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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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er kann den Ton im Hause angeben, sondern er hat sich dem zu fügen, was angeordnet wird. Dabei ist es denn sehr oft schon zu Reibereien und schliesslich erheblichen Diffe renzen gekommen. Unfügsame Gehilfen, die am liebsten die ganze Nacht durchbummeln möchten und Vorhalte, die ihnen darüber ge macht werden, nicht einstecken wollen, ver lassen grollend ihren Posten und entpuppen sich hinterher als erbitterte Gegner des Kost- und Logiswesens. Auf ihre Stimme kommt’s aber bei der ganzen Frage dann so gut wie nicht an. Aber nicht nur „hygienische, sittliche und wirtschaftliche Schäden“ sollen die Gründe des proklamierten Kampfes gegen Kost- und Logis- wesen sein, sondern vor allem auch „gewerk schaftliche Gründe“. Man hat sich noch nicht näher ausgelassen, was das eigentlich für Gründe sind. Nach unserem Dafürhalten ist der „ge werkschaftliche“ Grund der, ein wirksames, sensationelles Agitationsmittel zu haben, durch welches man die Unzufriedenheit unter den Arbeitnehmern hübsch warm halten und immer wieder schüren kann. Darum macht man aus jedem Fünkchen ein Feuer. Darum schliesst man aus einem Falle, wie z. B. der Hunde- futter-Affäre, gleich auf das Allgemeine. Der Kampf wird aber trotzdem zu keinem Siege führen. Das wissen wir heute schon! Ueber die Pflege und den Schnitt der Strassen- und Allee-Bäume. In einer Versammlung des „Gartenbauver eins für Hamburg, Altona und Umgebung“ hielt Gartendirektor S t ä m m 1 e r - Liegnitz einen längeren Vortrag über Auswahl. Pflege und Schnitt der Allee- und Strassenbäume, aus dem wir das Kapitel über die Pflanzung und den Schnitt der Strassen- und Alleebäume unter Be nutzung des Jahresberichtes des Hamburger Gartenbauvereins herausgreifen. Gartendirektor Stämmler betont bei der Pflanzung der Alleebäume die Notwendigkeit, dass der Gärtner schon bei der Neuanlage der Strassen hinzugezogen wird, um dafür Sorge tragen zu können, dass die Bäume in möglichst günstige Bodenverhältnisse kommen. Die Be pflanzung einer neuen Strasse nehme man erst vor, wenn die Strasse fix und fertig ist, da beim Schütten und Befestigen der Strasse die jungen Bäumchen leicht beschädigt werden. Der Gärtner hat zu bestimmen, welche Baum art, der Strassenbreite und den Bodenverhält nissen Rechnung tragend, zu wählen ist. Falsch ist es auch, wenn die Bauverwaltungen die Strassenpflanzungen nach eigenem Gutdünken und durch ihre ungeübten Organe ausführen lassen. Die Uebelstände bleiben nicht aus. Bei der Bodenbereitung bedenke man, dass man der Bewurzelung denselben Kubikinhalt im Boden zuweisen soll, wie die Baumkrone den selben in der Luft beansprucht. Wie steht es oft damit? Eingezwängt zwischen Trottoir- platten und Bordschwellen, welche zur Not ein Mosaikpflasterstreifen von 50 — 60 cm trennt, können sich die Bäume kaum rühren. Sind es bessere, anspruchsvolle Bäume, so fristen dieselben nur ihr Dasein, kräftiger wachsende Bäume werden mit den sich verdickenden Wurzeln die Trottoirplatten und Bordschwellen heben. Zur Pflanzung wollen wir folgende Norm annehmen. Man treffe zur Pflanzung des Strassen- und Alleebaumes dieselben Vor bereitungen inbezug auf Bodenlockerung, Baum