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— Zu unseren Berichten über die Düsseldorfer Ausstellung wird uns mit geteilt, dass die Bepflanzung des grossen Par terres noch nicht fortgeschritten ist, da man die Darwin-Tulpen erst ausreifen (!) lassen will. Die Besucher müssen sich solange schon ge dulden. Den Ausführungen über das durchaus mangelhafte Pflanzenmaterial, welches für die grossen Gruppen verwendet wird, muss jeder Fachmann beistimmen; es ist wohl in keiner öffentlichen Anlage, in keinem Privatgarten je mals eine so unfertige Bepflanzung vorgenom men. Auch die langen schmalen Rabatten an dem Kunstpalast, welche an dem Eröffnungs tage mit den rosafarbigen Tulpen bepflanzt in voller Blüte standen, konnten in Ermangelung anderen Materials nur mit winzig kleinen Ta getes bepflanzt werden, die erst in vier Wochen einiges Ansehen haben können. Das alles wird von den gärtnerischen Besuchern scharf gerügt, denn es muss als ein unverzeihlicher Fehler bei einer solchen Gartenbauausstellung ange sehen werden. Es könnten hier noch viele derartiger Fälle angeführt werden, doch würde das uns zu weit führen. — Eine Reihe von Aus stellern haben im Gegensatz zu der Gartenbau- Ausstellungsleitung schon recht schöne Beete an gepflanzt, wobei die Knollenbegonien „Lafayette“ der Firma Goos & Könemann-Nieder-Walluf zu erwähnen sind. Dieselbe Firma hatte auch zu der am letzten Sonntag eröffneten Schnitt blumenausstellung ein schönes Material von Stauden, vor allem prachtvolle Paeonien ge bracht. Besondere Anerkennung fand eine ein fache, lebhaft rosa gefärbte Sorte, welche als Sämling der Firma bezeichnet wurde und noch nicht im Handel ist. Auch Iris germanica und Pyrethrum waren in reichhaltigen Sortimenten und in grossen Mengen ausgestellt. Ausser dem batten noch Arends - Ronsdorf, eben so Haage & Schmidt-Erfurt und Heinr. Ju n g e - Hameln, sich mit reichen Staudensorti menten beteiligt. Viele Bewunderung erregten die 2 m hohen Eremurus der Firma Otto Mann- Leipzig-Eutritzsch. Rosen waren durch Peter Lambert-Trier, der ein schönes Sor timent Schlingrosen ausstellte, vertreten. Wenn auch die Ausstellung nicht den erwarteten Um fang erreichte, so bot sie doch immer eine will kommene Abwechslung, welche das Publikum dankbar anerkannte. Man hatte vergessen, die Preisrichter einzuladen, daher konnte leider eine Prämiierung der schönen Staudensortimente nicht stattfinden, doch wird man jedenfalls die be teiligenden Firmen auf andere Weise für ihre Mühe entschädigen. — Von Sonntag den 12. Juni an, wird eine Sonderausstellung von Kak teen stattfinden, zu welcher, wie man uns mit teilt, allein von Belgien 10 Waggons ange meldet sind. Leider steht ja für diese Aus stellung nicht, wie ursprünglich vorgesehen war, der elegante Hörder-Pavillon zu Verfügung, obgleich er anfänglich zur Aufnahme der Suk kulenten bestimmt war. Die „Deutsche Kakteen- Gesellschaft“ hält gleichfalls nächsten Sonntag ihre elfte Hauptversammlung in Düsseldorf ab, worauf wir Interessenten noch besonders auf merksam machen. — Die „Vereinigung Wandsbeker Handelsgärtner“ wird, durch das befriedi gende Resultat des Vorjahres angeregt, auch dieses Jahr im August einePflanzenbörsezu ver anstalten und hofft, dass dadurch ihren Mit gliedern neue Absatzgebiete erschlossen