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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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Die Kartothek benutzt als Schriftträger an Stelle der zusammenfassenden Bücher oder grossen Formulare lose Karten kleineren For mats, welche in passenden Kästchen stehend aufbewahrt und mit Hilfe dazwischen gestellter sogenannter Leitkarten mit Registriervorsprung geordnet werden. Für jeden Vermerk (und das was unmittelbar dazu gehört) dient eine besondere Karte (Merkkarte). Diese und die Aufzeichnungen, welche sie trägt, verschmelzen zu einem für sich allein bestehenden Ganzen; Die Buchung ist die Karte, die Karte ist zu gleich die Buchung! Derartige lose Merk karten haben, weil sie für sich allein eine Ein heit darstellen, eine Beweglichkeit im weitesten Masse und für alle Zeiten. Sie können an jeder Stelle einer grösseren Sammlung von verwandten Karten eingeordnet werden, sie können jederzeit entfernt, jederzeit umgestellt, jederzeit durch an ihre Stelle tretende verän derte Karten ersetzt werden. Diese Eigen schaften, welche der alten Methode nicht an- haften, werden nun bei der Kartothek zu den vielseitigsten Zwecken ausgenutzt. Ein ßuchregister z. B„ welches zur Auf nahme von Firmennamen bestimmt ist, ordnet wohl nach den einzelnen Anfangsbuchstaben die Firmen im Rohen alphabetisch, innerhalb des Buchstabens ist aber niemals eine andere Anordnung vorhanden, als die zeitliche, d. h. neu hinzutretende Namen können nur am Schlüsse der bereits vorhandenen Reihen ein getragen werden. Man muss infolge dieser hinkend-alphabetischen Ordnung lange Reihen und Seiten durchlesen, um unter den vielen Stichwörtern das Gesuchte zu finden. Im Gegensatz dazu bietet die Kartothek den Vor zug, dass man jede neue Merkkarte sofort an den ihr zugehörigen Platz innerhalb des Alpha betes bringt. Man ordnet — mit einem Worte — dauernd stets lexikalisch. Wie die Merkkarte aber dem Register ein gefügt worden ist, ebenso kann sie auch wieder entfernt werden, falls der Name zu streichen ist. Man arbeitet demnach nach dem Karto thek-System immer nur mit so vielen Karten, als Aufzeichnungen vorhanden sind und schleppt weder gegenstandslos gewordene Notizen noch unbeschriebenes Papier mit. Ein Kartothek register ist also immer nur so gross, wie es gerade zu sein braucht. Die Einführung von neuen Merkkarten findet gleichfalls statt, wenn es sich um Korrek turen handelt, die bekanntlich das Buch stets unübersichtlich gestalten. Die Kartothek arbeitet hier sehr einfach mit Ersatzmerkkarten. Ferner können Karten stets umgestellt werden. Aendert sich also der Eintrag und gehört infolgedessen an eine andere Stelle, so wird die Merkkarte von ihrem alten Platz nach dem neuen gesteckt. Schliesslich gestattet die Karthothek das Zsammenarbeiten einer beliebigen Anzahl von Personen an demselben Register, sowohl beim Entstehen. wie bei späteren Nach schlagungen, während beim Buche stets nur eine. Person auf einmal tätig sein kann. Was hier von der alphabetischen Ordnung von Merkkarten gesagt ist, gilt in gleichem Masse von jeder anderen Ordnungsart. Die Merk karten sind entweder alphabetisch oder örtlich oder zeitlich oder numerisch oder sachlich