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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
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- Der Handelsgärtner
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H andelsnachrichten. Das Frühjahrsgeschäft in der Baumschulenbranche 1904 Situationsbericht für März—April Der Frühjahrsversand ist nach dem Eintritt der heissen Tage zu Mitte ds. Mts. im grossen und ganzen wohl als beendet zu betrachten, und es lässt sich daher heute bereits eine kurze Uebersicht gewinnen. Wir können daher, an der Hand von einer Reihe uns zur Verfügung stehenden Vorberichten, das nach stehende Resultat den Lesern des „Handelsgärtner“ mitteilen. Die erwartete allgemeine Besserung in der Ge schäftslage ist nicht durchgängig eingetreten, wenn gleich Firmen, welche über eine bedeutende Detailkund schaft verfügen, und vorzüglich eingeführt sind, einen zunehmenden Absatz melden. Es hat sich wohl in Ostdeutschland und ebenso im Süden ein frischer Zug bemerkbar gemacht; ebenso steigt die Produktion und mit dieser der Umsatz in den grossen Forstbaum schulen von Halstenbek und Umgegend naturgemäss von Jahr zu Jahr; aber im übrigen lastet doch auf der Baumschulenbranche zum Teil der Druck der Ueberproduktion, oder aber es treten die Nachwehen der lang anhaltenden industriellen und wirtschaftlichen Krisis hervor. Einer unserer Berichterstatter schreibt ganz richtig, dass es durchaus scheint, als sei der allgemeine Stillstand im geschäftlichen Leben noch nicht überwunden, und die Gärtnerei werde zuletzt in Mitleidenschaft gezogen. Aber auf der andern Seite darf auch nicht verkannt werden, dass die Baum schulenbranche immer noch eine Masse Ballast mit sich herumschleppt, dass nicht immer rationell gearbeitet wird und auch die meisten jüngeren Be triebe zu vielseitig sind, statt ihr Kapital und ihre Arbeitskraft auf wenige Artikel zu zentralisieren. Auf den Absatz wirkt ferner die grosse Zahl der kleineren Baumschulen, die auf dem Lande entstanden sind, schädigend ein. Diese Betriebe sorgen immer mehr für die Massenproduktion schwächerer Ware, die im Preise noch weiter zurückgehen wird. Die verflossene Frühjahrsperiode brachte uns geringe Kälte; der grösste Teil von West- und Süd deutschland hatte nur vorübergehend wenige Wochen Frost zu verzeichnen, und es konnte in den Baum schulen gut vorgearbeitet werden. Ungünstiger lagen die Witterungsverhältnisse in Nord- und Ost deutschland, wenn auch teilweise im Januar und Februar mildes Wetter eintrat, so stellten sich doch immer wieder Kälteperioden, bis zu 6 0 R. unter Null ein. Grösstenteils fehlte die Schneedecke und der Frost drang 15—20 cm tief in den Boden ein, wo durch der regelmässige Versand sehr spät, erst gegen Mitte März, aufgenommen werden konnte, und sich auf 4—5 Wochen zusammendrängte. Aber auch in Mittel- und Westdeutschland wirkten die wieder kehrenden Frostperioden störend, so dass auch dort die Expedition wiederholt abgebrochen werden musste. In Halstenbek trat infolge dieser Witterungsver hältnisse beispielsweise im März ein solcher Andrang hervor, dass am dortigen Bahnhof an einem einzigen Tage 93 vollgeladene Waggons mit Forst- und Hecken pflanzen, Wildlingen etc. abgegangen sein sollen. Was hierzu für kolossale Massen gehören, welches Leben und Treiben herrschte, kann sich etn Jeder leicht vorstellen. Die Zahlungsverhältnisse sind die