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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 14 Beilage zu „Der Handelsgärtner/ 1 Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlls. Sonnabend, den 3. April 1909. Aus der Zeit — für die Zeit. Wie es scheint, werden sich die drohenden Wetterwolken im fernen Osten zerstreuen und der Friede wird uns erhalten bleiben. Der streitlustige Kronprinz von Serbien, dessen Tiraden wohl niemand ernst genommen hat, legt seine Würde als Nachfolger König Peters nieder und die ganze Dynastie scheint sich keiner Zuneigung seitens des Volkes mehr zu erfreuen, so dass uns noch weitere Ueber- raschungen beschieden sein können. Wie sich die pol tischen Angelegenheiten weiter ent wickeln werden, welchen Einfluss die Mächte auf die Balkanstaaten geltend machen, darüber lässt sich heute noch nichts sagen. Es muss uns genügen, in den letzten Meldungen eine Bürgschaft des Friedens zu finden, der uns gerade jetzt bei der wirtschaftlichen Misere dringend not tut. Würde doch auch die Gärtnerei, die wahrlich kein e freulich Jahr hinter sich liegen hat, durch den Ausbruch eines Krieges zwischen Serbien und Oesterreich- Ungarn auf das empfindlichste geschädigt werden, da bekanntlich Oesterreich-Ungarn ein guter Abnehmer von uns ist und auch Serbien hierbei in Frage kommt. Noch weit wichtiger sind unsere Beziehungen nach unserem ver bündeten Nachbarstaat in Blumen, Gemüse und landwirtschaftlichen Sämereien. Haben wir doch im verflossenen Jahre nach Oesterreich- Ungarn 5095 dz Palmen, indische Azaleen, Lorbeer bäume, 5688 „ Forstpflanzen, 3405 „ Topfpflanzen, 3062 „ Obstbäume und -Sträucher, Beeren obststräucher und -Stämme ohne Erdb dien, 1261 „ Allee-, Park- und andere Zierbäume und Ziersträucher, 1162 „ Rosen, 1409 „ andere Pflanzen und Pfropfreiser, 157 „ Nelken, Orchideen, Rosen u. Veilchen, 336 „ Flieder und andere frische Blumen, Schnittblumen usw., 48 „ Kränze, Sträusse usw. 21623 oz insgesamt nach Oesterreich-Ungarn geliefert, ein Quantum, das im allgemeinen Gartenbauhandel mitspricht. Und in Küchen gewächsen betrug unser Export in die öster- reüh sehen Kronländer 193 299 dz, in Sämereien 144 4 63 dz. Würde uns durch einen Kriegs ausbruch diese Absatzque le vorübergehend ver siegen, so würde das ohne Zweifel für unseren Gartenbauhandel eine grosse Kalamität geworden sein. Serbien hat jetzt einen neuen Doppel- Zolltarif ausgearbeitet, der sofort in Kraft treten soll. Bis jetzt kam uns nach dem Rechte der Meistbegünstigung jede Zollermässigung zugute, die Serbien an Oesterreich-Ungarn gewährte. Nun ist aber der neue Handelsvertrag zwischen beiden Staaten noch nicht abgeschlossen, und das Handelsprovisorium läuft am 1. April ab, so dass möglicherweise von diesem Termin ab Zollerhöhungen für unseren Ausfuhrhandel nach Serbien in Frage kommen. Der Export dahin ist allerdings, wie wir schon erwähnten, von keiner Bedeutung. Bezüglich der Reichsfinanzreform ist noch immer keine Einigung erzielt. Man hat in der Kommission die Inseratensteuer abge lehnt, desgleichen die Gas- und Elektrizitäts steuer, auch mit der Spiritus-, Tabak- und Brausteuer ist nichts rechtes erzielt worden und die Nachlassteuer, gegen welche auch in gärtnerischen Kreisen lebhaft agitiert wurde, ist ebenfalls so gut wie begraben. Dem gegenüber hat der Reichskanzler erklärt, dass die Regieuog an ihrem Reform-Projekt fest halte. Was soll nun werden? Dass dem Reiche Mittel zugeführt werden müssen, darüber ist man sich einig. Aber keiner der Pläne findet die Billigung der Reichsboten. Der im Februar begründete „Verband der