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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
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Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Hochstämme in gleicher Qualität abgeben können. Pfarrer Martin- Schweinbach em pfähl, die für 1907 in Nürnberg in Aussicht ge nommene Tagung des „Deutschen Pomologen- Kongresses“ eventuell bis 1910 hinauszuschie ben, damit nicht eine zu grosse Zahl von Aus Stellungen stattfindet. — Grosses Interesse rief auch ein Referat über die Organisation des Baumwärterwesens hervor, welches darin gipfelte, dass eine intensive Hebung des hei mischen Obstbaues nur bei richtiger Pflege und bei Unterstützung durch zuverlässige Personen durchgeführt werden könnte; deshalb müsse mit aller Energie die Auswahl und sorgfältige Ausbildung von Baumwärtern ins Auge gefasst werden. Vom Landes-Konsulenten Rebholz kam ferner noch eine Prämiierungsordnung für Obst-Ausstellungen zur Sprache, welche den Preisrichtern eine klare sichere Direktive bieten soll. — Der „Landesverband bayrischer Obst bau-Vereine“ schloss mit dem 20. November sein 10. Jahr ab. Es ist infolgedessen seitens des Königl. Staatsministeriums des Innern an denselben folgende Mitteilung ergangen: „Das kgl. Staatsministerium des Innern und der bay rische Landwirtschaftsrat haben von dem Jahres berichte des Landesverbandes bayrischer Obst bauvereine für das Jahr 1903/04 mit Interesse und Befriedigung Einsicht genommen. Am 20 d. M. vollendet der Landesverband die ersten zehn Jahre seines Bestehens. Diese Gelegen heit möchte das kgl. Staatsministerium des Innern nicht vorübergehen lassen, ohne den Männern, welche sich um die Gründung und Leitung des Verbandes verdient gemacht haben, seine volle Anerkennung auszusprechen. Wenn der Obstbau in Bayern in den letzten Jahren bedeutende erfreuliche Fortschritte gemacht hat so hat hieran die Leitung des Landesverbandes einen überaus verdienstvollen Anteil. Durch die zahlreich und zielbewusst gegebenen An regungen verschiedenster Art, durch die Er richtung vieler neuer Vereine für Obstbau und vor allem durch die Begründung der trefflichen Monatsblätter für Obst- und Gartenbau hat der Landesverband ausserordentlich zur Hebung des heimischen Obstbaues beigetragen.“ — Wir wünschen gleichfalls dem „Landesverband bay rischer Obstbau-Vereine“ beim Eintritt in das zweite Jahrzehnt seiner Tätigkeit dieselben guten Erfolge und begrüssen es mit Genug tuung, dass die bayrische Regierung an der ferneren Entwicklung dieses ausgedehnten In stitutes so grosses Interesse nimmt. Ausstellungen. — Die diesjährige Chrysanthemum- Ausstellung in Pans, veranstaltet von der französischen Chrysanthemumgesellschaft, fand wiederum in den bekannten Gewächshäusern des Co urs-la Reine statt. Die Eröffnung erfolgte in der Gegenwart des Präsidenten Lou bei und verschiedener Minister der Republik. Die Ausstellung umfasste nicht allein zahlreiche und sehr bedeutende Einsendungen von Chrysanthe mum, sondern sie schloss auch alle um die jetzige Jahreszeit in Frage kommenden blühen den und Blattpflanzen, sowie Gemüse, Obst und Baumschulartikel etc. in sich. Von Vil- morin Andrieux & Co.