alten ge blieben. Wer viel Privatkundschaft oder Versand an Rittergüter, Villenbesitzer, Fabrikanten etc. hat, der wird kaum zu klagen haben, denn wie immer geht hier ein grösserer Teil unter Nachnahme und das übrige wird pünktlich bezahlt. Wer aber mit Handels oder Landschaftsgärtnern zu tun hat. der muss, wenn er gegen Rechnung verkauft, eine grosse Geduld üben. Vor den fliegenden Landschaftsgärtnern, die als Einjahrsfliegen von Ort zu Ort ziehen und wandern, sollte ein jeder wohl auf der Hut sein, sonst kann er die Beträge am einfachsten gleich hinter die Esse schreiben. Wenn ferner, wie es oft geschieht, von grossen Firmen 5 und 6 Monate, auch länger Ziel verlangt wird, so sind das, wie wir erst kürzlich im „Handelsgärtner“ erwähnten, durchaus ungesunde Verhältnisse, die keinenfalls für die Dauer bestehen bleiben dürfen. Die Frostschäden des strengen Winters von 1902 machen sich noch fühlbar, z. B. sind zurückgeschnittene Restbestände von Birnen, auf Quitten veredelt, vorhan den, auch fehlt es an Kugel-Akazien, da die jungen Ruten damals erfroren sind. Auch die Maifröste im Jahre 1902 haben an den jungen Trieben der Koniferen in West deutschland vielfach Schäden verursacht, und erst in diesem Jahre werden die Pflanzen ihre volle Schön heit wieder erlangen, und die Triebe wieder ausge wachsen sein. Wildschäden sind, da anhaltende Schneefälle fehlten, weniger zahlreich, doch ist die Mäuseplage vielfach hervorgetreten und die Nager haben an jungen Aepfeln, Rosa canina und anderen Saaten beträchtlichen Schaden angerichtet. Das Versandgeschäft lässt sich, soweit es bis jetzt zu übersehen ist, für die einzelnen Zweige wie folgt, zusammenfassen: Obstbäume. Der Bedarf in Hochstämmen lässt sich durchgängig als befriedigend bezeichnen. In Aepfeln werden alle kurante Tafel- und Wirtschafts sorten in besserer Qualität geräumt sein. Kirschen, ebenso Pflaumen gingen zum Teil gut ab, während Birnen weiter vernachlässigt bleiben. Ebenso ist es mit Aprikosen, die früher in Westdeutschland viel mehr angepflanzt wurden. Fast alle Baumschulen sind gezwungen, ausschliesslich das Normalsortiment zu berücksichtigen, da sich andere Sorten nur ver einzelt in kleinen Mengen absetzen lassen. Ver schiedene Berichterstatter heben ausserdem die bessere Verwendung der Halbstämme hervor, wir glauben aber, dass davor gewarnt werden muss, diese in zu grossen Mengen auf den Markt zu bringen. — Bei dem Formobst macht sich die zunehmende Kon kurrenz fühlbar. Pyramiden und Spindeln werden gegenüber Palmetten und Kordons bevorzugt; Mangel war in starken Pfirsichen. Es sind immer nur eine gewisse Anzahl von Firmen, die eine kaufkräftige Privatkundschaft haben, so dass sich Formbäume zu leidlichen Preisen absetzen lassen. Vielfach wirkt hier die Produktion von Ausschuss-Ware sehr schä digend, ebenso die Mode Buschobst anzupflanzen, wobei häufig Krüppel aller Art als solche zurecht gestutzt werden. — Obststräucher liessen sich durchgängig recht gut absetzen; der Platzbedarf und der Versand können als gleich günstig bezeichnet werden, und vor allem Johannis- und Stachelbeer hochstämme dürften fast überall geräumt sein. Der Verkauf in Erdbeeren lässt sich noch nicht ganz über sehen, dürfte jedoch durchgängig als normal be trachtet werden. Das Rosengeschäft hat sich nicht allent halben so zufriedenstellend abgewickelt als erwartet werden konnte. Es dürften infolge des milden