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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Hopfen, Obst, Gemüse, zum Teil auch die An pflanzung von Zier- und Nutzgärten vorgenom men. Die Schüler solcher Dorfschulen nennen sich Zöglinge und nehmen gesellschaftlich einen gewissen Rang ein. Für diese Schul gärten ist eine allgemeine Landesausstellung in Bukarest veranstaltet, die eine gegenseitige Konkurrenz der zahlreichen Institute ein- schliesst. Von selten des Ministeriums aus sind eine Reihe von Geldpreisen zum Besten der Ausstellungsobjekte und Pläne ausge worfen. — Die Obstausstellung zu Magde burg, die in der Haupthalle der Handwer ker - Ausstellung stattfand, zeigte diesmal recht gute Leistungen, und übertraf zum Teil an Qualität die Ausstellung von 1902. Es wurde auch diesmal das Verkaufscbst und die eigentlichen Sortiments-Ausstellungen auf Tellern vollständig von einander getrennt gehalten, so dass sich auch für Handelsobst eine bessere Uebersicht bot. Als ein wesentlicher Fortschritt ist es anzusehen, dass auch die Landwirtschaft mit besseren Leistungen hervortrat. Ausserdem wurde vielfach eine oft 14 Tage vorher ein tretende Reife festgestellt, die eine doppelt vor sichtige Behandlung und Lagerung in kühlen, dunklen Räumen empfehlenswert macht. Die Ernteaussichten sind durchschnittlich recht gute, nur sind infolge der Trockenheit die Früchte verhältnismässig sehr klein geblieben. Die Ausstellung selbst war von 55 Ausstellern be rücksichtigt, die etwa 200 Sorten in Körben und 600 Sorten auf Tellern einschickten. Auch der rege Besuch der Ausstellung wird hervor gehoben. — Die Westpreussische Provinzial- Obst- und Gartenbau-Ausstellung zu Graudenz, welche am 29. September eröffnet wird, verspricht sehr reich beschickt zu werden. Es sind vor allem aus den Kreisen der Obst züchter sehr zahlreiche Anmeldungen einge gangen, ferner stehen der Ausstellungsleitung eine ganze Reihe wertvoller Ehrenpreise zur Verfügung. Für Freitag, den 30. September ist für vormittags eine Wanderversammlung des Westpreussischen Provinzial-Obstbauvereins im „Tivoli“ zu Graudenz und nachmittags eine Fahrt nach Sartowitz zur Besichtigung des Parkes, sowie der Obstanlagen vorgesehen, während Sonnabend, den 1. Oktober eine Be sichtigung der Gärtnereien und Baumschulen in und bei Graudenz stattfindet. — Der Gartenbau auf der Olden burger Landes-Ausstellung 1905. Der „Verband der Handelsgärtner für das Gross herzogtum Oldenburg“ hielt kürzlich eine Ver sammlung ab, die recht rege besucht war und wobei über die Beteiligung an der nächst jährigen Landes-Ausstellung eine Aussprache erfolgte. Die bereits früher gewählte Kommission erstattete Bericht, aus welchem hervorgeht, dass die Mitglieder der Sache lebhaftes Interesse entgegenbringen, und eine vorläufige Umfrage ergibt die Möglichkeit, das dem Gartenbau zu gewiesene Terrain landschaftlich und dekorativ schön anzulegen. Die Kommission wird ihre Vorarbeiten fortsetzen und demnächst an die Mitglieder mit einem Einladungsschreiben zur Beteiligung herantreten. — Eine Spezial-Obst-Ausstellung in Düsseldorf fand in den letzten Tagen, ver anstaltet von Frhr. A. von Solemacher, dem bekannten Leiter der Düsseldorfer Spezial-Aus- Stellungen für Gemüse und Obst, statt. Der selbe hatte sich aus obigem Grunde an keiner der bisherigen Ausstellungen beteiligt. Die ausgestellten Früchte präsentierten sich in Original -Verpackung und besonders Birnen waren in tadellosen, vorzüglich ausgebildeten Exemplaren oft bis nahezu 600 g Gewicht z. B. von der Sorte „Triomphe de Vienne“ vorhan den. Ausserdem verdient