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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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2 und Anfang Juli in Düsseldorf durch Fr. Harms- Hamburg ausgestellten Pflanzen bewiesen haben. Wir machen hier auch auf den in No. 8 dieses Jahrganges erschienenen Artikel über „Fort schritte in der Fliedertreiberei“ aufmerksam. Am meisten sind wohl unter allen Hya zinthen die französischen oder Romaine blanche in den Treibereien zurückgegangen, da diese in früheren Jahren doch in grossen Massen besonders für Weihnachten etc. abgetrieben wurden. Dafür haben sich andere Topfpflanzen- kulturen bedeutend vergrössert und neue wie beispielsweise die Begonie „Gloire de Lorraine“, die trotz ihrer Schönheit auch heute noch viel angefeindet, dessen urgeachtet aber jedes Jahr in grösseren Mengen herangezogen wird, sind hinzugekommen. Im Gegensatz zu den Hya zinthen haben die Tulpen noch viel eher ihre Position behauptet, im Gegenteil werden diese vielleicht roch mehr wie früher getrieben. Sie werden nicht nur zu mehreren in Töpfen stehend gern gekauft, sondern sie liefern infolge ihrer langen Stiele, die besonders bei den spätblühen- den Sorten erzielt werden können, ein recht dankbares Schnitiblumenmaterial. Was ein grosser Teil des Publikums abhält, getriebene Hyazinthen in Töpfen zu kaufen, ist der ausser ordentlich intensive Geruch, den die Blumen, besonders in Wohnzimmern verbreiten, so dass ein Aufenthalt in letzteren fast unmöglich wird. Auch das ist bei den Tulpen nicht der Fall. Die schlechten Treibresultate, die sich bei der Hyazinthentreiberei so oft ergeben, sind nun allerdings nicht immer auf die Qualität der •Zwiebeln zurückzuführen, sondern es sprechen hier auch andere Umstände mit, die im Kultur verfahren liegen mögen. Gerade weil die Treiberei im allgemeinen zurückgegangen ist, wird derselben in dem Masse, wie sie in vielen Gärtnereien heute noch gehandhabt wird, zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Die meisten Zwiebelgewächse dürfen, wenn sie zu Treib zwecken verwendet werden, in keiner Weise dem Frost ausgesetzt werden, entgegen den oft herrschenden gegenteiligen Ansichten. Nur Tulpen und wohl noch verschiedene Sorten von Narzissen sind gegen Frost widerstandsfähiger, aber auch diese sollten wenn sie zur Treiberei bestimmt sind, hartem Frost nicht ausgesetzt werden. Ganz besonders empfindlich sind Hya zinthen, die, ebenso wie beispielsweise bessere Sorten von Narzissen, wenn sie Frost bekommen haben, zum Treiben wertlos geworden sind. Das Einpflanzen der Zwiebeln jeder Art ist so bald wie möglich zu bewirken. Je zeitiger man dieselben eintopft, desto sicherer ist der Erfolg beim Treiben. Besonders die zur Früh treiberei bestimmten Zwiebeln werden am besten sofort nach Empfang derselben eingepflanzt. Diese Methode gereicht aber auch den späten Sorten zum Vorteil. Man wird auf diese Weise vor allen Dingen eine bessere Durchwurzelung der Erdballen bewirken können, was für die spätere Treiberei unbedingt wichtig ist. Als vorteilhaft hat es sicherwiesen, dieeingepilanzten Zwiebeln nicht zu lange in dem Einschläge, in den sie nach dem Einpflanzen gebracht wurden, zu lassen. Zur vollständigen Durch wurzelung der Ballen genügen acht Wochen vollkommen, nach welcher Zeit man die Pflan zen, die oben bis dahin