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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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2 Hessen-Nassau, Lübeck, Leipzig, Schleswig- Holstein, Oberbarnim-Uckermark, Ostpreussen, Taunus-Lahnthal eingegangen, in denen sich eine ehrliche Arbeit zum Wohle des Verbandes kund tat, aber keiner ist zur Beratung gekommen. Der Vorstand hatte es unterlassen, eine sachgemässe, kiärende Bearbeitung dieser Vorschläge vor zunehmen. Er hüllte sich in ein Stillschweigen da, wo es seine Pflicht gewesen wäre, zu reden. Er erklärte nur, dass er sich ab lehnend verhalte und eröffnete eine ziel- und planlose Generaldiskussion, der es an jeder straffen, energischen Führung fehlte. Was bedeutete wohl diese Taktik des Vorstandes? Meinte er, die Delegierten mögen sich müde reden? Er tat selbst keinen Einhalt, als die Redner aus dem Hundertsten ins Tausendste kamen. So rann Stunde um Stunde dahin und nur wenn ein Redner den Vorstand angriff, da fand er die nötige Beredsamkeit, um sofort alle Angriffe abzuwehren. Dann fiel die Leitung wieder in ihr trappistisches Schweigen zurück. Es muss hier offen ausgesprochen werden, dass der derzeitige Vorstand leider nicht imstande ist, die Sache von der Person zu trennen. Sein Verhalten Becker-Wies baden gegenüber, der für die Kommission zur Bearbeitung der Reformvorschläge ein sehr eifriges, nützliches, erfahrenes Mitglied gewesen wäre, war rein persönlicher Natur und erweckte eine grosse Misstimmung in der Versammlung. Man hörte teilweise gar nicht mehr darauf, was verhandelt wurde. Einzelne studierten die ausgelegten Reklameblätter, andere unterhielten sich, als sei ein allgemeines Kolloquium ange setzt, wieder andere beschäftigten sich mit ihren Kaffeetassen, Biergläsern, Weinflaschen oder schrieben zärtliche Postkarten an ihre Lieben daheim, und eine nicht minder grosse Zahl verliess den Saal, um sich zur Wagenfahrt durch die Stadt zu rüsten. Es fehlte nur noch, dass sich auch welche zu einem solennen „Doppelkopp“ zu sammen fanden! Ja, wohin soll denn diese Interesselosigkeit führen? So kann es doch in den Verbandssitzungen nicht weiter gehen. Hier musste der Vorstand eingreifen und, er haben über persönliche Kleinlichkeiten, Disziplin üben, damit die Debatte nicht ins Uferlose aus einanderlief. Die 28 Stimmen, welche sich auf Becker-Wiesbaden vereinigten, und denen nur 32 gegenüber stehen, unter denen sich die Stimmen des Vorstandes selbst befinden, werden ihm gezeigt haben, wie die Hälfte der Orts gruppen denkt. Weg mit allen persönlichen Motiven! Dem freien Manne das freie Wort gönnt! Wer über das Ziel schiesst, dem wird sachlich erwidert, aber nicht gleich getan, als ob ein crimen laesae majestatis vorliege, als ob man ein Verbrechen an der Würde des Vorstandes begangen habe. Die eigentlichen Standesfragen und Fragen, welche die Geschäfts lage betreffen, sind auch in Düsseldorf wieder in aller Eile beantwortet worden. Die Anträge wurden durchgepeitscht. Man hatte keine Zeit mehr. Die Wagen warteten. Das ist ein schwerer Misstand, der sich nicht zum ersten Male zeigt. Auch das „Handelsblatt“ eifert dagegen und wir unterschreiben Wort für Wort die darin gegebenen Ausführungen. Nur ver schweigt es, wen die Schuld dabei trifft. Wir sprechen es offen aus: Die Leitung der Ver sammlung! Jetzt heisst es: Hand ansWerk! Schnelle und energische Arbeit der Kommission! Rechtzeitiges Hervor treten mit dem Reformplan! Hand ans mit gleichfarbigem Band sowie ein Vasenbouquet aus Tritoma und Dahlien in derselben Färbung zeugten von dem guten Geschmack des Aus stellers. Karl Lehmann, im Hause Franz Wilde-Köln, schickte ein Spinnrad ein, welches mit Kaiserin-Rosen und Lilium lancifolium album sowie Asparagus dekoriert war. Ebenso gefiel uns von ihm ein Palmenarrangement mit einem Riesenbukett von Lilium