Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
reich Sachsen sind die Ernteaussichten durchschnitt lich günstig. Ueberreichlich sind Pfirsiche und Apri kosen behangen; Pflaumen haben nur strichweise trotz reichlicher Baumblüte viel angesetzt; Birnen und Aepfel sind gleichmässig mit Früchten bedeckt, auch haben sich bisher der Blütenstecher und andere Schädlinge nicht bemerkbar gemacht. Man hofft, dass in diesem Jahre reichlich und zu mässigen Preisen Obst zur Verfügung steht. Aus der Umgebung von Dresden wird berichtet, dass die Beeren obsternte fast durchgängig sehr gute Resultate bringt; die ersten Stachel- und Johannisbeeren werden dieser Tage auf den Markt kommen. — Im Altenlande bei Hamburg hat ein Unwetter in voriger Woche die Kirschenernte stark vernichtet, so dass bei den sauren Sorten nur ein mittlerer Ertrag zu erwarten ist. Bei dem be deutenden Export, der nach England jährlich statt findet, wird dieser Ausfall sehr fühlbar sein. — Im Oldenburgischen versprechen die Obstbäume eine so reiche Ernte, wie sie seit Jahren nicht vorgekommen ist. Namentlich die Kernobstsorten haben überreich angesetzt. — Die Trockenheit in Schlesien hat einen grossen Abfall der jungen Früchte in den Obstgärten hervorgerufen. Ausserdem ist der Apfelblütenstecher in solchem Masse aufgetreten, dass er strichweise, so in der Umgebung von Grünberg grossen Schaden anrichtete.— Von der Marienwerderer Niederung (Westpreussen) kommt die Nachricht, dass die Obst bäume in diesem Jahre lange und gut geblüht haben. Kirschen und Birnen haben zum Teil durch die Spät fröste gelitten, Aepfel und Pflaumen haben gut ab gesetzt und versprechen eine reiche Ernte, auch Birnen zeigen einen guten Behang. Aus Nieder-Oesterreich kommt die Nach richt, dass die Obsternteaussichten durchgäng günstige sind. Die Aepfel tragen sehr reich, ebenso Pfirsiche, während Birnen eine gute Mittelernte, dagegen Zwetschen nur einen mittleren, teilweise einen geringen Ertrag in Aussicht stellen. Aus anderen Teilen Oester reichs wird berichtet, dass die ungünstige Witterung während der Blütezeit vielfach einen geringen Ansatz zur Folge hatte, vor allem Zwetschen sollen einen bedeutenden Ausfall erwarten lassen. — Aus Ungarn wird geschrieben, dass die guten Ernteaussichten in folge der trockenen Witterung sehr zurückgegangen sind. Der Blütenstecher tritt in Massen auf, ferner ist viel Obst abgefallen; auch Hagelschläge haben strichweise grossen Schaden verursacht. — Die Aus sichten in Bosnien und Serbien sollen ausser ordentlich vorteilhaft sein. Da bekanntlich bereits jetzt die Abschlüsse auf getrocknete Pflaumen gemacht werden, sind schätzungsweise die Ernten festgestellt und man rechnet in Bosnien auf 3500 und in Serbien auf 4500 Waggons für den Transport. In den Gebirgsgegenden soll man über Abfall und Wurmstiche klagen. — In Frankreich soll man sich einer günstigen Pflaumen ernte ebensogut wie in den Balkanstaaten rühmen können. Man rechnet nach den zwei Fehljahren wieder auf eine volle Ernte. — Auch Kalifornien meldet einen reichen Ertrag und übt bereits einen Druck auf die europäischen Märkte aus, obgleich noch von der vorjährigen Frucht auch in Deutschland grosse Mengen kleinerer Stückware, die schwer unterzubringen ist, lagern sollen. —Aus der Türkei wird mitgeteilt, dass die Obsternten infolge