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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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diese, sich auf den obigen Artikel der Volks zeitung zu äussern. Dies geschah in einer ausführlichen Denk schrift, welche der Regierung zeigte, dass die vorgebrachten Tatsachen der Schleswig-Holstein- sehen Volkszeitung in der Hauptsache, um mit Goethe zu reden, „erstunken und erlogen“ waren. In den Richtigstellungen des „Vereins Hol steinischer Baumschulenbesitzer“ an den Herrn Amtsvorsteher heisst es unter anderem: „Es sind zunächst hiesige Arbeiter, welche bisher in den Baumschulen dauernd beschäftigt waren, nicht aufgelohnt worden. Eine Ausnahme machen davon nur die sozialdemokratischen Hetzer, welche wir selbstverständlich in unseren Be trieben nicht dulden können, wenn wir ruhige Verhältnisse behalten wollen. Es sind drei Baracken erbaut, für 100, 50 und 30 Leute. Ausserdem sind in einigen kleineren Betrieben wohnliche Einrichtungen getroffen, um Arbeiter unterbringen zu können. Es sind im ganzen von hier nicht ansässigen Arbeitern durch Agenten und Vermittler 219 Leute untergebracht worden, von denen 154 deutsche Staatsangehörige, 61 Russen und 4 Galizier sind. Die 61 russi schen Staatsangehörigen sind durch kontrakt widrige Handlung des Agenten, welchem aus drücklich deutsche Leute bestellt waren, her gekommen. Zur Beschaffung auswärtiger Ar beitskräfte waren wir gezwungen, weil die Organisation der Arbeitnehmer, durch die Sozial demokratie verhetzt, während der Geschäfts periode im vergangenen Jahre den Betrieb total lahmlegte und ein Gleiches auch in diesem Frühjahre geschehen wäre, wenn die Arbeit geber nicht für ausreichende Hilfskräfte von auswärts gesorgt hätten. Es war beispielsweise anfänglich projektiert, den im vergangenen Frühjahr auf 30 Pf. pro Stunde erhöhten Lohn in diesem Jahre auf 40 Pf. zu erhöhen und von Jahr zu Jahr eine Steigerung zu erkämpfen. Dieser durch nichts begründeten abnormen Lohn forderung musste auf irgend eine Weise be gegnet werden, weil anders die Lebensfähigkeit der Betriebe in Frage gestellt werden würde. Eine Anzahl von Saisonarbeiten ist in den Be trieben unerlässlich, da die Betriebe von der Witterung abhängig sind, und in einer oft kurzen Zeit von nur wenigen Wochen der kolossale Versand der Pflanzen bewerkstelligt werden muss. Hinzu kommt, dass die Saison arbeiter, welche wir in früheren Jahren hatten, zum grossen Teil aus Leuten bestanden, welche, sobald sie Geld in die Hände bekamen, sich dem Trunk ergaben, und bei denen auf ein promptes Antreten zur Arbeit, namentlich in den ersten Wochentagen und sobald die Witterung etwas warm wurde, nicht zu rechnen war. Und gerade diese Elemente bildeten bei dem im ver gangenen Jahr ausgebrochenen Lohnkampf die grösste Gefahr. Es wurde denselben von der sozialdemokratischen Organisation eine Ent schädigung von 1,50 Mk. pro Tag gewährt, wenn sie sich dem Streike anschlossen. Das genügte gerade für das erforderliche Quantum Spirituosen und den notdürftigen Lebensunter halt. Es waren dieselben dadurch in die an genehme Lage versetzt, dem Trunk sich hin geben zu können, ohne arbeiten zu brauchen. Was nun die Höhe der Löhne anbetrifft, welche für Saisonarbeiter bezahlt werden, so sind dieselben stellenweise mit