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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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No. 5. Beilage zu „Der Handelsgärtnert*. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 30. Januar 1904. Ans der Zeit — für die Zeit! Die Fortbildungsschulfrage ist auch in der Gärtnerei noch immer eine offene. Dass nament lich in den landwirtschaftlichen Betrieben zu wenig für die Fortbildung der Lehrlinge gesorgt ist, wird allgemein zugegeben. Dem preussischen Abgeordnetenhause ist jetzt der Entwurf eines Gesetzes zugegangenen, welches die Ver pflichtung zum Besuche ländlicher Fort bildungsschulen in der Provinz Hessen-Nassau regelt. Durch statutarische Bestimmung der Gemeinden kann danach für die aus der Volks schule entlassenen, unter 18 Jahre alten männ- lichen Personen für das Winterhalbjahr die Ver pflichtung zum Besuche einer ländlichen Fort bildungsschule begründet werden. Davon sollen nur die befreit sein, welche eine Fachschule, z. B. Gartenbauschule, besuchen. In der Be gründung zu dem Entwürfe heisst es unter an derem: „Bei der Jugend fehlt meist das Ver ständnis für die grosse Bedeutung der Fort bildungsschulen, und bei dem leider nur mehr sich zeigenden Schwinden der Autorität der Eltern über die schulentwachsene Jugend ent zieht sich diese dem Besuch dieser Anstalten nur zu gern. Leider ist auch bei den Eltern und den Arbeitgebern das Verständnis für die Fortbildungsschule selten genügend entwickelt und man scheut sich, teils aus wirtschaftlichen Gründen, teils weil man der nötigen Autorität über die Jugend entbehrt, irgendwelchen Druck oder Zwang zum Besuch der Schulen auszu üben.“ Darin soll das Gesetz Abhilfe schaffen, das die Arbeitgeber verpflichtet, die nötige Zeit zum Fortbildungsunterricht einzuräumen. Alle solche Massnahmen sind mit Freuden zu be- grüssen. Der Besuch der Forbildungsschule mag manches gegen sich haben, so lange es aber nicht möglich ist, z. B. allen Gärtnerlehrlingen den Besuch einer Gartenbauscbule zu ermög lichen, muss in der Fortbildungsschule das voll kommene Mittel begrüsst weiden, den jungen Gärtnern eine Weiterbildung über den Rahmen der Volksschule hinaus zu geben. Im Reichstag ist es wieder einmal zu einer Interpellation wegen der Handels verträge gekommen. Die konservative Partei trägt an, warum die Kündigung der jetzt be stehenden Handelsverträge noch nicht erfolgt sei. Graf Kanitz kam bei der Begründung der Interpellation auf den Handelsvertrag zwischen Deutschland und Italien zu sprechen. Er be tonte, dass man es für selbständig halte, dass dabei die deutsche Gärtnerei intensiver als bis lang gegen den italienischen Massenimport ge schützt werde. Der neue Zolltarif enthalte ja nur ganz minimale Zölle auf Gärtnerei erzeugnisse. Dabei handle es sich in der Hauptsache nur um Luxusartikel, so dass nicht einzusehen sei, warum nicht gerade diese frem den Blumen, Pflanzen, Früchte und Gemüse mit einem ausreichenden Zoll belegt werden könnten. Die Regierung möge es in dieser Beziehung nicht an der nötigen Energie zur Sicherung der vaterländischen Interessen fehlen lassen! Auch der Abgeordnete Herold vom Zentrum trat warm für die Gärtnerei ein. Aus der Antwort des Grafen von Posadowsky war viel Verbind liches, aber nichts Bindendes zu entnehmen. Inzwischen ist bereits Oesterreich mit Italien in Verhandlungen wegen eines neuen Handelsvertrages getreten. Das Provisorium läuft ja am 1. Oktober 1904 schon wieder ab. Italien wehrt sich natürlich gegen die Zölle auf Obst, Gemüse und Blumen im österreichischen Zolltarif. Die Agitation für eine Privatbeamten versicherung geht langsam, aber sicher vor wärts. Am 16. Januar fand eine Versammlung der Mitglieder des Hauptausschusses in Berlin statt, an welche sich am 17. Januar eine Kon ferenz mit den Reichstagsabgeordneten der kon servativen, nationalliberalen und Zentrumspartei und