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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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Man trat sodann in die Beratung des An trages der Verbandsgruppe Lübeck ein: „für das Jahr 1904 einen einmaligen „Zuschussbeitrag von 2 Mk. pro Mit- „glied zu erheben. Zu welchem Termin „dieser Beitrag zu zahlen ist, bestimmt die „ Hauptversammlung. “ Derselbe wurde von der Ueberweisung an die Kommission ausgenommen. In längerer Debatte, in welcher auch die Ansicht auftauchte, man solle sich auf eine freiwillige Spende der 2 Mark seitens der Handelsgärtner verlassen, was jedoch grossen Widerspruch fand, gab man auch der Anschauung Ausdruck, dass ohne die Zahlung der 2 Mk. der Verband nicht im stände sei, weiter zu existieren. Die Arbeitnehmer brächten viel grössere Opfer. B1 u t h - Steglitz wollte zwei Artikel aus der „Allgemeinen deutschen Gärtnerzeitung“ und der „Deutschen Gärtner zeitung“, welche sich mit dem Verband beschäf tigen, zur Vorlesung gebracht wissen, doch wider sprach dem die Versammlung. Hierauf wurde in namentlicher Abstimmung gegen 17 Stimmen der Antrag Lübeck angenommen. Als Termin zur Einziehung wurde der 1. Januar 1905 bestimmt. Damit schlossen die Beratungen des ersten Tages. Der Abend rief die Teilnehmer im Festsaale der Tonhalle zum Festmahl, das eine stattliche Tafelrunde aufwies. Loock- Berlin leitete die Reihe der Trinksprücke durch einen Toast auf Kaiser Wilhelm II. ein, worauf Bluth-Steglitz ein Telegramm mitteilte, in welchem der Dank des Kaisers auf den an ihn erfolgten Huldigungsgruss ausgesprochen wird. Weitere Tafelreden folgten. E s c h - Wickrath sprach auf den Verbands vorstand, Kaiser- Sulza auf die Damen, Sehr öder-Kiel auf die Düssel dorfer Kollegen u. s. w. Die Tafel war mit frischen Blumen und Bindegrün anmutig de koriert. Am Dienstag Vormittag wurden die Ver handlungen wieder aufgenommen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Bluth-Steglitz fol gende Erklärung ab: Da der Vorstand aus den Vorgängen am ersten Verhandlungstage des diesjährigen Verbandstages, insbesondere aber aus dem Beifall, mit welchem die Ausführungen des Herrn B e c k e r - Wiesbaden, welche dem Vorstand ein leichtfertiges Gebaren in der Geldwirtschaft vorwarfen, von einem Teil der Delegierten begrüsst worden sind, sowie auch aus den Anfeindungen, welche in letzter Zeit gegen die Verbandsleitung fortgesetzt erfolgten, hat erkennen müssen, dass er dasVertrauen der Verbandsmitglieder nicht mehr be sitzt, gibt er hiermit seine Aemter in die Hände der Hauptversammlung zurück.“ Dieser Knalleffekt führte dazu, dass man eine Kommission ernannte, welche die sofort vom Vorstandstische abtretenden Vor standsmitglieder bereden sollte, die Leitung weiter zu behalten. Die Kommission sollte dem Vorstand ein „Vertrauensvotum“ überbringen. Der Vorstand erklärte sich infolgedessen auch bereit, die Verhandlungen weiterzuführen, und sein Amt, jedoch längstens bis zum 1. Januar 1905, weiterzuverwalten. Ein längeres Verbleiben in den Aemtern sei ausgeschlossen. Die Vorstandsmitglieder nahmen alsdann wieder am Vorstandstische Platz. Es kam der Antrag der Verbandsgruppe Niederrhein zur Verhandlung dahingehend: „Die Hauptversammlung wolle beschliessen, „dass der Verbandsvorstand beim Reichs- „Versicherungsamtdie Einführung besonderer „Gefahrenklassen für Gärtner in der land- „wirtschaftlichen Berufsgenossenschaft be- „antrage, bezw. die bisher gemachten Ver- „suche einer solchen Anbahnung mit Energie „fortsetze.