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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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No. 4. Beilage zu „Der Handelsgärtner". Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 23. Januar 1904. Gartenbau=Verband für das Königreich Sachsen E. G. Montag, den 29. Febr. 1904, vormittags 11 Uhr findet im Vereinshause, Dresden, Zinzendorf- strasse, im Flora-Zimmer eine Haupt-Versammlung statt, zu der die Mitglieder hierdurch ergebenst eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Schriftführers. 2. Vortrag der Jahresrechnungen für 1903. Bericht der Rechnungsprüfer; Richtig- sprechung der Rechnung. 3. Voranschlag für das Jahr 1904. 4. Wahl von 2 Vorstandsmitgliedern. 5. Wahl von 2 Kuratoriumsmitgliedern. 6. Wahl von 2 Rechnungsprüfern. 7. Ausschuss für Gartenbau beim Landeskultur ¬ rat betreffend. 8. Mitteilung über die Gartenbauschule. 9. Verschiedenes und Anträge aus dem Kreise der Mitglieder. (Anträge sind 1t. § 9 des Statuts bis spätestens 14 Tage vor dem Stattfinden der Hauptver sammlung beim Vorstande einzureichen). Grüngräbchen b. Schwepnitz, den 16. Januar 1904. Der Vorstand. T. J. Rud. Seidel, Vorsitzender. Ueber das Verhalten ausländischer Gehölze im rauhen Klima. Die ausländischen Gehölze, besonders die jenigen, die aus solchen Ländern, welche sich durch ein milderes Klima auszeichnen, zur Ausschmückung unserer Anlagen und Gärten nach Deutschland gebracht werden, zeigen in den verschiedenen Gegenden des Deutschen Reiches ein oft sehr von einander abweichendes Verhalten. Dasselbe ist nicht allein durch die manchmal ziemlich grossen Temperaturunter schiede bedingt, sondern ist in ebenso hohem Masse auf die starken Kontraste in der Tem peratur, d. h. dem öfteren und zugleich heftigen Wechsel zwischen Wärme und Kälte zurück zuführen. In hochgelegenen Ländern, wie dem bayrischen Hochlande, dem Schwarzwald, Ober schlesien etc. sind die Winter im allgemeinen ziemlich rauh, und Kältegrade von 20—25° R. gehören hier nicht gerade zu den Seltenheiten. In den Gebieten, in denen die eingetretene Kälte von anhaltender Dauer ist und eine tiefe Schneedecke den empfindlichen Sachen Schutz gewährt, ausserdem aber mit dem Eintritt des Frühjahrs allmählich eine langsame Temperatur zunahme zu verzeichnen hat, werden selbst weniger harte Gehölze eher aushalten, als in solchen Gegenden, die ein öfteres Wechseln zwischen Wärme und Kälte aufweisen. In einem, auf der letzten Jahresversammlung der „Deutschen dendrologischen Gesellschaft“ in Breslau über Erfahrungen im Verhalten aus ländischer Gehölze in Oberschlesien, gehaltenen Vortrag, der in den „Mitteilungen der dendro logischen Gesellschaft“ zum Abdruck gelangt ist, bezeichnet Gartenbaudirektor Goeschke Oberschlesien als ein Land mit rauhem Klima und schroffem Temperaturwechsel. Wenn sich nun auch das oberschlesische Klima in mancher Hinsicht noch von dem anderer klimatisch un günstig gelegenen Gegenden unterscheidet, so lässt sich das von Direktor Goeschke Ge sagte im grossen und ganzen auch auf jene Teile des Deutschen Reiches anwenden. Eine Folge des nicht Ausreifens der Jahres triebe ist der mangelhafte oder verspätete Blüten ansatz mancher Gehölze. Einzelne Ahornarten, wie Acer