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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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4 Stammeltern wesentlich verschieden. Die Pflan zen sind rankig-kletternd von kräftigem Wuchs und ausdauernd, krautartig oder halbholzartig, am Grunde bis zu einer gewissen Höhe oft ganz holzig. Die Triebe sind einjährig bis auf die holzigen Teile, die ausdauern, glatt oder ganz leicht behaart und können in einem Jahre 5 bis 6 m Höhe erreichen. Die Blätter sind gegenständig, sehr unregelmässig geformt und ungleichmässig geteilt, mit rankenähnlichen Stielen, glatt und bläulichgrün; sie nähern sich in der Form derjenigen der Clematis coccinea. Die Blüten sind blattachselständig und bestehen aus 4 bis 6 Sepalen von unregelmässiger Form, meist glockenförmig oder horizontal abstehend, nach auswärts zurückgebogen. Die Farbe va riiert von karmoisinrot bis zart rosa und vio lett. Die Abstammung von CI. coccinea zeigt sich deutlich in den hochroten Nuancen. Von den verschiedenen Varietäten sind die drei folgenden besonders charakteristisch: Mme. Raymond Guillot, Triebe rötlich gefärbt, krautartig oder halbholzig an der Basis, ein jährig; Blätter stark geteilt, mit spitz-ovalen Blättchen. Blütenstiele rötlichbraun, einblütig ungefähr 15—16 cm lang, an der unteren Hälfte befinden sich zwei herzförmige Deck blätter. Die spitzen Knospen sind purpurrot und die aufgeblühten Blumen leuchtend purpur- karmoisinrot, Staubgefässe goldgelb. Die Va rietät ist entstanden aus Gipsy-Queen X CI. coc cinea. Die zweite Varietät, Mme. Moret, ist hervorgegangen aus einer Kreuzung von Comtesse de Bouchaud und CI. coccinea. Die Triebe sind krautartig oder halbholzig an der Basis, einjährig. Die Blätter sind geteilt, sehr unregelmässig gelappt; die Blütenstiele sind mehrblütig, 10— 11 cm lang und tragen 2 cm von der Basis entfernt ein Paar kurzgestielte Deckblätter. Die Knospe ist bei ihrem Erscheinen an der Spitze rot gefärbt, in der Nähe der Stiele dagegen bräunlichrot gezeichnet, mit dunkler gefärbten Adern. Die aufgeblühten Blumen sind leuchtend karmoisin. Die Sepalen sind ausserhalb weinrot gefärbt und mit einem aschgrauen Rand ver sehen. Die dritte Varietät, Mme. Lerocher, ist vollständig krautartig mit anfänglich grünen Trieben, die später eine rötliche Farbe annehmen. Die Blätter sind dunkelgrün und gross, stark geteilt und die Blättchen am Ende scharf zu gespitzt. Die Blütenstiele entspringen den Blatt achseln und tragen in der Regel drei Blüten, indem die mittlere Blüte die grösste ist und keine Deckblätter besitzt, die beiden anderen kleineren dagegen, die meist etwas später auf blühen, sind mit je zwei gegenständigen Deck blättern versehen. Die Knospen sind bei ihrem Erscheinen grünlich und werden nach und nach rosafarben. Aufgeblüht besitzen die Blumen in der Mitte jeder Sepale einen weisslichen Streifen, während der Rand zart rosa gefärbt ist; Staub gefässe goldgelb. Die Varietät ist entstanden aus einer Befruchtung von Ville de Lyon und CI. coccinea. — Die Erdbeere „Laxtons Reward“ eine Neuheit von diesem Jahr, die nächstes Früh jahr von den Züchtern Laxtons Brothers Bedford dem Handel übergeben werden soll, ist nach „Gard. Chronicle“ entstanden aus einer Kreuzung zwischen Royal Sovereign und British Queen. Die Neuheit soll sich durch einen kräftigen Wuchs auszeichnen, sehr früh