-Paris waren dre. neue Chrysanthemumsorten ausgestellt: Rora- mondis, Rouge Poitevine und Mme. Veuve Claverin. Zu den schönsten und am häufgsten gesehenen Sorten der Ausstellung gehören die folgenden: Souvenir de petite amie, Mme. Gustave Henry, Jules Cretien, William Tricker, Souvenir d’Antoine Crozy, Sada Yacco, Marie Calvat, Robert Owen, Rayonnant, Sarah Bern hardt, Rose Poitevine, Georges Daupias, Jo sephine Rousset, Swanley gant, Pisident Nonin, Mr. F. S. Vallis, Mrs. Barkley, W. R. Church, Souvenir de Calvat pre, Mme. Gabriel Debrie, Piesident Viger, Ministre Mouget, M. Jarris, Calval’s Sun, M. Couvat du Terrail, Le Bouvier, M. Louis Remy. Von anderen winter blühenden Pflanzen sind besonders die Begonien „Gloire de Lorraine“ hervorzuheben, ganzrandige und gefranzte Cyclamen und die neue Varietät Cyclamen salmoneum. Als die schönsten Veil chen wurden „La France“ und „Baronne de Rothschild“ bezeichnet. Unter den eingesandten Orchideen ist ein neues Cyprpedium Rolfei, eine Laelio-Cattleya Proserpine, Cattleya Lord Roth schild, C. aurea, C. labiata alba, Cypripedium insigne Sanderae, C. Memoria Moensi, ausgestellt von Beranek-Paris, zu erwähnen. In pracht voller Entwicklung sah man Oncidium Rogersi Phalaenopsis Schilleriana, Vanda coerulea etc Besonders die Baumschulartikel nahmen wie alljährlich auch auf dieser Ausstellung einen sehr bedeutenden Raum ein. — Die Chrysanthemum-Ausstellung in Hamburg. Trotzdem der Verein Ham burger Chirysanthemumfreunde sich in grossem Masstabe an der internationalen Herbstausstellung in Düsseldorf beteiligt hatte, wurde von dem selben dennoch auch in Hamburg vom 16.—20 November eine Spezial-Ausstellung veranstaltet. Es liessen sich wiederum recht gute Leistungen verzeichnen. Eine grössere Grupp• hatte der Leiter des Vereins, G. A. Schumacher aus gestellt. die aus etwa 30 Hochstämmen, grösseren Schaupflanzen und etwa 100 eintriebigen Sommer stecklingspflanzen bestand. Von anderen Aus stellern sind zu erwähnen: Obergärtner Pauly- Harvestehude, Obergärtner Zilliger-Falkenstein bei Blankenese. Ganz besonders verdienen die ausgestellten Pflanzen von H. Reincke-Flott ¬ beker Chaussee, hervorgehoben zu werden da dieselben sowohl in Farbe wie Form beson ders gut ausgebildete Blumen zeigten. Ausser dem sind als Aussteller H. F. Kirsten-Klein Flottbek, Kröger-Blankenese mit abgeschnit tenen Blumen, desgleichen Franz Schnell- Gross-Borstel und Cnristian Danner-Wandsbek zu nennen. Wie wir erfahren, plant der Verein für das Jahr 1905 eine grosse Chrysanthemum- Ausstellung zu veranstalten, wobei für die hervorragendsten Leistungen ganz bedeutende Preise ausgesetzt werden sollen. Das Topfpflanzen-Geschäft im Herbst 1904. Hauptbericht. III. Ueber die Kulturresultate der wichtigsten Handelspflanzen im verf ossenen Sommer, sowie über die Nachfrage und den Absatz derselben ist das Nachfolgende zu berichten: Azaleen. Die Pflanzen sind im Laufe des Sommers gut gewachsen und haben sich schön be stockt, dagegen hat der Knospenansatz infolge der übergrossen Trockenheit nicht so früh begonnen, als das vorausgesetzt werden konnte. Es fehlte auch den Azaleen die Feuchtigkeit der Luft, die zu einer schnellen gleichmässigen Ausbildung des Triebes notwendig ist. Die Azaleen sind übrigens der wichtigste Artikel, was wohl darauf zurückgeführt werden kann, dass infolge der leichten Treibfähigkeit einzelner Sorten der Flor von Anfang Dezember bis Ende Mai, also während voller sechs Monate ausgedehnt werden kann. Trotz der bedeutenden Mengen fertiger Verkaufspflanzen, die in allen Grössen zur Verfügung standen, und ob gleich es anfangs schien, als wenn das Geschäft sich nicht so günstig entwickeln sollte, trat doch bereits Ende September einMangel an mittlerer und schwächerer Ware in den Haupthandelssorten ein. Hierzu trug auch der Frost bei, der am 15. September speziell die Dresdener Kulturen betroifen hat, denn verschie dene Firmen waren auf diesen unerwarteten Tempe raturumschlag nicht vorbereitet, so dass manche Sätze beschädigt wurden, und die Pflanzen unverkäuflich sind. Die Konjunkturen sind somit bei Azaleen für die nächsten Monate äusserst günstig, und es wird auch während der Frühjahrsmonate der Versand blühen der Pflanzen speziell von Dresden aus nicht den Um fang der vorangehenden Jahre erreichen. Stärkere Ware