Winters vereinzelt beträchtliche Mengen, selbst Hochstämme zweiter Wahl, Zurückbleiben. Das hat aber seinen Grund, hauptsächlich in der grossen Zurückhaltung im Herbst, denn viele glaubten, eine weitere Steigerung würde eintreten, und forderten im Verhältnis zur Qualität viel zu hohe Preise. Es gewinnt auch den Anschein, als hätten einige Firmen in hochstämmigen Rosen spekuliert — ein in unserer Branche wenig vorkommender Fall — und diese dürften nun auch ganz wider Erwarten ihre Vorräte schwer an den Mann bringen können. Jedenfalls fahren diejenigen Rosengärtner, welche im Herbst bei sehr guten Preisen ihre Ware schnell verkauft haben, wiederum am besten. Alleebäume. Die hierbei in Betracht kommen den Firmen melden einstimmend, dass die Nachfrage für besonders starke Ware keineswegs gedeckt werden konnte, namentlich wurden Linden gern gekauft; diese stehen selbst in Holland ausreichend zur Ver fügung; am beliebtesten ist Tilia euchlora. Rot- und weissblühende Kastanien fehlen gleichfalls, ebenso wie schon oben angedeutet, Kugelakazien. Bemerkt sei auch hier, dass einzelne Baumschulen, welche nur kleinere Partien Alleebäume heranziehen, nicht in Betracht kommen, denn bekanntlich tritt bei Allee bäumen der Zwischenhändler mehr hervor als der Produzent. Äusser Linden und Kastanien werden Ulmen und Ahorn bevorzugt. Ziersträucher. Die Konkurrenz ist in diesem Artikel so ausserordentlich gross, dass trotz des be deutenden Bedarfs nur zu billigen Preisen geräumt werden konnte. Die Nachrichten decken sich durch aus nicht, während auf der einen Seite flott ver kauft werden konnte, klagen andere über zu geringen Absatz. Bekannt ist es ja, dass infolge des starken Steigens der Bodenwerte die Gartenanlagen immer mehr eingeschränkt werden, indem man viele Strassen und kleine Baublöcke, dabei aber grössere Gebäude auf Kosten des Raumes für Gartenanlagen ausführt. Auf diese Weise geht auch der Konsum für Zier sträucher unverhältnismässig stark zurück. Koniferen. Der Absatz lässt sich bisher noch nicht übersehen, da die Pflanzzeit erst Anfang April begonnen hat. Einige unserer Berichterstatter be tonen, dass gewöhnliche Arten besser abgehen, als feinere Koniferen. Man will offenbar nicht allzuviel hierbei anwenden. Wir werden über Nadelhölzer später einen ausführlichen Bericht bringen. Obstwildlinge, Rosa canina, Forsthecken pflanzen etc. Die zur Verfügung stehenden Posten von Wildlingen erster Qualität genügen nicht, z. B. sind Äpfel sehr gesucht, ebenso Birnen, selbst Kir schen, wodurch auch die Preise für erste Qualität erheblich stiegen. Die meisten Firmen dürften ihre gute Ware im Herbst schon geräumt haben. Weniger Bedarf trat in Doucin, Myrabolanen und Quitten her vor, auch St. Julien kamen reichlicher als frühere Jahre auf den Markt. — Ausserdem fehlten Rosa canina in starker Ware; die trockene Witterung des verflossenen Sommers scheint in einzelnen Produk tionsplätzen auf die Entwicklung eingewirkt zu haben, wodurch die Qualität zu schwach geblieben ist; es wurden daher für erste Stärke, soweit diese über haupt zu beschaffen war, sehr hohe Preise bezahlt. — Auch in Weissdorn standen verhältnismässig geringe Posten zur Verfügung und bei besseren Sor tierungen machte sich ein Preisaufschlag bemerkbar, der auch bewilligt wurde. Es fehlte sicher sehr an diesen immer gern verwendeten Heckensträuchern. - Die Forstpflanzenbranche blickt ebenfalls