“ In der Debatte wies man darauf hin, dass die Beiträge, welche von Gärtnern zur land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossen schaft erhoben werden, viel zu hoch im Hin blick auf die vorhandenen Gefahren in Gärtnerei- betrieben seien. Es wurde dies an einer Reihe von Beispielen aus der Praxis erläutert. Da die Einführung einer besonderen gärtnerischen Be rufsgenossenschaft wegen der zu hohen Ver waltungskosten Schwierigkeiten bereitet, stimmte man den Ausführungen der Gruppe Niederrhein auf Einführung eigener Gefahrenklassen, wo solche nicht bereits bestehen, zu, nahm aber zunächst einen Abänderungsantrag an, nach welchem das Reichsversicherungsamt ersucht werden soll, die Provinzialabteilungen anzuweisen, dass die Bücher der Landwirte und Gärtner in der Verwaltung getrennt gehalten werden. Hiernach entspann sich plötzlich wieder eine neue Debatte über das Verhalten des Vorstandes. Es wurde eine Kommission gewählt, welche ver suchen sollte, den Vorstand zu bewegen, noch bis zur nächsten Hauptversammlung sein Amt bei zubehalten. Im Ablehnungsfälle sollte die Kom mission Vorschläge zur Neuwahl des Vorstandes machen, da bei einem Rücktritt des Vorstandes am 1. Januar 1905 sich ja eine neue Hauptver sammlung notwendig machen würde. Die Reden und Gegenreden darüber dauerten bis 1 Uhr mit tags und wurden dabei leider persönliche Fehden nicht unterdrückt. Zu der gewählten Kommission gehörten die Herren Ziegen balg-Laubegast, Stoffregen-Dortmund, Jungclaussen-Frank furt a. O., Kliem-Gotha und Neumann-Zeh lendorf. Die Verhandlungen ergaben, dass der Vorstand das Amt bis Ende 1905 beibehalten will, es jedoch ablehnt, an den Arbeiten teil zunehmen, welche die Reformen im Verbände betreffen. Der Antrag der Gruppe Oberes Erz gebirge, dass beim deutschen Eisenbahnrate, sowie den deutschen Eisenbahnverwaltungen dahin zu wirken sei, dass Pflanzensendungen, welche deutschen Ursprungs seien, bei Eintritt von Frostwetter, in genügend geheizten Räu men aufbewahrt, sowie in geheizten Wagen befördert werden, gab zu einer Debatte nicht Veranlassung, weil der Vorstand erklärte, dass er die Angelegenheit weiter verfolgen wolle. In Kürze, aber in überaus interessanter und mit Beifall aufgenommener Weise begründete Hübner-Tschansch den Antrag der Verbands gruppe Breslau und Umgegend, an den zuständigen Staatsminister in Preussen heran zutreten, damit die schädigende Konkurrenz der Friedhofsgärtnereien beseitigt werde. Bluth-Steglitz teilte im Anschluss daran mit, was der Vorstand des Verbandes in der An gelegenheit bereits getan habe. Man hat sich an das Kultusministerium gewandt, aber bis jetzt kein Entgegenkommen gefunden. Der Antrag Breslau, auf den wir noch zurückkommen werden, wurde dann ohne weitere Debatte angenommen. Der Antrag der Verbandsgruppe Schleswig- Holstein : „Die Hauptversammlung wolle beschliessen, „dass dem heimischen Obstbau eine best- „mögliche Vertretung durch den Verband der „Handelsgärtner Deutschlands zu teil wird,“ fand ebenfalls Annahme seitens der Versamm lung. Den Rest der Beratungen bildeten die