stand nicht übermässig zur Verfügung und liess sich ebenfalls befriedigend absetzen. Ueber die Treib fähigkeit der Azaleen lässt sich noch nichts Bestimmtes sagen. Ob die Befürchtungen eintreffen, dass infolge der grossen Trockenheit die Azaleentriebe stark ver holzt sind und die Pflanzen sich nicht so willig an treiben lassen, muss zunächst abgewartet werden, zu mal derartige Ansichten nur aut Mutmassungen be ruhen und durch die Praxis oft genug widerlegt werden. Kamellien. Die Knospenpflanzen haben sich ausgezeichnet entwickelt, wenn auch die Blütezeit nicht so früh begann, als bei dem heissen Sommer vorausgesetzt werden konnte. Die jüngeren Bestände zum Knospenansatz haben den ersten Trieb frühzeitig abgeschlossen und setzten öfter als sonst einen zweiten Trieban. Die Nachfrageist bedeutend angewachsen, auch Nord- und Südamerika müssen diese rohe Ware kaufen, da bekanntlich Knospenpflanzen für weite Strecken nicht transportfähig sind. Der Umsatz wird in demselben Verhältnis wie früher gestiegen sein, dagegen ist in Europa, Belgien vielleicht ausge nommen, die Nachfrage nach Knospenkamellien eine bedeutendere gewesen. Der Knospenansatz war bei letzteren recht gleichmässig und die Nachfrage wohl noch grösser als in vergangenen Jahren. Man verlangt neuerdings auch viel kleinere, gut garnierte Pflanzen, da sich solche bequem verschicken lassen und leichter verkaufen. Jedenfalls hätten bedeutend grössere Posten abgesetzt werden können, wenn die Anzucht eine grössere wäre, denn so wenig die Blu men Verwendung finden, lassen sich die Pflanzen stets gut verkaufen und bilden speziell für Leipzig und Dresden, äusser nach Oesterreich und Russland, auch nach den nordischen Ländern und England einen ganz bedeutenden Handelsartikel. Der von einigen Seiten angestrebte Preisaufschlag ist hingegen noch nicht durchgesetzt. Diese Zaghaftigkeit, welche man der höheren Bewertung eines gesuchten Artikels ent gegenbringt, tritt übrigens öfter hervor, trotzdem in einer anderen Branche solche Konjunkturen stets eine Preissteigerung hervorrufen würden. Rhododendron. Diese ausschliesslich in Dres den gepflegte Kultur hatte gleichfalls unter der ausser gewöhnlichen Trockenheit des Sommers zu leiden. Es genügte hierbei die künstliche Bewässerung nicht. Die Triebe blieben kurz; wo nicht ausreichend schat tiert werden konnte und künstlicher Dünger verwendet wird, verbrannten die Blätter. Auch der Knospen ansatz war durchaus nicht so gleichmässig und reich als im Herbst vorher. Trotzdem stand infolge reich licher Anzucht einzelner Firmen genügend fertige Ware zur Verfügung, zumal anfangs eine Nachfrage durchaus nicht hervortrat, sondern vielmehr eine grosse Zurückhaltung von Seiten der Käufer sich be merklich machte. Dazu kam noch, dass der böse Morgen vom 15. September auch den Rnododendron sehr schadete, denn von einzelnen Sorten haben gleich falls die Knospen gelitten, so dass unverkäufliche Be stände genügend Zurückbleiben. Erica gracilis. Diese Kultur erforderte im ver flossenen Sommer besondere Aufmerksamkeit und reichliche Bewässerung; dennoch sind die Erfolge häufig nicht zufriedenstellend ausgefallen. Es fehlten auch hier die feuchten warmen Sommertage, die so ausserordentlich fördernd auf den Wuchs und auf die Entwicklung der Triebe einwirken. Trotzdem sind von manchen Seiten, wie auch die Leipziger Aus stellung bewies, recht gute Resultate erzielt worden. Die Pflanzen blühten im Verhältnis spät, da die Hitze auch hier eine zu schnelle Verholzung der Triebe hervorrief, überhaupt die Ausbildung und den Knospen ansatz durchaus nicht so gefördert hat, wie eigentlich vorausgesetzt werden konnte. Im Monat September fehlten vollblühende Pflanzen sehr, denn erst Anfang Oktober standen in Leipzig und Dresden