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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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die auch in Gärten und Parkanlagen viel Be nutzung finden. Die grossflüchtigen franzö sischen Sorten werden bevorzgt, die Berichte melden fast übereinstimmend flotten Absatz. Ueberall angepilanzt und wegen ihrer Früchte sehr geschätzt sind die Quitten, erstere werden von den Konservenfabriken sehr gut bezahlt. Auch Rosa pomifera ist in vielen Gegenden weit verbreitet, denn auch hiervon werden Früchte für den besseren Haushalt sehr geschätzt. Das Beerenobst ist stets ein sehr guter Handelsartikel; obenan stehen Stachelbeeren, dann erst folgen Johannisbeeren; während erstere mehr zum Grürpflücken angepflanzt werden, finden die Johannisbeeren vorzugsweise in Süd- und Westdeutschland erhöhte Aufmerk samkeit zur Obstweinbereitung. Die roten Sorten geniessen dann vor den weissen einen Vorzug; sehr gut eingeführt und bewährt hat sich ferner „Höning’s Früheste“, die in West deutschland bereits Mitte Juni reift. Auch hochstämmige Johannis- und Stachelbeerbäum chen werden in den Privatgärten gern ange pflanzt. — Himbeeren dagegen kommen nur in einzelnen Gegenden in grösseren Mengen zur Anpflanzung, meist dort, wo Konserven fabriken die Früchte zum Pressen verwenden. Dieser Obststrauch hat während der Reifezeit zu viel Feinde und verlangt, um grossen Er trag zu bringen, halbschattige Lage und nahr hafte leichte Bodenarten. Die Ertragsfähigkeit kann in diesem Falle aber ganz bedeutend ge steigert werden. Die gewaltige Ausdehnung der Erdbeerkulturen in Deutschland innerhalb der letzten Jahre ist bekannt; man verfügt über eine ganze Reihe von vorzüglichen Sor ten. Die aussergewöhnliche Trockenheit hat leider die Ernte in Mittel- und Ostdeutschland in den letzten Monaten stark beeinflusst, die frühen Sorten geniessen stets den Vorzug. Von grösster Wichtigkeit sind die harten, sehr widerstandsfähigen Sorten, die auch einen weiten Versand vertragen. Das Hauptgeschäft in den Erdbeerpflanzen liegt bekanntlich in den Händen einer Reihe von Spezialisten, die nahe zu übereinstimmend einen bedeutenden Umsatz in jungen Pflanzen melden. Nachstehend haben wir versucht, die Resul tate der einzelnen Provinzen zusammenzu stellen, soweit sich eine Uebersicht ermöglichte. Elsass-Lothringen. Der Obstbau befindet sich hier unbedingt in einer Aufwärtsbewegung, denn das Interesse nimmt stetig zu. Bei AepfeIn und Birnen kommen mehr Tafelsorten als für die Wirt schaft geeignete, in Betracht; auch Steinobst wird wieder mehr angepflanzt, vor allem Mirabellen. Pfir siche und Aprikosen verkaufen sich gut, ebenso findet Beerenobst günstige Aufnahme, da die Nach frage von Jahr zu Jahr bedeutend steigt. Formobst ging hier gleichfalls besser ab, als in den letzten Jahren; ausserdem erwartet man ein gutes Erntejahr und hofft infolgedessen, mit den grossen Massen von Obstbäumen, die im Herbst zur Verfügung stehen, einigermassen flott zu räumen. Baden. Der Obstbau macht hier befriedigende Fortschritte, obgleich für die Baumschulenbesitzer eine drückende Konkurrenz durch die Obstbau- Bezirksvereine besteht, die billig von auswärts be ziehen und zum Nachteil der hiesigen Geschäfte ver kaufen; dieser Misstand macht sich in einzelnen Gegenden recht fühlbar. Sehr gut gingen hoch stämmige Apfelbäume, ebenso trat eine ausserordent liche Nachfrage für Pfirsiche hervor; bei Aprikosen wird nur teilweise ein flotter Absatz gemeldet, in einzelnen Orten gehen diese nicht so wie früher. Sehr viel angtpflanzt werden Mirabellen, ferner Lessen sich Kirschen bedeutend besser verkaufen als in den vorangehenden Jahren. Beerenobst, selbst Johannis beeren, wird weniger als früher begehrt. Der Ver such, Halbstämme