Wahlen. Becker-Wiesbaden erklärte im voraus, dass er definitiv auf eine Wiederwahl verzichte, so lange nicht Reformen im Verbände ge schaffen seien. Die Wahlkommission schlug vor, im Vorstande Herrn Kretschmann-Pan kow, im Ausschuss Herrn Faiss-Stuttgart, sowie die ausscheidenden Rechnungsprüfer Krause-Neuhaldensleben, Sper 1 ing-Hildes heim, Ziegenbalg-Laubegast, Dietze-Steglitz und Tubbenthal-Charlottenburg wiederzu wählen, an Stelle von Becker-Wiesbaden aber Stoffregen-Dortmund neu zu wählen. Diesen Vorschlägen wurde allenthalben durch die Wahl entsprochen. Ein neuer langwieriger Streif entspann sich sodann wieder um die Wahl der Mitglieder für die Kommission, welche die Reformvorschläge bearbeiten soll. Es trat eine völlige Anarchie ein. Die Wahlkommission hatte Schmidt-Wahren, Lohse-Kirchen a. d. Sieg, Becker-Wiesbaden, Ehlers - Friedrichstadt und Schönicke-Oderberg vorgeschlagen. Da erklärte Bluth wieder, dass der Vorstand sofort sein Amt niederlegen würde, wenn Becker-Wiesbaden in die Kommission komme. Es spitzte sich also wieder alles rein persönlich zu. Von einzelnen wurde statt Becker-Wiesbaden nunmehr Jungclaussen in Vor schlag gebracht und schliesslich auch, aber nur mit 5 Stimmen Majorität, (33 :28) gewählt, was einen Pyrrhussieg für den Vorstand bedeutete. Als Ort der nächsten Hauptversammlung wurde von den in Vorschlag gebrachten Städten Berlin, Görlitz und Danzig der letztere gewählt. Damit schlossen die Verhandlungen, auf die wir in nächster Nummer einen Rückblick werfen wer den. An dieselben schloss sich eine Wagenfahrt durch die Stadt nach der Ausstellung und in dieser in „Altdüsseldorf“ ein heiteres Abschieds fest an. Handelskammer-Berichte über den deutschen Gartenbau 1903. XVIII. Zittau. Die am 15. November 1902 im Kammer bezirke plötzlich eintretende und bis Mitte De zember anhaltende Kälteperiode (— 15 bis 20° R.) hatte unter den Beständen der Gärtner erhebli chen Schaden angerichtet, der sich erst im Früh jahr 1003 in seiner vollen Bedeutung ermitteln liess. Namentlich unter den Beständen der hoch stämmigen und niedrig veredelten Rosen, sowie der Staudengewächse, der Erdbeeren und der sonstigen überwinterten Pflanzen waren erheb liche Frostschäden zu verzeichnen. Dasselbe gilt übrigens auch von den Baumschulen. Die Preise für die Betriebsmateralien der Gärtnereien (Fenster, Bretter, Stroh, Dünger, Blumentöpfe, Sämereien, Kalk) waren sämtlich denen des Vorjahres gleich. Koks und Kohlen waren teilweise sogar billiger zu beschaffen. Die Lohnverhältnisse sind unverändert geblieben. Gehilfen, sowie Arbeiter und Arbeiterinnen für leichte Arbeit waren in genügender Anzahl zu haben. Lebende Pflanzen in Töpfen, insbeson dere die Pelargonien, Fuchsien, Vanillen, Petu nien, Begonien, desgleichen die Pflanzen für Gruppen und Friedhöfe fanden guten Absatz. Die Vorräte von Hochstamm-Rosen und Efeu wurden in manchen Gärtnereien vollständig ge- geräumt. Auch die vielfachen Blütenstauden (Nelken usw.) wurden, wenn auch nur zu bil ligen Preisen, gut abgesetzt. Der Topfpflanzen handel nach Oesterreich scheint neuerdings etwas nachzulassen, was darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich zahlreiche Gärtner in den böhmischen Grenzorten niedergelassen haben. In der Blumenbinderei sowie im Handel mit frischen und getrockneten Naturblumen