werden. Die Bemühungen der Ausstellungsleitung, ein grösseres Lokal und Säle mit günstigeren Licht verhältnissen zu erlangen, sind leider erfolglos gewesen, so dass die Vereinigung die Räume und den Garten des alten Posthauses beibehalten wird. Da ausserdem sämtliche Nebenräume zu Hilfe genommen sind, hofft man auch, den Wünschen auswärtiger Firmen, die an der Börse teilnehmen dürfen, entgegenkommen zu können. Weitere Auskunft erteilt und sämtliche Anfragen sind zu richten an den Vorsitzenden der „Ver- einigungWandsbeker Handelsgärtner“ W. R u n d e. Handels nachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat Mai. (Schluss). Das Hauptinteresse konzentriert sich im Monat Mai auf die Herstellung und Bepflanzung der Gärten und Ausschmückung von Balkons und Fenstern. Die Vorräte der hier einschlägigen Artikel konnten trotz der trockenen Witterung, die der Bepflanzung nicht immer günstig war, an allen Orten beinahe vollständig geräumt werden, ja zum Teil machte sich selbst Mangel in den bevorzugteren Blütenpflanzen bemerk bar. Als ein Nachteil, der in den einzelnen Städten mehr oder weniger hervortritt, muss es empfunden werden, wenn die Pfingsttage schon so früh, wie es in diesem Jahre der Fall war, fallen. Vielfach kann dann vor den Feiertagen mit der Bepflanzung nicht begonnen werden, da es noch an fertiger Ware fehlt, oder auch die Witterung noch so ungünstig ist, dass man besonders die zarteren Gewächse noch nicht ins Freie bringen kann. Wenn aber die Pfingsttage vorbei sind, legen viele Herrschaften weniger mehr Wert auf eine reiche und sorgfältige Ausschmückung ihrer Gärten, da sie durch baldige Abreise in die Sommer ferien nur noch wenig Genuss von ihren Anlagen haben Im allgemeinen aber lauten die Berichte aus allen Gegenden mit wenigen Ausnahmen zufrieden stellend, in Nordostdeutschland scheint im Mai eben falls eine Besserung gegenüber dem Vormonat ein getreten zu sein. Der Bedarf in besseren Bluten pflanzen war auch im Monat Mai noch ein ziemlich bedeutender zu nennen. Die gangbarsten Artikel bildeten wohl Rosen und namentlich Hortensien. Flieder kam fast gar nicht mehr in Betracht, und Azaleen und zum Teil auch Rhododendron wurden etwas vernachlässigt. Ganz bedeutende Umsätze wurden, wie schon angedeutet, in Gruppenpfianzen und auch zur Ausschmückung der Balkons erzielt. Durch die verschiedenartigen öffentlichen Anregungen, wie in Fach- und Tageszeitungen, ebenso in Gartenbau vereinen wird dieser schönen Sitte immer mehr Be achtung und Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht wenig tragen dazu auch die Wettbewerbe in den grösseren Städten bei. Viel verlangt wurden hauptsächlich Zonal- und Peltatum-Pelargonien, ebenso auch schöne Schaupflanzen von englischen Pelargonien. Heliotrop waren meist noch nicht in Blüte und kamen daher etwas weniger in Betracht. Ganz unbedeutend war auch im vergangenen Monat die Nachfrage nach Blattpflanzen, höchstens an vereinzelten Orten trat ein etwas grösserer Bedarf hervor. Mit Ausnahme einiger Städte gab es in der Binderei wenig zu tun, denn selbst die vielen Feiertage übten wenig Einfluss auf den Umsatz aus. Selten ging auch in Trauerarrangements der Bedarf über ein normales Mass hinaus. An*deutschen Schnittblumen fehlte es im Mai in keiner Weise. Rosen