noch wenig getrieben haben werden, an einen kühlen Ort des Kalt hauses bringt, wo man dieselben, bis sie zur Treiberei gebraucht werden, stehen lässt. Die verhältnismässig kurze Zeit, die zur Treiberei der Hyazinthen und Tulpen benötigt wird, und die geringen damit verbundenen Un kosten können das Treiben der eben genannten Zwiebelgewächse immerhin noch rentabel ge stalten, wenn die Erfolge einigermassen be friedigend sind. Die nötige Sorgfalt muss vor allen Dingen auf die bei dieser Treiberei aus schlaggebenden Punkte gelegt werden, wie wir sie oben kurz angedeutet haben. In unserem früheren schon erwähnten Artikel haben wir in ausführlicher Weise die besten Sorten von Hyazinthen und Tulpen nach Farben und nach der Zeit des Treibens geordnet, aufgezeichnet und lassen hier in gekürzter Form die damals angeführten Sorten folgen. Von Hyazinthen sind zur Frühtreiberei folgende geeignet: Einfache Varietäten, weiss: Albertine, Blanchard, Grande Vedette, L’innocence und Lord Grey. Rotblühende: Charles Dickens, Garibaldi, General Pelissier, Homerus, Maria Cornelia, Veronica. Blau- und violettblühende: Argus, Charles Dickens, Leonidas, Wilhelm 1. Gefüllte Varietäten, weissblühende: La tour d’Auvergne, die schönste und beste der gefüllt blühenden Sor ten zur Frühtreiberei; Jenny Lind, Anna Maria. Rotblühende: Alida Catharina, Bouquet tendre, Noble par merite, Prinz von Oranien. Zur mittelfrühen Treiberei führen wir folgende Sorten an: Einfache Varietäten, weissblühend: Baron van Thuyll, Grandeur ä merveille, La Grandesse. Rotblühende: Baron van Thuyll, Gertrude, Gigantea, Lord Macauley, Moreno, Norma, Von Schiller. Blau- und violettblühende: Baron van Thuyll, Captain Boyton, Czar Peter, Grand Lilas, Grand Maitre, Leonidas, Queen of the Blues, Haydn. Gelbblühende: Hermann, Kingoithe Yeliows, Obelisque. Gefüllte Varietäten, weiss- blühende: Bouquet royal, Grand vainqueur, La Virginite, Prinz von Waterloo. Rot- blühende: Lord Wellington, Noble par merite, Prinz von Oranien. Blau- und violett- blühende: Charles Dickens und Blocksberg. Für die Spättreiberei sind folgende Sor ten empfehlenswert: Einfache Varietäten, weissblühende: Cleopatra, Elfriede, La Fran chisse, Mme. van der Hoop, Paix de l’Europe. Rotblühende: Incomparable, Roi des Beiges. Blau- und violettblühende: King of the Blues, La Peyrouse, Queen of the Blues, Sir William Mansfield. Gelbblühende Sorten: King of the Yeliows, La Citronniere, New Ca- nary bird. Von Tulpen erwähnen wir zur Früh- treiberei die folgenden Sorten: Einfache Varietäten, weissblühende: Duc van Tholl, La Reine, *Pottebakker. Gelbblühende: Duc van Tholl, Gelber Prinz, Mon Tresor, Chryso- lora. Rotblühende: Duc van Tholl, Proser- pine, Thomas Moore. Bunte: Duc van Tholl, Duc de Berlin, Duc de Neukirch. Gefüllte Varietäten: Tournesol, reingelb; Sultan Favorite, scharlachrot; Imperator Rubrorum. Mittelfrühe und späte, einfache Tulpen sorten: Weissblühende: *Alba regalis, Nelly, ‘Weisser Falke, ‘Weisser Schwan. Gelb blühende: *Chrysolora, *Pottebakker, Gelber Prinz. Rotblühende: Couleur Cardinal, La Belle Alliance, Rembrandt, ‘Rose gris de lin, Rose luisante, *Vermillon brillant. Bunte: Joost van den Vondel, Kaiserkrone, Globe de Rigaud. Gefü Ute mittelfrühe und späte Tulpensorten : La Candeur, weiss; Rose blanche, blendendweiss; Couronne d’or, reingelb; Murillo, sieht, so