noch die Sorte „Mar guerite Marillat“ hervorgehoben zu werden. Unter den Aepfeln wurden tadellose Exemplare des Calvill „Grossherzog von Baden“ ausge- gestellt. Ferner eine Neuheit von Frhr. von Solemacher, die im nächsten Jahre in den Handel gegeben wird und den Namen „Na- medyer Goldreinette“ erhalten soll. Ein weiterer empfehlenswerter Apfel ist der „Trans parentapfel von Croncels", der in den dortigen Obstanlagen in grossen Mengen herangezogen wird und auch durch andere Baumschulen aufs beste eingeführt ist. — Die allgemeine Gartenbau-Aus stellung zu Darmstadt ist nunmehr in die Zeit von Ende August und September 1905 beschlossen. Protektor der Ausstellung ist der Grossherzog. Die Pläne sind vom Obergärtner Weigold und Garteninspektor Stapel bearbeitet. Die Ausstellung findet im grossherzoglichen Orangeriegarten zu Bes- sungen statt, welcher drei grosse Orangerie gebäude einschliesst. Die Vorschläge der Kommission fanden Anklang. Man hält die Räume für äusserst vorteilhaft und wird nun mehr in aller Kürze mit dem Programm an die Oeffentlichkeit treten. Handelsnachrichten. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 21. September. Es wird jetzt schon ein leidlicher Umsatz erzielt, denn die in den letzten Wochen gemeldete Besserung der Geschäftslage dauert immer noch an. Eriken, Nelken, Cyclamen und Tuberosen bilden hier die Hauptverkaufsartikel. Auch die ersten Eislilien, die aber noch sehr teuer sind, sowie Chrysanthemum kommen schon auf den Markt. Die vorhandenen Maiblumen können gut und flott verkauft werden. Im übrigen sind Astern und Fuchsien von gewöhnlichen Marktpflanzen am gangbarsten und zur Zeit ausreichend vertreten. In Blattpflanzen ist die Geschäftslage unverändert; der Bedarf in Farnen hält noch an, und im übrigen werden auch schon vereinzelt bessere Palmen verlangt. Während der letzten acht Tage war es meist kühl und trocken. Hamburg, den 22. September. Der Umsatz hat in der letzten Woche entschieden zugenommen, so dass der Geschäftsgang jetzt befriedigt. Blütenpflanzen sind allerdings noch recht knapp, denn Erica blanda und gracilis, Cyclamen, Lilien, Eisflieder und Begonie „Gloire de Lorraine“ kamen nur in kleineren Mengen auf den Markt. Auch in anderen billigeren Markt pflanzen war das Angebot nicht besonders gross. Blattpflanzen liessen sich in der vergangenen Woche gut verkaufen, jedoch war besonders der Bedarf in der Festbinderei recht mässig, und nur in Trauer arrangements gingen einigermassen befriedigende Auf träge ein. Zu Anfang der letzten Woche standen Schnittblumen reichlich und in guter Qualität zur Verfügung, sind aber durch die starken Nachtfröste der letzten Tage recht knapp geworden. Die Witterung ist für die jetzige Jahreszeit ausserordentlich ungünstig, sowohl am Tage ist es kalt, und während der Nacht hatten wir wiederholt bis 1 0 R. Kälte, so dass be sonders Dahlien vielfach erfroren sind. Leipzig, den 22. September. Ueber den Ge schäftsgang der vorigen Woche ist wenig Erfreuliches zu berichten. Es wird nur das Allernotwendigste gekauft, und bloss die gelegentlich vorkommenden Festlichkeiten bringen etwas Leben in den Umsatz. Cyclamen sind noch immer recht knapp und leider sind die frühen Sorten von Chrysanthemum erfroren oder haben wenigstens gelitten, am widerstands fähigsten zeigte sich „Grunerwald". Eriken gibt es in mässiger Qualität und vorläufig nur E. gracilis. Nelken kommen in prima Ware, und Bouvardien sowohl wie Lilien in normalem Zustande auf den Markt. In Blattpflanzen ist zwar noch kein besonders flotter Geschäftsgang zu verzeichnen, dennoch werden manche Sachen