der star ken Frünjahrsfröste zum Teil keine günstigen Resul tate versprechen. In den höher gelegenen Bezirken werden hauptsächlich Kirschen, Birnen und Pflaumen kultiviert, während in den Niederungen Kastanien und Aepfel in grossen Mengen, letztere in guter Qualität, gewonnen werden. Der Pariser Schnittblumenmarkt in der ersten Hälfte des Monats Juni. Es ist gegenüber dem Monat Mai kaum eine Besserung in den ersten Wochen des Juni eingetreten. Wenn auch der Verkauf als ziemlich regelmässig be zeichnet werden kann, so nahmen die Preise keine wesentliche Steigerung an, da vor allen Dingen der Markt in selten starker Weise mit Material überführt wurde. Verschiedene Festlichkeiten wie z. B. das „Föte des fleurs" brachten trotz des schönen Wetters keinen grossen Umschwung in den ganzen Geschäfts gang. Schöne langstielige Pariser Rosen wurden überaus reichlich angeboten. Die Preise liessen aber, seitdem der Flor im Freien begann, ganz merklich nach. An Qualität viel weniger befriedigend waren die vom Süden kommenden Nelken, dagegen besser kamen Pariser Sorten zum Angebot. Ausserordent lich stark vertreten waren Paeonien, die mit ganz minimalen Preisen bewertet wurden, aber auch andere Staudenarten gab es in allzu grossen Mengen, hervor zuheben sind dabei namentlich Pyrethrum roseum. In schöner Ware kommen die ersten Pariser Levkojen auf den Markt und finden leicht Käufer. Hortensien und besonders Lilien finden leichten Absatz, dagegen werden Gladiolen etwas vernachlässigt. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 22. Juni. Der Geschäftsgang bewegt sich immer noch in sehr gemässigten Grenzen, es konnte daher in der vergangenen Woche keineswegs ein nennenswerter Umsatz erzielt werden. Es werden hauptsächlich Eriken, Lilien oder auch noch Horten sien gekauft, während Rosen jetzt ganz vernachlässigt sind. Billigere Topfpflanzen, wie Pelargonien und Fuchsien, ebenso Heliotrop und Petunien werden jetzt ebenfalls viel weniger als in früheren Wochen gekauft, und das Angebot überwiegt bedeutend die Nachfrage. In Blattpflanzen ist kein nennenswerter Umsatz zu verzeichnen; viel verlangt werden soge nannte Moostöpfe. Blumenarrangements verkauften sich in der letzten Woche sehr schwer. Am belieb testen sind lose Sträusse, namentlich aus Iris und Malmaison-Nelken. Die heissen Tage brachten soviel Rosen zur Entwicklung, dass die Strassenhändler dieselben zu Schleuderpreisen abgaben. Auf diese Weise fanden natürlich in den Geschäften die Blumen fast gar keine Beachtung. Die nun wieder eingetre tene kühlere Witterung hat zwar eine kleine Besser ung hervorgebracht, aber immerhin wird ein nor maler Preis nicht so leicht zu erzielen sein. Der durchdringende Regen hat auf die Kulturen sehr günstig eingewirkt. Hamburg, den 22. Juni. Wenn auch der Ver kauf in manchen Artikeln noch zu wünschen übrig liess, so zeigte dennoch die allgemeine Geschäftslage ein besseres Bild, da namentlich zur Kaiserdekoration viel Material zur Verwendung kam, und auch Privat leute grössere und kleinere Biumenarrangements in Auftrag gaben. In besseren Topfpflanzen war das Angebot sehr reichlich, und im allgemeinen fanden Kalmien, Crassula und Hortensien am meisten Berück sichtigung. Pelargonien, Fuchsien und Gloxinien standen ebenfalls viel zur Verfügung und liessen sich teilweise leicht