macrophyllum, circinatum, obtusatum und andere haben beispielsweise in Proskau überhaupt noch nicht geblüht, während dies wieder in B r e s 1 a u im botanischen Garten fast regelmässig alljährlich der Fall ist. Inbezug auf die Frostempfindlichkeit der Gehölze im allgemeinen befinden sich viele empfindliche Arten unter denen, die aus dem Mittelmeergebiet und aus dem Orient stammen. So frieren Laburnum vulgare, Cornus mas, Celtis australis, Rhus Cotinus, Staphylea pin- nata und colchica u. a. häufig mehr oder weniger zurück. Cercis Siliquastrum ist ohne Schutzdecke überhaupt nicht durchzubringen, aus welchem Grunde Blüten an demselben nur selten zu sehen sind. Ebenso verhalten sich Acer obtusatum, Ainus cordata, Castanea vesca, Cytisus ramentaceus, Fraxinus Ornus, Ta- marix etc. Von nordamerikanischen Gehölzen gedeihen zahlreiche, wertvolle Arten in Ober schlesien recht gut, so aus den Gattungen Quercus, Tilia, Aesculus, Populus, Acer, Be tula, Cornus, Crataegus, Fraxinus, Juglans, Prunus, Philadelphus, Ulmus, Viburnum, Ro- binia, Carya, deren einzige empfindliche Art C. olivaeformis oft stark zurückfriert. Catalpa bignonioides verleugnet ihre Heimat in den südlichen Vereinigten Staaten durchaus nicht, denn dieser Baum überdauert unsere Winter in sehr verschiedener Weise, bald erfriert er vollständig, bald leidet er gar nicht und bringt reichlich Blüten und auch Früchte. Als em pfehlenswerte aus dem Osten, dem weiten Ge biet des russischen Reiches, von den Donau- und Wolga-Distrikten^ über Sibirien, Inner- Russland bis nach dem Amur und der Man dschurei stammende Gehölze bezeichnet Direk tor G o e s c h k e für rauhe Lagen folgende: Zelkowa Kaeki Dipp., Rhodotypus kerrioides S. et Z., Phellodendron amurense Max., Juglans mand- schurica Max., Hydrangea paniculata S. et Z„ Maackia amurensis Rupr. Cercidiphyllum japo- nicum S. et Z., Pterostyrax hispida S. et Z. Von immergrünen Gehölzen soll sich kein einziges als ganz hart und dauerhaft im oberschlesischen Klima gezeigt haben. Selbst Mahonia Aquifolium erfriert bis zur Schnee höhe, auchPrunus Laurocerasus var. Schip- kaensis büsst in schneelosen Wintern und freistehend seine Blätter ein. Derartige Gehölze wollen einen geschützten Standort haben, bei spielsweise hinter einer Mauer oder hinter grossen und dichten Koniferengruppen. Die Koniferen kommen in Oberschlesien in reicher Mannigfaltigkeit sowohl in grossen Parks wie in kleineren Gärten zur Verwendung. Allerdings finden sich seltenere und bessere Arten nur erst in den Gärten der Kenner und Liebhaber. Als ein schlimmer Monat ist für die Koniferen der März zu bezeichnen, indem dann 1—2 Wochen heller Sonnenschein am Tage mit starken Frösten in der Nacht ab wechselt, so dass die Pflanzen im Laufe von 24 Stunden Temperaturschwankungen von 15 bis 24° R, durchmachen müssen. Bei empfind lichen Arten ist deshalb in dieser Periode ein angemessener Schutz vor den Sonnenstrahlen durch Rohrmatten etc. wohl angebracht. Die blauen und silberigen Spielarten von Abies, Picea, Pseudotsuga, Chamae- cyparis Lawsoniana haben sich im allge meinen viel härter und widerstandsfähiger er wiesen, als die grünen, typischen Arten selbst. Während alle anderen Zedern-Arten in Ober schlesien nicht zu gebrauchen sind, hielt Cedrus