auf ein ausserordentlich günstiges Frühjahrsgeschäft zu rück, mit Ausnahme von einjährigen Kiefern dürften die Vorräte in der Hauptsache geräumt sein. Für viele Artikel stiegen die Preise gegenüber dem Vor jahre erheblich, trotzdem konnte vielfach die Nach frage nicht gedeckt werden. Wir schliessen hiermit unseren Vorbericht und werden auf Grund des uns durch unsere zahlreichen Mitarbeiter zur Verfügung stehenden Materials einen detaillierten Bericht Ende Mai folgen lassen. Wochenberichte der Grosstädte. Berlin, den 20. April. Die Geschäftslage ge staltete sich in der letzten Woche, trotzdem die Witterung für den Umsatz keineswegs günstig war, noch ganz zufriedenstellend und es konnte von dem zur Verfügung stehenden Blütenmaterial genügend verkauft werden. An erster Stelle stehen immer noch Azaleen, auch Rhododendron und Syringen werden viel angeboten. Rosen und Flieder liessen sich bei der warmen Witterung nur schwer absetzen. In Primeln, Myosotis und Cinerarien ist die Lage gegenüber der Vorwoche noch ziemlich unverändert. Tulpen gingen etwas besser ab wie sonst, auch Narzissen wurden gern gekauft und für Maiblumen zeigte sich eine normale Nachfrage. Trotzdem bei dem grossen Vor rat an blühenden Pflanzen die meisten Blattpflanzen nur wenig Beachtung fanden, blieben diese dennoch nicht ganz unberücksichtigt, am beliebtesten sind kleine Cocos. Die Festbinderei hatte an einigen Tagen recht lebhaft zu tun, da viele Festlichkeiten, wie Jubiläen etc. Anlass zu besseren Bestellungen gaben. Auch das Kranzgescbäft ging einigermassen. Abge schnittene deutsche Rosen gibt es in Mengen, be sonders erzielten dunkle Sorten höhere Preise, die rosafarbigen aus dem Süden werden jetzt ganz ver nachlässigt. Infolge der Wärme kamen die meisten Rivierablumen sehr schlecht an, eine Ausnahme machten nur Margueriten. Wir hatten in den letzten acht Tagen warmes, zum Teil stürmisches Wetter mit nur vereinzelten Niederschlägen. Leipzig, den 21. April. Mit dem Beginn der warmen Witterung wendet sich das Interesse des Publikums mehr der Frühjahrsbepflanzung der Gärten und Ausschmückung der Balkons zu. Der Haupt bedarf erstreckte sich daher auf den billigeren Früh jahrsflor wie Stiefmütterchen Myosotis etc. Ebenso werden viel Pelargonien, Fuchsien, Cinerarien etc. verlangt. In feineren Topfpflanzen ist das Angebot ziemlich stark, namentlich in Azaleen, Rhododendron, Camellien und Flieder. Recht knapp sind Topfrosen, man sieht auch hie und da einige Crimson Rambler in Töpfen. Mit krautartigen und schnellwüchsigen Handelspflanzen könnten entschieden grössere Ge schäfte gemacht werden, wenn diese in recht schöner Ware und in grösseren Mengen vorhanden wären. Von Zwiebelgewächsen kommen höchstens noch Nar zissen und Tazetten in Betracht, in anderen Sachen, besonders Hyazinthen, ist der Markt so gut wie vor bei. In Blattpflanzen lässt sich immer noch etwas umsetzen, soweit dies schöne Ware betrifft. Der Bedarf in der Festbinderei nahm gegenüber der Vor woche etwas zu, kann aber noch nicht als normal bezeichnet werden. Auch in der Trauerbinderei trat eine Besserung ein, die jedoch kaum befriedigte. Die vorhandenen Schnittblumen liessen sich daher nur teilweise aufbrauchen. In langstieligen Rosen machte sich gerade kein Ueberfluss geltend. Obgleich Ri vierablumen qualitativ immer geringer werden, neh men die Sendungen eher zu wie ab, auch Hyazinthen von Holland treffen