Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die zu verwendenden Stempelmarken können von den Generalagenten der Kolonie bezogen werden. — Taxherabsetzung für Briefe im Verkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika, Es wird jetzt amtlich bekannt gegeben, was wir schon kurz erwähnten, dass folgende Be stimmungen am 1. Januar für die auf direktem Wege, ohne Vermittlung fremder Länder aus getauschten frankierten Briefe in Kraft treten: a) in der Richtung aus Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Amerika 10 Pfg. für jede 20 g oder einem Teil von 20 g. b) in der Richtung aus den Vereinigten Staaten von Amerika nach Deutsch land 2 Cents = 8,5 Pfennige für jede Unze (1 Unze = ca. 25 g) oder einen Teil einer Unze. Unfrankierte Briefe unterliegen dem Doppelten der genannten Sätze. Für die Leitung und Taxierung der Briefe nach den Vereinigten Staaten ist der etwaige Leitvermerk des Ab senders massgebend. Es empfiehlt sich, dass die Briefe von den Absendern mit einem Leit vermerke, z. B. „über Frankreich oder England“, „schnellster Weg", „über Bremen oder Ham burg", „direkter Weg“ usw. versehen werden. Briefe nach den Vereinigten Staaten ohne Leit- vermerk des Absenders werden, wenn der in Freimarken verrechnete Betrag über den Be trag des Frankos für den direkten Weg hinausgeht, auf dem schnellsten Wege, bei geringerer Frankierung oder im Falle der Nichtfrankierung auf dem direkten Wege abgesandt. Rechtspflege. — Hat der mit Abnahme im Rückstand befindliche Käufer das Recht, sämtliche rückständige Ratenlieferungen auf einmal zu verlangen? Die Frage hat das Reichs gericht in einer Entscheidung vom 5. Juni 1908 entschieden. In dem fraglichen Prozess ver langte der Käufer entgegen den früher vereinbarten monatlichen Lieferungen acht Ratenlieferungen auf einmal, wozu der Lieferant nicht imstande war. Nun erklärte der Käufer zurückzutreten und nichts mehr abzunehmen. Der Verkäufer klagte deshalb auf Schadensersatz. Das Reichs- gericht hat auch in Uebereinstimmung mit den Vorinstanzen den Anspruch auf Schadenersatz für gerechtfertigt erklärt. Der Käufer habe nur in monatlichen Abständen abfordern können und er könne nicht verlangen, dass ihm der Lieferant soviel Ware auf einmal bereithalte. Der Lieferant sei deshalb auch nicht in Verzug geraten und es habe für den Käufer kein Rücktrittsrecht bestanden. — Zur Frage der Tarifverträge. Die Frage, ob bei einem Tarifvertrag auch andere Abmachungen mit Wirksamkeit getroffen werden können, ist jetzt vom Gew erb egericht Hannover verneint worden. Wenn also ein Tarifvertrag zustande gekommen ist, so sind die durch den selben geschaffenen Lohnverhältnisse mass gebend und es können andere Vereinbarungen nicht in Frage kommen. Dieselben sind als ungültig zu bezeichnen. — Es ist nicht zulässig, unrichtige An gaben über den Lohn bei der Anmeldung zur Krankenkasse zu machen. Das leuchtet ohne weiteres ein, denn der Arbeitgeber hat nach § 40, Abs. 3 des Krankenversicherungs gesetzes den tatsächlichen Lohn anzugeben. Aber es entsteht für ihn auch noch eine andere Pflicht, die leider oft versäumt wird. Es müssen nämlich auch Lohnveränderungen binnen 3 Tagen angegeben werden, also Lohnerhöhungen und Lohnverringerungen. Nun sagt § 50 des Ge setzes , dass derjenige, der unrichtige Lohn angaben macht, der Krankenkasse im Unter stützungsfalle alle Aufwendungen zu erstatten hat. Fraglich ist es, ob dies auch von den Fällen gilt, wo nur versehen worden ist, eine Lohnveränderung rechtzeitig anzugeben. Man hat gesagt, dass eine nicht vorschriftsmässige Anmeldung so gut wie eine Nichtanmeldung sei und wir haben schon einen Fall im „Handels gärtner“ veröffentlicht, wo dieser Standpunkt vertreten wurde. Jetzt hat sich das württem- bergische Oberverwaltungsgericht mit der Frage befasst und das Gegenteil angenommen. Es liege eine Anmeldung vor und die Kasse könne nicht ihren gesamten Aufwand von dem säumigen Arbeitgeber ersetzt verlangen. Wir halten diesen Standpunkt für den gerechteren und hoffen, dass er auch anderwärts bald geteilt werden wird. Ausstellungen. — Die Ausstellung der Perpetual flowering Carnation Society in London zeichnete sich durch gute Qualität und Quantität der Blumen aus. Von Freilandnelken fielen die Gruppen von