verkaufen. In Blattpflanzen wurden hauptsächlich grössere Sachen von Cocos und Kentien verlangt. Durch zahlreiche Aufträge in der Festbinderei konnten die vorhandenen Schnittblumenvorräte leicht aufgeräumt werden, und auch in Trauerarrangements war der Umsatz einigermassen befriedigend. Die Witterung war beständig; es fehlt hier sehr an Regen; erst in den letzten Tagen nahm die Temperatur etwas ab. Leipzig, den 23. Juni. Der Geschäftsgang wurde in der vorigen Woche wesentlich durch das bevor stehende Johannisfest beeinflusst. Der Friedhofsde koration wird bei dieser Gelegenheit hier viel Auf merksamkeit gewidmet. Ein jeder hofft die noch vor handenen Frünjahrsmarktpflanzen umzusetzen, da der Bedarf immerhin ein ganz bedeutender ist. Bessere Topfpflanzen treten gegenüber den krautartigen Blüten- pflanzen um diese Zeit etwas zurück, denn am mei sten finden jetzt Pelargonien, Fuchsien, Heliotrop, Petunien, Begonien etc. Berücksichtigung. Hortensien sind gegenwärtig reichlich am Platze und werden auch gern gekauft. Die Binderei stand ebenfalls unter dem Einfluss des Johannisfestes. Sowohl ge ringere wie bessere Kränze kamen in befriedigender Weise in Auftrag. Schnittblumen gibt es gegenwärtig in reicher Auswahl, neben Rosen kommen auch schöne Stauden, die zu besseren Sachen gern Ver wendung finden, zum Angebot. Auf den am Ende voriger Woche gefallenen Regen, verbunden mit starkem Gewitter, ist wieder kühlere und meist trübe Witterung eingetreten. Dresden, den 22. Juni. In der letzten Woche nahm das Angebot einen ganz aussergewöhnlichen Umfang an, so dass bei der nicht allzugrossen Nach frage nur ein Teil der vorhandenen Vorräte geräumt werden konnte. Rosen verblühten während der grossen Hitze sehr schnell; Hortensien sind in Massen vorhanden, gesuchter dagegen Bougainvilleen und Lilien. Krautartige Topfpflanzen sind ebenfalls in Massen am Platze, besonders Pelargonien, Gloxi nien und Begonien. In Blattpflanzen finden höchstens Rex-Begonien einigermassen Beachtung. Während die Festbinderei nur wenig zu tun hatte, war der Umsatz in der Trauerbinderei ein ziemlich lebhafter. Äusser Rosen kamen in Schnittblumen viel Stauden in schöner Auswahl, namentlich Campanula-Arten, zum Angebot. Im Anfang der Berichtswoche war es noch heiss und trocken; am vergangenen Freitag, nachts, verursachte ein Gewittersturm hier ziemlich grossen Schaden, und erst am darauffolgenden Sonn abend folgte ein warmer Regen. Frankfurt (Main), den 23. Juni. Durch die anhaltend heisse Witterung ist im Geschäftsgang fast vollständiger Stillstand eingetreten. Die in schöner Qualität zum Angebot kommenden Hortensien, und Erica ventricosa liessen sich nur zum Teil absetzen, und dasselbe war der Fall mit Lilien in Töpfen. Pelargonien und Fuchsien, Heliotrop, Petunien etc. wurden in grossen Mengen auf den Markt gebracht und liessen sich als billigere Artikel einigermassen verkaufen. Trotz des grossen Fremdenzuzuges an lässlich des in Homburg abgehaltenen Gordon-Bennett- Rennens kann der Bedarf in der Festbinderei als ein kaum bedeutender bezeichnet werden. Ebenso mäs sig war der Umsatz in der Trauerbinderei. Rosen in erster Qualität standen nicht allzuviel zur Verfüg ung, dafür kamen aber Lilien, Campanula, Delphinen und andere Stauden reichlich zum Angebot. Auf die zu Anfang der vorigen Woche noch herrschende Hitze folgte am Sonnabend ein heftiger Gewitterregen, der den Freilandkulturen sehr zu statten kam. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: Ph. O. in A. Vor einigen Tagen fragte mich ein hiesiger Handelsgärtner durch den Fern sprecher an, ob er für seine Lehrlinge ein Arbeits buch ansenaffen müsse, vielmehr ob jeder Lehrling wie ein Fabrikarbeiter ein Arbeitsbuch haben müsse. Ein Schutzmann habe ihm dies von Amts wegen mit- geteilt. Alle Handwerker, wozu auch die Gärtner gehörten, müssten für ihre Lehrlinge ein solches Buch naben. Ich sagte dem Kollegen, dies sei Unsinn, denn die Gärtner gehörten nicht zu den Handwerkern. Soeben war ein Schutzmann in meiner Abwesenheit in meinem Geschäft und forderte mich ebenfalls auf, die Bucher für meinen Betrieb anzuschaffen. Die Erklärung, die ich dem Kollegen gegeben hatte, schien ihn sehr geärgert zu haben. Nach Verlauf von 14 Tagen würde er sich überzeugen, ob die Lehrlinge Arbeitsbücher hätten. Ich bitte sehr, mir Auskunft zu geben, ob ich verpflichtet bin, diese Bücher an zuschaffen. Antwort: Die Arbeitsbücher sind in § 107 der Gew.-Ordn. für alle minderjährigen Personen vorge sehen, aber natürlich nur, soweit auf sie die Gew.- Ordn. Anwendung erleidet. Die Gew.-Ordn. erleidet aber keine Anwendung auf Land- und Forstwirtschaft und in deren Betrieben beschäftigte Personen. Ist Ihr Betrieb also ein landwirtschaftlich gearteter, d. h. werden die Erzeugnisse bei Innen unmittelbar dem Boden abgewonnen, so haben Ihre minderjährigen Lehrlinge kein Arbeitsbuch notwendig. Fuhren Sie sofort über die Zumutung des Schutzmannes Be schwerde und verfolgen Sie die Angelegenheit im Distanzweg weiter. Wir kommen in einem Artikel auf die Sache zurück. Was Ihre frühere Anfrage anlangt, so kann nur der „Alig. deutsche Gärtner- verein“, der eine sozialdemokratische Tendenz hat und in skrupellosester Weise Hass gegen die Arbeit geber sät, in Frage kommen. Wir werden versuchen, Inren Wunsch zu erfüllen. Tritt ein Gehilfe nicht an, so verklagen Sie ihn, dabei wird die Wahrheit schon ans Licht kommen. Geben Sie uns die Ge hilfen auf. Wir werden ihre Namen bekannt geben. Fragekasten für Kulturelles. Frage: F. L. in M. Ich übersende Ihnen einige Blätter der Erdbeersorte „Laxtons Noble“. Die erkrankten Pflanzen stehen vereinzelt im Beet. Können Sie mir mitteilen, um welche Krankheit es sich hier handelt, wie dieselbe entstanden ist und auf welche Weise sie sich am besten bekämpfen lässt? Antwort: Die uns übersandten Erdbeerblätter sind vom Erdbeer-Mehltau, Sphaerotheca Humuli D C Burr befallen. Der Pilz befindet sich haupt sächlich auf der Unterseite der Blätter, so dass diese, wie Sie an Ihren Pflanzen beobachten können, nach und nach wie mit einem feinen, weissen und mehli gen Pulver bestreut aussehen. Später geht der Pilz auch auf die Früchte über und hemmt die noch grünen im Entwicklungsstadium. Die ausgereiften Früchte überzieht er, wenn die Krankheit heftig auf tritt, vollständig mit dem weissen Pilzmyzel, so dass die Beere oft ein ganz weisses Aussehen erhält. Die Krankheit wird in erster Linie durch häufigen und und plötzlichen Temperaturwechsel hervorgerufen, namentlich wenn auf heisse Tage recht kühle Nächte ebenso wenn auf kühle Tage p ötzlich recht heisse, folgen. Die Bekämpfung des Pilzes