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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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ausdrücklich heisst : „Es entspricht nicht der gesetzlichen Entwicklung und der Verkehrsauffassung, die Gärtnerei, selbst wo sie einen rein gewerblichen Charakter genommen hat als Handwerk anzusehen und sie der Handwerkskammer zu unter stellen. Unter Bezugnahme auf diesen Erlass pro testiere ich gegen die Heranziehung meines gärtnerischen Betriebes zur Aufbringung der Kosten für die hiesige Handwerkskammer und beantrage: „die Handwerkskammer zu bescheiden, dass „dieselbe nicht berechtigt ist, Beiträge von „mir zu erheben, bezw. die Einschreibung „meiner Lehrlinge in das Lehrlings-Register „zu fordern.“ Ich sehe der Entscheidung entgegen und zeichne den 1904. Hochachtungsvoll Gärtnereibesitzer. Damit wird der Standpunkt eingenommen, der als der allein richtige anzusehen ist und wir glauben, dass bei einer energischen Ver folgung der Angelegenheit in dem erwähnten Sinne der Protest nicht ohne Erfolg bleibt. Der Verband der Obst- und Gartenbauvereine in der Provinz Sachsen hielt am 7. Mai in Halle a. S. im Sitzungssaale des Verwaltungsgebäudes der Landwirtschafts kammer seine 8. Versammlung ab, an der ca. 200 Vertreter teilnahmen und wobei ausschliesslich die Förderung des Obstbaues zur Sprache kam. Nachdem der Oekonomierat Garcke-Wittgen dorf als Vorsitzender die Anwesenden begrüsst, warf er einen kurzen Rückblick auf die Tätig keit des Verbandes im letzten Jahre und äusserte sich ebenso über die Ernteverhältnisse, die im Berichtsjahre nicht ungünstig waren. Noch befriedigender aber könnten die erzielten Preise bezeichnet werden, und es unterliege keinem Zweifel, dass gegenüber den Getreide preisen — die um 50—60% durchschnittlich in den letzten 30 Jahren zurückgegangen sind — die Obstpreise eine Steigerung von oftmals bis 150 % erfahren hatten. Er wies sodann auf die günstigen Obsternte-Aussichten in diesem Jahre hin, und empfahl sorgfältig abzuernten und gut aufzubewahren. Einen Obstzoll hielt der Vortragende z. Zt. nicht für notwendig, da es ganz unmöglich sei, Deutsch- land selbst für die nächsten Jahre mit Obst zu versorgen, und deshalb die Einfuhr nötig sei. — Der Präsident der Landwirtschaftskammer Major a. D. von Busse-Zschortau war nicht anwesend, doch begrüsste in dessen Auftrag Direktor Dr. Rabe die Versammlung mit der Versicherung, dass die Kammer an der Ent wicklung des Obstbaues in der Provinz Sachsen den lebhaftesten Anteil nähme und zur För derung und Hebung desselben stets beizutragen bemüht sein wird. Nach dem Bericht von Schindler-Halle über die Tätigkeit des Ausschusses im Obst-, Wein- und Gartenbau bemerkt dieser, dass 6000 Mk. vom Staat und 1000 Mk. von der Kammer zur Verfügung standen, ausserdem 2 150 Mk. Beihilfen gewährt wurden. Gegen wärtig schliesst der Verband 115 preussische und 15 anhaitische Vereine mit 8 200 Mit gliedern ein. — Bei Anregung der Frage, ob eine Beteiligung an der Düsseldorfer Obst- Ausstellung im Oktober d. J. stattfinden soll, trat Gartendirektor Mül ler-Diemitz leb haft dafür ein; man wählte hierauf einen Aus schuss, der die Vorbereitungen hierzu treffen soll, und zu welchem äusser den zuletzt ge nannten auch Obstbauinspektor Bis s mann - Gotha und Obstbauinspektor G r a u - Körbelitz hinzutraten. Die Obst-Ausstellung, wel che der „Obstbauverein für das Elsterthal“ an lässlich seines 25 jährigen Jubiläums in Zeitz veranstaltet, wird angeregt, von seifen der Pro vinz gut zu beschicken und Direktor Dr. Rabe gebeten dahin zu wirken, dass die Landwird- schaftskammer beim Ministerium eine höhere Unterstützung für den Obstbau als bisher (6 000 Mk.) befürwortet, damit dieser wichtige Zweig in der Provinz Sachsen tatkräftiger ge fördert werden könne. Die