auratum, auf dem Untergrund verziert mit schwarzem Krepp, aber die mächtige lila Schleife passte keinenfalls, weder zu den Blumen, noch konnten wir uns sonst erklären, was den Aussteller zur Wahl dieser Farbe veranlasst habe. Ein dicht gebundenes Kreuz von weissen Eriken, verziert mit Lilium lancifolium album hatte Anna Gnerikow im Hause W. Schiffer ausgestellt. Die Arbeit war mit grosser Sorgfalt, sowohl was die Form des Kreuzes wie auch die Verzierung anbe langt, hergestellt; auch ein Kranz von Dahlien „Kriemhilde“ und ein Arrangement von rosa farbenen Lilien und Testout-Rosen waren gleich geschmackvoll. Nicht so gefiel uns das Körb chen mit Kaiserin-Rosen, denn letzteres musste für die Menge der Blumen als viel zu klein berechnet werden, beides harmonierte daher nicht zusammen. Th. Schütte-Neuenahr zeigte einen Kranz aus Dahlien „Count, of Pembroke,“ welcher mit Primula obconica und lichtem Grün sehr schön vereinigt war. Bei einem anderen Kranz von Ernst Guhl im Hause Hermann- Hamburg waren Hydrangeen verwendet, mit Seerosen und Kaiserin-Knospen schön durch stellt, unter Benutzung von silbergrauen Be gonienblättern ; auch diese Arbeit bot eine recht gute Leistung. Hermine Lamm im Hause Schnitzler-Düsseldorf hatte äusser einem Kranz von Viburnum-Beeren und gleichfarbigen Dah lienblumen einen recht geschmackvollen bunten Waldkranz eingeschickt; bei einem anderen breiten Kranz, der ebenfalls eine sorgfältige Werk, damit es nicht zuspät wird! Hoffen wir, dass die Krisis zum Heile der Handelsgärtner Deutschlands glücklich überwunden werde. Handelskammer-Berichte über den deutschen Gartenbau 1903. XIX. Dresden. Obstbau und Obsthandel. Die Obst ernte des Jahres 1903 hat nach dem Berichte unseresRottwerndorferGewährsmannes seine im vorigen Jahre ausgesprochenen Befürchtun gen bestätigt. Kirschen, Pflaumen und Zwetschen hatten noch von der Hitze des Frühsommers Nutzen, aber das für den Obst bau wesentliche Kernobst wurde von den heftigen Stürmen Anfang September zum gröss ten Teile abgeworfen. Viele spätreifende Kern obstsorten hatten nur geringen Früchteansatz gehabt. Dagegen trugen einige frühreifende Sorten reichlich, besonders Bäume, die in war men Lagen oder an Strassen stehen, da der Strassenkörper stärker als der mit Gras be wachsene Boden erwärmt wird. Die aus rauhen Lagen (Rauhe Alb, Schweiz) stammenden Sor ten, zumal Mostbirnen, trugen gut. Aepfel und Birnen gaben eine so geringe Ernte, dass schon Mitte September bei unserem Berichterstatter die Tafel- und Wirtschaftssorten I. Wahl im voraus bestellt waren. Die Preise hatten zwar etwas angezogen, konnten jedoch den Ausfall nicht decken. Da die Verbraucher jetzt auf fremde Zufuhr angewiesen sind, wird der Wunsch nach einer baldigen und vollen Ernte schon deshalb ausgesprochen, damit Amerika sich nicht gar so fest auf dem deut schen Markte festsetzt. Obstkenner werden zwar im allgemeinen deutsche Aepfel den ame rikanischen vorziehen, aber die Zahl der sach verständigen Käufer und besonders Käuferinnen sei hier nicht gross. — Kirschen und zum Teil auch Weichsein brachten eine gute Ernte. Da diesmal die kühle Witterung ein überstürztes Abernten verhinderte, hielten sich auch die Preise. Abgesehen von trockenen Lagen wurden Zwetschen und Pflaumen hinreichend geerntet. Walnüsse blieben ohne Ertrag; sie verschwinden überhaupt mehr und mehr, da sie sehr unregelmässig tragen und mit ihren weit laufenden Wurzeln den Boden aussaugen. Der Geschäftsgang in der Baumschule un seres Berichterstatters war wiederum besonders im Herbste ausserordentlich lebhaft. Auch für das Frühjahr 1904 liegen schon viele Bestel lungen vor. Die Arbeitsverhältnisse sind un verändert. Wie eine Früchtegrosshandlung aus Dresden mitteilt, wurden frische Aepfel hauptsächlich aus Steiermark, Ungarn, Tirol, Italien und Amerika bezogen. Bei der geringen einheimischen