hier einzuführen, war bisher von wenig Erfolg begleitet, man zieht immer wieder einen Zweimeterstamm vor. Württemberg. Neuerdings trifft man hier immer mehr neue Anpflanzungen an, in denen wenig, aber durchaus bewährte Sorten Berücksichtigung finden. Auf der anderen Seite nimmt aber die über grosse Anzucht überhand, und die Preise sind gegen über früheren Jahren recht gedrückt. Bei dem Kern obst werden bei Aepfeln und Birnen mehr Mostsorten berücksichtigt, als feinere Tafelsorten, auch kommen Halbstämme versuchsweise zur Anpflanzung. Kirschen liessen sich besser absetzen, vor allem einzelne Lokal sorten, die immer wieder bevorzugt werden; die Pflaumenarten bleiben dagegen sehr vernachlässigt. Erwähnenswert ist die Efelinger Frühzwetsche, die vor der Bühler Zwetsche in Württemberg gern bevor zugt wird. Die Anzucht steht aber immerhin in keinem Verhältnis zur Anpflanzung. Erstere müsste bedeutend grösser sein, zumal hier in den letzten Jahren zahlreiche jüngere Baumschulen entstanden sind. Bayern. Im verflossenen Jahre trat unbedingt ein Preisdruck hervor; noch ist ja der Absatz meist gut, doch ist bei der voibereiteten Ausdehnung der Kultur ein Preissturz ganz unvermeidlich. Die Inte ressenten bevorzugen bei Aepfeln Most- und Wirt schaftsobst, bei Birnen gehen Sommer- und Herbst sorten, die im August und September reifen, am besten; überhaupt wird vielfach gemeldet, dass Bir nenhochstämme knapp sind und selbst Formbäume, auch Apfeipyramiden in starker Ware an einzelnen Plätzen fehlen. Kirschen finden nur zum Teil Be achtung und gehen oft immer noch sehr schwach, Aprikosen liessen sich gut absetzen; bei Pfirsichen konnten erhöhte Preise infolge aussergewöhnlicher Nachfrage erzielt werden; Pf aumen sind viel in über ständiger Ware, die unverkauft blieb, vorhanden. Alles Beerenobst, besonders Johannisbeeren in Sorten, die sich zur Weinbereitung eignen, lassen sich räumen. Hessen (Grossherzogtum und Provinz). Der Detailverkauf ist wohl entschieden grösser geworden ; hochstämmige Apfelbäume stehen im Vordergrund, auch Formbäume (Pyramiden) lassen sich noch leid lich absetzen. Von Birnen sind Tafelsorten noch einigermassen verkäuflich, oft aber ist der Absatz schon recht ungenügend und zweite Qualität wird wohl viel zurückgeblieben sein. Frühe Pflaumen gingen weit besser als Kirschen, die sehr wenig an gepflanzt werden; ebenso sind Hauszwetschen auf fallend vernachlässigt, während Mirabellen-Hochstämme sehr begehrt waren. Formobst findet gegenüber früheren Jahren wenig Beachtung; flott verkaufte sich Beerenobst, mit Ausnahme von Himbeeren und Brombeeren. Rheinprovinz. Die von der Landwirtschafts kammer empfohlenen Kernobstsorten werden bei re gerer Anpflanzung vielleicht zu sehr bevorzugt, wo durch manche gute Lokalsorte in den Hintergrund tritt. Apfelhochstämme sind noch begehrt, doch die Preise dafür weichen; Halbstämme kommen nicht mehr so in Aufnahme, trotz mehrfacher Empfehlung, ebenso wird Formobst ständig mehr vernachlässigt. Das Buschobst tritt leider viel zu sehr in den Vor dergrund, ohne dass auf Sorten und Boden Rück sicht genommen wird. Ueber den Handel in Kirschen, sowohl Hochstämmen wie Büschen, liegen günstige Nachrichten vor; zum Teil werden frühe süsse Sorten, zum Teil saure, je nach den verschiedenen Gegen den mehr oder weniger gepflanzt. Hauszwetschen sind kaum abzusetzen, dagegen verkaufen sich Mira bellen, Reineclauden und Pfirsiche sehr gut; letztere waren wohl meist im Herbst schon geräumt. Apri kosen gingen schwächer ab. Leider vernachlässigt man sehr das Anpflanzen von Walnüssen, obgleich diese in einzelnen Gegenden des Rheinlandes ganz vorzüglich gedeihen und schnell wachsen; besser gingen Haselnüsse. Von dem Beerenobst, worin stets der Bedarf sehr gross ist, gehen Johannisbeeren in den