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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Mengen von Aepfeln aus Frankreich, Belgien Holland und der Schweiz eintreffen, wird auf das deutsche Obst ein fühlbarer Druck ausge übt, denn die Preise sind für Goldparmänen und andere Tafelsorten statt zu steigen, zurück gegangen. Auch in Stuttgart treffen auf dem Nordbahnhofe grosse Sendungen aus Frankreich und Italien ein. Durchschnittlich sind im November 20—30 Waggons pro Tag allein aus Frankreich eingetroffen. Dabei ist das ausländische Obst im Preise sehr herunter- gegangen und es werden gegenwärtig für einen Doppelwaggon, 10000 kg, nicht mehr als 350 bis 450 Mk. bezahlt. — In den letzten Tagen sind auch in Bremen die ersten Sendungen amerikanischer Aepfel eingetroffen, die Quali tät wird als gut bezeichnet. Auch in B e r 1 i n er scheinen die ersten Sendungen bereits im Detailhandel und finden zu mittleren Preisen leicht Käufer. — Lieber die Weisskrauternte bei Duisburg wird mitgeteilt, dass die günstige Herbstwitterung noch manches gut gemacht hat und die Produzenten vor allem durch die hohen Preise reichlich entschädigt worden sind. Wirsing und Rotkraut wurden pro 100 Stück mit 10—15 Mark, Weisskraut mit 10 Mark oder pro Zentner mit 2,50 Mark verkauit. Diese vorteilhaften Notierungen konnten seit Jahren nicht erzielt werden und dürften zum weiteren umfangreichen Anbau der Kohlarten in der dortigen Gegend anregen. — Der Meerrettichmarkt zu Lübbe nau im Spreewalde kann nunmehr als be endet angesehen werden und es lässt sich der diesjährige Umsatz auf ca. 36 000 Ztr. oder 180 Doppelwaggons feststellen. Im Werte dürften hierbei ca. 360 000 Mark in Frage kommen und es sind im Spreewald einzelne Dörfer, die mit 20 000 und mehr Mark an die sem Handelszweige partizipieren. An den grossen Meerrettichmarkttagen im Oktober und November waren oftmals 330 Kähne und un gefähr 500 Wagen angefahren, wovon jedes Gefährt und jeder Kahn durchschnittlich 50 Schock enthält. Es lässt sich hieraus ersehen, welche ausserordentliche Ausdehnung der dortige Handel mit Meerrettich oder Kreen angenommen hat. — Bel Sendungen nach Russland haben die Lieferanten darauf zu achten, dass die Zollämter angebundene Signums aus Pappe oder Holz nicht anerkennen, wodurch der Empfang der auf diese Weise signierten Sen dungen für den Empfänger mit bedeutenden Kosten und vielen Schreibereien verknüpft ist. An allen nach Russland einzuführenden Liefe rungen müssen die Signums mit Farbe auf den Kolli selbst angebracht sein, damit eine Ver tauschung oder Verwechslung der Sendungen unmöglich wird. — Rechtspflege. — Beachtenswertes für die In validenrente. Eine wichtige Entscheidung hat das Heilbronner Landgericht in der Frage der Verpflichtung der Arbeitgeber zur Zahlung der Invalidenrente getroffen, Sie besagt, dass ein Arbeitgeber, der die Schuld an der Unter lassung der Beitragsentrichtung für seinen Arbeitnehmer trägt, verpflichtet ist, diesem die entgehende Invalidenrente zu zahlen. — Nachfrist bei Verzug in der Lie ferung. Wenn Düten oder Papierbeutel, wie sie z. B. im Samenhandel gebräuchlich sind, bis Ultimo des Jahres auf Abruf zu liefern waren und der Käufer ruft den Rest am 22. Dezember ab, der Verkäufer liefert jedoch nicht, so ist es genügend, wenn der Käufer schliesslich