tragen, und mittel früh reifen. Die Früchte erreichen eine ziem liche Grösse und sind meist von unregelmässiger Form. Im Geschmack soll sie Bedford Cham pion übertreffen, das Fleisch fest und die Farbe hochrot sein. — Lieber die Neuzüchtung von Erdbeersorten, wie sie bei den bekannten Neuheitenzüchtern Laxton Brothers, Bedford, gehandhabt wird, wird in „Gardners’ Chronicle“ folgendes geschrieben: Nachdem die Befruch tung stattgefunden hat, werden zuerst die Namen der Eltern festgesteilt. Die Früchte der ge kreuzten Pflanzen lässt man möglichst gut aus reifen und nach dem Pflücken vollständig trocken werden. Hierauf sondert man die Samen sorg fältig aus und sät sie sofort in kleine Pikier kästen in eine Erde, die zuvor möglichst stark erhitzt wurde, um etwa darin befindliche Pilz keime oder schädliche Insekten zu töten. Die Samen werden nur ganz dünn ausgesät und leicht mit Erde überdeckt. Ein Teil der Samen keimt sofort, der andere Teil erst im nächsten Frühjahr. Wenn die Aussaat nicht vor Anfang August vorgenommen werden kann, so wartet man am besten, bis der nächste Winter vorüber ist. Sobald dann die Sämlinge gross genug sind, werden sie in grössere Kästen pikiert und, nachdem sie hier genug erstarkt sind, ins Freie ausgepflanzt, wo sie stehen bleiben, bis sie Früchte tragen. Die vielversprechendsten Varietäten werden zu weiteren Versuchen aus gezeichnet und von diesen je ein halbes Dutzend Ausläufer zur Bewurzelung gebracht und dann weiter ausprobiert. Es dauert in der Regel ungefähr drei Jahre, bevor man Früchte erhält und ehe man überhaupt ein Urteil über den betreffenden Sämling bilden kann. Um aber eine Neuheit soweit zu prüfen, dass sie als eine wirkliche Verbesserung der schon existie renden Sorten in den Handel kommen kann, ist mindestens eine Zeit von 10 Jahren not wendig, da die Eigenschaften einer Sorte je nach der Art des betreffenden Sommers oft sehr abweichen. — Iris Sprengeri ist eine neue Art und zwar die kleinste der Oncocyclus Gruppe. Ihre Heimat ist der Taurus, wo sie in einer Höhe von 6560 Fuss vorkommt. Sie hat einen sehr niedrigen Wuchs und wird nur ungefähr 8 bis 10 cm hoch. Bei uns wächst sie sehr gut und kommt leicht in Blüte. Sie macht kriechende Rhizome und bildet Ausläufer. Die Blätter werden ungefähr 10 cm lang und sind von mattgrüner Farbe, beinahe sitzend. Die Blumen scheide erreicht beinahe die Spitze der Blüte. Die äusseren Blumenblätter sind hellgelb mit leuchtend purpurroten Punkten und Adern. Der Bart ist goldgelb gefärbt. Die inneren Petalen sind von silberweisser Farbe mit purpurroten und schwarzen Adern. Die Staubgefässe haben goldgelbe Färbung mit braunen Punkten und schwarzen Adern. Nach „Gard Chronicle“ wurde die Pflanze im Jahre 1903 zum ersten Mal aufgefunden. Jedenfalls eignet sie sich sehr gut zur Bepflanzung von Felspartien, wo sie, wegen ihres charakteristischen Wuchses ihre Wirkung nicht verfehlen wird. — Thalictrum Delavayi ist eine der besten Einführungen in dieser Gattung, die seit langer Zeit gemacht worden sind und sie wird sich namentlich für Staudenquartiere und Fels gruppen sehr schön verwenden lassen. Diese Art ist sehr reichblühend und unterscheidet sich von anderen durch den violetten Ton des Sepalen. Die grosse Zahl der sichtbar heraustretenden Staubbeutel ist für diese Art nicht charakte ristisch, wie es bei andereren Arten dieser Gattung der Fall