hatten die Zittauer Gärtner einen guten Geschäftsgang zu verzeichnen, und zwar sowohl hinsichtlich des Platzgeschäfts, als auch hinsichtlich des Versandes nach Oesterreich. Die Zittauer Ge müse-Ernte war im Berichtsjahre ziemlichygün- stig ausgefallen. Staudensalat und Blumenkohl wiesen eine gute, Sellerie und Rot- und Weiss kraut eine mittlere, Gurken hinwiederum eine geringe Ernte auf. Dass Möhren, Meerretich, Petersilien wurzeln, sowie Rotkraut in grossen Mengen aus anderen Gegenden, insbesondere aus Liegnitz bezogen werden, fällt weniger ins Gewicht, denn für die Zittauer Gärtnereien ist die Ernte in Salat. Blumenkohl und Sellerie ausschlaggebend. Die Waren werden in der Hauptsache nach Böhmen verwertet. Ausser dem werden auch grosse Mengen Blumenkohl nach Dresden und Chemnitz verschickt. In den Baumschulen des Kammerbezirkes wurden be sonders Obstbäume, Form- und Zwergobst, Ziersträucher, Koniferen, junge Pflanzen zur Weiterkultur, Obstunterlagen und Hecken ange zogen. Von den Obstwildlingen und Hecken pflanzen wurde ein grosser Teil des Vorrates schon im Herbste geräumt. Allerdings muss der Handel mit Obstunterlagen (Obstwildlingen), soweit sie aus Frankreich bezogen werden, wegen der Verseuchung der französischen Kul turen mit der Blutlaus aufs äusserste beschränkt werden. Bei der grossen Verbreitungsfähigkeit dieses Insektes ist es nicht möglich, Pflanzen aus den verseuchten Gegenden zu beziehen ohne die eignen Kulturen zu gefährden. Ein Handel fand daher, soweit der Bedarf nicht aus den eigenen Kulturen gedeckt werden konnte in der Hauptsache nur mit solchen Arten statt, welche von der Blutlaus nicht befallen werden. Ein ziemlich reges Geschäft wickelte sich mit Obstbäumen und Formobst ab, da die Bestre bungen der Obstbauvereine vielfach von gutem Erfolge begleitet waren. Die Preise der ver schiedenen Gehölzarten waren wegen der bereits erwähnten Konkurrenz des Auslandes nicht günstig, hinsichtlich der Koniferen waren sie sogar ganz ungenügend. Sie sind nach der Meldung eines Berichterstatters in den letzten 4 Jahren um die Hälfte gefallen. Wie schon im Jahre 1902, so wiederholen sich auch dies mal die Klagen über die Konkurrenz, die den Obstbaumzüchtern von der Oberlausitzer Obst- und Gartenbauschule zu Bautzen bereitet wird, wieder. Insbesondere wird darüber Klage ge führt, dass diese Schule so billig liefern könne, weil ihr an ihren Schülern billige Arbeitskräfte zur Verfügung stünden. Nach den Mitteilungen der Schule selbst (in ihrem 25. Jahresberichte) lagen während der ersten Jahre des Bestehens der Schule die Verhältnisse so, dass die Schüler je vormittags am Schulunterrichte teilnahmen, während die übrige Zeit zur praktischen Be schäftigung diente. Man ist hiervon abgekom men und hat die Einrichtung getroffen, dass die Schüler im Winter den Unterricht besuchen, während sie im Sommer im Gartenbetriebe als Gehilfen tätig zu sein haben. In der Regel aber werden als Gehilfen nur solche Schüler sehr ansprechenden neuen Aprikosensorte wurde der Name des sehr verdienstvollen Leiters der Obstausstellungen „Freiherr von Solemacher“ beigelegt. Von Holland war wieder die von früheren Ausstellungen bekannte Gesellschaft „West- landia“ vertreten, bei deren Sortiment einige sehr grosse Trauben in den Sorten Black Alicante und Gros Colman