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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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Der Volksmund hat die Maifröste, weil sie vorwiegend auf die Tage des Mamertus, Pan kratius und Servatius fallen, die drei Eisheiligen getauft, und die Wissenschaft hat sich Mühe gegeben, die Ursache für die allfällige Er scheinung aufzufinden. Zuerst hat sich Dove wissenschaftlich mit den Kälterückfällen des Mai beschäftigt. Er erkannte, dass sie sich wesentlich auf das mittlere Europa beschränken, und dass sie mit gewissen nördlichen Winden Zusammenhängen. Er war der Ansicht, dass die aus dem hohen Norden herabtreibenden Eisberge auf die europäische Atmosphäre er kaltend einwirken. Diese Erklärungsweise hat man jetzt völlig aufgegeben. Denn man hat berechnet, dass, um die über 100 Millionen Hektar grosse Fläche Deutschlands und Frank reichs entsprechend abzukühlen, nicht weniger als 607 000 Mill. Kubikmeter Eis schmelzen müssten. Die schmelzenden Eismassen müssten bei dieser Annahme, wenn sie eine Mächtig keit von 10 Metern hätten, eine Fläche ein nehmen, die sich mit dem Königreich Bayern deckt. Derartige Massen kommen aber in mittleren Breiten sehr selten vor. Man hat sich daher einer anderen Auffassung zugewendet. Wenn im Frühjahr die Erwärmung unseres Erdteils von Süden her beginnt, so tauschen die Meer- und Festlandsteile hinsichtlich der Wärmeverhältnisse und der Luftdruckverteilung ihre Rollen. Steigt die Sonne mit dem Eintritt der schönen Jahreszeit immer höher und höher, so wird die Oberfläche grösserer Landstrecken am Tage erwärmt und die empfangene Wärme teilt sich den unmittelbar aufliegenden Luft schichten mit. Diese steigen in einzelnen Partien aufwärts, während andere, kühlere Luftschichten niedersinken, so dass ein be ständiger senkrechter Luftaustausch stattfindet. Wenn in der Nacht die unteren Luftschichten infolge der Ausstrahlung sich abkühlen, so wird zwar dieser Luftaustausch unterbrochen, aber am folgenden Tage wiederholt sich durch die Sonnenwirkung derselbe Vorgang und auf diese Weise breitet sich die Wärme immer mehr und mehr nach oben hin aus. Dadurch wird die Luft über dem Lande ausgedehnt, die oberen Schichten heben sich empor, der Luft druck in der Höhe nimmt zu, und indem sich die Flächen gleichen Luftdruckes über dem er wärmenden Lande allmählich heben, dachen sie sich über das kältere Meer hin mehr und mehr ab. Die obere Luft wird deshalb gegen das Meer hin abfiiessen und infolgedessen der Luftdruck über dem Meere steigen. Daher wird auch in den unteren Schichten der Luft druck über dem Meere zunehmen, dagegen über dem Festlande geringer werden und aus diesem Grunde eine Luftströmung vom Meere nach dem Lande gehen, die sich nach einem feststehenden Gesetz als eine wirbelartige Luit bewegung darstellt. Für Mitteleuropa spielt nur die Balkan- Halbinsel mit dem im Norden derselben zwischen Adria und Schwarzem Meer liegenden Vor lande bis zu den Karpathen die Rolle eines vorgeschobenen kleinen Kontinents. Dement sprechend erfolgt dort die Erwärmung, es ent- wickelt sich dort ein Gebiet einer verhältnis mässig hohen Wärmeanhäufung und damit auch ein niedriger Luftdruck. Das hat in Verbindung mit dem im Westen Europas herrschenden und um den Mai nordwärts stets an Ausdehnung gewinnenden Luftdruck für Deutschland nörd liche Winde zur unmittelbaren Folge, d. h. durch die diesem Winde eigene Temperatur niedrigkeit den Eintritt der Maifröste. Es ist klar, dass die angedeuteten Verhältnisse sich allmählich einer Grenze nähern müssen, an der für den gänzlichen Ausgleich die günstigsten Vorbedingungen gegeben sind. Bei einem nor malen Witterungsgang steigern sich die Aus gleichsbedingungen, am höchsten in den Tagen der drei Kalenderheiligen Bonifaz, Pankraz und Servaz und darum zeigen sich gerade an ihnen die Kälterückfälle. Der Zusammenhang der