muss besonders, so lange sich derselbe noch im Jugendstadium be findet, möglichst wirksam durchgeführt werden. Be spritzungen mit heissem Wasser, in einer Temperatur höhe, wie sie die Blätter noch vertragen können, haber sich erfolgreich erwiesen. Schon seit einer langen Reihe von Jahren wurde auch Schwefelkalium als Heilmittel angewendet, und zwar kommen auf 8 bis 10 Liter Wasser ungefähr 100 g Schwefelkalium. Wenn die der Verbreitung des Pilzes günstigen Bedingungen gegeben sind, so nimmt die Krankheit schnell an Umfang zu und ist daher unbedingt notwendig, überall, wo der gefährliche Pilz wahrgenommen wird, sogleich einzuschreiten und Bekämpfungs- resp. Vor beugungsmittel anzuwenden. Es ist auch schon em pfohlen worden, widerstandsfähige Sorten anzupflan zen. Dass aber überhaupt kein grosser Unterschied zwischen den einzelnen Erdbeersorten existieren kann, geht schon daraus hervor, dass man „Laxtons Noble“ zu den widerstandsfähigen Sorten gerechnet hat, diese jedoch in diesem Falle aber eine der zuerst befallenen zu sein scheint. Frage: A. A. Im September findet hier eine Ausstellung statt, zu welcher ich u. a. ein Sortiment Stachelbeeren bringen möchte. Auf welche Weise kann man es erreichen, die Früchte bis zum Sep tember frisch an den Pflanzen zu erhalten? Lässt sich durch Beschattung oder auf irgend eine andere Methode das Konservieren erzielen? Kann man ev. bei Beginn der Reife die Früchte einige Wochen auf andere Weise konservieren, so dass sie bis Ende September ein frisches Aussehen erhalten ? Antwort I. Ob es dem Fragesteller gelingen wird, Stachelbeeren bis zum September „frisch an den Pflanzen zu erhalten“, lässt sich ohne genaue Kenntnis der Lage und des Bodens, der Sorten und des Alters der Pflanzen nicht bestimmen. Indes un möglich ist es nicht. Wenn die Sträucher nicht zu alt sind, an einem kühlen Platz des Gartens, z. B. an der Nordseite einer Mauer, in schwerem Boden stehen, in geeigneten Sorten gewählt sind, d. h. in solchen, welche entweder spät reifen wie: Grüne Riesenbeere, London Monstrueuse u. a., oder deren Früchte erfahrungsgemäss nach der Reife noch längere Zeit am Strauche hängen bleiben, wie: Warrington, Alicant, Bright Venus etc. und kurz vor dem Reifeeintritt der Beeren durch Bastdecken oder Schattenleinen vor den direckten Strahlen der Sonne geschützt werden, dann lassen sich diese Stachel beeren wohl in den meisten Gegenden Mitteldeutsch lands bis zur zweiten ja dritten Septemberwoche frisch an den Pflanzen erhalten. Selbstverständlich beeinflusst auch die Temperatur im August den Erfolg erheblich, indem anhaltende Hitze die Chancen des Gelingens erheblich herabdrücken kann. Wieder holte Versuche reife Beeren in einem Kühlraum längere Zeit frisch zu erhalten, sind mir insofern missglückt, als die Beeren, in freie Luft gebracht, alsbald verfielen. L. Maurer, Jena. Antwort II. Stachelbeeren bis Ende Septem ber an der Pflanze zu erhalten ist bei den hiesigen klimatischen Verhältnissen nicht möglich, die Früchte fallen nach vollständiger Reife ab und lassen sich nicht zuruckhalten. Jedoch kann man Stachelbeeren auf folgende Weise sehr lange aufbewahren. Man schneidet vor der vollständigen Reife Zweige mit Beeren ab, und verschliesst die Schnittflächen mit Wachs, Siegellack etc. Die Blätter werden dann ent fernt, so dass