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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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No. 3. Beilage zu „Der Handelsgärtner“. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohils. Sonnabend, den 16. Januar 1904. Ans der Zeit — für die Zeit! Russland und Japan .... der Riese Goliath und der kleine David . . . wären in Ostasien bald in einen Krieg verwickelt worden. Es ist auch heute noch nicht ausgeschlossen, aber die Nachrichten lauten friedlicher, und man glaubt, dass Russland keine Lust verspürt, sich im Kampfe mit dem Mikado zu messen. Die Landung russischer Truppen in Korea war als ein Bruch des russisch japanischen Ab kommens von 1896 und 1898 anzusehen, und Japan musste gegen diese Eigenmächtigkeit protestieren. Inzwischen macht die nervöse Stimmung auf beiden Seiten ruhiger Ueberlegung Platz, und da ist es wohl zu erwarten, dass der Czar an seine eigene Friedensbotschaft denkt und statt des Kriegshorns wieder die Friedensschalmei blasen lässt. Uns soll es recht sein. Ist doch Russland auch im Gartenbau handel von uns ein guter Abnehmer, dessen Handelsverkehr wir nicht durch kriegerische Unternehmungen getrübt sehen möchten. Im Jahre 1902 lieferte Deutschland nach Russland inkl. Finnland 600 dz getrocknete Blumen. Blätter, Blüten, 176 dz frisches Bindegrün, 8475 dz lebende Pflanzen, 18 984 dz Küchen gewächse und 37089 dz Sämereien. Japan ist bislang für uns mehr hinsichtlich der Einfuhr an getrockneten Blumen und Pflanzen (1902: 922 dj, lebenden Pflanzen (1903: 1254 dz) in Frage gekommen, während unser Export nur im Samengeschäft, aber auch hier wenig, hervortrat. Dem Reichstag und Bundesrat ist ein neuer Entwurf über die Kaufmannsgerichte zu gegangen, an denen auch die grösseren gärt nerischen Firmen Interesse haben, welche kauf männisches Personal beschäftigen. Bekanntlich waren gegen solche Sondergerichte schwere Bedenken geltend gemacht worden, und der erste Entwurf des Reichskanzlers, der vor länger als Jahresfrist erschien, wurde deshalb zurück genommen. Der neue Entwuf ist in der Haupt sache derselbe geblieben. Das Kaufmanns gericht ist zwar ein selbständiges Sondergericht mit einem Juristen als Vorsitzenden und Bei sitzern aus dem arbeitgebenden und arbeit nehmenden Kaufmannsstande, aber es ist in der Verwaltung an die schon bestehenden Gewerbe gerichte angegliedert. Das kaufmännische Per sonal, soweit es nicht mehr als 5000 Mark Lohn oder Gehalt bezieht, wird, falls der Ent wurf angenommen werden sollte, künftig vor diesem Gericht Recht suchen und gewähren, wenn es sich um Streit gkeiten zwischen ihm und dem Prinzipale handelt, welche das Dienst verhältnis betreffen. In erster Linie gehören dahin natürlich auch die Lohnstreitigkeiten. Das Gesetz, betreffend die Handels beziehungen zum britischen Reiche, das der Reichskanzler veröffentlicht, hat folgenden kurzen Wortlaut: „Der Bundesrat wird ermäch tigt, den Angehörigen und den Erzeugnissen des Vereinigten Königreiches von Grossbritannien und Irland, sowie den Angehörigen und den Erzeugnissen britischer Kolonien und auswär tiger Besitzungen bis zum 31. Dezember 1905 diejenigen Vorteile einzuräumen, die seitens des Reiches den Angehörigen oder den Erzeug: nissen des meistbegünstigten Landes gewährt werden“. Damit sind vorläufig auch auf weitere zwei Jahre die Handelsbeziehungen zu England gesichert, was auch wir im Gartenbauhandel mit Freude begrüssen. Wegen der Sonntagsruhe ist dem Reichs tag wieder ein Antrag unterbreitet worden und zwar von Seiten des Zentrums. Es handelt sich um grössere Vereinheitlichung und mög lichste Beschränkung der Ausnahmebe