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Die Ueberwachung und Kontrolle der Baum wärter wird als eine dringende Notwendigkeit bezeichnet, und zwar sollen die Bezirks- oder Distriktsbaumwärter in technischer Hinsicht von den Kreisobstbaulehrern, und die Gemeinde baumwärter von den Bezirksbaumwärtern über wacht und kontrolliert werden. Neuheiten. — Tritoma Saundersi „Maikönigin". Der Vorzug dieser im vorigen Jahr eingeführten Neuheit besteht darin, dass sie sehr frühblühend ist. Mit Ausnahme einiger weniger Sorten fangen die Tritomen erst im Spätsommer an zu blühen, während die Varietät „Maikönig“ schon im Mai die ersten Blütenschäfte hervor bringt und dann bis zum Spätherbst fortwährend neue Blütenkolben treibt. Die Pflanzen sind ferner besonders im Winter sehr widerstands fähig und haben sich in etwas geschützter Lage vollkommen winterhart gezeigt. Sie bauen sich im Frühjahr bei der Entwickelung der Blätter dracaenenförmig. Die Farbe der Blüten variiert von orangerot bis scharlachrot. — Petunia hybrida „Erfordia“ hat sich in ihren Eigenschaften sehr gut bewährt. Sie wurde im vorigen Jahr eingeführt und zeichnet sich besonders durch den gedrungenen Wuchs der Pflanzen aus. Die überaus zahl reich erscheinenden mittelgrossen Blüten sind von schöner leuchtend rosa Farbe mit weisser Mitte und geben der ganzen Pflanze ein effekt volles Aussehen. Sowohl zur Topfkultur als auch zum Auspflanzen auf Gruppen ist diese neue Sorte sehr gut geeignet. Es gibt auch eine gefüllte Form dieser Petunie, die ebenfalls die schöne leuchtend rosa Farbe der Stamm form, aus der sie hervorgegangen ist, besitzt. — Linaria Cymbalaria globosa. Diese Neuheit, die von Stenger & Rotter- Erfurt in den Handel gegeben wird, beschreibt diese Firma wie folgt: Diese neue, kugelig gedrungene Varietät ist bei uns aus der alten bekannten und so sehr beliebten Linaria Cym balaria hervorgegangen und kommt vollkommen treu aus Sam n. Im Gegensatz zu ihrer hän genden oder rankenden Stammsorte ist sie eine überaus reizende Erscheinung. Die dicht geschlossenen, polsterartig gewölbten Pflanzen mit ihrer überreichen frischgrünen Belaubung — n onnte sie efeuartig en miniature nennen — sind so regelmässig gedrungen und abgerundet gebaut, dass man sie mit keiner anderen kom pakten Pflanze vergleichen kann. Die zahl losen, prächtig lilafarbenen Blüten stehen dicht über dem grünen Blätterpolster und schmücken die elegante Pflanze den ganzen Sommer hin durch bis in den Spätherbst unaufhörlich. Ob zwar mehrjährig, ist die einjährige Kultur vor zuziehen, der Same keimt leicht und die Pflanzen entwickeln sich sehr schnell. Mit Linaria Cymbalaria globosa wird die Zahl unserer niedrigen Pflanzen um eine wertvolle Sorte bereichert, auch als allerliebste Topfpflanze ver dient sie besondere Beachtung. — Wir haben uns im vergangenen Sommer über den Wert dieser Neuheit selbst überzeugen können und stimmen daher dem obigen Urteil über die Neuheit vollkommen bei. — Von Haage & Schmidt-Erfurt wird eine weissblühende Abart von Linaria Cymbalaria mit ebenfalls sehr kompakten, vielmehr kugelförmigen Bau der Pflanzen in den Handel gegeben. Beide verdienen zweifellos die Beachtung der Handels gärtner. Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. — Der Gürtelschorf der Zucker rüben. Ueber diese bis jetzt selten aufge tretene Krankheit hat Fr. Krüger neue Unter suchungen angestellt. Nach diesen kann sich der Gürtelschorf in sehr verschiedener Form und Intensität zeigen. Im leichtesten Fall ist die Rübe nur mit einzelnen, isolierten, flach liegenden Schorfstellen bedeckt, in schweren Fällen dagegen zeigt sie muldenförmige Ver tiefungen, die mit einer braunen, rissigen Borke ausgekleidet sind. Die flachliegenden Schorf stellen verändern die normale Form des Rüben körpers nicht, während hingegen die normale Gestalt bei den muldenförmig vertieften Schorf- steilen mehr cder weniger verloren geht. Das Dickenwachstum kann in diesem Falle unter Umständen stark gemindert werden. Wenn zwei muldenförmige Vertiefungen gegenüber liegen, oder in der Querrichtung um die Rübe herumgreifen, so kann es vorkommen, dass der obere und untere Teil der Rübe vollständig voneinander getrennt wird. Das Krankheits- bild bei Tiefschorfbildungen kompliziert sich sehr oft noch weiter dadurch, dass an den Schorfstellen gleichzeitig Gewebewucherungen nach Art des Wundkallus auftreten. Diese Wucherungen verleihen den Schorfstellen ein sehr kompliziertes, gekröseartiges Aussehen, indem sie dieselben mit stark gewölbten, mehr oder weniger zahlreichen, neben- und überein anderliegenden Wülsten