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2 Wildforstschäden und ihre Verhütung. Jedes Jahr wird besonders im Winter in unseren Forstbaumschulen und Waldungen durch das Wild ganz bedeutender Schaden verursacht, und zwar ist es neben dem Kaninchen vor allen Dingen das Reh, das auf zwei Arten unseren Forstgehölzen schädlich werden kann; einmal durch das sogenannte Verbeissen und zweitens durch das Fegen des Gehörnes. Beim Ver beissen werden hauptsächlich die Triebe und Knospen, die Keimlinge und jungen Pflanzen ruiniert. Eine vom Reh verbissene Stelle macht sich dadurch kenntlich, dass die Schnittfläche nicht glatt, sondern rauh und faserig ist. Junge Pflanzen können sogar bis auf einen zweiglosen Stumpf abgefressen werden. Durch das Fegen macht sich das Reh hauptsächlich im Frühling vom März bis Mai schädlich. Dasselbe ge schieht an schwachen Stellen, und zwar wer den freistehende Bäume am meisten berück sichtigt. An solchen Pflanzen ist in der Regel ungefähr 50 cm über dem Erdboden die Rinde entfernt oder hängt in Fasern und Streifen herab. Es gibt nun eine ganze Reihe von Mitteln, um sich vor diesem Beschädigungen zu schützen. In einem von Prof. Carl Eckstein verfassten und im Verlage von Paul Parey-Berlin erschei nenden Werke „Die Technik des Forstschutzes gegen Tiere“, werden die notwendigen Mass regeln eingehend behandelt. Wir können das Buch jedem Baumschulenbesitzer besonders empfehlen. Es wird in diesem Werke in erster Linie darauf hingewiesen, dass es notwendig ist, in den Waldungen und Forsten während der Winter zeit dafür zu sorgen, dass das Wild genügend Nahrung hat. Es soll dadurch zum Verbeissen der Pflanzen gar nicht gezwungen sein. Diese Vorsichtsmassregeln kommen hier weniger in Betracht, sondern es handelt sich für uns vor allem darum, diejenigen Mittel kennen zu lernen, welche an den zu schützenden Pflanzenteilen dem Reh das Verbeissen verleiden sollen. Diese Mittel bestehen darin, dass man die betreffenden Teile entweder mit übelriechenden oder übel schmeckenden Stoffen überstreicht, oder mit mechanischen Schutzvorrichtungen versieht. Unter den letzteren sind in erster Linie die Zäune zu erwähnen, durch die das Wild vom Betreten gewisser Plätze verhindert wird. Sodann ist das Besetzen der Zweigenden und Endknospen mit Stachelkronen oder Drahtspitzen von Bedeutung. Die Stachelkronen stellen einen 3—5 zackigen Blechstreifen dar, der rings um das Zweigende zu einer Krone zusammenge bogen wird. Das Anbringen der Kronen hat im Oktober stattzufinden. Sie bleiben ein Jahr über der zu schützenden Stelle und werden erst dann abgenommen, um sie wieder an der neuen Endknospe zu befestigen. Zu den Drahtspitzen verwendet man geglühten, unverzinkten Eisen draht in Stücken von etwa 15 cm Länge und 0,6 bis 0,7 mm Dicke. Diese werden in lockeren und langgezogenen Spiralwindungen um die Endtriebe des Bäumchens gewickelt, so dass über der Spitzenknospe ein 4 bis 5 cm langes Drahtende senkrecht emporragt. Man kann den Draht auch so winden, dass zwei Spitzen oben frei hervorragen. Zu den mecha nischen Schutzmitteln gehört sodann das soge nannte Verhanfen. Dasselbe besteht darin, dass die zu schützenden Triebe und Knospen mit Werg lose umwickelt werden. Das Material darf aber nur in geringer Menge mit holz ¬ haltigen Teilen vermischt sein. Das Anbringen des Werges