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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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dadurch von Cydonia japonica, dass er mehr Dornen aufweist und die kurzgestielten Blüten in dichten Büscheln stehen. Beide hier er wähnten Cydonia-Arten verdienen in allen An lagen angepflanzt zu werden, denn dicht mit den leuchtenden Blüten übersät, bilden sie einen hervorragenden Sckmuck. — eber den Blütenreichtum der Lapageria rosea. Anlässlich eines Be suches, den wir im verflossenen Herbst dem Palmengarten zu Frankfurt - Main abstatteten, fielen uns die zwei grossen Pflanzen der Lapa geria rosea und Lapageria rosea alba in einem der älteren Kulturhäuser auf. Die beiden Exem plare standen im Freien des Hauses und eine jede davon bedeckte eine Fläche von ca. 12 qm, wobeiTausende der matt-rosa und gelblich-weissen Glocken herabhingen. Während die rote etwas stärkere Pflanze nahezu über 5000 Blumen hervor gebracht hatte, konnte man bei der weissen fast 4000 Blüten feststellen. Jedenfalls ein Blütenreichtum, wie man ihn nur selten finden wird, und welcher auf die, in jeder Hinsicht, vorzüglichsten Vorbedingungen zum Gedeihen zurückzuführen ist. Die Lapagerien wurden auch in Handelsgärtnereien früher zu Schnitt blumenzwecken vielfach kultiviert, doch lohnt heute die Pflege kaum und zumal man ihnen dort nicht immer die Aufmerksamkeit und den Platz zuweisen kann, welche zu ihrem Ge deihen nötig sind. Was bringt die Fachpresse? — Lieber die Fortschritte des Obst baues in Amerika hielt Dr. F. M. Hexamer vor der „Amerikanischen Pomologischen Ge sellschaft“ einen interessanten Vortrag, über den der „American Gardening“ wie folgt berichtet: Es ist unleugbar, dass die Vereinigten Staaten das erste Land, wenn das nicht schon jetzt der Fall ist, im Obstbau werden dürften. Die Haupt gründe hierzu liegen in dem für den Obstbau so günstigen Klima; ferner in den weit ausgedehnten und verschiedenartigen Gebieten, die der Obstkultur zur Verfügung stehen, und in der Uebereinstimmung der politischen und ge sellschaftlichen Bedingungen des Landes, die einen freien Austausch und Vergleich von Vor bildern und Methoden ermöglichen. Nicht zum wenigsten trägt hierzu auch der Umstand bei, dass die amerikanischen Farmer mehr Hülfe von Lehrern, Versuchsinstituten und auch von Seiten der Regierung erhalten, als dies in irgend einem anderen Lande der Fall ist. Infolge dessen werden theoretische und praktische Kenntnisse für den Obstbau in hohem Grade ein Allgemeingut der Bevölkerung. Die An zucht des Obstes für den Marktverkauf hat sich in enormer Weise vergrössert und hat in den letzten zwanzig bis dreissig Jahren be deutende Fortschritte gemacht, so dass ein un geheures Kapital in diesem Kulturzweig liegt, der aber ganz bedeutende Vorteile abwirft. Es ist fraglos, dass Amerika an erster Stelle steht in der Obstproduktion. Der Handel mit Obst in den Vereinigten Staaten hat in weit grösserem Verhältnis zugenommen als alle andern Zweige der Landwirtschaft, denn während sich die Obst produktion in den letzten fünfzig Jahren um 2000 % vergrössert hat, vermehrte sich die Gesamtbevölkerung in derselben Periode nur um 270 %• Die Bedeutung der Kühlvorrich tungen für Handel und Transport ist erst neuer dings voll erkannt worden und konnte zu einer praktischen und erfolgreichen Anwendung ge bracht werden. Die Erfahrung lehrte, dass selbst harte Winterfrüchte eine kühle Temperatur ver langen, wenn dieselben die Konsump'.