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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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2 Uchen ansehen, nur raten, wenn an sie das Ansinnen gestellt wird, Arbeitsbücher für ihre Lehrlinge ausfertigen zu lassen, zu protestieren und sich dabei der Ausführungen zu bedienen, welche wir in dem Eingabe-Formular in Nr. 21 des „Handelsgärtner“ (vergl. den Artikel: Wie verhält sich der Handelsgärtner, wenn er zu Beiträgen für die Handwerkskammern heran gezogen wird?) gemacht haben. Wird ihm trotzdem ein Strafmandat zugefertigt, so trägt man auf gerichtliche Entscheidung an und wenn das Schöffengericht die Strafverfügung bestätigt, so legt man Berufung an das Landgericht ein, um „Klarheit“ zu schaffen. Freilich um die „Klarheit“ ist’s schlecht bestellt, denn auch die Landgerichte fällen widersprechende Urteile und bestätigen das Sprichwort, dass Irren menschlich ist. Es kann also nur der Handels gärtner so verfahren, der die Kosten nicht zu scheuen braucht. Wer nicht in dieser glücklichen Lage ist, muss sich der Verwaltungsbehörde fügen, selbst wenn er in seinem Rechte zu sein scheint. Und da rede noch einer von gesunden Rechtszuständen I Es wird nicht eher anders, als bis eine gesetzliche Vorschrift gegeben wird, der wir immer wieder folgenden Wortlaut (vergl. Nr. 24 des „Handelsgärtner“) gegeben sehen möchten: „Die Gärtnerei ist als ein landwirtschaft licher Betrieb anzusehen, ausgenommen die Landschaftsgärtnerei, die Binderei und der Handel mit fremden gärtnerischen Produkten, welche als gewerbliche Tätigkeit zu betrach ten sind.“ Der Blumenzwiebelhandel der Niederlande im Jahre 1903. Die holländischen Handelsberichte haben kürzlich über die Ausfuhr von Blumenzwiebeln sowie Knollengewächse eine statistische Tabelle veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass aber mals eine bedeutende Steigerung in diesem wichtigen Exportzweige stattgefunden hat. Die Zunahme war zwar im Verhältnis nicht so be deutend als in den Jahren 1899 und 1900, und doch ist bei dem Umfang, welche die Ein fuhr frischer Blumen neuerdings aus Südeuropa erreicht hat, dieser erhöhte Export immerhin beachtenswert. Für die holländischen Blumen züchter ist der deutsche Markt seit Jahrzehnten ein sicheres Absatzgebiet, hauptsächlich auch für die geringeren Sortierungen. Die besseren Qualitäten gehen in der Hauptsache nach Eng land und Amerika, vor allen Dingen hat der Export nach den Vereinigten Staaten innerhalb der letzten 10 Jahre einen rapiden Aufschwung genommen. Den Lesern des „Handelsgärtner“ ist aus den früher erschienenen Artikeln be kannt, wie vielfache Versuche gemacht worden sind, unserem niederländischen Nachbarstaat diese Blumenzwiebel-Kulturen streitig zu machen und auch in anderen, klimatisch günstigen Ge bieten, die Massenanzucht von Treibzwiebeln durchzuführen. Das ist bisher, wenn wir offen sein wollen, nicht gelungen; heute noch haben bei den Hyazinthen, dem wichtigsten Handels artikel, die Holländer das Monopol in Händen. Sie sind aber auch nicht müssig gewesen und haben nicht nur ihre Leistungsfähigkeit erhöht, sondern auch ihre Handelsbeziehungen ständig erweitert und sich neue Absatzgebiete gesichert. Wenn wir aber die Handelsusancen unserer holländischen Nachbarn näher in Betracht ziehen, so müssen wir doch wieder darauf zurückkom men, dass dieser Blumenzwiebelhandel durchaus nicht immer auf einer gesunden Basis beruht und vor allem unsere unklaren Kreditverhält nisse vielfach in höchst bedenklicher Weise aus genutzt werden. Auch hierüber ist im „Handels gärtner“ wiederholt geschrieben worden, über haupt hat es die deutsche Fachpresse sich öfters zur Pflicht gemacht, vor übermässig grossen Bezügen aus Holland zu warnen, und