alten bewährten Sorten, vor allem holländischen zur Weinbereitung, immer noch mehr als Stachelbeeren. Hannover(einschl. Oldenburg). Die drückende Konkurrenz von auswärts wirkt hier sehr viel ein; dazu kommt, dass viele Lehrer auf den Dörfern Obst- und Rosenzucht treiben. Die kurze Frühjahrsversandzeit war ebenfalls für den Absatz nicht günstig. Zur Hebung des Obstbaues tragen die staatlichen Bei hilfen viel bei; so sollen die Kreise Uelzen und Winsen allein 57 000 Mark zugesagt erhalten haben, die ihnen die Landwirtschaftskammer in jährlichen Raten von 6000 Mark auszahlt. Im Frühjahr trat rege Nachfrage für Aepfel in besseren Sorten hervor, besonders sind es Goldparmänen, Gravensteiner und Schöner von Booskop. In einzelnen Gegenden liess der Absatz selbst bei Aepfeln zu wünschen übrig; Birnenhochstämme verkauften sich weniger gut, im Verhältnis Formbäume noch besser. Sehr mässig gingen immerhin Steinobst, d. h. Kirschen und Pflaumen ab, erstere verkauften sich eher. Auch Aprikosen wurden vernachlässigt, während Pfirsiche bei der kurzen Lebensdauer immer erneuert werden müssen. Die Halbstämme führen sich übrigens bei Kern- und Steinobstsorten hier nicht so leicht ein. Für Beerenobst war befriedigender Absatz; Stachel beeren werden noch lieber als Johannisbeeren ange pflanzt. Schleswig-Holstein (einschl. Lübeck). Eine weitere intensive Hebung des Obstbaues wird er hofft, jedenfalls wird der Absatz zunächst mindestens der gleiche bleiben. Die Nachfrage erstreckt sich immer auf wenige Sorten, doch finden Halbstämme, entgegen der vielseitigen Empfehlung, nicht so viel Beachtung. Apfelhochstämme können noch recht gut abgesetzt werden; auchFormbäume pflanzt man viel an; für Birnen hat die Meinung sehr nachgelassen, grössere Partien waren selbst zu reduzierten Preisen nicht loszuschlagen. Steinobst wird im ganzen besser begehrt; zum Teil sind es Pflaumen (Reineclauden), zum Teil Kirschen; da bei letzteren die Vorräte knapp sind, dürften die Preise steigen. Aprikosen kamen weniger in Betracht, dagegen liessen sich Pfirsiche recht gut absetzen; Haselnüsse sind begehrt, da man sie in Privatgärten als Deckstrauch anpflanzt. Bei dem Beerenobst stehen Stachelbeeren weit mehr im Vordergrund als Johannisbeeren. Provinz Sachsen und Thüringen. Der Um satz kann als ganz bedeutend angesehen werden, es geht sicher aufwärts, die Preise befriedigen noch, sind aber entschieden weichend. Hochstämmige Aepfel sind recht gut abzusetzen, Birnen dagegen treten zurück, der Bedarf steht in keinem Verhältnis zu den ersteren, es blieben beispielsweise hoch stämmige Birnen in grossen Posten unverkauft. Form bäume werden ebenfalls nicht in dem Masse be achtet, wozu wohl die vielen Reklamen für das Busch obst, wodurch die Baumschulen so bequem ihre Restbestände räumen können, beigetragen haben wer den. Stärkere Spaliere sind noch einigermassen ge sucht, doch stehen die Preise in keinem Verhältnis zu der aufgewendeten Zeit und Mühe, Pflaumengingen nur in einzelnen Gegenden gut ab, Kirschen dagegen kommen wieder mehr in Aufnahme. Die mässigen Bestände reichten in einzelnen Sorten nicht zu und die Preise zogen an. Pfirsiche sind recht gut begehrt, während bei Akrikosen nur kleinere Mengen in Betracht kommen, zumal auch das Klima nicht überall so vorteil haft ist. Schattenmorellen gehen seit Jahren als Busch bäume gut ab; das gleiche ist bei Wal- und Hasel nüssen der Fall, die immer viel verlangt werden, erstere mehr als in den letzten Jahren. Bei dem Beerenobst kommen Stachelbeeren mehr als Johannis beeren in Frage, doch konnten Hochstämme ebenso gut abgesetzt werden wie Büsche. Für Himbeeren ist weniger Bedarf vorhanden, nur in der Nähe der Konservenfabriken, welche sichere Abnahme bieten, rentieren sich grössere Anpflanzungen. Königreich