ätz in gutem Zustande erreichen sollen. Schneller Transport, zweckmässige Behandlung und fortwährende Achtsamkeit vom Moment des Pflückens bis zum Zeitpunkt der Ablieferung an den Käufer sind unerlässliche Forderungen, die nur durch intelligente Organisationen und gemeinsames Zusammenarbeiten erreicht werden können. Die Beerenkulturen Amerikas sind fast ausschliess lich amerikanischen Ursprungs; denn ein wesent licher Fortschritt auf diesem Gebiet war erst zu verzeichnen, nachdem eine Verbesserung der einheimischen Arten angestrebt wurde. Durch Hybridisation auch mit europäischen Sorten er gab sich eine Rasse, die sich den amerikanischen Bedingungen besser anpasste. Dieser Wechsel, dass an Stelle von eingeführten Varietäten ein heimische vorzügliche Marktsorten getreten sind, hat sich besonders seit der Gründung der „Amerikanischen Pomologischen Gesell schaft“ vollzogen. Im weiteren wird dann noch ganz besonders auf die zweckmässige Zucht wahl der Pflanzen hingewiesen, die zur Förderung des Obstbaues wesentlich beiträgt. Ebenso wird die Kenntnis der Insekten und die Art der Bekämpfung derselben als eine Notwendigkeit betont und auch in diesem Punkte den Ameri kanern eine Ueberlegenheit gegenüber den Europäern zugesprochen. — Aralia amboinensis beschreibt R. Sauerbrey, Gotha in der „Gartenwelt“ als eine alte, aber sehr seltene Pflanze, die nicht einmal in botanischen Gärten zu finden ist. Ihr Vaterland ist, wie schon der Name sagt, die Insel Amboina, welche zu der Molukken gruppe im Indischen Ocean gehört. Den eigent lichen botanischen Namen festzustellen, ist mir trotz jahrelanger vieler Bemühungen nicht ge lungen. Als Dekorationspflanze für Zimmer und Wintergärten ist sie nebst Aralia pulchra ihrer Eleganz und Haltbarkeit wegen unver gleichlich. Die handförmig geteilten, glänzend grünen Blätter werden an älteren Exemplaren auf 60 cm langen Stielen getragen und bilden am Ende derselben eine Rosette von 11 —12 langen Blättchen. Eine ältere Pflanze blühte 1898 bei mir. Die Vermehrung ist langweilig; sie ist nur durch Stecklinge möglich und es ge schieht sehr oft, dass der Kopf wächst und die alte Pflanze verfault. Samen konnte ich leider nicht erhalten, da die blühende Pflanze nur männliche Blüten hatte. — Eine teure Kartoffelsorte. Wie „The Gardeners’ Chronicle“ mitteilt, kaufte die englische Samenfirma E. W. King & Co., Coggeshall, Essex von einem Züchter Findlay eine neue Kartoffelsorte „The Eldorado“, für welche dieselbe pro Pfund 160 Pfund Sterling bezahlte. Dieses dürfte allerdings der höchste Preis sein, der jemals für eine Kartoffelsorte bezahlt worden ist. Der Züchter Findlay be absichtigt die Sorte erst im Frühjahr 1905 in den Handel zu geben, jedoch nimmt er jetzt schon Bestellungen, das Pfund zum Preise von 60 Schilling, entgegen, und da die Nachfrage eine bedeutende zu sein scheint, wird er diesen Preis eher erhöhen. Die Sorte soll gegen Krank heiten äusserst widerstandsfähig, dabei einen hohen Ertrag ergeben und von feinster Qualität sein. — Das Umfallen der Tulpen. Da das Treiben der Tulpen gegenwärtig im vollen Gange ist, dürfte die Art der Entstehung einer eigentümlichen Krankheitserscheinung, die sich in manchen Treibereien bei dieser Pflanzenart gezeigt hat, von allgemeinem Interesse sein. Es handelt sich um das sogenannte Umfallen der Tulpen. Professor S o r a u e r berichtet hier über in seiner „Zeitschrift für Pflanzenkrank heiten“: Anfang Februar wurden einige Töpfe getriebener Tulpen einer rosablühenden frühen Sorte eingesandt, bei denen einzelne Zwiebeln eingeknickte Stengel zeigten. Die Tulpen waren sehr gleichmässig zur Entwicklung ge langt, und anscheinend gesund. Nur bemerkte man, dass die Stengel, welche Neigung zum Umknicken besassen, am Tage ihre Blumen wenig oder nicht öffneten, während die normal auf recht stehenden Exemplare desselben Topfes vollständig aufblühten. Das Einknicken erwies sich als gelegentliche Folge einer Veränderung des Stengels in der unteren Hälfte. Die er krankte Tulpensorte gehört zu denen, welche ihren Blütenschaft mit Blättern versehen haben, die mehrere Centimeter oberhalb des Zwiebel halses aus einem deutlich markierten Knoten entspringen. Unterhalb dieses Knotens, in einer Entfernung von einigen Centimetern bemerkt man eine glasig durchscheinende, 1—2 cm lange Stelle, die sich allmählich