massenhaft in verdorbenem Zu stande ein. Bei hellem Wetter herrschte während der ganzen letzten Woche ein trockener Ostwind und es ist in jeder Beziehung ein durchgehender, warmer Regen erwünscht. Die frühblühenden Obstsorten stehen schon in vollster Blüte, fast überall läst sich ein überaus reicher Blütenansatz beobachten. Dresden, den 20. April. Trotz des starken An gebotes in den meisten Blütenpflanzen liess sich nur ein mässiger Umsatz erzielen. Besonders stockte das Geschäft in Azaleen, die sowohl in grösseren, tadel losen wie kleineren Pflanzen vorhanden waren. Ausserdem werden jetzt schöne Hortensien, Boronien, Topfrosen, engl. Pelargonien viel angeboten und auch Gloxinien sind schon da. Rosen verblühen nun sehr schnell infolge des warmen Wetters. Goldlack, Myo sotis und auch noch Cinerarien sind jetzt die gang barsten Pflanzen und kommen meist zur Balkon dekoration zur Verwendung. In Hyazinthen und Tulpen ist das Geschäft ganz vorbei. Sehr geringer Bedarf macht sich in Blattpflanzen geltend. Nicht gerade bedeutend war der Umsatz in der Festbinderei da nur infolge einiger Hochzeiten Bestellungen vor kamen. Die Trauerbinderei hatte abwechselnd einige gute Tage zu verzeichnen, jedoch konnten die infolge der ungewöhnlichen Hitze massenhaft angebotenen Blumen unmöglich Verwendung finden, so dass ein guter Teil verdorben ist. Die Sendungen vom Süden, wie von Holland sind in fast ganz unbrauchbarem Zustande eingetroffen. Auf die ungewöhnliche Hitze der letzten Woche folgte am Sonntag abend durch ein heftiges Gewitter ein schöner, warmer Regen, wodurch sich die Temperatur wieder ziemlich stark abgekühlt hat. Der Pariser Schnittblumenmarkt in der ersten Hälfte des Monats April. Der Markt war in den vergangenen vierzehn Tagen sehr reich mit blühenden Pflanzen und abge schnittenen Blumen versehen. Leider entsprach aber der Umsatz keineswegs der herrschenden Zufuhr; auch der Exporthandel war nur ganz minimal. Die stärkste Nachfrage machte sich in langstieligen Pariser Rosen geltend, so dass diese denn auch zu guten Preisen verkauft werden konnten. Am besten bezahlt werden Gabriel Luizet, La Reine, Captain Christy, Caroline Testout, Paul Neyron, Ulrich Brunner, G- nral Jacqueminot etc. Die Rosen vom Süden nehmen an Qualität und Quantität mehr und mehr ab, be sonders lassen solche aus dem Freien kommende zu wünschen übrig, aber auch für unter Gias gezogene Ware werden nur mässige Preise bewilligt. Obwohl Nelken von der Riviera noch in etwas besserem Zu stande eintreffen, ist für dieselben dennoch fast gar keine Nachfrage vorhanden. Narzissen kommen nun in den schönsten Farben und Formen auf den Markt und erfreuen sich immerhin der Gunst des Publikums. Veilchen vom Süden treffen nur in unbedeutenden Sendungen ein und werden bald ganz aufhören, dafür gibt es immer noch schöne Pariser Sorten. Mai blumen sind im Preise gesunken und Flieder werden viel zu sehr vernachlässigt. Levkojen und Goldlack lassen sich verhältnismässig leicht absetzen, dagegen werden Anemonen weniger verlangt. Schöne Lilien werden gern gekauft und halten gute Preise. Sehr nachgelassen hat die Nachfrage für Calla, obwohl solche jetzt massenhaft angeboten werden. Wenig beachtet sind Orchideen, sowohl Cattleyen wie Odonto- glossum müssen ungewöhnlich billig abgegeben werden. Das Ostergeschäft in New York und in anderen grösseren Städten Amerikas. Schon seit Jahren liess sich