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2 Die Grundsätze mögen wohl im Interesse der Erwerber, in diesem Falle der Stadt Frank furt liegen, aber sie können doch nicht ver hindern, dass der frühere Besitzer, den Zeit wert des Grundstückes als Bauland und die Verluste, welche sein Geschäftsbetrieb durch die Verlegung des Grundstückes erleidet, ent schädigt wissen will. Da nun derartige Fälle sehr häufig vorkommen, und viele unserer Leser in eine solche Zwangslage versetzt werden können, werden wir in einem zweiten Artikel unsere Ansicht als Befragte erläutern, zumal das von dem Sachverständigen der ersten Instanz abgegebene Urteil über die zu zahlenden Werte uns durchaus zutreffend erscheint. Die schlesische Provinzial-, Obst- und Gartenbau- Ausstellung zu Hirschberg in Schlesien. Der „Verband schlesischer Provinzial- Obst- und Gartenbau-Vereine“ hatte, wie den Lesern unseres Blattes aus den früheren Artikeln bereits bekannt ist, seine diesjährige Ausstel lung in den Tagen vom 3. bis 11. September auf dem Tenglerhofe und dem angrenzenden Cavalierberge vorgesehen, und seit Monaten seine Vorbereitungen getroffen. Wenn auch die Einsendungen von auswärts sehr fehlten und vor allem die Baumschulen-Branche ver hältnismässig nur schwach vertreten war. woran wohl äusser der höchst ungünstigen Witterung auch eine gewisse Ausstellungs müdigkeit Schuld sein wird, so kann doch die Ausstellung im allgemeinen als wohlgelungen bezeichnet werden. Dieser Erfolg ist wohl in der Hauptsache der umfangreichen Beteiligung von A. Ahrens Botanischer Garten-Hirschberg und der Reichs- gräflich Schaffgotsch’schen Schlossgärt nerei zu Warmbrunn zuzuschreiben. Zunächst verdient die dekorative Leistung, vor allem die prächtige Kaisergruppe der Schaffgotsch’schen Schlossgärtnerei hervorgehoben zu werden, welche prachtvolle bunte Dracaenen, Pandanus Veitchi und Sanderi, Caladien etc. aufwies. Ausserdem sind noch die Gruppen mit schönen Pelargonien, Heliotrop, Primula obconica, Ast ern und Begonien zu erwähnen. Eine ganz besonders gute Leistung, war ein Beet mit der neuen Rose „Mme. Levavasseur“ in voller Blüte stehend. Diese Sorte wurde von dem Publikum sehr bewundert und verdient sicher eine weite Verbreitung. — Eine wohl eben bürtige Leistung in Topfpflanzen bot der bota nische Garten von A. Ahrens-Hirschberg, von dem vor allem die grossen Handelspflanzen in Palmen, bunten Dracaenen, Aletris Lindeni, Citrus mit Früchten, Canna, Pandanus, Aspara gus etc. genannt zu werden verdienen. Die Reichhaltigkeit der Sortimente, die auch die meisten neueren Sorten einschlossen, machte diese Ausstellungsobjekte ganz besonders wert voll. Angeführt werden soll ferner noch von A. Ahrens ein grosses Beet tadellos blühender Tuberosen, welche in dieser Verfassung eine für Anfang September recht gute Kulturleistung boten. Die Gräfl. Pfeil-Burghaus’sche Garten verwaltung stellte die reizenden Saintpaulien aus, ferner sind die von der Oppenschen Gärtnere: in Warmbrunn gebrachten Schaupflanzen von Asparagus Sprengeri sowie farbenprächtige Ce- losien hervorzuheben. Auch die schön garnierten von C. H ö c k e I - Warmbrunn eingeschickten Cycas revoluta zeichneten sich durch ihre Kultur ebenso wie die von R. Siebenhaar-Hirsch berg