Frage, auf welche Weise eineSteigerung der Erträge und Obst Verpachtungen erzielt werden könnte, beantwortete Stadtrat von der Föhr-Nordhausen dahin, dass vor allem aus wärtige Pächter herangezogen werden müssten. Von Helldorff-Zingst trat dagegen für den genossenschaftlichen Verkauf ein und glaubt, dass die Heranziehung grösserer Pächter nur geringe Vorteile brächte, indem letztere wieder von kleineren Pächtern das Pflücken besorgen liessen oder auch direkt an andere weiter ver pachteten. Der Vorsitzende Oekonomierat Garcke glaubt, dass die auswärtigen Pächter, wenn sie gute Geschäfte machten, sicher auch höhere Preise zahlen. Er befürwortet den ge nossenschaftlichen Verkauf und empfiehlt die Anpflanzung weniger Sorten in grösserem Masse. Gegen die Zweckmässigkeit einer ge nossenschaftlichen Einrichtung wandte sich von der Föhr und Dr. Rabe, wobei letzterer be tont, dass die Genossenschaften bei uns nie recht vorwärts gekommen wären, dagegen trat Gartenbauinspektor Biss mann-Gotha gleich falls für die Massenanpflanzung nur weniger Sorten ein. Ueber die Schäden der Schorfkrankheit des Kernobstes, durch Fusicladium hervorge rufen, hielt nunmehr der Geh. Reg.-Rat Dr. Aderhold-Berlin einen sehr interessanten Vor trag. Er führte u. a. an, dass weder die Sorten auswahl noch Düngung, sondern einzig und allein das Verbrennen aller Laubteile im Herbst und das 3 malige Abspritzen aller Zweige und Aeste mittels Kupferkalkbrühe, das wirkungs vollste Vorbeugungsmittel sei. Er empfiehlt das Bespritzen der Bäume mit 2 prozentiger Brühe vor der Blüte und nach vollendeter Blüte und 4 Wochen später je einmal mit 1 prozentiger Mischung. Von dem Obstbautechniker Schindler wurden dann Formulare zur Aufzeichnung von Obstbau-Erträgen vorgelegt, in welchen die Blütezeit, der Fruchtansatz, die Witterungs verhältnisse, der quantitative und qualitative Ertrag, sowie die hieraus erzielten Preise zu vermerken sind. Sodann wurde auch ein Vor schlag von M ü 11 e r - Diemitz gegen die bis herige Einrichtung der Kreisvertretung für den Obstbau angenommen, dem auch Dr. Rabe zustimmte. Es wurde daher beschlossen, da hin zu wirken, dass bei den Versammlungen der landwirtschaftlichen Kreisvertretung auch die Vertreter des Obstbaues eingeladen würden. wodurch sich vor allem die Möglichkeit bietet, zahlreiche neue Interessenten und Mitglieder zu gewinnen. — In den Nachmittagsstunden fand ein gemeinschaftlicher Ausflug nach dem Provinzial-Obstgarten zu Diemitz statt, wobei auch verschiedene Schutzvorrichtun gen gegen Frostschäden gezeigt und die Erzeugung von Rauchgasen auf verschie dene Weise den Teilnehmern praktisch vorge führt wurden. Rundschau. Handel und Verkehr. — Der Gartenbauhandel Spaniens im Jahre 1902 nach der jetzt vorliegenden Spezialstatistik. {.Einfuhr: Ueberhaupt: Aus Deutschland: a) Gartengewächse im Werte von im Werte von aller Art, Pflanz., kg Pesetas kg Pesetas Gemüse etc. . 2774299 332916 1328 159 b) Obst .... 1346049 538420 13344 5338 c) Sämereien . . 4415639 1324692 429327 128798 II. Ausfuhr: a) Lebende Pflanz. und Blumen . 9311 3259 — b) Gart.-Gew. all. Art, Gemüse etc. . 15520974 2017727 35240 4581 c) Obst .... 19289216 2893382 71 140 10671 d) Weintrauben . 34627185 12119514 597665 209183 Bei dieser Aufstellung haben wir landwirt schaftliche Sämereien, Zwiebeln, Kartoffeln, grüne Bohnen, sowie die ganzen Agrumen nicht mit berücksichtigt. Der Handel Spaniens hat eine ganz bedeutende Ausdehnung in seinen gärt nerischen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Rechtspflege. — Abzüge im Handel mit Kartoffeln. Nach einem neueren Gutachten der Handels kammer zu Bromberg ist im Kartoffelhandel kein Brauch dahin zu konstatieren, dass bei Lieferung von Kartoffeln ein Abzug von 2 Proz. für Sand gemacht werden könne. Nur wenn sandfreie Lieferung vereinbart