Land-, Wald- und Weinbergsarbeiter in Deutschland“, der die Förderung der wirtschaftlichen und geistigen Interessen seiner Mitglieder im Auge hat, hat eine Kranken-, Massregelungs- und Sterbe Unterstützung ein geführt. Krankenunterstützung soll nach ein jähriger Mitgiedschaft und Zahlung von zwölf Monatsbeiträgen, Sterbeunterstützung nach zwei jähriger Mitgliedschaft und zugleich von 24 Bei trägen gezahlt werden. Die Krankenunter stützung beginnt nach Ablauf der ersten Krankheitswoche und beträgt: Klasse 1 p. Tag 30 Pfg. oder p. Woche 2,10 Mk. „ 2 » » 60 „ „ „ „ 4 20 „ „ 3 » » 80 ,, „ „ „ 5.60 „ Das Sterbegeld beträgt in der 1. Klasse 20 Mk., in der 2. Klasse 30 Mk., in der 3. Klasse 40 Mk. Massregelungsunterstützung wird den Mitgliedern bis zum Höchstbetrag von 30 Mk. gewährt und hat der Vorstand von Fall zu Fall diese Unterstützung festzusetzen. Auch Rechtsschutz und Stellennachweis sollen ein geführt und ein eigenes Organ „Der Land arbeiter“ begründet werden. Ob man die oben festgesetzten Unterstützungen wirklich wird geben können, hängt von der Beteligung ab, welche der Verband findet und bleibt daher abzuwarten. Aus unseren Versuchsgärten. VI. Bohnen. Die Ergebnisse des Vorjahres können trotz der in beiden Anlagen, sowohl in Rötha wie in Goseck, vorgenommenen Versuche nicht als vollständig massgebend bezeichnet werden, zumal in Rötha wiederholt heftige Hagel schauer die Pflanzen zerschlagen haben und deshalb keine volle Ernte anzunehmen ist. Auch die wechselseitige Witterung hat die Ent wicklung der Pflanzungen vielfach beeinflusst und wiederholt Wachstumsstockungen hervor gerufen; ausserdem sind verspätete, d. h. nicht immer normale Ernten erzielt worden. Die Verhältnisse lagen auch in Goseck nicht günstig, da die Bohnen erst Mitte Mai gelegt werden konnten und ein heftiger Sturm die Stangenbohnen beschädigte. Für dieses Jahr ist eine geschütztere Stelle für letztere in Aus sicht genommen, so dass auch hier ein günstigeres Resultat zu erwarten ist; ebenso sind die Ländereien soweit vorbereitet, dass die Aus saaten anfangs Mai vorgenommen werden können. Die Rentabilität der Bohnen ist in erster Linie von den frühen Erträgen und anderseits von dem reichen Ansatz abhängig. Für kleine Landflächen und ausserdem überall dort, wo Bohnenstangen billig zu beziehen sind, werden die rankenden Sorten stets die höchsten Er ¬ träge liefern. Auch in der Qualität übertreffen die meisten Stangenbohnen die niedrig bleibenden S arten, wogegen für Grosskulturen die Busch bohnen, wenn auch in freien Lagen Nager, besonders Hasen und Kaninchen grossen Schaden anrichten können, bevorzugt werden sollten. In Baumschulbetrieben empfiehlt sich d e Zwischen kultur der Bohne in geräumten Quartieren stets, da diese bekanntlich als Hackfrüchte und schnell sich entwickelnde Pflanzen das Unkraut schwer aufkommen lassen und bei Frühkulturen oder auch für das späte Jahr, d. h. wenn das Legen der Samen erst Ende Mai, Anfang Juni stattfindet, zumeist bei nicht zu schweren Bodenarten ein angemessener Reingewinn zu erzielen ist. Die nachstehende Sortenauswahl ist bei den vielen Proben, die uns zur Verfügung gestellt worden sind, er weitert. Wir haben dabei nur diejenigen herausgegriffen, welche sich in den Versuchs anlagen ausgezeichnet haben, soweit sie nicht als Neuheit besonderer Erwähnung verdienen. Die Versuche werden in diesem Jahre in noch umfangreicherem Masstabe fortgesetzt, und wir werden dann eingehend über das Ergebnis berichten. Buschbohnen. Erfurter markige Fleisch-. Einsender: Haage & Schmidt-Erfurt. Eine gute Handelssorte, die als früh- und volltragend