nur die kurzen Blattstiele daran bleiben. Diese Zweige hängt oder legt man nunmehr auf Latten in den Eiskeller. Die Früchte bieiben dann frisch und behalten besonders bei kühlem Wetter ein gutes Aussehen. Am besten halten sich Sorten mit glatter, harter Schale, während die behaarten Früchte sich weniger gut aufbewahren lassen. A. Stolze, Eisleben. Frage: E. B. in R. Seit längerer Zeit betreibe ich in Mistbeetkästen mit gutem Erfolge Champignon- kuituren. Da ich jedoch auch im Winter lieferungs- fähig sein möchte, und die Kästen hierbei nicht ver wendbar sind, möchte ich einen, mir zur Verfügung stehenden Keller, der jetzt im Sommer 8 bis 10 Grad Wärme hat, im Winter jedoch auf 5 Grad zurückgeht, benutzen. Ich frage daher an, ob sich in einem solchen Keller mit gutem Erfolge Champignonbeete anlegen lassen. Der Keller ist nicht Übermass g feucht und mit einem Luftschacht versehen. Ist dazu ein Ofen nötig, und welches Quantum lässt sicn pro Quadratmeter ernten? Antwort: Kellerräume, besonders grössere Lager keller lassen sich mit Vorteil zur Champignon-Treiberei verwenden. Bed ngung ist, dass diese Räume nicht zu feucht und dumpf sind und genügend frische Lutt erhalten können, es lässt sich die Frage deshalb nicht so ohne weiteres fest bejahen, wenn man den be treffenden Kelier nicht selbst gesehen hat. Immerhin können Sie den Versuch ganz ruhig wagen und ich würde Ihnen raten, sich nach der im Verlag von Bernhard Thalacker erscheinenden Kuituranweisung genau zu richten. Ist der Kelier hoch, so müssen Sie Stellagen einrichten; auch genügt die Temperatur von 8 Grad nicht, es ist daher nötig, dass die Wärme durch einen kleinen Ofen etc. durchschnittlich auf 12 Grad erhöht wird, besonders in der Entwicklungs- penode. Solche Kellerräume lassen sich mit Leichtig keit heizen und erfordern keinen grossen Aufwand von Heizmaterial. Das Zutrockenwerden der Luft lässt sich durch Aufstellen von Wasserbecken, Spritzen u. s. w. verhindern. W. Frage: W.G.inO. Ich besitze einen Birnbaum (Pyra mide) der bekannten Sorte Herzogin von Angouleme. Der Baum gedeiht und wächst kräftig; er blüht alle Jahre, oftmals sehr reichlich, setzt aber keine Früchte an. Was mag wohl der Grund sein, dass der Baum nie trägt und wie kann ich diesem Uebelstande ab helfen ? Antwort: Ohne über die Boden- und klima tischen Verhältnisse, in denen der Baum sich befindet, genau unterrichtet zu sein, ist es schwer, den richtigen Grund zur Unfruchtbarkeit zu finden, denn dass der mangelhafte Fruchtansatz in den betreffenden Stand ortsverhältnissen zu suchen ist, dürfte wohl zweifellos sein, zumal gerade Herzogin von Angduleme eine gerade anspruchsvolle Sorte ist. Bei trockener Witterung den Baum während und nach der Blüte reichlich bewässern, event. in den Abendstunden überspritzen ist wohl zu empfehlen. Ferner dürfte, einen kräftigen, schweren Boden vorausgesetzt, die Anwendung einer Kalkdüngung wirksam sein. Derselbe wird in gut gelöschtem, pulverförmigen Zustande im zeitigen Frühjahr auf eine etwa IV2—2 Meter im Durchmesser habende Baumscheibe gestreut und dann sofort unter gehackt oder leicht untergegraben. Dass Herzogin von Angoulöme im Verhältnis zur sehr reichlichen Blüte nur gering ansetzt, ist eine Erfahrung, die ich ebenfalls gemacht habe, immerhin ernte ich alljährlich von betreffender