dringend empfohlen, feste Abmachungen zu treffen, damit nicht später kostspielige Prozesse, die für den Be steller in den meisten Fällen nachteilig verlaufen sind, entstehen. Wir erinnern hierbei an die Aufforderungen der Frankfurter Handelsgärtner und die unzähligen Streitfälle, welche in den letzten Jahren zum Austrag gekommen sind. Es lässt sich kaum leugnen, dass die Einfuhr von Blumenzwiebeln aus Holland für Deutsch land jedenfalls ihren Höhepunkt erreicht hat und kaum noch steigerungsfähig ist. zumal gerade in den billigen Qualitäten in den letzten Jahren sehr schlechte Erfahrungen gemacht worden sind. Äusser unseren stammverwandten Nachbarn wenden sich neuen Knlturzweigen zu, wie das in den letzten Jahren bereits mit Erfolg geschehen ist. Wir können auch feststellen, dass an der allgemeinen Aufwärtsbewegung der hol ländischen Ausfuhr Deutschland nicht partizi piert, sondern fast ausschliesslich England, welches nahezu 20% mehr einkaufte, als im Vorjahre. Unsere Einfuhr betrug 400000 Kilo weniger als 1902, denn wir erhielten von Hol land 1902, 2 758 843 Kilo, dagegen 1903 nur 2 367 306 Kilo. Es ist nur bedauerlich, dass hierbei die Werte nicht angegeben sind, so dass sich nicht feststellen lässt, ob eine Besserung in Bezug auf die Qualität stattgefunden hat. Ausser dem muss auch in Berücksichtigung gezogen werden, dass die Preise für bessere Sortierungen im letzten Jahre höher waren. Interessant ist für uns ferner, dass auch Belgien und Frank reich einen bedeutenden quantitativen Rückgang zu verzeichnen haben und hierbei dürfte eben falls die Einfuhr frischer Blumen aus Südfrank reich und Italien nicht ohne Einfluss auf den Bedarf gewesen sein. Zu der später folgenden Tabelle bemerken wir noch, dass hierbei nicht nur diejenigen Be stimmungsländer in Betracht kommen, welche angeführt sind, und nach denen die Ausfuhr unmittelbar stattgefunden hat. Die Zahlen schliessen auch die Ein- und Ausfuhrmengen ein, welche nach weiter entlegenen Ländern über die betreffenden Bahn- oder Schiffahrts orte den Weg genommen haben. Ausdrücklich wird in einem Bericht des „Kaiserlichen General konsulats zu Amsterdam“ darauf hingewiesen, dass die Versendungen mit der Post im allge meinen in den Zahlen nicht inbegriffen sind. So schliesst z. B. Preussen den ganzen Bedarf der süddeutschen Landesgebiete einschliesslich Sachsen, den thüringischen Herzogtümern etc. ein. Nur ein Bruchteil dürfte, soweit es bei Norddeutschland in Frage kommt, auf dem Seewege über Hamburg eingeführt worden sein. Oesterreich-Ungarn ist hierbei auch nicht direkt angeführt; es lässt sich deshalb voraussetzen, dass auch die Gesamteinfuhr dahin über Deutsch land seinen Weg genommen hat. Fernerhin wird der weitaus grösste Teil des österreich ungarischen Bedarfs durch den deutschen Zwischenhandel gedeckt. Selbst die Entnahmen Russlands sind auffallend zurückgegangen; auch hierbei dürfte die Benutzung des Landweges über Deutschland und unser Zwischenhandel Syrien in ziemlichen Massen gesammelte Arum- und andere Knollenarten, die dann auf den mit eingewirkt haben. Die nachstehende Tabelle gibt zunächst über die Ausfuhr in den Jahren 1902 und 1903*) eine Uebersicht, und es sind gleichzeitig die Be stimmungsländer näher aufgeführt. Die Gesamtsum. einschl. der anderen hier nicht ge ¬ nannten Länder . . 10 302 959 10 778 440 Ausfuhr in Kilo nach: 1902 1903 Deutsches Reich . . Davon fallen auf: 2 758 843 2 367 306 Bremen 3837 3 269 Hamburg 412839 437 246 Lübeck 29057 18828 Mecklenburg .... — 344 Preussen 2313 1 10 1 907619 Belgien 369 901 292 603 Dänemark 189 282 176 330 Frankreich 55928 45 341 Griechenland .... 1 309 1 194 Grossbritannien . . . 4 399 121 5 353 758 Italien 16 945 4 124 Norwegen 107 956 118514 Portugal 3 122 2 151 Russland 278017 229853 Spanien 3 079 6 743 Türkei 4 425 10011 Schweden 331 448 333618 Britisch-Amerika . . . 