ausgestellten Celosien und Lilien aus. — Eine recht gute Kulturleistung bot Jul. Liebig- Herischdorf bei Warmbrunn in seinen ausge stellten grossblättrigen aus Samen gezogenen Coleus, die prächtig gezeichnete riesengrosse Blätter entwickelt hatten. — Auch' die von Georg Zobel - Liegnitz ausgestellten Remontant nelken sind erwähnenswert. Die Gemüse- Abteilung war infolge der trockenen Witterung fast überhaupt nicht vertreten, ein gutes Sorti ment brachte nur die „Landwirtschaftliche Lehr anstalt“ zu Poppelau (Oberschlesien). Die Binderei hatte zu wenig Raum zur Verfügung, sie war zu eng zusammengepfercht und zeigte auch viele veraltete, heute nicht mehr moderne Arbeiten. Ausserdem zeigte auch hier sich die Trockenheit merklich, denn das Material war durchaus nicht bei allen Ar beiten erstklassig. Es verdienen hierbei die Leistungen der Firmen Emil Weinhold-Hirsch berg, H. Kambach-Hirschberg, Theodor Prauer-Hirschberg und Georg Dülfer-Warm- brunn hervorgehoben zu werden. In der Baumschulen-Branche bot wiederum der Botanische Garten zu Hirschberg (A. Ahrens) hervorragende Leistungen. Seine Ausstellung nahm die ganze linke Seite des Tenglerschen Hofes in Anspruch. Wir er wähnen zunächst ein ganz hervorrragend schönes Sortiment Koniferen von über hundert für das Klima des Riesengebirges geeigneten Sorten, ferner hochstämmige Rosen, welche zum Teil in voller Blüte standen, stark mit Früchten be setztes Zwergobst, sowie hochstämmige Obst-, Allee- und Trauerbäume in nahezu durchgängig tadelloser Ware. Die von demselben Aussteller ausgestellten Ziersträucher waren zwar etwas schwachtriebig, doch ist das bei der enormen Trockenheit, die auch hier in Schlesien herrscht, kaum anders zu erwarten. Eine hübsche Neuerung verdientnochhervorgehoben zu werden: A. Ahrens hatte an jedem Zierstrauch eine Tafel angebracht, auf welcher man Blüten und Blätter desselben in gepresstem Zustande aufgeheftet sah. Ebenso fand die von ihm ausgestellte grosse Tafel, mit in Herbstfärbung gepresstem Laub allgemeine Anerkennung der Besucher. — Von den weiteren Ausstellungsobjekten sind hier noch die sehr gut kultivierten Formobstbäume von Reinh. Teichert-Grünberg zu erwähnen. — Das von Otto Pfannschmidt-Janno- witz ausgestellte grössere Sortiment von Koni feren liess erkennen, dass ein grosser Teil der Ausstellungspflanzen erst vor kurzem jedenfalls von auswärts bezogen ist, so dass scheinbar die winterharten Sorten des Riesengebirges einen ungünstigeren Eindruck hervorriefen, als die sehr empfindlichen, in Schlesien überhaupt nicht im Freien heranzuziehenden Arten. — Schöne Rosen, d. h. Winterveredelungen, zeigte Ober- gärtner Huhndorf-Niederkauffung. ferner her vorragend schöne hochstämmige Johannis- und Stachelbeeren Baumschulenbesitzer C. Bartsch- Warmbrunn. Den grössten Raum beanspruchte die Obst- Ausstellung, da hier infolge der reichen Ernten zahlreiche Einsendungen erfolgt waren. Wenn es nun auch in den Raum unseres heutigen Berichtes nicht hineinpasst, hierauf näher ein zugehen, so möchten wir doch die besten Leistungen hervorheben und erwähnen zunächst H. Scheider. Lehrer und Besitzer von Obst kulturen in Haina, der den Ehrenpreis der Land wirtschaftskammer erhielt. Er stellte schön ent wickelte Früchte in grosser Menge