atlantica v. glauca im Schutz ziemlich gut aus. Ausserdem teilt Direktor Goescke mit, dass die blauen Formen von Pseudotsuga Douglasi nicht vom Wild befressen werden, wie das bei der grünen Stammart der Fall ist. Eine langjährige Er fahrung hat ferner gezeigt, dass die in rauherem Klima herangezogenen Exemplare empfindlicher Arten viel widerstandsfähiger sind, als grosse, von auswärtigen Baumschulen bezogene Pflan zen derselben Art. Für empfindliche Nadel hölzer, wie Abies cephalonica, amabilis, cilicica, nobilis u.a. empfiehlt sich die Misch- und Schutzpflanzung mit gewöhnlichen Arten, wie Picea excelsa, Pinus Strobus, Abies pectinata etc. Die edleren Pflanzen gewöhnen sich allmählig an den Standort und die Zwischenpflanzen können je nach Bedürfnis nach und nach ent fernt werden. Auf diese Weise ist es gelungen, in Proskau grössere Exemplare von Abies Pinsapo, Cryptomeria japonica, Pinus ponderosa, Coulteri u. a. zu ziehen. Nach den in Oberschlesien gemachten Er fahrungen ist die Aufmerksamkeit der Koni ferenzüchter besonders auf folgende schöne und wertvolle Arten zu lenken: Abies sub- alpina, Engelm., A. Veitchii Carr, und die japanische Neuheit A. umbilicata Mayr. Picea Alcockiana Carr., P. ajanensis Fisch., P. polita Carr., P. Omorica Panc., Pinus koraiensis S. et Z., P. monticola Dougl., P. Peuce Griesb., Thuja Standish! Carr,, Tsuga diversifolia Maxim., T. Pat- toniana Engelm., T. Sieboldii Carr,, Larix leptolepis Murr., Juniperus rigida S. et Z. Zum Schlüsse legte Direktor Goeschke noch eine „Liste ausländischer Gehölze, welche im Laufe der letzten drei Jahrzehnte im Arboretum des Königl. pomologischen Instituts zu Proskau angepflanzt wurden, nebst kurzen Angaben über ihr Verhalten im rauhen oberschlesischen Klima“ vor. Diese Liste enthielt lediglich ausländische Gattungen und Arten, und nur ausnahmsweise sind zum Vergleich hie und da einige einhei mische Arten eingefügt. Die Liste enthielt Arten: 1. Die sich im rauhen oberschlesischen Klima bisher als hart erwiesen haben und gut gedeihen; 2. die einer gewissen Vorsicht beim Pflanzen bedürfen, indem man ihnen von vorn herein Schutz durch hohe Bäume oder Ge bäude, warmen Boden, Schutz gegen Sonne im Winter oder Frühjahr und dergl. gewährt; 3. die neben den erwähnten Vorsichtsmass regeln hinsichtlich des Standortes im Winter noch einer Schutzdecke aus Fichten- oder Tannenreisig, Stroh etc. bedürfen; 4. die neben einem Wurzelschutz aus Laub, Nadelstreu oder strohigem Dünger, womöglich einer doppelten Schutzdecke aus Stroh und Reisig, Rohr etc. bedürfen; 5. die wegen ihrer Empfindlichkeit oder geringen Widerstandsfähigkeit im Freien besser gänzlich von der Anpflanzung in unseren Gärten auszuschliessen sind. Neuheiten. — Plagiospermum sinense. Ueber diesen neuen aus der Mandschurei stammenden Frühjahrsblütenstrauch machte Garteninspektor A. Purpus auf der letztjährigen dendrolo gischen Jahresversammlung nach den „Mit teilungen der dendrologischen Gesellschaft“ nähere Angaben. Er gehört zu der Familie der Rosaceae-Amygdaleae und ist am nächsten mit der Gattung Prinsepia verwandt. Es ist ein dorniger Strauch, dessen jüngere Zweige bräunlichgrau, glänzend und mit zahlreichen feinen, erhabenen Punkten versehen sind. Die Rinde der älteren Zweige