H. Burnett, besonders Marmion, Winona und von neueren Sorten Fortuna mit einer seltenen gelben Tönung, doch etwas klein, auf. Ebenso erwähnenswert waren ferner Red Lawson, Harvard, Pink Imperial, Andrew Carnegie von Mr. Engelmann und Winson, Lawson, Aristocrat, White Enchantress von Mess. Bell & Sheldon, Von den wenigen Neuheiten wurde nur Rose Dore, von leuchtendroter Farbe eine Anerkennung zu erkannt ; doch fanden auch Carola, Mary Vilner und Empress, eine weisse weinrotgesprenkelte Sorte, viel Beachtung. Ausstellungstafel. Kiew (Russland). Allgemeine Samen-Ausstel lung. Februar 1909. Berlin. Grosse internationale Gartenbau- Ausstellung vom 2.—13. April 1909. Graz. Grosse steierische Gartenbau-Ausstellung vom 8.—12. Mai 1909. Aarhus (Finnland). Landes - Ausstellung im Mai 1909. Nancy. Internationale Gartenbau-Ausstellung vom Mai—Oktober 1909, verbunden mit Spezial-Ausstellungen. München. Jubiläums-Blumen-Ausstellung der Bayrischen Gartenbaugesellschaft vom 24. April bis 3. Mai 1909. Wiesbaden. Ausstellung für Handwerk, Kunst und Gartenbau. Sommer 1909. Leipzig. 22. Deutsche landwirtschaftliche Wanderausstellung vom 17.—22. Juli 1909. Braunschweig. Landes- und Gartenbau ausstellung vom 25.—28. Juli 1909. Stralsund. Rosen-Ausstellung vom „Garten bau-Verein" für Sommer 1909 geplant. Grafenstaden (Elsass). Rosen - Ausstellung im Sommer 1909. P1 a u e n i. V. Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung des Vogtländischen Gärtnervereins im August 1909. Genf. Internationale Gartenbau - Ausstellung der Socit d’Horticulture im September 1909. Zittau. Obstausstellung des Verbandes Ober lausitzer Obst-und Gartenbau-Vereine. 1909. Nienstedten. Obst- und Gartenbau-Aus stellung im Herbst 1909. Neisse. Provinzial-Ausstellung des Obst- und Gartenbauvereins Herbst 1909. Harburg. Obst- u. Gartenbau-Ausstellung!909. Goslar. Jubiläumsausstellung des Gärtner vereins Tanne Herbst 1909. Gent. Internationale Gartenbau - Ausstellung des Vereins „Van Houtte" Frühjahr 1910. Brüssel. Geplant ist eine internationale Gartenbau-Ausstellung und Kongress von Ende April bis Ende Oktober 1910. Regensburg. Gartenbau-Ausstellung Anfang Mai bis Ende September 1910, Schwerin. Landes-Gewerbe-, Industrie-, Land wirtschafts- und Gartenbau-Ausstellung Som mer 1910. Wiesbaden. Grosse Obst- und Gemüse schau Jubiläiuns-Ausstellung des Nassauischen Landes-Vereins für Obst- und Gartenbau im Sommer 1910. Wien. Reichs - Gartenbau - Ausstellung vom 15. September bis 15. Oktober 1910. Itz eho e. Eine Provinzial-Gartenbau-Ausstellung geplant für 1910. Breslau. Grosse Gartenbau-Ausstellung Sep tember 1910 geplant. Die Ausstellung findet event. in Görlitz statt. Haarlem. Blumenzwiebel-Ausstellung Anfang April bis Mitte Mai 1910. Sydney (Australien). Weltausstellung ein schliesslich Gartenbau-Ausstellung 1910. Hamburg. Grosse Allgemeine Gartenbau- Ausstellung geplant für Sommer 1912. Handelsnachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat Dezember.*) I. Vorbericht. Das Weihnachtsgeschäft wurde durch die milde Witterung aufs vorteilhafteste beeinflusst. Genau wie im Vorjahre setzte mit den Festtagen das Frost wetter ein, diesmal mit unerbittlicher Strenge, denn es werden von Montag und Dienstag mehrfach Tem peraturen bis zu 14 und 15 Grad R. aus Mittel- und Norddeutschland gemeldet. Wenn auch leichtes Frost wetter und Schneefall den Umsatz vor den Festtagen erhöht hätte, so dürften wir wohl im grossen ganzen nach den uns bis heute vorliegenden Berichten zu frieden sein. In den meisten Grossstädten wurde die Höhe des Umsatzes früherer Jahre erreicht, vielfach überschritten; es war aber auch die höchste Zeit, dass ein Umschwung eintrat, denn es hatten sich grosse Mengen Blütenpflanzen angehäuft und durch Eintritt von Regen, überhaupt nasskaltem Wetter wäre für die Gärtnerei ein unberechenbarer Schaden erwachsen. Der ganze Dezember verlief bei milder, meist sonnenarmer, nebliger Witterung sehr ruhig. Die Umsätze blieben hinter dem Durch schnitt zurück und überall hörte man die gleiche Klage, die bei den heutigen starken Konkurrenz verhältnissen hervortrat. Blütenpflanzen gab es reichlich und die Preise stellten sich durchschnittlich niedrig. Das mag wohl auf die vorangehende Ge schäftsstille zurückzuführen sein. In dem Vorder