am 23. Januar noch eine Nachfrist von 4 Tagen, bis zum 27. Januar stellt. Nach einem Gutachten der Handelskammer zu Brom berg kann eine längere Nachfrist nicht ge fordert werden. — Waren vom Ausland. Wenn Waren ab einem Ort im Ausland, z. B. Alexandrowo, gekauft werden, so hat nach einem Gutachten der Handelskammer zu Bromberg der Käufer die Grenzspesen zu tragen. — Beim Abschluss von Kohlen lieferungen beträgt nach einem Gutachten der Handelskammer zu Kiel die Maximalgrenze bez. Minimalgrenze 10% mehr oder weniger. — Warmhaltung der Arbeitsräume. In der „Rhein.-Westfäl. Zeitung“ wird eine Frage aufgeworfen, die für alle Geschäftsleute von Bedeutung ist, nämlich die, ob der Arbeit geber für den Schaden verantwortlich Ist. der seinen Angestellten Infolge schlechter Be schaffenheit. insbesondere mangelhafter Er wärmung der Arbeits- oder Schlafräume zu gefügt wird. Nach § 62, Abs. 3 des Handels- gesetzb. und § 618 des Bürgerl. Gesetzb., sowie § 120 a der Gewerbe-Ordnung ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Geschäftsräume und Wohnräume so einzurichten und zu unterhalten, auch den Geschäftsbetrieb und die Arbeitszeit so zu regeln, dass der Handlungsgehilfe gegen eine Gefährdung der Gesundheit, soweit die Natur des Betriebes es gestattet, geschützt und die Aufrechterhaltung der guten Sitten gesichert wird. Erfüllt der Prinzipal die ihm in An sehung des Lebens und der Gesundheit des Handlungsgehilfen obliegenden Verpflichtungen nicht, so finden auf seine Verpflichtung zum Schadenersatz die für unerlaubte Handlungen geltenden Vorschriften der §§ 843—846 des Bürgerl. Gesetzb. entsprechende Anwendung Aus diesen Bestimmungen ergiebt sich, dass der Arbeitgeber, der durch Vernachlässigung der oben bezeichneten Verpflichtungen eine Erkrankung seines Angestellten herbeigeführt hat, für alle Nachteile aufkommen muss, die dem letzteren durch die Krankheit entstanden sind und etwa noch entstehen werden. Ist ein Handlungsgehilfe also in der Lage, den Beweis dafür zu bringen, dass er sich infolge mangelhafter Erwärmung der Geschäftsräume oder Schlafräume eine Erkrankung zugezogen, z. B. die Hände erfroren hat, so muss der Arbeitgeber für alle Nachteile einstehen, welche die Krankheit für den Erwerb und das Fort kommen des Betroffenen zur Folge hat. Er krankt eine Binderin in einem Blumenladen infolge zu kalten Binderaums, so ist der In haber des Geschäfts schadenersatzpflichtig. Ist der Schlafraum eines Gärtnergehilfen so der Kälte oder Feuchtigkeit ausgesetzt, dass der Gehilfe erkrankt, so haftet der Gärtnereibesitzer. — Gärtnerei und Schweinezucht. Der Inhaber einer Gärtnerei züchtete auch Schweine zum Verkauf. Er erhielt nun einen Brief mit der Aufschrift: »Herrn N. N., Gärt nerei und Schweinezucht in . . . “, daraufhin erhob er Privatklage wegen Beleidigung. Das Schöffengericht verurteilte den Absender zu 60 Mark Geldstrafe, da aus den Umständen zu folgern sei, dass die Hinzufügung der Worte „und Schweinezucht“ nur erfolgt sei, um eine Missachtung auszudrücken. Der Angeklagte legte gegen das Urteil Berufung ein, wurde aber vom Berufungsgericht abgewiesen. Das Landgericht sagt: „Der Angeklagte hat ge wusst und gewollt, dass der Privatkläger die Adresse mit dem Zusstz „und Schweinezucht“ als Kundgebung der Missachtung empfinde und diese vom Angeklagten