ist, kommt ein solcher Abzug in Frage, der dann auch mehr als 2 Prozent betragen kann. Einen Abzug für Waschabgang gibt es dagegen nicht. — Expedientinnen, welche mit schriftlichen Arbeiten beschäftigt wer den, wie z. B. Korrespondenzen, Führung der Kladde, Anfertigung von Rechnungsauszügen, Erledigung der eingegangenen Kommissionen, Etikettierung der Waren u. s. w., sind nach einem Gutachten der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft als kaufmännisches Personal anzusehen. — Rechtsgültige Nachfristen. Wenn ein Händler bei einem Züchter Ware bestellt, seien es Sämlinge, Pflänzlinge, Wildlinge, Sä mereien u. s. w., und die Lieferung erfolgt nicht rechtzeitig, so hat er dem Lieferanten nach § 326 des Bürgerl. Gesetzb. eine angemessene Frist zu geben und kann vom Vertrage zurück treten, wenn auch innerhalb dieser Frist nicht geliefert werden sollte. Es fragt sich nun da bei, was ist eine angemessene Frist? Das Reichsgericht hat entschieden, dass es nicht in das Belieben des Käufers gestellt ist, welche Frist er als eine angemessene setzen will. Viel mehr ist nach den besonderen Umständen zu beurteilen, ob die Frist als angemessen ange sehen werden kann oder nicht. Ist die Frist zu kurz bemessen, so hat der Lieferant noch rechtzeitig erfüllt, wenn die Frist auch ver strichen ist, dafern nur die Frist, innerhalb der geliefert wurde, als eine „angemessene“ zu be trachten ist. Hat ein Züchter bis Anfang Mai zu liefern und der Besteller setzt ihm eine Nach frist von 3 Tagen, während der Lieferant erst am sechsten Tage liefert, so muss der Gärtner abnehmen, weil die gestellte Frist von 3 Tagen zu kurz ist, die Frist von 6 Tagen aber, inner halb derer geliefert wurde, als angemessene er achtet werden kann. — Unterhaltspflicht von Angehö rigen. Wir erhielten kürzlich eine Anfrage eines Gärtners, der gezwungen werden sollte, für den Unterhalt seines geisteskranken Vaters zu sorgen, obwohl er selbst acht Kinder und nur ein spärliches Auskommen in seinem klei nen Betriebe hat. Wir rieten ihm zur Be schwerde gegen den Beschluss des Magistrats und es ist auch dahin gekommen, dass er bis auf weiteres von der Verpflichtung entbunden ist. Wie liegt es nun mit der Unterhaltspflicht den Angehörigen gegenüber? Verwandte auf- und absteigender Linie, also Vater, Grossvater u. s. w„ Kinder, Enkel u. s. w„ sind sich gegen seitig zum Unterhalte verpflichtet. Aber das Gesetz bestimmt ausdrücklich, dass diese Ver pflichtung nur eintritt, soweit der Unterhalts pflichtige nicht etwa selbst durch die Gewährung des Unterhaltes in bedrängte Lage kommt und sich und den Seinigen die Unterhaltsmittel ent zieht oder zum mindesten verkümmert. In einem zum Austrag gekommenen Falle hatte der Vater sich äusser stände erklärt, seiner geisteskranken Tochter Unterhalt zu ge währen , da er noch für seine Frau und fünf unerwachsene Kinder zu sorgen habe. Dem schloss man sich in letzter Instanz vor dem Oberverwaltungsgericht an, indem man ausführte, N. sei bei seiner zahlreichen Familie äusser stände, einen Verpflegungsbetrag von 474 Mk. pro Jahr aus seinen Einkünften zu gewähren, ohne selbst mit seinen übrigen An gehörigen in bittere Not zu geraten. So weit gehe nach § 1603 des Bürgerl. Gesetzbuchs die gesetzliche Unterhaltspflicht des Vaters auch gegenüber einem minderjährigen Kinde nicht. — Unlauterer Wettbewerb im Erd beerenhandel. Das Hanseatische Oberlandes gericht in Hamburg entschied, dass es nicht als unlauterer Wettbewerb im Sinne des Gesetzes anzusehen sei, wenn im Handel mit Erdbeeren Plakate folgenden Inhalts benutzt werden : „25 Pfennige das halte Pfund“ Zwar sei es richtig, dass das Publikum in den Irrtum versetzt werden könne, dass es für 25 Pfg. ein ganzes Pfund erhalte, weil es zunächst das ganz klein geschriebene Wort „halbe“ über sehen, aber ein unlauterer