registrierbar. Man kann sogar mehrere Ord nungsmethoden zusammen verbinden und zu jedem Zeitpunkte von einer Ordnungsart be liebig auf jede andere übergehen, da man es ja mit losen Karten zu tun bat, die stets den wechselnden Bedürfnissen entsprechend, um schaltbar bleiben. Alle diese Annehmlichkeiten; die in der Praxis in der verschiedensten Weise mit Vorteil benutzt werden, sind beim Buche mit seinen unbeweglichen Einträgen prinzipiell ausgeschlossen! Schon die elementaren Vorzüge würden dem System einen gesicherten Platz bei den mannigfachsten Berufsarten und in kleinen wie in grossen Betrieben einräumen, ihre Hilfsmittel bieten aber der Verwendungsarten noch weit mehr. Mit der Kartothek verknüpft sind nämlich noch eine Reihe von Ausgestaltungen: Syste matische Benutzung verschiedenfarbiger Karten, systematische Benutzung vielseitiger Karten formen (Staffelkarten), Vereinigung von mehre ren Registriergesichtspunkten an ein und dem selben Register, Kartothekreiter und sonstige Hilfsmittel, die dem System geradezu eine un begrenzte Verwendungsmöglichkeit verleihen. Die Kartothek wird dadurch zu einem Organi sationsmittel, das alles bisher Bekannte weit in den Schatten stellt und welchem deshalb jeder Geschäftsmann Aufmerksamkeit und Studium schuldet. Für unseren Leserkreis dürfte die interessante Methode in folgenden Fällen passende An wendungen finden können: Grössere Gärtnereien mit einem systemati schen Bureaubetrieb buchen, mit Hilfe loser Karten, vorgemerkte Bezugsquellen und Offerten, etwaige Notizen über Spezial-Züchtungen und Kulturen, den Anbau, die Düngungs- und die Ertrags-Verhältnisse der einzelnen Felder und Beete. Ferner kommt die Kartothek in Frage zu Konto-Korrent-Zwecken und, zeitlich geord net, für vorzumerkende Termine. Sehr prak tisch beispielsweise ist es, wenn man Blumen- Arrangements, die zu Geburtstagen oder sons tigen Familien-Festlichkeiten bestimmt sind, auf Karten mit der Adresse des Bestellers und Empfängers notiert und diese Merkkarten auf den gleichen Zeitpunkt des folgenden Jahres abstellt. Beim täglichen Nachschlagen des Re gisters ist alsdann sofort ersichtlich, wann der Geschenkgeber wiederum zu der gleichen Gelegenheit etwas benötigt. Ein passendes zeitig verschicktes Rundschreiben wird die Käufer auf die Weise von neuem an das Ge schäft fesseln. Samen-Handlungen führen kartothekarisch ihre meist umfangreichen Kun- den-Register sowie Lager und Verwaltungen und ebenfalls Bezugsquellen-Listen und Auf zeichnungen über die Kultur-Verhältnisse. Kurz die Kartothek ist überall empfehlenswert, wo es gilt, die vielerlei Hilfsbücher, die jeder Klein- und Gross-Betrieb neben dem Journal der Kasse und dem Hauptbuch führt, durch etwas prak tischeres zu ersetzen. Rundschau. Handel und Verkehr. — Vom Gartenbauhandel Maltas. Nach der amtlichen Statistik über den Handel Maltas pro 1903/04 wurden von Landeserzeug nissen 132 600 Kantar (1 Kantar = 175 Pf. englisch) Kartoffeln, 3263 Kantar Zwiebeln, 3420 Kantar Kümmelsamen und 57 320 Dutzend Orangen ausgeführt. Nach Deutschland richtete sich die Ausfuhr hauptsächlich in Kartoffeln und Orangen. — Der Gartenbauhandel der Ver einigten Staaten im Jahre 1903. Welche hohe Bedeutung die Vereinigten Staaten von Nordamerika auch als Aufnahmeland für Pflanzen, Gemüse und Früchte haben, davon legt auch der Bericht über das Fiskaljahr 1903 wieder ein beredtes Zeugnis ab. Wenden wir uns der Einfuhr zu, so ergibt sich folgende Uebersicht: Aus Deutschland Menge Wert Menge Wert 1 Natürliche Blumen Bushel Dollar Bushel Dollar frisch od.präpariert — 31577 — 7623 2 Pflanzen, Bäume, Sträucher etc. . . 