Abkühlung mit nördlichen Winden macht es verständlich, warum der Frosttermin von Norden nach Süden wan dert. Am frühesten, durchschnittlich am 11. Mai, an dem Mamertustage, treten die Kälterückfälle ein in Schweden und Ostdeutschland. In Pommern und Mecklenburg kann der 12. Mai, Pankratius, als Haupttag der Maikälte gelten. In der Mark, in Sachsen und Schlesien ist der kälteste Tag der 13. Mai, Servatius. In West falen und am Rhein ist es dagegen erst der 14. Mai, Bonifazius. Weiter nach Süden und Westen verzögert sich der Termin noch mehr. In Frankreich knüpft sich die Erscheinung an die Tage des 14.—16. Mai. Ebenso rücken die Eisheiligen nach Osten hin langsamer vor. In Russland ziehen sie vom 18. Mai an ein und in Sibirien noch später. Uebrigens treten auch bei uns die Fröste nicht mit unabweichbarer Regelmässigkeit genau an den drei betreffenden Tagen auf. Je nach dem jeweiligen Entwicklungsgang der klima tischen Vorgänge eilen sie mitunter den üblichen Terminen voraus oder bleiben auch öfter hinter ihnen zurück. Auch ereignen sich Kälterück fälle nicht ausschliesslich im Mai. Es kommt im Juni nochmals zu ähnlichen Verhältnissen. Nur ist dann die Durchschnittstemperatur schon so hoch, dass uns die vorübergehende Er niedrigung nicht so fühlbar wird, und auch die Vegetation ist so weit vorgeschritten, dass sie durch den Witterungsumschlag keine Schädigung mehr erfährt. Daher wird jetzt die Erscheinung auch weniger bemerkt. Im Mai des Jahres 1897 war es merk würdigerweise fast umgekehrt. Am Anfang des Monats Mai herrschte im Norden eine ganz ungewohnte Wärme, in Petersburg z. B. 20 0 C. Je weiter nach Süden nahm diese ab und das Thermometer sank gegen den 10. Mai in Italien und Frankreich ziemlich tief, dass ein unge heurer Schaden an Obstbäumen und Weinreben zu verzeichnen war. St Olbrich, Zürich V. Zwei wichtige Krankheiten unserer Obstgehölze. In einem Vortrage, gehalten in einer Ver sammlung der „Bayerischen Gartenbaugesell schaft“, beschreibt P. Holfelder den Frucht schimmel „Monilia" und den Schorf „Fusicladium“ als zwei der gefährlichsten Schmarotzerpilze unserer Obstgehölze. Die Er krankung durch Monilia findet an fast allen Obstgehölzen statt und sowohl an Früchten, als auch Blättern und jungen Zweigspitzen ver richtet der Pilz seine vernichtende Arbeit. Er ist ein ausgesprochener Wundparasit. Obwohl diese Annahme von einigen Pathologen neuer dings angezweifelt wird, indem diese erklären, dass der Pilz auch vollkommen unverletzte Früchte befalle, so entspricht diese Behauptung dennoch nicht der Tatsache, da sonst alle un verletzten Früchte oder doch wenigstens ein bestimmter Prozentsatz derselben bei stark auf tretender Krankheit von dem Parasiten heim gesucht werden müsste, was aber nicht der Fall ist. Sehr oft täuscht die Annahme, dass die eine oder andere moniliakranke Frucht un verletzt sei, indem durch einen erfolgten In sektenstich, der mit dem blossen Auge nicht wahrnehmbar ist, das Eindringen der Pilz- mycelien in das Innere der Frucht ermöglicht wurde. Die neueren Forschungen zeigten auch gegenüber den früheren Feststellungen, dass wir es mit zweierlei Arten von Monilia zu tun haben, nämlich Monilia fructigena und Mo nilia cinerea. Während die Erkrankung bei den Kirschen durch letztere Art verursacht wird, ist der Befall an Apfel- und Birnbäumen, sowie beim Steinobst, lediglich auf Monilia fructigena zurückzuführen. Wie die Infektion durch Monilia fructigena erfolgt, ist noch nicht genau festgestellt. Nach M. Woronin infiziert Monilia fructigena an den Apfelbäumen allein die Früchte, in die der Pilz, wie bereits er wähnt, nur durch Wunden eindringen kann. Nachdem die Frucht teilweise vom Mycel durch setzt ist, werden auf der Oberfläche derselben die meist konzentrisch stehenden Sporenpolster erzeugt. Nach den Versuchen von Professor Sorauer ist Monilia fructigena aber auch direkt auf die Zweige übertragbar. Solche