kamen überall in schöner Qualität zum Angebot, und nur vereinzelt machte sich etwas Mangel geltend. Ausserdem ver mehrte sich im Laufe des Monats die Auswahl an schönen Stauden, selbst Paeonien wurden schon ver wertet. Vom Ausland kamen nur noch wenige Arten wie Freilandrosen und Nymphaeen in mehr oder minder grossem Umfang an, zumeist jedoch kamen auch diese nur wenig in Frage. Die Witterung war im Monat Mai nicht immer günstig. Durch die anhaltende Trockenheit wurde vor allen Dingen die Vegetation im Freien nachteilig beeinflusst, und erst gegen Ende des Monats trat auch für Mitteldeutsch land der so lange ersehnte, durchdringende Regen ein. Verschiedene Maifröste haben leider an manchen Orten erheblichen Schaden angerichtet. Gelitten hat vor allem die Erdbeerblüte, zum Teil auch die Obst blüte, und in verschiedenen Gegenden erfroren die Kartoffeln und Bohnen. Heftige Gewitter verbunden mit Hagelschlag und Wolkenbrüchen haben leider vielerorts auch in Gärtnereien bedeutenden Schaden verursacht. Mittel- und Norddeutschland. Hannover. In besseren Blütenpflanzen konnten infolge des guten Umsatzes sämtliche Vorräte geräumt werden. Das Angebot war im allgemeinen nicht sehr reichlich, besonders fehlte es an Flieder und guten Topfrosen, auch Hortensien wurden wenig, aber in vorzüglichen Schaupflanzen, zum Verkauf gebracht. Wie in früheren Jahren schon dürften auch diesesmal die Vorräte in Blütenpflanzen für Gruppen und Balkons vollständig aufgebraucht sein. Ganz unbedeutend war die Nachfrage nach allen Arten Blattpflanzen. Die Festbinderei batte namentlich in losen Blumen und Sträussen grösseren Bedarf zu verzeichnen, aber auch in anderen Arrangements genügte der Umsatz. Deutsche Schnittblumen kamen nicht allzureichlich auf den Markt, Rosen spielten die Hauptrolle, und Waldmaiblumen trafen von Süddeutschland in schöner Qualität ein. Von ausländischen Blumen kamen nur Nymphaeen in Betracht. Wir hatten zum Teil recht kühle Witterung und häufige Niederschläge. Braunschweig. Der Verkauf in allen Arten Topfpflanzen konnte im Monat Mai als recht befrie digend bezeichnet werden, besonders bessere Blüten pflanzen liessen sich zu normalen Preisen absetzen. Calceolarien, Cinerarien und Calla wurden mehr ge kauft, dagegen weniger Flieder und Rosen. Die Aus schmückung der Balkons findet beim hiesigen Publikum immer mehr Berücksichtigung, so dass schöne blühende Pelargonien, Fuchsien, Heliotrop etc. viel Verwendung fanden. In Blattpflanzen wurden namentlich Latanien und Kentien viel abgesetzt. Im ersten Drittel des Monats hatte die Binderei in jeder Beziehung gut zu tun, weniger dagegen in der Mitte desselben. Eine Steigerung trat dann wieder während der Pfingst feiertage ein. Schnittblumen gab es reichlich, sowohl Rosen, Flieder, Maiblumen, wie auch von getriebenen Sträuchern. Nelken kamen noch in schöner Ware und in Massen vom Auslande an; auch Rosen und Nymphaeen waren vertreten. Kiel. Im Monat Mai glichen sich Angebot und Nachfrage ziemlich aus. Alle besseren Blütenpflanzen konnten gut verkauft werden. Hortensien waren leider zu wenig am Platze, und schöne Boronien fanden leicht Abnehmer. Pelargonien und Begonien wurden f ott abgesetzt, da jedoch die Beete meist noch mit Frühjahrsblühern besetzt waren, verschiebt sich die eigentliche