namentlich zu den vielen bevor stehenden Geschäftseröffnungen ziemlich viel verlangt werden. In der Festbinderei beschränkte sich der Bedarf auf billigere Arrangements, denn da die Blumen ausserordentlich knapp sind, müssen höhere Preise verlangt werden. Die Mannigfaltigkeit an Schnitt blumen ist mit einem Male verschwunden, denn die überraschend eintretende Kälte hat im Freien viel zu Grunde gerichtet. Nicht allein die meisten Dahlien, sondern auch Hortensien und Chrysanthemum sind erfroren, von denen die letzteren an vielen Orten mit toten Knospen dastehen. In mancher Hinsicht dürfte der entstandene Schaden heute noch gar nicht zu übersehen sein. Wenn sonst ein zeitiger Frost die Dahlien vernichtete, so waren doch wenigstens die anderen Schnittblumen und Topfpflanzen, wie Chry santhemum etc. geschützt. Dresden, den 21. September. Wenn der Umsatz auch einigermassen befriedigte, so lässt derselbe im Absatz von besseren Blütenpflanzen doch noch zu wünschen übrig. Auch das Angebot in solchen ist nicht gerade gross, reichlich gibt es blühende Nelken in .schöner Ware, jedoch konnte in Eriken der Bedarf kaum gedeckt werden. Cyclamen kommen jetzt schon in reicher blühenden Pflanzen auf den Markt und finden leicht Käufer. Auch Chrysanthemum werden gern gekauft, sind aber noch ziemlich knapp. Astern und Fuchsien gibt es genügend, ebenso auch schon Primula obconica und chinensis, letztere finden aber wenig Anklang. In Blattpflanzen erwartet man ein besseres Geschäft als wie bisher, da blühende Pflan zen im allgemeinen etwas knapp sind. Von Palmen gehen Kentien und Phoenix, auch Araukarien und Rexbegonien gut ab. Der Bedarf in der Binderei war nicht gerade bedeutend; es kamen nur für Hoch zeiten einige bessere Arrangements in Auftrag. Ein normaler Umsatz machte sich in Trauerarrangements geltend. Die Auswahl in Schnittblumen ist ausser ordentlich gering und jetzt, durch den am 19. ein getretenen Frost, sind die Verluste, welche dieser den Kulturen zugefügt hat, ganz bedeutend und noch nicht zu übersehen. Das Thermometer sank bis auf 4° unter Null und am Tage über herrschte ein kalter Nordostwind. Frankfurt a. M., den 21. September. Im Um satz liess sich in der vorigen Woche keine grosse Aenderung verzeichnen. Die zum Angebot kommenden Blütenpflanzen betreffen Erica gracilis, Cyclamen, Bouvardien, Lilien, Nelken und ausserdem frühblühende Chrysanthemum. Zum Bepflanzen der Gräber wurden viele Astern verlangt, sonst war in den Artikeln wie Fuchsien, Primula obconica sowohl Angebot wie Nachfrage ohne Belang. Von Blattpflanzen gingen Phoenix, Dracaenen und Farne am besten ab, weniger dagegen aber Araukarien. Am hiesigen Platze ge nügte die Auswahl an Schnittblumen, besonders schön sind Dahlien und Nelken; erste Qualität von lang stieligen Rosen dagagen ist sehr knapp. Von übrigen Artikeln kommen Chrysanthemum, Lilien und Eis maiblumen zum Angebot. In den letzten Tagen herrschte ein scharfer Nordostwind, am Tage ist es wohl meist schön und hell, aber die Nächte sind kühl, denn wir hatten hier kaum 12° Wärme und stellenweise hat es sogar gereift. Obst-Ernte und Obst-landel. Nach den bis jetzt vorliegenden Einzelberichten gewinnt es den Anschein, als wenn trotz der Trocken heit die Obst-Erntebedeutender ist, alsesvor einigen Wochen angenommen werden konnte. Da inzwischen auch aus dem Auslande sehr günstige Ernteberichte eingegangen sind, und beispielsweise mit dem Steigen der Elbe auch eine stärkere Einfuhr aus Böhmen zu erwarten ist, wird ein bedeutender Preisrückgang unvermeidlich sein. Sehr traurig sieht es dagegen im Gemüsehandel aus; der Regen