und vor züglicher Qualität aus. Dann verdient genannt zu werden das Obstsortiment von Lehrer Heinrich-Neudorf-Fischbach, sowie die um fangreiche Ausstellung von Kommerzienrat Er furt-Straupitz und H. Hoffmann-Reichenbach. Rundschau. Handel und Verkehr. — In Frankreich wird ein Ursprungs nachweis für die eingeführten Pflaumen geplant. Ausländische Pflaumen dürfen weder zum Verkauf oder Verbrauch eingeführt noch zur Durchfuhr gebracht werden, wenn das Her kunftsland nicht bescheinigt ist. Nach dem Ge setzentwurf müssen die Angaben über den Ur sprung nicht nur auf den Kisten, Ballen oder sonstigen Umschliessungen, in denen die Pflau men eingehen, deutlich aufgeprägt oder aufge druckt sein, sondern auch in den Geschäfts büchern, Rechnungen, Frachtbriefen, Anmel dungen und Zollpapieren enthalten sein. — Vorschriften für den Gepäcks verkehr auf den russischen Bahnen. Der russische Verkehrsminister hat über den Empfang von Gepäck und Gütern, deren Wert von den Passagieren deklariert wird, neue Be stimmungen getroffen. Sie gestatten, den Wert der Güter und des Gepäcks nach Gutdünken abzuschätzen, um dafür im Falle eines Ab handenkommens derselben eine entsprechende Entschädigung dafür zu erhalten. Dennoch muss der Eigentümer, wenn er sein zur Be förderung gelangendes Gut höher schätzt, als es in den Eisenbahnstatuten vorgesehen ist, dasselbe spätestens 30 Min. vor Abgang des Zuges abgeben. Die Wertdeklaration geschieht mündlich oder schriftlich, wobei der vom Eigen tümer festgesetzte Wert eines jeden Gepäck stückes einzeln unter Angabe einer Nummer oder eines andern Unterscheidungszeichens das Kollo zu deklarieren und der Gesamtbetrag der Wertdeklaration in dem Gepäckschein anzu geben ist. Wünscht der Wareneigentümer sich eine Entschädigung zu sichern, so hat er den Wert der Güter im Frachtbrief zu deklarieren. Dabei ist der Wert der einzelnen Kolli in Ziffern, der Gesamtbetrag in Buchstaben zu bezeichnen. Als Ergänzungszahlung für Gepäck und Güter mit deklariertem Wert werden für je 100 Rubel des Schätzungswertes und je 100 Werst der Transportstrecken unter anderem folgende Be- träge erhoben: Für Gepäck und Güter über- haupt 0,5 Kop., für frische Pflanzen, Ge müse und Obst 15 Kopeken. — Der Absatz deutscher Konserven in Transvaal ist zwar bisher noch unbedeutend, dürfte aber einer bedeutenden Steigerung fähig sein. Die in Kapland und Transvaal wachsen den Gemüse sind teuer und können mit Fein heit und Wohlgeschmack bei weitem nicht mit unsern europäischen Erzeugnissen verglichen werden. Die besseren Qualitäten müssen aber in Steingut oder Glas verpackt sein, vor allem ist die letztere Verpackung, weil man das Gemüse sieht und die Qualität beurteilen kann, sehr erwünscht. Äusser Gemüse sind auch kandierte Früchte und Pickles ein guter Exportartikel. Während für Gemüse 10% des Wertes bezahlt wird beträgt dieser für kandierte Früchte 2 Pence pro Pfund. Der Verkauf ge schieht durchgängig gegen Kasse. Die deut sche Exportbank in Berlin W., Lutherstr. 