vom Pilz erkrankten Zweige sterben plötzlich ab, die Blätter bräunen sich, ohne indes abzufallen, sondern bleiben vielmehr bis über den Winter am Baume hängen. Die Früchte, welche von Monilia befallen sind, bräunen sich ebenfalls, werden fast schwarz, schrumpfen in der Regel ein, auf der Oberseite der Fruchtschale in zonenförmiger Anordnung die grauen Sporen rasen bildend. Bei den Kirschen findet die Infektion durch Monilia cinerea stets im Frühjahr zur Blüte zeit statt. Die Sporen, die auf die Narbe des Griffels zu liegen kommen, werden durch den Narbensaft zum Auskeimen angeregt und diese senden ihre Keimfäden durch den Griffelkanal in alle Blütenteile, von wo aus der Pilz in das Holzgewebe der jungen Zweige eintritt. Die befallenen Pilanzenteile welken, bräunen sich und sterben ab. In den erkrankten Blütenstielen entstehen dann unter der Oberhaut noch im Frühjahr die Fruchtpolster des Pilzes, welche dann sofort wieder eine neue Blütenansteckung einleiten können. Nach weiteren Beobachtungen wurde indessen festgestellt, dass Monilia cinerea auch anderes Obst zu infizieren vermag und zwar namentlich Pflaumen und Zwetschen. Dass die Erkrankung des Obstes durch Monilia in nassen Jahrgängen am meisten stattfindet, ist bekannt und darauf zurückzuführen, dass bei andauernder Feuchtigkeit die Früchte sehr schwammig und aufgetrieben sind und in manchen Fällen eine Sprengung der Oberhaut erfolgt, was dem Pilz neue Angriffsstellen bietet. Den besten Angriffspunkt liefern der Monilia die Wunden, welche durch Insekten, besonders Carpocapsa verursacht werden, wie überhaupt wurmstichige Früchte oder solche, welche durch Hagelschlag oder auch durch Anschlägen sonst reifer Früchte an die Aeste verletzt werden, dem Befall am ersten ausgesetzt sind. Auch die Spätfröste sind insofern von Belang, als die schädigenden Einwirkungen derselben auf die pflanzlichen Organe dazu angetan sind, Veranlassung zum Auftreten der Krankheit zu geben. Bei der Bekämpfung dieses Pilzes ist in erster Linie darauf zu achten, dass alle be fallenen Früchte und Zweige sorgfältig gesam melt und verbrannt werden und zwar soll diese Massregel allgemein zur Durchführung gelangen, da es sonst ohne Nutzen wäre, wenn selbst ein geringer Prozentsatz unserer Obstzüchter sich dieser Arbeit scheuen würde. Ausserdem empfiehlt sich der Anbau widerstandsfähiger Sorten und Schutz gegen Fröste während der Blütezeit. Man wird also in Zukunft sein Augenmerk darauf zu richten haben, Sorten, die für gewisse Pilze sehr empfänglich sind, vom Anbau einfach auszuschliessen oder wenig stens in beschränktem Masse zuzulassen und im letzteren Falle denselben eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Bezüglich des Schutzes gegen Fröste ist die Auswahl der Sorten ebenfalls in Erwägung zu ziehen. Dies gilt ganz besonders für jene Gegenden, in welchen Spätfröste fast alle Jahre vorkommen. Es sind für solche Lagen in erster Linie spät blühende Sorten zu empfehlen, indem dann eine Infektion durch Monilia und andere Wundpara siten weniger leicht eintreten kann. Ferner empfiehlt sich das Bespritzen der Bäume mit Kupfersodabrühe, die nicht allein gegen die Monilia-Krankheit, sondern auch gegen andere Pilze wirken soll. Die zweite Krankheit, der Schorf, der den Obstbäumen ebenfalls sehr gefährlich werden kann, wird durch zwei Arten hervorgerufen, nämlich Fusicladium dendriticum an Aepfeln und Fusicladium pirinum an Birnen. Von weniger Bedeutung ist eine dritte Art, die an Kirschen beobachtet werden kann, nämlich Fusicladium Cerasi. Die Lebens weise und Bekämpfung der drei Arten ist fast ziemlich dieselbe. Der Befall unserer Obstbäume durch diesen Parasit erstreckt sich sowohl auf Blätter, als auch auf die einjährigen Zweige und Früchte. Der Pilz macht sich dadurch er kenntlich, dass er zuerst schwärzlich-grüne Flecken verursacht, die dann später auf den Blättern grün oder grau-braun