Sorte ein mehr oder minder grosses Quantum Früchte. Z. Fragekasten für die Praxis. Frage: Z. in D. Man sieht sowohl in Fach zeitschriften wie in Katalogen den Namen der Palme Cocos Weddelliana auf verschiedene Arten, nämlich in den einen mit einem „d“ und in andern mit „dd“ geschrieben. Welche Schreibweise ist nun die richtige? Antwort: Die einzig richtige Schreibweise ist Cocos Weddelliana, also mit „dd“ und mit „11“; denn auch bei dem zuletzt genannten Buch staben kommen sehr oft Verwechslungen oder falsche Schreibweisen vor. Die Pflanze ist benannt nach ihrem Entdecker dem englischen Naturforscher Dr. Weddell, der sie im Jahre 1831 zum ersten Mal aufgefunden hat. Leider findet man ja diesen Namen selbst in Fachwerken, Katalogen etc. in allen möglichen Variationen geschrieben, aber alles andere ist falsch, was sich nicht mit der von uns oben an gegebenen Schreibweise deckt. Frage: S. C. D. in L. Es wird mir als Er satz von Mistbeetfenstern sogenannte Fensterpappe empfohlen. Hat dieselbe sich bewährt, besonders bei der Anzucht von Florblumen und Gemüse? Ist die selbe dauerhaft genug? Antwort: Fensterpappe hat sich zum allgemeinen Gebrauch als Ersatz für Mistbeetfenster nicht so be währt, als wie man das hätte annehmen müssen, es geht das auch schon daraus hervor, dass dieselbe bis heute tatsächlich nur an ganz wenigen Orten und dort auch nur zu bestimmten Zwecken zur Ver wendung kommt. Damit die Pappe einigermassen haltbar wird, muss dieselbe möglichst zweimal ge firnisst werden. Ausserdem sind Vorrichtungen zum Befestigen der Rahmen zu treifen, da sie sonst wegen ihrer Leichtigkeit beim geringsten Windstoss aus ihrer Lage gerissen werden. Es sind uns Fälle bekannt, wo Fensterpappe der angeblichen Billigkeit halber ebenfalls angeschafft wurde. Es stellte sich aber bald genug heraus, dass ein materieller Vorteil nicht zu erreichen war, da die Haltbarkeit bei den verschiedenen Witterungseinflüssen viel zu wünschen übrig liess. Zur Samenzucht zum Schutz der Samenträger, oder als Schutz gegen zu schnelles Verblühen beispiels weise von Rosen, Nelken etc. leistet die Fensterpappe auf leichte Holzrahmen gespannt ganz gute Dienste, aber für Frühbeetkulturen ist dieselbe wohl nicht zu empfehlen. Konkurse. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gärtnereibesitzers Otto Palm in Zerbst ist zur Abnahme der Schlussrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluss verzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigen den Forderungen und zur Beschlussfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögens stücke der Schlusstermin auf Donnerstag den 14. Juli 1904, Vormittags 912 Uhr, vor dem herzoglichen Amtsgerichte dortselbst, Zimmer Nr. 5, bestimmt. Handelsregister. In das Handelsregister zu Ratibor wurde ein getragen: Die offene Handelsgesellschaft in Firma Schlieben und Frank ist aufgelöst, und ist das Geschäft auf den Handelsgärtner ArthurSchlieben in Ratibor übergegangen, welcher dasselbe unter un veränderter Firma fortsetzt. In das Handelsregister zu Passau wurde einge tragen: Albert Fürst. Kaufmann in Frauendorf, be treibt unter der Firma Bayrische Zentral-Saat- stelle und Baumschulen von Richard Fürst in Frauendorf I ein Handelsgeschäft mit dem Sitze in Frauendorf 1 und eine Zweigniederlassung Vilshofen. Gebrauchsmusterregister. In