pfahl, Baumband usw., als wenn man einen Obstbaum pflanzen will. Auch lege man den Baum vorher eine Zeitlang ins Wasser. Belm Pflanzen binde man den Baum, abweichend von den meisten Vorschriften in dieser Beziehung, sofort fest an den Pfahl an, so dass sich der Baum nicht mit dem Boden setzen kann und später zu tief steht, wie solches häufig der Fall ist. Man wähle stets nur die erste Qua lität von jungen Bäumchen, welche in Baum schulen mit gutem Boden und günstiger Lage und möglichst in der Lage derselben Stadt ge wachsen sind. Bäume aus Baumschulen mit magerem Boden sind nicht zu empfehlen. Dem Baum belasse man, wenn möglich, eine Baum scheibe von 1,50 bis 2,20 m Fläche; ist dieses nicht zu erreichen, so überdecke man die Baum scheibe teilweise mit durchbrochenen Eisen platten. Gas- und Wasserleitungen, Elektrizitäts kabel und Kanalröhren lege man möglichst weit entfernt von den Baumreihen. Man schreibe isolierten Draht vor. Liegen die Baumscheiben in Mosaikpflaster, so muss letzteres mit Sand stein oder Granitborden quadratförmig oder rechteckig eingefasst werden. Mit den Bäumen geraten häufig die Strassenlaternen in Konflikt. Entweder stehen die Laternen unregelmässig zwischen den Bäumen oder sie stehen in der Mitte von dem gegebenen Baumabstand, also im günstigsten Falle 5 m vom nächsten Baum. Dadurch wird aber meist der Lichtkreis der Laternen sehr eingeengt, und die Beleuchtung lässt zu wünschen übrig. Man gibt am vor teilhaftesten den Laternen von den Nachbar bäumchen denselben Abstand, wie den Bäumen selbst. Also an Stelle eines Baumes steht als dann die Laterne. Bei Neuanlagen von frei stehenden Baumalleen fällt ein Abstand von 10 bis 12m auf der Reihe sehr weit auf. Meistens lässt man sich daher verleiten, enger zu pflanzen; Notstände zu engst ehender Bäume sind später unausbleiblich. Um nun solchen Alleen in den 10 bis 12 Jahren das leere resp. öde Aus sehen zu benehmen, ist die Zwischen Pflan zung sehr zu empfehlen. Man pflanzt die Säume, welche später die eigentliche Allee bilden sollen, also die Linden oder Platanen oder Ahorn usw. in der richtigen Pflanzweite von 10 bis 12 m. Zwischen je zwei Bäumchen wird ein kleinkroniger Baum genau in die Mitte gepflanzt. Direktor Stämmler hebt hervor, dass er mit Vorliebe den Kugelahorn (Acer plat. globosum). welcher schon im dritten Jahre eine sehr niedlich aussehende Krone bildet, ver wendet. Wenn dann nach einem Jahrzehnt die Standbäume sich auszudehnen beginnen, werden die kleinkronigen Zwischenbäume als überflüssig entfernt. Der Kugelahorn lässt sich alsdann auch sehr gut verpflanzen. Niemand bedauert in solchen Fällen die Wegnahme der unterdrückten Bäume. Diese Zwischenpflanzung, die in der Theorie von vielen Gärtnern empfohlen wird, findet man leider in der Praxis so wenig angewendet und doch würde mancher Verdruss dadurch erspart. In seiner Einleitung über den Schnitt der Alleebäume sagte Gartendirektor Stämmler, dass wir die herrlichen Bäume, welche uns durch Majestät und Schönheit erfreuen, meistens da finden, wo das Messer, die Schere oder die Axt und Säge des Gärtners überhaupt nicht oder nur wenig hinkommt, wo sich der Baum seinem natürlichen Wuchs überlassen, von Nachbarsbäumen nicht behelligt, entwickeln konnte. Allerdings muss über die Entwicklung schöner Bäume auch das Auge des Garten