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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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— Für den Handel Canadas im Jahre 1902/1903 lagen ebenfalls genaue sta tistische Aufstellungen des Kaiserl. Konsuls In Mortreal vor. Danach führte Canada an Er zeugnissen des Landbaus im ganzen für 44 624 321 Dollar aus, gegen 37 152 688 Dollar im Vorjahr. Darunter sind für 3 689 662 Dollar frische Fruchte und zwar für 2 758724 Dollar frische Aepfel. 402402 Dollar getrocknete Aepfel, sowie 402 186 Dollar eingemachtes Obst. Sä mereien wurden für 919 172 Dollar exportiert, gegen 1 309 322 Dollar im Vorjahre. Es inter essiert natürlich zu wissen, wie die Verbindung mit Deutschland war. Während wir im Jahr 1901/1902 nur für 116 Dollar frische Aepfel be zogen, erhöhte sich der Ausfuhrwert 1902/1903 auf 25 085 Dollar. Auch in getrockneten Aepfeln stieg der Wert der Ausfuhr nach Deutschland von 62 382 Dollar auf 230 204 Dollar. An Bohnen und Erbsen fiel der Export nach Deutschland aus. Dagegen nahm er bedeutend in Gras- und Kleesamen zu (Grassamen: 20 174 Dollar, Kleesamen 274 009 Dollar). Eingeführt wurden aus Deutschland derartige Erzeugnisse nicht, obwohl es sich lohnen würde, in Säme reien ein Geschäft anzubahnen zu versuchen. Canada hat für 1 498 368 Dollar Sämereien eingeführt. Desgleichen für 958 077 Dollar frische Früchte und 704 423 Dollar Gemüse. In letzter Beziehung kommen natürlich nur Früchte in Frage, welche der kanadische Obst bau nicht selbst erzeugt. — Der Zuckerrübenbau in Belgien ist im Rückgang begriffen. Es waren 1903 noch 59 000 ha mit Zuckerrüben bepflanzt, während im laufenden Jahre nur 45 000 ha in Frage kommen. Die Erscheinung ist nicht ohne Bedeutung für unsern Samenhandel. — Deutschland hat nach Brasilien im Jahr 1902 für 1033 000 Mk. Pflanzen, Blätter, Blüten, Knollen usw. geliefert und wurde nur noch von Oesterreich-Ungarn mit 1 400 000 Mk. übertroffen. — In Aegypten hat man die Ein fuhr von amerikanischem Baumwoll samen verboten, da in den amerikanischen Baumwollpflanzungen durch ein besonderes, noch nicht näher bekanntes Insekt grosse Ver heerungen angerichtet worden sind und man die Einschleppung befürchtet. Rechtspflege. — Haftung für morsche Bäume. Das Bürgerl. Gesetzb. spricht zwar nicht aus drücklich von der Haftpflicht der Grundstücks besitzer für einen Schaden, der durch morsche Bäume entsteht, und bestimmt nichts über die Verantwortlichkeit derselben für den ordent lichen Zustand der Bäume, aber das Reichs gericht hat in einem Urteil vom 30. Oktober 1902 entschieden, dass eine solche Verant wortlichkeit nach den allgemeinen Rechtsgrund sätzen besieht. Diese Frage ist auch für Gärtnereibesitzer, Baumschulenbetriebe usw. wichtig. Grundsätzlich ist jeder, der Bäume auf seinem Grundstück stehen hat, verpflichtet, dieselben zeitweilig zur Verhütung von Schaden auf ihren Zustand zu prüfen. Ist der Baum morsch, schlägt um und verletzt einen Ange stellten oder Kunden oder Passanten, so hat der Verletzte einen Anspruch auf Ersatz des erlittenen Schadens. Aber das Reichsgericht hat selbst Einschränkungen gemacht. Es kann z. B. nach Ansicht des Gerichts einem grossen Plantagenbesitzer nicht zur Pflicht gemacht werden, in gewissen Zwischenräumen nun jeden einzelnen Baum seiner Besitzung untersuchen zu lassen, um zu prüfen, ob