5 ist in der Lage, die Firmen in Johannesburg und Pretoria aufzugeben, mit denen Geschäftsver bindungen angeknüpft werden können! — Zur Befreiung von der Wander gewerbesteuer in Baden werden solche Per sonen gezählt, welche das Feilbieten selbstge wonnener Erzeugnisse des Garten- und Obst baues, der Land und Forstwirtschaft etc. in der Umgebung des Wohnorts bis zu 15 km Entfernung übernehmen. Ebenso unterliegen nicht der Wandergewerbesteuer Familienange hörige, Dienstboten, Gehilfen und andere mit dem Verkauf Beauftragte. — Deutsche Gemüsekonservenliefe rung an die britische Marine-Verwal tung. Die britische Admiralitäts-Verwal tung wird demnächst ihren Bedarf an Gemüse konserven vergeben und es dürfte von Inter esse sein, dass hierbei auch verschiedene deutsche Konservenfabriken in den letzten Jahren beteiligt waren. Die Nachfrage nach irischem Gemüse ist in Gross-Britannien bisher so bedeutend gewesen, und dementsprethend der Preis ein so hoher, dass eine gross? Kon- serven-Industrie sich bisher in England nicht entwickeln konnte. Ausserdem soll das eng lische Gemüse nicht so haltbar sein, als das auf dem Kontinent bei weniger feuchtem Klima gezogene. In Betracht kommen Kartoffeln in Scheiben, Schnittbohnen, Zwiebeln, Möhren, Kohl, Spinat und gemischte Gemüse. Letztere sind gepresst zu liefern; ausserdem sind genaue Vorschriften nicht nur über die Qualität, son dern auch über die Art des Trocknens ge stellt. Es bietet sich nun hier jedenfalls den deutschen Gemüsen Gelegenheit, neben den französischen und holländischen zu kon kurrieren, worauf wir Interessenten hinweisen möchten. — Der Fruchtexport der Vereinig ten Staaten nach Europa wird im Jahr 1904 mehr als 20 Millionen Dollars betragen und hat sich in den letzten 20 Jahren genau verzehnfacht. Die Hauptausfuhrartikel von den Vereinigten Staaten bilden Aepfel, Apfel sinen, Aprikosen, Pflaumen und Weintrauben. Die Ausfuhr von getrockneten Aepfeln hat in diesem Jahr einen Wert von 51/2 Millionen Dollars auf 3 Millionen angenommen. Auch Pflaumen werden von Jahr zu Jahr ein wich tiger Artikel und man hofft, in diesem Jahre nahezu 38 Millionen Kilo im Weit von 31/2 Millionen Dollars verschicken zu können. Als Hauptabnehmer für diesen Artikel werden Frankreich, Deutschland und Grossbritan- nien genannt. Die Einfuhr von Früchten nach Amerika, welche hauptsächlich Bananen und Ananas einschliesst, ist in dem gleichen Zeitraum nahezu genau um 10% gestiegen, dabei sind im Jahre 1896 noch für 21/2 Mil lionen Apfelsinen angekommen, dagegen wird kaum der Betrag von 1/2 Million Dollars er reicht. Ebenso ist die Einfuhr von Zitronen von 5 auf 3 Millionen Dollars zurückgegangen, dagegen beziffert sich diese bei Bananen auf mehr als 7 Millionen Dollars, d. h. nahezu 30 Millionen Mark, die Bananen repräsentieren somit den wichtigsten Importartikel. anschliessende Schnittblumenhalle war diesmal durch zwei grosse Sortimente von Gladiolen zum grösseren Teil gefüllt. Es konkurrierten die beiden als Spezialisten bekannten Firmen E. Lemoine & Fils-Nancy, sowie W. Pfitzer- Stuttgart. Der Jury dürfte es schwer gefallen sein, sich zu entscheiden, wem der erste Preis zugesprochen werden soll. Die Lemoine’schen Sortimente waren an Reichhaltigkeit und Far benabwechslung jedenfalls die bedeutenderen, während bei Pfitzer die grossblumigen Sorten, die schönen Farben, überhaupt mehr auf Sorten zur Binderei und für Gruppen, also für den Handel brauchbare Sorten in Berücksichtigung genommen waren. Auch sonst hatte