künstlers sorgsam wachen, um zur rechten Zeit Zweige und selbst Aeste, welche die schöne Form zu verunzieren drohen, zu entfernen. Leider können wir diese Erziehungsmethode bei unseren Strassenbäumen nicht gelten lassen. Dieselben müssen wir in eine strenge Erziehung nehmen, aber trotzdem darauf achten, dass ihnen nach Möglichkeit ihr natürlicher Wuchs gewahrt bleibt. Wir verwerfen daher auch bei Strassenbäumen die künstlichen Formen, welche dem Wuchs des Baumes widersprechen. Gibt es etwas langweiligeres als Strassenbäume, welche schablonenhaft als starre Pyramiden zu gestutzt sind! Es sind Verzerrungen und Kari katuren, die dann den langweiligen Fassaden grosser Mietskasernen in den Grosstädten noch mehr Einförmigkeit verleihen, anstatt zur Er heiterung des Gemütes beizutragen. Etwas anderes ist die Unterstützung der natürlichen Baumform, die ja meistens entweder pyramidal oder kugelig ist. Man muss bei der Bepflan zung der Strassen den Gesamteindruck im Auge behalten und demnach soll jeder einzelne Baum in der Reihe auch für sich allein wirken. Es ist also auf genügend Abstand zu sehen. Aus gut genährten und gut unterhaltenen Baum schulen, die möglichst dieselbe klimatische Lage haben, ist nur junges Baummaterial zu beziehen. Nachdem die Pflanzung der jungen Bäume erfolgt ist, muss der Baumschnitt genau nach denselben Grundsätzen, wie wir sie bei der Erziehung eines jungen Obstbaum-Hochstammes befolgen, vorgenommen werden. In den ersten fünf bis sechs Jahren hat alljährlich ein Zurück schneiden der Aeste unter Wahrung der natür lichen Baumform, also meistens der Pyramiden form zu erfolgen. Ein gesundes kräftiges Baum gerüst ist die Hauptbedingung für den Aufbau einer geschlossenen Krone. Sie soll ein ge schlossenes Ganzes bilden und doch Licht und Luft genügend Einlass gewähren. Gabelkronen sind unter allen Umständen zu vermeiden, da sie meist die Ursache des Spaltens älterer Bäume sind. In den späteren Jahren findet in der Regel ein Zurückschneiden nicht mehr statt, sondern man beschränkt sich auf ein Auslichten der Krone, indem man Zweige, die sich kreuzen, reiben oder zu dicht stehen, ent- ernt. Etwas anderes ist der Schnitt der Kugel bäume und überhaupt der kleinkronigen Bäume. Einen grossen Vorzug besitzen hier die Kugel ahorn und Kugelrüstern. Beide haben einen sehr langsamen Wuchs und bedürfen zur Bil dung ihrer geschlossenen kugeligen Form reines Schnittes. Dagegen muss die gewöhn liche Kugelakazie, deren Anpflanzung wegen des unschönen besenartigen Wuchses des Saumes nicht anzuraten ist, alljährlich wie eine Kopfweide ganz kurz geschnitten werden. Um so schöner ist Robinia Pseud-Acacia Bessonlana. hre Erziehung ist in den ersten Jahren genau wie die Erziehung und der Schnitt jedes anderen Strassenbaumes. Haben die Strassen genügend Breite oder soll die Bessonlana-Akazie zur Bepflan zung von Alleen Verwendung finden, so kann man dieselbe als freien Baum gehen lassen. Sie blüht alsdann willig, spendet nicht allzu inten siven Schatten und behält ihr grünes Laub bis zum Eintritt des Frostes. Im andern Falle stutzt man die Bessoniana-Akazie alle drei Jahre ziem lich kurz, jedoch möglichst unter Innehaltung einer mehr pyramidalen Form. Sie verträgt diesen wiederholten kurzen Schnitt bis ins Alter. Es ist die grösste Pflicht des Strassen