trat viel zu spät ein, so dass die zurückgebliebenen Kraut- und Kohlarten unmöglich das Versäumte nachholen können, und die aussergewöhnlich hohen Preise weitergezahlt werden müssen. Es ist infolgedessen auch aus Holland eine beispielslose Steigerung der Einfuhr in den letzten Wochen zu konstat eren, worüber uns die monatlichen Ausweise am besten Aufschluss geben. Deutsches Gemüse fehlt in den Grosstädten im innern Deutschlands in vielen Sorten ganz, oder kommt in recht geringer Qualität auf den Markt, wodurch Deutschland leider wiederum zur Deckung seines Bedarfs ganz auf das Ausland angewiesen ist. — Ueber die Obsternte und den Absatz liegen rms folgende Einzelberichte vor: In Baden wurde durch gängig ein zufriedenstellendes Resultat bei Aepfeln und Birnen erzielt. Das Mostobst zeichnet sich durch hohen Zuckergehalt aus; die Preise schwanken für 50 kg zwischen 3 und 3,50 Mk. — Im Rheinland zogen die Preise bei reger Nachfrage etwas an; auch bei Trauben trat wiederum eine Besserung ein, so dass Portugieser auf 8 bis 9 Mk., Gutedel auf 13 bis 14 Mk. für 50 kg stieg. Sehr billig mussten durch schnittlich Pfirsiche verkauft werden, die häufig nur 4 und 5 Mk. pro 50 kg. erzielten. Winteräpfel er langen noch die besten Preise, während Zwetschen bei einer mittleren Ernte auf 2,50 bis 3,50 Mk. zu rückgingen. Auf dem Obstmarkt zu Trier erzielten Tafelbirnen bis zu 7 und 10 Mk., Tafeläpfel 7 bis 8 Mk. pro 50 kg. — In Württemberg ist die Einfuhr von auswärts gering, da durchschnittlich im Lande selbst gute Ernten erzielt sind. Eine grössere Zufuhr findet aus der Schweiz statt. Die Preise halten sich im Engros auf 3 bis 3,50 für prima Mostobst, während gutes Tafelobst für 5 bis 7 Mk. zu erhalten ist. Die Zufuhr auf den einheimischen Obstmärkten hat bis jetzt noch nicht den sonstigen Umfang angenommen. — Im nördlichen Bayern sind strichweise schwere Hagelschläge Mitte September niedergegangen, die bedeutenden Schaden angerichtet haben. Ungewöhn lich stark ist die Zufuhr von Zwetschen, die im Preise bis auf Mk. 2,— für 50 kg zurückgegangen sind. Ausserdem wird der reiche Behang der Pfirsiche erwähnt. — Im Grossherzogtum Hessen sind äusser einer sehr bedeutenden Pfirsichernte, deren Ertrag allein beispielsweise in Gimbsheim auf 4000 Ztr. geschätzt wird, auch Zwetschen, Aepfel und Birnen sehr reich eingebracht; vor allem soll das Tafelobst ganz vorzüglich ausgebildet und un übertroffen im Geschmack sein. — Aus der Provinz Westfalen wird geschrieben, dass die Obsternte vor allem der Ertrag an Aepfeln sehr reich ist, trotzdem die Preise sich aber noch in ziemlicher Höhe halten. — Auch aus der Provinz Hannover wird über hohe Preise geklagt, da trotz der reichen Ernten für gutes Obst auf dem Baum pro Zentner 3—4 Mk. verlangt werden. Auf den öffentlichen Landstrassen sind für vorzügliche Tafelsorten auf dem Versteigerungs wege bis zu 10 Mk. pro 50 kg erzielt, wohl gleich falls ein verhältnismässig hoher Preis. — Aus Schleswig-Holstein wird mitgeteilt, dass die grossen Obsternten selbst zu niedrigen Preisen kaum unterzubringen sind. — Die Obsternte in der Provinz Brandenburg hat unter der aussergewöhnlichen Trockenheit sehr zu leiden gehabt. Die Bäume sind so reich behangen, dass die Früchte zu klein blieben und zeitig eingeerntet werden mussten, aber trotzdem ist ein guter Ertrag festzustellen. — In West- und Ostpreussen werden die Obstmärkte stark be schickt, und man soll gutes Dauerobst mit 2,50 Mk. den Scheffel kaufen können. Der Pariser Schnittblumenmarkt in der ersten Hälfte des Monats September. Der Verkauf an Schnittblumen hat sich auch in