muss mit einer gewissen Sorgfalt gehandhabt werden, da einerseits die Fäden fest genug sitzen müssen, damit sie nicht durch den Wind oder auf sonst irgend eine Weise losgelöst werden, andererseits aber darf die Knospe nicht unter der zu festen Umwicklung leiden. Es empfiehlt sich, um die Wirkung des Werges noch zu verstärken, dasselbe mit übelriechenden Stoffen zu tränken. Es gibt eine grosse Anzahl von Schmier mitteln, die es ermöglichen, die Pflanzen vor Wildschäden zu schützen. In erster Linie kommt der Steinkohlenteer in Betracht. Der selbe kann entweder mit der blossen Hand oder mit dazu geeigneten Bürsten aufgetragen werden. Besonders eignet sich dazu die Büttnersche Doppelbürste, sowie die mehr zangenförmige Scherzsche Zangenbürste. Es ist besonders zu berücksichtigen, dass der Teer nicht so dick aufgetragen wird, dass die Nadeln verkittet oder die Knospen verklebt werden. Keineswegs ist es aber gestattet, die Knospen direkt mit . Steinkohlenteer zu bestreichen. Zum Aufträgen desselben bedient man sich am besten des sogenannten Walterschen Leim- Apparates. Er besteht aus zwei Halbzylindern, die an der inneren Seite je eine rinnenförmige Aushöhlung besitzen. Beide Halbzylinder werden mit Hilfe eines Trichters mit Leim gefüllt, der unten durch eine Anzahl von kleinen Löchern langsam wieder austritt und die am unteren Ende des Apparates befindlichen Bürsten benetzt. Beim Gebrauch wird das Instrument so zu sammengeschlagen, dass der zu beschmierende Zweig durch die rinnenförmige Aushöhlung hindurchgezogen wird. Manche zu Schutzmassregeln empfohlenen Mittel haben sich insofern nicht bewährt, als die Pflanzen wohl gegen die Angriffe des Wildes geschützt waren, sich jedoch im kommen den Frühjahr grösstenteils als abgestorben er wiesen haben. Als ein solches Mittel bezeichnet Professor Eckstein Pikrofötidin. Früher wurden mit Schwefelschlamm, ein Produkt, das im wesentlichen aus Schwefelcalcium besteht, gute Resultate erzielt, heute jedoch kommt dieses Mittel wenig mehr in Betracht, da die An schaffung desselben zu teuer ist. Weitere zur Abwehr dienende Substanzen, die man selbst ohne grosse Mühe bereiten kann und die direkt auf die Knospen auf getragen werden dürfen, ohne Schädigungen zu verursachen, bestehen in Mischungen von Lehm oder Kuhmist, dem Kalkmilch und Teer, gelegentlich auch Soda und Oel beigegeben ist. Als übelriechende Mittel werden ferner erwähnt: Blut, Petroleum und Stinkasant, ein ekelhaft knoblauchartig riechender Stoff. Das bekannteste dieser Mittel ist die sogenannte Mortzfeldsche Mischung; sie besteht aus Steinkohlenteer, Blut und calcinierter Soda, die im Verhältnis 1:1: 0,25 miteinander vermischt sind. Um die Stämme vor den schädigenden An griffen des fegenden Rehbockes zu schützen, wird empfohlen, den Stamm in der Höhe, in welcher das Tier zu fegen pflegt, mit einem Bogen Papier zu umbinden. Das Papier soll nur oben gebunden werden, um so schädlichen Insekten keinen Unterschlupf zu gewähren. Gute Dienste leisten auch Pfähle, an denen noch 20—30 cm lange Stummeln von Seiten ästen sitzen. Schliesslich können auch in diesem Falle übelriechende Mittel angewendet werden. Rundschau. Handel und Verkehr. — Die Notstands-Tarife für den Bahntransport sind von der sächsischen Regierung zunächst für die Industrie anerkannt und sollen bis zur Wiedereröffnung