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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Gruppen zusammengestellten Pflanzen von Ruh- Beiertheim. Prachtvolle Pflanzen brachte des wei teren auch die Stadtgärtnerei Karlsruhe zur Schau, die ausserdem eine grössere Mittelpartie, be stehend aus reichblühenden Cyclamen mit Cy- perus, Pteris und Asparagus ausgestellt hatte. Mit einer Gruppe Chrysanthemum und schönen Nelken war Wied emann-Karlsruhe vertreten, während C h. Hamm- Karlsruhe schöne Palmen sowie ausserdem noch eine Gruppe reich- blühender Chrysanthemum ausgestellt hatte. — Die Chrysanthemum-Ausstellung in Landau. Die „Freie Fachvereinigung der selbständigen Handelsgärtner der Pfalz“ veran staltete vom 12. bis 14. November eine Chry santhemum-Ausstellung. Das Ausstellungslokal war in der wirkungsvollsten Weise dekoriert und das gesamte Arrangement machte einen sehr guten Eindruck. Eine grössere Gruppe mit Chrysanthemum hatte die Stadtgärtnerei Ludwigshafen ausgestellt, als weitere Aussteller beteiligten sich Fr. Guth-Zweibrücken, Jac. Velten-Speyer, Heinrich Härter-Pirmasens Franz Eichling-Kaiserslautern. Auffallend viel waren besonders die schönen alten Sorten „La Triomphante“, „Sourced’Or“ und„Niniveh“ ausgestellt. Ausserdem sind noch von Aus stellern erwähnenswert: Julius Mayr-Landau, L. Neurohr -Landau, der eine besonders grosse Gruppe zusammengestellt hatte, AlbertGrawe- Neustadt, J. Strauch-Wagner - Dürkheim und Klöppner & Stengel-Zweibrücken. Ver schiedene Aussteller brachten unter ihren Ein sendungen recht schöne Pflanzen mit gut aus gebildeten Blumen, die sowohl in Form als auch Grösse nichts zu wünschen übrig lassen. Pflanzenkrankheiten and Schädlinge. — Ueber die Taschenkrankheit der Zwetschen und ihre Bekämpfung wird von der biologischen Abteilung für Land- und Forstwirtschaft des Kaiserlichen Gesundheits amtes ein Flugblatt (Verlag von Paul Party Berlin) herausgegeben. In diesem schreibt Dr. R. Laubert, dass die Krankheit nicht selten einen sehr empfindlichen, sogar einen gänz lichen Ernteausfall verursacht. Die kranken Früchte bleiben hart und völlig ungeniessbar, sie lassen sich weder roh noch zur Herstellung von Dörrobst verwerten. Die ersten Kenn zeichen der Krankheit werden meistens über sehen, lassen sich aber schon nach der Blüte wahrnehmen. Bereits im Mai, wenn die ge sunden Früchte etwa die Form und Grösse einer halb ausgewachsenen Stachelbeere erreicht haben und mit einer prallen, dunkelgrünen Schale bedeckt sind, zeigen sich an den er krankten Bäumen in grösserer oder geringerer Anzahl Früchte, die etwas bleicher gefärbt, abnorm langgestreckt und an ihrem Ende mehr oder weniger zugespitzt sind. Diese Früchte vergrössern eich viel schneller als wie die ge sunden Früchte. Large bevor letztere ihre endgültige Grösse erreicht haben, bereits im Juni, haben sich die kranken Früchte zu fast schotenförmigen, etwa 4—6 cm langen, flach gedrückten, oft etwas gekrümmten Gebilden entwickelt, deren Oberfläche grau und nicht wie bei den gesunden Zwetschen glatt, sondern warzig runzelig ist. Das Fruchtfleisch bleibt grünlich, hart, saftlos und ungeniessbar. Im Innern dieser Früchte findet sich anstatt des Steines eine langgestreckte Höhle. Im Spät sommer schrumpfen die kranken Früchte ein, werden braunfleckig und fa'len schliesslich ab. Wo die Krankheit sich einmal gezeigt hat, pflegt sie in jedem Sommer wieder aufzutreten. Aehnliche Krankheitserscheinungen treten bis weilen noch an Prunus Padus und Prunus virginiana auf. Die