die ersten Sätze gut gefärbter Ware zur Verfügung. Da Erica gracilis bekanntlich ein vorzüglicher Handelsartikel ist, so konnten die vorhandenen Bestände leicht ge räumt werden und späterhin liess sich die Nachfrage nur zum Teil befriedigen. Wenn einer unserer Herren Mitarbeiter glaubt, dass die späte Blütenentwicklung bezw. Färbung der Blumen mit auf das Verwenden künstlichen Dungers zurückzuführen ist, so hallen wir diese Mutmassung nicht für zutreffend, denn man hat auch in den Heidestrecken Norddeutschlands die Er fahrung gemacht, dass im Freien die Eriken ebenfalls infolge der grossen Hitze und Dürre sehr ungleich ¬ mässig und spät, zum Teil überhaupt nicht in Blüte kamen. Auch dort fehlte die schöne rote Färbung im September. Der Preis hielt sich für Erica gracilis in der Höhe der früheren Jahre; für schöne rot blühende Pflanzen wurde bereitwilligst ein höherer Preis angelegt. Es soll übrigens hierbei erwähnt werden, dass auch die ungleichmässig blühenden und schwächeren Pflanzen in diesem Jahre eine gute Ver wertung als Schnittblumen erzielten, da infolge des grossen Blumenmangels auch Erica gracilis zu Trauer kränzen und zu Tafeldekorationen vielfach Verwen dung fand. Erica hiemalis. Diese im Winter so sehr ge schätzte Topfpflanze wird neuerdings im Herbst immer weniger eingekauft, da bekanntlich die Weiterkultur grosse Sorgfalt verlangt, andererseits viele Verluste zu verzeichnen sind. Auch in diesem Jahre trat der Knospenansatz sehr spät ein und man findet nur teil weise vollblühende Pflanzen. Jedenfalls wird aber für Weihnachten eine schöne Ware zur Verfügung stehen und zu den gewohnten Preisen sich flott ver kaufen lassen. Die Nachfrage konnte auch hierin bisher keineswegs befriedigt werden. Erica blanda hat sich während der abnormen Witterung noch am besten gehalten, dabei zeitig Knospen angesetzt und blühte, gleich E. flammea und anderen Herbstsorten, früher als sonst. Da es an sonstigen besseren blühenden Pflanzen fehlte, liessen sich die Vorräte leicht und zu guten Preisen verwerten. Es beschäftigen sich im übrigen nur noch wenige Firmen mit der Anzucht dieser Erica, für deren Verwertung immer gewisse Grenzen gezogen sind, so dass sich nur kleinere Partien mit Nutzen ab setzen lassen. Neuholländer. Die Ausdehnung der Kulturen ist nicht so fortgeschritten, wie man das früher an nahm, selbst Boronien, denen vor einigen Jahren grössere Aufmerksamkeit geschenkt wurde und die einzelne Firmen als Spezialartikel aufnahmen, sind wiederum vernachlässigt, da sie als Marktpflanzen sich nicht so bewährt haben, wie man früher annahm. Etwas mehr begehrt sind Acacia floribunda und andere Arten, die sich in mittlerer Stärke noch einigermassen verwenden lassen. Ebenso sind Epa- cris wieder mehr in Aufnahme gekommen, doch kann auch hierbei von einerSpezialkultur in ausgedehnterem Masse nicht gesprochen werden, sondern es sind vielmehr einzelne Geschäfte, die aus Vorliebe diesen Artikel pflegen und einige Hundert stärkere Pflanzen im Herbst davon abzugeben haben. Auch die Ver suche, andere Neuholländer bei uns einzuführen, sind zunächst noch als gescheitert zu betrachten, denn die kleinen Mengen sind als beachtenswert kaum anzu sehen. Vielfach brauchen die Pflanzen zu lange Zeit, ehe sie etwas vorstellen und das Ansehen als Ver kaufspflanze steht dann in keinem Verhältnis zu dem geforderten Preise. Hortensien. Während des ganzen verflossenen Sommers, auch schon im zeitigen Frühjahr, trat ein auffallender Mangel an gut mit Knospen garnierten Pflanzen, bezw. fertiger Verkaufsware hervor. Es sind zu wenige Plätze, die sich in grösserem Umfang mit der Anzucht dieser wichtigen Handelspflanze be schäftigen. Obenan dürfte hier wiederum Leipzig stehen, von wo aus im Herbste ein bedeutender