiblumen am hiesigen Platze, so dass besonders Maiblumen billig abgegeben werden mussten. Ganz minimal ist die Nachfrage nach Palmen, Araukarien etc. Auf die Festbinderei hatten die Fastnachtsfest lichkeiten einen günstigen Einfluss ausgeübt, so dass es hierin reichlich zu tun gab. Auch Kränze und andere Trauerarrangements wurden viel begehrt. Wie schon erwähnt, gab es in deutschen Schnittblumen überreichlich viel Maiblumen und Flieder, dagegen waren hiesige Veilchen sehr knapp. Die Importe vom Süden nahmen auch in der letzten Woche einen ziemlich bedeutenden Umfang an, zum Teil liess die Qualität zu wünschen übrig. Die Witterung ist meist trüb und regnerisch, dabei hatten wir wiederholt leichte Schneefälle. Franfurt a. Main, den 17. Februar. Wie nicht anders zu erwarten war, nahm der Geschäftsgang in der letzten Woche infolge der Fastnachtstage einen wesentlichen Aufschwung an, da infolge der zahl reichen Maskenbälle viel Blütenmaterial zur Verarbeitung kam. Selbst der Absatz in blühenden Topfpflanzen kann als recht gut bezeichnet werden. Namentlich wurden viel Azaleen und Flieder begehrt, während Prunus und Rhododendron, sowie andere Blüten- Sträucher, die zwar zum Teil in sehr schöner Ware angeboten wurden, sich weniger verkauften. Mai blumen, Hyazinthen und auch Narzissen gingen leid lich ab, dagegen finden die jetzt zum Angebot kommenden Cinerarien fast gar keine Beachtung. Neben den Maskenbällen gaben verschiedene private festliche Veranstaltungen Veranlassung zu einem grösseren Bedarf in der Festbinderei. Auch der Umsatz in Kränzen etc. kann als zufriedenstellend bezeichnet werden. Da das Angebot in deutschen Schnittblumen meist grösser ist wie die Nachfrage, so müssen die meisten Artikel zu billigen Preisen ver kauft werden. Südfranzösische Blumen sind eben falls überreichlich vorhanden und erschweren den Absatz im deutschen Material. In der letzten Woche hatten wir regnerisches, warmes Wetter, so dass man schon in manchen Orten Sträucher austreiben sieht. Bericht über den Handel in Gemüsen und Konserven in Braunschweig.' Der Gemüsemarkt ist noch mit allen überwin terten Gemüsen gut besetzt und werden auch gute Preise dafür erzielt. An fremden Gemüsen ist be sonders viel italienischer Blumenkohl am Markte, welcher sehr billig ist. Obst ist vorwiegend in ameri kanischen Aepfeln vertreten. — Im Konservenhandel hat sich das Geschäft jetzt in niedrige Bahnen ge lenkt, ein grosser Teil der Konserven wird bekannt lich durch die Warenhäuser gekauft, und diese kaufen meist sogenannte Lockartikel; in diesem Jahre waren es gerade die Bohnen und die dicken Erbsen. Nach diesen Artikeln ist jetzt eine riesige Nachfrage, doch verkauft der weitsehende Fabrikant solche Artikel nur in Verbindung mit solchen konservierten Ge müsesorten, welche schwerer abzusetzen sind. Im Stangenspargel und besseren Erbsensorten ist noch immer Bestand, auch werden Stimmen laut, dass in den ganz billigen Spargelsorten noch Vorrat ist, da bei den kleinen Leuten die Kauflust fehlt. — Die neue Ernte erfährt in einigen Artikeln, wie bereits gemeldet, eine Preissteigerung, es bleibt aber abzu warten, ob nicht doch infolge der höheren Preise eine doppelte Produktion eintritt, und ob ausserdem nicht viele Gemüsegärtner wieder die Schlauheit be gehen, diese Produkte nicht abzuschliessen, in der Hoffnung, hohe Preise zu erzielen, damit später, wenn eine gute Ernte eintritt, das Gegenteil sich zeigt. M. Der Pariser Schnittblumenmarkt in der ersten Hälfte des Monats Februar. Wie seit Beginn des Jahres war der Geschäfts gang im Schnittblumenmarkt in den letzten 14 Tagen nichts weniger wie günstig. Der Markt wurde über häuft mit blühendem Material, dabei konnte nur ein äusserst minimaler Absatz verzeichnet werden. Die Pariser Schnittblumenzüchter hatten bei der Pariser Polizeibehörde eine Petition eingegeben, wonach