auffielen, ebenso schön waren die ausgestellten Pfirsiche und sehr grossfrüchtige Melonen, während das aus gestellte Kernobstsortiment zu wünschen übrig liess, auch auf die Bezeichnung der einzelnen Sorten war nicht die nötige Sorgfalt ver wendet. Von den französischen Züchtern hatte Louis Cottard-Argenteuil die schön sten Kaiser Alexander gebracht; von den Birnen in vorzüglicher Ware die Sorten Doyenne Boussock, Williams’ Christbirne, Her zogin von Angouleme und Doyenne du Comice. Eine sehr sorgfältige und vorzügliche Packungs methode war auf das Steinobst verwandt wor den, der feine Tau war auf allen Früchten noch sehr gut erhalten. E. Salomon et fils in Thomery hatte ein sehr reichhaltiges Sorti ment von Tafeltrauben eingesandt, worunter durch ihre sehr gute Ausbildung die bei den Sorten Muscat of Alexandrien und Chasselas Napoleon auffielen. Das Syndikat Primeuristes Franqais in Paris brachte äusser riesigen Melonen von den bekannten Pariser Cantaloup-Arten ein sehr reichhaltiges Sortiment Birnen, die Früchte waren teilweise sehr klein geblieben. Dr. Guillot und Clapps Liebling waren in sehr schönen Exemplaren vorhanden. Von allen eingesandten Tafel trauben waren hier die schönsten, worunter die Sorten Chasselas Napoleon und Franken thaler Präsident. Prächtige sehr grossfrüchtige Pfirsiche, welche in solcher Vollkommenheit nur das französische Klima erzeugt, waren in den Sorten Precoce de Hale, Imperiale Seeadler etc. ausgestellt. Auch G. Weinling, Montreuil hatte sehr schöne Pfirsiche gesandt. Dieses wäre ein allgemeiner Ueberblick über die 4. Sonderausstellung, ein grosser Teil von kleineren Einsendungen musste über gangen werden, um den Bericht nicht zu sehr in die Länge zn ziehen. Auch bei dieser Ausstellung konnten die Erzeugnisse des Aus landes ein Prüfstein für die deutschen Aus steller werden und dazu anzuspornen, den Obstbau in unserem Vaterlande auf eine immer höhere Stufe zu bringen, denn Stillstand ist Rückschritt und deshalb soll die Losung des deutschen Obstzüchters sein „Unermüdlich vorwärts“. Otto Wagner, Bonn. Die Handelspflanzen-Ausstellung und Sonder-Ausstellung des Vereins selbständiger Gärtner Rheinlands und Westfalens. Die Beteiligung an der Ausstellung deutscher Handelspflanzen in Düsseldorf war leider nicht so stark, wie man das von vornherein hätte erwarten müssen. Einerseits mag das daran gelegen haben, dass für die Handelspflanzen- Ausstellung selbst kein Programm aufgestellt worden war, und andererseits auch daran, dass die internationale Herbst-Ausstellung nur vier zehn Tage später abgehalten wird, zu welcher die meisten Firmen ihre ausstellungsfähigen Pflanzen reserviert haben mögen. Dennoch war das ganze Arrangement sehr gut geraten, und das eingesandte Material zeugte durchschnitt lich von guter, ja selbst vorzüglicher Kultur. Wenn wir auf die Einsendungen der ein zelnen Aussteller selbst eingehen, so ist zu nächst von F. Tann er-Düsseldorf eine grosse Palmengruppe von Kentien, Latanien, Areca sapida, Cocos Weddelliana und Cycas revoluta hervorzuheben, ausserdem schöne Schaupflanzen von Asparagus Sprengeri, diversen Farnarten und eine Gruppe blühender Pelargonien in vielen Sorten. Alfred Schmitz-Düsseldorf hatte eine Gruppe prachtvoll einfach und gefüllt blühender Knollenbegonien ausgestellt; H. Holtmann- Düsseldorf