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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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No. 46. Beilage zu „Der Handelsgärtner". Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 12. November 1904. Aus dem Versuchsgarten. Von G. Wendt, Rötha. Die aussergewöhnlich ungünstigen Witterungs verhältnisse des verflossenen Sommers er schwerten die Kulturversuche der eingesandten Gemüsearten etc. für das freie Land ungemein. Nur die in der ersten Frühjahrszeit sich ent wickelnden und zur Ausbildung gelangenden Gemüsearten gaben noch, aber auch schon unter Nachhilfe fleissigen Giessens, ein voll ständig klares Resultat, während spätere Ge müsearten, welche eine ganze Jahresperiode zu ihrer Ausbildung benötigen, vielfach an dem eintretenden Wassermangel zu Grunde gingen, z. B. Kohl, Zwiebelarten u. dergl. Sind es doch in diesem Jahre nur drei Monate, während welcher wir von Frost verschont geblieben sind, denn noch Ende Mai traten Spätfröste ein und Anfang September hatten wir schon wieder Frühfröste. Die Wachstumsperiode kann deshalb kaum kürzer begrenzt sein für Frei landkulturen, und die Erfolge speziell für den Gemüsebau sind wohl selten kläglicher und bedauernswerter ausgefallen, wie in diesem Jahre. Sämtliche Anbauversuche sind unter den sonst günstigsten Bedingungen auf gut rigcltem und tiefgründigem kräftigen Gartenboden vorgenommen, der kräftig mit altem verrotteten Dung durchsetzt wurde, so dass besonders die zunächst folgenden Frühgemüsearten, wieSalat etc. bis zum Eintritt grosser Dürre und Hitze noch voll zur Entwicklung kamen. Kopfsalat-Sorten. 1. Maikönig. Einsender: David Sachs, Quedlinburg und Hoffmann, Zittau. Unter den ca. 15 der besten Handelssorten für das freie Land, welche gleichzeitig mit obiger Sorte ausgepflanzt und kultiviert wurden, nimmt „Maikönig“, vor allem als tadellose Frühsorte, den I. Platz ein und obgleich man sonst oft den glänzenden Anpreisungen einer Neuheit sehr vorsichtig entgegenkommen muss, kann diese Sorte nicht genug empfohlen werden. Sie ist in jeder Beziehung eine unübertreffliche, sehr frühe und schöne Landsorte. Sie bildet tadellose feste und schöne gelbgrüne Köpfe von meist bedeutender Grösse, welche selbst in diesem Sommer, bei grosser Hitze sich lange Zeit geschlossen hielten, was besonders auch bei frühen Sorten von hervorragendem Wert ist. Nach vollständiger Entwicklung können die Stauden noch ruhig 14 Tage stehen bleiben ohne zu schiessen. Zur Treiberei in Mistbeeten soll man nur kalte Kästen verwenden, da „Maikönig“ sonst leicht flattrig wird, eben so verlangt diese Sorte fast doppelte Pflanz weite, wie „Kaiser Treib-“ und „Eier-Salat“, möglichst viel Luft und muss nahe unter Glas stehen. Trotzdem sie sich sehr frühzeitig ent wickelt, wird sie aber bei der Treiberei die bekannten, schon angeführten älteren Treibsorten nicht verdrängen. 2. Erstling. Einsender: Herb & Wulle, Neapel. Dieser bräunlich überzogene Salat gehört ebenfalls zu den frühen Sorten, er bildete hier aber nur kleine Köpfe und stand neben oben- stehendem Maikönig in einem auffällig ungün- stigen Kontrast. Fertig gebildete Köpfe müssen sobald als möglich geschnitten werden, da sonst, sobald man den geeigneten Zeitpunkt versäumt, dieselben durchgehen und in Samen schiessen. Diese Sorte verlangt viel Feuchtigkeit. 3. Gelber Trotzkopf. Einsender: Herb & Wulle, Neapel. Wir haben hier wieder eine vorzügliche und schöne Sorte, wenn auch nicht so früh, diese gibt aber, mit Maikönig zu gleicher Zeit gepflanzt, eine passende Folge in der Ernte. Sie ent wickelt feste und gelbgrüne Köpfe und ist be sonders auch für spätere Pflanzung bei ein tretender Hitze geeignet, da Trotzkopf sehr widerständig ist und nicht so leicht in Samen schiesst. Für Massenanbau sehr zu em pfehlen. 