Ernte und den knappen und teuren sonstigen Lieferungen steigert sich der Absatz amerikanischer Aepfel trotz hoher Preise sehr, zumal besonders gute Ware ge liefert wurde. Pflaumen wurden bei mittleren Preisen hauptsächlich aus Böhmen, dazu auch aus Ungarn bezogen. Die serbischen Pflaumen waren für die weite Beförderung zu wenig halt bar. Frühpflaumen kamen in geringen Posten aus Italien. Getrocknete Früchte wurden bei mittleren Preisen aus Kalifornien, Bosnien und Oesterreich bezogen. Der Umsatz war von durchschnittlicher Höhe; da aber das Ge schäft in zuviel Händen liegt, werden die Preise gedrückt und dadurch der Nutzen verringert. Die Geschäftsunkosten wachsen da gegen mit den höheren Ansprüchen der Kund schaft. Handel mit lebenden Blumen und Pflanzen. Der Geschäftsgang im Handel mit Blumen, lebenden Pflanzen und Erzeug nissen der Ziergärtnerei wird in fünf uns vorliegenden Berichten aus Dresden und der näheren Umgebung von Dresden verschieden beurteilt. Zwei Berichte bezeichnen den Absatz als gut oder mittel, die anderen klagen über Rückgang des Geschäfts infolge der abnehmen den Kauflust. Namentlich auf die Verwendung von Blumen bei festlichen Gelegenheiten haben die schlechten Erwerbsverhältnisse ungünstig eingewirkt, und an die Stelle der Luxusbinderei sei die Bedarfsbinderei getreten. Topfpflanzen wurden nach einem Berichte gern gekauft. Eine Firma hat in Rosen, Obst- und Allee bäumen guten Absatz bei steigenden Preisen erzielt; neben Deutschland sei wie bisher Oe sterreich-Ungarn und Russland ihr Hauptabsatz gebiet. Wie uns verschiedentlich mitgeteilt wird, geht das Angebot von Blumen und Pflan zen mehr und mehr über die Nachfrage hinaus, da Unkenntnis des Geschäftszweiges viele zur Gründung von Blumengeschäften veranlasse, zumal kein grösseres Anlage- und Betriebskapi tal erforderlich sei. Infolgedessen werden die Preise gedrückt. Ebenso wirke die Ausdehnung der Kulturen in einigen Grossgärtnereien. Wie im Vorjahre wird über die zollfreie Einfuhr von Blumen aus dem Süden geklagt, die verschie dene Firmen veranlasst habe, die Kultur von Veilchen und gefüllt blühenden Primeln zum Blumenschnitte aufzugeben. Dem genannten Wettbewerbe gegenüber behaupten sich dagegen verschiedene inländische langstielige Blumen, wie Flieder und Rosen. Die Geschäftsunkosten bei mehreren der berichtenden Firmen steigen beständig. Namentlich für Ladenmiete und für die Unterhaltung einer reichhaltigen Schaufen sterausstattung sei immer mehr aufzuwenden. Die . Klagen einer Firma über den Wettbewerb der Blumenhändler auf dem Altmarkte werden wiederholt. Die Zahlungsverhältnisse werden nur von einer der berichtenden Firmen als gut bezeichnet. XX. Weimar. Die im vorigen Jahre geschilderten Ver hältnisse haben sich nach dem eingegangenen Berichte nicht gebessert; sowohl für die Land schaftsgärtnerei und das Blumengeschäft sind sie sogar noch schlechter geworden. Zweifel los wird dem letzteren auch durch die unge bührliche Reklame gewisser Konkurrenzgeschäfte Abbruch getan. Aufträge auf Gartenanlagen mangeln fast vollständig und in den Schau fenstern prangt wieder der herrlichste Flieder, zur Freude der — Vorübergehenden. „Leider hat der Niedergang, wie dem Bericht wörtlich entnommen wird, auch des Baumschulenfaches sich bemächtigt, und es klingt wie eine Ironie, zu vernehmen, wie berufene Förderer des Obst baues sich freuen, dass ihre Zöglinge auch in diesem Jahre wieder so zahlreich gesät haben. Als ob es nicht genug wäre, mit den aus zu sammengesteuerten Mitteln geschaffenen pomo- logischen Versuchskrankenhäusern, wie sie hier zulande die Entwicklung des Obstbaues hemmen. Wohin soll es führen, wenn das Interesse des Schülers an solche Bäumchen gefesselt wird, die stets unter dem Durchschnitt bleiben und eben nur das Besondere haben, dass sie von ihm selbst gezogen sind? Gewiss, wer Bäume züchtet, der erst wird sie recht lieben. Ist es aber dazu erforderlich, dass auf hundert kleinen Beeten in Gärten und Gärtchen gesät und ver schult, veredelt und formiert und probiert wird, so dass man 90% aller gepflanzten Bäume als Krüppel ansprechen muss, die nur zu bestätigen scheinen, dass der Obstbau bei uns nichts fruchtet? Dabei wäre der Obstbau berufen, eine sehr wesentliche Quelle unseres heimischen Wohlstandes zu sein, auf deren Ergiebigkeit wir nur deshalb noch warten, weil sie falsch gefasst worden ist.