gärtners, dafür zu sorgen, dass die Allee- und Strassenbäume nicht in den Zustand des Greisen haften verfallen. Allee- und Strassenbäume, welche überwachsen sind, d. h. deren lange, schmächtige kahle Aeste und Zweige nur noch kümmerliches Laub entwickeln und schon im Hochsommer fast blätterlos dastehen, sind ent weder wirklich Todeskandidaten und müssen als solche radikal entfernt werden, oder sie sind durch mancherlei Umstände geschwächt und müssen verjüngt werden. Bäume, deren Le benskraft ein verjüngen nicht mehr gestattet und die nur noch Ruinen sind, entfernt man, und zwar auf einmal — ein Nachpilanzen in alten Alleen bringt nie mehr Vollständigkeit sondern nur' Lückenhaftigkeit. — Bei Neube- pflanzung sind die Lebensbedingungen für die kommende Baumgeneration am alten ausge sogenen Standorte bedeutend zu verbessern und ausserdem ist eine möglichst nicht verwandte Baumgattung als Nachfolger zu wählen. Sind die Bäume jedoch noch im besten Alter und lebensfähig, und nur durch den Druck der Umgebung oder auch anderer Verhältnisse ver kümmert und zum Stillstand im Wachstum ge bracht, mit einem Worte, überwachsen, so schreite man zur Vergüngung. Bäume, welche nicht mehr genügend Lebenskraft besitzen, gehen dabei zu Grunde. Beim Kappen der Baumäste muss möglichst darauf gesehen wer den, dass die natürliche Baumform erhalten bleibt. Fast alle Bäume, resp. Strassenbäume, ver tragen das Verjüngen, besonders Linde und Ahorn. Damit das Strassenbild nicht gar zu sehr leidet, ist es vorteilhaft, beim Verjüngen nur einen Baum um den andern zu kappen, die übrigen Bäume kommen nach drei bis vier Jahren, wenn die gekappten Bäume sich wieder erholt haben, an die Reihe. Dieses Verfahren erspart den Bewohnern den unschönen Anblick und es tut ihnen, nachdem der Erfolg erkannt ist, dann das Kappen beim zweiten Male nicht so leid. Rundschau, Handel und Verkehr. — Die amerikanische Aepfeiausfuhr nach Europa. Die Aussichten iür die Aepfel- ausfuhr von Amerika nach Europa liegen in diesem Jahr weit weniger günstig als im Vor jahre, denn sowohl in Amerika wie auch in Europa sind ungewöhnlich reiche Erträge ge erntet worden, so dass die meisten Länder des alten Erdteiles ihren Bedarf beinahe selbst decken können. Den Vereinigten Staaten ent steht ausserdem in Kanada ein immer grösserer Konkurrent in der Aepfelausfuhr. Die ersten Verladungen amerikanischen Obstes sind zudem hier in schlechtem Zustande eingetroffen, so dass die Früchte zu billigen Preisen verkauft werden mussten. Man schlägt aus diesem Grunde vor, die Verpackung mehr in Halbfass kisten als in Fässern vorzunehmen, da man glaubt, dass auf diese Weise die Aepfel unver dorben in Europa ankommen. In diesem Jahre ist das Obstland Kalifornien von anderen Weddelliana, prachtvolle Schaupflanzen von Cyclamen und Lorraine-Begonien, verschiedene Orchideenarten wie Cattleyen, Oncidium var. Ro- gersi etc. — waren in der Gruppe sehr gefällig angeordnet. Von verschiedenen Blumenarange- ments ist ein reizendes Nelkenkörbchen, ein Kranz aus Orchideen und eine kleine Frühstücks tafel, die jedoch für das kostbare Orchideenmaterial zu klein war, erwähnenswert. In der Gruppe von H. Schmidt-Wahren fielen besonders die schönen Cocos Weddelliana, Araukarien in verschiedenen Grössen, die farbenprächtigen Cyclamen und Chrysanthemum mit