und Stämmchen ist in papierartigen Streifen abblätternd. Die Blätter stehen gebüschelt in Kurztrieben, wechsel ständig in Langtrieben und sind von elliptisch- lanzettiicher Form, am Grunde in den kurzen Blattstiel verlaufend, oben in eine lange oft sichelförmige Spitze ausgezogen, ganzrandig, selten mit vereinzelten, hakig gebogenen, knorpeligen Zähnen, in der Jugend am Rande dicht fein gewimpert, später kahl, unterseits glänzend hellgrün, oberseits matt dunkelgrün. Die Nebenblätter sind klein, pfriemlich, bleibend. Oberhalb der Blattachseln, über den Blatt knospen oder Kurztrieben befindet sich ein 5—6 mm langer, scharfspitziger brauner Dorn. Die Blüten sind gestielt und stehen einzeln, zu 1—4 in den Kurztrieben. Die 5 Blumen blätter sind eirautenförmig, genagelt und von gelber Farbe, dabei ist die ganze Blüte stark angenehm duftend. Die Frucht ist von ansehnlicher Grösse, eiförmig, scharlachrot, sehr saftig und schmackhaft. Die Blütezeit fällt hier in die Mitte des Monats März und Anfang April. Ob Plagiospermum sinense in Deutschland als Fruchtstrauch zu irgend welcher Bedeutung gelangen wird, lässt sich zur Zeit noch nicht beurteilen. Bis jetzt haben die hier angepflanzten Sträucher noch keine Früchte getragen. Der Strauch ist völlig winterhart. Bereits Ende Februar fängt er an zu grünen und Ende März sind schon hand lange Triebe mit gänzlich entwickelten Blättern vorhanden. Auch der empfindlichste Frost schädigte diese jungen Sprossen nicht im ge ringsten. Die Kultur dieses Strauches scheint absolut keine Schwierigkeiten zu bieten, er ge deiht vortrefflich in Sandboden und lässt sich infolge seines reichen Wurzelwerks gut mit Ballen verpflanzen. Die Vermehrung kann leicht durch krautartige Stecklinge im warmen oder ebensogut durch halbharte im kalten Ver mehrungsbeet oder unter Glasglocken erfolgen. — Pelargonium zonale „Henri Joig- not“. Diese durch eine Kreuzung von „Mrs. Parker“ mit „Grand Chancelier Faidherbe“ ent standene Neuzüchtung zeichnet sich durch einen niedrigen kompakten und kräftigen Wuchs aus. Sie hat schön geformte Blätter, deren breiter äusserer Rand reinweiss ist und in der Mitte in tiefgrün übergeht. Die zahlreichen, aufrechten Blütendolden tragen gefüllte Blüten von lebhaftem Rosarot. Äusser dem grossen Blütenreichtum sind vor allen Dingen die auf fallend buntgefärbten Blätter hervorzuheben, da besonders der weisse Rand derselben viel inten siver als bei anderen bunten Sorten hervor tritt. Infolge des äusserst niedrigen Wuchses eignet sich dieses Pelargonium vorzüglich zur Gruppenbepflanzung und kann selbst zu Ein fassungen und bei Teppichbeeten Verwendung finden. Le Jardin. Ueber die Kultur der Gardenia florida. Die Kultur der Gardenien hat in Deutsch land in den letzten Jahren keine grosse Aus dehnung erfahren, man kann sogar eher an nehmen, dass sie mehr und mehr im Ver schwinden begriffen ist. Wir kennen ver schiedene hervorragende Kulturgeschäfte, die früher Bedeutendes in der Anzucht der Gardenien geleistet haben, die aber trotzdem diesen Kultur zweig mehr und mehr eingeschränkt und schliesslich ganz aufgegeben haben. Wenn auch andere Gärtnereien an deren Stelle wieder die Gardenienzucht aufgenommen haben, so wird man doch nur selten grössere Bestände derselben