Wettbewerb liege deshalb nicht vor, weil die Angabe über den Preis doch nicht unwahr sei, denn die Papp tafel gebe ja völlig richtig an, dass das halbe Pfund Erdbeeren 25 Pfg koste. Der Käufer, der kaufen wolle, müsse eben näher heran treten, und sich über den Inhalt des Plakates vergewissern. — Daraus folgt für uns nur, dass es eben mit dem Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes faul steht, wenn solche ekelhafte Manöver zwischen seinen Maschen hindurchschlüpfen. Vereine und Versammlungen. — Der Fachverein der selbstän digen Handelsgärtner der Pfalz hielt am 8. Mai in Neustadt a. d. H. seine dies jährige Generalversammlung ab, welche sich eines guten Besuches zu erfreuen hatte. Der schönem Endivien-Salat erschienen. Louis Gottard, Argenteuil, hatte die riesigsten Spar gelstangen und Guilleaume Compoint, Saint Queen bei Paris, getriebenen Grünspargel und Spargelspitzen eingesandt, dieselben sollen nach dem Urteil von Feinschmeckern bedeutend zarter wie unser weisser Spargel sein. Zum Schlüsse sei noch die Früchteausstel lung erwähnt, welche leider von den deutschen Züchtern fast gar nicht berücksichtigt wurde. Als die beste Leistung ist entschieden diejenige von L. Parent, Rueul (Seine-et-Oise), zu be zeichnen. Derselbe hatte Pfirsiche in pracht vollen Exemplaren in den bekannten amerika nischen Sorten Amsden, Alexander, Waterloo und Cumberland, von Reineclauden die Sorten Monsieur Hätif und Washington, von Kirschen die hellrote Herzkirsche Anglaise Hätive und die dunklere Bigarreau und Early Rivers sowie die kleine Imperairice Eugenie, von Feigen die Sorte Baibillone, von Johannisbeeren Versail- laise und von Himbeeren Logan Berry und Hörnet ausgestellt. Das ganze Arrangement, sowie die feine Verpackungsart wurde allgemein bewundert. Das grösste Traubensortiment hatte Salomon fils-Thomery eingesandt, dieselben waren im Herbst geerntet und den ganzen Winter hindurch konserviert worden. Er wähnenswert sind die Sorten Muscat of Alexan drien, Black Alicante und Gros Colmannals Schau früchte, ausserdem die Sorte „Königs Gutedel“. Firmin Chevalier, Rosny (sur Seine), brachte die schönsten Erdbeeren, unter welchen die Sorte Dr. Morere durch die kolossale Grösse ihrer Früchte allgemein auffiel. Diese Sorte verdient auch in Deutschland eine viel grössere Ver breitung, speziell auch zu Treibzwecken und wird wohl mit der Zeit die bekannte Sorte Laxton’s Noble verdrängen, da die Früchte be deutend grösser und schmackhafter sind und sich dabei die Pflanzen auch leicht treiben lassen. Als Beweis von der Grösse der Früchte von „Dr. Morere“ möge folgender Vergleich dienen: 15 Früchte der Sorte Moröre wiegen 645 g, während 32 grosse Früchte von Laxton's Noble nicht mehr als 700 g erreichen. Von deut schen Züchtern hatte Rud. Richard, Haus Frankenthal bei Brühl und C. Vollmar, Wein kulturen in Frankfurt a. M., eine grössere An zahl Topferdbeeren der Sorte Laxton’s Noble gebracht. Aus der Privatgärtnerei von Frau Dir. Hiby in Cleve waren auch Früchte und Töpfe der Sorte Dr. Morere gesandt, welche aber die Vollkommenheit der von dem französischen Züchter ausgestellten Schaufrüchte nicht er reichten. Otto Wagner, Bonn. Vermischtes. — Die Notwendigkeit einer Obst bauausstellung in Hannover im Herbst dieses Jahres begründet Dr. Ernst Voges in in einem längeren Artikel, in welchem er zum Schlüsse allgemeine, beachtenswerte Ausführun gen bringt. Er hebt besonders hervor, dass die Verteilung von Preisen möglichst zu be schränken ist. Um ihren Wert zu erhöhen, sollten nur hervorragende Leistungen ausge zeichnet werden. Als Preisrichter sind nur unabhängige, urteilsfähige Männer zu wählen, die in in den von ihnen zu beurteilenden Grup pen nicht ausgestellt haben, auch nicht äusser Mitbewerb; die von ihnen vertretenen Vereine oder Verbände dürfen unter keinen