der Elb- schiffahrt andauern. Inzwischen hat sich auch die königlich-preussische Regierung der säch sischen angeschlossen und bereit erklärt, diese Notstands-Tarife einzuführen, — Die landwirtschaftliche Zeitschrift für Elsass-Lothringen, welche bekanntlich vom reichsländischen Ministerium herausgegeben wird, versucht neuerdings, den Trauben- und Mosthandel zu fördern. Zu diesem Zwecke werden in dem erwähnten Blatte unentgeltlich Listen der Produzenten veröffentlicht. Auch die Einfuhr fremder Trauben will man erschweren, indem man diese auf die Qualität, Reife, Ver packung etc. prüft und hofft, den in diesem Jahre in vorzüglicher Qualität zur Verfügung stehenden heimischen Produkten dadurch im Absatz förderlich zu sein. — Die Erschwerung des deutschen Handels nach Russland tritt neuerdings wiederum bei dem Export von Wein hervor. Es verlautet, dass das russische Landwirtschafts- Ministerium ein besonderes Laboratorium ein richten will, worin alle nach Russland impor tierten Weine chemisch untersucht werden. Man beabsichtigt, überhaupt nur Weine in Flaschen, nicht mehr in Fässern über die Grenze zu lassen. — Diese Massregeln werden die Ein fuhr der deutschen Produkte sehr erschweren; ausserdem ist fast zu erwarten, dass den fran zösischen Importeuren wiederum gewisse Vor teile zugesprochen werden. Es ist wohl sicher, dass noch weit mehr gefälschte und beschnittene Bordeauxweine als deutsche Rhein- und Mosel weine nach Russland eingeführt werden. — Die Weinlese in Rhein-Hessen hat bereits Anfang des Monats begonnen, und der Ausfall soll recht befriedigend sein, sowohl was Qualität wie Quantität anbelangt. Es wurden 90 bis 95 Grad nach Oechsle festgestellt. Auch der Handel in älteren Jahrgängen ent wickelt sich infolgedessen äusserst lebhaft. — Die reichen Obsternten in Deutschland haben einen bedeutenden Preis rückgang für verschiedene Fruchtarten zur Folge gehabt und es macht sich leider wieder um sehr fühlbar, dass wir in Deutschland nicht genügend vorbereitet sind, grosse Obsternten zu verwerten, d. h. die Früchte zu dörren und zu konservieren. Für den grossen Ausfall an Gemüse für ganz Mittel- und Ostdeutschland und bei den enormen Preisen, welche dafür gefordert werden, sollte man doch auch der Verwertung des Obstes noch weit mehr Inter esse entgegenbringen, denn hierdurch bietet sich ein Ausgleich, der für das wirtschaftliche Leben einen nicht zu unterschätzenden Faktor bildet. Ueber den Rückgang der Obstpreise kann man sich am einfachsten eine Vorstellung machen, wenn man die Preise liest, welche noch vor 10 Tagen bewilligt wurden. Es ist in nicht ganz 2 Wochen ein Rückgang um 50% eingetreten, so kosteten Portugieser Trauben Anfang September pro 100 kg 24 bis 28 Mk., während heute 14—16 Mk. bezahlt werden. Pfirsiche sind von 32—40 Mk. pro Doppelzentner innerhalb 8 Tagen auf 12—18 Mk. zurückgegangen. Für Zwetschen werden [gegenwärtig für 100 kg 6—7 Mk. bezahlt, während der Preis am 25. August noch fast der doppelte war. Auch Aepfel und Birnen sind pro Doppelzentner, ebenso wie Reineclau den für 10—16 Mk. in schöner gepflückter Ware zu kaufen. — Vom Bodenheimer Gurkenmarkt wird gleichfalls ein aussergewöhn lich hoher Preisrückgang gemeldet, an manchen Tagen mussten schöne Einleggurken pro 100 Stück mit 70 Pfg. infolge starker Einfuhr ver kauft werden. Offenbar fehlt es