Ver sand mit roher Ware aus dem Lande und später in Töpfen angewurzelter Pflanzen stattfindet Auch im Frühjahr und während des Sommers werden viele Tausende von Knospenpflanzen von hier aus nach allen Richtungen verschickt. Ausserdem ziehen aber bekanntlich auch verschiedene andere Orte beträcht liche Mengen Hortensien zum Topfverkauf. Leider war nun die Witterung in diesem Sommer sehr nachteilig, denn da, speziell in Leipzig, die Freilandsachen nicht genügend begossen werden konnten, machte sich ein bedeutender Ausfall an fertiger Ware fühlbar. Noch weit schädigender aber wirkte der frühe Nachtfrost vom 18. zum 19. September ein, wodurch nicht nur das Laub angefroren war, sondern vielfach auch die Knospentriebe gelitten haben. Dadurch bleiben be deutende Bestände unverkäuflich und nur gleich mässiger Knospenansatz wird es möglich machen, dass die abgefrorenen Blütentriebe zu entbehren sind. Im übrigen sind Hortensien im Frühjahr eine stets beliebte Handelspflanze infolge der langen Blütendauer und der Widerstandsfähigkeit. Doch wird sich der Ausfall an kräftigen Pflanzen sicher fühlbar machen und die Preise für bessere Ware anziehen. Cyclamen. Die abnormen Witterungsverhält- nisse haben auf die Entwicklung dieser wichtigen Handelspflanze nicht nachteilig, sondern eher fördernd eingewirkt. Trotz der Trockenheit haben sich die Pflanzen wohl üperall gleichmässig und kräftig ent wickelt. Wenn auch der Blumenansatz etwas spät kam, so sind die Blüten doch recht grossblumig und schön gefärbt. Wir haben schon wiederholt auf die ausser ordentlich ausgedehnte Anzucht der Cyclamen in Deutschland hingewiesen und. können auch heute in- bezug auf Verbesserung der Form und Farbe die Be strebungen anerkennen und konstatieren, dass wir wohl auch, was kulturelle Leistung anbetrifft, an der Spitze stehen. Sowohl auf der Ausstellung in Düssel dorf wie auch hier in Leipzig hat es sich gezeigt, dass unsere Spezialisten durch die Wahl der Samen träger bestrebt sind, immer neue Nuancen und auf straffen Stielen grosse Blumen zu erzielen. Während stärkere Handelspflanzen noch ausreichend zur Ver fügung stehen, tritt an kleinerer Ware in einzelnen Städten schon Mangel hervor. Da kleinere Pflanzen auch für einfarbige Jardinieren sehr beliebt sind, lässt sich gerade bei Cylamen auch die schwächere Ware, soweit sie gesund und vollblühend ist, gut verwenden. Die Preise hielten sich in üblicher Höhe; am besten lassen sich die stärkeren Pflanzen, welche im Einkauf 60 Pfg. bis 1 Mk. und später vollblühend im Laden verkauf 1 bis 2 Mk. kosten, absetzen. Das Publikum kennt die Reichblütigkeit und die Ausdauer des per sischen Alpenveilchens und kommt immer wieder mit Vorliebe auf die ausgezeichnete Zimmerpflanze zurück. Nelken. Der trockene Sommer hat wohl über all die Entwicklung und den Knospenansatz sehr be einflusst. Wenn auch die Pflanzen bei der gleich mässigen Wärme gesund geblieben sind, so war doch die andauernde Trockenheit für die Umstockung nicht günstig. Ueberhaupt kann stets festgestellt werden, dass Oei übergrosser Hitze die Remontantnelken im Wüchse trotz reichlichenGiessens wenig Fortschritte machen. Erst der Eintritt kühler Nächte mit ausreichendem Tau und Niederschlägen, so dass die Pflanzen aus der Luft reichlich Feuchtigkeit aufnehmen können, fördert die Neigung, Knospentriebe zu bilden. Auch die Kultur der Remontantnelken hat sich allenthalben in Deutsch land in den letzten Jahren eingebürgert. Die neuen einfarbigen grossblumigen Schnittsorten sind auch zum Topfverkauf empfehlenswert und geeignet; für den Spätherbst sind diese ausserordentlich produktiv und ergiebig, dabei bedürfen sie während der Herbst monate nur geringen Schutzes gegen Nässe und Kälte. Infolge der zuerst angeführten ungünstigen