Ursache der Krankheit, die man lange Zeit nicht kannte, ist ein Pilz. Dieser besteht nicht nur aus einer, die Ober fläche dieser sogenannten Hungerzwetschen be deckenden Fruchtschicht, sondern er durchzieht in Form feiner Fäden das Fruchtfleisch und den Stiel der kranken Zwetschen und lässt sich bis in die Zweige hinein verfolgen. Hier in den Zweigen erhält sich der Pilz jahrelang lebendig und wächst im Frühjahr durch die Blütenstiele in die jungen Fruchtknoten hinein Durch den Reiz, den der Pilz auf die Substanz der jungen Früchte ausübt, entwickeln sich diese zu den eigentümlichen Gebilden. Die Krankheit tritt in den verschiedenen Jahren in ungleichem Masse auf. Sie ist bis zu einem gewissen Grade von den Witterungsverhältnissen abhängig, Dürre wirkt derselben entgegen. Der Pilz führt den Namen Exoascus pruni Fuckel. Demselben verwandt sind einzelne andere Schmarotzerpilze, die an anderen Obst- und Waldbäumen auffallende Krankheitserscheinun gen hervorrufen. Exoascus deformans erzeugt die Kräuselkrankheit des Pfirsichs, Exoascus cerasi die sogenannten Hexenbesen an Kirsch bäumen. An Pflaumenbäumen werden Hexen besen durch Exoascus insititiae, an der Birke durch Exoascus betulinus, an der Weissbuche durch Exoascus carpini hervorgerufen. Die Be kämpfungsmassregeln lassen sich in folgende Sätze zusammenfassen: 1. Alle Zwetschen- bäume, an denen sich die Taschenkrankheit ge zeigt hat, müssen alljährlich im Mai und in der ersten Hälfte des Juni auf das Vorhanden sein von Hungerzwetschen revidiert werden. 2. Da, wo sich nur ganz vereinzelte Hunger zwetschen zeigen, müssen diese abgepflückt und durch Verbrennen oder Untergraben ver ¬ nichtet werden. 3. Alle Zweige und Aeste, die eine grössere Anzahl kranker Zwetschen tragen, müssen stark zurückgeschnitten und alles Abgeschnittnne durch Verbrennen unschädlich gemacht werden. 4. Finden sich in der Nähe der Zwetschenbäume Traubenkirschen (Prunus Padus oder Prunus virginiana), die an derselben Krankheit leiden, so müssen diese entweder ebenso wie die kranken Zwetschenbäume be handelt oder ganz entfernt werden. 5. Von Zwetschenbäumen, die nachgewiesenermassen an der Taschenkrankheit leiden, sollten keine Reiser zu Veredelungen genommen werden. 6. Sollte sich die Bekämpfung der Krankheit aus besonderen Gründen nicht ordentlich durch führen lassen, so bleibt, falls die Zwetschen- ernte infolge der Krankheit alljährlich eine nur sehr geringe ist, nichts anderes übrig, als die Bäume durch andere Obstbäume oder durch solche Pflaumensorten zu ersetzen, an denen die Krankheit erfahrungsgemäss nicht vorkommt. Handelsnachrichten. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 18. November. Der Geschäftsgang hat besonders in den letzten Tagen einen Aufschwung genommen, am meisten profitierten dabei billigere Marktpflanzen, während sich in besseren Sachen immer noch ein starker Preisdruck bemerkbar machte. Die meisten Artikel wie Eriken, Begonien etc. wurden verhältnismässig schlecht abgesetzt. Weissblühende Primeln werden hauptsächlich zu Grabdekorationen gebraucht. Das Blattpflanzengeschäft lässt wie immer zu wünschen übrig. In Schnittblumen sind deutsche Rosen und Nelken recht selten, dagegen ist in 'Chry santhemum eine grosse Auswahl vorhanden. Vom Ausland treffen die Blumen in Massen und meist in guter Qualität ein. Die anhaltend küble und trübe Witterung verbunden mit zeitweiligem Regen, wirkt namentlich auf die Topfpflanzenkulturen unter Glas wenig günstig ein. Leipzig, den 17. November. Im Topfpflanzen geschäft