1371588 93120 3 Natürl. Palmblätter — 5339 — 1310 4 Fruchtpflanz., tro pische u. halbtrop. — 1610 — 19 5 Gemüse, roh oder zubereitet .... — 1685563 98025 6 Bohnen u. Erbsen 1088665 1420334 32387 45009 7 Zwiebeln .... 925599 699657 2002 1609 8 Kartoffeln .... 358505 238445 43019 20587 9 Früchte, i.d.Haupt- sache nur Agrumen 19504053 — 45205 10 Nüsse — 1976624 — 17626 11 Kirsch- u. andere Gallonen Gallonen Fruchtsäfte . . . 32810 16709 27902 10633 12 Pflaumensaft und Pflaumenwein . . 53135 40435 39413 7688 13 Obstwein .... 4871 4751 919 941 13 Sämereien . . . — 2831279 — 827250 Man sieht, wie bedeutend dieses Absatz- gebiet ist, und wie Deutschland in allen Artikeln mehr oder weniger stark beteiligt ist. In der Ausfuhr sind die Erzeugnisse selbstverständ lich weit mehr beschränkt. Vorwiegend kommen Früchte und zwar Aepfel, Aprikosen, Apfelsinen, Pflaumen und Nüsse, in Frage. Hier betrug der Ausfuhrwert 18 157 677 Dollar, nach Deutsch land gingen davon für 3 292 339 Dollar. Ge müse wurden hauptsächlich nur in Büchsen versandt und zwar für 745 697 Dollar, nach Deutschland für 2089 Dollar. Bei der Ausfuhr von Bohnen und Erbsen, Zwiebeln und Kar toffeln kommt Deutschland so gut wie gar nicht in Frage und es ist überflüssig, die kleinen Zahlen hierfür anzugeben. Unter den Sämereien interessiert uns die Position Pflanzensamen: sie weist einen Ausfuhrwert von 158 959 Dollar auf, wovon auf den Export nach Deutschland 14 074 Dollar entfallen. Ganz hervorragend war, wie bekannt, der Absatz an landwirtschaft lichen Sämereien. Er belief sich im Werte auf 9 455 283 Dollar, wovon für 1 998 524 Dollar nach Deutschland kommen. Aus dieser ganzen Uebersicht erhellt, welch ein bedeutsames Ab satzgebiet Nordamerika für den deutschen Gartenbauhaudel ist, und wieviel uns daran ge legen sein muss, auch mit den Vereinigten Staaten in guten Handelsbeziehungen zu bleiben. — Die Obsternte im Königreich Polen ist 1903 besonders gering gewesen. Der. Ertrag an Aepfeln und Pflaumen war schlecht, auch die Güte liess zu wünschen übrig und die Obstpreise waren in Folge der Fehiernte hoch. — Gemüsehandel mit Portoriko. Dieser Staat führte im Jahre 1903 für 197 798 Dollar Gemüse aus den Vereinigten Staaten, für 214 573 Dollar aus anderen Ländern ein. — In demschweizerisch-italienischen Handelsvertrag ist für frisches Obst, welches bisher zollfrei war, 1 Fr. für 100 kg vorge sehen. Frische Tafeltrauben sind bis 5 kg frei, doch werden dann statt 2.50 Fr. für 100 kg 5 Fr. gefordert. Auch Wein in Fäs sern, für den bisher 3,50 Fr. Zoll verlangt wurden, ist nach dem neuen Tarif auf 8 Fr. gestiegen. Sodann sind viele andere landwirt schaftliche Produkte, wie Fleisch, Käse etc. mit bedeutend höheren Zollsätzen belastet. Rechtspflege. — Preisselbeeren-Kompott. Der Kauf mann E. in Berlin fabrizierte Preisselbeeren- Kompott und setzte