denen hiesiger Arbeiter gleich, auf anderen Stellen wird ge zahlt: den männlichen Arbeitern pro 10 stündigen Arbeitstag 1,75 Mk. bar, 2,5 Pfund Kartoffeln und 1/2 Liter Vollmilch täglich, sowie freie Her- und Rückreise. Ausserdem ist denselben Gelegenheit geboten, durch Ueberstunden noch 1 Mk. und mehr täglich zu verdienen. Weib liche und jugendliche männliche Arbeiter er halten pro Tag an barem Gelde 1,40 Mk. und im übrigen dasselbe. Hierzu kommt bei allen noch freie Wohnung, Licht und Heizung. Die hier ansässigen Aib eiter aus Rellingen, Halsten bek und Umgegend sind nach wie vor in den hiesigen Baumschulen zu den hier üblichen Lohnsätzen beschäftigt. Das Verbot der Beschäftigung ausländischer Saisonarbeiter aber besteht für uns nicht, denn die Baumschulen sind landwirtschaftliche Betriebe und zwar aus folgenden Gründen: 1. Es werden kaum technisch geschulte Leute gebraucht, sondern Landarbeiter, und 2. wo solche gebraucht werden, werden sie ausschliesslich zur Beaufsichtigung verwandt 3. Es sind keine Gewächshäuser, Mistbeete und ähnliche künstliche Anlagen in den Be trieben vorhanden. 4. Die ganze Betriebsweise ist eine landwirt schaftliche, da die Ländereien mit Pflug und Egge, genau wie in der Landwirtschaft be arbeitet werden. 5. Dieselben Pflanzen, welche von den Baum schulenbesitzern gezogen werden, werden hier bald von jedem unterrichteten Tage löhner, Fabrikarbeiter und von einem gros sen Teil der Hofbesitzer in grossen Massen herangezogen. 6. Auch die grösste gärtnerische Vereinigung Deutschlands, der Verband der Handelsgärt ner, fasste auf der Delegiertenversammlung im Jahre 1901 in Dresden einstimmig den Beschluss, dass die gesamte produzierende Gärtnerei der Landwirtschaft zugehöre.“ Schon bis zu diesem Stadium der Gehilfen bewegung ergeben sich höchst interessante Er scheinungen, die wir in unserem nächsten Ar tikel einer Betrachtung unterziehen werden. Jetzt, wo der Streik beendet ist, kann man ja auf Grund der Materialien sich leichter ein objektives Bild über die Vorgänge machen, und für die Zukunft Vorkehrungen treffen. Dies soll auch der Zweck dieser Darlegungen sein. Die Gärtner = Bewegung in den österreichischen Staaten. Die diesjährige Generalversammlung des „Allgemeinen österreichischen Gärtnerverbandes“ fand im Rotundensaale des Gesellschaftshauses der Gartenbaugesellschaft in Wien am 29. vorigen Monats statt. Derselben wohnte auch Reichs ratsabgeordneter Dr. Heilinger bei; es hatten 56 Vereine über 200 Vertreter geschickt. Bei der später erfolgten Wahl ging wieder als Präsident Friedrich Dücke-Leopoldau, als erster Vizepräsident Anton San dhof er-Bruck (Leitha) und als zweiter Vizepräsident Anton Scheiber- Wien hervor. Ausserdem wurden noch eine ganze Reihe von Herren in die Ausschüsse sowie als Revisoren und Ersatzmänner gewählt. Nachdem Rechenschaft über die Tätigkeit der Leitung während des letzten Jahres erstattet war, gab der Referent Dücke bekannt, dass abermals eine Petition wegen der gesetzlichen Einführung des Befähigungsnachweises der ge werblichen Gärtnerei an das Abgeordnetenhaus gerichtet werden soll. An diesen Antrag schloss sich ein lebhafter Meinungsaustausch, wobei auch Abgeordneter Dr. Heilinger das Wort ergriff, und es als eine Notwendigkeit (?) er achtete, dass den Gärtnern die gesetzliche Ein führung eines