der ersten Woche des Monats September unter ziem lich günstigen Bedingungen abewickelt. Für das Fest Saint Louis haben die Preise eine nicht unbedeutende Steigerung erfahren, haben aber in den folgenden Tagen wieder etwas nachgelassen. Schöne langge stielte Pariser Rosen sind recht wenig vertreten, da her besonders bessere Qualität teuer verkauft werden kann. Nelken in guten Sorten sind ausserordentlich gesucht, und auch diese haben eine Preissteigerung erfahren. Reseden halten sich auf der bisherigen Hö he, ebenso auch Levkojen, Phlox und Astern. Hy- drangea paniculata werden jetzt nicht mehr viel an geboten, dafür stehen Gladiolen und auch Dahlien reichlich zur Verfügung; besonders für letztere ist recht wenig Kauflust vorhanden. Pariser Veilchen sind noch recht rar und können gut verkauft werden. In sehr schöner Ware kommen Tuberosen auf den Markt und erfreuen sich eines guten Absatzes. Da Lilien in den letzten Wochen in grossen Mengen zum Angebot kamen, konnten sie nur schwer und unter zurückgehenden Preisen abgesetzt werden. Obwohl die Eingänge noch unbedeutend sind, so fangen dennoch schon Chrysanthemum an zu er scheinen, für die aber noch keine festen Preise be zahlt werden. Fragekasten für Kulturelles. Frage: W. K. in H. Welche Fuchsiensorten sind die geeignetsten zur Hochstammzucht, wie ist die Behandlung und wann werden dieselben veredelt? Antwort: Zur Hochstammzucht eignen sich fast alle Fuchsien, obwohl einigen Sorten dazu der Vorzug zu geben ist. Viele Fuchsien gewinnen als Hochstamm ausserordentlich, aber es ist je nach der Wüchsigkeit der mehr oder minder kompakten Form notwendig, ein Veredeln auf den Stamm einer kräf tigen in die Höhe schiessenden Sorte vorzunehmen. Die allzu niedrigen Sorten (Zwergfuchsien), welche an und für sich reich blühen, nehmen sich jedenfalls auf dem Hochstamm sehr gut aus; die Menge der Blüten repräsentiert sich gefälliger und Sorten wie „Emma Töpfer“ kommen als Hochstamm erst recht zur Geltung. Andererseits geben Sorten mit kräftig aufwärtsstrebendem Wuchs ebenfalls imposante Bäum chen. Bei dieser letzteren Gattung ist die wenigste Mühe erforderlich. — Ueber die Kultur selbst ist wenig zu sagen. Die Anzucht des Stammes geschieht im ersten Jahre gleich vom Steckling aus und nicht etwa aus stehen gebliebenen unverkauften Busch pflanzen. Die an dem hochwachsenden Trieb sich bildenden Knospen sind zu entfernen. Der Kopf wird nicht vor Januar des folgenden Jahres abgenommen, und es ist dann auch um diese Zeit die Veredelung durch Propfen vorzunehmen, die Pflanze muss des halb im vollen Wachstum erhalten worden sein. Derart vorgebildete Pflanzen haben eine Höhe von 1,50 bis 1,75 m erreicht. Zur Ueberwinterung ist ein vollständig heller Platz notwendig. Bis der auf gepfropfte Trieb angewachsen ist, kann man den Stamm vielleicht im Vermehrungsbeet unter Glas legen. Besser ist es aber, man hat in der Treiberei einen Platz zur Verfügung, wo diese Fuchsien unter gebracht werden können. Für die Weiterentwicklung ist eine gleichmässige Temperatur und ausreichendes Lüften zu beachten. Im ersten Jahre hat man die Pflanzen in möglichst kleinen Töpfen zu halten und werden erst später nach Bedarf verpflanzt. Die Kronen erreichen schon im zweiten Jahre einen Durch messer von 50 cm. M. Frage: R. in F. Wie vermehrt man am ein fachsten die Himbeere „Shaffers Colossal“, die be kanntlich keine Ausläufer macht? Antwort: Die Vermehrung geschieht einesteils durch Samen, am besten aber auf folgende Weise: Im Frühjahr entstandene krautartigen Triebe werden an den äussersten krautartige Spitzen nieder gehakt, so dass die Ruten wie bei Brombeeren bogenförmig um die Pflanze verteilt werden, sie machen auf diese Weise leicht Wurzeln. Die beste Zeit ist hierfür Ende Juni und Anfang Juli. Zur Gewinnung recht vieler krautartiger Spitzen wendet man besonders auch noch das Pinzieren an. Nur die äussersten krautartigen Spitzen sind auf die Erde gelegt und niedergehakt zur Wurzelbildung und Fortpflanzung geeignet. G. W. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: K. K. in C. Ist ein Pachtkontrakt, lautend auf 5 Jahre, die Pacht beträgt 200 Mark, rechtskräftig, wenn er weder gestempelt, noch von einem Anwalt oder Amt beglaubigt ist? Dieser Pachtkontrakt ist von zwei Pächtern, die das Land gepachtet, unterschrieben. Nun ist auf dem Kontrakt nicht angegeben, wem von den Pächtern das obere Ende oder das untere Ende gehört. Wer entscheidet darin in Streitfällen? Ich bin der eine Pächter des Landes und beabsichtige, nachdem ich das Land 2 Jahre in Pacht gehabt, und nun noch drei Pachtjahre ausstehen, das Land nicht mehr zu behalten, da ich von hier fortzureisen gedenke. Ist nun mein Mit pächter gezwungen, das ganze Stück Land in Pacht zu behalten und die ganze Pachtsumme zu zahlen? Kann ich gezwungen werden, trotzdem ich nicht hier bin, die halbe Pachtsumme, oder falls mein Mitpäch ter auch zurücktritt von der Pachtung, die ganze Paehtsumme zu zahlen? Antwort: Der Vertrag ist, da er schriftlich ab gefasst wurde, an sich giltig. Ob dort ein Stempel verwandt werden muss, wissen wir nicht, da das in jedem Staate besonders geregelt ist. Wie die Be wirtschaftung und Nutzniessung des Landes zwischen den Pächtern geteilt werden soll, müssen dieselben unter sich vereinbaren. Ist darüber nichts festgesetzt, so bewirtschaften und nutzen sie das Land ungeteilt gemeinschaftlich. Sie müssen den Pachtvertrag, wenn nicht eine gütliche Lösung stattfindet, einhalten. Der Mitpächter kann von Ihnen das verlangen und Sie können zur Zahlung der Pacht herangezogen werden. Haben Sie sich als Gesamtschuldner verpflichtet, so kann der Verpächter zwar die ganze Pachtsumme von Ihrem Mitpächter einheben, dieser kann aber wegen der Hälfte Regress gegen Sie ergreifen. Frage: R. K. in S. Ich kaufte im Oktober vorigen Jahres bei einer hiesigen Firma Pfähle, Latten etc. Da aber der Besitzer selbst nicht zu Hause war, konnte ich mein Geschäft nur bei dem Werkführer erledigen, und da die Preise auf einer Liste ver zeichnet waren, welche der Werkführer vorher ein gesehen hatte, konnte ein Irrtum wohl nicht vorliegen. Der Werkführer verkaufte an mich als stellvertreten der Chef, und den für die Ware geforderten Preis von 39 Mk. 61 Pf. habe ich gezahlt, worüber mir von der Frau des Inhabers quittiert worden ist. Am folgenden Tage erhielt ich von dem Besitzer einen Brief, in dem er mir mitteilt, dass sein Werkführer die Ware zu billig verkauft habe und ich daher den Betrag von 4,40 Mk. noch nachzuzahlen habe. Auf dieses Schreiben hin habe ich gar nicht geantwortet. Auf eine Aufforderung hin, dass, wenn ich den Betrag von 4,40 Mk. bis zu einem bestimmten Termin nicht einsende, er mir einen Postauftrag zuschicke, habe ich dem Verkäufer mitgeteilt, dass er kein Recht habe, von mir noch mehr zu fordern, und lehnte jede Zahlung ab. Bin ich zur Zahlung der 4,40 Mk. verpflichtet, und kann ich im Klagefall zur Be gleichung gezwungen werden ? Antwort: Sie sind zur Zahlung der 4 Mk. 40 Pf.' nicht verpflichtet. Wenn der Werkführer, dessen geschäftliche Handlungen der Inhaber des Ge schäftes gegen sich gelten lassen muss, sich im Preise geirrt, d. h. verkalkuliert hat, so trägt das Geschäft