Stärke-Syrup zu. Er teilt seinen Abnehmern selbst mit, dass seine Fabrikate „wie handelsüblich mit Zucker, Kapillär und dem Gesetz entsprechender Farbe sowie Sauce“ zubereitet seien. Das Schöffengericht nahm zwar an, dass der Zusatz von Stärkesyrup eine Verschlechterung und Verfälschung darstelle, sprach den Angeklagten aber frei, da eine Fälschungsabsicht nicht vorhanden sei. In der zweiten Instanz blieb es dabei, da der ver eidigte Chemiker Dr. Lohmann sogar erklärte, dass die Preisseibeeren durch Stärkesyrup besser würden! Guten Appetit! — Unbestellte Ware. Nach einem Gutachten der Handelskammer Plauen besteht kein Handelsbrauch dahin, dass der Empfänger einer unbestellten Ware, die einer bestellten beigepackt ist, sich sofort darüber erklären muss, ob er dieselbe behalten will oder nicht. Eine erst zehn bis zwölf Tage später erfolgende Erklärung ist nicht verspätet, und gilt nicht als Annahme des Kaufangebotes. Nur dann kann eine sofortige Anzeige oder Rücksendung verlangt werden, wenn der Lieferant ausdrück lich darum gebeten hat. — Ein vorbehaltlos angenommener Wechsel gilt nach einem Gutachten der Handelskammer Plauen nicht deshalb als er folgte Barzahlung, weil ein Vorbehalt nicht ge macht worden ist. Vielmehr ist der Vorbehalt als stillschweigend erfolgt vorauszusetzen. — Was heisst „6% per Kassa“? In einer Prozessache herrschte zwischen den Parteien Meinungsverschiedenheit über die Be deutung der Zahlungsbedingung »6% per Kassa“. Während der Kläger darunter die Verpflichtung zur sofortigen Zahlung verstanden wissen wollte, behauptete der Beklagte, es sei handelsüblich, darunter die Zusicherung eines Skontos von 6 °/ 0 bei Zahlung innerhalb eines Monats zu verstehen. Das Gutachten der Handelskammer Chemnitz lautete dahin, dass bei dieser Bedingung die Regulierung inner halb 30 Tagen mit 6% erfolgen müsse. Bei einer Verpflichtung zur sofortigen Zahlung müsse es lauten: 6 % per sofortige Kasse.“ Vereine und Versammlungen. — Der Gartenbau-Verein für Ham burg, Altona und Umgegend hielt kürz lich unter dem Vorsitz von Professor Zacharias seine Dezember-Versammlung ab. Von dem deutschen Landwirtschaftsrat war ein Schreiben eingegangen, in dem auf Anregung der könig lichen Eisenbahndirektion Altona um eine gut achtliche Aeusserung für die beabsichtigte Heraufsetzung der Maximalhöhe der zur Ver sendung gelangenden Bäume von 31/2 auf 4 m ersucht wird. Der Vorsitzende macht auf diese für Baumschulenbesitzer und Landschaftsgärtner ganz besonders wichtige Neuerung aufmerksam und ersucht die Interessenten, sich wegen dieser Angelegenheit mit C. Ansorge, Flottbeker Chaussee in Verbindung zu setzen und bis Anfang Januar sich über diese Frage zu äussern.— Von Dr. C. Brick, dem Leiter der Station für Pflanzenschutz in Hamburg, wurde sodann ein sehr interessanter wissenschaftlicher, durch um ¬ herrliche von R. Efliotiana abstammende Hy bride R. hybrida „Solfatara“ erwähnt zu wer den. Die grossen Blütenscheiden sind von zart schwefelgelber Farbe und zeichnen sich durch ihre Widerstandsfähigkeit aus. Für den Blumenschnitt ist diese neue Hybride von sehr grossem Wert, da sich die Blütenscheiden auch abgeschnitten sehr lange Irisch erhalten. Wir glauben somit genügend dargetan zu haben, dass es auch in dieser als an Blüten pflanzen arm geltenden Zeit doch eine ganz bedeutende Auswahl, zum Teil leicht zu kulti vierender Arten gibt, die wohl berufen sind, die vorhandenen Lücken etwas auszufüllen. Mit der Zeit werden uns sicher noch andere Spät sommer- und Herbstblüher geboten, auf die wir unsere geschätzten Leser dann aufmerksam machen werden. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Hannover bewilligte zu der im Februar in Hannover stattfindenden Obst- Ausstellung einen Zuschuss von 600 Mark. — 'm der letzten Monats Versammlung des Thorher Gartenbau-Vereins wurde die Er richtung einer Gärtner-Lehranstalt für Westprrussen in Thorn angeregt. — Ein Obst- und Gartenbau-Verein, dem sofort 40 Mitglieder beitraten, wurde in Thale (Harz) gegründet. — Das älteste Herbarium der Welt befindet sich it der Biblioteca Angelica zu Rom und wird neuerdings von Professor Pen- zig in Genua zum Gegenstände einer für die Geschichte der Botanik höchst bedeutsamen Stu die gemacht. Das fragliche Herbarium besteht aus 5 Bänden, von denen die vier ersten 941 verschiedene Arten und der fünfte auf 332 Blät tern 494 verschiedene Arten enthält, und nach weisbar aus dem Jahre 1532 stammt, somit von allen Herbarien das älteste ist, was man kennt, indem es dasjenige im Florentiner Museum um 31 und das im Museum von Bologna um 19 Jahre übertrifft. Ueber die Entstehungs zeit der ersten Herbarien sind verschiedene For scher zu ungleichen Ergebnissen gekommen. Penzig ist aber auf Grundlage seiner neuesten Untersuchungen wieder zu demselben Stand punkt gelangt, den in dieser Frage bereits vor 47 Jahren E. H. F. Meyer in seiner „Geschichte der Botanik“ eingenommen hat, indem er gleich falls als den Erfinder der Methode, Pflanzen zwischen Papier zu trocknen, dann auf Papier aufzukleben und in Gestalt von Büchern zusammenzuheften, den Professor Luca Ghini in Bologna bezeichnet. Diese Pflanzenbücher, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts viel Ver breitung gefunden zu haben scheinen (man kennt aus dieser Epoche 22 in europäischen Museen), wurden anfänglich „Herbarius“ genannt. Die in Rom befindliche Cibo’sche Pflanzensammlung, benannt nach dem römischen Professor Cibo, hat für die Geschichte unserer Kulturgewächse ein grosses Interesse. Besonders geben die im 5. Bande vom Jahre 1532 enthaltenen Arten darüber Aufklärung, mit welcher Schnelligkeit sich manche amerikanische Gewächse in Süd europa verbreitet haben. 40 Jahre nach der Entdeckung der westindischen Inseln ist die Maispflanze bereits in Oberitalien vorhanden gewesen, wie ein vollständiges Exemplar, das sich im 5. Bande dieses Herbariums befindet, beweist. Man nimmt an, dass die Venezianer, damals im Besitze von Kreta, den Anbau dieser wichtigen Kornart gepflegt haben. Von anderen fremdländischen Gewächsen, die dieses Herba rium noch enthält, sind zu erwähnen: die Hya zinthe, der Zimtbaum, Ptychotis leptophylla, Jasminum officinale, die Colocasia, Datura Metel, die ostindische krautartige Baumwollener Sesam, die Sennesblätter (Cassia obovata),CoixLacrymae, die Balsamine, das Zuckerrohr, Opuntia vulgaris, Tagetes erecta und T. patula. — Der Dörrgemüse-Fabrikantenver band bat kürzlich auf seiner in Berlin abge