Pflanzzeit für derartige Gewächse in der Regel bis zum Juni. Blühende Fuchsien und Heliotrop fehlten noch fast gänzlich. Blattpflanzen wurden im allgemeinen sehr vernachlässigt. Eine Ausnahme machten nur Araukarien und Farne, zumal letztere zum Bepflanzen von Jardinieren viel Verwendung fanden. Die Binderei hatte in jeder Beziehung wenig zu tun, nur in Trauerarrangements veranlassten einige aussergewöhnliche Sterbefälle bessere Aufträge. Deutsche Schnittblumen gab es in schöner Auswahl, während die Eingänge vom Auslande fast einflusslos waren. In den ersten Wochen machte sich nasse und kühle Witterung geltend, später jedoch trat grössere Wärme ein. Halberstadt. Das Angebot in schönen Schau pflanzen war ein vielseitiges und reichliches, leider konnte aber nicht der gewünschte Absatz und dabei nur wenig befriedigende Preise erzielt werden. Die öffentlichen Anregungen tragen zur besseren Aus schmückung der Gärten und Häuser mit Blumen mehr und mehr bei, so dass auch in diesem Jahre nach Gruppenpflanzen etc. bedeutende Nachfrage herrschte. Soweit Blattpflanzen nicht für das Freie verwendet werden können, bleibt in diesem Jahre der Absatz ein ganz unbedeutender. Der Geschäftsgang in der Binderei kann als ein normaler bezeichnet werden. Die Pfingstfeiertage brachten auch nichts besonderes hervor. Schnittblumen waren reichlich vorhanden, Mangel trat nur zeitweise in Rosen ein. Die Witterung war verhältnismässig für die Kulturen recht günstig. Am 20. Mai hatten wir einen leichten Frost, der aber glücklicherweise wenig Schaden anrichtete, höchstens an exponierten Stellen erfroren Kartoffeln und Bohnen. Westdeutschland. Köln. Für den Monat Mai kann der Geschäfts gang kaum als befriedigend bezeichnet werden. Da Pfingsten dieses Jahr schon so früh war, fehlte es an genügend Material zum Bepflanzen der Gruppen in Gärten und Anlagen, indem die meisten Gruppen pflanzen noch nicht in Blüte standen. Allerdings brachten die Feiertage für Blumengeschäfte grössere Aufträge. Bessere Blütenpflanzen fanden immerhin, wenn auch zu mässigen Preisen, Absatz. Azaleen liessen sich nicht alle verwenden, Rhododendron und Flieder bewährten sich besser und Hortensien waren sehr gesucht. Infolge der wechselnden und vor herrschend kühlen Temperatur dieses Frühjahres ent wickelten sich die in Kästen herangezogenen Pflanzen nicht in gewünschter Weise, so dass bei der frühen Nachfrage nach Gruppenpflanzen meist keine fertige Ware zum Auspflanzen zur Verfügung stand. Es mussten daher zum Teil aus Holland Pflanzen bezogen werden. In der Festbinderei gab es im vergangenen Monat recht viel zu tun infolge zahlreicher Hochzeiten und anderer Festlichkeiten. Auch in Trauerarrange ments liefen vereinzelt bessere Bestellungen ein. Der Bedarf in Schnittblumen genügte, wenn auch Hervor ragendes nicht geboten wurde. Vom Auslande kamen vor allem die holländischen Zwiebelgewächse zu An fang des Monats reichlich an. Die Witterung war, wie schon oben erwähnt, sehr unbeständig, zum Teil gewitterhaft. Verschiedene Fröste haben an manchen Sachen Schaden angerichtet und namentlich den Fruchtansatz beeinträchtigt. — Aus Erfahrung kann man beobachten, dass stets, wenn Pfingsten so früh fällt, der Geschäftsgang zu wünschen übrig lässt, da viele Herrschaften, wenn die Beete vor dem