in der dem Oster feste vorangehenden Woche kein so befriedigender Umsatz erzielen wie in diesem Jahre, trotz der ziem lich ungünstigen Witterung, die kurz vor den Feier tagen einsetzte. Es zeigte sich entschieden eine be deutend grössere Nachfrage nach Schnittblumen material, so dass trotz des grossen Vorrates in manchen Artikeln noch Mangel eintrat und im all- gemeinen hohe Preise notiert werden konnten. Die iauptrolle spielten wie früher auch dieses Mal in Schnittblumen Rosen, Nelken, Lilien und Veil chen, besonders wurde in letzteren viel umgesetzt. Eine neue Erscheinung im Schnittblumenhandel trat nicht zu Tage. In Topfpflanzen nahmen Azaleen die erste Stelle ein, aber auch in Flieder, Eriken, Rhododendron, Crimson-Rambler-Rosen und Horten sien wurden grosse Umsätze gemacht. In New York wurden unglaubliche Massen von Schnittblumen durch die Zwischenhändler aufgekauft, so dass von einer Ueberfüllung des Marktes nicht die Rede sein konnte. Sehr gute Preise wurden für Lilien gezahlt und trotz dem Nelken in so riesigen Mengen zum Angebot kamen, liessen sich auch diese schnell absetzen. In Rosen wurden für die Sorte Ulrich Brunner die höchsten Preise bewilligt, an zweiter Stelle kam American Beauty, dann Bride und Bridesmaid. Crimson-Rambler-Rosen wurden meist in Töpfen, aber auch in abgeschnittenen Dolden verkauft. Wohl selten zuvor war der Markt in solchen Massen mit Veilchen versehen, die sich aber trotzdem immerhin ziemlich flott räumen liessen. Nicht minder günstig als von New York lauten die Berichte aus anderen grösseren amerikanischen Marktplätzen. Auch in St. Louis, Chicago, Boston, Detroit etc. be wegte sich der Umsatz in denselben Grenzen und es konnten überall sehr zufriedenstellende Geschäfte ab geschlossen werden. Fast nirgends ist dem Oster umsatz eine solche Bedeutung beizumessen wie in den amerikanischen Städten und nirgends werden auch solche Massen für diese Tage herangezogen. Fragekasten für Rechtssachen. Frage. P. H. in A. Ich betreibe Samenhand lung und beabsichtige zu reisen und Bestellungen bei Landwirten auf Sämereien, Gemüsesamen, Runkel samen u. s. w. zu suchen. Zu diesem Zweck habe ich mir beifolgende Legitimationskarte ausstellen lassen. Nun heisst es in der Karte, dass das Auf suchen von Bestellungen bei Privaten nur gestattet wäre bei vorheriger ausdrücklicher Aufforderung. Letzteres ist nun eine sehr unangenehme, lästige Sache. Im „Handelsgärtner“ vom 15. Januar 1902 No. 7 heisst es, man kann Bestellungen aufsuchen bei Leuten, in deren Geschäftsbetrieb die Waren der angebotenen Art Verwendung finden. Unter einem Geschäftsbetrieb in diesem Sinne ist döch auch der Betrieb der Landwirtschaft, überhaupt jede auf Gewinn abzielende Tätigkeit zu verstehen u. s. f. Ich habe letzteres auch dem Sekretär der Bürgermeisterei angedeutet, welcher mir aber erklärte, landwirtschaft licher Betrieb wäre nach seiner Ansicht nicht als „Geschäftsbetrieb“ anzusehen. Geben Sie mir doch Aufschluss, wie es mit dieser Angelegenheit ist, und was ich machen soll. Antwort. Geben Sie die Karte zurück und lassen Sie hinter Sämereien ein Komma setzen, dann ist alles in Ordnung. Sie sind auf Grund der Karte befugt, für eigene Rechnung Bestellungen auf Säme reien zu suchen. Privatpersonen aber dürfen Sie nur nach vorheriger, ausdrücklicher Aufforderung be suchen, oder Sie müssen sich einen Wandergewerbe schein lösen. Die Landwirte aber sind keine „Privat personen“ für Sie. Diese dürfen von Ihnen ohne vorherige Aufforderung besucht werden, denn unter „Geschäftsbetrieb“ ist auch der Betrieb der Land wirtschaft zu verstehen. Das ist wiederholt so ent schieden worden. (Vergl. Gew.