4. Brauner Trotzkopf. Einsender: Herbe & Wulle, Neapel. Jeder Handels- oder Marktplatz hat in der Regel sein eigenes Gepräge, nach welchem sich der Anbau spezieller Gemüsesorten der Provinzen zu richten hat. In hiesiger Gegend wird ausnahmsweise nur grüner oder gelber Salat auf dem Markt verlangt; wo dies aber nicht der Fall ist, kann der braune Trotzkopf als eine Salatsorte I. Ranges nur empfohlen und angebaut werden. Er widersteht wochen lang der grössten Hitze in schon ausgebildetem Zustand und bildet sehr grosse, feste Köpfe, welche im Inneren schön gelb und sehr zart sind, er eignet sich daher besonders auch für Sommerkultur. 5. Erfurter Dickkopf. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Dieser Salat ist eine hier schon seit Jahren angebaute und vorzügliche Handelssorte, ist dabei mittelfrüh mit gelblich grüner Belaubung und bildet grosse und feste Köpfe. Er ist sehr widerstandsfähig gegen Hitze und kann deshalb ange stehen bleiben. Zum Massenanbau sehr zu empfehlen. 6. Naumburger frühester. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Die Sorte war hier mittelfrüh und entwickelt sich 8 bis 14 Tage nach Maikönig. Sie ist gelblich - grün und braun gezeichnet, ähnelt sehr dem frühen Dresdner und wollte sich in diesem Jahre bei schon zeitig eintretender Hitze nicht gut schliessen. Deshalb ist sie nur als Frühsorte anzupflanzen, da sich dieselbe nicht empfindlich gegen kalte Frühjahrswitterung zeigt. 7. Perpignaner, Dauer-. Einsender: Herb & Wulle, Neapel. Dieser Salat gehört zu den späteren Sorten und ist als solcher sehr empfehlenswert. Die grossen gelben Stauden bilden ebenfalls sehr grosse und feste gelbe Köpfe, welche besonders auch für trocknen Boden und im Sommer bei eintretender Hitze lange fest geschlossen blei ben. Für den allgemeinen Anbau und für den Markt ist diese Sorte ganz vorzüglich. 8. Philadelphia, Markt-. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Die Stauden erreichen eine mittlere Grösse, sind gelblich, grün und braun gerändert, sie bilden festgeschlossene, im Innern gelbe Köpfe. Die Sorte verträgt auch Hitze und Trockenheit und ist besonders als späte Marktsorte zu em pfehlen. 9. Zittauer mittelfrüher Land-. Einsender: Hoffmann, Zittau. Diese weit verbreitete und viel angepflanzte Sorte ist besonders wegen ihrer zeitigen Ent wicklung geschätzt. Bei eintretender Hitze lassen sich dagegen die einmal gebildeten Köpfe nicht halten und schiessen leicht, was besonders in diesem Jahre zu beobachten war. Die Sorte ist grün und gelbköpfig von mitt lerer Grösse. 10. Zittauer grosser später Land-. Einsender: Hoffmann, Zittau. Die sehr verbreitete Marktsorte, gleichfalls zu den späteren gehörend, bildet grosse gelb liche und feste Köpfe. Die sonst grünen Um blätter des Kopfes sind etwas braun gerändert. Dieser Salat kann als Handelssorte sehr em pfohlen werden. ' 11. Vener Riesen. Einsender: Herb & Wulle, Neapel. Diese neue Sorte ist von einer ausser ordentlichen Grösse und verlangt deshalb mindestens 30 cm Pflanzweite. In der Ent wicklung begriffene Stauden haben Belaubung wie Krautblätter von ungewöhnlicher Grösse, fest und hart und von glänzend grüner Färbung. Die sich später bildenden riesigen Köpfe, har monisch zu ihrer Riesengrosse (wie mittlere Krautköpfe) zum Ganzen passend, sind eisen fest geschlossen, stehen sehr lange bei grosser Hitze, ehe der Samenstengel erscheint. Die inneren Kopfblätter sind dagegen ausserordent lich zart, gelb und feinschmeckend, so dass man sicher den doppelten Preis für dieselben erhalten kann. Besonders auch für Herrschafts gärtner eine sehr zu empfehlende Sorte. 