erscheinen. Die befallenen Früchte zeigen ebenfalls charakte ristische Schorfflecken. Ferner werden sie in ihrem Wachstum wesentlich beeinträchtigt und entwickeln sich in der Regel unnormal. Nach Aderhold soll dieser Pilz auf den Jugend zustand der Organismen angewiesen sein, d. h. neue Ansteckungen können lediglich nur an jungen Pflanzenteilen erfolgen. Es konnte auch festgestellt werden, dass das Fusicladium in bezug auf seine Wirtspflanzen sehr wählerisch ist, so dass verschiedene Sorten sehr stark, andere weniger häufig und wieder andere fast gar nicht von dem Pilz heimgesucht werden. So haben z. B. von den Aepfeln durch Fusi cladium ganz besonders zu leiden: Ribston Pepping, Goldparmäne, Calvilien, Cellini und Gravensteiner, während sich Langtons Sonder gleichen ganz besonders widerstandsfähig er wiesen hat. Unter den Birnen wird wohl die •= Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Handelsgärtner zu Kreuznach be schlossen in einer kürzlich abgehaltenen Ver sammlung die Gründung eines „Vereins selbst ständiger Gärtner“. — Die Gartenbauge- Seilschaft zu Frankfurt a. M. hat ein Preis ausschreiben von Frühobst, getriebenen Erd beeren und Frühgemüsen erlassen, wofür An meldungen bis zum 14. Mai an H. Berg, Opernplatz 29 zu richten sind. — Der „Kreis- Obstbauverein zu Worms“ beschloss eine gemeinsame Beschickung der Obstausstellung in Düsseldorf, wovon man sich die Erschliessung neuer lohnender Absatzgebiete verspricht. — Der diesjährige Blumenmarkt auf dem Gereons- driesch in Köln dauert vom 30. April bis 7. Mai. Es wurde jedoch die Verlängerung um einen Tag nachgesucht. — Die Anpflanzung von Steinobst wird bedauerlicher Weise immer noch viel zu wenig befürwortet, trotzdem die Absatzverhält nisse in Pflaumen und Frühkirschen nach Eng land, Dänemark, Russlandetc. die günstigsten sind. Vom „Deutschen Pomologenverein“ ist wiederholt auf diesen bedauerlichen Umstand hingewiesen worden, doch bedarf es immer aufs neue der Anregung, damit nicht die Zeit kommt, in der deutsches Geld nach dem Ausland wandert, statt dass wir in der Lage sind, einen Ausgleich gegenüber der enorm zunehmenden Einfuhr von Kernobst zu suchen. Die klimatischen und Bodenverhältnisse sind in vielen Gegenden Deutschlands äusserst günstige zur rationellen Grosskultur von Steinobst. Ausserdem liefern Kirschen sowohl wie Pflaumen bekanntlich viel regelmässigere Ernten als Aepfel und Birnen. Jeder Baumschulenbesitzer sollte es sich zur Pflicht machen, seine Abnehmer auf dem Lande darauf hinzuweisen, und alle Obst bauvereine in Deutschland sollten energisch gegen die Vernachlässigung der Anpflanzungen von Steinobst vorgehen. Wir erinnern hierbei an die im Vorjahre im „Handelsgärtner“ ver öffentlichen Ernteresultate und die infolge des Exportes nach England speziell für Zwetschen erzielten hohen Preise. — Preisausschreiben für eine Park anlage in Dessau. Auf dem städtischen Gänseanger beabsichtigt der Magistrat zu Dessau eine städtische Anlage zu errichten und hat zur Erlangung entsprechender Entwürfe ein Preisausschreiben an die deutschen Gartenkünstler ergehen lassen. Es sind für die beiden besten Pläne Preise von 500 und 250 Mark ausge setzt. Ein Grundplan und die Bedingungen können vom Stadtbauamt zu Dessau (Anhalt) bezogen werden. Als letzter Termin der Ein sendung ist der 15. August dieses Jahres an gegeben; die Preisarbeiten sind direkt bei dem Magistrat zu Dessau einzureichen. — Die ungarischen Gemüsegärtner und der Eisenbahnerausstand. Der vor einigen Tagen in der ungarischen Monarchie so unerwartet ausgebrochene Streik der Bahn angestellten hat auch für die Obst- und Ge müsegärtner in den klimatisch günstig gelegenen Niederungen des westlichen Ungarns eine ausser ordentliche Kalamität, verbunden mit grossen Verlusten, hervorgerufen. Täglich treffen in Wien durch die östlichen und südöstlichen Bahn linien eine grosse Menge von Gemüsen ein, da