liess sich ein ziemlich starkes Angebot von besseren Blütenpflanzen verzeichnen. Chrysanthemum kamen noch mehr auf den Markt wie in der voran gehen Woche. Neben Cyclamen, Eriken, Begonien gibt es auch schöne Kamellien, die gern Käufer finden. Die Binderei hatte verhältnismässig wenig zu tun; Kranzblumen sind immer noch etwas gesucht, es gibt jedoch genügend Nelken, Cyclamenblumen und auch Maiblumen, Veilchen dagegen werden weniger angeboten. Ausländische Ware kam in der letzten Woche in mancher Hinsicht besser wie vordem an. Auffallend ist es, dass man in der letzten Zeit recht viel Orchideen, hauptsächlich Cattleyenblumen, in den Blumenläden zur Dekoration der Schaufenster verwendet. Die Witterung war in den ersten Tagen der Woche am Tage etwas heller, später jedoch wurde es wieder trübe und nebelig. Dresden, den 18. November. Die Vorbereitungen für das Totenfest sind in vollem Gange, denn eine Reihe von Bestellungen sind schon für dasselbe ein gegangen. Das Topfpflanzengeschäft selber liess bis jetzt noch zu wünschen übrig, so dass das Angebot im besonderen in billigeren blühenden Pflanzen ziem lich gross ist. Lorraine-Begonien stehen in Massen zur Verfügung, auch Kamellien werden reichlich an geboten. Poinsettien verkaufen sich sehr gut. Ferner werden auch Lilium longiflorum und sehr schöner Topfflieder angeboten und verlangt. Primula chi- nensis werden in schöner Ware gern gekauft, weniger aber Primula obconica. Zu billigen Preisen stehen auch noch Reseden und Veilchentöpfe zur Verfügung. Der Absatz in Blattpflanzen ist sehr gering. Am meisten wurden Coeos Weddelliana in kleinen Pflanzen verlangt. Die Festbinderei hatte tageweise gute Be schäftigung, immerhin war der Bedarf in keiner Weise bedeutend. In der Trauerbinderei ist die Nach frage nach schön ausgeführten Waldkränzen besonders gross. In Schnittblumen kommen am meisten deutsche Lilien und Nelken zum Angebot, Chrysanthemum und Veilchen sind aber ziemlich knapp. In guter Quali tät treffen Rosen, Margueriten und Levkojen vom Süden ein. Während der letzten Woche war es meist trüb und nebelig und die Temperatur fiel nachts bis auf I Grad Kälte. Frankfurt, den 18. November. Das Platzgeschäft hat sich in der letzten Zeit wieder etwas gebessert, dagegen hat der Versand nach auswärts recht nach gelassen. Sehr gesucht sind von Blütenpflanzen Erica hiemalis und Erica gracilis. Vollblühende Cyclamen werden viel verlangt und schöne Lorraine- Begonien mit Vorliebe gekauft. Von den übrigen Blütenpflanzen finden Primula obconica noch leidlich Absatz. In Blattpflanzen gehen Phoenix und Farne einigermassen gut ab. In der Festbinderei gab es recht wenig zu tun, jedoch war der Bedarf in Trauer arrangements besser als in der vorangehenden Woche. In Schnittblumen beherrschten Chrysanthemum den Markt, im übrigen werden auch schöne Nelken an geboten. Vom Süden kommen hauptsächlich Mar gueriten und Rosen an. Die wenigen hellen Tage der letzten Woche haben einen günstigen Einfluss auf die Kulturen ausgeübt. Während der Nacht haben wir Frost bekommen, wobei sich — 4° R. verzeichnen liessen. BerichtüberdenStand derGemüse, des Obstes und das Konservengeschäft in Braunschweig. In den meisten Konservenfabriken ist der Betrieb jetzt zu Ende. Die Konservierung beschränkt sich hauptsächlich auf Spinat, Braunkohl, Kohlrabi und Sellerie. Spinat ist zua Teil noch sehr gut ge wachsen und wird mit 5 Mk. pro Ztr., Rosenkohl mit 20—25 Mk. pro Ztr. bezahlt. Kohlrabi ist knapp und kostet pro Ztr. 2,50—3 Mk. ebenso steht es mit