gewollte Meinung ist auch tatsächlich eingetreten“. Das Urteil ist angegriffen worden, aber wohl mit Unrecht. Auch wir sind der Meinung, dass der Gärtnerei besitzer durch den Zusatz „und Schweinezucht“ an seiner Ehre gekränkt werden sollte, denn der Ausdruck ist doppeldeutig 1 Vereine und Versammlungen. — Ein Verein Breslauer Samen händler hat sich vor wenigen Tagen kon stituiert. Es hatten sich infolge ergangener Einladungen etwa 30 Herren eingefunden. Die Versammlung leitete HugoGoerlitz, I. F. Theodor Görlitz und er begründete die Not wendigkeit einer derartigen Vereinigung damit, dass für diese Branche bestimmte Handelsge bräuche festgestellt und Bestimmungen getroffen werden müssten, um den Samenhandel und den Verkehr mit den Kontrollstationen klar zu legen, so dass eine leichtere Beseitigung ’der vielfach vorkommenden Differenzen möglich sei. Später wurde Berthold Schäfer 1. F. Louis Schäfer, einstimmig die Leitung der Verhandlungen über tragen. Einer der wichtigsten Punkte betraf die kürzlich auch von uns bei der General versammlung deutscher Samenhändler in Ber lin ausführlich besprochene Kleeseide - Frage. Der Redner nahm Stellung gegen die Reaktions bestrebungen der Kontrollstationen, die, durch die Landwirtschaftskammern veranlasst, neuer dings sehr rigoros vorgingen und dem Samen handel Bestimmungen stellten, die unmöglich in dieser Form erfüllt werden könnten. Ausser dem will man im Vorstande dieses neuen Ver eins eine Vertretung schaffen, die bei vor kommenden Streitigkeiten möglichst ausser gerichtlich eine Entscheidung anstreben soll. Während der weiteren Verhandlungen wurden bestimmte Abmachungen getroffen für Lieferungs verpflichtungen, Abnahmefristen, Gewichtsbe stimmungen, Beanstandung der Uebernahme etc. Auch ein provisorisch vorgelegter Statutenent wurf fand nach kurzer Durchberatung die Zu stimmung der Anwesenden. Nachdem der Jahresbeitrag noch auf 3 Mk. und das Vereins jahr vom 1. April bis 31. März festgestellt wurde, schritt man zur Wahl des Vorstandes, woraus Hugo Goerlitz als erster Vorsitzender, Berthold Schäfer und Berthold Bloch, i. F. Jos. Bloch, als Stellvertreter, Heinrich Strehlitz, 1. F. A. Strehlitz als Schrift führer und Oskar Hörder, i. F. Osw. Hüb ner, als Kassierer hervorgingen. — Der 9. Kongress der französi schen Chrysanthemum - Gesellschaft fand am 29. Oktober in Montpellier unter sehr zahlreicher Beteiligung der Mitglieder statt. Die Versammlung wurde durch den Senator Viger geleitet, der die Bestrebungen und die grossen Erfolge, welche die Gesellschaft, die gegenwärtig über 800 Mitglieder zählt, er rungen hat, im besonderen hervorhob. — Der erste Punkt der Tagesordnung behandelte die Wirkungen des Kupfervitriols auf die Vegeta tion der Chrysanthemum. Es wurde festge stellt, dass die Behandlung der Pflanzen mit Kupfervitriol eine ganz wesentliche Verringerung des Wachstums derselben verursacht. Es geht aus den Verhandlungen hervor, dass die An wendung des Kupfers wenig notwendig ist oder zum mindesten nur ganz selten stattzufinden braucht. Es wird hervorgehoben, dass pul verisierter Schwefel vollständig genügt, um allen durch Pilze hervorgerufenen Krankheiten vor zubeugen. — Hierauf kam der Einfluss von stickstoffhaltigen Düngemitteln auf die Vegeta tion zur Sprache. Es stellte sich dabei heraus, dass