Sachsen. Das Frühjahrsgeschäft blieb hinter dem Bedarf im Herbst zurück. Die Preise sind auch für die erste Qualität durchgängig zu gedrückt, auch hemmte die frühzeitige Wärme im April den Versand. Das Herbstgeschäft war noch besser, zumal auch die grossen Anpflanzungen meist im Oktober-November vorgenommen werden. Bei den Aepfeln bevorzugte man hier frühe oder späte Dauersorten; leider verbreitete sich in einzelnen Ge genden die Blutlaus stark. Der Bedarf in Birnen war schwächer; diese werden als Chausseebäume weniger als früher benutzt. Halbstämme führen sich in den östlichen Landesteilen allmählich ein; in Form bäumen hält sich der Absatz in der Mitte. Kirschen gingen zum Teil mehr als bisher ab,' saure als Büsche sehr gut. Bei Pflaumen war der Absatz un bedeutend, am besten gehen Reineclauden. Aprikosen kommen in Sachsen weniger in Betracht; bei Pfir sichen reichten die Vorräte nicht zu; diese wurden viel verlangt. Haselnüsse liessen sich in der Um gebung von Dresden sehr gut absetzen. Als guter Handelsartikel sind ferner hochstämmige Stachel- und Johannisbeeren anzusehen, die zum Teil schon im Herbst geräumt werden konnten. Stachelbeersträucher werden gegenüber Johannisbeeren bevorzugt und Himbeeren weniger angepflanzt. Brandenburg. Die Geschäftslage ist durch schnittlich nicht ungünstig, da immerhin grosse Massen von Obstbäumen angepfanzt werden. Das rege Vor gehen der Landwirtschaftskammer trägt viel zur He bung des Obstbaues bei. Eine weitere Förderung verspricht man sich von den reichen Obsternten dieses Jahres. Der Absatz von Apfelhochstämmen kann als sehr gut bezeichnet werden, dabei traten einzelne alte, reichtragende Lokalsorten wieder mehr in den Vordergrund. Bei Birnen war das Angebot übermässig stark; zweite Qualität blieb viel zurück. Extra starke Ware von Pyramiden wurden bei Aepfeln wie Birnen vielfach gesucht, weniger führen sich Halbstämme ein. Der Umsatz bei Kirschen war recht schwach, am besten gingen noch Weichsel und Moreilen. Pflaumen wurden mehr verlangt; es mangelte zum Teil an stärkeren Bäumen. Von Aepfeln kauft man mehr Formbäume, dagegen fehlte es an stärkeren Pfirsich spalieren; das Angebot genügte keineswegs. Hasel nüsse finden im Detailverkauf regen Absatz, doch werden Walnüsse wenig gepflanzt. Beerensträucher, sowohl Büsche wie hochstämmige Stachel- und Jo hannisbeeren fehlen häufig in starker Ware; Him beeren treten nicht entsprechend in den Vordergrund. Pommern. Der Obstbau wurde durch dasUeber- angebot in minderwertiger Ware nicht gefördert; die At pfianzung billiger Ware sichert keine Rentabilität. Ausserdem hat sich das Händlertum auf dem Lande und in den kleinen Städten sehr ausgebildet und die Blutlaus verbreitet sich trotz aller Bekämpfungsmass regeln immer weiter. Aepfel wurden in besseren Sorten viel an den Strassen angepflanzt, während Birnen mehr für Gärten, im kleinen abgingen. Von letzteren blieben bedeutende Restbestände zurück. Halbstämme führen sich in Pommern weniger ein, dagegen drängt das Buschobst die Formbäume zurück. Schlesien. Der Obstbau hat sich in den letzten beiden Jahren ganz bedeutend gehoben und das Früh jahrsgeschäft kann, allerdings bei gedrückten Preisen, als günstig bezeichnet werden. Die Grossgrundbe sitzer verhalten sich leider noch sehr ablehnend, doch dürften die reichen Ernten zu mancher Neupflanzung anregen. Eine drückende Konkurrenz entsteht den Handelsbaumschulen durch die vielen Privatbetriebe, besonders auf den Rittergütern. Die Preise für Apfel hochstämme sind zwar noch günstig, auch die Meinung für Strassenanpflanzungen tritt mehr hervor; Birnen kommen mehr für Privatgärten in Betracht. Für Form obst ist eine erhöhte Nachfrage zu konstatieren; bei normalen Preisen wurden Kirschen viel gepflanzt, Pflaumen nur zum Teil; Aprikosen