dürfte dieser Betrag in diesem Falle gleichfalls nicht als ausreichend an zusehen sein. 6. Entschädigung für den Verlust an Kundschaft. Dass bei jedem solchen Wechsel, namentlich bei einer Verlegung der Gärtnerei weiter hinaus, direkt kaufende Kundschaft ver loren geht, ist eine alte Erfahrung. Die Kon kurrenz hat von jeder solchen Verlegung den Nutzen. Es muss daher auch für diesen Ver lust «Ine angemessene Entschädigung gewährt werden. Wir halten 1000 Mk. für zu wenig. Bei einer Gärtnerei mit regem Verkehr werden 3000 Mk. bis 5000 Mk. sicher in Ansatz ge bracht werden können. Zu berücksichtigen sind hierbei stets die örtlichen Verhältnisse und in einer Grosstadt, wie Frankfurt a. M. sind die Verluste an Kundschaft leider immer reichlich zu bemessen. Im vorstehenden haben die Handelsgärtner eine Uebersicht über ihre Anforderungen bei einer Enteignung, wenn die Schätzung als Gartenland in Frage kommt. Wir wollen zum Schluss nicht unerwähnt lassen, dass dabei auch ein anderer Schätzungs modus gewählt werden könnte, den wir im folgenden kurz dartun wollen. Legen wir auch dabei den Frankfurter Fall zu Grunde. Der betreffende Frankfurter Handelsgärtner erwirbt ein Grundstück, das ihm dieselben Vor teile wie sein bisheriges bringen soll, für 40000 Mk., obwohl er ein solches Grundstück weiter entfernt schon für 10000 Mk. bekäme. Er muss also 30000 Mk. mehr anlegen, um seinen Vorteil zu wahren. Würden diese mehr bezahlten 30000 Mk. im Geschäft anderwärts mitarbeiten können, so brächten sie einen Nutzen 1 von 10 Prozent. Das Kapital geht ihm somit für den Geschäftsbetrieb verloren und ist auf Zinseszins zu bringen, wonach der Wert des Grundstücks, zuzüglich der als Grund wert angenommenen obigen 10000 Mk., sich in 14 Jahren auf rund 130 000 Mk. belaufen würde. Dazu kommt der Verlust der ständigen Kundschaft mit 7 500 Mk., Ersatz für das Wohnhaus mit 5000 Mk., für die Gewächshäuser und was sonst noch oben an Baulichkeiten erwähnt ist, mit 6000 Mk., ferner Ersatz für das Pflanzen material, soweit es dem betreffenden zur Ver- mehrung, überhaupt als Grundbestand dient, mit 18 000 Mk. Ausserdem kommen hierzu noch die Beträge, welche das Landesgericht für Neu anlagen, Entschädigung für Obstbäume, ent gehenden Gewinn, wie das gerade bei einer Enteignung zu berücksichtigen ist, auf 15000 Mk. hier bemessen hat. Das würden die direkten Un kosten sein, die der Betreffende aufzurechnen hat. Hierbei muss aber noch berücksichtigt werden, dass auch der allgemeine Wert des Gartenlandes dort sich wenigstens in den 13 Jahren verdoppelt hat und auch diese Er höhung des Grund und Bodens dem Verkäufer zu gute kommt, so dass hier im vorliegenden Falle, wenn eine Gartenbewirtschaftung als Garten stattfindet, nochmals ein Kapital in Höhe der früheren Kaufsumme, d. h. von wenigstens 40 000 'Mk. hinzukommt, denn das ist der eigentliche Gewinn, der bei jeder Kapitalsan lage in Grund- und Bodenwerten, ohne dass es Bauland ist, in der Nähe einer Grosstadt in Anrechnung gebracht werden kann. Wir kommen hierbei zu nahezu demselben Resultat und halten somit die Taxierung von 221 500 Mk. für durchaus angemessen und sehen auch aus der Aufstellung durch den gerichtlichen Sachver weissgelbem Ton gehalten und wirkt in seiner Einfachheit sehr schön. Frankfurt ist auch die einzige Stadt, welche eine genaue Ueber- sicht über