Feste nicht bepflanzt werden können, nach demselben weniger für die Ausschmückung ihrer Gärten ausgeben. Krefeld. Am hiesigen Platze konnten in allen Blütenpflanzen gute Umsätze erzielt werden, und namentlich in Gruppenpflanzen reichten die Vorräte beinahe nicht aus. Auch Azaleen, Rosen und Hor tensien sind gern gekauft, selbst in Blattpflanzen hatten wir eine stärkere Nachfrage zu verzeichnen. In der Binderei war der Geschäftsgang ziemlich ruhig. Deutsche Schnittblumen sind nun in schöner Auswahl vorhanden und vom Auslande kamen hauptsächlich Nymphaeen und auch noch Nelken in einigermassen gutem Zustande an. Die Witterung im Monat Mai blieb, ausgenommen einen Nachtfrost, der an manchen Stellen Schaden anrichtete, recht günstig. Dortmund. Der Pflanzenverkauf war im Monat Mai ein recht lebhafter. Es waren hauptsächlich Azaleen, Rhododendron, Rosen und Hortensien gut gefragt. Ein grösserer Umsatz machte sich auch in Blütenpflanzen für Gruppen etc. geltend, denn speziell vor Pfingsten mussten noch vielfach die Blumenbeete mit Sommerblütenpflanzen bepflanzt werden. Zahl reiche Hausfestlichkeiten, besonders Hochzeiten, ver anlassten in der Festbinderei einen grösseren Bedarf, auch Trauerarrangements wurden viel verlangt Der Monat Mai trat durch seine Trockenheit hervor, dazu waren zeitweise die Nächte recht kühl. Süddeutschland. Würzburg. Der Umsatz im Monat Mai er reichte nicht die Höhe des gleichen Monats im Vor jahre, denn sowohl Angebot wie Nachfrage blieben vor allen Dingen in besseren Blütenpflanzen ziemlich stark zurück. Etwas besser gestaltete sich der Ge schäftsgang in Gruppenpflanzen, die auch in genü genden Vorräten am Platze waren. Bei Blattpflanzen liess sich nur vereinzelt etwas Nachfrage verzeich nen. Wenn auch die Festbinderei wenig zu tun hatte, so gaben dennoch einige Gelegenheiten An lass zur Erledigung besserer Aufträge, unbedeutend blieb dagegen der Bedarf in Trauerarrangements. Das Angebot in Schnittblumen erstreckte sich auf Rosen aus Kästen, Maiblumen, Gladiolen und schöne Stauden, wie Paeonien und Delphinium. Zumeist hatten wir sonnige warme Tage, gegen Mitte des Monats verschiedenemal Nachtreif und später einige schwere Gewitter. Mannheim. Infolge der heissen Tage im An fang des Monats Mai blühten die meisten Blütenpflanzen sehr rach auf, so dass dieselben in übergrossen Massen angeboten wurden. Der Absatz und das An gebot glichen sich zwar im Laufe des Monats etwas mehr aus; es konnte im allgemeinen von einem be friedigenden Geschäftsgang gesprochen werden. Grosse Vorräte standen in Gruppenpflanzen zur Ver fügung, die zwar, obwohl viel gefragt, meist zu recht niedrigen Preisen abgegeben werden mussten. Nur ganz mässig gestaltete sich der Umsatz in der Bin derei, Schnittblumen waren in überaus grossen Mengen vorhanden, namentlich hatten wir eine schöne Auswahl an blühenden Stauden. Die anhal tende Wärme im Monat Mai wurde nur durch einige Gewitter unterbrochen. Darmstadt. Der Umsatz im Mai blieb be deutend hinter demjenigen desselben Monats im Vor jahre zurück. Eine sehr mässige Nachfrage trat in besseren Blutenpflanzen hervor. Mehr verlangt wurden dagegen Gruppenpflanzen wie Pelargonien, Fuchsien, Heliotrop etc. Der Umsatz in der Binderei war nicht von Bedeutung, nur in Trauerartikeln trat eine Stei