gedeihen in Schle sien nicht recht. Pfirsiche werden für Mauerbekleidung viel benutzt, doch waren die Vorräte mässig und die Preise hielten sich hoch. Für Walnüsse ist mässiger Bedarf, während Haselnüsse für die Baumschulen stets ein guter Artikel sind. Beerenobst konnte mit Aus nahme von Himbeeren im Detailverkauf recht gut abgesetzt werden; rote Johannisbeeren gehen noch besser als weisse Sorten. Posen. Der Absatz wird hier durch herumziehende Händler beeinflusst, zumal letztere zu unglaublich billigen Preisen verkaufen. Hochstämmige Aepfel und Birnen konnten nahezu geräumt werden, der Absatz war gleich gut. Halbstämme kommen ebenso wie Formbäume weniger als andere Jahre in Frage. Kirschen reichten nicht aus, weniger berücksichtigt wurden Pflaumen, während Aprikosen naturgemäss bei uns nicht gross in Betracht kommen; Pfirsiche gehen besser, da die frühen Sorten an geschützten Stellen gute Erträge liefern. Hasel- und Walnüsse kommen ebenfalls hier wenig zur Verwendung. Bei Beerenobst war der Umsatz zufriedenstellend mit Ausnahme von Himbeeren, die fast gar nicht ver langt werden. Ost- und Wesfpreussen. Der Mangel an ge schulten Kräften wirkt vielfach ein, dass der Obstbau nicht die nötigen Fortschritte macht. Die Obstpflege ist noch weit zurück und es fehlt an guten Beispielen, um den Landwirt aufzumuntern. Durch das späte Frühjahr war der Versand ausserdem auf kurze Zeit zusammengedrängt und schloss durch die Mitte April eintretende Wärme frühzeitig ab. Im Verhältnis nehmen die Nachfragen nach Halbstämmen und Busch bäumen zu, doch kann festgestellt werden, dass Hoch stämme, sowie Aepfel und Birnen recht zufrieden stellend abgegangen sind; die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr mehr. Bei Kirschen sind die gewöhn lichen saueren Sorten am begehrtesten; bei Pflaumen kauft man viel Halbstämme; ausserdem werden Haus zwetschen stets bevorzugt. Aprikosen kommen für hiesige Verhältnisse weniger in Betracht; Pfirsiche werden dagegen gut angepflanzt, der Bedarf liess sich hierin nicht ganz decken. In Nüssen war der Um satz ziemlich schwach. Gern gekauft werden hoch stämmige Stachelbeeren, in Sträuchern ist der Umsatz gleich gut. Auch Himbeeren verkauften sich flott und werden immerhin noch gern angepflanzt. Die Ernteaussichten für den Obstbau. Im Elsass, im Kreise Schlettstadt, ist die dies jährige Heidelbeerernte ausserordentlich reich ausge fallen. Die dortige Gegend ist bekannt als eine der Hauptausfuhrorte von Heidelbeeren; täglich werden gegen 20 bis 30 Ztr. mit der Bahn sowohl nach Mühl hausen und Strassburg als auch nach der Schweiz ausgeführt. — In Baden ist die Reife des Obstes gegen andere Jahre bedeutend voraus, denn schon am 9. Juli wurden reife Pflaumen auf den Markt gebracht. Die Hochsaison für den frühen Zwetschenmarkt in Bühl wird somit in den nächsten Tagen erreicht werden. Von Lindau am Bodensee wird von einer überaus reichen Kirschenernte berichtet, so dass die dortigen Kirschenmärkte stark befahren sind. — In Württem berg hat im oberen Kinzigtal die Heidelbeerernte ihren Anfang genommen. Der diesjährige Ertrag ent spricht nicht den Erwartungen, zu welchen die über reiche Blüte berechtigte. In den meisten Lagen ist der Fruchtbehang ein so geringer, dass sich das Sammeln der Beeren kaum lohnt. In der Umgebung von Esslingen ist die Kirschenernte schon so gut wie beendet. Trotz der starken Ausfuhr, die durch die reichen Erträge ermöglicht wurde, hielten sich die Preise ziemlich gut. Für den Ort Stetten i. R. wird die Gesamteinnahme der dortigen Kirschenernte auf über Mk. 50000 berechnet. Die Obstaussichten haben zum Teil durch Abfallen von Früchten eine starke Reduzierung erlitten; besonders gut fällt jedoch die Ernte bei Stachelbeeren aus, die alle gehegten Hoff nungen