“ XXI. Görlitz. Nach dem vorliegenden Bericht war der Um satz bedeutend kleiner und das Geschäftsergeb- nisim Vergleich zum Vorjahre ein recht schlechtes. Der Betrieb musste eingeschränkt werden und sind auch die Aussichten für das kom mende Jahr keine guten. Infolge des schlechten Geschäftsganges wur den die Einkäufe beschränkt und konnte der Bedarf aus den Beständen der eigenen Kulturen gedeckt werden. Kredit wurde bis zu 12 Monaten in An Spruch genommen und traten Verluste bei Gärtnern und Bauunternehmern ein. Auf den Umsatz in Baumschulartikeln wir ken hauptsächlich die aus Holland kommenden Wagenladungen Pflanzen usw., die hier meist bietend verkauft werden, hemmend. Dazu kommt noch der Wettbewerb mancher Gross grundbesitzer auf dem Lande, welche die Er zeugnisse ihrer Baumschulen zu sehr niedrigen Preisen verkaufen können. Rundschau. Handel und Verkehr. — Nach Britisch-Ostindien bestimmte Preislisten, überhaupt alle Geschäfts- zirkulare, die mittelst Postschiff, Drucksachen oder Paketpost eingeführt werden, bleiben zu nächst zollfrei. — Gemüsehandel mit Madagaskar. Im Jahre 1903 hat Madagaskar für 141565 Fr. (127960 Fr. im Vorjahre) an frischen Gemüsen eingeführt. Bei trockenen Gemüsen bewertete sich die Einfuhr auf 112177 Fr. (152832 Fr. im Vorjahre) und bei Gemüsekonserven auf 219 574 Fr. (250741 Fr. im Vorjahre). Die Länder, welche bei der Einfuhr beteiligt sind, sind hauptsächlich Frankreich und die franzö sischen Kolonien. Es melden sich aber auch andere Länder neuerdings als Importeure. Die Ausfuhr aus Madagaskar erstreckte sich lediglich auf Erbsen, in denen dort die Kultur im grossen getrieben wird. Der Ausfuhrwert betrug 1903 insgesamt 281 778 Fr. gegen 374770 Fr. im Vorjahre. — Die Einfuhr von Pflanzen nach Belgien ist nach Aufhebung des Nebenzoll amtes zu Wolberg über das Zollamt Rosenberg gestattet. Ausgenommen sind Weinreben etc. — Die bisherige Zollfreiheit für Kataloge und Preislisten, welche in die Länder des australischen Zollge bietes gesandt werden, erlischt am 1. Sep- Arbeit zeigte und bei dem ausschliesslich weisse Seerosen verwendet waren, konnten wir leider den Namen des Ausstellers nicht erfahren. Den schönsten Kranz von Wald-Eriken, verziert mit Dahlien „Prinzess Luise Victoria“ und gleich farbigem Band hatte unstreitig Cilli Suhl im Hause H. Mayer jr.-Düsseldorf gebracht. Auch ein zweiter Kranz von lilafarbenen Astern und Lilium auratum gefiel uns ebensosehr wie das ausgestellte Brautbukett. Marie Krewerth im Hause Gebr. Marx-Düsseldorf bot in einem kleinen Arrangement von Salvienblumen, in einer silbernen Vase ausgestellt, ein ganz vor zügliches Ausstellungsobjekt. Auch das stim mungsvolle Band, überhaupt die Einfachheit des Arrangements gefiel ausserordentlich; ge schmackvoll arrangiert war auch das von ihr gebrachte Fruchtkörbchen. Eine Staffelei von Carola Peters unter Verwendung von Catt- leyen und Laelien, durchstellt mit duftigem Grün, repräsentierte sich recht schön. Auch der eingeschickte Korb hätte sicher Beifall gefunden, wenn nicht zuviel Blumenmaterial hierbei verwendet worden wäre. Ein zweites Spinnrad von Otto Bölliger im Hause H. Caasmann jr. war recht zierlich von Hydrangeen, Testout und Tuberosen zusammen gestellt; eine ebenso saubere Arbeit bot das Brautbukett und der Brautkranz von demselben. Die Phantasiearbeiten von