in voller Blüte stehende Agapanthus, Primula obconica, Asparagus Sprengeri, Plum- bago capensis und Hypericum Moserianum. Letztere dürften als Topfpflanzen noch wenig bekannt sein, sind aber zweifellos, wenn in voller Blüte stehend, als Ladenpflanzen, voraus gesetzt, dass sie sich als solche gut halten und namentlich die Ladenluft vertragen, was aber vom Aussteller durchaus versichert wird, von grossem Wert. Joh. Reinartz-Düsseldorf hatte in einer grossen Palmengruppe ältere Pflanzen von Chamaerops mit drei Meter hohen Stäm men, sowie starke Kentien und Phoenix ver einigt, ausserdem aber eine Gruppe bunter Aspidistra ausgestellt. Ganz besonderer Er wähnung bedarf eine grosse Nelkengruppe, be stehend aus der Sorte „President Carnot“, wovon jede Pflanze sich durch tadellose Kultur auszeichnete und durchschnittlich acht offene Blüten trug von Joh. Wirtz-Düsseldorf-Mörsen broich. Sehr schön waren auch die grossen Myrten, Adiantum und Primula obconica des selben Ausstellers. Eine Gruppe Lilium lanci- folium von F. Wiehe-Düsseldorf-Bilk fiel durch die schöne Ausbildung der Blütenstände auf, ferner sind die schön kultivierten Pflanzen von Adiantum und Araukarien zu erwähnen. Hart- stein sen.-Düsseldorf hatte eine Gruppe Fuch sien „Andenken an H. Henkel“ ausgestellt, desgleichen eine selten schöne Gruppe von Cocos Weddelliana, diverse Fame, schön ge färbte Ficus elastica und Ophiopogon jap. fol. var. Mit einer Gruppe prachtvoller Meteor Pelargonien war Joh. Leonhards-Vohwinkel vertreten. Küpper & Roesen-Grossenbaum brachten rot blühende Knollenbegonien, ferner eine grosse Gruppe blühender Pelargonien in der bekannten dunkelroten Sorte Raspail im- proved, die leuchtendroteDecoratorunddielachs- farbige Mme de la Roque. Wilh. Stoffregen- Dortmund hatte seine bekannte Handelsware in Phoenix und Kentien ausgestellt, wobei des weiteren Dracaenen, Pandanus, Ficus elastica. Aralia elegantissima etc. zu erwähnen sind. Von schöner Kultur zeugten die ausgestellten Medeola, Bilibergien in Blüte, Primula obconica und Adian tum von W. Winkelmann-Köln-Rodenkirchen, Von weiteren Ausstellern sind noch zu erwähnen: W. Lisken-Mörs mit einem Fuchsien-Sortlment, Boronien und Knollenbegonien; Otto Krüger Stockmann-Düsseldorf mit starken Adiantum in diversen Arten und gut entwickelten Myrten: P. Breinig-Mülheim (Rhein) mit Araukarien und Camellien eigener Kultur; Karl Scheid- Düsseldorf mit diversen Farnen; August Barthel-Duisburg stellte eine Begoniensorte als Neuheit aus, die aber nichts weiter als die schon seit zwanzig Jahren bekannte Sorte „Mme. Charrat“ zu sein schien. InhervorragenderWeise hatten sichBeterams Söhne-Geldern an der Ausstellung beteiligt. Vor allem sind ihre Lorbeerkulturen, und zwar besonders zwei- und dreijährige Pflanzen, von welchen letztere schon recht schöne Krönchen gebildet hatten zu erwähnen, und lieferten den Beweis, dass man auch in Deutschland imstande ist, ebensogut wie in Belgien schöne Lorbeer pflanzen zu ziehen. Ausserdem zeigte die Firma ein grosses Koniferen-Sortiment in „Gloria- Packung“. Die Firma Wasem & Lober meier, Ahlemer Thurm bei Hannover hatten an Asparagus Sprengeri und A. plumosus nanus, ferner an Araukarien, Prunus und Viburnum Düngeversuche in deutlich sichtbarer Weise
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