Sellerie, welcher pro Schock 5 Mk., Braun- und Grünkohl 2.50 Mk. pro Ztr. kostet. Der Versand hat seinen Höhepunkt überschritten, und die Lager sind wohl entlastet, aber noch lange nicht geräumt. Besonders Stangenspargel ist noch stark vertreten, man hofft aber in diesem Winter alles auszuverkaufen. Die kolossale Nachfrage nach den Bohnen ist jetzt vorüber, da es sich überall erwiesen hat, dass die Bohnen von sehr schlechter Beschaffenheit sind. In Erbsen sind die billigen Sorten ebenfalls geräumt, und dürften die feinen Siebungen im Laufe des Winter auch ab gesetzt werden. Im Detailhandel sind die Preise für Konserven sehr gut. In den Fabriken sind solche indessen noch sehr gedrückt, da die Sachen zum grössten Teil auf Abschluss gekauft sind. — Die Marktlage der frischen Gemüse ist zur Zeit eine sehr gute, es kosten Karotten 10—11 Mk. per Ztr., Möhren 4—5 Mk., Märkische Rüben 9—10 Mk., Weisskohl 5—6 Mk. pro Schock, Wirsing 6—7 Mk. Blumenkohl wird viel aus Holland eingeführt, und war in letzter Zeit sehr billig. — Im Obsthandel sind die Preise gegen Ende September und Oktober sehr gefallen. Damals kosteten bessere Sorten, als Wintergoldparmäne, Harberts und Baumanns Rtte. etc. 10 Mark pro Ztr., aber heute kauft man solche mit 6—7 Mark. Wirtschaftsobst kostet 4—5 Mk. pro Ztr., auf dem Markte bleiben daher Ueberstände. In den Konservenfabriken ist infolge des billigen Preises sehr viel Obst, auch sehr viel Apfelmus eingekocht, infolge der starken Zufuhr an frischem Oost, ist je doch der Absatz erschwert, da aber nach obstreichen Jahren auch obstarme Jahre wiederkehren, so kommt für solche Artikel die Zeit, wo sich das Anlagekapital gut verzinst. Im nächsten Monate werden die Preise für die Rohgemüse der nächsten Ernte festgesetzt, und man hofft auf eine Erhöhung einzelner Produkte, worüber wir später berichten werden. M. Der Pariser Schnittblumenmarkt in der ersten Hälfte des Monats November. Seit dem 1. Novemberber sind die Sendungen von der Riviera von keiner grossen Bedeutung. Trotz dem haben die Vorräte genügt, da der Absatz im allgemeinen nicht besonders gross ist. Schnitthlumen aus Pariser Gärtnereien liessen sich noch bedeutend besser verkaufen, so dass sich in dieser Hinsicht der Geschäftsgang oft ziemlich günstig gestaltete. Pariser Rosen nehmen nun immer mehr ab. Als die letzten Sorten kommen hauptsächlich Ulrich Brunner, Kaiserin Auguste Victoria, Captain Christy, Caroline Testout, La France etc. in Betracht. Als Rivierasorten sind besonders folgende in grösseren Mengen angeboten. Paul Nabonnand, Safrano, Marie van Houtte, Paul Neyron, Papa Gontier. In besserer Qualität trafen Nelken ein, die zwar trotzdem nur mittlere Preise erzielten. Viel veriangt werden Levkojen, Reseden aber sind in letzter ziemlich selten. Nach Tube rosen ist die Nachfrage ruhig und auch Gladiolen werden nicht viel berücksichtigt. Für Pariser Veil chen wurden in letzter Zeit ziemlich hohe Preise bezahlt, trotzdem auch von Nizza grössere Mengen eintrafen. Allerdings sind infolge der schlechten Witte rung, die in letzter Zeit an der Riviera herrschte, die Blumen oft recht mangelhaft. Die grossblumigen so- nannten Parmaveilchen, die in der Umgebung von Paris jetzt viel gezogen werden, werden verhältnis mässig gut bezahlt. In Chrysanthemum ist die Aus wahl ausserordenlich knapp. Die Preise sind daher etwas gestiegen, besonders schöne Schaupflanzen kommen nicht viel zum Angebot. Auch getriebener Flieder ist noch wenig am Platze vorhanden und findet gegenwärtig auch nicht die nötige Beach