stimmungen von der Sonntagsruhe bei kauf männischen Angestellten. Das Gepräge des Wirtschaftsjahres 1903 steht in scharfem Gegensatz zu dem ausge sprochenen Krisencharakter der Jahre 1901 und 1902. Kohlenbergbau, Baugewerbe, Textil- und Eisengeweibe, alles lebte auf und gab auch den übrigen Gewerben neue Nahrung. Das belebte auch den Arbeitsmarkt wieder in günstiger Weise. Sein Gepräge war nach der „Zentralstelle für Arbeitsmarkt-Berichte“ wesent lich freundlicher als im Jahre 1902. Gleich in den ersten Monaten ging der Andrang der Arbeitsuchenden gegenüber dem Vorjahre scharf zurück. Und diese günstige Position ist im Laufe des Jahres nicht verloren ge gangen, auch heute ist der Stand des Arbeits marktes ein durchaus günstiger zu nennen. Das ist immer ein Gradmesser für die allgemeine wirtschaftliche Lage, und wir wollen hoffen, dass der Andrang zu den offenen Stellen nicht wieder das ungünstige Verhältnis erweist, das in den Jahren 1901 und 1902 den damaligen Niedergang von Handel, Industrie und Gewerbe in Deutschland dokumentierte. Aus dem Versuchsgarten. Von 0. Wendt, Rötha. VI. Für die Beurteilung anbauwürdiger neuerer und neuester Gemüsearten waren die Bedingun gen infolge der grossen Bodentrockenheit des verflossenen Sommers nicht gerade immer günstig, so dass das Endresultat über viele Sorten nicht so vorteilhaft ausfallen konnte, als dieses unter normalen Verhältnissen geschehen würde, viele Sorten müssen deshalb noch ein mal geprüft werden. Immerhin liess sich aber doch der grössere oder geringere Wert der an gepflanzten Gemüsearten für den Anbau zumeist wohl bestimmen. Bei der Masse der von Jahr zu Jahr ange botenen Sorten von Gemüse u. s. f. (finden sich doch in dem mir gerade vorliegenden Ver zeichnisse — „70“ Sorten Bohnen) muss un bedingt eine Sichtung des Mater als vorgenom men werden, um sowohl dem Gemüsegärtner wie Samenzüchter die Auswahl und den An bau zu erleichtern. Jedenfalls lassen sich auch hier, wie man im Obstbau schon seit Jahren bestrebt ist, engere Normal-Sortimente jeder Gemüsegattung für verschiedene Zwecke und Bodenarten zusammenstellen und können besonders Versuchsstationen, wo unter ganz gleichen Bedingungen Sortimente geprüft wer den, hier Klarheit schaffen und bahnbrechend wirken. Busch- oder Krup-Bohnen: Allerbeste Wachs-. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Eine sehr frühe reichtragende Sorte und Züchtung von 1899. Die Schoten sind lang und dickfleischig und für den Markt em pfehlenswert. Sie scheint aber grössere Feuchtig ¬ keit, resp. etwas schwereren Boden zu ver langen, denn leichter, sandiger Boden sagte nicht besonders zu und die Büsche starben hier zeitig ab. , Mondsichel-Wachs-. Einsender: Ernst Benary, Erfurt. Eine sehr feine und delikate mittelgrosse neue Sorte von unermüdlicher Ertragsfähigkeit. Die Schoten sind, wie schon der Name sagt, sichelförmig, nicht breit, sondern rund, dick fleischig, schön gelb und frei von Mehltau Obwohl sich die Sorte weniger für den Markt eignet, passt sie doch vorzüglich für den Haushalt und besonders für Herrschaftsgärten. Saxonia. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Diese grünschotige Sorte verdient allgemeine Empfehlung, besonders schon ihrer sehr feinen und delikat schmeckenden fleischigen Schoten wegen. Sie ist von sehr reicher Ertragsfähigkeit keit und unermüdlichem Fruchtansatz. Gehö t jedenfalls mit zu den besten Sorten, sowohl für den Handel, wie zum Einmachen empfehlens wert. Wachs Ideal. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Diese sehr schöne mittelgrosse Wachs bohne ist sehr fleischig, hat keine Fäden und ist allgemein zu empfehlen. Sie besitzt alle guten Eigenschaften, welche man von einer, für jeden Haushalt passenden feineren Wachs bohne verlangen muss, ist dickfleischig und zart, gelb und gibt reiche Erträge. Diese Sorte war hier frei von Krankheiten und eignet sich wohl für jeden Boden, sie ist dabei besonders auch für den Marktverkauf zu empfehlen. Kohlarten: Weisskohl, allerfrühester, kleiner, weisser, Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Gehört zu den allerfrühesten Weisskohl arten, bleibt ganz niedrig und bildet nur kleine, aber feste Köpfe. Sie ist nur für Frühkultur zu empfehlen, da mittelfrühe- und spätere Sorten bedeutend ertragsfähiger sind. Weisskohl, Erfurter Zuckerkopf. Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Eine vorzügliche, empfehlenswerte Sorte, bildet grüne, grosse und feste Köpfe, verlangt aber schweren Boden. Besonders für den Haus halt wegen ihres vorzüglichen Wohlgeschmacks sehr schätzenswert. Weisskohl, Ruhm von Enkhuizen. Einsender: F. C. Heinemann, Eifurt. Diese wenig bekannte Sorte gehört entschieden zu den besten Weisskohlarten und wird sicher auch von keiner bisher allgemein verbreiteten übertroffen. Sie ist einfach tadellos und ge hört zu den späteren Arten. Trotz Trocken heit und leichterem Boden waren sämtliche Köpfe gleich vorzüglich gross — sehr gross und sehr fest ausgebildet, so dass „Ruhm von Enkhuizen“ als eine der anbauwürdigsten die weiteste Verbreitung verdient. Die Köpfe sind rund und im Innern nach Entfernung einiger Blattlagen „schneeweiss“, jedenfalls auch zum Einmachen, für Sauei kraut u. s, w., vortrefflich geeignet. Rotkohl,-Erfurter Schwarzkopf. Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Gehört zu den späteren Sorten und ver langt besonders schwereren und feuchteren Boden, sie bildete hier in leichtem Gartenboden nur spät kleinere, aber feste Köpfe. Wirsing, Eisenkopf. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Eine sehr empfehlenswerte Sorte von nie drigem Wuchs, ist mittelfrüh und bildet sehr grosse und feste, gelblich grüne Köpfe. Er passt für leichten und schweren Boden, und ist besonders auch für den Marktverkauf be achtenswert. Wirsing, Granatkopf. Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Diese Sorte bildete hier in leichtem Boden lockere Köpfe, welche sich nicht fest schliessen wollten, jedenfalls eignet sie sich besser für schweren Boden. Die Köpfe sind lang und spitz, grünlichgelb, ähnlich dem Frankfurter Zuckerhut, welcher bei mir auch nicht gedeihen wollte. Krauskohl, halbhoher, dunkelgrüner, mooskrauser. Einsender: David Sachs, Quedlinburg, bildet ebenso wie der gleichfalls von Sachs, Quedlinburg, eingesandte Krauskohl, Hamburger Markt-, eine vorzügliche, allgemein zu empfehlende Marktware, besonders beliebt wegen ihrer feinen, dichten, mooskrausen Blätter. Eine sehr schöne Art des Krauskohl ist auch Krauskohl, Lerchenzungen, Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Seine langen, schmalen und zungenartigen Blätter besetzen die hohen Stengel voll rings herum, sind dicht gekraust und geben eine schöne Handelsware. Zierkohl, roter, mooskrauser Feder-. Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Diese hohe Sorte ist gleichfalls ein sehr schöner Marktartikel, hat aber auch beson ders noch durch ihre reizende Blattformation und Bauart grossen Zierwert. Sämtliche Krauskohlsorten stellen keine grösseren Ansprüche an den Boden und ge deihen wohl überall. Kohlrabi, weisser und blauer Delikatess-. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Beide Sorten repräsentieren wirklich eine tadellose Markt- und Handelsware. Schöne Form der Knolle, aufrechte Stellung der Blätter sind die charakteristischen äusseren Merkmale. Die Feinheit des Fleisches erkennt man schon an der fast durchsichtigen äusseren Schale und hielten sich die Knollen trotz der Trockenheit bis zum Herbst zart. Entwickelt sich schnell und frühzeitig. Kohlrabi, König der Frühen. Einsender: F. C. Heinemann, Erfurt. Ebenfalls eine vorzügliche Kohlrabisorte, sehr zart. Sie gehört zu den frühesten und besten bis jetzt im Handel befindlichen orten, und kann allgemein empfohlen werden. S Kultur. — Cotoneaster Pyracantha var. Lai an di. (Crataegus Pyracantha.) Trotzdem dieser hervorragende Zierstrauch auch in Deutsch land in milden Lagen im Winter ohne Decke im Freien aushält, findet man ihn doch sehr selten in Anlagen und Gärten angepflanzt. Für Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Dem anhaitischen Gartenbauverein wurde aus den Zinsen der Baronin von Cohn- Oppenheim - Stiftung seitens der Stadt jährlich 500 Mk. überwiesen, d amit die Zimmerblumen zucht durch Schulkinder gefördert werden kann. — In Werdau (Sachsen) soll ein gärt nerisch gebildeter Friedhofsverwalter angestellt werden. Interessenten haben ihr Gesuch an den Magistrat daselbst zu richten. — Obst bauvereine sind gegründet worden in Alt döbern (Kr. Calau), Waldböckelheim und Platter bei Regensburg. — Der Inhaber der Firmen Conrad Trumpff, Blarkenburg (Harr) sowie Heinrich Keller & Sohn, Darmstadt, Gustav Hickler, Darmstadt, ist vom Grossherzog von Hessen zum Kommerzienrat ernannt worden. — Aus dem Capland sind vor wenigen Tagen die ersten frischen Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen in Hamburg eingetroffen, man erwartet demnächst grössere Eingänge. — Die Stadtgärtnerstelle zu Rostock ist dem königlichen Obergärtner Schomburg, bisher in der Hofgärtnerei des Neuen Palais bei Potsdam angestellt, übertragen worden. — Der Stadfgärtner A. Langenbuch zu Lü beck feierte vor wenigen Tagen sein 2 5jähriges Jubiläum als Leiter der städtischen Gartenver waltung. — Der Stadtrat von Berlin hat 10,000 Mark für ein demnächst zu veran staltendes öffentliches Ausschreiben zur Erlangung von Plänen für den projektierten Nordpark bewilligt. — Aug. Garcke, Professor der Botanik an der Universität in Berlin und Verfasser von „Garckes Flora von Deutschland“, ist kürzlich im hohen Alter gestorben. — Eine königl. bayerische Straf anstalt als Gemüsegärtnerei, deren Be trieb von Jahr zu Jahr an Ausdehnung ge winnt, existiert in Straubing, und hat die dor tigen sonst sehr friedliebenden Gärtner veran lasst, einstimm g bei der Direktion dagegen Protest zu erheben. Die Konkurrenz der Straf anstalt ist so bedeutend, zumal die grosse Masse des Gemüses am Platz selbst unter gebracht wird, dass die ansässigen Gemüse gärtner tatsächlich in ihrer Existenx bedroht sind, und im verflossenen Jahre nur zu ganz b lügen Preisen ihre Ware losschlagen konnten. Höchst sonderbar ist die Sache dadurch, dass die zur Anlage der Strafanstalt nötigen Län dereien zur Zeit unentgeltlich von der Stadt abgetreten worden sind. Da nun die Gemüse gärtner zu den Steuerzahlern gehören, so kann man es ihnen nicht verdenken, wenn sie gegen diese Konkurrenz sich energisch wehren. In zwischen ist eine Abänderung in Aussicht ge stellt, man will den Gemüsebau einschränken und die nicht selbst konsumierten Vorräte an auswärtige Händler zu normalen Preisen ab setzen. — Der Achtuhrladenschluss ist in Königsberg in Preussen ab 1. April eingeführt worden, doch hat man die Blumenhandlungen davon ausgenommen. Die Inhaber der Blumen geschäfte glauben, dass sie durch einen so zeitigen Geschäftsschluss geschädigt werden würden. Nun ist es ja richtig, dass nach 8 Uhr in denselben in grösseren Städten noch Geschäfte gemacht werden. Fraglich