Befähigungsnachweises stattge geben würde. Auch die Wünsche der Gärtner, im Landwirtschaftsrate vertreten zu sein, hält er für eine erfüllbare, durchaus berechtigte Forderung. Der Redner wandte sich in scharfen Worten gegen den Ackerbauminister, Freiherrn von Giovanelli, der in so geringschätzender Weise den auf die höchste Stufe der Land wirtschaft gelangten Teil, die Gärtnerei, abgetan habe. Er führt aus, dass dem Minister für derartige Angelegenheiten das Verständnis zu fehlen scheine, und das verdiene, öffentlich ge rügt zu werden. Zum Schluss sprach er noch seine Freude über das einige Vorgehen sämt licher Parteien im Gärtner-Verbände aus und hofft, dass auch die Privatangestellten mit in den Gesetzentwurf aufgenommen würden; auch der Abschluss von Dienstverträgen innerhalb der Gärtnerei sei einzuschliessen. Diese An träge fanden gleichfalls Annahme und Abge ordneter Dr. Heilinger erbot sich, diese Peti tion dem Parlament zu unterbreiten. — Wir bemerken noch, dass der Verband gegenwärtig 3000 Mitglieder zählt. Die Einnahmen betrugen im verflossenen Jahre 4165,63 Kr„ die Aus gaben 3210,70 Kr. Ueber die bereits oben erwähnte Demon stration im Ackerbauministerium liegt uns folgende Auslassung des „Wiener Journals“ vor, welche wir nachfolgend wiedergeben. „Gestern vormittags erschien eine aus vierzig Gärtnern aus allen Teilen der Monarchie be stehende Deputation unter Führung des Reichs ratsabgeordneten Dr. Heilinger beim Acker bauminister Baron Giovanelli, um denselben zu ersuchen, in den Landwirtschaftsrat zwei selbständige Handelsgärtner zu berufen, damit der Gärtnerberuf nicht von Elementen vertreten werde, die diesem Berufe entweder ganz ferne stehen oder sich in einem Abhängigkeitsver hältnisse befinden. Die Antwort des Ministers hat die Deputation durchaus nicht befriedigt und es kam auch zum Schlüsse zu einer lauten Demonstration gegen die Regierung in den Räumen des Ackerbauministeriums. Reichsrats abgeordneter Dr. Heilinger stellte dem Minister die Deputation vor, erklärte, dass dieselbe von 56 Gärtnervereinen entsendet wurde und über 3000 Gärtner vertrete. Der Abgeordnete führte dann weiter aus, dass die Gärtner gar keine Vertretung besitzen. Die tristen Verhältnisse in diesem Erwerbszweige sind durch die schlechte Zollpolitik entstanden, nicht minder aber auch durch die Zögerung der Regierung, die Gärtnerei als ein handwerks mässiges Gewerbe zu erklären. Ackerbauminister Freiherr v. Giovanelli entgegnete, es sei nicht in seiner Macht gelegen, jetzt Vertreter des Gärtnerstandes in den Landwirtschaftsrat zu berufeu, nachdem die Zahl derjenigen, die in die Körperschaft zu bestellen sind, bereits voll sei. Abgeordneter Heilinger bemerkte: Wenn eine Regierung bei so leicht zu erfüllen den Wünschen schon Schwierigkeiten mache, dann sei dies wohl sehr zu bedauern und da würde auch die Deputation nichts von dem Minister erwarten. Obergärtner Gerhold stellte ent gegen der Behauptung des Ministers fest, dass er das Recht habe, 24 Mitglieder in die Körper schaft zu bestellen. Handelsgärtner Meissner (Kratzau) führte aus, dass die Regierung heute noch nicht wisse, wo die Gärtner hingehören, ob sie Gewerbetreibende sind, oder zu den Ur produzenten (Bauern) gehören. Die Steuer behörde weiss jedoch genau, wo die Gärtner hingehören, denn sie müssen nebst der