tung von Seiten des Publikums. Fragekasten für Kulturelles Frage: P. L. in H. Sie erhalten von mir Maiblumenkeime und erlaube mir anzufragen, woher es kommt, dass die Keime so rosa gefärbt sind. Sie sind auf sandigem Boden gewachsen und haben im Winter nie Kopfdung erhalten. Sollte der Boden zu humusarm sein? Antwort: Die Farbe der Maiblumenkeime hängt davon ab, wieviel oder wie wenig dieselben bedeckt gewesen sind. Die Färbung entsteht bei Lichtzutritt, wenn also der Keim irgendwie vom Boden und von den deckenden Scheiden und Blatt stielen entblösst ist. Das Rot oder Rosa ist eine Schutzfarbe. Im vorgeschrittensten Stadium der Lichteinwirkung wird die Krone oder Keimspitze sogar grün. Unsere Maiblumenkeime zeigen meist eine Mischfarbe von rosa und grün, nämlich das üb liche grauviolett. Ganz ähnliche Verfärbungen zeigen verschiedene Knollen, (Kartoffeln, Möhren, Runkel rüben) an den entblössten Teilen. Die Maiblumen bleiben ganz weiss, wenn sie ein wenig tief gestan den haben, weil dann das Licht nicht Zutritt hat. Besonders findet man sie so auf sandigen Böden, weil dort eine Entblössung nicht dauernd eintritt, sondern bald wieder durch Wind und Regen ausge füllt wird. Auf lehmigen Böden tritt in trockenen Jahren bei flacher Pflanzung sehr leicht eine völlige Entblössung der Kronen und der obersten Wurzeln ein, die sich meist nicht wieder füllt. Die Engländer behaupten, dass sich die verschieden gefärbten Keime verschieden trieben. Ich habe keine Gelegenheit ge habt dies festzustellen. Es ist aber immerhin denkbar, dass in der Färbung Bodenverschiedenheiten der an gedeuteten Art zum Ausdruck kommen, welche sicherlich Einfluss auf die Treibbarkeit besitzen. F. Ledien. Frage: A. P. in W. Ich übersende Ihnen einige Zweige einer Abies Nordmanniana mit zum Teil eingetrockneten Nadeln. Die Zweige stammen von einem ziemlich starken Baum, dessen Aeste an fangen dürr zu werden und an dessen jungen Trieben sich die Nadeln wie an den eingesandten Zweigen zusammenziehen. Sollte das an den Zweigen haf tende Insekt die Ursache- der Erscheinung sein ? Antwort: Ueber die erkrankten Zweige, die wir zur Untersuchung an Professor Dr. Paul Sorauer -Berlin eingesandt haben, wird uns von demselben mitgeteilt: Die Ursache des Absterbens der Nordmannstanne erblicke[ich in der mangelhaften Ausbildung des Holzkörpers an den jungen Zweigen und des übergrossen Harzreichtums. Wahrscheinlich liegt ein Versehen in der Pflege vor. Die Laus ist nach der Bestimmung von Dr. Reh, Hamburg, Chermes Piceae, die von der Weisstanne auf die Nordmannstanne übergeht und durch ihr Saugen in kurzer Zeit junge Zweige zu töten vermag. Ich glaube, dass die starke Vermehrung der Läuse daher kommt, dass der Baum, schön vorher erkrankt, den Tieren besonders zusagt. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: R. K. in H. Am hiesigen Platze be findet sich ein alter pensionierter Wegemeister, wel cher schon seit langen Jahren, auch während seiner Dienstzeit, stets mit Obstbäumen gehandelt hat. Er unterhält auch eine kleine Baumschule. Während ungefähr 50 Jahren hat er somit die hier ansässigen Handelsgärtner stark geschädigt. Da er nun pen sioniert ist, stellt er den Verkauf von Obstbäumen nicht ein, sondern betreibt denselben im Gegenteil in noch grösserem Umfange. Sein Nachfolger im Amte macht es ebenso. Ist gegen diese Konkurrenz nicht anzukämpfen und in welcher Weise ist dagegen vorzugehen? Sollte durch ein Gesuch an die vorge setzte Behörde nichts zu machen sein? Bemerken möchte ich noch, dass