ist. Die Pflanze wird unge fähr 60 cm hoch und noch höher. Die drei- zähligen Blätter sind von blaugrüner Farbe. Das Wachstum ist verhältnismässig schwach und in dem ganzen eleganten und feinen Aus sehen hat die Pflanze im Habitus Aehnlichkeit mit der seltenen T. pubescens. Sie gedeiht am besten in einer guten Rasenerde. Kultur. — Vittadinia triloba ist eine in Deutschland fast gar nicht verbreitete Composite, die neuerdings wieder von Frankreich aus an geboten wird. Sie eignet sich ganz vorzüglich zu dauernden Einfassungen an Wegen oder grossen Gruppen usw. Die Pflanzen zeichnen sich durch einen leichten und gefälligen Wuchs aus und bringen in grosser Fülle vom Früh jahr bis zum Herbst unaufhörlich die anfangs weiss und später sich zart rosa färbenden Blüten hervor. Die Kultur dieser nur ungefähr 15—20 cm hoch werdenden Pflanzen ist überaus leicht, denn sie wächst in jedem Boden und entwickelt überall gleich willig die viel an unsere Bellis erinnernden kleinen Blüten. In rauhen Lagen wird diese Vittadinia den Winter kaum ohne Schutz aushalten. Am besten ist es, die Pflanzen im Herbst stark zurückzuschneiden, da sie im Frühjahr leicht wieder austreiben. Sie lassen sich am besten durch Samen aber auch durch Stecklinge vermehren. Zur Ver wendung in grossen Gärten, auf Steingruppen, oder wie schon erwähnt zur Einfassung von Wegen kann diese sehr dankbar blühende und dabei anspruchslose Pflanze nur empfohlen werden. — Lobelia Richardson! hatten wir kürzlich Gelegenheit im Palmengarten zu Frank furt-Main als eine prachtvolle, dankbar blühende Ampelpflanze kennen zu lernen. Obwohl die selbe in Deutschland fast noch gar nicht be kannt ist, soll sie, wie uns der hervorragende Leiter des eben genannten, rühmlichst bekannten Instituts, Direktor Siebert, versicherte, in Eng land schon seit Jahren in den Kulturen ein geführt sein und dort eine beliebte Handels pflanze bilden, die wegen ihrer vielen Vorzüge vom Publikum gern gekauft wird. Die Pflanzen verzweigen sich sehr stark und die einzelnen, recht langen Ranken bringen zahlreiche, pracht voll hellblau gefärbte Blumen hervor. Starke Pflanzen mit den langen leichten Ranken haben ein sehr elegantes und gefälliges Aussehen Lobelia Rlchardsoni ist aber nicht nur als Ampelpflanze wertvoll, sondern sie wird sich auch zur Balkonbepflanzung ganz vorzüglich eignen. Da der letzteren, wie allgemein be kannt ist, immer mehr Aufmerksamkeit ge schenkt wird, dürfte dieser neueren Einführung nicht zu geringe Bedeutung beizulegen sein, denn sicherlich liefert sie zu dem zuletzt er wähnten Zwecke sowohl ein beachtenswertes, als auch apartes Material. Auch zu Felspartien und in anderer ähnlicher Weise wird sich diese Pflanze verwenden lassen. Zu ihren nennens wertesten Vorzügen gehört ihre anhaltende Blütezeit, denn vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein entwickelt sie unaufhörlich in grosser Fülle ihre reizenden Blüten. Die Pflanze wächst überdies sehr leicht und verlangt keine besondere Pflege. Im Winter kann sie ziemlich kühl gehalten werden. Die Vermeh rung erfolgt durch Stecklinge, die im zeitigen Frühjahr gemacht werden und aus welchen sie infolge ihres üppigen Wachstums in kurzer Zeit zu schönen Pflanzen heranwachsen. Neuheiten. Neue Erdbeersorten. „The Alake“ wird als Neuheit von der bekannten Firma J. Veitch-Chelsea in den Handel gebracht. Sie ist entstanden aus einer