14 191 33 861 Verein. Staaten v. Amerika 1 777 772 1 798 834 Der zweite Teil der betreffenden Tabelle bringt die Einfuhr, von Blumenzwiebeln und Knollengewächsen nach den Niederlanden, wo raus uns zunächst interessiert, dass dieser Be zug für Holland ganz bedeutend ist und recht stattliche Zahlen repräsentiert. Noch mehr aber fällt auf, dass auch hierbei von 1902 zu 1903 eine Steigerung von mehr als 25 % festgestellt werden muss. Obenan steht Belgien, welches offenbar zum Teil für Holland kultiviert, zum Teil auch den überseeischen Import einschliesst. Dann folgt Frankreich mit nahe derselben Ziffer, wobei wohl vielfach Narzissen und rö mische Hyazinthen, überhaupt in dem warmen Klima Südfrankreichs herangezogene Zwiebel arten zu berücksichtigen sind. Die Einfuhr von Grossbritannien ist 1903 um nahezu 70 Prozent höher als im Vorjahre; auch bei dieser Zahl spielen die überseeischen Zwiebel- und Knollengewächse ohne Zweifel eine be deutende Rolle. Ausserdem lassen viele hol ländische Firmen in England Narzissen kulti vieren oder beziehen von dort beträchtliche Mengen. Für Deutschland kommen in der Hauptsache Maiblumen, sowie teils in unserem Lande, teils in Oesterreich und Russland in den Wäldern gesammelte Zwiebelarten in Frage, während Italien, deren Exportziffer bei der Einfuhr die enorme Steigerungszifier von 130°/o auf weist, gleichfalls ausschliesslich in dem heissen Klima für den holländischen Markt herange zogene Artikel einschliesst. Die amerikanische Einfuhr, d. h. der Vereinigten Staaten nach den Niederlanden hat gleichfalls eine Zunahme von annähernd 90% zu verzeichnen und dürfte ausschliesslich auf den Bedarf an Tuberosen und Lilien zurückzuführen sein. Auch in der Türkei handelt es sich um in Klein-Asien und. holländischen Markt kommen und von da weiter verschickt werden. Japan, welches sicher einen ziemlich lebhaften Handel mit Holland unter hält, ist sonderbarer Weise in dieser Statistik nicht angeführt. Jedenfalls interessiert uns die Zentralisation des gesamten Blumenzwiebel handels in Holland, die seit den letzten 25 Jahren ständig mehr hervortritt und eine be achtenswerte Ausdehnung angenommen hat, ausserordentlich. Wir veröffentlichen nachfolgend auch die Einfuhr nach den Niederlanden, da wir an nehmen, dass die hierbei in Befracht kommen den Zahlen für unsere geschätzten Leser von Interesse sind und auch Deutschland immerhin an diesem niederländischen Import partizipiert.*) Von den Herkunftsländern und in Kilo: Deutsches Reich . . . 1902 23 394 1903 21 745 Davon fallen auf: Hamburg 7 938 5327 Lübeck — 1 271 Preussen 15 456 15 147 Belgien 175553 165 455 Dänemark. — 250 Frankreich 169533 156921 Griechenland — 1 290 Grossbritannien 150673 259 490 Italien 29512 71 198 Norwegen 120 778 Portugal 148 60 Russland 313 99 Spanien 480 445 Türkei 11 112 6 557 Schweden 135 9 730 Vereinigte Staaten von Amerika 77 111 143822 Die Gesammteinfuhr beträgt einschl. der hier nicht ge nannten Länder 641 420 837 852 Rundschau. Handel und Verkehr. — Im Handel mit deutschen Firmen in Russland bereitet sich jetzt ebenfalls eine Neuerung vor. In Russland und Ungarn be steht bekanntlich die Unsitte, dass die Geschäfts leute ihre eignen sozialen Pflichten in der Weise auf ihre Lieferanten abwälzen, dass sie einen bestimmten Teil an den Faktura-Beträgen, in der Regel 2 pro Mille, zum Besten ihres Personals zurückbehalten. Jetzt fangen auch die deutschen Firmen in Russland an, sich diesen famosen Hausbrauch anzueignen und 2 pro Mille für den Pensionsfonds ihrer Ange stellten abzuziehen. Man ist vielleicht geneigt, die Quote von 2 pro Mille für bescheiden zu halten, aber sehr im Unrecht. Man setze den Fall, dass