bedecken. Befinden sich solche langgestreckte Wülste nicht lücken los neben einander, sondern sind sie durch schmale Partien der ursprünglichen schoriigen Oberfläche getrennt, so machen die zwischen ihnen befindlichen Hohlräume bisweilen den Eindruck, als bandelte es sich um tierische Frass- kanäle, worauf schon Professor Dr. Sorauer hingewiesen hat. — Schon 1899 ist der Schorf an Rüben beobachtet worden und ist auch in den folgenden Jahren wieder aufgetreten. Der durch die Krankheit verursachte Schaden ist nicht unbeträchtlich und belief sich zuweilen auf 50 bis 60 Prozent des Ertrages. Die Impf versuche mit Schorfrübenstücken sowie mit Schorferde, die auf Freiland ausgeführt wurde, haben ergeben, dass der Gürtelschorf übertrag bar ist. Die Ursache des Schorfes wird auf Pilzfäden zuückgeführt, und durchgeführte Frei land- und Topf versuche mit Rüben haben ge zeigt, dass die Oosporamycellen in das gesunde Gewebe einzudringen vermögen, jedoch nur in Vermittlung durch Wunden. Es erscheint aber auch nicht unmöglich, Cass sie auch direkt schorfbefördernd wirken können. Die Wunden, durch welche die Pilzfäden in das Gewebe ein zudringen vermögen, werden hervorgerufen durch Enchytraeiden, die zu den Oligochaeten, deren bekanntester Vertreter der Regenwurm ist, gehören. Es sind kleine, 1,5 bis 2 cm lange, zwirnfadendünne, weisse, im Erdboden sehr verbreitete Würmer. Zur Vorbeugung und Bekämpfung werden von Krüger vorläufig fol gende Massnahmen empfohlen: 1. Vorbeugung oder Bekämpfung der in Betracht kommenden Parasiten; 2. Austrocknung feuchter Böden durch Drainage; 3. Kalkung; 4. Unterbrechung des Rübenbaues auf Schorfböden. Eingegangene Preisverzeichnisse. C, Grube, Quedlinburg: Preis - Verzeichnis über Wachsblumen. Karl Kropp, Samenhandlung, Leipzig-Seiler- hausen: Preisliste über Bedarfsartikel für Gärt nerei und Binderei, sowie Knollen, Sträucher und Pflanzen. An die ffesehätzten Leser unseres Llüttes! Die geehrten Abonnenten des „Handelsgärtner“ machen ndr darauf aufmerksam, dass die Zustellung desselben weiter erfolgt, wenn bis zum lö. Januar eine Abbestellung nicht in unseren Händen ist. Die ersten beiden Nummern für 1905 werden ungerechnet und ohne, dass eine Verpflichtung dadurch entsteht, allen bisherigen Empfängern zu gestellt. Wir hoffen zuversichtlich, dass, wie das in den letzten Jahren der Dal! war, die Abonnentenzahl wiederum sich erhöht und nur wenige Leser durch besondere Vmstände veranlasst werden, das Blatt aufzugeben. Wir bitten gleichzeitig unsere verehrten Freunde in ihren Bekanntenkreisen alle Handelsgärtner, Baumschulenbesitzer, Samen- und Blumengeschäfte etc. auf unsere Bestrebungen hinzuweisen und ein Probe-Abonnement auf dieses Blatt zu empfehlen. Ferner teilen, wir mit, dass No. 1 und No. 2 von „Der Handels gärtner“ am 7. und 14. Januar in einer Auflage von je 30 000 Exemplaren zum Versand gelangt. In gleicher Höhe wird „ThalackeFs Allgemeine Samen- und Pflanzen-Offerte“ mit „Der Handelsgärtner“ zusammen, sowie einer Abonnementseinladung mit Anweisungsformülar verschickt. Dagegen fällt die No. 53, welche am 31. Dezember zum Versand kommen müsste, fort und das Inhaltsverzeichnis wird bereits der No. 52 vom 24. Dezember angeschlossen. Die für No. 1 und 2 des „Handelsgärtner“ bestimmten 1 nsertions-Aufträge müssen spätestens am Montag, den 2. Januar in unseren- Händen sein: ausserdem können höchstens 2 Feiten für diese Nummer für Reklame zur Verfügung gestellt werden. Tu diesen beiden Nummern kann irgend welcher Rabatt nicht bewilligt wevden, sondern die Zeile wird mit 30 Pfennig netto berechnet. Alle für die „Allgemeine Famen- und Pflanzen-Offerte“ bestimmten Inserate, welche wir nach dem der letzten Ausgabe eingefügten Prospekt, d. h. zu den üblichen Rabattsätzen berechnen, bitten wir uns gleichfalls rechtzeitig zu übersenden, damit wir dem Arrangement und Satz besondere Sorgfalt widmen können. Wir empfehlen den werten Empfängern unseres Blattes diese sehr vorteilhafte Insesrtionsgelegenheit zu benutzen und sind überzeugt, dass alle Anzeigen recht guten Erfolg erzielen. Leipzig-Gohlis, im Dezember 1904. Der Verlag von ,,D er Handels gärtner' ( und ,,Thalackers Allgemeine Samen- und Pflanzen-Offerte“. Sämtliche Postsachen sind zu richten an: Bernhard Thalacker in Leipzig-Gohlis. sesoreckuetonmo7ür3P ozssssssssssesSssa O — K I A N P B 44444444444 Beilagenkosten zwischen den Textseiten bei Wideblunsea Rebatt ”*7282752%28285 1^ L JX L4 A 1VL L 1 % 00-8 1000Stück bis 6 Gr. Gewicht 5 ML Otto Thalacker, Leipzig-Gohlis Handelsgärtnerei. 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