Kreuzung zwischen Frogmore Late Pine und Veitch’s Perfection. Die Früchte erreichen eine ausserordentliche Grösse und sind meist von unregelmässiger Form. Die Farbe ist intensiv rot, und der Geschmack vorzüglich. Nachdem bis jezt gemachten Er fahrungen sollen die Pflanzen auch sehr ertrag sreich sein. — „Laxtons Latest“ eine Züchtung von diesem Jahr ist nicht zu zerwechseln mit der fast gleich benannten „Laxtons’ Latest of All“ eine bekannte ältere Erdbeersorte. Sie soll ohne irgend welche Ausnahme am spätesten ihre Früchte reifen und zwar mindestens eine Woche später als „Waterloo“ oder irgend eine andere Erdbeersorte. Sie ist eine Kreuzung von „Latest of All“ und einem spätreifenden, un benannten Sämling. Die Früchte werden sehr gross und sind gleichmässig kegelförmig, stumpf zugespitzt. Das Fleisch ist fest und, was nicht bei allen spät reifenden Sorten der Fall ist, von sehr feinem, ausgezeichneten Geschmack. Die Farbe ist hochrot und gleich ausgeprägt an der ganzen Frucht, so dass dieselbe ein sehr schö nes Aussehen bekommt. Das Laub ist dick und lederatig, und der Wuchs der ganzen Pflanze sehr kräftig. Diese neue Sorte kann zweifellos als eine gute Verbesserung der späten Erdbeeren betrachtet werden.— „Laxtons The Bedford“ ist eine mittelfrüh reifende Sorte, die sich als eine der reichtragensten bewährt hat. Ent standen durch eine Befruchtung von „Dr. Hogg“ mit „Sir Chae. Napier“ verbindet sie den feinen Geschmack der ersteren mit der schönen Farbe der letzteren, ist aber viel stärker wachsend als beide anderen. Die Frucht hat eine längliche Form, die äussere Farbe ist hell hochrot, das Fleisch weisslich und fest. Trotz der grossen Ertrags- fähgikeit besitzt die Beere ein sehr feines Aroma, das nichts zu wünschen übrig lässt. Nach den Angaben des Züchters reift sie zu sammen mit „Sir 1. Paxton“, oder eher noch etwas später und ist sowohl in Quantität wie Qualität fast unübertroffen. Handelsnachrichten. Obsternteaussichten für den Obstbau. In Baden wird die diesjährige Pflaumenernte in manchen Gegenden nur einen mittleren Ertrag er geben, und die Preise werden daher eine ziemliche Höhe erreichen. Im badischen Oberlande gibt es viel Frühbirnen und ebenso auch Sommeräpfel; diese werden infolgedessen in grösseren Mengen angeboten. — Bei der Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stuttgart laufen zahlreiche Angebote in Aepfeln und Frühbirnen ein, auch die Nachfragen mehren sich nach und nach, — Für Ober-Bayern wird in Aepfeln eine sehr gute Ernte erwartet. Gut dürfte diese auch in Birnen, Zwetschen, Kirschen und Apri kosen, mittelmässig in Pfirsichen ausfallen. Der Stand der Weintrauben ist befriedigend. In Nieder- Bayern sind die Verhältnisse ähnlich. Ganz beson ders gut lauten die Berichte aus Mittelfranken; eine Ausnahme in den verschiedensten Obstsorten machen nur Aprikosen, deren Ertrag sehr gering sein dürfte. Voraussichtlich wird die anhaltende Trockenheit, so fern nicht bald ein ausgiebiger Regen sich einstellt, die Früchte vorzeitig zum Fallen bringen. — Sehr reiche Ernteerträge, namentlich in Aepfeln und Birnen, ebenso Pfirsichen und Walnüssen, sowie in den ver schiedenen Beerenfrüchten, werden aus der Pfalz gemeldet. Die Obstzüchter werden besonders darauf aufmerksam gemacht, da die Obsternteaussichten auch für das übrige Deutschland günstig sind, sich mit den betreffenden Obstverkaufsstellen, in