ein mit 2 Millionen arbeitendes Unternehmen 5% Reingewinn versteuert. Da hat es an Gewerbesteuer 1000 Mk., aber an diesen 2 pro Mille Umsatzsteuer für die Be amten des Kunden 2000 Mk. zu bezahlen. Ein solches Verfahren ist schmutzig und muss ver urteilt werden. •) Die Gesamtausfuhr bezifferte sich im Jahre 1901 auf 10057049 kg; im Jahre 1900 auf 8417482 kg; im Jahre 1899 auf 6780 264 kg. ") Die Gesamteinfuhr belief sich im Jahre 1901 auf 555044 kg; im Jahre 1900 auf 499551 kg und im Jahre 1899 auf 472455 kg. Sämling von Caroline Testout mit grossen schönen Blumen von dunkelrosa, dann ein Sämling von Merveille de Lyon mit grossen gut gefüllten Blumen von weisser mit creme abgetönter Farbe. Die von 0. Jacobs aus gestellten Blumen waren unter Glas gezogen, während diejenigen der anderen Aussteller von Pflanzen aus dem freien Lande geschnitten waren. Die Blumen waren daher besonders schön entwickelt und traten somit vorteil hafter hervor. Die allgemein anerkannte Neu heit, soweit sie sich nach dem vorhandenen Material beurteilen liess, von Nicola Welter- Trier haben wir in unserem Bericht über den Kongress des „Vereins deutscher Rosenfreunde“ schon rühmend erwähnt. Der „Rosenliebhaber verein München-Gladbach“ hatte eine Reihe von Neuheiten der letzten Jahre ausgestellt, auf die wir in unserem weiteren Bericht über die Rosen-Schnittblumenausstellung zurückkom men werden. Es war jedenfalls als eine vor teilhafte Einrichtung zu bezeichnen, dass die Neuheitenzüchter dieses Mal alle ihre zum erstenmal vorgeführten Sämlinge und Kreuzun gen auf einen Platz zusammenstellten, um so einen leichten Ueberblick über deren Wert zu erhalten. Die Kakteen-Ausstellung in Düsseldorf. Ein ganz eigenartiges Bild bietet zur Zeit die grosse Blumenhalle in der Düsseldorfer Ausstellung. Wo vor einigen Wochen noch riesige Rhododendron ein farbenreiches Bild boten, erheben sich starre Felsen auf denen die ausgedehnten Sammlungen von Kakteen der ersten Züchter Platz gefunden haben. Wenn auch nicht sehr zahlreiche Firmen bei dieser Sonderausstellung vertreten sind, so haben doch die Einsendungen der beteiligten Firmen einen solchen Umfang und eine solche Reichhaltigkeit aufzuweisen, dass die ganze Hälfte der grossen und ausgedehnten Blumen halle mit Kakteen ganz angefüllt ist, ebenso noch ein Teil der Schnittblumenhalle. Die Aus stellungsleitung hat es vermieden, die Kakteen systematisch auf langen Tafeln auszustellen, sondern hat künstliche Felsen geschaffen und dadurch die Aufstellung mehr dem Charakter der Pflanze angepasst. Auf sandigen, steinigen Hügeln erheben sich die zum Teil riesigen Opu- tien, Cereus, Euphorbien etc. Ein überaus reichhaltiges Sortiment brachte der bekannte belgische Kakteenzüchter Frantz de Laet in Contich und waren unter dessen eingesandten Mamillarien durch ihre Form so wie Bestachelung folgende Arten besonders er wähnenswert: die sehr zierliche, mit feinen silberweissen Stacheln besetzte Mamillaria senilis, ebenso Mam. elegans, mit den ringförmigen roten Blüten besetzt, und die sehr verzweigte Mam. Zenora. Sehr vielfarbig in der Be stachelung in allen Nuancen von gelb bis zu rot ist Mam. rhodantha; Mam. radiosa var. arizonica bildet mit ihren kleinen Kugelformen weitverzweigte Polster und ist zugleich noch winterhart, ebenso ähnelt im Bau der vorher gehenden die Mam. cirrhifera, von welcher Art ein wahres Prachtexemplar ausgestellt ist. Auch bei den Echinocereus-Arten trifft man solche weitverzweigte Arten an und besonders wert voll sind dieselben für den Landschaftsgärtner, wenn sie winterhart sind, so dass dieselben auf Feispartien im Freien Verwendung finden kön nen. Echinocereus phoeniceus besitzt diese gute Eigenschaft. Erwähnenswert sind ferner Echin. polyacanthus sowie Echin. dasyacanthus