schrumpfend furcht und schliesslich ein Einknicken einleitet. Der Querschnitt zeigt tiefe Falten der sonst nicht verfärbten Oberfläche; das Rindengewebe ist gleichmässig grün; das Markparenchym lässt kaum einen festen Inhalt erkennen und ist schlaff und stellenweise zusammengefallen. Am auffälligsten treten die Gefässbündel hervor, deren gesamte Gefässe luftlos, tief braunwandig und zum Teil mit trübkörnigem. Inhalt erfüllt sind. Die Bräunung nebst dem Luftmangel in den Gefässen, das Zerreissen des Markkörpers nebst Lücken in dem Rindenparenchym, ein grosser Reichtum an protoplasmatischem Inhalt, Häufung der glänzenden, bisweilen in mehrere zerfallenden, mit Jod tief gelb sich färbenden Tröpfchen — sind die wesentlichen Unterschei dungsmerkmale der kranken von den gesunden Pflanzen. Aus dem Gesamtbefunde wird ge schlossen, dass es sich um eine Folgeerschei nung des zu scharfen Treibens der Zwiebeln handelt. Der grössere Reichtum an Stärke im erkrankten Stengel deutet darauf hin, dass die selbe nicht genügend schnell wieder in Lösung übergegangen, was wohl auf mangelhafter Diastasewirkung bei dem Vorhandensein eines Ueberschusses an Peroxydasen zurückzuführen sein dürfte. Die in reicher Düngung sehr üppig erzogenen Zwiebeln haben in dem vorange gangenen kühlen nassen Sommer zu reichlich Stärke gespeichert, nicht aber bis zum Eintritt der Treiberei die Zeit gefunden, genügend stärke lösendes Ferment zu bilden, und dem Blüten schaft zuzuführen. Bei dem schnellen Empor treiben der fertig angelegten Blume hat der Blütenschaft sich zwar vollkommen strecken, aber nur zartwandiges Mark ausbilden können, das infolge der Spannung gerissen ist und die Steife des Stengels stellenweise aufhob, so dass die schwere Blume denselben zum Einknicken veranlasste. Es dürfte sich daher empfehlen, nach kühlen nassen Sommern die Zwiebeln später zum Treiben anzusetzen und langsamer zu treiben. Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. — Ein bewährtes Vertilgungsmittel gegen Schnecken, welches vielfach mit noch besserem Erfolg als Kalk angewendet werden kann, besitzen wir in dem gemahlenen Kainit mehl. Notwendig ist nur, dass die Verwendung durchaus vorsichtig geschieht und nicht zu viel davon benutzt wird, da bekannt lich sonst die Pflanzen leiden und vor allen Dingen Topfgewächse und empfindliche junge Wedel und Blättertriebe leicht verbrennen. Für das Freie dagegen ist der Kainit stets empfehlenswert. Er besitzt ausserdem noch in erhöhterem Masstabe als der Kalk die Eigen schaft, unseren Kulturpflanzen gerade diejenigen Nährstoffe zuzuführen die ihnen in unseren zu sammengesetzten Erden am meisten fehlen. — Zwei Schädlinge an Nadelhölzern. Ueber ein Krankheitserscheinung, hervorgerufen durch die Tannenwurzellaus (Pemphigus Poshingeri) berichtet R. v. Poser in den „Mit teilungen der DendrologischenGesellschaft“. Die von diesem Insekt befallenen Bäume fallen durch ein eigentümliches Kränkeln auf, die jungen Triebe und Knospen verkümmern von Jahr zu Jahr mehr und mehr, und besonders die Ter minalknospen bekommen ein unförmlich, dickes Aussehen und der daraus hervorgegangene Trieb sieht kränklich und verkümmert aus. Die Nadeln sind klein und haben ein mehr gelbes als grünes Aussehen. Den grössten Teil des Jahres geht die Laus an den Wurzeln der Pflanzen ihren Lebensbedürfnissen nach, nur im Sommer ist sie auch über der Erde zu sehen. Die kleinen Schmarotzer treten in sehr grossen Mengen auf und setzen durch ihre Lebensweise den Nadelhölzern stark zu. In vielen Gegenden Deutschlands konnte dieses Insekt bis jetzt be obachtet werden und obwohl viele dasselbe kennen, weiss vorläufig niemard ihr Vernich tungswerk aufzuhalten. Wie K. v. Poser mit teilt soll auch ein allzuschwerer Boden das zahlreiche Auftreten des Ungeziefers begünstigen. Wenn Tannen und Fichten die ihnen nötige Nahrung und sonstige günstige Lebensbedin gungen haben, werden sie leichter