antreffen. Jedenfalls hält man die Anzucht der Gardenien für schwieriger, als sie tatsächlich ist, wenn schon die Pflanzen zum freudigen Gedeihen einige Aufmerksamkeit von Seiten des Kultivateurs erfordern. Im Ausland, besonders in Frankreich und England, stehen die Gardenien auch heute noch in der Gunst des Publikums und sie werden daher in diesen Ländern auch in weit grösserem Masse als bei uns herangezogen. Infolge des angenehmen Duftes der herrlichen, weissen Blüten sind sie als Topfpflanzen sehr beliebt, ausserdem kommen sie auch in hervorragender Weise zu Binderei zwecken zur Verwendung. Da man gerade in Frankreich in der Gar- denienkuitur so grosse Erfolge zu verzeichnen hat, dürfte es nicht uninteressant sein, etwas über das Kulturverfahren der französischen Gärt nereien zu erfahren. Wir entnehmen daher der „Revue horticole“ einige von H. Theulier gemachte lehrreiche Angaben. Vor allen Dingen ist die Aufmerksamkeit auf die beiden Haupt perioden, die bei der Kultur der Gardenien in Betracht kommen, zu lenken. Die erste betrifit die Zeit der Vegetation, während welcher die Gardenien Wärme und Feuchtigkeit verlangen, die zweite die Zeit der Ruhe, in der sie in trockenem Zustande, bei mässiger Wärme ge halten werden. Die Gardenien lassen sich sehr leicht durch Stecklinge vermehren, die im Vermehrungshause auf ein warmes Beet gesteckt werden. Obwohl sie sich das ganze Jahr hin durch vermehren lassen, so ist doch die günstigste Zeit von Mitte Januar bis Ende Februar, um bis zum nächsten Frühjahr blühende Pflanzen zu erzielen. Man wählt zu Stecklingen ausgereifte Triebe, wenn möglich von zwei- bis dreijährigen Pflanzen, und steckt sie in kleine Stecklingstöpfe, gefüllt mit einem Gemisch von Kompost, Heideerde und Sand. Die Töpfe werden alsdann auf dem Vermehrungsbeet in Torfmull oder ähnliches Material eingefüttert und am besten mit Vermehrungsfenstern über deckt. Damit die Bewurzelung leicht vor sich gehen kann, ist eine Bodenwärme von 16° R. und eine Lufttemperatur von 20 0 R. nötig. In 3—4 Wochen werden sämtliche Stecklinge be wurzelt sein, worauf sie in etwas grössere Töpfe in eine Mischung von gleichen Teilen Laub- und Heideerde mit Sand verpflanzt werden. Beim Verpflanzen ist besonders darauf zu achten, dass die Töpfe einen guten Abzug erhalten, da infolge der reichlichen Wasserzufuhr, welche die Gardenien zum Wachstum brauchen, die Erde leicht versauert. Die jungen Pflänzchen kommen nach dem ersten Verpflanzen wieder ins Vermehrungshaus, wo sie nun oft gespritzt und, wenn nötig, gegossen werden. Sie zeigen besonders im ersten Wachstumsstadium eine äusserst rasche Entwicklung. Um recht schöne, buschige und reichblühende Pflanzen zu erhalten ist ein möglichst zeitiges Ausbrechen der Triebe notwendig. Ein zu häufiges Verpflanzen ist bei den Gar denien nicht angebracht und nur nachdem die Töpfe gut durchwurzelt sind, notwendig. Später kommen sie dann aus der Vermehrung in ein Warmhaus, wo sie möglichst Bodenwärme und ziemlich hohe Lufttemperatur haben müssen. Die weitere Pflege besteht in der Hauptsache darin, die Pflanzen sorgfältig zu giessen und täglich bei hellem Wetter zwei- bis dreimal zu spritzen. Vor den direkten Sonnenstrahlen sind sie durch Schattenvorrichtungen zu schützen. Gegen Ende