namentlich ein kräftigeres Wachstum der Triebe wahrzunehmen ist, dass sich dieselben aber später leicht verholzen, zum Nachteil der weiteren Entwicklung der Knospen. Ausserdem verursachen sie häufig die Entwicklung der kleinen Aalwürmchen (Heterodera radicicola) an den Wurzeln. Besonders Georges Truf- f aut-Versailles machte auf Grund seiner eigenen Erfahrungen interessante Mitteilungen. Man kam dabei zu dem Schlüsse, dass auf 100 Liter Wasser nie mehr als 1—2 Kilo dieses Düngers kommen sollen, wobei es noch von Vortei ist, ungefähr 100 Gramm Eisenvitriol beizu geben. — Hierauf wurde die Degeneration der selben Varietäten, die während mehreren Jahren in der gleichen Erde kultiviert worden sind, besprochen. Das Stattfinden einer Degeneration unter diesen Bedingungen wurde von den einen bejaht, von anderen aber widerlegt. Der be kannte Chrysanthemumzüchter Calvat be merkte, dass die Erde mindestens alle 5 bis 6 Jahre gewechselt werden müsste. — Da der Transport der Pflanzen auf Ausstellungen sehr oft Verzögerungen erleidet, wurde dem Antrag von P h. R i v o i r e ■ Lyon beigestimmt, der dahin geht, ein Gesetz für Schadenersatzpflicht, ähn lich wie es bei dem internationalen Transport- Verkehr der Fall ist, zu bewirken. — Eine längere Aussprache fand über die Herstellung von in Vierfarbendruck gehaltenen Abbildungen von 400 der wichtigsten Chrysanthemumsorten statt, deren Bezeichnung in fünf Sprachen er folgen soll. — Bei der Besprechung über die Wirkung des Schwefelkohlenstoffes auf die Zerstörung der Wurzelälchen ergab sich, dass das Mittel wirkungslos ist und nicht einmal die Eier der Larven tötet. Es sei daher not wendig, die Erde sowohl wie das zum Giessen verwendete Wasser vorher zu sterilisieren. So werden besonders die Resultate, die im Park de la Tte d’Or vorgenommen wurden, be kannt gegeben, wobei sich die Kosten pro Kbm. auf 65 Centimes (= 52 Pfennig) stellen. Man will versuchen, einen Apparat herzustellen, mit dem es möglich ist, die Erhitzung in Verbin dung mit dem Heizkessel vorzunehmen. — Zum Schluss der Versammlung wird, wie wir schon bekannt gegeben haben, Paris als Ver sammlungsort für das Jahr 1905 bestimmt. — Der Landesverband bayrischer Obstbauvereine tagte am 15. November in Regensburg unter Leitung des Vorsitzenden, Bürgermeister F1 e s s a - Kulmbach. Der vom Kassierer des Verbandes L. Theobald-Pirma sens erstattete Kassenbericht wies einen Bestand von 4800 Mk. auf; Staatszuschüsse wurden Im verflossenen Jahre 7140 Mk. gewährt. Der Konsulent für Obstbau, Rebholz referierte über die Beteiligung des Verbandes an der Ausstel lung der „Deutschen Landwirtschaftsgesell schaft“ 1905, ferner über das Programm zur „Landes-Industrie- und Gewerbe-Ausstellung“ in Nürnberg Oktober 1906. — Wir kommen hierauf später ausführlich zurück. Baumschulen erzeugnisse werden nur von solchen Firmen zugelassen, welche in Stärke der Ausstellungs ware mindestens 1000 Stück selbstgezüchtete und haben dabei auch hervorgehoben, dass die wenigen Aussteller aber mit Musterleistun gen vertreten waren. Am umfangreichsten und schönsten hatte zweifellos H. Schmidt- Wahren ausgestellt. Eine Tafeldekoration wat in ihrer Ausführung äusserst wohlgelungen, das verwendete Material bestand nur aus Cattleya labiata-Blüten und Asperagus plumosus-Ranken. Künstlerisch zusammengestellt