empfohlen werden kann; die Pflanzen sind reich behangen mit langen, dickfleischigen Schoten. Erfurter Riesen-Zucker-Brech*. Einsender: Max Kornacker-Wehrden. Diese bekannte Handelssorte kann stets wieder empfohlen werden. Sie liefert dick fleischige, lange Schoten und ist als eine Ver besserung der weissen Hinrichs Riesen anzusehen. Flageolet Korbfüller. Einsender: Otto Mann-Leipzig-Eutritzsch. Die Schoten sind lang, etwas gekrümmt, dabei dickfleischig, die Sorte ist ausserordent lich reichtragend, dabei als gute Marktbohne empfehlenswert. Flageolet nain Triumph. Einsender: Vilmorin-Andrieux & Co.-Paris Der Ansatz ist gut, die schmalen, fleischigen Schoten entwickeln sich frühzeitig. In Rötha ist diese Sorte missraten. Flageolet Victoria. Einsender: Ernst Benary-Erfurt, Haage & Schmidt-Erfurt, Gustav Haubner-Eisleben. Im Behang gut und sehr grosse, rauhschalige Schoten hervorbringend, dabei starkwüchsig, doch später reifend. Flageolet, weisse Pariser, Einsender: Ernst Benary-Erfurt, Otto Mann-Leipzig-Eutritzsch. Für Massenanbau empfehlenswert, ausser ordentlich starkwüchsig und vorzüglich im Er trag-, gewährt nach unseren Erfahrungen die höchsten Erträge bei trockener Sommerwärme. Hinrichs Riesen, weiss. Einsender: Gustav Haubner-Eisleben. Diese bekannte, vorzügliche Handelssorte bleibt immer für den Massenanbau eine der besten und bedarf weiter keiner besonderen Empfehlung. Kaiser von Russland. Einsender: Haage & Schmidt-Erfurt. Im Wuchs und Form der Schoten sich der vorhergehenden anschliessend, reift diese wesentlich früh, ist aber im übrigen ebenso reichtragend. Kaiser Wilhelm Riesen-. Eins. : Chr. Mohr en weiser-Altenweddingen. Diese Bohne bringt bedeutend grössere Schoten als Kaiser Wilhelm, besitzt dabei den selben kräftigen Wuchs, ist aber bei andauerndem Regenwetter empfiadlich und befällt dann leicht; sollte demnach nur zum Ertrag für den Hoch sommer Verwendung finden. Zucker-Brech „Aurora“, Einsender: Otto Mann-Leipzig-Eutritzsch. Eine recht gute Marktsorte, ausserordent lich ertragreich, mit langen, dickfleischigen, fast fadenlosen Schoten und dabei vorzüglich in der Qualität. Zucker-Perl-, holländ. Fadenlose. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. Im Wuchs hochstaudig und mittelstark, setzt die Sorte frühzeitig ein und bringt mittel grosse, dick fleischige Schoten bei reichem Be hang , die Ernte schliesst mit einmal ab; die Sorte kann nur empfohlen werden. W achs-Busch-Bohn en. Allerfrüheste braune zartschotige Wachs-. Einsender: Ernst Benary-Erfurt. Durch sehr frühe Reife und grosse Frucht barkeit hat sich diese Sorte bewährt. Die Pflanzen wachsen kräftig und bleiben ausser dem gesund. Allerfrüheste Dattel-Brech-, Einsender: Gustav Haubner-Eisleben, Verlangt mehr warmen guten Boden, gehört aber mit zu den ersten und liefert grosse dunkelgelbe Schoten bei reichem Ansatz. Butterkö nigin - W achs-, Einsender: Max Kornacker-Wehrden. Die hochstaudigen Pflanzen bringen die mittelgrossen Schoten frühzeitig zur Entwicke lung; hat sich hier recht gutbewährt, Flageolet-Wachs mit weissen Bohnen. Einsender: August Haubner-Eisleben. Eine ebenfalls vorzügliche Marktsorte, die aber viel später verwendbar ist, dabei aber kräftig und gesund wächst, eine dankbare Sorte zum Massenanbau. Goldregen-Wachs-, Einsender: Otto Mann-Leipzig-Eutritzsch. Hat sich als eine der besten und dank barsten Sorten gezeigt. Selbst in den Regen perioden sind die Pflanzen völlig gesund ge blieben. Der Behang ist reich und die Schoten breit und hochgelb von mittlerer Grösse; sie lassen sich etwa fünf Tage später als die früheren Sorten verwenden. Juwel-Wachs-. Einsender: Otto Mann-Leipzig-Eutritzsch. Der vorigen Sorte ähnlich, mit fast durch sichtigen Schoten von hellgelber Farbe; sie scheint bei feuchter Witterung empfindlich zu sein. Mont d’or. Einsender: Vilmorin-Andrieux & Co.