in letzterem Fall nur an genügender Herbeiziehung von Käufern, denn die Preise für Einleggurken sind in Norddeutschland so enorm hohe, dass sich sicher ein lohnender Absatz damit erzielen lässt. Bei den Kartoffelpreisen lässt sich zunächst ein Preisückgang erwarten, da das Angebot dort stärker ausfällt, als zuerst angenommen werden konnte und eine bedeutende Zufuhr von West- und Norddeutschland in Aussicht steht. — Signieren der Stückgüter. Bei der Abfertigung von Stückgütern entstehen für die Eisenbahndienststellen gewisse Schwierigkeiten daraus, dass ein grosser Teil der Versender die Frachtstücke mit 3—4 Buchstaben und 4 bis 6 Zahlen, sowie ausserdem noch mit Warenzeichen und Schutzmarken bezeichnet. Derartige umfangreiche Bezeichnungen verur sachen den Abfertigungsstellen Mehrarbeit und führen, wie sich herausgestellt hat, sehr leicht zu Irrtümern und Verschleppungen, da die Zeichen jedes Frachtstückes bei der Annahme und Verladung, bei der Umladung unterwegs, sowie bei der Entladung und Ausgabe auf der Empfangsstation mit den Frachtbriefangaben verglichen und laut angesagt werden müssen. Die Eisenbahnverwaltungen ersuchen deshalb die Handelskammern, die Verfrachter in ihrem Bezirk darauf aufmerksam zu machen, dass es sich im Interesse der schleunigen und sicheren Abfertigung dringend empfiehlt, die Frachtstücke möglichst einfach, durch höchstens 2—3 Buch staben und nicht mehr als vierstellige Zahlen zu signieren. Gegen die Anbringung von Schutzmarken sei zwar nichts einzuwenden, doch sei davon besser abzusehen, da die Ueber- sichtlichkeit zwecklos dadurch erschwert werde. Auf die deutliche Bezeichnung der Bestimmungs station sei vor allem der grösste Wert zu legen. Die Verwendung der wiederholt empfohlenen „Signierfahnen“ sei bei allen denjenigen Gütern, auf deren Oberfläche sich die Signatur nicht unmittelbar anbringen lasse, geboten. — Verkaufsgebühr für Versteigerung unanbringlicher Güter. Die am 9. und 10. September in Bern tagende ständige Tarif kommission wird sich unter anderem auch darüber schlüssig zu machen haben, ob es sich empfiehlt, eine Verkaufsgebühr für Versteigerungen unan bringlicher Güter einzuführen. Die Gärtner stehen jedenfalls einer derartigen Erschwerung dieser Versteigerungen nur sympathisch gegen über. Weiss man doch, dass aus Italien massen haft Blumen an fingierte Adressen abgehen, die dann für den Absender versteigert werden, da der Erlös ja noch immer lukrativ für ihn ist. Diesem Unfug würde durch eine solche Ver kaufsgebühr, wenn sie nicht zu niedrig ausfällt, wirksam gesteuert werden. — Das Verhängen der Schaufenster an Sonntagen ist in Hessen jetzt durch eine Verordnung aufgehoben worden. Es be steht nur noch für die Zeit von 9—11 Uhr während des Hauptgottesdienstes in Kraft. hat wohl am meisten zu dem Gelingen der internationalen Herbst-Ausstellung beigetragen. Viele, die früher fern geblieben waren, haben bei ihrem diesmaligen Besuch sicher einen recht günstigen Eindruck mit fortgenommen und man merkte, wie freudig überrascht sie von dem Gebotenen waren. Am Tage vor der Eröffnung herrschte be reits in den Hallen ein reges Treiben, überall tauchten bekannte Gesichter in- und aus ländischer Geschäftsfreunde auf, man grüsste sich, schüttelte sich die Hände und tauschte Worte der Anerkennung über die Schönheit des Gebotenen und die