am 18. Januar eine Audienz im Reichs amt des Inneren anschloss. An den Ver handlungen nahm auch der Schriftleiter unseres „Handelsgärtner“, Hermann Pilz, teil, der insbesondere die Interessen der gärtnerischen Privatbeamten dabei vertrat, und einen Vortrag über die Wünsche der Privatbeamten inbezug auf die geplante Versicherung hielt. Die Wünsche wurden unter Annahme der Vorschläge des selben dahin formuliert, dass eine besondere Versicherungsabteilung gemäss § 10 des In validenversicherungsgesetzes eingerichtet werden soll, in welcher alle Privatbeamten ohne Rück sicht auf die Höhe ihres Gehaltes in fünf Ge haltsklassen und einer Altersgrenze von 18 bis 40 Jahren gegen Alter und Invalidität versichert und auch den Witwen und Waisen derselben eine Hinterbliebenen-Rente ausgesetzt werden soll. Als Privatbeamte sollen gelten alle die jenigen, welche im Privatdienste oder bei staat lichen, kommunalen oder kirchlichen Behörden, jedoch noch ohne Pensionsberechtigung, ange stellt sind, soweit sie nicht gewerbliche Arbeiter (Gehilfen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter, Berg arbeiter u. s. w.) sind oder als Handarbeiter, Tagelöhner oder Gesinde Dienste verrichten. Darunter würden auch die Privatgärtner, Guts und Wirtschaftsgärtner, Garteninspektoren, Gar tendirektoren u. s. w. fallen. Im Reichsamt des Inneren nahm man die Wünsche mit In teresse entgegen, doch war man der Ansicht, dass erst eine staatliche Enquete in die Wege geleitet werden müsse, welche die Basis gebe, auf welcher das neue Versicherungsinstitut auf zubauen sei. Es wurden hierauf der Regierung die Wünsche unterbreitet, welche die Privat beamten inbezug auf diese staatliche Enquete haben. Handelskammer-Berichte über den deutschen Gartenbau 1903. I. Altona. Baumschulenbetrieb. Der Baumschu lenbetrieb blickt auf ein im ganzen befriedi gendes Jahr zurück, trotzdem er von erheblichen Störungen nicht verschont blieb. Zunächst hatte der bereits Mitte November 1902 ein setzende scharfe Frost, dem schon im Oktober Nachtfröste vorausgegangen waren, bedeutende Schäden angerichtet, besonders unter den gegen das Klima ohnehin empfindlichen Pflanzengat tungen, die nach dem nassen und kalten Sommer schlecht ausgereift waren; aber auch widerstandsfähigere Pflanzen, wie Erlen und Fichten, hatten stark gelitten, was sich erst im Frühjahr 1903 in seinem ganzen Umfange herausstellte. Ausserdem hatte der Frost den ganzen sonst für die zweite Novemberhälfte üblichen Arbeitsplan gestört. Im Berichtsjahre war der Sommer wiederum so kalt und nass, dass der Wuchs erheblich beeinträchtigt wurde und das Okulieren im August nicht einmal be ¬ endet werden konnte. Zu diesen ungünstigen Einflüssen der Witterung kam ein im März ausbrechender Streik, der allerdings nur auf Halstenbek und Pinneberg beschränkt blieb, aber doch dort, wenn auch nur für kurze Zeit, den Betrieb lahmlegte. — Den genannten Störungen gegenüber stehen die günstigen Witterungsverhältnisse zu Beginn des Berichts jahres, die bereits Mitte Februar die Aufnahme der Arbeiten ermöglichten. Die von Mitte März bis Ende April, wie auch wieder im Herbst herrschende Witterung begünstigte den Versand aufs beste. Da der erste Frost — und auch nur auf kurze Zeit — erst im Dezember ein trat, war ein gutes Arbeiten in den Kulturen möglich gewesen. — Eine rege Nachfrage hat den Verkauf beträchtlich vergrössert, wenn auch die Preise in den Massenartikeln recht gedrückte sind; in den weniger reichlich vor handenen Artikeln sind sie dagegen nach wie vor gut. Infolge von Missernten verschiedener Laub- und Nadelhölzer stiegen die Saatpreise sehr bedeutend, bis zur doppelten Höhe. In den Preisen der Pflanzen traten wesentliche Aenderungen nicht ein, für Fichten lagen die Preise infolge massenhaften Angebots sehr nie drig, während andere Nadelhölzer glatt und zu lohnenden Preisen abgingen; auch für Obst bäume wurden die Preise durch