den Schaden, der Geschäftsinhaber kann sich aber an dem Werkführer schadlos halten. Anders wäre es, wenn sich der Werkführer versprochen, verschrieben hätte u. s. w., dann läge ein Irrtum vor, der zur An fechtung der Preisnotierung führen könnte. Wenn der Preis obendrein auf einer Liste vom Meister selbst so notiert war, fällt jede Verpflichtung für Sie, noch nachzuzahlen, weg. Der Meister hätte dann die Preis liste ändern sollen. Frage: H. A. in E. An meinem Gartengrund stück befindet sich ein Haus mit den Fenstern nach meinen Garten zu, allerdings bestehen die Fenster schon über 30 Jahre. Kann ich nun verlangen, dass die Leute ihre Fenster vergittern? Oder kann ich ein Latten- oder Bretterspalier in der Höhe des Par- tere setzen lassen und in welcher Entfernurg von der Grenze ? Antwort. Hier haben die Nachbarn offenbar das Lichtrecht erworben und Sie können eine Besei tigung, Vergitterung u. s. w. der Fenster ebensowe nig verlangen, wie ihnen die Aussicht durch Errichtung eines Spähers vor dem Fenster entziehen. Frage: E. V. in Q. Zum Verkauf für Frühjahr 1903 bezog ich von einer Firma 7 Ztr. Runkelsamen, wovon ich genau weiss, dass von 4 Ztr. welchen ich bei ca 70 Kunden verkaufte, kaum 10% keimten. Ich erfuhr es aber erst im Herbst dass der Samen so schlecht keimte und schrieb nun an betreffende Firma am 8. Dezember 1903, dass ich dadurch einen Schaden von über 300 Mk. habe, ob sie mir nicht etwas vergüten wolle, worauf sie mir schrieb, dass sie meine Reklamation energisch zurückweise. Am 11. September war der Vertreter der betreffenden Firma bei mir, welchem ich meine Rechnungen mit ca. 270 Mk. beglichen und gleichzeitig 2 Ztr. Runkeln wieder bestellt habe, weil ich noch keine Ahnung vom schlechten Keimen hatte, dieselben habe ich auch im November 1903 erhalten. Für diese Sendung mit 57,40 Mk. verweigerte ich nun dem Vertreter, welcher dieser Tage wieder bei mir war, die Zahlung, worauf er mir mit Klage drohte. Würden Sie nun so freundlich sein und mir mitteilen, ob ich die Ware bezahlen muss, oder Schadenersatz beanspruchen kann, ich kann bei ca. 70 Kunden nachweisen oder beschwören, dass der Samen von der betreffenden Firma war. Antwort. Nach unserem Dafürhalten haben Sie nicht korrekt gehandelt. Als Sie den Samen er hielten, mussten Sie prüfen, ob er keimfähig sei oder nicht. Ergab die Probe, dass er nicht keimfähig sei, so hatten Sie diesen Mangel sofort dem Samenzüch ter anzuzeigen. Ergab die Probe dass auf Keimfähigkeit nichts zu beanstanden war, und stellten sieb erst später die Mängel bei der Verwendung des Samens seitens Ihrer Abnehmer heraus, so mussten Sie dann sofort die Mängelanzeige erstatten und sich Preisminderung vorbehalten. Sie scheinen aber die Mangelanzeige verzögert oder ganz unterlassen zu haben. Dann können Sie auch keinen Schadenersatz fordern und müssen die zweite Lieferung anstandslos bezahlen. Neuzüchtungen und Neueinführungen unterziehen wir jederzeit gern einer Besprechung im „Handelsgärtner“ und ersuchen, uns Blumen, Pflanzen oder Pflanzenteile wohlverpackt zu übermitteln. Erwünscht ist es uns aber in diesem Falle, wenn uns vom Züchter gleichzeitig einige Mit teilungen in Form eines kurzen Artikels zu gestellt werden. Lebende Pflanzen oder Pflanzen teile werden auf Wunsch sofort unter ausdrück licher Garantie zurückgegeben. Wir hoffen, dass die geschätzten Leser unseres Blattes in ihrem Interesse von dieser Ein richtung recht vielseitigen Gebrauch machen, und sehen derartigen Einsendungen gern entgegen. Die Redaktion von „Der Handelsgärtner“.
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