dekorative Anordnung in den Räumen. Diesmal war auch jeder Preisrichtergruppe ein mit den Hallen vertrauter Führer zugeteilt, so dass das unangenehme Suchen nach den einzelnen Ausstellungsobjekten, welches im Mai wiederholt hervortrat, ver hindert werden konnte. Dadurch war es mög lich, die Prämiierung bald zu beenden und schon am gleichen Tage das Resultat bekannt zu geben; auch das verdient hervorgehoben zu werden. Ueberall konnte man beobachten, dass die Leitung die früher gemachten Erfahrungen zu verwerten verstanden hatte und darin lag eine gewisse Gewähr für den Erfolg. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung betreten wir zuerst den sogenannten Hörder Pavillon, welcher, wie bereits zur Frühjahrs- Ausstellung, wiederum die Orchideen barg, die zu den sehenswürdigsten Objekten der Herbst- Ausstellung zählen. Wenn auch nicht ganz die Farbenpracht der Frühjahrs-Ausstellung erzielt werden konnte, so war immerhin das Gebotene sehr interessant, und man konnte gegenwärtig viele im Mai nicht blühende Arten bewundern. In der Mitte der Halle war eine Riesengruppe von L. J. Draps-Dom-Laeken-Brüssel arran giert. Riesenpflanzen von Dracaena Sanderiana, imposante Pyramiden von Croton und Heliconia illustris, letztere mit ihren grünen rot schattierten Blättern, durch welche gleichmässig weisse Adern laufen, einen vornehmen Eindruck machend. Weniger schön wirkte die Riesenpflanze von Nephthytis picturata, ein aber immerhin im posantes mächtig entwickeltes Exemplar mit metal lisch dunkelgiänzenden, wie aus Blech geformten, riesigen caladienartigen Blättern. Viel bewundert wurden die verschiedenen Schaupflanzen von Dieffenbachien, wobei uns besonders die Sorte imperialis auffiel, ebenso die grossen bunten Dracaenen und die verschiedenartigen Matanten. Bei den Dracaenen ist vor allem die Sorte „Pere Charon“ zu erwähnen, die mit ihren feurigroten, mit breiten rosa Bändern durchzogenen Blättern wohl die schönste neuere Sorte ist. Die Pflanze wächst ausserordentlich schnell, färbt sich brillant, und wird sich wohl bald überall als wertvolle Handelspflanze einbürgern. Von den Maranten erwähnen wir die schöne M. Binoti, ferner Kummeriana und variegata, ferner Van den Heckii, sowie orbifolia; man findet solche prächtigen Kulturpflanzen in dieser Stärke auf wenigen Ausstellungen. Auch Sphaerogyne imperialis und Cyclanthus bifidus sowie verschiedene Panda nus sind selten schöne Ausstellungspflanzen. Ein prächtiges Schauexemplar von Dracaena Godseffiana mit ihren kleinen mattgelbpunktierten Blättern, ebenso wie eine Riesenpflanze von D. Sanderiana fielen ganz besonders in die Augen. Beide Exemplare waren sorgfältig auf gebunden und imponierten durch die Gleich mässigkeit des Wuchses und die unzähligen Triebe. Neben diesen grösseren Schaupflan- zen hatte Draps-Dom auch eine Anzahl von kleineren Bertolonien und Sonerilen gebracht, welche in einem Glaskasten von ungefähr 4 m Länge untergebracht, vom Publikum viel be wundert wurden. Dieselbe Firma zeichnete sich auch durch eine sehr schöne Samm lung von Orchideen aus, unter denen neben Cypripedien sich auch eine Anzahl Oncidien und Cattleyen sowie Odontoglossum befanden. — Die bekannte französische Gartenbaufirma Anatole Cordonnier et Fils hatte äusser einer Gruppe prächtiger bunter Pandanus ein hübsches Sortiment Croton ausgestellt, worunter