die dort angelegten sogenannten Schreber-Gärten gebracht hat. Aeusserst vornehm und apart wirkt die Ausstattung und Einrahmung der Pläne und Photographien, welche von der Stadtgartenver waltung Mannheim eingesandt worden sind. Wir erwähnen von der Gesamtaussteilung die Pläne des Luisenparkes und des Stadtwaldes, und von öffentlichen Schmuckplätzen sind von besonderem gärtnerischen Interesse der Fried- richsplatz und der Kaiserring. Essen a. d. R. hatte Pläne seines Stadtparkes und des Nord parkes gebracht, sowie einen grossen Plan des alten Friedhofs am Kettwiger Tor mit der Be gräbnisstätte der Familie Krupp. Recht um fangreich sind die Pläne der öffentlichen Anlagen der Stadt Chemnitz, von denen wir diejenigen des Stadfparkes hervorheben, sehr interessant ist ausserdem eine graphische Darstellung über die Zunahme der öffentlichen Anlagen und der dafür bewilligten Kosten in den letzen 20 Jahren. Ein sauber ausgeführter Reliefplan der Stadt Chemnitz, welcher im Längenmass 1 : 10000 und in der Höhenlage 1:2000 ausgeführt ist, kann als eine mit grosser Sorgfalt ausgearbeitete Musterleistung bezeichnet werden. Dieses Relief ist von Pappe ausgeführt und von einer erstaun lichen Deutlichkeit, man kann in jeder Lage die Höhen erkennen, die In Zahlen genau angegeben sind. Die Stadt Remscheid ist mit einem grossen Plane der vor einigen Jahren angelegten Talsperre vertreten, ebenso mit einem Modell, welches das Wasserbecken mit den einzelnen Zu flüssen deutlich zu erkennen gibt; das Wasser becken fasst 1 Million Kubikmeter Wasser. Auch ein grosses Modell des so viel besuchten Bismarck turmes ist noch vorhanden. Wohl zu den besten Einsendungen zählen die bildlichen Dar ständigen, dass dessen Bewertung der unsrigen am nächsten kommt. Dieses Urteil bietet somit eine Reihe von höchst wertvollen Ausiübrungen bei vorkom menden Zwangsenteignungen und es gibt unseren verehrten Lesern an die Hard, wie sie sich in ähnlichen Fällen zu verhalten haben, um ihre Ansprüche auf eine entsprechende Be messung der Entschädigung geltend zu machen. Die Treiberei der Hyazinthen und Tulpen. • Wir haben im letzten Jahrgang des „Han dels gärtner“ In einem längeren Artikel darauf hingewiesen, dass in erster Linie die Hyazinthen treiberei ihre Bedeutung, die sie vor zehn und noch mehr Jahren besass, heute um ein gutes Teil eingebüsst hat. Die Preise für holländische Blumenzwiebeln sind trotzdem auf gleicher Höhe geblieben, oder haben eher roch an Wert zu genommen, insofern als die Qualität der Zwie beln, wie man allgemein hört, gegen früher oft sogar bedeutend zurückgegangen ist. Die Treib resultate sind daher dementsprechend auch weniger günstig, und ausserdem müssen die getriebenen Blumen zu bedeutend billigeren Preisen verkauft werden. Es ist daher ganz erklärlich, dass bei der ganzen Hyazinthen treiberei oft noch kaum die Anschafiungs- und Produktionskosten gedeckt werden können. Beim Publikum selbst hat das Interesse für Hyazinthen- blumen oder Pflanzen in Töpfen ebenfalls nach gelassen, nachdem in der Frühtreiberei anderer Blumen, zu erwähnen sind dabei besonders Maiblumen und Flieder, so grosse Fortschritte gemacht worden sind. Selbst bekannte Blüten sträucher wie Prunus, Sambucus etc. treten immer mehr in den Vordergrund und verdrän gen die ehemals vorherrschenden Hyazinthen- und Tulpensorten. Die Flieder- und