12. Juwel. Einsender: Herb & Wulle, Neapel. Zu den wenig bekannten Sorten, die meist nur im Süden angebaut werden, gehört auch Juwel. Er ist dunkelbraunrot, teilweise grün gesprenkelt uud gezeichnet, und die Köpfe er reichen die Grösse normaler grösserer Salat sorten. Sie sind fest geschlossen, innen gelb- ich weiss, sehr zart und wohlschmeckend. Das eigentümliche ist, dass diese Sorte bei uns iberhaupt nicht schiesst, die Köpfe stehen sehr ange, bei der grössten Hitze und fallen später, wenn sie nicht geerntet werden, in sich selbst zusammen. Samen dieser Sorte erhält man deshalb nur aus Italien und südlichen Ge genden. Das Topfpflanzen-Geschäft im Herbst 1904. Hauptbericht. I. Die Topfpflanzenkulturen haben unter der aussergewöhnlichen Trockenheit des verflossenen Sommers gelitten, denn auf die Entwicklung vieler Hauptartikel wurde durch die anhaltende Hitze eine nachteilige Wirkung hervorgebracht. Trotz der gleichmässigen Wärme und reich lichen Giessens sind doch nicht, wie beispiels weise bei Eriken, Chrysanthemum, Nelken, so günstige Kulturresultate erzielt worden, als man vielleicht erwarten konnte. Es fehlte an warmen Nächten, an feuchter Luft, da erst dann die Pflanzen auswachsen und eine wirklich schöne Versandware geben. Bis zum Juni stand alles sehr günstig und erst dann trat ein Stillstand ein, welcher einen ungewöhnlich späten Knospen- und Blumenansatz hervorrief. Unter der über grossen Hitze litten nicht nur die holzartigen Pflanzen, sondern vor allem auch Cyclamen und Begonien „Gloire de Lorraine“, obgleich diese letzteren Artikel bei gutem Standort die besten Resultate ergeben haben. Die spätere schöne Herbstwitterung wirkte hierbei ein, wenn auch die Niederschläge für die Freiland kulturen viel zu spät eintraten. Am meisten profitierten neben Treibsträuchern, wie Flieder, durch den heissen Sommer die Blattpflanzen, die bei der anhaltenden Wärme zur vollendeten Entwicklung kamen und wobei auch die bunt blättrigen Gewächse, wie Dracaenen, eine pracht volle Färbung annahmen. — Holzartige Pflanzen, wie Eriken, zum Teil aber auch Azaleen, sind oft schwächer geblieben; vielfach konnte auch infolge der anhaltenden Trockenheit, die ein fortwährendes Giessen von früh bis abends notwendig machte, auf die Arbeiten nicht die nötige Sorgfalt verwendet werden. Von ver schiedenen Seiten wird sodann geklagt, dass die Rosen in Töpfen, auch die zum Treiben vorbereitete Ware, vor allem aber die zu dem Herbstflor bestimmten Pflanzen, nur einen kurzen Holztrieb machten und leicht befallen wurden, so dass sie bei weitem nicht die er warteten Kulturresultate ergaben. Der Herbstversand nahm in den bekannten Artikeln der Grosskulturfirmen wider Erwarten einen ganz bedeutenden Umfang an. Die uns vorliegenden Berichte äussern sich fast aus nahmslos befriedigend. Viele Artikel wurden unter noch anderen Einflüssen, auf die wir später zurückkommen, früher als sonst geräumt, überhaupt konnte gute Ware zu angemessenen Preisen leicht untergebracht werden. Wenn im allgemeinen trotzdem nicht die Höhe des vor jährigen Umsatzes erreicht worden ist, so liegt das daran, dass im Sommer 1903 bedeutend mehr versandfertige Ware zur Verfügung stand. Die Septemberfröste, welche vor allem in Dresden, zum Teil auch in Leipzig, nach teilig einwirkten, riefen, da sie in vielen Teilen Deutschlands die Dahlien und Im Freien stehende Chrysanthemum vernichteten, eine ausserge wöhnlich rege Nachfrage nach blühenden Pflanzen hervor, wodurch der bereits vorher erwähnte Mangel besonders fühlbar wurde. Die grosse Zahl der Blumengeschäfte, welche in allen grösseren und mittleren Städten sich etab liert haben, verlangt mit Beginn der Saison Anfang September Verkaufspfianzen für den Laden. Es wird leider noch viel zu wenig dafür gesorgt, dass rechtzeitig äusser voll blühenden Cyclamen, Chrysanthemum, Nelken etc. aparte feinere Blütenpflanzen zur Verfügung stehen. Man sollte mit diesen Verhältnissen