-Paris. Eine der bekanntesten und verbreitetsten Sorten; der Wuchs ist aufrecht, das Laub Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Brugg in der Schweiz findet in diesem Jahre eine kantonale aargauische Garten- bau-Ausstellung statt, die vom aargauischen Handelsgärtoerverband, dem Gartenbauverein, dem Gärtnerfachverein „Vinca“ und dem Zwerg obstbauverein organisiert wird. Der Termin ist auf die Woche vom 25. September bis 3. Oktober festgesetzt worden. — Während der landwirtschaftlichen Woche in Nantes in Frank reich, die mit dem Kongress der französischen Rosenzüchter zusammenfällt, wird eine Garten bau-Ausstellung geplant, deren Komitee die Socit nantaise d'Horticulture bildet und die vom 10. bis 13. Juni stattfiaden wird. — In Güstrow findet nach einem Beschluss des „Verbandes Mecklenburgischer Obstbau- Vereine" 1910 eine Landes-Obst- und Ge müse-Ausstellung statt. — Gelegentlich der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Leipzig soll eine Versammlung deutscher Gemüsegärtner veranstaltet werden, während die Gründung eines Verbandes in Aussicht genommen ist. — In Breslau ist eine „Vereinigung der Landschafts gärtner von Breslau und Umgebung" gegründet. — Das Zollamt Berg, Provinz Limburg in den Niederlanden ist als ausländische Zollstelle durch eine Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 18. Februar für den Pflanzenverkehr ge öffnet. — Die Bedeutung und Ausdehnung der kalifornischen Obstplantagen wird in einem Artikel der Zeitschrift „Le Jardin“ erörtert. Die ältesten Distrikte für den erfolgreichen Anbau von Obstsorten befinden sich an der Küste, vornehmlich im Staate Los Angelos. Dort kommen auf eine Gesamtoberfläche von über 1 Million ha 3 700 000 Obstbäume, von denen fast alle im tragfähigen Alter sild. Dazu kommen noch 441 000 Nuss- und Mandelbäume. Nach den jüngsten Schätzungen verteilen sich die Bäume wie folgt: Ueber die Hälfte, d. i. über 2100 000 Stück sind Orangenbäume, über 1/8 Zitronen- und 1/10 Olivenbäume; ferner 205 000 Pfirsich-, 174000 Aprikosen-, 146000 Apfelbäume, 102 000 Pflaumenbäume, 61000 Birnbäume, 24 000 Feigenbäume und 13 000 Nektarinen. Kirschbäume sind wenig mehr als 2000 angepflanzt. Von Obstbäumen mit trockenen Früchten sind fast 8/4 Nussbäume, 147 000 Mandelbäume und 1200 Carya olivae- formis vorhanden. 125 000 ha werden mit Beerenobst jeder Art bestellt, von dem die Hauptkultur, diejenige der Erdbeeren in Händen von Japanern hegt; ausserdem werden über 5 Millionen Weinstöcke kultiviert. Im Staate Washington, im nördlichen Teil Kalifor niens sind auf einer Oberfläche von 50 000 ha Handelspflanzungen angelegt, auf denen ins gesamt nahezu 10 Millionen Bäume stehen. In guten Jahren erreicht die Ernte einen Wert von 35 — 40 Millionen Dollars. Im vergangenen Jahr allein werden die Neuanpflanzungen auf mehr als 1 Million junger Bäume geschätzt. In dem letztgenannten Staate herrschen die Apfelbäume vor, der Zahl von über 5 Millionen stehen 1 400 000 Pfirsich-, 1 Million Pflaumen- und nahezu ebensoviel Birnbäume gegenüber. Aprikosen werden fast ebensoviel wie im Staate Los Angelos kultiviert, dagegen über wiegen die Kirschbaumpflanzungen mit über 1/2 Million bedeutend. Der Umfang der amerikanischen Obstausfuhr ist auch in Europa bekannt, die meisten getrockneten Früchte kommen von Kalifornien, ebenso werden nach England frische