der jetzige Wegemeister seit mehreren Jahren eine Baumschule eingerichtet hat und die Bäume von Privatleuten von den Chaussee wärtern pflegen lässt. Antwort: Was den in Diensten stehenden Wege meister anlangt, so ist vielleicht bei seiner vorgesetzten Behörde eine Einstellung seines Handels zu erzielen, um die schädigende Konkurrenz aus der Welt zu schaffen. Anders liegt es bei dem pensionierten Wärter. Womit sich derselbe einen Nebenerwerb verschafft, muss der Behörde gleichgültig sein. Gegen ihn lässt sich also in keiner Weise vorgehen. Frage: H. L. in A. In einem kleinen Städt chen, in Thüringen gelegen, will ich mich als junger Gärtner niederlassen, zu diesem Zwecke habe mir dort ein Stück Feld angekauft, welches ausserhalb der Stadt liegt. Ich möchte nun über folgende Fragen um Auskunft bitten: 1. Muss ich, wenn ich dieses Grundstück mit einer Umfriedigung versehen lassen will, eine besondere Genehmigung des dortigen Stadtrats einholen? 2. Ich möchte ein Erdhaus und einige Frühbeete anlegen. Dazu wurde mir mitge teilt, dass der dortige Stadtrat einen Grundriss ver langt. Kann mir, wenn ich keinen Grundriss zu diesem Erdhaus einreicht, die dortige Behörde hin derlich sein? Zu bemerken ist noch, dass durch dieses Grundstück kein Weg noch sonst was führt, auch keine Strasse geplant ist. An welche Behörde habe ich mich zu wenden, wenn mir dieser Bau ver weigert würde? Antwort: Zu der Einfriedigung bedarf es keiner besonderen Genehmigung des Stadtrats. 2. Ebenso wenig zu den Frühbeeten, wohl aber haben Sie den Plan zu dem Erdhaus vorzulegen, damit ihn die Stadtverwaltung prüfen und Ihnen mitteilen kann, ob Bedenken dagegen vorliegen. Würde der Bau ver weigert, so könnten Sie beim Landrat ev. dem Minis terium Rekurs einlegen. Frage: K. M. in B. Ich betreibe auf meinem Grundstück auch Hühnerzucht. Nun kommt es vor, dass meine Hühner manchmal auf die Strasse oder auf des Nachbars Grundstück, das brach liegt, laufen. Zwei Hunde, deren Eigentümer zwei andere Nach barn sind, haben mir 6 Hühner zerrissen. Da ich Schadenersatz verlangt habe, weigern sich die Eigen tümer der Hunde zu zahlen und behaupten, meine Hühner dürften nicht auf die Strasse oder auf ein fremdes Grundstück laufen. Die Hunde haben aber nicht auf deren Grundstück die Hühner zerrissen, sondern auf anderen. Bin ich berechtigt Schaden ersatz zu verlangen? Antwort: Die Nachbarn sind zum vollen Schadenersatz verpflichtet. Hunde, die auf zahme Hühner gehen, dürfen nicht frei herumlaufen. Dass Hühner einmal auf die Strasse vor das Grundstück kommen ist auf dem Lande nichts ungewöhnliches. Frage: R. G. in B. Aus dem Nachbardorfe B- trat ein Herr S. mit mir in Unterhandlung betreffs Anlegung seines Gartens. Nach Besprechung ent warf ich nach Wunsch des Herrn S. eine Zeichnung und lieferte dieselbe persönlich ab. Die Zeichnung entspräche den Wünschen des S. und dessen Frau sagte mir, ich werde Bescheid bekommen, ob ich die Anlage ausführen soll. Ich bekam nun die Zeich nung wieder zurück, mit dem Bemerken, dass der Preis für die Ausführung zu hoch sei. Jetzt habe ich ermittelt, dass die Anlage direkt nach meiner Zeichnung ausgeführt ist. Kann ich desshalb von S. verlangen mir meine Zeichnung zu bezahlen, da er ohne meinen Willen dieselbe benutzt hat? Antwort: Sie können für die Zeichnung, zu deren Anfertigung Sie beauftragt wurden, eine ange messene Entschädigung verlangen, da dies eine Arbeit ist, von der Niemand verlangen kann, dass sie unentgelt lich geliefert werden soll. Nur ist es üblich, für