-Ordn.-Kommentar von F. Hoffmann, 2. Aufl. S. 117). Einer vorherigen Auf forderung bedürfen Sie, wenn Sie z. B. auch den Lehrer des Ortes, einen Bäcker u. s. w. aufsuchen wollen. Dies sind „Privatpersonen“. Frage: H. B. in K. In der B. Gb. inserierte eine Firma 2 Sorten Steckzwiebeln pro Zentner Mk. 25 und 15. Ich frug per Karte an, ob sie mir eine Probe senden wollte, ich möchte mir ein Postkolli kommen lassen. Hierauf erhielt ich ein Postkolli von der Sorte zu Mk. 25 pro Ztr., die Qualität der Zwiebeln befriedigte mich in jeder Weise. Später bestellte ich einen Ztr. zu Mk. 25. Als ich aber die Zwiebeln er hielt, merkte ich, dass es nicht dieselben waren, son dern jedenfalls von der Sorte zu Mk. 15 pr. Ztr. Da ich die Sendung per Nachnahme angenommen hatte, reklamierte ich sofort und verlangte die Sorte zu Mk. 25. Kann ich den Lieferanten dazu zwingen? Antwort; Wenn Sie ausdrücklich die Qualität zu 25 Mk. wieder bestellt haben und erhalten die Sorte zu 15 Mk., so waren Sie berechtigt, dies zu rügen und die Zwiebeln zur Verfügung zu stellen. Es genügt, wenn Sie dem Lieferanten angezeigt haben, dass Sie die Zwiebeln nicht abnehmen könnten, da es eine andere, geringwertigere Sorte sei. Klagen Sie auf Rückzahlung des Betrages. Frage; H. H. in M. Von dem Nachbarort O.-K. kommt jedes Frühjahr sowie Herbst ein Bauer und putzt und pfropft Obstbäume, wodurch er mir nicht geringen Schaden zufügt. Derselbe bezahlt keine Steuer und hat doch auch die Baumzucht nicht ge lernt und ist ein Württemberger. Darf nun selbiger, da er doch diesen Beruf nicht gelernt hat, denselben betreiben? Oder wie soll ich es anfangen, damit er mir keinen Schaden mehr zufügt, kann ich den Mann gerichtlich belangen? Antwort: Gegen diese Konkurrenz lässt sich leider nichts machen. Der Betreffende kann sich als Landwirt auch mit der Obstbaumzucht beschäftigen und auch für andere Personen Obstbäume pflegen, ausputzen, beschneiden usw. Das kann ihm nicht untersagt werden, da der Obstbau ja, ebenso wie der Gemüsebau, als ein Zweig der Landwirtschaft angesehen wird. Fragekasten für Kulturelles. Frage: E. T. in Sch. In welcher Weise besäe ich am besten einen Mühlenteich, welcher ausge trocknet ist, durch welchen jedoch noch ein kleiner Graben führt, welcher im Laufe des Sommers teil weise austritt und den Teich oft noch tagelang mit Wasser anfüllt? Der Untergrund besteht aus Moor boden. Antwort: Bei der Beantwortung obiger Frage nehmen wir an, dass der bezeichnete Teich noch nicht derart verschlammt ist, dass die Bezeichnung Moorboden noch Berechtigung hat. Es empfiehlt sich daher, das ganze Gelände derart tief zu bearbeiten, dass eine Vermischung des Schlammes mit dem Moor boden stattfindet. Diese Arbeit ist um so notwendiger, als damit eine günstige Vorbedingung für ein erfolg reiches Gedeihen der darauf vorzunehmenden Aus saat gewährleistet wird. Es wird Ihnen nicht viel Mühe machen, den Flächeninhalt des zu besäenden Areals zu bestimmen und dürfen Sie für den qm ein Aussaatquantum von höchstens 4—5 g, jedoch nicht mehr, verwenden. Wir empfehlen Ihnen nachstehende Mischung, welche für ein Areal von 1 ha berechnet ist, Sie würden für