starkes Ange bot gedrückt. Ueber die Schwierigkeit der Beschaffung des erforderlichen Stalldüngers wird geklagt. — Die Aussichten für das kom mende Jahr sind, günstige Gestaltung der Wit terung vorausgesetzt, nach den bisher vorlie genden Aufträgen gut. Handelsgärtnerei. Im ganzen hat auch die Handelsgärtnerei bei steigendem Umsatz ein befriedigendes Ergebnis zu verzeichnen. Die Qualität der Ware blieb allerdings infolge der ungünstigen Sommerwitterung zurück. Das Geschäft in Topfpflanzen war im ganzen ein recht gutes, doch blieb der Absatz von teuren Luxuspflanzen auch in diesem Jahre noch hin ter den Erwartungen zurück. Die Preise für bessere Blumen erfuhren Einbussen infolge grossen Angebots; namentlich für Orchideen lagen sehr billige Offerten ausländischer, spe ziell belgischer Züchter vor. Die Riviera-Blu men, die im Winter den hiesigen Markt wieder überschwemmten, drückten stark auf die Preise. Der Export hat sich erfreulich entwickelt, spe ziell auch in der wichtigsten Branche, dem Maiblumenkeimenexport. Letzterer gestaltete sich nach England allerdings etwas schleppend, nahm aber nach den Vereinigten Staaten und anderen Ländern zu. Durch die guten und ständig verbesserten Dampfschiffsverbindungen wird der überseeische Export wesentlich ge fördert. Samenernte. Der nasse und kalte Sommer des Jahres 1903 hat die Samenernte sehr ungünstig beeinflusst. Von Bohnen wurde fast nichts geerntet, so dass die Aussaat für 1904 in der Hauptsache von den geringen Rest beständen der 1902er Ernte beschafft werden musste. Die Ernte in Steckrübensamen, der in der hiesigen Provinz in grossen Mengen gebraucht wird, ist dagegen reichlich ausge fallen. Der frühe und anhaltende Frost im November 1902 zerstörte mehr als die Hälfte der ausgepflanzten Hyazinthen und Narcissen, weshalb die Preise im Berichtsjahre erheblich stiegen. Die letzte Ernte in Maiblumenkeimen ist umfangreicher als die vorjährige ausgefallen, doch sind die_Köpfe der Treibkeime kleiner als sonst. Gemüse-Konservenfabrikation. Im allgemeinen befriedigte auch die Gemüse-Kon servenfabrikation, wenngleich das Endresultat sich erst im April übersehen lassen wird, da der Hauptkonsum in die Monate November bis April fällt. Das anfangs noch flaue Geschäft erholte sich im Laufe des Jahres, besonders seit dem Herbst. Die Einkaufspreise waren unverändert, nur erfuhren Spargel und nament lich Bohnen und Wirsingkohl wegen schlechter Ernte bedeutende Preiserhöhungen. Die Ver kaufspreise waren meist normale und zogen gegen Jahresende sogar an. Der Absatz in Roh-Weisskohl geriet infolge reichlicher Ern ten in Süddeutschland gänzlich ins Stocken. Kultur. — Früh- und spätblühende Apfel sorten. Es ist für die Praxis durchaus nicht unwichtig zu wissen, welche Sorten unserer Hauptobstart früher oder später blühen, denn es ist bekannt, dass die vielen Sorten doch nicht alle auf einmal zur Blüte gelangen, es kann sogar 14 Tage Unterschied sein. Je nach den lokalen Verhältnissen in Lage und Klima, je nachdem man regelmässige Frühjahrsspät fröste gewohnt ist, wird man sich bei der An pflanzung etwas nach der Blütezeit richten können. Vielfach kommen unsere frühblühenden Aepfel in der Zeit derFrühjahrsfröste zumBlühen, so dass die Blüten erfrieren. Die später blühenden Sorten haben in den meisten Fällen die gefährliche Zeit hinter sich. Allerdings kann auch gerade das Gegenteil eintreffen, wie das in einzelnen Gegenden schon passiert ist; aber das sind immer Ausnahmen. Die spätblühenden Sorten sind, da sich in kälteren Gegenden oft spät im Frühjahr noch Nachtfröste geltend machen, be sonders für Gebiete rauheren Klimas geeignet. Es gibt nun auch Apfelsorten, die zur Ent wickelung der Blüte eine mehr gleichmässige, nicht zu hohe Temperatur verlangen. Das sind vornehmlich diejenigen, welche dem mit Nieder schlägen und Nebel stark behafteten England entstammen, wie z. B. Königlicher Jubiläums apfel. Tritt