mit rötlicher Bestachelung und mit grossen, prächtigen Blüten. Sehr verzweigt wachsend ist auch Echin. Engelmannii, während wohl Echin. pectinatus var. rigidissima wohl mit die schönsten Blüten (in allen Regenbogenfarben schillernd) hervorbringt. Von winterharten Echin. sei noch Echin. viridiflorus erwähnt. Von Echinocactus polycephalus treten zwei riesige Exemplare hervor, ebenso schön ist Echino cactus corniger mit ihren breiten Stacheln. Die bekannteren Echinocactus myriostigma (Bischofs mütze) und der so wirkungsvolle Echinocactus Grusonii werden wohl in jeder Sammlung ver treten sein. Prächtige verzweigte Exemplare von Echinocactus ingens, sowie die zierlichen Echino cactus scopa mit den leuchtenden gelben Blüten und die sehr interessante tellerförmige Echino cactus tabularis cristata und die winterharte Echinocactus Simpsonii perpetual, welche mehrere Winter im Freien im botanischen Garten zu Darmstadt ausgehalten hat. Bei den Cereus, die ein so abwechslungsreiches Bild für Felsenanlagen schaffen und in ihrer Heimat oft eine riesige Höhe erreichen, mögen aus der Sammlung de Laet folgende Spezies genannt sein. In erster Linie sind es die 2—3 m hohen Cereus giganteus und der sehr schlank wachsende Cereus Baumannii flavispina, welcher ebenso blühwillig sich zeigt wie Cereus Spegazzini mit seinen prachtvollen Blüten. Ein panaschierter Kaktus, was wohl zu den Selten heiten bei dieser Pflanzengattung gehört, lernen wir in Cereus triangularis fol. var. kennen. Recht interessante Formen bieten auch die Opuntien, wir notieren die winterharte Opuntia phacacantha major und die Opuntia maxima ausgestellt in mächtigen Exemplaren, ferner Opuntia polyantha und die winterharte Opuntia camanchica. Auch die neuere Ein führung Opuntia Bigelowii verdient wegen ihres baumartigen Wuchses hervorgehoben zu werden. Von ganz ausserordentlicher Wirkung war die Melocactus communis-Gruppe. Eine sehr aparte Form bildeten die hohen Euphorbia grandicornis und kommen wir auf weitere Euphorbien - Arten bei dem Sortiment des Karlsruher Hofgartens zurück. In hübschen Orchideenkörben zum Aufhängen brachte de Laet die verschiedenen Rhipsalis- Arten und wird sich besonders Rhipsalis gibberula mit ihren sehr langen Ranken als Ampelpflanze gut ausnehmen, ferner ist Rhipsalis pachyptera var. violacea durch ihre rötliche Belaubung auffallend, sowie Rhipsalis capilliformis durch ihre sehr feine B:laubung. Ueberaus interessant ist auch die Vegetation der ausgestellten Ariocarpus fissu- ratus, welche während der Trockenperiode ganz in die Erde einzieht und bei der Regenzeit wieder hervorkommt. Von sehr grossem bota nischen Interesse waren die von der Firma de Laet ausgestellten Holz-Skelette von ver schiedenen Kakteensorten. Haage & Schmidt- Erfurt brachten in ihrer Sammelausstellung ein sehr reichhaltiges Sortiment von Succulenten. Dabei machten sich ganz prächtig an den Fels- partien Sempervivum tabulaeforme, ebenso die seltenen Echeveria farlnosa, welche der Blüte einer Tuberose ähnelt, ferner als riesiges Exemplar die Echeveria agavoides und die durch ihre charakteristische Form auffallende Greenovia aurea. Jeden Liebhaber wird wohl das einem Kieselstein gleichende Mesembrianthe- mum truncatellum interessiert haben, jedoch soll diese Art sehr empfindlich gegen Feuchtig keit sein. Mesembrianthemum tigrinum wird als die schönste unter den stengellosen Arten bezeichnet. Prächtige Cereus Jamacaru und peruvlanus krönten den steilen Hügel, während unten prächtige Agaven und Aloe den Abschluss bil deten. Die sehr schön gezeichnete Aloe lon- giaristata und die überaus zierliche Aloe de Laetii seien besonders aus dem grossen Sorti ment hervorgehoben. Ausserdem waren präch-
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