der Strassenhandel unterdrückt werden sollte. Am 1. Februar liess dann auch die Behörde durch ein Verbot den Strassenhandel untersagen. Man fand jedoch bald, dass dieses Verbot in manchen Be ziehungen keinen Vorteil brachte, und man sucht nun die Behörde wieder dazu zu bestimmen, den gemachten Erlass aufzuheben. — Bessere Rosen liessen sich noch einigermassen verkaufen, jedoch ist die Qualität mancher Sorten eine nicht gerade her vorragende. Schöne Nelken hielten einigermassen gute Preise, dagegen sind Narzissen in den letzten Wochen bedeutend billiger geworden. Veilchen sind in solchen Massen vorhanden, dass sie zu jedem Preis abgegeben werden müssen. Auch Flieder, so wie Hyazinthen verkaufen sich sehr schlecht. Ge suchter sind dagegen Lilien, Amaryllis und Gardenien. Orchideen kommen in nicht allzugrossen Mengen zum Angebot und sind infolgedessen etwas mehr verlangt. Der amerikan. Gartenbauhandel im Monat Januar. Der Eintritt in das neue Jahr ermutigte in der Geschäftslage zu wenig erfreulichen Hoffnungen, denn besonders die erste Woche brachte den Umsatz zu einem fühlbaren Stillstand, woran nicht zum wenigsten das damals herrschende trübe und schlechte Wetter schuld war. In getriebenen Rosen gab es von allen Varietäten überreiche Mengen und konnten wenig stens zu festen Preisen nicht verkauft werden. Nelken fanden noch besseren Absatz als Rosen, dagegen be wegte sich der Umsatz in Maiblumen in ganz beson ders langsamen Bahnen. Auch di“ zweite Woche des Monats brachte noch keine fühlbare Besserung, so dass der reichlich mit Material versehene Markt kaum geräumt werden konnte. Die Preise für die meisten Artikel sind infolgedessen aussergewöhnlich niedrig, und selbst Nelken, für welche bei besserer Qualität immer noch annehmbare Beträge bezahlt wurden, verloren infolge des starken Angebots mehr und mehr an Wert. Schon seit Beginn des Monats kamen gelbe und weisse Narzissen in bedeutenden Mengen auf den Markt und hatten ebenfalls einen äusserst schleppenden Absatz zu verzeichnen. Fast von allen grösseren Plätzen wird berichtet, dass man sich kaum eines so schlechten Jahresanfanges er innern könnte, und selbst Städte wie Chicago, die fast immer von einem befriedigenden Umsatz zu melden hatten, klagten über eine äusserst flaue Zeit. Die zweite Hälfte des Monats brachte im Schnitt blumenhandel einen kleinen Aufschwung, der sich mehr und mehr fühlbar machte. Besonders in Rosen und Nelken zeigte sich für bessere Varietäten eine stärkere Nachfrage, und zwar kommen in ersteren die Sorten American Beauty, Bridesmaid, Liberty und Bride in Betracht. Hyazinthen, ■ Narzissen und auch Flieder gingen immer noch in gedrückten Preislagen ab, auch Veilchen wurden in zu grossen Mengen angeboten. Trotzdem der Geschäftsgang in der letzten Hälfte des Monats einen erfreulichen Aufschwung nahm, so steht derselbe immer hinter dem Durchschnitt der gegenwärtigen Saison anderer Jahre zurück. Auch in Canada brachte der Januar nicht den erhofften Umsatz. Rosen, Nelken und auch Veilchen, wie die meisten anderen Artikel standen in reicher Auswahl zur Verfügung, erzielten aber nur niedrige Preise, die erst in der letzten Zeit etwas mehr anzogen, hervorgerufen durch die bessere Witterung der letzten Wochen. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: J. S. in B.: Ist es einem Staatsbeamten, sogenannten Strassenbaumwärter, erlaubt, Privat arbeiten zu machen, z. B. Pfropfen von Obstbäumen und das Beschneiden derselben, sowie Kauf und Ver kauf von Rosenhochstämmen zu betreiben? Derselbe hat ferner die hiesige Landesbaumschule unter sich und preist überall seine Bäume an und sucht sie zu einem Schundpreis abzusetzen, wodurch ich hier viel Schaden erleide. Ebenso übernimmt derselbe auch auswärtige Lieferungen für Privatvereine. Lässt sich dagegen etwas machen und kann ich mich mit Erfolg bei der Regierung