ihres Feindes Herr werden. Das Begiessen des Bodens mit stark verdünnter Kalkmilch, vor allem das Aus giessen der evtl, vorhandenen Mauselöcher soll befriedigende Resultate ergeben haben, indem die meisten Nadelhölzer sich infolge dieses Kalkgusses wieder erholten. — Ein zweiter Feind, der speziell den Taxus-Arten zusetzt, sind verschiedene den Rüsselkäfern angehörige Arten. Wenn diese in Massen auftreten, so können sie unglaublichen Schaden anrichten. Zuerst können an den Pflanzen trockene Zweigspitzen beobach tet werden, und bei näherem Hinsehen sind grössere Frasstellen an der Rinde zu bemerken, die das Absterben der befallenen Zweige nach sich ziehen. Bei näherer Untersuchung, nach dem durch Abschütteln die Schädlinge auf unter gebreiteten Tüchern gesammelt wurden, stellten sich diese als Vertreter der grossen Familie der Rüsselkäfer heraus, insbesondere Otior- hynchus picipes und 0. septentrionis. Als das einzige Bekämpfungsmittel hat sich bis jetzt nur fleissiges Einsammeln der Käfer be währt. — Auf eine weitere Otiorhynchus - Art, die in holländischen Baumschulen besonders häufig auf Chamaecyparis vorkommt, und deren Larven ungemein gefrässig seien, machte Garteninspektor Ledien-Dresden aufmerksam. Auch auf Rhododendron habe man den selben Käfer beobachtet, wo er die Blätter frisst, während die Larve die Wurzeln angreift, wo durch diese Schädlingsart doppelten Schaden anrichtet. Man nenne den Käfer daher auch gewöhnlich „ Rhododendron-Käfer". Robert Allmers schilderte nun kurz das Rencontre, das er mit dem jungen Herrn von Loddin gehabt hatte, und das den Zweikampf nach sich zog. Herr von Loddin war im Nachteil geblieben. Während man noch darüber sprach, kam ein Reitknecht vom Loddiner Schlosse, der einen Brief des alten Grafen an Herrn von Walburg brachte. Man ent sagte der Verbindung, nachdem man die Neigung Ediths zu einem Bürgerlichen erkannt habe und wolle der Mesalliance nicht hindernd im Wege stehen. Die Gäste blieben aus. Nur Ediths Bruder war nun noch zu erwarten. Im Kopfe des Grafen Bernhard von Walburg rumorte es bedenklich. Was sollte er tun? Es war zweifellos eine Mesalliance. . . . aber sollte er das Glück seines Kindes opfern? Ach, sie war grossmütig, heroisch ihm gegenüber gewesen in ihrer Selbst verleugnung .... eine echte Walburg 1 Sollte er klein mütiger, kleindenkender sein als sein Kind? O, auch ihre Mutter hatte ein Opfer bringen müssen, als sie ihm einst die Hand gereicht hatte, und sie war nimmer glücklich gewesen in ihrem Leben. Er fasste einen schnellen Entschluss. „Zünde die Kerzen an, Edith, vorwärts, wollen altes Ge mäuer nochmals beleuchten.“ Er hatte seinen alten Ton als bald wiedergefunden. Aber Edith machte keine Miene seinen Worten Folge zu leisten. Ihr war zu weh’ um’s Herz. „Alles angezündet?“, frug Graf Bernhard ungeduldig, „keine Flausen vormachen .... blindes Glück . . . . Unsinn!“ Robert nahm einen an der Wand stehenden Kerzenan zünder und steckte eins der schimmernden Lichter nach dem andern an. In festlichem Glanze strahlte das Zimmer. Tränen waren Edith in die Augen getreten. „Ist’s geschehen?“ „Es ist gescheh’n, Vater.“ „Robert Allmers, geben Sie mir Ihre Hand“, sagte Graf von Walburg, und es kam wie ein Zug von Rührung über ihn, habe Sie zu bitten, alte Geschichten zu vergessen, Irrtum gewesen .... Friede auf Erden!“ Robert Allmers schlug in die dargebotene Hand ein. „Vergessen und vergeben, Herr Graf“, sagte er mit vor Rührung zitternder Stimme, „aber es sollte doch ein Bund der Herzen besiegelt werden unter den Zweigen des schimmernden Weihnachtsbaumes .... Herr Graf, wenn auch Sie vergessen könnten .... was uns nach dem Vorurteil Ihres Standes trennt . . . .