etwa von ihm Gefahr drohen könne. Soweit reiche die im Verkehr erforderliche Sorgfalt denn doch nicht. Es genüge, wenn er Abhilfe schaffe, sobald er bemerke oder drauf aufmerksam gemacht werde, dass der Baum nicht mehr sicher sei. Wenn er dann unterlasse, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, so sei er infolge seiner Fahrlässig keit haftpflichtig zu machen. Es sei von Fall zu Fall zu prüfen, ob nach dem Masse dessen, was man im menschlichen Verkehr billigerweise an gegenseitiger Rücksichtsnahme verlangen kann, dem Besitzer des Baumes ein begründeter Vorwurf zu machen sei. — Beschreitung verbotener Wege. Wer auf dem Wege zu seiner Betriebsstätte, z. B. ein Gärtnergehilfe nach der Gärtnerei, einen andern ev. „verbotenen Weg“ benutzt, um vielleicht eher zum Ziele zu gelangen und auf diesem Wege einen Unfall erleidet, kann nach einem Urteil des Reichsgericts vom 27. März 1903 keinerlei Ansprüche dieserhalb stellen, wenn er nicht etwa den verbotenen Weg infolge eines Notstandes beschreiten musste, weil z. B. der rechtmässige Weg überschwemmt war usw. — Gleichmässige Behandlung der Gläubiger bei Akkorden. Das Oberlandes gericht Marienwerder entschied in einem Urteil vom 13. Oktober 1903, dass bei aussergericht lichen Akkorden die gleichmässige Befriedigung aller Gläubiger so verkehrsüblich und einem soliden Handelsgebrauch nach Treue und Glau ben so entsprechend sei, dass hieraus ohne weiteres anzunehmen sei, dass der Vergleichs vorschlag hinfällig werde, sobald einer oder der andere Gläubiger mehr oder weniger erhält. — Ausübung des Vorkaufsrechtes zum Schein. Das Oberlandesgericht Königs berg hat unter dem 17. Juni 1903 eine selt same Entscheidung in bezug auf das Vorkaufs recht gefällt. A. hat ein Gärtnereigrundstück. Sein Pächter B. hat das Vorkaufsrecht. A. ver kauft die Gärtnerei an den Gärtnereibesitzer C Hinterher reut ihn der Kauf. Er setzt sich mit seinem Pächter B. in Verbindung und dieser macht das Vorkaufsrecht geltend, belässt jedoch das Gärtnereigrundstück dem A., der nun sein Grundstück wieder hat und den C. los ist. Eine solche Manipulation könnte man für un gültig halten, da hier offenbar das Vorkaufsrecht nur zum Schein geltend gemacht wird, um den eigentlichen Käufer auszuschalten und den Kaufabschluss zunichte zu machen, weil ein anderer inzwischen mehr geboten hat. Man würde im gewöhnlichen Leben ein solches Ver fahren wider Treue und Glauben ansehen. Aber das Oberlandesgericht hat ausgeführt, dass dem nicht so sei. Man könne auch ein Vorkaufs recht lediglich mit der negativen Tendenz aus üben, das Grundstück dem Käufer nicht zu lassen. Ernstlichkeit sei nur anzunehmen, wenn der Berechtigte die Absicht habe, die Verfügung über das Grundstück zu erlangen. Wie er darüber verfüge, ob er es für sich be halten und selbst bewirtschaften, ob er es einem anderen verkaufen oder schliesslich gar wieder in die Hände des Verkäufers spielen wolle, sei gleichgültig. Vereine und Versammlungen. — Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. preussischen Staaten hielt kürzlich unter der Leitung des Freiherrn von Cramm-Burgdorf seine letzte Monatsversammlung ab, in der der Jahresbericht vom Juni 1903 bis Juni 1904 durch den Generalsekretär Dr. Wittmack zur Verlesung kam. Die Zahl der wirklichen Mitglieder be trägt gegenwärtig 661, die der Ehrenmitglieder 23 und die der