war eine hohe Vase mit Oncidium var. Rogersi-Ranken, im Grunde mit grünen Chrysanthemumblüten und Asparagus-Wedeln. Hervorragend schön wirkte ferner ein aus deutschen Rosen bestehender Strauss der schon erwähnten feurig dunkelroten Sorte „Liberty“ in seiner leichten gefälligen, daher so natürlichen Anordnung. Ein Korb mit Poinsettia pulcherrima und Nelken wurde eben falls viel bewundert, die ersteren hielten sich während der 10 Ausstellungstage vorzüglich frisch. Durch geschmackvolle Ausführung zeichnete sich ferner ein Brautbouquet aus Kaiserin Auguste Victoria-Rosen, eine Jardinlere mit Orchideen, Croton und Cocos Weddelliana, ein Blumenkorb aus Cyclamen und Croton, ein Kranz mit Orchideen, Chrysanthemum etc. und eine Vase mit Lilien aus. Durch einige gute Leistungen trat ferner Hermann Anders- Leipzig hervor. Ein grosser Chrysanthemum- Korb war mit besonderem Geschick zusammen gestellt und ein Waldkranz aus schönem Ma terial geschmackvoll ausgeführt. Zwei Lorbeer kränze geben auch einen Beweis von der künstlerischen Auffassung des Ausstellers. Die Bindereien von J. C. Hanisch haben wir zum Teil schon besprochen. Allgemein bewundert wurde besonders ein Orchideenkranz. Der Grund des Kranzes bestand aus gelben Pense- blüten, während die Tuffs aus Cattleya labiata- Blüten und Asparagus pl. nanus-Ranken zu sammengesetzt, sehr gefielen. Eine Jardinlere aus Croton und Cocos Weddelliana, ferner eine Schale mit Maiblumen und Cocos, mehrere Vasen aus Cattleyen und Oncidium fanden grosse Anerkennung von selten der Besucher. Als vierter Aussteller in dieser Abteilung kommt noch Felix Richt er-Leipzig in Betracht. Hervorzuheben sind hier ein Brautkranz, ein Brautbouquet, eine Etagere und ein Lorbeer kranz. Weniger ausstellungswürdig war da gegen eine Tafeldekoration aus Cyclamenblüten, die wir an dieser Stelle im Interesse der Ausstellung gern ganz vermisst hätten. — In einem dritten Artikel kommen wir auf das aus gestellte Obst, Baumschulartikel und die In dustrieabteilung zurück. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Schlesische Provinzial-Obst- und Gartenbau-Ausstellung zu Hirsch berg hat ein günstiges finanzielles Ergebnis gehabt, denn den Einnahmen in Höhe von 1297.4 Mk. standen die Ausgaben in Höhe von 11862 Mk. gegenüben, so dass noch ein Ueberschuss von 1112 Mk. verbleibt. — Die Stadtgemeinde zu Essen hat in der Nähe der Stadt für 11/2 Millionen Mk. Grundstücke an gekauft, um daselbst einenStadtpark anzulegen. — Die deutsche Kaiserin hat das ihr an gebotene Protektorat über den „Verein deutscher Rosenfreunde“ angenommen. — lieber den Einfluss des elektrischen Lichtes auf den Wuchs der Pflanzen. Die wissenschaftliche Abteilung der „Königl. Briti- ■ chen Gartenbau-Gesellschaft“ beabsichtigt ein interessantes Projekt in Ausführung zu bringen. In den Gärtnereien zu Wiseley bei Weybridge (Grafschaft Surrey) soll ein wissenschaftlich botanisches Laboratorium errichtet werden, das hauptsächlich auch dazu dienen wird, das Wachs tum der Pflanzen bei elektrischem Licht genau zu studieren. Schon in den Jahren 1879 und 80 machte der kürzlich verstorbene Dr. Wilh. Siemens bemerkenswerte Experimente in Turnbridge Wells, deren Resultate er der oben genannten Gesellschaft vorlegte. Durch die Verlängerung der Belichtungsdauer durch elek trische Lampen