“ Graf Bernhard war noch einmal leicht zusammengezuckt. Noch einmal kämpfte er. Als er aber Edith aufschluchzen hörte, sie, die um seinetwillen so Schweres erlitten, da war er besiegt. „Ich habe vergessen“ sagte er ernst. „Vater“, schrie Edith zitternd vor Freude auf, „wäre es möglich, Du wolltest uns —“ „Meinen Segen geben“, fuhr Graf Bernhard fort. Da lagen sich die Liebenden in den Armen und küssten sich unter Tränen. Dann umarmten sie den Grafen und auch er musste sich ihre Liebkosungen gefallen lassen. „Parbleu!“ rief er, als er Edith in den Armen hielt, „närrisch Mädel .... blindes Glück .... bald das eigene Kind geopfert .... schöne Geschichten!“ Und dann Robert Allmers wieder die Hand reichend sagte er ruhig: „Es gibt kein blindes Glück, glück lich sind nur die Sehenden, die Wissenden!“ Vermischtes. — Ueber tropische und subtropische Pflanzen. Zu den bedeutendsten Nutzpflanzen Mexikos gehören ver schiedene Agavenarten, deren Fasern zur Herstellung von wertvollen und berühmten Industrieprodukten Verwendung finden. Am bekanntesten ist, wie Professor Sajo im „Pro metheus“ schreibt, der aus diesen Fasern bestehende mexika nische „Tampico-Hanf“, von dem man ursprünglich glaubte, dass er ein Produkt der Agave heteracantha sei. Man fand jedoch später, dass diese Art Hanf von verschiedenen mexi kanischen Pflanzen herstammt, von denen sogar eine zur Gattung Yucca gehört. Aehnlich verhält es sich mit dem sogenannten „ Sisal-Hanf “, der nicht allein aus den Blättern der Agave rigida, sondern auch aus den mehrerer anderer Arten zubereitet wird. Als eine der bekanntesten Arten ist die Agave americana zu betrachten, die am Mittelländischen Meere sich schnell verbreitet hat, und wo in manchen Küsten gebieten aus derselben Fasern gewonnen und zu Papier ver arbeitet werden. In Mexiko selbst spielt diese Art eine nur untergeordnete Rolle. Im ganzen sind es wohl 10 mexika nische Agaven-Arten, aus denen der „Tampico-Hanf“ gewonnen wird. Als eine der bedeutendsten ist Agave vivipara zu be trachten, die eine ausgesprochene tropische Pflanze darstellt. Fast noch wichtiger ist Agave univittata mit ihren 50 cm langen Blättern und es ist anzunehmen, dass aus dieser Art der grössere Teil des aus Tampico verschifften Hanfes ge wonnen wird. Merkwürdigerweise sind nur die mittleren, noch nicht ganz entfalteten Blätter der Pflanze zur Bereitung einer guten Ware geeignet. Die einander noch umhüllenden Blätter werden durch einen Riss abgebrochen und dann noch frisch an Ort und Stelle von den fleischigen Teilen befreit, so dass nur die Fasern übrig bleiben. Man ist besonders bestrebt, diejenigen Arten, die sich zur Hanfbereitung am besten eignen, in grösserem Masse heranzuziehen, denn es ist nicht nur die Festigkeit der Faser bei den verschiedenen Arten ungleich, sondern auch die Gewinnung der Fasern aus den Blättern ist bei manchen Arten schwieriger als bei anderen. Die Agavenkultur dürfte besonders in solchen tropischen und sub tropischen Gebieten, wo der steinige, klüftige, dürre Boden keine andere wirtschaftliche Ausnutzung erlaubt, eine Zukunft haben. Die Kultur ist an und für sich ganz leicht, denn nur die ersten Pflanzungen erfordern Arbeit. Die weitere Mühe reduziert sich dann ausschliesslich für das Sammeln der Blätter. Der Export dieser Fasern erstreckt sich beinahe ausschliess lich auf die Vereinigten Staaten. Die Preise für dieselben sind bedeutenden Schwankungen unterworfen. Da sich die bis herige primitive Behandlung der frischen Agaveblätter an Ort und Stelle als nicht zweckentsprechend bewährt hat, wird sich nur durch eine Bearbeitung im Grossen und durch Maschinen eine rationelle Ausnutzung der Pflanzen begründen lassen. — Die Ausdehnung des Obstbaues im Alten lande lässt sich daraus erkennen, dass auf einer Fläche von nahezu 17 000 Hektar und bei einer Einwohnerzahl von etwa 21000 Seelen 536 375 Pflaumen- und Zwetschen-, 242 261 Kirschen-, 219 143 Aepfel- und 68 613 Birnenbäume vorhanden sind. Hieraus lässt sich wohl zur Genüge der bekannte, ausserordentlich grosse Obsstexport dieses elbabwärts gelegenen Landstriches erklären.
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