Maiblumen treiberei hat durch die Vervollkommnung des Aetherisierens, sowie das Konservierungsver fahren einen vorher ungeahnten Aufschwung genommen und wird, je einfacher die Methoden werden und je günstiger sich die Treibresultate gestalten noch viel mehr an Ausdehnung ge winnen. Der Schnittblumenverbrauch ist bis zu den Weihnachtsfeiertagen ein ganz bedeu tender und je ungünstiger die Witterung für den Import südländischer Blumen ist, desto grösser wird auch der Konsum der in Deutsch land getriebenen Blumen sein. Keinenfalls wird sich aber die Qualität der importierten Ware mit den heimisch getriebenen Produkten messen können. Die prachtvollen Maiblumen und die reinweissen, wohlriechenden und gut ausge bildeten Fliederdolden werden vom Publikum zweifellos stets gern bevorzugt. Je mehr auf die Vereinfachung des Treibverfahrens, das trotzdem eine feste Garantie für sichere Treib resultate ergeben kann, hingearbeitet wird, um so mehr werden wir im Stande sein dem Import südländischer Blumen zu trotzen, und dennoch unsere Treibereien möglichst rentabel ge stalten. Welche Fortschritte übrigens im Kon servieren von Treibpflanzen gemacht worden sind, geht daraus hervor, dass man jetzt während des ganzen Sommers selbst bei grosser Hitze blühenden Flieder haben kann, der in Bezug auf Schönheit der Farbe und Vollkommenheit der Blütendolden nichts zu wünschen übrig lässt, wie das beispielsweise die gegen Ende Juni Stellungen des Bürgerparkes in Bremen, welcher einen Flächeninhalt von 136 Hektar umfasst. Ein grosses prachtvolles Gemälde aus der Vogelperspektive gibt ein genaues Bild dieser landschaftlich schönen Anlage. Recht in teressant sind auch die Anlagen des Bremer Walls, welche auf den ehemaligen Festungswällen ent standen sind, zahlreiche Photographien erläutern diese Erholungsstätten. Beuthen, Aachen, Hagen, Duisburg und Gleiwitz sind eben falls mit Plänen und Ansichten ihrer öffentlichen gärtnerischen Anlagen vertreten. Barmen hat sehr bergiges Terrain, das den Anlagen an den Berghängen sehr viel malerischen Reiz verleiht. Ganz besonders schön ist das Fischertal mit seinen grossen Sport- und Spielplätzen, sowie die riesigen Waldanlagen am Tölleturm, welcher eine wunderbare Fernsicht über das ganze Bergische Land gestattet. Eine grosse Anzahl kleinerer Szenerien, wie die Aussicht auf den Lauterberg und das Schwarzwaldbaus, ein prächtiger Blumengarten mit daran gelegenem Teich, ein Rosarium, sowie noch andere malerische Punkte sind vom Stadtparke in Karlsruhe in photographischen Bildern ausgestellt. Von den ausgedehnten Mainzer Anlagen erwähnen wir einen Plan der gärtnerischen Ausschmückung der Kaiser strasse. Zahlreiche Photographien zeigen die schönsten Punkte der Stadt und ein grösserer Plan veranschaulicht den Stadtpark daselbst mit seiner herrlichen Umgebung. Eine Reihe von Photographien geben ein Bild der schönsten Partien der öffentlichen Promenaden von Darm stadt. Magdeburg sandte Pläne und Bilder des Friedrich-Wilhelmgartens und des Herren kruges. Auch von seinen im Innern der Stadt gelegenen Anlagen sind beispielsweise Pläne des Königin-Luisengartens, des weiteren vom West- frledhof, sowie prächtige Aufnahmen der jetzt städtischen Grusongewächshäuser ausgestellt. Ein grosser Uebersichtsplan der Stadt Posen bietet ein genaues Bild der dortigen Anlagen, besonders ist der Plan