diesem Falle München und Frankfurt, in Verbindung zu setzen. Bis jetzt konnten trotz der umfangreichen Anliefe rungen der verschiedenen Obstsorten die Preise nicht nur ihre frühere Höhe behaupten, sondern nahmen im Gegenteil noch zu. — In der Gegend von Weisen heim (Sand) sind infolge der grossen Hitze die Apri kosen schnell zur Reife gelangt. Der Markt ist ziem lich stark überhäuft und die Preise bleiben verhältnis mässig niedrig. — Von der Zentralstelle der Obst verwertung in Frankfurt wird berichtet, dass das Geschäft sich anhaltend flott entwickelt, und man mit den Abschlüssen, die fortwährend gemacht werden, sehr zufrieden sein kann. — Sehr reich wird die Ernte im Taunus ausfallen. Das Einernten der Aprikosen, Pfirsiche, Frühbirnen und Frühäpfel ist gegen wärtig im vollen Gang. — Wie wir schon früher be richtet haben, erwartet man auch an den verschiedenen Orten des Rheinlandes eine ausgiebige Ernte und zwar besonders in Stachel-, Johannis- und Himbeeren.— In Westfalen wird die Apfel- und Beerenobsternte die höchsten Erträge bringen; in Pflaumen und Zwet schen, ebenso Birnen, Pfirsichen und Aprikosen nur eine Mittelernte. Auch hier hat das Obst infolge der grossen Hitze und Trockenheit vielfach gelitten. — In der Umgebung von Magdeburg erwartet man von Aepfeln und Birnen eine gute Mittelernte, Pflaumen dagegen sind wenig vorhanden. Im Vogtland sind die Erträge infolge der anhaltenden Dürre erheblich herabgemindert worden, so besonders in den ver schiedenen Beerenobstsorten. — Nach dem guten Behang zu urteilen wird in Schleswig - Holstein auf ein sehr reiches Jahr gerechnet. — In Ostpreus sen haben die Apfelbäume nicht den reichen Ansatz, wie nach der Blüte zu erwarten gewesen wäre. Auch der Ertrag in Birnen und Pflaumen dürfte nur mittelmässig ausfallen. — Ein sehr verschiedenes Bild bieten die Ernteaussichten in Schlesien. Meist wird darüber geklagt, dass die Früchte sehr klein bleiben; am besten scheinen noch Birnen und Aepfel zu geraten, in Pflaumen und Pfirsichen dagegen fällt die Ernte sehr dürftig aus. — In Frankreich sind in manchen Gegenden, nament lich in der Umgebung von Bordeaux, sowie in der Departements Lot und Garonne die Bäume sehr reich mit Früchten behangen. — In Oesterreich sind nach den der oberösterreichischen Landwirtschafts gesellschaft zugegangenen Mitteilungen die Obsternte aussichten, besonders was Aepfel anbelangt, recht zu friedenstellend. In anderen Obstarten wird meist eine mittelmässige bis gute Ernte erwartet. In vielen Gegen- • den haben erhebliche Gewitterschäden strichweise die ( Obsternte vernichtet und fast überall nimmt der Schorf ■ oder die Blattfallkrankheit in beänstigender Weise zu. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 27. Juli. Die in den vorangegangenen Wochen herschende Geschäftsstille hält immer noch an, denn es fehlt zur Zeit an Käufern. Rosen lassen sich bei der grossen Hitze nicht halten und werden daher auch gänzlich vernachlässigt. Hortensien und Lilien sind sehr stark vertreten, aber nur schwer ab zusetzen. Von anderen Marktpflanzen, wie Pelargonien, Heliotrop und Fuchsien werden nur letztere einiger massen verlangt. Vereinzelt kommen auch billige Palmen sowie Farne in Umsatz. Der Bedarf in der Festbinderei liess in der letzten Woche ebenfalls viel zu wünschen übrig, denn hier fehlt es an kaufkräfti gem Publikum; unbedeutend hatte auch die