Wilh. Pfitzer sehr schöne Sortimente von Montbretien, Ceanothus und Canna eingeschickt, ferner als Neuheit die prächtige leuchtendrote Salvia splendens „Feueiball“. Viele Bewunderung fanden ferner die riesenblumigen einfachen und halbgefüllten Dahlien von H. C o p i j n & Sohn, die unter dem Namen „holländische Riesendahlie“ einen Durchmesser bis zu 25 cm hatten und sich einige Tage recht schön frisch hielten. Es dürfte das auch eine vorteilhafte Blütenpflanze für Landschaftsgärtner sein, ebenso werden diese Blumen für grössere Vasen sicher ein vorzüglich zu verwendendes Material bilden, da die Blüten auf langen kräftigen Stielen ruhen und schon in dem unvorteilhaften Raum viel Aufsehen erregten. Auf unserer Wanderung betreten wir nun- nunmehr die Halle F. Es sind hier nur Han delspflanzen aufgestellt, abgesehen von den zur Dekoration verwendeten Palmengruppen. Das Entree macht einen recht freundlichen Eindruck, indem zunächst eine vollblühende Gruppe Astern von Albert Bergmann-Düsseldorf das Auge fesselt. — Hieran schliessen sich blühende Begonien „Gloire de Lorraine“, ausserdem eine weisse Art, wohl „Turnford-Hall“ von Otto Kuhrig-Ahrensberg in Holstein. Die Pflanzen waren zwar der jetzigen Jahreszeit entsprechend nicht sehr stark, jedoch schön vollblühend und gut abgehärtet, überhaupt legten sie Zeugnis von einer sorgfältigen Kultur ab. Hier ist fer ner noch zu erwähnen die dekorative Palmen gruppe mit Warmhauspflanzen von Joh. Rein- arz-Düsseldorf, der sich in ähnlicher Weise bereits an der Handelspfianzen-Ausstellung be teiligt hatte. — Matth. Klostermann-Düssel dorf brachte kleinere schöne Araukarien, ferner gut kultivierte Cyclamen, die im Wuchs und in der Belaubung tadellos waren, aber leider keine offenen Blumen zeigten. — Die Firma Oser & Co.-DIetz beteiligte sich ebenfalls mit einer Gruppe prächtiger Araukarien, ferner schönen Schaupflanzen von Kronenmyrten, bunten Dracaenen, Cocos Weddelllana in den verschiedensten Grössen, sowie diversen Han delsfarnen, Pandanus Veitchi und blühenden Lilium lancifolium. Ausserdem sollen noch von dem gleichen Aussteller die üppigen Asparagus plumosus nanus nicht unerwähnt bleiben. Die Firma J. Beterams Söhne-Geldern hatte auch hier bedeutendes geleistet, indem sie selbstkultivierte Lorbeer, eine mächtige Palmengruppe, welche alle guten Handelssorten in verschiedenen Grössen einschloss, ferner prächtige Musa Ensete, Erica gracilis etc., so wie schöne Citrus sinensis aufgestellt hatte; leider hatten die letzteren die Früchte zum Teil beim Transport verloren, wodurch die Pflanzen viel von ihrer Schönheit einbüssten. — Von Franz Eichling-Kalserslautern sind Schaupflan zen von Ophlopogon Jaburan fol. var. anzuführen, die aber leider noch nicht vollständig in Blüte waren. — Eine schöne Palmengruppe hatte gleichfalls H. Wilshaus-Hamm (Westfalen) ge bracht, von welcher ein alter Cycas revoluta mit einem mächtigen Blütenstand dem Laien imponierte, ferner sind die Baumfarne und ein paar starke Cocos Yatai beachtenswert. — Victor von Oven-Köln - Merheim erzielte Effekt mit seinen grossen Blattbegonien in far benprächtigen Sorten; ausserdem möchten wir noch die Pandanus Veitchi, Lilium lancifolium und Asparagus Sprengeri hervorhoben. Die schönsten Cyclamen brachten