darüber beschweren? Antwort: An sich lässt sich gegen den Handel des betreffenden Baumwärters nichts machen. Er kann selbst verkaufen und zwar ebenso eigene Pro dukte wie die der Landesbaumschule. Die geschä digten Gärtner müssen aber, wenn Schleuderpreise von ihm in Rechnung gestellt werden, sich an die Behörde wenden und um ein Verbot des Handel treibens des betreffenden Beamten einkommen oder mindestens fordern, dass ihm aufgegeben wird, nicht durch Schleuderpreise unlauteren Wettbewerb zu treiben. Frage: J. K. in G.: Als Abonnent des „Handels gärtner“ bitte ich Sie höflichst um Beantwortung folgender Fragen: 1. Bin ich verpflichtet, gegen meinen Willen eine im freien Felde liegende, nicht umzäunte Spargelplantage (über 3 Morgen gross) wie gewöhn- hches Feld als Jagdterrain zu verpachten? 2. Welchen Preis kann ich vom Eisenbahnfiskus für ca. 8 a 6jährige, nicht eingezäunte Spargelplantage, (die dies Jahr zum dritten mal gestochen wird), verlangen? Bemerken muss ich, dass der Boden vierter Klasse ist. 3. Kann ich für den Ausfall der diesjährigen Ernte, gleichviel ob es sich um Spargel oder landwirtschaftliche Pro dukte handelt, eine Entschäd gung verlangen, und wie hoch ist dieselbe pro 1 a beim Spargel? wie hoch ist die Entschädigung pro I a bei Kartoffeln? 4. Welchen Preis kann ich fordern für ca. 16 a Feld, das bisher landwirtschaftlichen Kulturen dient, das ich aber als Gärtner zu Baumschulen pp. brauchen will? Der Boden ist vierter Klasse; ca. 5 a davon sind rigolt, da es früher Spargelanlage war, die, wiewohl auch erst vor 6 Jahren angelegt, jetzt nur Feld ist (Kartoffelland), da ein Pächter meinem Vor gänger diesen Teil der Spargelanlage verwüstet hat. Der andere noch bestehende Teil der Spargelanlage ist sehr gut, die Spargel, die hier gestochen werden, haben in der nur 15 M.nuten vom Dorfe entfernten Stadt einen guten Ruf. — Die hiesigen Bauern, die ebenfalls Land an den Eisenbahnfiskus abtreten, haben sich entschlossen, selbst für Land sechster Klasse 2000 Mk. pro Morgen zu fordern und sie werden wohl diesen Preis erhalten, da er durch einen früheren Prozess gewissermassen festgesetzt ist. Der Fiskus bot früher einem Landwirt 3000 Mk. pro Morgen, doch klagte er später selbst gegen diesen Grund besitzer, weil der Preis angeblich zu hoch war. Der Prozess hatte zur Folge, dass der Fiskus sich ent schloss, 2000 Mk. pro Morgen zu zahlen. Ein hiesiger Grundbesitzer verlangt angeblich 10 000 Mk. pro Morgen und auch ich möchte selbst für das Feld mehr wie 2000 Mk. fordern, da es doch für mich, als Gärtner, anderen Wert hat als für den Bauer. Antwort: 1. Im allgemeinen gehören in allen Staaten nicht eingezäunte Grundstücke der Feldjagd an und kann der Besitzer sich nur durch Einzäunen schützen, da eingezäunte Grundstücke ausgeschlossen sind. 2. Ich klassifiziere den Spargel in drei Klassen, 1. mit 6—700 Mk., 2. mit 4—500 Mk. und 3. mit 250—300 Mk. Reinertrag pro 25 a pro Jahr. Ist nun der Spargel gut, so bringt er pro a 25 Mk. pro Jahr netto und kann noch 12 mal gestochen werden, also 25X12X8 = 2400 Mk. 3. Wenn durch den Bahn bau ein Ernteausfall stattgefunden hat, muss Ihnen dieses ersetzt werden und richtet sich dieses nach der Ernte der umliegenden Flächen, welche taxiert werden muss. 4. Ist der Preis des Landes schwer zu be stimmen, ohne zu wissen, wie es liegt, welche Boni tät es hat, und ob es als Bauterrain etc. zu verwerten ist. Ob Sie das Land als Baumschule benutzen wollen und Ihr Nachbar will nur Getreide bauen, ändert an der Sache nicht. Wenn Sie sich mit dem Fiskus nicht einigen können, so tun Sie gut, das Enteignungsverfahren beiderseitig einzuleiten, dann kommt alles vor Sachverständige. E. M. Frage: M. R. in K.: Ich bin Besitzer eines Wohnhauses mit Hof und Scheune zu Dreiviertel und mein Gegner zu ein Viertel. Letzterer unterhält ein Fuhrwesen mit