wöchentlich der Wiener Markt in der Haupt sache von den ungarischen Produktionsplätzen versorgt wird. Während 5 Tagen war es nun un möglich den Verkehr aufrecht zu halten, und bei der eingetretenen warmen Witterung häuften sich riesige Mengen von Spargel, Salat, Spinat, Rhabarber und viele andere Artikel an, die um die jetzige Zeit in der Grosstadt so sehr begehrt werden. Viele Artikel davon lassen sich gar nicht zurückhalten oder aufbewahren, während in Wien eine sofortige Preisaufwärtsbewegung eintrat und die dortigen Gemüsegärtner einige goldene Einnahmetage zu verzeichnen hatten. Jedenfalls lehrt dieser Streik nur zu deutlich, wie notwendig es ist, dass die verderblichen Streikbewegungen von solchen wichtigen Ver kehrsinstituten fern gehalten werden, denn in diesem Falle vermindern sich nicht nur die Einnahmen der Behörden, stocken nicht nur Handel und Verkehr, sondern Tausende von Gemüsegärtnern deren Produkte sich nicht auf heben lassen, werden um ihren Verdienst ge bracht, ohne dass sie im geringsten an dem Ausbruch dieser Streitigkeiten eine Schuld trifft. Wenn überhaupt die allgemeine Schädigung der Streikbewegungen vor Augen geführt werden soll, so kann dies nicht zutreffender geschehen, als in diesem so rasch eingetroffenen und so schnell beendeten und dabei so enorme wirt schaftliche Verluste in den wenigen Tagen ge brachten ungarischen Eisenbahner-Ausstand. — Die Bedeutung des Obstbaues in der Rheinprovinz. In dem am 6. und 7. April in Bonn von der Landwirtschafts kammer für die Rheinprovinz abgehaltenen ersten Vortragskursus über Obstbau führte Obst bauinspektor Schulz, Bonn, über das obige Thema aus, dass die Grundlage für die Ent wicklung und Bedeutung des Obstbaues durch das Klima und die Bodenbeschaffenheit bedingt würden. Wo beide die tiefgehendsten Ver schiedenheiten, wie in der Rheinprovinz, zeigen, müsste dies auch in der Art des Obstbaus zum Ausdruck kommen. Es herrsche vielfach noch die Ansicht, dass die Rheinprovinz nur aus dem fruchtbaren, milden und geschützten Rhein tale bestände und man berücksichtige dabei gar nicht, dass ebenso auch viele rauhe Lagen, in denen nur mit der grössten Mühe der Obstbau betrieben werden könnte, vorhanden seien. Aus diesem Grunde würde in der Rheinprovinz sowohl das feinste Tafelobst in den besten Sorten, als auch hartes Wirtschafts- und Most obst gezogen. Da in der Rheinprovinz die Klein- und mittleren Betriebe in der Landwirt schaft mehr wie in anderen Provinzen vor wiegend seien, würde man daher nur wenige geschlossene Anlagen und Obstbaumgüter an treffen. Zweifellos bildet der Obstbau für die Rheinprovinz, wenn derselbe rationell betrieben werde, eine gute Einnahme. Es müsste der Sortenfrage ganz besonderer Wert beigelegt werden, denn äusser den guten Lokalsorten finden sich immer noch eine Unmenge wert loser Sorten, die auf keinen Fall weiter ange baut werden dürften. Es müsste für die Zu kunft besonders der Anbau des Apfelbaumes unterstützt werden, wenn auch einzelne Gegen den sich sehr gut für die Anzucht des Birn baumes eigneten. Die Absatzverhältnisse wären für das rheinische Obst ganz ausserordentlich günstig, denn äusser den guten landwirtschaft lichen Gebieten nenne die Rheinprovinz auch weite Industriebezirke ihr eigen, in denen das einheimische Obst besonders gute Aufnahme finde. — Den Gardejägern wird Unterricht im Obstbau erteilt. Die Mannschaft des Gardejäger-Bataillons zu Potsdam, aus denen später zum grössten Teil die Förster bez. Forst aufseher hervorgehen, sind in den letzten Wochen in den Obstanlagen zu Werder ab teilungsweise mit der Pflege der Obstbäume vertraut gemacht worden. Sie werden daselbst durch Fachmänner im Pflanzen, Veredeln, Aus putzen etc. eingehend unterrichtet, da man an nimmt, dass sie in ihrer späteren Lebensstellung diese praktischen Kenntnisse sehr wohl weiter verwerten können.
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