korrespondierenden Mitglieder 39. Unter den 661 wirklichen Mitgliedern be finden sich ungefähr zwei Drittel Berufsgärtner und ein Drittel Liebhaber. Wie schon früher, beschäftigte sich auch diesmal die Versammlung lebhaft mit der Anschaffung eines eigenen Heims, man kam jedoch zu der Ueberzeugung, dass es noch verfrüht sei, sich mit dieser Angelegen heit näher zu befassen. Die Einnahmen betrugen im Berichtsjahr Mk. 23119 die Ausgabeu 17081; das Gesamtvermögen belief sich am 1. Januar 1904 auf Mk. 114 037. Die stattgefundene Vorstands wähl hatte folgendes Ergebnis: Erster Vorsitzender: Freiherr von Cramm-Burgdorf, zweiter Vorsitzender: Gärtnereibesitzer Albert Brodersen und dritter Vorsitzender: Gartenin spektor Weidlich. Als Schatzmeister wurde Hoflieferant I. F. Loock und als Generalseketär Geheimrat Professor Dr. Wittmack wieder- gewählt. Aus dem bisherigen Vorstande schieden infolgedessen aus: der bisherige zweite und dritte Vorsitzende, Garteninspektor W. Per ring und der Gärtnereibesitzer Franz Bluth-Steglitz. — Der Schleswig-Holsteinische Zentralverein für Obst- und Garten bau hielt am 8. Juli in Kiel seine diesjährige Hauptversammlung ab, die durch den Vorsitzen den ,Landes-Oekonomierat Hölck-Kiel eröffnet wurde. Die Versammlung war überaus zahl reich besucht, da sämtliche Zweigvereine Ver treter abgesandt hatten. Unter den Ehrengästen befanden sich Oberbürgermeister Fuss und der Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Ahlmann aus Kiel. Ersterer begrüsste die Anwesenden im Namen der Stadt Kiel und wies darauf hin, dass es stets das ernste Bestreben aller sein müsse, das, was Stadt und Land trenne, zu beseitigen, um gemeinsam für die Allgemein heit wirken zu können. Geeignet, eine schöne Brücke zwischen dem Landmann und dem Städter zu gründen, sei gerade der Gartenbau- Verein. Aus dem Jahresbericht entnehmen wir, dass an Beihilfen den Einzelvereinen im letzten Jahre 2500 Mk. gewährt wurden. Die Mit gliederzahl des Zentralvereins beträgt 4472, die sich auf 37 Einzelvereine verteilen. An der vom 8.—16. Oktober in Düsseldorf stattfinden den internationalen Obstausstellung wird sich der Zentralverein mit einer gemeinsamen Aus stellung der Einzelvereine beteiligen. Ebenso hat er seine Mitwirkung für die von der Land wirtschaftskammer vom 24.—25. Mai 1905 in Altona abzuhaltende grosse Ausstellung zuge sagt. Professor Dr. Seelig, ein um die För derung des Obst- und Gartenbaues hochverdien ter Mann, hielt hierauf einen Vortrag über Hirschfelds und Niemanns Einfluss auf Gar tenbau und Forstwirtschaft in Schleswig-Hol stein, in welchem er in eingehender Weise die Verdienste der beiden Männer in Verbindung mit der geschichtlichen Entwicklung des Obst- und Gartenbaues in Schleswig-Holstein würdigte. Hirschfeld gab schon in der Mitte der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts sein epochemachen des Werk »Theorie der Gartenkunst“ in fünf Bänden heraus, das sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache erschien. Kurz darauf konnte er auch ein »Handbuch der Fruchtbaumzucht“ herausgeben, das eine eigent liche Pomologie Schleswig-Holsteins darstellte. Hirschfeld war der erste, der den Gravensteiner zu Ehren brachte. Nach dem Tode Hirschfelds im Jahre 1792 erfolgte durch die Kriegsjahre ein rapider Niedergang der Obstzucht, die erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts wieder einen Aufschwung nahm. Zum Schluss der Versammlung sprach Geheimrat Professor Dr. Reinke über »die Bindung des Luftstickstoffes durch die Pflanzen“. Aus dem Rechnungsbe richt entnehmen wir noch, dass die Einnahmen im Jahre 1903/04 10 795 Mk. und die Aus gaben 5601 Mk. betrugen. Den Einzelvereinen sollen wiederum 2500 Mk. an Beihilfen bewilligt werden. — Der Kreisobstbauverein des Re gierungsbezirkes Erfurt hielt am 9. des Monats nachmittags in Erfurt seine diesjährige Generalversammlung unter Leitung seines Vor sitzenden, Gartenbaudirektors Linne ab. Zu nächst stellte der Vorsitzende den Antrag, dass öfter und zu bestimmten Zeiten, möglichst jeden ersten Sonnabend eines Monats, Ver sammlungen abgehalten werden sollen. Ein Versuch, die vielen Gartenbauvereine als kor porative Mitglieder zu gewinnen, hatte keinen Erfolg, so dass man beschloss, aus dem Statut den Passus über die Aufnahme korporativer Mitglieder überhaupt zu streichen. Ein wei terer Vorschlag, den Jahresbeitrag von M. 1,50 auf M. 3,— zu erhöhen, fand gleichfalls An nahme. Die ernannte Kommission, Erfurt zum Konzentrationspunkt für den Thüringer Obst handel zu gestalten, fand nach einem Referat von Pfütsch-Hochheim Beifall. Ausserdem soll die im Oktober vorgesehene Obstausstel lung im Schützenhaus bei Erfurt stattfinden und mehrere Tage andauern. Ein Vorschlag ging dahin, Minimalpreise für das Handelsobst festzustellen und äusser den Züchtern eventuell auch Händler zu den Obstmärkten zuzulassen, die letzteren müssten jedoch, wie auch Biss mann-Gotha vorschlug, Mitglieder des Vereins sein. Friedhofsinspektor Rebenstorff be richtete über die Obsternte im Landkreise, die in allen Teilen sehr günstig zu werden ver spricht. Ferner wurde eine Obstbau-Kommis sion ernannt, welche die Vorarbeiten zur Aus stellung und den Märkten übernehmen wird. — Der Verein für Obst- und Garten bau im Kreise Pinneberg hat nach seiner kürzlich abgehaltenen Monatsversammlung 882 Mitglieder nnd fasste den Beschluss, sich an der Ausstellung in Düsseldorf im Oktober, sowie bei der landwirtschaftlichen Ausstellung in Altona 1905 zu beteiligen. Die Vereinigung entwickelt sich seit einigen Jahren ganz ausserordentlich und gewinnt immer neue Interessenten zu Mitgliedern. Ausstellungen. — Die Ausstellung deutscher Han delspflanzen in Düsseldorf, die unter der Leitung vonT. J. Rudolf Seidel-Grüngräbchen steht, findet vom 20. bis 25. August 1904 statt. Unter den für diese Ausstellung festgesetzten Bedingungen ist hervorzuheben, dass alle Handels- pflanzen, Blüten- oder Blattpflanzen, rankende oder Dekorationspflanzen, mit oder ohne Knos pen und Blüten, Knollen, Rhizome etc. zuge lassen sind. Jedoch müssen die vorgeführten Artikel eine fertige Verkaufs- und Handelsware bilden. Von einer Sorte werden 25 Stück ge fordert und bei Sortimenten muss jede Sorte 5 Stück enthalten. Die Anmeldung hat bis zum 10. August zu erfolgen. Federnelken, Dianthus plumarius, Viola cornuta, Papaver nudicaule und andere vorhanden. Unter den Federneiken beobachteten wir meist bunt ge zeichnete Sorten, verschiedene mit sehr schönen Zeichnungen, so Anna Kreienberg, Modesty, Hilda, mit ganz dunkelrotem Rand, Lord Lyons, leuch tend karminrot, Mme. Sequin, eine Neuheit, weiss, stark geschlitzt, Rose de Mai und andere. Die ausgestellten Papaver nudicaule zeigten meist neue, vom Aussteller