vor dem Aufblühen dieser Sorte sehr heisses Wetter ein, so kann man ganz enttäuscht werden, denn statt der Blüten, die man aus den Blütenknospen erwartete, bat man nur Blättertriebe erhalten. Sie sind durchge trieben, wie der technische Ausdruck lautet. Die in neuerer Zeit von England aus verbrei teten Aepfeisorten konnten bis jetzt noch nicht genügend beobachtet werden, um heute schon ein bestimmtes Urteil abzugeben. Ich will nur die altbekannten Sorten aufzählen, welche mir in der Praxis längere Aufzeichnungen gestatteten; womit aber keineswegs gesagt sein soll, dass die folgende Liste nicht noch erweiterungsfähig ist. Frühblühende Aepfelsorten: Beauty of Bath, Bismarckapfel, Cellini, Charlamowsky, Elise Rathke, Fiessers Erstling, Gravensteiner, Grossherzog von Baden, Keswicker Küchen apfel, Köstlicher von Kew, Lane’s Prince Albert, Langtons Sondergleichen, Lord Suffield, Goldparmaene, Cox’ Orangen-Renette, Parkers Pepping, Ribstons Pepping, Ananas-Renette, Graue franz. Renette, Pariser Rambour-Renette, Schöner von Boskoop, Sommer - Gewürzapfel. Spätblühende Aepfelsorten: Boikenapfel, Danziger Kantapfel, Breitacher, Deutscher Gold- Das Absterben junger Nadelholzpflanzen. Ueber das Absterben junger Nadelholz-Säm linge im Saatbeete bringt Forstgarteninspektor G. Büttner-Tharandt in den „Mitteilungender deutschen dendrologischen Gesellschaft“ interes sante Ausführungen und sagt hierbei: Wer sich jemals mit der Anzucht junger, insbesondere aus ländischer Nadelholzpflanzen beschäftigt hat, wird gefunden haben, dass dieselben im Monat Mai und Juni, wenn die Kotyledonen der Pflänzchen kaum entwickelt sind, oft einer grossen Sterb lichkeit ausgesetzt sind. Namentlich bei war mem feuchten Wetter sieht man in den voll bestandenen Saatrillen erst einige Pflänzchen umfallen und bald greift diese Krankheit weiter um sich, es entstehen handbreite Lücken, ja ganze Saatbeete gehen hierdurch zu Grunde. Insbesondere, wenn nach einer Reihe feuchter Tage plötzlich starke Hitze eintritt, findet man oft, dass die jedenfalls schon erkrankten Pflan zen zu Tausenden absterben. Sieht man sich die Pflanzen näher an, so findet man, dass bei denselben entweder die Wurzeln schwarz, d. h. abgestorben sind, oder der Teil unter den Kotyledonen ist in Fäulnis übergegangen. Oft fängt auch die Krankheit von oben am Herzen der Pflanze an zu wirken, die Kotyledonen sterben von innen nach aussen zu ab, während die Wurzeln noch vollständig gesund sind. Diese letzteren Pflanzen sind stets verloren, während Pflanzen, an denen der untere Teil der Pflanze nur erkrankt war, oft über dieser Stelle wieder neue Wurzeln bilden und sich von neuem erholen. Ein auf dem Boden sich schnell ausbreitendes, weissgraues Myzel, wel ches sich in dicht bestandenen Saatbeeten bei feuchtem Wetter bis an die oberen Teile der Sämlinge hinzieht, ist der Erzeuger dieser Krank heit, die durch einen Pilz hervorgerufen wird, der unter der Bezeichnung Fusoma parasiti- cum beschrieben worden ist. Besonders leicht werden ausländische Koni feren angegriffen, Tannen, Fichten, Kiefern, Lärchen, Zypressen, keine Art ist gegen den selben gefeit, auch tötete derselbe unsere ein heimischen Gehölze, wenn auch in geringerer Menge. Da man nun gegenwärtig bestrebt ist, fremdländische Baumarten von besonderem forstlichen Werte in unseren Wäldern und An lagen einzuführen, solche Samen sich aber sehr oft durch sehr hohe Preise auszeichnen, ist es besonders wünschenswert, möglichst jedes Pfänzchen zu erhalten. Sehr leicht befallen werden die Sämlinge von Abies concolor, dagegen scheinen solche von hier geernteten Samen der Tsuga canadensis und Cha- maecyparis Lawsoniana bei weitem weniger von dem Keimlingspilz zu leiden, als solche von importierten Samen. Als Schutz gegen diese Krankheit werden verschiedene Mittel angewendet. Vor allem und mit Recht em pfiehlt man das Sterilisieren des Bodens, wenn irgend