das Gebrauchsmusterregister wurde eingetragen für Hubert von Schütz, Zoppot, unter Klasse 45 b. 225 932 ein Pflanzspaten mit gelochtem Schuh zur Begrenzung der Lochtiefe. — Für Hubert von Schütz, Zoppot, unter Klasse 45 b 225943 ein Pflanzspaten mit am Locher verstellbarem Scnuh zur Begrenzung der Locntiefe. — Für Heinrich Liebscher & Sohn, Waltersdorf i. S. unter Klasse 45 f. 225670 ein um eine wagerechte Achse drehbar und mittels Stelibogen feststellbar am Stiel befestigter Obstpflücker. — Für Jacob Koch, Worms a. Rb. unter Klasse 45 f. 225682 ein Baumpfieger mit Ton- zylinder und Zemenideckplatte. — Für August Raschig, Brandenburg a. H. unter Klasse 45f 225 683 eine Stütze für Erdbeer- und andere Ranken pflanzen mit Einkerbungen zum Tragen der Ranken. — Für Frau Carola Kiefhaber, München, Wörthstr. 40 unter Klasse 45 f. 226188 ein teilweise bemalter Blumentopf zwecks Erhaltung der Porosität. In das Gebrauchsmusterregister wurde eingetragen: Für die Fa. Joh. M. Tietjen, Lüneburg, unter Klasse 45 a. 226682 eine Hacke mit flacher, auf beiden Längskanten angeschärfter, zwischen den Schenkeln eines gabelförmigen Griffes auswechsel bar befestigter Klinge. — Für Christian Steffen, Düsseldorf, unter Klasse 4öf. eine Raupenschere mit im Scherenhebei verdecktem, feststehendem Messer. — Für Gustav Dünkel und Arthur Dünkel, Leipzig, Dresdenerstr. 49 unter Klasse 45 f. 226447 ein Iosek- tenfänger in Biumenform mit herausziehbarem, mit Kiebstoff getränkten Staubgefässen, Firmenänderungen. Die bisher der Finna Brauchle in Trier ge hörige Handeisgärtnerei auf der Paulinstrasse ging an die Firma J. Lambert & Söhne über. Die Fabrik für Gewächshausbau, Warmwasser heizungen und Frühbeetfenster P. Liebenow & Jarius zu Britz wurde von Carl Döring käuflich erworben und wird unter der Firma Carl Döring, früher P. Liebenow & Jarius, Britz-Berlin, Bürger strasse 21/54 weitergetührt. Eingegangene Preisverzeichnisse. E. Neubert, Wandsbek; Frübjahrsliste. W. Oostveen, Sassenheim bei Haarlem: Preis verzeichnis von Haarlemer Blumenzwiebeln. L. von Waveren & Comp., Hillegom: Spezial- Angebot von Haarlemer Blumenzwiebeln. R. van der Schoot & Sohn, Hillegom. Preis verzeichnis über Blumenzwiebeln. Friedr. Roemer, Quedlinburg. Engros-Preisver- zeichnis über Pensees. David Sachs, Quedlinburg. Preisverzeichnis über Pensees etc. C. Schwanecke, Oschersleben. Preisverzeichnis über Pensees. Nonne & Höpker, Ahrensburg. Preisverzeichnis über.Stauden und Blumensamen. Fr. Bodenstein, Weddersleben. Preisverzeichnis über Pensees, Blumen- und Gemüsesamen. Robert Hesse & Sohn, Rieder a. Harz. Preisver zeichnis über Blumen- und Gemüsesamen. M. Herb, Neapel. Hauptverzeichnis über Blumen zwiebeln und Sämereien zur Herbstaussaat. Münch & Haufe, Inhaber Heinrich & Walter Münch, Leuben bei Dresden. Rosenverzeichnis. Arthur Witte in Oranienburg. Preisverzeichnis über Samen von Viola tricolor maxima und div. Artikel Weigelt & Co. in Erfurt. Preisverzeichnis über Samen von grossen Pensees, Cyclamen etc. G. Kweeklust inHeemstede b. Haarlem. Preis verzeichnis über Hol ändische Blumenzwiebeln. Van Zanten & Cie. in Hillegom. Preisverzeich nis über Haarlemer Blumenzwiebeln. Martin Grashoff in Quedlinburg. Preisverzeich nis über Viola tricolor maxima.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)