Kutscherei und nun reicht sein ein Viertel Besitz nicht, so dass er bis in letzter Zeit drei Viertel und zeitweise noch mehr von der Scheune benutzte, bis mir die Sache denn doch zu bunt wurde, und ich gründlich aufräumte. (Ich habe Abschrift eines gerichtlichen Urteils von meinem Vorgänger, dass alles frei zu halten ist, in Händen.) Jetzt lebt mir derselbe zu leid wo er kann. So zeigte er mich der Gendarmerie an, ich hätte ihm seine Kutschge schirre gestohlen, und liess sogar Haussuchung bei mir vornehmen, natürlich ohne Erfolg. Ob dieselben wirklich gestohlen oder ob er sie selbst auf die Seite geschafft hat, ist nicht festgestellt. Kann ich den selben jetzt gerichtlich belangen wegen Verleumdung oder was für Schritte habe ich zu tun? Antwort: Wenn der Mitbesitzer Sie wahrheits widrig beschuldigt hat, das Geschirr gestohlen zu haben, so ist dies offenbar eine Beleidigung nach I § 185, 186 des Strafgesetzbuchs. Aber sobald die Aeusserung nur der Behörde (Gendarm) gegenüber I gefallen ist, ist der Betreffende durch § 193 des Strafgesetzbuchs geschützt, weil er dann in Wahr nehmung berechtigter Interessen gehandelt hat. Das fällt natürlich weg, wenn sich herausstellen sollte, dass er selbst das Geschirr beiseite brachte. Dann läge sogar Verleumdung nach § 187 des Strafgesetz buchs vor. Frage: Sch. in M.: Zu Ihrer Antwort in No. 5 möchte ich noch bemerken: Kann ich nach Beendigung des Konkurses H. gleich ohne weiteres pfänden ohne eine neue Klage? Ich habe ein Rechtsurteil in Händen. kann ich dieses vom ausgefallenen Betrag bei Ausschüttung ohne weiteres pfänden lassen? Welche Gründe kann ich bei einer ev. Klage vorbringen? Kann ich vielleicht jetzt schon die ohne Erlaubnis verkauften Pflanzen durch Zeugen feststellen lassen? In wieviel Jahren verjährt das Rechtsurteil, sofern dieses nicht durch den Konkurs seine Rechtskraft verloren hat? In wie viel Jahren verjährt der Anspruch auf Kostenerstattung und Zahlung der heimlich verkauften Pflanzen? Antwort: Wenn der Konkurs beendet wird und Sie haben Ihre Forderung angemeldet, so gilt der Auszug aus der Tabelle als vollstreckbarer Schuld titel und Sie können sofort pfänden lassen. Eine neue Klage ist weder notwendig noch zulässig, da ja die Sache rechtskräftig entschieden ist. Das Urteil kommt nicht mehr in Frage, sondern der Tabellen auszug. Die Forderung wegen des Ausfalles können Sie jeder Zeit geltend machen. Verjährung tritt auch erst in 30 Jahren ein. Auch ein Schadenersatzanspruch wegen verkaufter Pflanzen würde erst in 30 Jahren verjähren. Was etwa verkauft wurde, können Sie schon jetzt durch Zeugen feststellen lassen. Frage: G. P. in F. Ich besitze eine eigene Gärtnerei von 2 Morgen Land, habe 2—3 Lehrlinge, und zahle die Gewerbesteuer von 12 Mk. Bin ich verpflichtet, zur Handwerkskammer einen Beitrag zu zahlen? — Muss ein Lehrzeugnis von der Polizei bescheinigt werden? Antwort: 1. Nein. Sie haben zur Handwerks kammer keinen Beitrag zu zahlen. Weigern Sie sich und lassen Sie es auf die Entscheidung ankommen. 2. Das ist bei Gärtnerlehrlingen nicht nötig. Frage: K. W. in P. Die hiesigen Handels gärtner sind zum Teil vom hiesigen Amtsgerichte auf gefordert worden, sich ins Handelsregister eintragen zu lassen und sollen hierzu gezwungen werden. Auch ist bereits angekündigt, dass nach und nach alle Handelsgärtner hierzu herangezogen werden sollen. Bin ich verpflichtet, dieser Aufforderung nachzukommen, oder ist dies von einer gewissen Höhe des Umsatzes abhängig? Antwort: Es kommt die Höhe des Umsatzes, die Art und Weise des Betriebes, die Zahl des be schäftigten Personals in Frage. Das ist ausschlag gebend. Wird z. B. kaufmännisches Personal be schäftigt, geordnete Buchführung gehalten, Inventur und Bilanz gemacht, u. s. w., so spricht das für kauf männischen Betrieb und es kann Eintragung ins Handelsregister verlangt werden. — Wir