Wischnewsky- Hagen, die dem Künstler sicher viel Arbeit gemacht haben, fanden weniger Anklang. Er hatte einen Fächer, einen Luftballon mit Gondel ausgestellt, ebenso ein Trauerarrangement von gefärbten Cycaswedeln, die auf alle mögliche und unmögliche Art gedreht und gewunden waren. Der von Curt Breyer-Zerbst aus gestellte Lorbeerkranz war viel zu ungleich mässig, dagegen verdient ein von ihm einge sandter Korb von Lilium longiflorum erwähnt zu werden. Carl Roitzheim - Düsseldorf brachte einen Kranz von feinem Koniferengrün, der infolge der sorgfältigen Arbeit und der tadellosen Zusammenstellung ebenso ansprach, wie ein Kranz von demselben Aussteller von Eriken unter Verwendung einer gleichfarbigen karminrosa Schleife. Zum Schluss möchten wir noch einen sehr schön gebundenen Kranz von P. Remets im Hause Fuss-Düsseldorf, bei welchem Seerosen verwendet waren, er wähnen; ebenso gefiel uns von diesem ein grösserer Korb mit Tritoma und gleichfarbigen Dahlien als Füllung. Das dürften die hauptsächlichsten Werke sein, welche aus den 500 eingeschickten Ar beiten hervorgehoben zu werden verdienen. Wir haben gern und mit besonderem Vergnügen dieser Ausstellung so eingehend gedacht, da tatsächlich unsere Erwartungen weit übertroffen wurden, und die Leistungen der Angestellten in unserer Berichterstattung nicht zu kurz kommen sollen. Die Idee der Ausstellungs leitung, eine derartige Konkurrenz zu veran stalten, verdient besondere Anerkennung. Nur etwas mehr Ordnung, mehr Platz, hellere Räume, vielfach ein besser wirkender Hintergrund für die einzelnen Schaustücke, dann musste noch eine weit effektvollere Wirkung erzielt werden. Wenn aber die grosse internationale Bindekunst- Ausstellung eine verhältnismässig ebenso rege Beteiligung erfährt, dann findet ein ungeheurer Aufwand von Mühe und die Verwendung eines kostbaren Blumenmaterials statt. Der geschäft liche Nutzen aber, das können wir nicht ver schweigen, wird für die meisten Aussteller sehr bescheiden sein. Es werden aber von der Aus stellung in Düsseldorf grosse Anstrengungen für die ideale Richtung unseres Berufes ge fordert, wir hätten gern einen besseren mate riellen Nutzen gesehen und sind auch heute noch der Ansicht, dass die Mühe und Kosten für eine in die blumenarme Zeit des Septembers gelegte internationale Bindekunst - Ausstellung niemals im Einklang mit dem Erfolg stehen können. lieber die Einwirkung von Gasen auf die Pflanzen. Schon wiederholt haben wir uns mit die sem Thema im „Handelsgärtner“ beschäftigt, sei es, dass wir bei Entschädigungsansprüchen, die selbständige Handelsgärtner oder Baum schulenbesitzer an benachbarte Fabrikinhaber gestellt haben, um Rat gefragt wurden, sei es, dass wir im allgemeinen auf die schädliche Wirkung von schwefeliger Säure, Rauch etc. auf die Pflanzenwelt hingewiesen haben. Auch in unserem Berichte über die wissenschaftliche Abteilung auf der Düsseldorfer Gartenbau-Aus stellung haben wir auf die Untersuchungen des Professors Wieler in Aachen über Rauch beschädigungen aufmerksam gemacht und die einzelnen Fälle kurz beschrieben. Mit der Entstehung neuer Fabrikbetriebe ausserhalb der Städte und damit sehr oft in der Nähe von Gärtnereien, wo der Kohlenrauch zu einem gefährlichen Feind der Vegetation und im be sonderen gewisser gärtnerischer Kulturen wird, haben die Botaniker den durch Fabrik- und Hüttenrauch bewirkten anatomischen Verände rungen der Pflanzengewebe immer mehr Auf merksamkeit geschenkt. Wir haben daher über das Wesen der äusseren Rauchbeschädigungen heute schon ein ziemlich klares Bild erhalten, noch weit geringere Kenntnisse indessen be sitzen wir über das innere Wesen, d. h. über den physiologischen Vorgang bei der Beschä digung durch Rauch. Der erste Pflanzenphysiologe, der sich damit eingehend beschäftigt hat, ist der schon ge-
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