gut aus gebildeten Schaublumen auf. Einige kleine Gruppen prachtvoller Pflanzen von Aralia elegantissima zogen noch besonders die Auf merksamkeit der Besucher auf sich. Eine grössere Gruppe Farn, darunter das harte Scolopendrium in verschiedenen Arten verdient ebenfalls der Erwähnung. Das Arrangement von Albert Wagner bestand in der Hauptsache aus den bekanntesten Palmenarten, worunter besonders schöne Areca Baueri, Kentien, Phoenix, Rhapls, des weiteren gut geformte Kugellorbeeren auffie len. In der Abteilung von Otto Thalacker kamen fast ausschliesslich Blütenpflanzen in wirkungsvoller Anordnung zur Schau. In der Mitte waren schöne Kulturpflanzen von Be gonien „Gloire de Lorraine“, reichblühende Cypripedium Insigne, eine kleinere Gruppe von dem neuen, dunkelblauen Heliotrop „Frau Medizinalrat Lederle“ in schönen blühenden Pflanzen, die schon oft empfohlene Verbene „Miss Ellen Willmott“, die aber zu dieser späten Jahreszeit ohne Effekt sind, und einige durch Form und Farbe der Blumen sich auszeichnende Exemplare von Amaryllis vittata-Hybriden unter gebracht worden. Auf den beiden Seiten der umfangreichen Gruppe hatte man Chrysanthemum in zahlreichen bewährten Sorten ausgestellt. In dem Gesamtarrangement von Carl Mack roth-Eutritzsch sind die Begonien „Gloire de Lorraine“ hervorzuheben, die zu den schönsten der Ausstellung gehörten. Unter den Chry santhemum fielen verschiedene Sorten durch ihre vollkommenen Blumen auf, wie Mme. Wal deck-Rousseau, W. R. Church, Mrs. F. Green field, Mrs. Emma Fox, Lord Ludlow, Mrs. Coombes etc. Grössere Aufmerksamkeit zog als Hochstamm in Kugelform gezogene Chry santhemumsorte „Ada Owen“ auf sich. Sie wurde vor einigen Jahren zum ersten Male in Hamburg ausgestellt und fiel damals schon wegen ihrer schönen marguerltenähnlichen Blumen von rosalila Farbe auf. Sie ist ausser ordentlich reichblühend und eignet sich vorzüg lich zur Topfkultur. Die ausgestellten Cyclamen, Asparagus Sprengeri, A. plumosus nanus, Medeola - Ranken, Nephrolepls Pierson! zeugten ebenfalls von guter Kultur. Zu erwähnen ist noch eine weissblühende Lorraine-Begonie, wohl die Sorte „Turnford Hall“, als einzige Pflanze der Ausstellung. Es scheint doch, als ob für die weissblühenden Sorten keine grosse Mei nung vorhanden ist, denn bis jetzt konnten sie sich wenigstens in Deutschland nur wenig ein bürgern. Die Gruppe von Otto Mann- Eutritzsch zeichnete sich durch tadellose Kübel- Planzen von Canna indica, „Senator Millaud“, eine Blatt-Canna von brauner Farbe, sowie die schönen Musen aus. Als eine schöne Kultur leistung sind die prachtvoll blühenden Spiraea japonica „Blondine“ zu nennen, diese waren in Kühlräumen in der Vegetation zurückge halten worden und blühten überaus reich und gleichmässig. Die Mitte der Gruppe bildeten hohe Bambusen. Mit Chrysanthemum waren neben den drei schon erwähnten Ausstellern noch eine Reihe anderer Firmen, einige auch mit den letzten Neu heiten vertreten. Inbezug auf Belaubung und Schönheit der Blumen sind die Pflanzen von Albin Etzold - Altenburg hervorzuheben. Als besonders schöne Sorten notieiten wir die folgenden: Mme. Gustave Henry, reinweiss, Mr. T. S. Vallis, hellzitrongelb, Princesse Alice de Monaco, reinweiss, Robert Flowerday, leuch tend karminrot, Mile. Marie Liger, rosa, Marie Calvat, zartrosa, Niveum, reinweiss, Sada