rechnen, zumal hier meist nur eine sorgfältige Sommerkultur notwendig ist und nur Frühbeet kästen, keine Häuser in Betracht kommen. Im allgemeinen kann hervorgehoben werden, dass die schwächere und mittelstarke Ware weit besser sich absetzen lässt als starke Pflanzen; im Verbrauch ist in dieser Beziehung eine voll ständige Verschiebung eingetreten. Für den Gesamtumsatz wirkte auf alle Fälle der Um stand ein, dass im Vorjahre im Herbst, sowie im Laufe des Winters und dieses Frühjahr alle Die Chrysanthemum = Ausstellung in London. Die bedeutendste der drei alljährlich von der englischen Chrysanthemum-Gesellschaft ver anstalteten Ausstellungen ist die zweite,'die in der Regel in den ersten Tagen des November stattfindet. Die diesjährige Haupt-Chrysanthe mumschau wurde vom 2.—5. November im Krystall-Palast bei London abgehalten. Sie war ebenso umfangreich wie in früheren Jahren und auch die Schönheit und Grösse der Blumen war dieselbe wie bei früheren Ausstellungen. Zu dieser letzten Chrysanthemumschau schreibt „The Gardeners’Chronicle“, dass die Entwick lung der japanischen Chrysanthemum während der vergangenen zwanzig Jahre sowohl in teressant als auch bedeutungsvoll war, und es ist wahrscheinlich, dass der Enthusiasmus, den Züchter und das Publikum den Chrysanthemum als Schnittblumen gegenüber zeigten, zu einem hohen Grad von der grossen Zahl der jedes Jahr eingeführten Neuheiten von höherem Wert vom Standpunkt des Bindekünstlers aus, abhing. Wie man nach den neuesten Erfahrungen urteilen kann, erscheint es kaum wahrscheinlich, dass solche Fortschritte, wie sie errungen worden sind, in unbegrenzter Weise fortgesetzt werden. Was die Grösse der Blumen betrifft, so sind diese nicht allein gross genug, sondern sie scheinen sogar einen Umfang angenommen zu haben, der beinahe die Grenze des Erreich baren ist. Es sind nun schon einige Jahre vergangen, seit die Sorte „Mme. Carnot“ durch Calvat gezüchtet wurde, aber wir glauben, es gibt wenige, wenn überhaupt welche neueren Züchtungen, die grösser sind, als die schönsten Blumen, die von dieser Sorte von Norman Davis gezeigt wurden. Auf jeden Fall ist es nur zu begrüssen, wenn nicht mehr noch grössere Blumen bei der Züchtung von Neu heiten, sondern vielmehr ein edlerer Bau und feinere, reinere Farben der Blumen erstrebt werden. Es gibt tatsächlich schon so viele gute Varietäten, dass Neuzüchtungen schon be sondere Eigenschaften besitzen müssen, wenn sie mit Wertzeugnissen ausgezeichnet werden sollen. Bei der letzten Ausstellung waren gegen 50 Neuheiten zur Erlangung von Wertzeug nissen der Chrysanthemum-Gesellschaft ausge stellt, aber nur wenige Varietäten wurden aus gezeichnet. Auffallend erscheint es, dass alle mit einwärts gebogenen Blumen ausgezeich neten Sorten zu der neuen grossblumigen Rasse gehören, die ganz verschieden ist von der altenJGruppe mit rein chinesischen Blumen. Auf den Ausstellungen scheinen immer noch mehr die japanischen Sorten vorherrschen zu wollen, während das Interesse für die Varietäten mit einwärtsgebogenen Blumen nachlässt. Auch die Pompon - Chrysanthemum, die anemonen blütigen und die sehr schönen, einfach blühen den Chrysanthemum sind kaum mehr vertreten. Hoffentlich wird alles getan werden, die Kultur und Verbesserung aller Chrysanthemumrassen weiterzuführen und die Züchter scheinen auch heute noch wie früher mit ebensoviel Interesse sich dieser Kultur zu widmen. Als die am meisten wiederkehrenden ja panischen Sorten sind folgende zu bezeich nen: Mme. Paolo Radaelli, Mrs. Greenfield, Le Grand Dragon, Mr. T. Carrington, Mermaid, F. S. Vallis, Miss Olive Miller, Mafeking Hero, Nellie Pockett, Lord Ludlow (eine ausgezeich nete Blume), Miss A. Byron, Duchess of Suther- and (eine der besten Blumen in dieser Klasse), Madame C. Nagelmackers, Matthew