selbst erhaltene Farbentöne, wobei gelb, rosa und lachsfarben vorherrschte. Herrliche Delphinium - Hybriden in dunkelblauen und violetten Farben, Delphinium formosum und ganz besonders das prachtvolle Delphinium Belladonna mit seiner selten reinen himmelblauen Farbe gaben dem reichen Sorti ment eine schöne Abwechslung. Unter den Campanula-Arten gefiel uns die neue hell azur blau blühende C. persicifolia »Die Fee“ sehr gut. Sie macht lange mit vielen Glocken be hangene Triebe, die zur Vasenfüllung zweifellos ein schätzbares Material bieten. Auch Campa- nula persicifolia „Grossglocke“ ist eine sehr ansprechende Varietät. Neben anderen be kannten Sorten wie C. p. Backhousei, C. p. coronata und der gefüllt blühenden, C. p. gigantea alba plena ist noch eine unbenannte Neuheit einer C. persicifolia mit prachtvoll lila farbenen Glocken, eine Züchtung des Ausstellers, zu erwähnen. Einige mächtige stark verzweigte Blütenstände von Crambe cordifolia waren, auf gestellt in der Mitte der ganzen Kollektion, von besonderer Wirkung. Die üppige Entwickelung dieses grössere Dimensionen einnehmenden Staudengewächses macht dasselbe zur An pflanzung an geeignete Orte in Anlagen und Parks zu einem wertvollen Material. Von an deren Staudenarten desselben Ausstellers sind im weiteren die schönen Scabiosa caucasica, die leicht gebaute, kleine weisse Blüten tragende Gillenia trifoliata, das feurig rot blühende Pentstemon barbatus (Chelone barbata), mit den langen, eleganten Rispen, die gefüllt blühende Spiraea filipendula plena, Spiraea Aruncus var. Kneiffi eine sehr graziöse Form, das dunkel gelbblühende Helenium Bigelowi, Gaillardia hybrida, die grossblumige Cephalarla tatarica und andere zu erwähnen. Hervorzuheben sind schliesslich noch Eryngium Zabeli, eine schöne blau gefärbte Form, Clematis recta mit kleinen weissen Blüten und die dunkelviolett blühende Iris sanguinea. Den von uns kürzlich besprochenen neuen Mohn, Papaver orientale bracteatum „Princess Victoria Luise“ hatte der Züchter E. Finger- Hamburg während einer Reihe von Tagen eben falls vorgeführt. Das Publikum scheint dieser Neuheit grosses Interesse entgegengebracht zu haben und sie scheint denn auch tatsächlich grösserer Verbreitung wert zu sein. Wie der Züchter sagt, kommt diese Sorte etwas später als alle andern P. orientale-Varietäten in Blüte und hält auch bedeutend länger an. Starke Pflanzen sollen eine grosse Menge von Blüten hervorbringen und daher ziemlich stark remon- tieren. Die Farbe ist, wie wir schon einmal hervorhoben, zweifellos eine eigenartig schöne und war bisher unter den Papaver-orientale- Varietäten noch nicht vertreten. Eine selten schöne Vorführung bildeten die sehr reichhaltigen Sortimente von Iris hispanica und Iris anglica, sowie der sogenannten süd afrikanischen Kornlilien, Ixien und der Ranunkeln von J. W. Beisenbusch-Dorsten(Westfaler). Na mentlich die vorzügliche Iris-Sammlung fand all gemeine Anerkennung und Bewunderung. Bei den zierlichen Blumen der Iris hispanica fielen uns besonders die schönen reinen Farben mancher Sorten auf, wie z. B. bei British Queen, reinweiss, Sweet heart, weiss, Lippe hellgelb, Snowflake, rein weiss, Mme. Homan, weiss, der neuen Chrysolora, gelb, Perfection, ebenfalls noch eine neue gelbe Sorte, Soleil d’or, dunkel gelb, Longfellow, lila mit weiss und gelb, eine sehr ansprechende Farbe, L’unique, blau