Trauerbin derei zu tun. Blumen sind infolgedessen des geringen Bedarfs in Mengen zu haben, allerdings haben viele Schnittblumen durch die anhaltende grosse Trocken heit in den Gärten sehr gelitten. Am vergangenen ‘ Montag hatten wir den ersten stärkeren Regen, zuvor 1 aber herschte eine ganz unerträgliche Hitze. I Hamburg, den 27. Juli. Der Verkauf von Topf- > pflanzen beschränkte sich selbst in den begehrtesten 1 Artikeln auf ein selten erreichtes Minimum. Das bessere Publikum ist verreist, und auch so ist keine Kauflust vorhanden, in besseren Blütenpflanzen blieb ’ sogar gute Ware unberücksichtigt. Am gangbarsten t sind noch mittlere Pflanzen von blau und rosa blühen- j den Hortensien, alles andere bleibt stehen. Das An gebot in krautartigen Topfpflanzen war sehr reichlich, 1 besonders gefüllte Pelargonien und Fuchsien kamen : in grösseren Posten zum Angebot, wovon noch ein ■ ziemlich grosser Teil zur Ausschmückung des Fried hofes in Olsdorf verwendet wurde. Im Umsatz von Blattpflanzen ist gänzlicher Stillstand eingetreten. Am besten hatte noch die Festbinderei zu tun, jedoch war auch hier der Bedarf unbedeutend; ebenso konnte in Trauerarrangements wenig verarbeitet werden. Der Markt ist mit gewissen Blumensorten überschwemmt, nur schöne Rosen sind gesucht. Die sog. Rosenfliege richtet hier insofern viel Schaden an, als dieselbe die Knospen ansticht. Wir hatten bis jetzt noch keinen Regen. Die Wärme ist ziemlich gross, und bei der Trockenheit haben die Freilandsachen in manchen Distrikten besonders gelitten. Leipzig, den 28. Juli. Das Angebot in blühenden : Topfpflanzen ist gegenwärtig kein besonders grosses, ; denn auch der Absatz ist nur unbedeutend, allerdings der Zeit entsprechend nicht schlechter, als zu erwarten steht. Von besseren Sachen werden prächtige Lilientöpfe und Hortensien offeriert, überhaupt haben sich Topf pflanzen bei der gleichmässig warmen Witterung recht hübsch entwickelt. In gewöhnlichen Marktpflanzen ist die Qualität etwas dürftig, denn an diesen hatte die Hitze zumeist einen ungünstigen Einfluss aus geübt, auch insofern, als durch die grosse Trocken heit den Kulturarbeiten zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet werden konnte. Der Bedarf in der Fest binderei ist unbedeutend, immerhin konnte das nicht in grossen Mengen verfügbare Blumenmaterial einiger massen verarbeitet werden; etwas mehr beschäftigt war die Trauerbinderei. Bessere Qualität in Schnitt blumen ist sehr knapp, so dass auch geringere Ware aufgebraucht werden muss. Die Witterung ist zwar für Kulturen unter Glas wie Cyclamen, Asparagus etc. recht günstig, dagegen bleiben Freilandkulturen ausser ordentlich zurück. Frankfurt, den 27. Juli. Eine Veränderung in der Geschäftslage hat sich bis jetzt noch nicht gel tend gemacht. Zum Angebot kommen Hydrangea pamculata in schöner Ware, auch sah man schon die ersten blühenden Cyclamen, welche aber noch keine Beachtung finden; dagegen werden kleine Kakteen in Töpfen, sowie auch grössere, wie beispielsweise Greisenhaupt und Königin der Nacht mehr berück sichtigt. Sowohl in bessseren wie billigen Topf pflanzen ist die Nachfrage sehr gering. Von Blatt pflanzen werden nur kleine Farne verlangt, aber auch in diesen ist der Umsatz nicht bedeutend. Sehr wenig hatte die Festbinderei zu tun, und in der Trauerbin derei wurden nur billige Kränze angefertigt. Von Schnittblumen sind Rosen in erster Qualität gesucht, von anderen Sachen kommen Lathyrus, Margueriten, Edeldisteln (Eryngium, Echinops), Delphinien und die ersten Dahlien, sowie Gladiolen und Montbretien zum Angebot. Die Hitze hielt bis zum 25. Juli an, an welchem Tage nachmittags ein heftiges Gewitter mit starkem Regen niederging. Die Temperatur ist immer noch ziemlich hoch, indessen neigt die Wit terung zu Niederschlägen, die für die Freilandkulturen höchst notwendig sind. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: C. S. in K.-C. Welche besonderen, im Gesetz fixierten Punkte hat man bei Pachtung einer Gärtnerei zu beachten? Wie hat ein Ver trag formuliert zu sein? Die S. 'sehe Gärtnerei hier ist das Objekt, welches ich in Pacht nehmen will. Verkaufspreis ist auf 85 000 M. gesetzt. Seit meiner Anwesenheit ist Vieles besser geworden und ich habe Lust zu pachten. Man will mir sehr entgegenkommend sein, aber da ich für Winter und Frühjahr Anschaf fungen aller Art machen müsste, so könnte ich vor erst keine hohe Pachtsumme zahlen. Schnittgrün- und Schnittblumenkulturen sind die hauptsächlichsten Einnahmequellen. Kann der Vertrag bei 5 jähriger Pachtdauer eine Klausel erhalten welche nach 1—1!2 Jahren die Lösung des Verhältnisses gestattet? Wie wären die Punkte rechtskräftig festzulegen? Antwort: Wenn der Pachtvertrag auf länger als ein Jahr gelten soll, muss er schriftlich fixiert sein. In dem Vertrage kann eine Probezeit von viel leicht 2 Jahren ausgemacht werden, nach deren Ver lauf es dem Pächter freisteht vom Pachtvertrag zu rückzutreten, wenn er seine Rechnung nicht finden sollte. Im Uebrigen verweisen wir Sie auf unser Werkchen „Wie verfolgt der Gärtner sein Recht“, worin die Pachtverhältnisse näher ausgeführt worden sind. Fragekasten für die Praxis. E. Sch. in L. 1. Welches ist das beste und lehrreichste Buch über Samenbau und Samenkultu ren? Wir empfehlen Ihnen: Emanuel Gross, Der praktische Gemüsesamenbau. Zugleich Anleitung zur Beurteilung und zum Erkennen der Gemüsamen. Preis ord. M. 4,—. Besprochen in No. 23 Seite 4 von „Der Handelsgärtner“. 2. Welches ist die beste Maschine zum Reinigen von Runkelrübensamen? Zum Entfernen der Stoppeln empfehlen wir Ihnen die Rübensamen-Stoppelmaschine der Firma Zinke & Morgenländer in Aschersleben, zum Entfernen des leichten Kornes etc. die Röbrische Windfege von Gebr. Röber in Wutha b. Eisenach. Eingegangene Preisverzeichnisse. Laxton Brothers, Bedford: Preisverzeichnis über Erdbeeren etc. für 1904—1905. E. Neubert, Wandsbek bei Hamburg: Preisver zeichnis über Topfpflanzen etc. 1904. Jac. Beterams Söhne, Geldern a. Niederrhein. Preisverzeichnis über HolländischeBlumenzwiebeln. J. J. Grullemans & Sohn, Lisse (Holland). Preis verzeichnis über Haarlemer Blumenzwiebeln. Sattler & Bethge, A.-G., Quedlinburg a. Harz. Preisverzeichnis über Haarlemer Blumenzwiebeln, Samen und Pflanzen. Heinrich Kohlmannslehner, Britz-Berlin. Preisverzeichnis über Lilium, Maiblumen-Eiskeime und Raffia. Alfred Frenzel in Görlitz. Preisverzeichnis über Holländische Hyazinthen, Tulpen, Crocus, Nar zissen, Tazetten etc. und andere importierte Blumen zwiebeln. Weigelt & Co., Erfurt. Preisverzeichnis über Cy clamen persicum giganteum (Weigelts Züchtungen). „Zur Blumenwelt“, Haarlem (Holland). Preis verzeichnis über Hyazinthen, Tulpen, Crocus, Narzissen etc. 55 # 3
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