haltenen diesjährigen Hauptversammlung die Preiseinigung für Dörrgemüse auf einer abge änderten Grundlage für das Jahr 1905 ange nommen. Als Sitz der Verbandsleitung für 1905 ist Andernach a. Rh. bestimmt. — Kautschukpflanzungen in Nicara gua. In Nicaragua sind in diesem Jahre die ersten Versuche mit der Anzapfung von Kaut schukbäumen gemacht worden. Die Pflanzung, auf welcher das geschah, liegt 30 englische Meilen von Bluefields. In ihrem Bezirke wur den 500 000 Kautschukbäume in den letzten 7 Jahren gepflanzt. Sie waren im Jahre 1892 in einer Baumschule gezogen und sind 1898 umgepflanzt worden. Zur Zeit der Anzapfung waren sie 7 Jahre alt, hatten eine fast gleich mässige Höhe von 40—45 Fuss, aber einen von 17—30 Zoll schwankenden Umfang. Es wurden im ganzen 6000 Bäume angezapft, die kleineren durch einen, die Durchschnittsbäume durch zwei und einige grössere durch drei Einschnitte. Insgesamt wurden dabei 534 engl. Pfund Kautschuk gewonnen, im Durch schnitt also 11/3 Unze pro Baum. Das Ergebnis war also verhältnismässig gering. Ein Baum indessen, welcher nach der ersten Anzapfung versuchsweise zwei Wochen später wieder an gezapft wurde, ergab noch einmal denselben Ertrag. Auch die dritte Anzapfung vertrug dieser Versuchsbaum bei gleichem Ertrag ohne Schaden. Der Versuch, der weiterhin an einem Kautschukbaum von durchschnittlicher Grösse gemacht wurde, lieferte 6 Unzen Kautschuk. Dieser Baum hatte 5 Einschnitte in den Stamm und 7 kleine Einschnitte in die Seitenzweige oder hervortretenden Wurzeln erhalten. Jeder Baum ist gesund geblieben. Der gewonnene Kautschuk war immer besser als der, welcher von den Eingeborenen von den wildwachsenden Kautschukbäumen gewonnen wird, weil bei der Gewinnung von den letzteren nicht mit der nötigen Sorgfalt verfahren wird. — Die Obstprodukten-Industrie, Aktiengesellschaft, Koblenz-Neuendorf hat kürzlich ihren Geschäftsbericht versendet, woraus hervorgeht, dass dieses bedeutende Unternehmen noch nicht nach Wunsch pros periert. Es sind dort bei einem Aktienkapital von 2 Millionen Mark und 1 Million Mark An leihen, sowie 80000 Mark Hypotheken in den letzten Jahren keine günstigen Fabrikations resultate erzielt worden. Im Vorjahre 1902/03 betrug der Gewinn 139376 Mk. und der Fehl betrag erreichte die Höhe von 159 807 Mk. Im letzten Geschäftsjahr, 1903/04 war ein Gewinn von 273 621 Mk. vorhanden, trotzdem musste wiederum ein neuer Verlust von 27 758 Mk. gebucht werden. Die Gesellschaft ist ferner noch bei den Flnkenherder Sirupwerken bei Frankfurt (Oder) mit einem Kapital von 750000 Mk. beteiligt. Die reichliche Obsternte in diesem Jahre lässt erwarten, dass das neue Geschäftsjahr einen bedeutend günstigeren Ab schluss bringt. — Die Unterstellung der Gärtner gehilfen unter die Gewerbeordnung wurde kürzlich der Petitions-Kommission des Reichstages unterbreitet, man verlangt dabei, dass die speziell in den Handelsgärtnereien be schäftigten Personen zu dem Gewerbe zu zählen sind. Mit 14 gegen die 9 Stimmen der Frei sinnigen und Sozialdemokraten wurde eine Re solution dahingehend angenommen, dass eine gesetzliche Trennung der gewerblichen und landwirtschaftlichen Gärtnerei durchgeführt wird.
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