Umständen einen Preis erhalten. Diese Ausstellungsprin zipien sind sicherlich geeignet, das Ansehen des Preisrichteramtes und das Vertrauen zu demselben zu heben. Seit die Spekulation des Unternehmertums sich des Ausstellungs wesens bemächtigt hat und jedes Dutzend- erzeugnis prämiiert, seitdem hat die Preiszuer kennung bedeutend an Wert eingebüsst. Die Prämiirung ist zwar ein nie versagendes Lock mittel für eine regere Beteiligung an einer Ausstellung, aber dieselbe läuft sehr oft auf Täuschung hinaus. Der Zweck einer jeden Ausstellung ist, eine umfassende Uebersicht über den derzeitigen Stand auf dem vertretenen Ausstellungsgebiete zu geben und das Beste vorzuführen, was auf dem Gebiete geleistet wurde, sowie Anregungen zur Verbesserung und im besonderen neue Absatzgebiete für die aus gestellten Erzeugnisse zu gewinnen. Die Hauptabteilung bildet daher die Ausstellung der Muster und Proben von Obst für den Handel oder die Handelsobstausstellung. In dieser Abteilung erscheint der Aussteller mit Proben einer Anzahl Sorten, etwa 8—10 Sor ten Aepfel und Birnen und mit bestimmten Quanten, von jeder Sorte etwa 5—10 Kilo, wonach er 100, 200, 500 oder 1000 Kilo liefern kann. Oder es wird Wirtschafts- und Tafelobst für den bürgerlichen Haushalt etc. nach bestimmter Sortenzahl, Aepfel und Birnen, geordnet nach der Reifezeit und in bestimmten Massen in Probeverpackung vorgeführt. Die 2. Abteilung bildet die Ausstellung von Obst sortimenten- und Kollektionen, worunter Schau stellungen von Leistungen der Einzelzüchter wie von Vereinen, Genossenschaften, Verbänden Verwaltungen usw., unter Zugrundelegung ge wisser Gesichtspunkte, zu verstehen sind. Hier her gehören die Normalsortimente, die Sorten kollektionen für bestimmte Gegenden und Bo denarten, sowie für den Massenanbau, die Sortenzusammenstellung für verschiedene Unter lagen, wie Wildling, Doucin, Paradiesapfel, Quitte, für Zwischenveredelung und für ver schiedene Baumformen, als Formobstbäume, Buschobstbäume, Halbhochstamm und Hoch stamm. Dazu gehören auch die Sortenkollektionen, geordnet nach den pomologischen Systemen, ferner besondere Züchtungen und Neuheiten. Die dritte Abteilung ist die kulturtechnisch wissenschaftliche Obstbauausstellung, die Baum schulerzeugnisse, Obsterzeugnisse, Geräte, Ma schinen, Obstbau-Literatur, Lehrmittel und Präparate in sich schliesst, — Ueber die Obstbaukolonie Eden bei Oranienburg geht durch die Tages presse die Mitteilung, dass sich im Vorjahre bei ausreichenden Abschreibungen auf das Ge bäude und Inventar ein Ueberschuss von 7 500 Mk. ergeben hat. Es konnten demnach die Geschäftsanteile mit 3% verzinst und dem durch praktische Arbeit tätigen Inhaber einen Zuschuss von 15% zu dem Arbeitsverdienst überwiesen werden. Die Produktion von Beeren- und Baumobst hat sich gegenüber dem Vorjahre 1902 genau verdoppelt, doch ist der volle Ertrag erst in einigen Jahren zu erwarten. — Zu den wichtigsten Obstproduk tionsplätzen Deutschlands zählen auch die bedeutenden Kirschen- und Zwetschen-Ge- lände des sogenannten „Altenlandes“ bei Hamburg. Der Kreis Jork hat bei einer Grösse von 16 000 Hektar rund 242 000 Kirschen- und 536 000 Pflaumenbäume. Der Umfang des Exportes in günstigen Erntejahren nach Eng land sowohl mit Kirschen wie auch mit Pflaumen ist bekannt und sehr bedeutend. Die grössten Kirschenanlagen findet man an der Luhemün dung zwischen Steinkirchen und Grünendeich. Die Blütenpracht lockte Anfang Mai Tausende von Besuchern aus nah und fern heran, und ganze Züge von Touristen durchwanderten die meilenweite Ebene der scheinbar einen Riesen wald blühender Bäume bildenden Niederung. Es dürften jedenfalls wenige Gegenden inDeutsch- land existieren, in welchen eine so grosse zu sammenhängende Fläche mit Steinobst besetzt ist.
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