mit weiss und Thunderbold, bronzefarbig. Pracht volle Färbungen in den verschiedensten Nuancen fanden sich aber unter den Iris-anglica-Varietäten, von denen wir hier einige durch besonders schöne Zeichnungen und Farben auffallende Sorten anführen wollen: Mont Blanc, reinweiss, eine der schönsten der ganzen Kollektion, Dora, weiss mit creme, Paul Krüger, weiss mit lila, Snowflake, fast reinweiss, Maria Cornelia, pracht voll lila gefärbt, Belle Hlne, weiss mit zart lila, Perle des Jardins, eine prachtvolle Sorte mit zart lila Farbe, Porcelain Sceptre, blau mit lila, von Humboldt, lila mit violett gestreift, La Purete, eigenartig lila mit rot, Darius, lila bis blau. Unter den dunkleren Sorten sind folgende erwähnenswert: Grand Maitre, dunkel violett, New Foundling, violettrot, Belle Agathe, hellviolett, Paul Neron, dunkelblau mit dunkleren Flecken, besonders schön in Form und Farbe, Franz Fagel, tief dunkelviolett, Tantalus, lila mit blau, Ferdinand Lesseps, dunkelblau, Ophir, dunkelblau mit noch vielen anderen herrlichen Sorten, die alle schöne Formen der Blume und auch Farbe anfwiesen, deren Aufzählung jedoch zu weit führen würde. Gerade die Iris anglica zeigen wunderbare Farben und besitzen auch einen prächtigen Bau der Blume. Als Schnitt blumen sind sie zweifellos sehr schätzenswert und sie müssten zu diesem Zweck viel mehr herangezogen werden. Unter den Ixien verdienen auch einige Sorten hervorgehoben zu werden. William the conqueror, weiss mit roten Streifen, Phoebus orangegelb, Beauty of Norfolk, gelb, gross blumig, Praestans, leuchtend rot, Ambassadeur, dunkelrot, Fairy Queen, bunt etc. Sehr schöne Farben fanden sich auch unter den Ranunkeln- Varietäten. Excelsior, hellgelb, Orange, brillant dunkelorangegelb, Oleander, dunkelgelb, Clara, dunkelrosa, Princess Clothilde, leuchtend rot, L'americaine, dunkelrot, Veronica, leuchtend dunkelrot, Citronenbaum, intensiv schwefelgelb. Von der eigenartig geformten kalifornischen Tulpe, Calochortus waren einige Blumen ver treten. Die ganze Einsendung dieses Ausstellers war äusserst wohlgelungen und machte den denkbar günstigsten Eindruck. Die Firma Beisenbusch-Dorsten hatte auch vor vier Wochen zur ersten Schnittblumen - Ausstellung ein prächtiges Sortiment altholländischer später Tulpen gebracht, welches noch nachträglich als hervorragende Leistung erwähnt zu werden verdient. Vermischtes. — Zur Vernichtung von Schädlingen lieferte der Gartenbauverein zu Bromberg einen Beitrag, der sicher Nachahmung verdient und zum Teil auch in anderen Gegenden ge funden hat. Es wurden im Vorjahre 20 000 Kohlweisslinge abgeliefert und für das Hundert 40 Pfennige, das ist für 20 000 Stück Mk. 80.— bezahlt, jedenfalls eine sehr beachtenswerte Prämie, die Hunderte von Gemüsegärten vor grossem Schaden bewahrt hat. — Das Preisausschreiben für das Nordpark-Projekt zu Berlin, wird dem nächst in öffentlicher Konkurrenz ausgeschrieben werden. Der Magistrat hat um Bewilligung von Mk. 10000 für die drei besten gärtnerischen Entwürfe nachgesucht. Der erste Preis wird Mk. 5000, der zweite Mk. 3000 und der dritte Mk. 2000 betragen, Zunächst müssen aber noch von der Parkdeputation die projektierten neuen Strassen endgültig festgestellt sein. Erst dann ist es möglich, eine Grundlage für die gärtnerischen Anlagen zu beschaffen.
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