übertrifft. — In Erlangen halten sich die Preise auf dem Kirschenmarkte immer noch hoch, trotz der enormen Zufuhr aus den benachbarten fränkischen Kirschenflecken. Dasselbe ist auch auf dem Bambergischen Markt der Fall. — Aus der Pfalz wird über eine sehr ertragreiche Kirschenernte berichtet, so dass der Markt in Freinsheim jetzt noch, trotzdem die Ernte dem Ende entgegengeht, stark beschickt ist. In der Dürkheimer und Neustädter Gegend ist die Ernte der frühen Birnen im vollen Gange, und man ist mit deren Ertrag sehr zufrieden; auch die Qualität lässt nichts zu wünschen übrig. Das Ausreifen der Aprikosen und Pfirsiche vollzieht sich sehr schnell; erstere werden mit 30 bis 35 Mk., letztere mit 35 bis 40 Mk. pro Zentner verkauft. — Bei der Zentralstelle für Obstverwertung in Frankfurt (Main) liefen in der letzten Zeit zahlreiche Angebote und Nachfragen ein. In Brombeeren bleibt das Angebot bedeutend hinter der Nachfrage zurück, ebenso in Mostäpfeln. — Im Werratal fällt die Kirschenernte sehr reich- lich aus, und es wurden bis jetzt Tausende von Zentnern Kirschen mit der Bahn versandt. Reiche Erträge liefern die Kirschbäume und auch Beeren sträucher im Maintal; trotzdem stehen die Preise für alle Obstarten sehr hoch. Die sonstigen Ernteaus sichten sind günstig, sowohl bei Zwetschen als auch bei Aepfeln und Birnen. — Vom Mittelrhein wird berichtet, dass man in diesem Jahre eine noch wie selten zuvor ergiebige Obsternte erwartet, nur in den Kreisen Rheinbach und Euskirchen hat ein Gewitter grossen Schaden angerichtet. — Ein günstiges Resultat versprechen die Obstbäume im Sieg tale. Alle Arten von Obstbäumen sind reichlich behangen, selbst Walnüsse gibt es stellenweise ausserordentlich viel. In der Grafschaft Bentheim hat ein Sturm die Hoffnungen auf eine ertragreiche Ernte bedeutend beeinträchtigt. Ganz den Erwartungen entsprachen die Erdbeeren. — In der Umgebung von Hamburg sind die Aussichten auf Obst ebenfalls sehr günstig, nur stellenweise wird über einen weniger guten Birnenbehang geklagt. In den Vierlanden bei Hamburg erwartet man eine gute Aepfel- und Birnenernte, Hauszwetschen, Pflaumen dagegen tragen weniger reich; die Erdbeeren, die Hauptfrucht der Vierlande, batten sehr unter der grossen Trockenheit gelitten. — In Mecklenburg macht sich unter den Herbstpflaumen die schädigende Wirkung eines Pilzes sehr bemerkbar, der eine Missbildung der Früchte verursacht. — Von Werder wurden in der letzten Zeit täglich 40 bis 50 Eisenbahnwaggons Kirschen ver sandt, der Obstdampfer beförderte ausserdem täglich noch 12000 Tienen Kirschen. Man betrachtet die diesjährige Ernte als eine mittlere, doch die Preise werden als zufriedenstellend bezeichnet. — InPommern bat der in den letzten Tagen wütende Sturm in den dortigen Obstgärten bedeutenden Schaden angerichtet, so dass die Obsternte eine nicht unbeträchtliche Ein busse erleidet. — Der Ansatz der Obstbäume in Ost preussen kann überall als befriedigend angesehen werden, auch das Beerenobst verspricht eine gute Ernte zu geben. Trotz der anhaltenden Trockenheit kann in diesem Jahre im allgemeinen wenig über Schädlinge geklagt werden; am meisten finden sich die Wickler vor. — Die durch die günstig verlaufene Obstblüte in Schlesien zu einem reichen Frucht ansatz berechtigten Hoffnungen haben insofern zu Enttäuschungen geführt, als durch die anhaltende Trockenheit und Gewitterstürme die guten Aussichten stark beeinträchtigt wun'en; nur bei Walnüssen kann noch auf eine gute Ernte gerechnet werden. Inserees k eten pro Zelle 30 Pig., bei Wialerbolungen Rabatt 9999299998999998 REKLAMEN 8€€666€€6€€€€€ee Beilagen kosten zwischen den Textseiten 1000 Stück bis 6 Gr. Gewicht 5 Ml; Otto Thalacker, Leipzig-Gohlis Handelsgärtnerei. 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