erscheint es uns aber doch, ob diese Geschäfte schliess lich, namentlich im Winter, die entstehenden Unkosten decken. — Zu der Wertbemessung eines Obstbaumes veröffentlichte die „Grazer Tagespost“ kürzlich einen sehr interessanten Beitrag. Bei der vor Jahren erfolgten Anlage der Bahnlinie „Bozen - Meran“ stand in der Trace-Linie ein mächtiger, etwa 25 jähriger Apfelbaum, der angekauft werden sollte. Der Besitzer verlangte dafür 4000 Gulden und be hauptete, dass der Baum reichlich die Zinsen dieses Kapitals ausmache. Es war ein weisser Rosmarin, und der Baum lieferte jedes Jahr ausnahmsweise schöne, reine Früchte. Die Ernte war zwar nicht gross, aber brachte dem Eigentümer jedes Jahr eine ansehnliche Summe ein. Ebenso hatte er für Edelreiser, die da mals sehr gesucht waren, gleichfalls eine gute Einnahme. Er konnte dadurch den Nachweis führen, dass der Baum für ihn tatsächlich diesen Wert besass, und die Bahnlinie wurde z. Zt. verlegt, damit man nicht diesen feuern Baum ankaufen musste. Der betreffende Verfasser fügt noch mehrere interessante Beispiele an, wobei es sich um aussergewöhnlich fruchtbare Bäume handelt, die hohe Ernten abwerfen. — Man wird aber immerhin bei derartigen Taxie rungen nicht nur den Fruchtertrag des Baumes, sondern auch den Standort, die Sorte und die Qualität der Früchte in Betracht ziehen müssen, denn niemals wird sich der Wert nach einer bestimmten Regel berechnen lassen. Bei solchen Taxationen tragbarer Obstbäume kommt es sicher häufig vor, dass die Werte unterschätzt, vielfach aber auch überschätzt werden, worüber gleichfalls verschiedene Bei spiele bekannt sind. — Der Kampf gegen die Schädlinge im Weinbau ist auch in der Ansprache des Reichskanzlers bei Eröffung des Reichstages erwähnt worden. Es heisst in derselben: „Be dauerlicher Weise sind neuerdings in einem Teile der deutschen Rebgelände Schädlinge in einem Umfange aufgetreten, der für die Zu kunft unseres Weinbaues zu schweren Besorg nissen Anlass gibt. Die geltenden gesetz lichen Bestimmungen haben sich zur erfolg reichen Bekämfung der drohenden Gefahr in manchen Punkten als unzulänglich erwiesen. Es wird daher eine Vorlage ausgearbeitet, die den Behörden schärfere Waffen in die Hand geben soll, um auf diese Weise jenen kostbaren Zweig der deutschen Landwirtschaft vor grös serem Unheil zu bewahren.“ Wir wollen nur wünschen, dass diese „schärferen“ gesetzlichen Massregeln nicht auch „schärfere“ Belästigungen der deutschen Gärtnerei in der Gefolgschaft haben. — Die kgl. Lehranstalt für Wein- Obst- und Gartenbau zu Geisenheim (Rhein) hält im Laufe dieses Jahres folgende Kurse ab: 1. Obstweinkursus in der Zeit vom 22. Febr. bis 3. März 1904. 2. Oeffentlicher Reblauskursus vom 22. bis 24. Februar 1904. 3. Obstbaukursus in der Zeit vom 22. Febr. bis 12. März 1904. 4. Baumwärterkursus in der Zeit vom 22. Febr. bis 12. März 1904. 5. Hefekursus in der Zeit vom 30. Mai bis 11. Juni 1904. 6. Analysenkursus in der Zeit vom 13. bis 25. Juni 1904. 7. Obstbau- 1 Nachkursus vom 16. bis 20. 8. Baumwärter-J August 1904. 9. Obstverwertungskursus für Männer vom 22. bis 27. Aug. 1904. 10. Obstverwertungskursus für Frauen vom 29. August bis 3. September 1904. Die näheren Bedingungen sind durch das Sekre tariat der Anstalt zu erfahren, wohin auch alle Anmeldungen zu richten sind. — Ausschreibung von Kiefernsamen. Nach dem Diario do Governo in Lissabon ist eine Lieferung von 1000 bis zu 40000 kg See- kiefernsamen an die Direccao Geral da Agri- cultura e Reparticao dos Servicos Florestaes ausgeschrieben. Die Ablieferung hat in der Zeit vom 1. Juli bis 15. Dezember 1904 zu erfolgen.
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