gerung ein. Von ausländischen Blumen kamen aus schliesslich die holländischen in Betracht. Nymphaeen und Freilandrosen liessen sich genügend verwerten. Die Witterung war vorherrschend warm, auch hatten wir zum Teil stärkere Niederschläge. Ostdeutschland. Breslau. Wenn auch der Bedarf während des ganzen Monats ein ziemlich bedeutender war, so übertraf dennoch zeitweise das Angebot die Nach frage, und selbst während der Pfingstfeiertage trat ein Mangel an Blütenpflanzen nicht ein. Azaleen und Flieder kamen wenig mehr in Betracht, dagegen drehte sich der Verkauf hauptsächlich um Rosen, Rhododendron und Hortensien. In Gruppenpflanzen wurden ganz bedeutende Posten umgesetzt, ebenso liess sich eine starke Nachfrage nach Blutenpflanzen zur Ausschmückung für Balkons verzeichnen, die am hiesigen Platze auch von Jahr zu Jahr mehr zunimmt. Aus diesem Grunde konnten Peltatum- und „Meteor“- Pelargonien nicht genügend geliefert werden. Im allgemeinen befriedigte der Geschäftsgang in der Binderei. Schnittblumen kamen in allzugrossen Mengen zum Angebot, und zwar war besonders nach Mitte des Monats der Markt mit Rosen überfüllt, so dass diese zu billigen Preisen abgegeben werden mussten. Bis zum 12. Mai war es meist kalt und trübe, von dort ab hätten wir jedoch heisses und trockenes Wetter. Verschiedentlich traten auch Nacht fröste auf. Thorn. In besseren Blütenpflanzen trat am hiesigen Platze etwas Mangel hervor. Alles konnte flott geräumt werden,' und besonders erzielten Hor tensien gute Preise. Weniger hervorragend gestaltete sich im Mai der Umsatz in Blütenpflanzen für Gruppen und Fensterdekoration. Es fanden zum Teil, da es an besseren Blütenpflanzen fehlte, auch Palmen und namentlich Araukarien beim Publikum Anklang. Die B nderei hatte meist nur wenig zu tun, und selbst das Pfingstfest liess wegen der kalten Witterung recht zu wünschen übrig. In der Nacht nach dem Himmel fahrtstage ging das Thermometer bis auf — 3 0 herunter und vernichtete teilweise die Erdbeerblüte, wobei auch der Obstansatz viel gelitten hat. Görlitz. Der Geschäftsgang wurde im Monat Mai hauptsächlich durch die Pfingstfeiertage beein flusst, und für die meisten Blütenpflanzen liess sich ein guter Absatz verzeichnen. Es wurden viel Azaleen, Rhododendron, Rosen, Hortensien, Deutzien etc. an geboten. In Gruppenpflanzen kamen grosse Vorräte zum Angebot und fanden gute Nachfrage, ausserdem wurden in diesem Jahre ausnahmsweise viel Balkon- und Fensterkästen bepflanzt. Die Festbinderei hatte in'jeder Hinsicht reichlich Beschäftigung, da vor allen Dingen mehrere grössere Hochzeiten stattfanden. Geringer war der Bedarf an Trauerartikeln. Schnitt blumen wurden viel gebraucht und waren in Rosen, Nelken, Flieder, Iris etc. gut vertreten. Der Mai war kühl und trocken, daher der Vegetation wenig günstig. An einzelnen Tagen sank die Temperatur bis auf 0°. Wien. Das Angebot war besonders in Blüten- pflanzen, wie Azaleen, Rhododendron und Rosen grösser als der Bedarf, Hortensien wurden am meisten gefragt. Ein bedeutend lebhafteres Geschäft liess sich in Blütenpflanzen für Gärten und Anlagen wahrnehmen. Die Balkonausschmückung ist hier noch weniger üblich. Der Bedarf in der Binderei kann ein grosser genannt werden, besondere Anlässe zu besseren Auf trägen kamen aber nicht vor. Wir