Smith, Mrs. I. Weeks, Mme. Carnot, Mrs. F. S. Vallis eine ausgezeichnete Farbe), Edith Smith, God- reys King, Edwin Molyneux (eine der am schönsten gefärbten Blumen), Bessy Godfrey (vorzügliche Form der Blume), Sensation, M. L. Remy, Mrs. Barkley, Mme. G. Debrie, W. R. Church, J. R. Upton, Mons. Chenon de Leche, Mrs. Mease. In der Abteilung, die fünf abgeschnittene Blumen einer Sorte in weisser Farbe vorschrieb, wurden von den ausgestellten Sorten Mme. Gustave Henri, Mme. Herrewege und The Princess ausgezeichnet. Als die besten gelben Sorten wurden F. S. Vallis und Bessie Godfrey bezeichnet. Von fünf abgeschnittenen Blumen irgend einer anderen Farbe als weiss und gelb erhielten die Sorten Mrs. Barkley und Miss Olive Miller dieersten Preise. Von einwärtsgebogenen blühenden Chrysanthemum sind folgende Sorten hervor zuheben : Charles Curtis, Duchess of Fife, Miss Annie Hills, Nellie Southam, Hanwell Glory, Lady Isabel, Mme. Bruant, Mrs. Jones, Empress of India, Chas. Curtis, Countess of Warwick. Von sechs abgeschnittenen Blumen einer Sorte wur den Duchesse of Fife und Hanwell Glory mit den ersten Preisen ausgezeichnet. Unter den Pompon-Chrysanthemum sind folgende Sorten zu erwähnen: Mile. Elise Dordan, President (eine hoch magentafarbene Blume), William Westlake (intensiv gelbe Farbe), Prince of Orange, Mr. Holmes, Comte de Morny. Von einfach blühenden Sorten sind anzuführen: Edith Prag- ram (eine ausgezeichnete Sorte mit rosa-pur purnen Blumen), Eureka, A. Farina (dunkel purpurrot), Pink Beauty (die beste in dieser Klasse mit rosafarbenen Blumen), Elsie Mel ville, Grace, Miss G. C. Warden und Miss S. A. Robbins. Folgende Neuheiten wurden mit Wertzeug nissen ausgezeichnet: Margaret Brown, mit grossen einwärts gebogenen Blumen von rosa Farbe und silbrigem Widerschein. Mrs. A. H. Lee. Diese ist eine japanische Sorte mit grossen Blumen von hochroter Farbe; die meisten Pe- talen sind zurückgebogen und zeigen nur sehr wenig von der Bronzefarbe der Rückseite. — Miss Elsie Miller. Die Blumen sind in der Form ähnlich denen von Mrs. Mease; die Strahlenblüten sind schmal und zurückgebogen, die Farbe derselben ist zart rosa-purpurn. — Mrs. A. T. Miller. Eine ausgezeichnete ein wärtsgebogene japanische Form mit breiten, reinweissen Strahlenblüten. — Miss Tackey Bird ist eine grossblumige, creme weiss und einfach blühende Sorte. — W. Gooding. Diese ist eine gute japanische Sorte mit grossen, tiefgefüllten Blumen. Die Petalen sind zurück gebogen, von beträchtlicher Breite und mässiger Länge. Die Farbe ist rosa bis rot. Sie soll aus einer Kreuzung zwischen Mildred Ware und Hon. Mrs. Acland entstanden sein. — W. A. Etherington stellt eine grossblumige japanische Varietät mit besonders grossen und gut gefüllten Blumen dar. Die Farbe ist rosa, die inneren und jüngeren Petalen sind weiss. — G. F. Evans hat grosse, gelbe, einwärtsgebogene Blumen. Die Petalen haben etwas zugespitzte Enden, jedoch verspricht die Sorte von be sonderem Wert in der Gruppe der „Einwärts gebogenen“ zu sein. — Embleme Poitevine ist eine weitere gelbe, einwärtsgebogene Va rietät. Die Blumen gleichen in der Form der Sorte C. H. Curtis. — Buttercup ist ein ein wärtsgebogenes oder japanisches einwärtsgebo genes Chrysanthemum mit viel breiteren Pe talen als die der beiden zuletzt beschriebenen Sorten, die Blumen sind von intensiv gelber Farbe. Die vier letzten Sorten wurden durch den bekannten Chrysanthemumzüchter W. J. G o d - frey-Exmouth ausgestellt. Auf der letzten Ausstellung der „Royal Horticultural Society“ erhielt die Sorte „Kath ie e n T h o m s o n“, die als eine vorzügliche Markt sorte zu empfehlen ist, ein Wertzeugnis. Sie ist ein Sport von „Caprice du Printemps“ mit Blumen von roter Färbe.
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