Yacco, eine grossblumige, grünlichweisse Sorte und die schon oben erwähnte Sorte Ada Owen. Eine kleine Gruppe prachtvoller weissblühender Pflanzen in den Sorten Sada Yacco und Miss Byron hatte Johannes Nicolai-Böhlen aus gestellt. Schön belaubte und mit grossen Blumen versehene Pflanzen hat Theodor Mönch-Leipzig in den Sorten Rayonnant, die sich als Topfpflanze wie auch zum Schnitt infolge der reinen zarten Färbung sehr gut eignet; ferner Mme. Ed. Roger und der rein- weissen Souvenir de petite amie zur Schau ge bracht. In hervorragender Weise mit Chrysanthe mum und Cyclamen war die Dodelsche Garten verwaltung (Obergärtner Beyer) vertreten. Von anderen Ausstellern, die noch Chrysanthemum eingesandt hatten sind: J. Papsdorf-Dölitz, Arthur Arnold-Gautzsch, Friedrich Kamp f-Probstheida. Emil Hanke- Dölitz mit grossen Schaupflanzen einer kleinblumigen weissen Sorte und F. Man henke-Conne witz zu nennen. E. R. Rudel-Naunhof brachte ein grösseres Sortiment abgeschnittene Blumen neuerer Sorten. Als besonders auf fallend erwähnen wir Jean Calvat, grossblumig, karmesinrot mit dunkelkastanienbraun; Mme. Henri Douillet, rosa; Vierge Montbrunoise, ein wärtsgebogene elfenbeinweisse Blume. Mme. Ch. Diedrichs, cremegelbe grosse Blume; Ben Wells, japanische weisse Blume, leicht rosa schattiert; Charles Bacque, einwärtsgebogene, grosse Blume, hellbernsteinfarben mit heller Mitte. Das schönste Neuheitensortiment in abge ¬ schnittenen Blumen, die sich durch ihre Grösse und Form, sowie die leuchtenden Farben aus zeichneten, hatte G. Bornemann-Blanken burg ausgestellt. Unter den neuesten Züch tungen für das Jahr 1905 sind die Sorten Dora Stevens mit Blumen von rosigem Kupfer rot , Rückseite chamois, Merstham Yellow, wundervoll chromgelb gefärbt, eine Verbesse rung von Mrs. T. W. Pockett darstellend; Willie Bullimore, reinkarminrot, mit silberiger Rückseite, hervorzuheben. Besonders erwähnens wert sind aber die beiden folgenden Sorten: Nobel mit fein chamoisgetönten fleischfarbenen Blumen, eine ganz eigenartige Färbung. Sie ist ein Sport der sehr beliebten Sorte Rayon nant. Die Neuheit war auch von deren Züchter J. C. Schmidt-Erfurt ausgestellt. Als zweite hervorragende Neuheit muss Souvenir de Mme. Buron genannt werden; die Blumen sind schön primelgelb, später in schwefelgelb übergehend. Es ist eine äusserst angenehme Färbung, so dass diese Neuheit ebenso gesucht werden dürfte wie die Stammsorte Princesse Alice de Monaco. Als besonders wertvolle Einführungen dieses Jahres, die G. Bornemann zur Schau brachte, führen wir die folgenden an: Cheltoni, ein gelber Sport der bekannten gelockten Sorte Nellie Pockett; F. A. Cobbold, tief malven- rosa, eine ganz niedrigbleibende Varietät: Ge orge Mileham, samtig hochrot; Mme. Henri Douillet, zartrosa; Lord Hopetoun, sehr schöne Sorte mit purpurroten Petalen, Rückseite goldig gefärbt; Lord Alverstone, dunkelrot; Hester Eduards, rein lachsfarben; Honorable Mrs. A. Acland, sehr schön tiefgelb gefärbt; Miss Mild red Ware, eine frühe Sorte mit rosig fleisch farbenen und chamois getönten Blumen; Mile. Marthe Morel, hellfleischfarben, malvenrosa ge tuscht; Mile. Renee Avizard, ein sehr aparter, bräunlich rahmfarbener Sport der wertvollen Sorte Mme. Gabrielle Debrie; W. Duckham,
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