September beginnt man die Pflanzen für die zweite Kulturperiode, die Ruhe periode, vorzubereiten. Sie müssen schon vor her reichlich Luft erhalten; mit dem Giessen und Spritzen lässt man allmählich mehr und mehr nach, bis man gegen Ende Oktober ganz damit aufhört. Um jedoch das vorzeitige Ab werfen der Blütenknospen, mit denen die Pflan zen dicht bedeckt sind, zu vermeiden, muss man zeitig mit Heizen beginnen. Bei schönem Wetter kann aber reichlich gelüftet werden; im allgemeinen soll die Temperatur während der Ruheperiode ungefähr 10—12° R betragen. Von Anfang Januar ab können die Pflanzen etwas höhere Wärme erhalten, ebenso beginnt man mit Giessen und Spritzen, das um so öfter gemacht werden muss, je weiter die Vege tation der neu treibenden Pflanzen vorschreitet. Auf diese Weise behandelt beginnt die Gardenia florida Ende Februar an zu blühen und zeichnet sich dann durch eine anhaltende Blütezeit aus. Nachdem die Pflanzen abgeblüht sind, werden sie ziemlich stark zurückge schnitten. Im Sommer werden dieselben wieder ver pflanzt und dann in ähnlicher Weise behandelt, wie die jungen, einjährigen Pflanzen. Im fol genden Jahr lässt man ihnen dieselbe Behand lung zu teil werden. Da junge Pflanzen einen kräftigeren Wuchs haben und sich auch durch grösseren Blütenreichtum auszeichnen, behält man die Gardenien nicht länger als 4 Jahre in Kultur. Es empfiehlt sich, jedes Jahr Steck linge zur Bewurzelung zu bringen, um immer genügend junge Pflanzen zur Verfügung zu haben. Von Insekten werden die Gardenien sehr leicht befallen, vor allem können ihnen Schild läuse, Schmierläuse und die rote Spinne viel Schaden zufügen. Um das Auftreten dieser Schädlinge zu verhindern, ist vor allen Dingen eine sorgfältige und zweckentsprechende Be handlung der Pflanzen notwendig. Zeigen sich dennoch Spuren des einen oder anderen In sektes, so ist vorsichtiges und wiederholtes Räuchern angebracht und in schlimmem Fällen müssen die Pflanzen mit Wasser, dem etwas flüssiges Nikotin beigemischt wird, vor allem an der unteren Seite der Blätter gewaschen werden. — Binden von Kränzen und Blumen gewinden. Die „Technische Correspondenz" von Richard Lüders in Görlitz macht auf ein Verfahren der Handarbeitslehrerin Johanna Menzel in Schluckenau in Böhmen aufmerk sam , das derselben für Deutschland und Oesterreich patentiert wurde. Um den Blumen und Blättern beim Binden einen Halt zu geben verwendet sie nicht eine, sondern zwei oder mehrere parallele Unterlagen, zu denen haupt sächlich Draht oder dergleichen benutzt wird. Auf diesen Unterlagen werden dann bei Kränzen die Blumen, Blätter, das Moos und die sonstigen Verzierungen nicht bündelartig konzentrisch um die Peripherie des Kranzes, sondern radial um den Mittelpunkt desselben angeordnet. Infolgedessen können die einzel nen Flechtschichten leichter, lockerer und eleganter hergestellt werden, als es beim Binden eines Kranzes nach dem gewöhnlichen Ver fahren möglich sein soll. Die Blumen sollen weit besser zur Geltung kommen. Das Ver fahren eignet sich sowohl für natürliches, als auch künstliches Material. Man muss natür lich erst einmal seine praktische Verwendung geprüft haben, ehe man ohne weiteres für das selbe eintreten kann.
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