Entwick lung der Pflanzen kamen auch blühende Topfnelken nicht überreichlich auf den Markt, so dass während des ganzen Herbstes an schöner gesunder Ware Mangel war, und die angebotenen kleinen Bestände schnell geräumt werden konnten. Die geringen Vor räte an blühenden Nelken machten sich infolge der Knappheit, die im allgemeinen hervortrat, doppelt fühlbar. Chrysanthemum. Die anhaltende Wärme hat auch hier auf den Wuchs der Pflanzen nicht fördernd eingewirkt, so dass die Knospenbildung später als in normalen Jahren stattfand. Vielfach haben auch die frühen Sorten ganz besonders durch den Pilz gelitten, oder diese waren zeitiger in Knospen gegangen und blühten schon im August, so dass keine entsprechende Verwertung der Blumen möglich war. Wenn nun auch die Witterung in der ersten Hälfte des Oktober auf die Entwicklung der Knospen fördernd einwirken musste, und noch einigermassen befriedigende Resul tate erreicht worden sind, so bleibt doch der Flor gegenüber den ausgezeichneten Ergebnissen des Vor jahres, wo bekanntlich fast überall ein ausserordent lich gleichmässiges, reiches Blühen der Chrysanthemum zu verzeichnen war, unbedingt zurück. Die späten Sorten zum Schnitt werden gegenwärtig in grossen Mengen angeboten und finden zu mässigen Preisen reichlich Verwendung. Im allgemeinen lässt sich wohl feststellen, dass in Deutschland die Chrysanthemum- kultur recht gute Fortschritte gemacht hat und diese sich vor allem in den Grosstädten einer noch zunehmenden Beliebtheit erfreuen. Handelsnachrichten. Berlin, den 23. November. Sowohl das Topf pflanzengeschäft wie ebenso auch die Binderei hatten n der letzten Woche einen flotten Umsatz zu verzeichnen, in den letzten Tagen liess allerdings der Verkauf in Blütenpilanzen wieder etwas nach. Eriken waren sehr reichlich am Platze vorhanden und auch Cyclamen und Lorraine-Begonien in guten Pflanzen vertreten. Ausserdem gab es schöne Epiphyllen, Kamellien, etwas Tulpen und einige blühende Azaleen. Sehr gern gekauft wurden vor allen Dingen Mai blumen. In billigeren Marktpf anzen beherrschen kleinblumige Chrysanthemum und. Primeln den Markt. Der Absatz in Blattpflanzen, Palmen etc. ging gegen Erwarten zurück. Für das Totenfest trat ein reger Versand in Kränzen und anderem Grabschmuck ein, auch bessere Trauerarrangements wurden viel bestellt; für die Festbinderei gingen aber weniger Bestellungen ein. Schnittblumen wurden von einheimischer Ware nur in geringer Auswahl angeboten, aber von Frank reich kamen die Sendungen in grösseren Mengen an, so dass sich namentlich in den letzten Tagen gar kein Mangel an Blumen bemerkbar machte. Die Witterung war in der letzten Woche meist unbeständig und trübe. Hamburg, den 23. November. Bis auf wenige Ausnahmen konnte in der letzten Woche nur ein un bedeutender Umsatz erzielt werden. Die Vorräte in Blütenpflanzen waren recht bedeutend, und sowohl Eriken wie Cyclamen und Begonien standen in guter Qualität zur Verfügung, konnten aber bei weitem nicht geräumt werden. Primeln wurden fast gar nicht gekauft, diese werden auch meist nur in zweiter Qualität angeboten. Phoenix und Araukarien ver kauften sich etwas besser, namentlich in kleineren Preislagen. Die Festbinderei hafte periodisch gut zu tun, im allgemeinen beschränkte sich aber der Bedarf auf kleinere Arrangements. Bedeutender waren die Bestellungen in Trauerartikeln. In deutschen Schnitt blumen kommen jetzt hauptsächlich Chrysanthemum in Frage, Rosen werden fast gar nicht mehr ange boten. Vom Süden treffen Nelken in erster Qualität, Safranorosen in mittelmässigem Zustande, gelbe Mar- guenten und Anemonen gut ein. Bei der nasskalten Witterung gehen die Kulturen in ihrer Entwickelung nicht vorwärts. Einige schöne Tage ausgenommen, war es hier meist stürmisch