Aepfel sowie Apfelsinen nach Frankreich und Deutschland abgesetzt. Die tägliche Obstausfuhr hat sich seit dem Jahre 1907 fast verdoppelt und betrug am 28. Oktober 11 760 Waggons, wovon nahezu 1/4 auf Trauben ' entfiel, während Birnen, Pfirsiche und Pflaumen im Export mit 2500, 2000 bezw. 1600 Waggons die folgenden Plätze behaupteten. Aepfel wurden 1400 Waggons ausgeführt, während in weitem Abstande Aprikosen und Kuschen folgten. Die Ernte in Aprikosen, Pfirsichen und Birnen war gegen das Vorjahr fast ums Dreifache, die der Kirschen und Aepfel um das Doppelte gestiegen. — Die Uebernahme des Tempelhofer Feldes bei Berlin beschäftigt gegenwärtig wieder einmal den Magistrat der Reichs hauptstadt. Es wird zurzeit eine Denkschrift über die Notwendigkeit der Eingemeindung vorbereitet, auch soll ein grosser Teil des | Riesenterrains zu Parkanlagen Verwendung finden. — Die Folgen des abnormen Winters in England lassen sich wie überall erst jetzt in ihrer wirklichen Ausdehnung erkennen. Man klagt über die grossen Verluste, welche die aussergewöhnlichen Witterungsverhältnisse und der häufige schroffe Wechsel in den verschie densten Kulturen angerichtet haben. Die An nahme, dass ein warmer und trockener Herbst von keinem Nachteil für empfindlichere Pflanzen sei, wenn das Holz völlig ausgereift wäre, auch wenn diesem ein strenger Winter folge, ist hinfällig geworden. Man glaubte, dass unter solchen Umständen, ganz besonders, wenn das Erdreich trocken ist, die Wirkung des Frostes bedeutend abgeschwächt würde. Gegenüber dem vorwiegend feuchten und trüben Sommer des letzten Jahres, der die Reife des Holzes verzögerte, war der Herbst einer der wärmsten und trockensten des. vergangenen Dezenniums. Die Nächte zu Ende September glichen dem Mittel des August. Die Winter- 1 gemüse haben ausserordentlich gelitten und stiegen mit der einzigen Ausnahme von Lauch | bedeutend im Preise. Kohlpflanzen, die zur Samengewinnung im Oktober verpflanzt wurden, zeigen deutlich die nachteilige Einwirkung des Frostes. Hochstämme von Teerosen sind zum grössten Teil erfroren und doch fiel die Temperatur höchstens auf — 5 bis — 7 0 C. — Beiträge der Gärtner zu den Ge- werbekamm rn. Auch in der Gewerbekammer konferenz in Bautzen ist ein Antrag der Gewerbekammer Chemnitz allgemein ange nommen worden, nach welchem die bisherigen in der Anweisung des Finanzministeriums für die Erhebung der Beiträge zu den Handels und Gewerbekammern vom 16. Juli 1901 auf gestellten Merkmale für die Beitrag-pflicht gärtnerischer Betriebe beizubehaiten seien. Hiernach sind Gärtner nur insoweit zu Bei trägen für die Handels- und Gewerbekammern heranzuziehen, als sie mit erkauften Pflanzen oder Samen handeln oder die Verarbeitung von Pflanzen zu Bindereien und dergleichen nicht nur nebenbei betreiben, und für dritte Personen Gärten herstellen. — Die Obstkulturen Rumäniens sind in den letzten 10 Jahren, wie das „Bukarester Tageblatt" schreibt, bedeutend zurückgegangen, da die Erneuerungen nicht gleichen Schritt gehalten haben. Die bedeutendsten An pflanzungen sind in der Walachei und der Moldau an den Hügelketten, die sich den Karpathen anschl essen. 1905 wies die Statistik im ganzen Lande 48370 000 Obstbäume auf, wovon allein 45 500 000 Pflaumenbäume gezählt wurden, während auf Apfelbäume 1 037 000, Birnenbäume 683 000, Kirschbäume 2 370 000, Aprikosenbäume 202 000, Pfirsichbäume 200 000, Nussbäume 1010 000 gezählt wurden. Die Gleichgiltigkeit der Bewohner soll viel zur ge ringen Pflege und zum Rückgang des heimischen Obstbaues beitragen.
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