hatten besonders zu Anfang des Monats ungünstige Witterung, erst später nahm die Temperatur zu, obgleich sich noch ziemlich oft empfindlich kühle Nächte geltend machten. Die Ernteaussichten für den Obstbau. Die nachfolgenden Berichte liegen uns über die Obsternteaussichten aus den verschiedenen Gegenden des Deutschen Reiches vor: Aus dem Elsass wird mitgeteilt, dass in einzelnen Gegenden die Raupen in solchen Massen auftreten, dass sie eine Gefahr für die Landwirtschaft und den Obstbau bilden. Dadurch werden leiden die so günstigen Aussichten auf eine reiche Ernte sehr herabgemindert. — Aus der Pfalz schreibt man, das Fre insheim in der Kirschen ernte kaum den halben Ertrag bringt, die frühen Sorten sind sehr schwach behangen; Hauszwetschen bieten schwache Aussichten, während Aprikosen, Pfirsiche, Reineclauden um so besser angesetzt haben. Alle Kernobstarten scheinen gute Mittelernten zu bringen; das Beerenobst stellt reiche Erträge in Aus sicht; der Stand der Weinberge befriedigt. — Vom Bodensee wird uns mitgeteilt, dass das teilweise in grossen Massen auftretende Ungeziefer, vor allem der sog. Kaiwurm, die Larve des Apfelblüten stechers, sehr viele Verheerungen angerichtet hat. Ausserdem haben die Bäume unter dem starken Temperaturwechsel, vor allem der Ende Mai herrschen den aussergewöhnlich grossen Hitze sehr gelitten. — In Mittelbaden ist bei Frühkirschen eine Mittel ernte zu erwarten; die Birnenbäume haben trotz starker Blüte wenig angesetzt, dagegen verspricht der Ertrag an Aepfeln ein sehr guter zu werden, was nach drei Fehljahren sehr erwünscht ist. — Aus Württemberg wird mitgeteilt, dass das Steinobst durch Raupenfrass gelitten, und vielfach die Zwetschen- bäume halb kahl gefressen sind. Birnen zeigen nicht den Anhang, der nach der starken Blüte zu erwarten war; dagegen ist bei Aepfeln der Ansatz sehr reich lich, die günstige Witterung hat das Wachstum der Früchte befördert. Eine gute Ernte versprechen ferner die Heidelbeeren, die einen aussergewönnlich reichen Fruchtansatz aufweisen. — Die Berichte aus dem Rheinland sind durchschnittlich befriedigende. Im Vorgebirge liess der Ansatz der Frühkirschen zu wünschen übrig; Pflaumen gibt es teilweise reich lich, ebenso werden Johannisbeeren einen reichen Ertrag bringen. Von der Mosel wird mitgeteilt, dass auf der ganzen Strecke die günstigsten Aus sichten für eine reiche Obsternte vorhanden sind, — Aus Oberhessen wird uns mitgeteilt, dass der Be hang der Obstbäume recht befriedigend ist, es wird ein Obstjahr wie 1893 erwartet; Zwetschen, Pflaumen, Birnen und Aepfel haben sehr gut angesetzt. Auch die Zentralstelle von Frankfurt (Main) meldet, dass Angebote und Nachfrage sehr zahlreich sind, und Frühobst bereits in bedeutenden Quantitäten verlangt wird. — Nach den Berichten aus Bayern haben die Maifröste in vielen Gegenden dem Obstbau geschadet, so dass die Aussicht auf eine allgemeine gute Ernte für viele Landstriche nicht zutreffen wird. — Auf eine gute Obsternte rechnet man in Westfalen, wenngleich die Mitte Mai und am 20. aufgetretenen Fröste oftmals in den Niederungen dem Steinobst und Birnen geschadet haben.