und kalt. Dresden, den 24. November. In der letzten Woche üote das Totenfest einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsgang aus. In sämtlichen Trauer arrangements liess sich eine recht bedeutende Nach frage verzeichnen, so dass alle Vorräte geräumt werden konnten, nur das Angebot in feineren Topfpflanzen war grösser als die Nachfrage. Schöne Poinsettien, Lilien, Kamellien, Cyclamen und in bedeutenden Men gen Lorraine-Begonien, Eriken und Chrysanthemum werden hauptsächlich angeboten. Ausserdem standen auch blühende Topfrosen, die auf Eis zurückg halten wurden, in schöner Qualität zur Verfügung. Primula chmeusis und obconica sowie Reseden kommen eben- lads viel auf den Markt. Blattpflanzen sind fast gar nicht begehrt. Am meisten werden Phoenix canari- ensis und Araukarien gekauft. Die Festbinderei hatte wenig Beschäftigung, dafür trat aber, wie schon oben hervorgehoben, ein lebhafter Bedarf in Trauerarrange ments ein, wobei hauptsächlich grüne Kränze aus Waldmaterial ausserordentlich viel verlangt wurden. Von deutschen Schnittblumen sind Nelken, Chrysanthe mum, Veilchen etwas knapp, ätherisierter Flieder wird in schönen Dolden viel ange boten. Ausserdem stehen noch Maiblumen, Cyclamenblumen und Lilien zur Verfügung. Von französischen Blumen treffen haupt- sächucn Kosen und Neken, Tazetten und Margueriten ein. Ausgenommen einige schöne Tage war es hier trübe und regnerisch und besonders während der Nachte recht kühl. Leipzig, den 24. November. Der Umsatz ist be sonders in besseren Blütenpfianzen unbedeutend, da nöhere Preise vom Publikum nicht bewilligt werden. Das Angebot in Cyclamen, Begonien etc. ist nicht gross, aber da der Bedarf ein geringer ist, kann trotz dem nicht alles geräumt werden. Billigere Blüten pflanzen, hauptsächlich Primula chinensis und obconica, gibt es ebenfalls genügend und werden eher noch adgesetzt. Für Blütenpflanzen ist fast gar keine Nachfrage vorhanden. Die Festbinderei halte immer noch recht wenig zu tun, während allerdings in der Trauerbiuderei sich eine rege Tätigkeit geltend machte. Im allgemeinen kann man mit dem Umsatz, der durch das 1 oienfest veranlasst wurde, zufrieden setn. Es Kommen jetzt hauptsächlich Chrysanthemum alsSchnitt- olumen zur Verwendung, Cyclamenblumen und Mai blumen werden auch noch reichlich angeboten, da gegen sind aber Nelken und Veilchen recht knapp geworden. Die südländische Ware traf ziemlich gut ein, hauptsächlich Rosen und Nelken, Veilchen da gegen sehen scnlecht aus. Die fortgesetzt trübe kalte Filterung wirkte ungünstig auf die Kulturen ein, so dass schon ein zeitiger Stillstand im Wachstum ein getreten ist; in den letzten Nächten hatten wir auch leichtere Fröste. Frankfurt (Main), den 24. November. Der Ge schäftsgang liess in der letzten Woche wiederum recht zu wünschen übrig. Am meisten klagen hauptsäch lich die Blumengeschäftsinhaber über einen schlechten Umsatz. Von Blutenpflanzen werden am meisten Erica hiemalis gesucht, sind ‘aber verhältnismässig wenig vorhanden. Cyclamen und Lorraine-Begonien, vereinzelt auch Nelken werden in schöner Ware an geboten. Die Nachfrage nach Palmen war kaum nennenswert. In Festarrangements gab es fast gar keine Bestellungen, da infolge des Totenfestes Fest lichkeiten nicht stattfanden. Noch besser als in der Vorwoche war der Bedarf in der Trauerbinderei. Bis jetzt sind in Schn tib umen immer noch Chrysanthemum vorherrschend, auch Veilchen gab es in schöner Ware und wurden gern gekauft. Vom Süden kommen Margueriten und Rosen in guter Qualität zur Ver wendung. Während der ganzen letzten Woche herrschte trübes und regnerisches Wetter, in den letzten Tagen war es selbst rauh und windig bei starkem Sinken der Temperatur.
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