angängig. Zu diesem Zwecke werden die Beete erst zur Aussaat fertig gemacht, d. h. umgegraben, gerecht etc., hierauf bedeckt man dieselben dick mit trockenem Reisig und Holzstücken, welches bei ruhiger trockener Witterung angebrannt wird. Durch die sich entwickelnde Hitze wird der Boden ca. 10— 15 cm tief so erhitzt, dass die Sporen des Keimlingspilzes zu Grunde gehen. Die ver bleibende Asche düngt den Boden, unver brannte Holzstückchen werden abgelesen. Hier auf wird der Samen, welcher vorher 10 Minuten in eine 10%ige Sublimatlösung gelegt, dann sorgfältig abgewaschen wird, um ihn von et waigen anhaftenden Sporen zu befreien, je nach Art, breitwürfig oder in Rillen nicht zu dick ausgesät. Empfehlenswert ist es, den Samen nicht mit Humusboden, sondern mit Sand zu be decken. Wo der Feuersgefahr wegen die An wendung des Sterilisierens des Bodens dieser Art nicht angängig ist, dürfte es empfehlens wert sein, sich gegen zu grosse Feuchtigkeit, die die Entwicklung des Myzels fördert, da durch zu schützen, dass man die Samen auf leichten, durchlässigen Boden bringt, und wo derselbe nicht vorhanden ist, durch starke Bei gabe von Sand leichter zu machen. Die Beete sind möglichst hoch und vielleicht nach einer Seite hin abfallend, die Wege entsprechend tief anzulegen, damit bei eintretendem Regen die Feuchtigkeit gut abziehen kann. Andererseits muss man bestrebt sein, auch die Einwirkung der Sonnenstrahlen dadurch etwas abzumindern, indem man die zarten Pflänzchen, die starken Sonnenbrand überhaupt nicht lieben und da durch besonders, wenn sie schon etwas er krankt sind, schnell zu Grunde gehen, leicht mit Tannen-, Fichten- oder Kiefernreisig schützt. Dadurch erreicht man, dass viele bereits an den Wurzeln erkrankte Pflänzchen sich durch Neubildung junger Wurzeln sehr oft wieder erholen. In Forstschulen verpflanzt man die aufgehenden Pflanzen sofort wieder und kommt dadurch immer zu einem günstigen Resultat; die verpflanzten Sämlinge müssen dann aber eine Zeitlang beschattet werden. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die städtischen Kollegien der Stadt Hannover bewilligten der Stadtgartenver waltung zur Beteiligung an der Düsseldorfer Ausstellung 550 Mark. — In Solingen wurde die Anstellung eines Stadtgärtners be schlossen. — In Schwanfeld (Franken) gründeten Interessenten einen Obstbauverein dem sofort 56 Mitglieder beitraten. — Zur Förderurg des Obstbaues im Kreise Uelzen bewilligte das preussische Ministerium 18 000 Mark; und zwar soll dieser Betrag in drei jährlichen Raten begeben werden. — Die land- und forstwirtschaftliche Samenhandlung von L. R. Metz in Steglitz bei Berlin feiert in diesem Jahre ihr 50jähriges Bestehen. — In Schwiebus wurde von den dortigen Handelsgärtnern und Interessenten ein Obst- und Gartenbau-Verein ins Leben gerufen. — In der städtischen Ausstellungshalle zu Karlsruhe (Baden) findet vom 8. bis 15. November d. J. vom Verein selbständiger Gärtner eine Chry santhemum-Ausstellung statt. — Der Verband mecklenburgischer Obstbau-Vereine hält am 27. Februar d. J. zu Güstrow seine Generalversammlung ab. — Der Oberpräsident von Schlesien hat auf Ersuchen des Vorstandes des Gartenbauvereines im Riesengebirge das Protektorat über die im Herbste dieses Jahres in Hirschberg stattfindende Provinzial- Gartenbau-Ausstellung übernommen. — In J e n a , der Hauptstätte seiner Wirksam keit, soll dem berühmten Botaniker Mathias Jacob Schleiden ein Denkmal errichtet werden. — Zur Verlegung der städtischen Gärtnerei in Teplitz bewilligte das Stadt verordneten - Kollegium für die Errichtung der Neuanlage die Summe von 90 000 Kronen. Zur Erbauung eines neuen grossen Gewächs hauses sollen 50000 Kronen genehmigt werden. Jedenfalls werden für die bedeutend erweiterten Anlagen grössere Pflanzenbestände zum Auf schulen gebraucht werden, worauf wir Inte ressenten hinweisen.
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