erhöhten Grundsteuer auch eine Erwerbssteuer zahlen. Der Gärtner zahlt für ein Joch Grund genau so viel wie einer der hochadeligen Grossgrund besitzer für fünfzig Joch. Die Deputations mitglieder stimmen durch laute Zurufe dem Sprecher bei. Handelsgärtner Meissner er sucht den Minister schliesslich, für die Schaffung einer separaten Sektion „für Gartenbau“ im Ackerbauministerium einzutreten. Der Acker bauminister erklärte schliesslich, er könne nicht auf jeden kleinen Erwerbszweig der Landwirt schaft Rücksicht nehmen. Diese Worte wurden mit lautem Murren von der Deputation aufgenommen, und mit den Rufen: „Hoch das Parlament! So wird in Oesterreich regiert 1“ verliessen die Deputierten den Emp fangssalon des Ackerbauministers. Hierauf be gab sich die Deputation in den Volkskeller des neuen Rathauses, wo sie von vielen Standes- genossen erwartet wurde.“ Wir geben diese Auslassung hier wieder, können uns aber in dieses Vorgehen des „Oester- reichichen Gärtnerverbandes“ schwerlich hinein finden, denn die oben geschilderte Demonstration ist für unsere Begriffe so ungeheuerlich, dass un willkürlich die Frage aufgeworfen werden muss: sollte wirklich auf diese Weise etwas erreicht wer den können, und wohin soll dieses demonstrative Vorgehen unserer Berufsgenossen in Wien führen? Sicherlich gibt es noch andere Wege, um die Wünsche des dortigen Gärtnerstandes der Regierung vorzubringen, denn wir sind der Ansicht, dass gerade in Oesterreich einzelne angesehene Fachmänner in so naher Fühlung mit den leitenden Kreisen stehen, dass durch ein gemeinsames Vorgehen aller Interessenten im Gartenbau, sei es Handelsgärtnerei oder Landwirtschaftsgärtnerei, Obst- oder Gemüsebau, zum Ziele gelangt werden kann. Vor allem der so bedeutende und bei der Regierung infolge seines grossen Exportes in so hohem Ansehen stehende Obstbau könnte durch eine Vertretung dieses Zweiges in Verbindung mit der Gärtnerei etwas zu erreichen versuchen. Wir glauben, nur dieser Weg wird zum Ziele führen. Rundschau. Handel und Verkehr. — Der Fruchthandel in Queensland. Ueber das Jahr 1902 liegt ein ausführlicher Bericht über den Handel mit Früchten und Gemüsen in Queensland vor. Im ganzen haben Landwirtschaft und Gartenbau in Queensland durch die jahrelang anhaltende Trockenheit sehr gelitten, die künstliche Bewässerung macht aber grosse Fortschritte. Trotzdem musste der Weinbau, bei dem vorwiegend Inseltrauben als Handels artikel in Frage kommen, sehr leiden. Es wurden im ganzen nur 2 284 404 Ibs., fast nur die Hälfte gegen das Vorjahr, geerntet. Auch bei Ananas blieb der Ertrag mit 260 444 Stück hinter der Ernte des Vorjahres mit 359 717 Stück zurück. Die Ernte in Erdbeeren, welche seit einigen Jahren als Handelsartikel im grösseren Masstabe angebaut werden, bedeutet eine völlige Missernte. Es wurden nur 12 714 Quart gegen 228 125 Quart im Vorjahre erzielt. von J a c o b Z a v e 1 b e r g sind noch folgende Rosen anzufübren: Mrs. John Laing, La France de 89, Mme. Berard, eine rankende Teerose mit schön gebauten dunkellachsgelben, rosa abgetönten Blumen; Mme. Ravary, in Knospe goldgelb, beim Aufblühen in orangegelb übergehend, Souv. de Prösident Carnot, eine schön ge formte Blume, fleischfarben, am Rande weiss. Durch Kollektivausstellungen trat der „Verein Elsass-Lothringer Rosenfreunde Zabern“, sowie