bezweifeln, dass die Verhältnisse dort so liegen, oder es handelt um die sich Gewerbekammer. Frage: B. K. in D. Habe vor drei Jahren einen Garten, worauf ich Mistbeete angelegt habe, gepachtet; die Mistbeeterde habe ich teilweise mit gebracht, die andere habe ich mir mit der Zeit durch Dünger erworben. Ich lege jetzt eine neue Gärt nerei an, behalte jedoch den bisherigen Garten noch zwei Jahre. Kann mir verboten werden, die Mist beeterde abzufahren? Antwort: So lange Sie das Grundstück in Pacht haben, können Sie schalten und walten, wie Sie wollen, nur dürfen Sie nicht gegen die Grund sätze einer ordentlichen Wirtschaft verstossen und etwa das Grundstück verschlechtern. Sie dürfen daher auch nur Erde abführen, die für das Grund stück entbehrlich ist. Bei der Rückgabe nach Ab lauf der Pachtzeit muss soviel Mistbeeterde vorhanden sein, als der ordnungsgemässe Betrieb erfordert. Fragekasten für Kulturelles. Frage: S. M. in M. Nach ordnungsgemässer Behandlung des Düngers habe ich denselben am 12. Dezember mit Champignonbrut gespickt, aber bis heute noch keinen Erfolg gehabt; kann ich noch darauf rechnen? Der Keller, in dem sich die Cham pignon-Anlage befindet, hält stets eine Wärme von 9—10 Grad. Antwort: Man rechnet gewöhnlich vom Belegen der Beete mit Brut bis zum Erscheinen der ersten Pdze 6—8 Wochen bei einer Durchschnittstemperatur von 12° R., wenn Sie stets 9—10° Wärme erhalten haben, so verdirbt die Brut nicht. Es ist allerdings von wesentlichem Vorteil, wenigstens einige Wochen nach dem Spicken der Beete die Räume möglichst auf 12—15° R. zu heizen, um die ersten Entwicklungs stadien, also das Anwachsen des Mycels zunächst zu begünstigen. Hier handelt es sich besonders auch noch darum, ob die Brut überhaupt auch tauglich und gut war, ebenso der zur Verwendung gekommene Dung. Durch vorsichtiges Abräumen einzelner Stellen im Beete bis auf die Brutlage, können Sie sich am besten überzeugen, ob die Brut noch gut und die darin enthaltenen Mycelfäden frisch und in das Beet verlaufen sind. Findet sich dagegen für obige Er kennungszeichen einer gesunden Anlage, anstatt lebensfähiger Brutstückchen, nur gerötete Düngerteile ohne Champignon-Mycel, so ist die Anlage aus irgend einem Grunde, der sich ohne Besichtigung der An lage nicht so ohne weiteres bestimmt angeben lässt, verdorben. Ich würde Ihnen raten, die Räume un- fähr 14 Tage lang auf 12—15° R. zu heizen, dabei für passendes Feuchthalten der Anlage zu sorgen und wird es sich dann nach diesem Zeitraum ent scheiden, ob Pilze entstehen oder nicht, da die Anlage bis jetzt schon 8 Wochen liegt. Ist der Dünger sonst noch in gutem Zustande, so kann auch nochmals ein Belegen der Beete mit Brut vorgenommen werden, allerdings bleibt der Dünger dann gewöhnlich, beim Abräumen der Erde nicht mehr ganz rein, wodurch diese nochmalige Anlage leicht missglückt und würde ich stets eine Neuanlage vorziehen. G. W. Frage: H. in K. Welche Jahreszeit eignet sich am besten zur Veredelung von Stachel- und Johannisbeeren auf Ribes aureum, Frühjahr oder Herbst? Antwort: Die Veredlung der Beerenobsthoch stämme kann sowohl im Februar—März, als auch im August—September mit gutem Erfolge ausgeführt werden. Zur ersteren Methode ist ein Treibhaus erforderlich, die Wurzelstöcke der R bes müssen im vorhergehenden Herbste in ein Gemisch von Lehm erde, Kuhdünger und Moos einballiert werden. Die Veredlung erfolgt durch Kopulieren oder Anplattieren, während die Auspflanzung der Veredlungen von Mitte Mai ab an einen halbschattigen Standort vor genommen wird. Zur Veredlung im Freien ist die Zeit von Mitte August bis Mitte September am ge eignetsten und dürfte diese Art, infolge der wenigen Vorarbeiten, die sie verursacht, und der günstigen Resultate, die man damit erzielt, am empf:hlens- wertesten sein. P. Z.
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