—Angesetzt haben Stachel- und Johannisbeeren sehr gut, Kirschen und Pflaumen mittelmässig, d. h. zum Teil reichlich, auch Birnen bringen nur strichweise einen vollen Ertrag, dagegen sind Aepfel, vor allem in den Höhenlagen sehr günstig. — In der Provinz Brandenburg sind die Ernteaus sichten durchschnittlich günstig, von Werder kamen die ersten Kirschen nach Berlin. Teilweise haben die Maifröste der Kirschblüte sehr geschadet, sonst bieten Stein- und Kernobst einen günstigen Ertrag. — In Oldenburg verspricht besonders das Steinobst reiche Erträge, die Blüte ist günstig vorübergegangen, nur die spätblühenden Apfel sorten haben am 20. Mai gelitten. Sehr reich ist der Beerenobst-Ansatz. — Von Ostpreussen kommt die Nachricht, dass die kalten Tage vor dem Pfingstfest der Baumblüte sehr geschadet haben; sowonl bei Kern- und Steinobst ist der Fruchtansatz daher bei weitem nicht so günstig, wie nach der Blüte voraus gesetzt werden konnte; auch Stachel- und Erdbeeren haben vielfach durch die Frostschäden gelitten. — Bei der anhaltenden Trockenheit in Schlesien hat die Raupenplage sehr überhand genommen, so dass man fürchtet, dass strichweise die vielversprechende Obsternte nicht so ausfällt, wie zuerst angenommen werden konnte. — Der Pariser Schnittblumenmarkt in der zweiten Hälfte des Monats Mai. Die Vorräte häuften sich in den letzten Wochen des Monats Mai immer mehr an. Die Nachfrage da gegen hielt mit dem Angebot keineswegs Schritt, und selbst bei niederen Preisen konnten keine genügenden Absätze erzielt werden. Langstielige Pariser Rosen kamen überreichlich auf den Markt, aber auch bessere Sorten mussten verbä tnismässig billig verkauft werden. Die vom Süden ankommenden Nelken lassen an Qualität viel zu wünschen übrig. Das Angebot in Narzissen und Reseden von der Riviera stammend, lässt mehr und mehr nach. Waldmaiblumen waren massenhaft vorhanden, während Veilchen kaum mehr eine grössere Rolle spielen. Schöne Paeonien sind ebenfalls reichlich am Markte und werden billig ver kauft, dasselbe ist sowohl mit Iris germanica als auch I. hispanica der Fall. Für Hortensien sind die Preise ebenfalls schon bedeutend gesunken. Gebrauchsmusterregister. In das Gebrauchsmusterregister wurde einge tragen: Für Christoph Behrens, Schlanstedt i. S. unter Klasse 45e 224 744 ein Vorreiniger für Rüben samen mit zwei übereinander schräg angeordneten Schüttelsieben, welche je stufenweise abgesetzte Ab teilungen besitzen. — Für Heinrich Graf, M.-Glad- bach, Schwogenstr. unter Klasse 45 f. 225 245 ein Treibbeetkasten aus Betonplatten mit äusserer Haut und oberem Rand aus hartem, dichtem Feinbeton und innerer Seite aus grobem, porösem Beton sowie mit in den oberen Rand eingearbeiteter Nute zum Einlegen der Fenster und in der Nute eingearbeiteter Wasser rinne mit Abläufen. — Für Fa. Rob. Günther, Quedlinburg, unter Klasse 45 f. 225 420 ein aus Längs- und Querleisten gebildeter Rahmen mit aufgespannter für die Frühbeetfenster in Gärtnereien gebräuchlicher Deckmatte. — Für Höntsch & Co., Niedersedlitz, unter Klasse 45 f. 225 427, eine G esskannenbrause mit innerem Verteilungsboden. — Für Paul Aug. Weck, Erfurt, Anger 43, unter Klasse 45 f. 225543, eine Vorrichtung zum Entstacheln von Rosenstämmen und deren Zweigen, aus zwei am freien Ende einer Handhabe sitzenden winklig abgebogenen, im Quer schnitt plankonvexen Messern und einem ebensolchen, aber winklig aufgebogenen zwischenliegenden federn den Messer.