solche Zeichnungen nichts zu verlangen, wenn die Arbeit dem Verfertiger übertragen wird. Frage K. W. in N. Das Geschäft meines Schwie gervaters ging vor Jahren in Konkurs über, worauf seine Frau wieder ein neues Geschäft auf ihren Namen eröffnete, in dem mein Schwiegervater als Geschäfts führer tätig war. Plötzlich starb die Frau, ohne ein Testament zu hinterlassen. Mein Schwiegervater ver weigerte die Auszahlung des meiner Frau zufallenden Erbschaitsteiles, ebenso des der drei noch vorhandenen unmündigen Kinder. Meine Frau war nun aber ge zwungen, das Geschäft zu übernehmen mit dem ge samten Nachlass ihrer Mutter im Werte von 4000 Mk. und 1500 Mk. Schulden. Der Vater führt nun das Geschäft unter dem Namen meiner Frau weiter. Da wir in eine andere Gegend gezogen sind und uns um das Geschäft nicht mehr kümmern können, wil meine Frau den gesamten Nachlass nebst Schulden ihren drei Stiefgeschwistern schenken. Kann dies der Vormund für die Kinder annehmen, ohne dass noch Verpflichtungen auf uns fallen? Antwort. Wenn gegenwärtig das Geschäft auf den Namen Ihrer Frau geführt wird, so haftet diese auch für alle bis jetzt enstandenen Verbindlichkeiten desselben. Diese müssten also festgestellt werden, denn Ihre Frau weiss, wofür sie noch einzutreten hat, auch wenn sie sich des Geschäftes entäussert hat. Die Schenkung an die Stiefgeschwister ist, da Schulden mit übernommen werden sollten und da es sich um ein Geschäft handelt, von der Genehmigung des Vor mundschaftsgerichtes abhängig. Diese wird nicht erteilt, wenn etwa eine hohe Schuldenlast vorhanden ist. Handelsregister. In Berlin wurde bei der Firma Guido Grünen thal, Landschaftsgärtnerei, Baumschule und Obst plantage, Berlin eingetragen: Die Prokura des Willy Ballhausen ist erloschen. In Berlin wurde bei der Firma Theodor Jawer in Niederschönhausen eingetragen: Einzelproku rist : Arthur Jawer in Niederschönhausen. In das Handelsregister zu Stadtoldendorf wurde die Firma Friedrich Hansemann, als Inhaber der Firma Kunstgärtner Friedrich Hansemann zu Stadt oldendorf und als Ort der Niederlassung Stadt oldendorf eingetragen. Angegebener Geschäfts zweig: Kunst- und Handelsgärtnerei. In Schweinfurt wurde die Firma „Fritz Bernhardt, Obst- und Gemüseversand u. Handelsgärtnerei“, Sitz Gochsheim, Inhaber Fritz Bernhardt, Obst- und Gemüsehändler in Gochs heim neu eingetragen. In das Handelsregister zu Gleiwitz wurde die Firma Otto Breustedt mit dem Sitz in Schladen und als deren Inhaber der Gutsbesitzer Otto Breustedt in Schladen eingetragen. In Lesum wurde die Firma „Friedrich Garbers“ mit dem Niederlassungsort Schönebeck und als deren Inhaber der Garteningenieur Friedrich Garbers in Schönebeck eingetragen. Gebrauchsmusterregister. In das Gebrauchsmusterregister wurde einge tragen für Luise Ernst geb. Hädecke, Osterwieck a. H. unter Klasse 45 f. 237058 ein Gerät zum Hochhalten von Erdbeersträuchern und dergleichen, mittels welchem die Früchte vor Verwesung ge schützt und vor Ungeziefer bewahrt bleiben. Neue Firmen. Carl Bleckmann, Baumschulen, Lamspringe (Hann.). Fiebiger, Handelsg.. Chri stianstadt (Bober). Ernst Hotes, Baumschulen, Willich b. Crefeld. August Kuhne, Handelsgärtner, Magdeburg- Neustadt. Th. Kunstmann, Handelsgärtner, Spiegel berg, P. Neustadt (Dosse). Wilh. Lauerbach, Handelsgärtner, Nürnberg- Lichtenhof, Hummelsteinerweg 86. Herm ann Lemm, Handelsgärtner, Gantikow, P. Kyritz (Brdbg.). Paul Niemer, Handelsgärtner, Sommerfeld (Bez. Frankfurt a. Oder).
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