uns die Sorten: Fournier, Baron Frank, Baron A. de Rothschild, Mrs. Eug. Chantrier, Pres. Demole und Regoli durch ihre Farbenpracht ganz besonders gefielen. Sehr umfangreich war wiederum die von Otto Beyrodt - Marienfeld e bei Berlin arrangierte Orchideen-Ausstellung, Zunächst verdient hierbei eine mit der goldenen Medaille ausgezeichnete Cattleya gigas „Imperator“ mit riesigen Blumen hervorgehoben zu werden; die Lippe ist dunkel und weiss schattiert, am Ende des Schlundes sind ebenfalls zwei ganz weisse Flecken, ferner hebt der gefranste helle Rand die Grundfarbe noch besser ab. In der Bey- rodtschen Sammlung sind ausserdem noch sehr schöne Schaupflanzen von Vanda coerulea und V. suavis, sowie eine grosse Zahl jüngerer Pflanzen von Odontoglossum grande, Oncidium Marshallianum, eine schöne Gruppe verschie dener Cypripedien, ebenso Cattleya gigas und Harrisiana hervorzuheben. Ein grosses Sor timent, gegen 60 Sorten Cattleyen in gutent wickelten Pflanzen stellte Charles Maron- Brunoy — (Seine et Oise) aus, worunter die noch neuen Arten Cattl. Eldorado alba zierliche kleine weisse Blüten mit gelber Lippe, die aber nur für Liebhaber Wert besitzen dürften, auf fielen, ferner Cattl. Lady Ingram, cremeweiss mit goldgelbem Schlunde und karminrosa Lippe und eine weitere Neuheit, welche zu Ehren der Ausstellung erst hier getauft wurde und den Namen „Düsseldorfii “erhielt, deren prächtig kar minrosa Lippe von den weissen Sepalen sehr abstach. Dieselbe soll aus einer Kreuzung von Cattl. intermedia und Cattl. Mossiae hervorge gangen sein. Wunderbar schöne Cypripedien mit teilweise 60 cm langen Stielen, wobei jeder Trieb 2 bis 3 Blumen hatte, welche meist überein ander standen, brachte A. A. Peeters-St. Gilles-Brüssel. Auch die Phalaenopsis grandi- fiora dürften in ihrer klaren weissen Farbe ebenso wie jene Cypripedien ein ausgezeich netes Material für feinere Binderei, erstere be sonders für Brautbuketts, abgeben. Auch Vanda coerulea, die wiederholt in dieser Gruppe zu finden waren, wirkte mit ihrer mattblauen Fär bung ganz eigenartig schön. Als Neuheit wurde ferner noch C. Tittiana „Kronprinz“ von einer schwer zu beschreibenden Färbung, ausgestellt; man konnte sie mehrferrakottabraun bezeichnen mit noch dunklerer gefärbter, schön gefranster Lippe. Auch Cattl. Chamberlainiana ist eine prächtig gelbbraun gefärbte Abart mit karmin-purpurfarbiger Lippe. Sodann fiel die Cattl. Hardyana mit grossen goldgelben Flecken auf, überhaupt enthielt auch diese Sammlung manche prächtige Varietät. — Die bekannte Brüsseler Orchideengärtnerei Firmin Lambeau hatte sich gleichfalls wieder mit einer mannig faltigen Kollektion beteiligt, von denen wir nachfolgende Sorten hervorheben möchten. Äusser Dendrobium phalaenopsis in reich- blühenden Pflanzen sind es Cattl. guttata, Gas- kelliana und Leopoldi, in sehr schönen starken Schaupflanzen; auch die prächtige Vanda tri- color und suavis, sowie die Miltonia vexillaria formosa mit ihren matt kupferrosa auf eleganten Rispen sitzenden Blumen sind ebenso beachtens wert wie Odontoglossum crispum und Aerides Sanderianum. — Die nächste Sammlung von H. C. Haake, Baarn (Holland) zeigte schöne Pflanzen von Cypripedien, Cattleyen und Odon toglossum in verschiedenen guten Handels sorten. Die Freiherrlich von Fürstenbergsche Schlossverwaltung von Hungenpoet-Mintard