einen preuss. Morgen etwa den vierten Teil des angegebenen Quantums benötigen. Avena elatior, französ. Raygras kg 3,— Dactylis glomerata, Knaulgras „ 31/2 Festuca duriuscula, harter Schwingel . . . „ 212 Festuca ovina, Schafschwingel „ 1,— Holcus lanatus, Honiggras 212 Lolium italicum, italien. Raygras „ 7,— Lolium perenne, engl. Raygras » 111/2 Medicago lupulina, gelber Hopfenklee . . . „ 21/2 Phleum pratense, Timothee „ 41/2 Trifolium repens, Weissklee „ 31/2 Trifolium pratense, Rotklee „ 212 Agrostis stolonifera, Fioringras „ 1,— Poa trivialis, rauhes Rispengras .... . „ 1,— Summa: kg 46,— Konkurse. Das Konkursverfahren über den Nachlass des früheren Handelsgärtners Hermann Heinrich Otto Jänich in Leip zig-Lin den au, Kaiser Wilhelmstr. 17, wurde nach Abhaltung des Schlusstermins aufge hoben. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Gärtnereibesitzers Oskar Becker zu Burg fand nach erfolgter Abhandlung des Schlusstermins und Ausschüttung der Masse seine Erledigung. Handelsregister. Im Handelsregister Hamm (Westfalen) wurde bei der Firma Wilhelm Wilshaus, Hamm, die Prokura des Gottlieb Wilshaus, daselbst, gelöscht und gleichzeitig eingetragen, dass das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma dem Gärtnereibesitzer Gottlieb Wilshaus in Hamm übertragen worden ist. Die in dem bisherigen Betriebe des Geschäfts begründeten Forderungen wurden dem neuen Inhaber nicht mit übertragen. In das Handelsregister Quedlinburg wurde bei der offenen Handelsgesellschaft Carl Beck & Comp. in Quedlinburg eingetragen, dass die Gesellschaft aufgelöst ist, das Geschäft von dem früheren Gesell schafter, Kaufmann Carl Beck, daselbst, unter un veränderter Firma fortgesetzt wird und dem Buch halter Hermann Fuhrmeister in Quedlinburg Prokura erteilt ist. In das Handelsregister Berlin wurde die Firma Wilhelm Wendt, Berlin, Inhaber: Wilhelm Wendt, Landschaftsgärtner in Berlin, eingetragen. Gebrauchsmusterregister. In dem Gebrauchsmusterregister wurden für fol gende Antragsteller Erfindungen geschützt: Heinrich Büttner, Langd bei Hungen unter Kl. 45 f., No. 221 299 eine Baumfällwinde zum Werfen ange rodeter Bäume nach bestimmter Richtung mit in seiner Längsrichtung parallel zu einem Stützbaume verschieb barem Druckbaume. — Hermann Schack, Qued linburg, unter Kl. 45 f., No. 221590 ein zur Auf nahme je eines Blumentopfes dienender topfartiger Behälter mit an der Boden- und inneren Mantelfläche vorgesehenen Stützrippen für den Blumentopf. — Oscar R. Mehlhorn, Schweinsburg, unter Kl. 45 f., No. 221 595 ein oben zu öffnendes Lüftungs- fenster für die Umfassungswände der Gewächshäuser mit die seitlichen Oeffnungsspalten abschliessenden Wänden. — Hubert Elfes, Crefeld, unter Kl. 45f., No. 221694 eine Baumschere mit Zugorgan innerhalb der Stange. — Richard Schreiber, Gera (Reuss), unter Kl. 45 f., No. 221 697 eine aus Drahtgeflecht bestehende Schutzhaube für junge Pflanzen und dergl. Patente. Auf den unter Klasse 45f 151829 von F. Wilh. Sircoulomb, Neuwied gemeldeten für die Erd beerkultur bestimmten Pflanzentopf wurde ein Patent erteilt. Eingegangene Preisverzeichnisse. Bruant in Poitiers (Vienne-France), Etablissement horticole. Hauptkatalog über Pflanzenneuheiten und Pflanzensortimente. Rich. Aug. Jahn, Meuselbach in Thür. Preis liste über Schattendecken und andere gärtnerische Gerätschaften.
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