der „Rosenliebhaberverein München-Gladbach“ hervor. Ferner ist hier auch das Rosarium des „Vereins deutscher Rosenfreunde“ in San gerhausen, das durch eine Kollektion vertreten war, zu erwähnen. Der erstgenannte Verein hatte ein grosses Sortiment von Kletterrosen ausgestellt, worunter manche wertvolle alte, beinahe der Vergessenheit anheimgefallene Sorte. Wir wollen hier einige der schönsten dieser überaus sortenreichen Sammlung namhaft machen Die nun allgemein bekannte Crimson Rambler war hier wie auch noch bei vielen anderen Ausstellern vertreten. Dorothy Perkins ist eine neuere Kletterrose, Blumen zart leuchtend rosa zu grossen Dolden zusammengestellt, sie be sitzt einen kräftigen Wuchs, eignet sich zu Pyramiden und Trauerrosen. Ruby Queen, Blumen karminrosa, Basis der Petalen weiss, ist stark rankend und sehr reichblühend. Sweet beart, weiss, Knospen rosa, schön gefüllt, grosse Dolden; Evergreen Gem, weiss mit grün in der Mitte der Blume, schöne, kleine Knospen bildend, überaus reichblühend; Ernst Grandpierre, Knospen gelblich, aufgeblühte Blume weiss, kleinblumig, aber sehr reich blühend; Debutante zartrosa, sehr feine Farbe; Mme. Georges Bruant weissblühend, eine Rosa- rugosa-Varietät; zu derselben Klasse gehört auch Helvetia, Blüten reinweiss in Dolden stehend. Vielleicht weniger schön ist die violettrotblühende Germanica. Einige weitere schöne Kletterrosen sind Helene, eine Kreuzung zwischen Aglaia und Crimson Rambler, die Farbe der fast vollständig gefüllten und grosse Dolden bildenden Blüten ist lilarosa, die Knospen sind karminrot. Unter den Rosa setigera sind die beiden Sorten Beauty of the Prairies, Blüten lebhaft rosa, und Belle de Baltimore erwähnenswert. Die beiden neueren J. C. Schmidt’schen Züchtungen Leuchtstern mit den einfach lebhaft rosa, sehr auffallenden Blumen, und Rubin mit grossen Dolden aus leuchtend roten Blüten verdienen hervorgehoben zu werden. Weniger bekannte Sorten sind Pompon rouge de Bourgett, eine über aus reichblühende Kletterrose, zartrosa mit weiss, Felicite et Perpetue, Blüten weiss mit zart rosa Anflug, Loreley, karminrot. Die herrliche Neu heit von Peter Lambert, „Trier“ haben wir bei der Beschreibung der Neuheiten schon ge nannt und wir hoffen nur, dass diese Sorte sich überall mit den ihr zugeschriebenen guten Eigenschaften bewährt. Nicht unerwähnt wollen wir die schöne Sammlung aus dem Rosarium in Sangerhausen lassen, aus welchem durch seinen Leiter Hoffmann, der sich um die Entwicklung der noch jungen Schöpfung durch seine uneigennützigste Aufopferung so verdient gemacht hat, manche schöne, in den Rosen schulen kaum noch gekannte Sorten dem Besucher der Ausstellung wieder vor Augen geführt wurde. Zur Erdbeertreiberei für den Handelsgärtner. Von Otto Wagner in Bonn. Von allen Fruchtarten verdient wohl die der Erdbeertreiberei für den Handelsgärtner die grösste Beachtung. Abgesehen davon, dass die Kultur einfach ist und der Ertrag somit schnell erlangt wird so kommt bei anderen Obstarten z. B. Trauben und Pfirsichen die Einfuhr von Frank reich und Belgien, wo unter günstigen klima tischen Verhältnissen kultiviert wird, in Betracht, so dass die Preise dementsprechend gedrückt werden. Mit einem nennenswerten Ueberschuss bei diesen Kulturen ist unter solchen Umständen nicht mehr zu rechnen. Anders verhält es