des botanischen Gartens verbunden mit dem Stadtgarten und der Plan des grossen Waldparkes „Eichenwald“ hervor zuheben. Recht interessant ist eine beigefügte Tabelle, aus der wir entnehmen, dass die Aus gaben für öffentliche Gartenanlagen der Stadt Posen im Jahre 1880 1612 Mk. betrugen, während der Etat für 1904 die beträchtliche Höhe von 150 385 Mk. erreicht. Recht eigenartig und von sehr guter Wir kung ist die Zeichnung des Planes der Orangerie erweiterung in Strassburg. Von München- Gladbach war eine Wiedergabe von dessen Kaiserpark ausgestellt. Von Bonn liegen in teressante Ansichten vor, wir erwähnen nur den herrlichen Hofgarten mit seinem Jahrhunderte altem Baumbestand, ebenso den Kaiserpark mit seinen grossartigen malerischen Ausblicken auf das Rheintal und das Siebengebirge. Sehr interessant ist ferner eine Photographie von Lenns Geburtshaus, dem grössten Garten künstler seiner Zeit. ‘Leipzig bietet in seiner Promenade um die innere Stadt, dem bekannten Rosenthal, dem prächtig angelegten Johannis park und dem daran anschliessenden König- Albert - Park manche landschaftlich schöne Partien und Erholungsstätten, ebenso ist der ausgestellte Entwurf zur gärtnerischen Anlage beim Völkerschlachtdenkmal wohl für manchen Gartenkünstler von besonderem Interesse. Wenn wir noch zum Schluss uns die Pläne der Kunst stadt München betrachten, so fällt uns zu erst der sehr umfangreiche Plan der städtischen Anlagen an der Isar auf. Ueberaus zahlreich sind die öffentlichen Schmuckplätze, welche durch sehr gut ausgeführte Photographien dar gestellt werden. Aus der Gesamtausstellung ersehen wir, . welch edler Wettbewerb unter den deutschen Städten herrscht. Durch gärtnerischen Schmuck ihrer öffentlichen Plätze, durch Promenaden und Strassenbepflanzung ist man bestrebt, den Städten ein freundliches Bild zu verleihen und durch Anlagen von grösseren Volksparks und Wald parks dem Grosstädter einen Erholungsort in der freien Natur zu bieten. Welch gewaltige Arbeit von den einzelnen Stadtverwaltungen, speziell in städtischen Neuanlagen, geleistet worden ist, darüber gibt sehr ausführlich und in klarer verständlicher Weise ein im Auftrag des Vor standes der internationalen Kunstausstellung und Gartenbauausstellung Düsseldorf 1904 von Prof. Aug. Hoffmann bearbeitetes Werk Aufschluss, welches ausserdem eine sehr interessante Ueber sicht über die in den Strassen der Städte an gepflanzten Bäume, über dieKosten der städtischen Anlagen und die Einrichtung der Gartenver- waltungen, über die Vorgärten an den Strassen etc. bringt. Otto Wagner, Bonn. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der Neuprägung von Dreimark stücken ist nunmehr auch die Handelskammer in Dresden entgegengetreten. Man wird sie im Geldverkehr des täglichen Lebens aber doch sehr vermissen. — Eine grosse nordische Ausstellung zu Kopenhagen, weiche auch den Gartenbau in einer besonderen Ab teilung einschliessen wird, wird voraussichtlich 1909 oder 1910 veranstaltet werden. Die Vor arbeiten hierzu sind bereits eingereicht. — Der Bezirksobstbau-Verein zu Lohr (Main) wird infolge der reichen Obsternten ein eigenes Lagerhaus errichten, wozu das Ministerium des Innern eine Beihilfe zugesagt hat. •— Für die Mannheimer 1906er grosse Gartenbau- Ausstellung ist das 50 Morgen grosse Ge-
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