wiederum unstreitig die Frankfurter Handelsgärtner. Um die Konkurrenznummer 25, welche Schau pflanzen vorschrieb, bewarben sich drei Frank furter Firmen; sowohl Anton Ruthe, wie Jul. Kropff und C. F. Buch hatten so tadel lose, gleichschöne Schaupflanzen gebracht, dass die Preisrichter, gewiss eine Seltenheit, allen drei Ausstellern einen ersten Preis zuerkannten. Ausserdem erhielt J. Kropff füt 50 rotblühende einen ersten Preis, A. Ruthe für 100 Stück in allen Farben einen ersten Preis und C. F. Buch in derselben Konkurrenz den zweiten Preis. — Sehr schöne blühende Cyclamen hatten ferner noch die Firmen W__Schlerff und Peter Stock-Sachsenhausen eingeschickt, die sich gleichfalls durch vorzügliche Kultur auszeichneten. Erwähnenswert ist noch, dass bei Cyclamen zahlreiche und durchgängig sehr schöne Ein sendungen vorhanden waren. — Beachtenswert ist in derselben Abteilung eine Gruppe blühen der Nelken von W. Schlerff, hervorragend schön waren auch die von den soeben erwähn ten Frankfurter Firmen ausgestellten Eriken, worunter kolossale Pflanzen, zum Teil von 50 cm Durchmesser, sich befanden, die aber leider noch nicht voll blühten. Die Sonder-Ausstellung der Handelsgärtner des Rheinlandes und Westfalens war in der Halle D untergebracht; auch hier verdient die geschmackvolle Dekoration hervorgehoben zu werden. Den Mittelpunkt bildete eine Riesen gruppe von Remontantnelken „President Car not“, mit Primula obconica eingefasst, von J. Wirtz-Mörsenbroich. Dieselbe Firma zeigte wiederum, wie auf der Handelspflanzen-Aus- Stellung Myrten-Kronenbäume in bester Kultur. — Matth. Klostermann hatte gleichfalls vollblühende Erica gracilis, Cocos und andere Palmen in verschiedenen Handelssorten, sowie noch andere Blattpflanzen ausgestellt.—Von Wilh. Wie he-Düsseldorf sind Palmen und Araukarien, sowie lichtgrüne Adiantum zu erwähnen. — Auch Otto Krüger-Stockhausen war mit Adiantum, Myrten und blühenden Nelken ver treten, sodann Hart stein sen. mit schönen Cocos, diversen Warmhausfarnen, Bromeliaceen etc. — P. Breinig- Mühlheim stellte seine selbstgezogenen Araukarien und Kamellien aus. Wir halten jedoch die klimatischen Verhältnisse im Rheinlande nicht für die Kultur der letzteren für vorteilhaft, denn man erzielt in Leipzig und Dresden in diesem Spezialartikel viel bessere Erfolge. — Eine Gruppe von Kalthauspflanzen zeigte in dieser Abteilung Fritz Marx-Düssel dorf, ausserdem sehr starke Kronen-Myrten. — Wilh. Mehlem - Düsseldorf brachte Rex-Begonien, unter denen sich die Be goniensorte „Louise Closon“ auszeichnete, ferner ein gutes Sortiment Coleus etc. — Die Firma G. & H. van Thiel hatte eine hübsche Felsengruppe dekoriert, worin recht schöne Aloe-Arten und Sukkulenten vertreten waren. — Sodann möchten wir noch die guten Kulturleistungen von Wilh. Stoffregen-Dortmund erwähnen, der aus Warm- und Kalthauspflanzen eine geschmack volle Gruppe aufgestellt hatte; äusser Phoenix und Cocos Yatai verdienen die starken Also- philen, sowie Dracaenen, Araukarien, Panda nus Veitchi, Cocos Weddelliana angeführt zu werden. — Zum Schluss möchten wir noch die Neubepflanzung des Felsengartens von Georg Arends-Ronsdorf erwähnen, der mit Freiland farnen und vielen Freiland-Eriken auf das vor teilhafteste geschmückt war.