während der Nacht brachte er sowohl im Freien wie in Treibhäusern Rosen und Calla bedeutend früher zum Blühen und selbst bei Melonen, Gurken, Wein und Erd beeren machte sich der Einfluss der anhaltenden Beleuchtung bemerkbar. Dr. Siemens stellte fest, dass die Kosten des elektrischen Lichtes, das zum schnelleren Wachsen der Pflanzen verwendet wurde, fast denen für Brennmaterial gleichkamen, ferner, dass eletrisches Licht auch im Obstgarten angewendet werden könnte, um den Wirkungen des Nachtfrostes zu begegnen. In neuerer Zeit haben Professor Bailey an der Cornell Universität zu Ithaka (Staat New York) und andere Autoritäten der Westvir ginischen landwirtschaftlichen Schule gefunden, dass unter der elektrischen Lampe z. B. Blumen kohl sehr hoch wächst, jedoch kleinere Köpfe entwickelt, und ebenso Rettiche einen ausser ordentlichen Ueberfluss von Blättern hervor bringen. Hier scheint also die Wirkung des elektrischen Lichtes weniger vorteilhaft zu sein, aber die Untersuchungen ergaben, dass fast alle anderen Pflanzenarten früher und mit leuchten deren Farben blühten. An den verschiedenen Gemüsearten konnten noch verschiedenartige Erfahrungen gesammelt werden. Z. B. wurde Salat bis zu 10 Tagen früher marktfähig und geriet am besten, wenn das künstliche Licht nur während der halben Nacht angewendet wurde, andere Pflanzen wieder schossen schnell in Saat, statt sich an Gewicht und Fülle zu entwickeln. Spinat war für elektrisches Licht besonders dankbar; Erbsen wuchsen rascher und brachten grosse Schoten, Endiviensalat dagegen gedieh besser ohne elektrisches Licht. — Wie unseren Lesern bekannt ist, (s. No. 15 dieses Jahrganges des „Handelsgärtner“) sind von einer Erfurter Firma für die Brunnen kressekulturen elektrische Lampen mit Schein werfern errichtet worden. Wie wir schon damals berichteten. Ist am Abflussende einer jeden Klinge eine elektrische Lampe in einer gewissen Höhe angebracht worden, um beson ders während der schlechten Wintermonate, November bis Februar, bei früh eintretender Nacht die Lampen bis zu einer gewissen Stunde brennen zu lassen. Es sind dabei sehr günstige Erfolge erzielt worden, und man sieht also, dass die Erfahrungen, die die wissen schaftlichen Untersuchungen ergeben haben, in der Praxis ebenfalls schon mit Erfolg zur An wendung gekommen sind. — Anpflanzung von Gummibäumen in Siam. Im Laufe der letzten Jahre hat man in Siam zur Gewinnung von Kautschuk mit Anpflanzungen der Hevea brasiliensis be gonnen. Äusser der Hevea brasiliensis sind noch Ficus elastica und Urceola esculenta ange pflanzt worden. Die letzteren kommen bereits häufig in Siam vor und werden von den Ein geborenen zur Kautschukgewinnung verwandt, sollen aber nunmehr einer regelmässigen Kultur unterwerfen werden. — Der Wettbewerb: „Dresden im Blumenschmuck 1904“ hat auch in diesem Jahre recht günstigen Erfolg gehabt, wie nun mehr aus der unter dem Vorsitz des Königl. Gartenbauinspektors Le dien vorgenommenen Piämiierung zu ersehen ist. Es konnten zahl reiche Vorgärten, Schauseiten von Häusern, sowie Etagen, Balkons und Fenster durch Ehrenpreise, Medaillen, Vereins Plaketten und Diplome ausgezeichnet werden. Es ist er freulich, wie die gärtnerische Ausschmückung in dieser Weise ständig weitere Fortschritte macht
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