sich aber bei den getriebenen Erdbeeren, die selben werden ja auch im grossen Masstabe vom Auslande importiert, jedoch leidet die Frucht sehr infolge ihrer Empfindlichkeit unter dem Transport und kann dann als erstklassige Tafelfrucht keine Verwendung mehr finden. Durch unsere neueren reichtragenden Sorten hat sich die Vorkultur und die Treiberei sehr vereinfacht und dürfte immer noch bei sachgemässer Vorbereitung und Behandlung mit einem Nutzen gerechnet werden. Da jetzt wieder die Zeit des Erdbeerpflanzens für die Treiberei bevorsteht, so werden die nach folgenden .kulturellen Winke manchem will kommen sein. In früheren Jahren wurden die zur Treiberei bestimmten Erdbeeren immer 2 Jahre vor kultiviert, bevor sie abgetrieben wurden. Man pflanzte die Ausläufer im August auf Beete, hielt die Pflanzen anfangs etwas schattig, und nach dem dieselben bewurzelt und später etwas weiter gepflanzt worden waren, blieben diese dann über den Winter auf diesem Standort, bei einer leichten Decke mit Fichtenreisern. Im darauf folgenden Frühjahr kamen dann die Pflanzen in 2 — 3 zöllige Töpfe, in denen sie bis zum Herbste fest durchgewurzelt waren und sich dadurch leicht treiben liessen. Natürlich wurden den ganzen Sommer über die sich zeigenden Blüten und Ranken sofort entfernt. Wenn auch sehr gute Erfolge bei dieser 2jährigen Vorkultur zu verzeichnen waren, so nahm die Vorbereitung doch unverhältnismässig lange Zeit in Anspruch. Heute bat sich nach Einführung von besseren Sorten, wie Laxtons Noble etc. die Vorkultur bedeutend vereinfacht und man kann die gleichen Erfolge in nur 6—8 Monaten erreichen. Von den auf sehr kräftigen und gut ge düngten Böden stehenden einjährigen Mutter pflanzen werden anfangs Juli die bewurzelten Ausläufer abgetrennt und in kleine Töpfe in nicht zu schwere Erde gepflanzt, damit die selben rasch durchwurzeln. Bei täglich öfterem Ueberbrausen werden dieselben in 14 Tagen durchgewurzelt sein und werden nunmehr in die für die Treiberei bestimmten Töpfe verpflanzt. Die Erde soll hierfür nicht zu leicht sein, die Mischung kann aus 2 Teilen Landerde, 1 Teil Kompost- und 1 Teil Mistbeeterde bestehen. Sehr vorteilhaft ist es ferner die inneren Topf- wände mit Kuhdung zu bestreichen. Hierauf ist die Hauptaufgabe durch wiederholtes Be spritzen am Tage, öfters leichten Dungguss die Pflanzen zu recht kräftigem Wachstum zu zwingen. Ende September wird sodann das Giessen auf das allernotwendigste Mass beschränkt und nur gegossen um zu vermeiden, dass die Wurzeln unter zu grosser Trockenheit zu leiden haben. Anfangs November werden die Treibpflanzen in einen kalten Kasten gestellt, bei trockener Witterung die Fenster entfernt, jedoch bei Regen oder Schneegestöber dieselben sofort wieder aufgelegt. Man kann nicht genug betonen, dass ein Hauptvorteil in der Treiberei darin liegt, dass erstens durch die Trockenperiode die Pflanzen die nötige Ruhezeit halten und zweitens, dass die Blätter deraPflanzen gesund bleiben und nicht, abfaulen oder erfrieren. Die eigentliche Treiberei beginnt anfangs Januar, früher anzufangen hat sich noch nie als rentabel bewährt, da alsdann der Erfolg immer etwas fragwürdig ist. Nachdem die Töpfe in das dazu bestimmte Haus gebracht ! worden sind, die Erde etwas aufgelockert ist, hält
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