grund standen Cyclamen und Maiblumen, auch Flieder werden vielfach hervorgehoben, während Lorraine- Begonien nicht mehr ganz die Rolle spielten, als in früheren Jahren. Der Markt ist in manchen Städten damit zum Teil überfüllt und diese schönen Blüten pflanzen werden dadurch vernachlässigt. Viele Blumen geschäfte lassen sich die Lorraine-Begonie bei ihrer Empfindlichkeit gern reservieren und stellen die Pflanzen erst vor dem Feste in das Schaufenster. Azaleen wurden auch nur in kleinen Mengen ange boten, ebenso fehlten gegenüber früheren Jahren an vielen Plätzen Erica hiemalis, von anderen Blüten pflanzen werden vereinzelt südfranzösische Hya *) Soweit die Berichte bisher eingetroffen sind. zinthen, ferner Tulpen, Poinsettien, Epiphyllum, ebenso Primula obcenica angeboten. Im grossen ganzen sind Hyazinthen infolge der im Vorjahre gemachten schlechten Erfahrungen weniger ge trieben worden; beliebt zum Weihnachtsfeste sind auch Flieder und Maiblumen. Der Umsatz in Blattpflanzen erreichte in einzelnen Orten gleich falls eine beachtenswerte Höhe, und zwar sind es äusser Phoenix und Erica mehr Farne und Asparagus, weniger Araukarien, die offenbar sehr zurücktreten, und die in Grosstädten nicht mehr so beliebt wie früher sind. Die Festbinderei hatte im Dezember nur kleine Umsätze zu verzeichnen, es fehlte wohl an Festlichkeiten. Die auf den Strassen soviel angebotenen südlichen Blumen finden im Salon nicht mehr die Beachtung wie früher und sie sind ja so billig und kommen in solchen Massen aus dem Süden, dass den Blumengeschäftsinhabern ihre künst lerischen Arrangements nur selten so bezahlt werden, wie das in früheren Jahren der Fall war. Es geht leider unter der unheilvollen Masseneinfuhr trotz aller gegenteiligen Behauptungen rückwärts. Die frischen Blumen haben aufgehört Luxusartikel zu sein, sie sind Massen-Bedarfsartikel geworden. —• Die Trauerbinderei hatte noch etwas bessere Aufträge zu verzeichnen, doch ist auch hier der Umsatz nur gering im Verhältnis zu anderen Jahren. Trotzdem beruht die Existenz Tausender, zumal kleiner Blumen geschäfte, neben dem Verkauf loser Blumen auf dem Absatz von Kränzen. Von deutschen Schnittblumen standen äusser prächtigen süddeutschen Nelken, Cyclamen, Tulpen, in ziemlichen Mengen schon Flieder und überreichlich Maiblumen zur Verfügung, so dass letztere sich in manchen Städten nur zu ge drückten Preisen absetzen liessen. Die Masseneinfuhr billiger Rivierablumen entwertete die deutschen Kulturerzeugnisse vor den Festtagen nicht, und in den letzten Tagen ging auch Primaware der süd französischen Rosen, Nelken usw. infolge der ein tretenden Kälte auf das Doppelte in die Höhe. Im allgemeinen dürften sich für den Neujahrstag bessere Aussichten bieten, wenn die ausserordentliche Kälte nachlässt. Der Versand, auf den viele Geschäfte sich eingerichtet haben, ist allerdings total unter bunden. Mittel- und Norddeutschland. Bremen. Während sich kurz vor den Fest tagen kein zufriedenstellender Umsatz erzielen liess, war das Weihnachtsgeschäft recht flott. Immerhin hat der Umsatz dem früherer Jahre nicht entsprochen. Blütenpflanzen wurden in genügender Auswahl an geboten; Palmen gingen einigermassen, Araukarien wenig. Die Festbinderei hatte nur mässig zu tun, besser war die Trauerbinderei beschäftigt. Für Schnittblumen wurden bei mässigem Angebot normale Preise erzielt. Von auswärts traf genügend Ware in guter Qualität ein. Die Witterung wechselte oft, nach dem 24. trat scharfer Frost ein. Halle (Saale). Das Dezembergeschäft und auch der Weihnachtsumsatz werden gelobt. Äusser Cy clamen, Eriken und Lorraine-Begonien, die bessere Preise erzielten, wurden wenig blühende Pflanzen angeboten. Das Blattpflanzengeschäft befriedigte gleichfalls nicht. Die Festbinderei hatte durchgängig mässig zu tun, die Trauerbinderei war dagegen besser beschäftigt. Von deutschen Schnittblumen kamen besonders sehr schöne Maiblumen zur Verwendung, die gute Preise erzielten. Die Eingänge aus dem Ausland werden in der Qualität gelobt, die Preise sind niedrig. Kassel. Das Weihnachtsgeschäft liess zu wünschen übrig, es wurden zumeist billige Sachen bevorzugt, der Umsatz früherer Jahre liess sich nicht erzielen. Blühende Pflanzen wurden reichlich an geboten, auch südfranzösische Hyazinthen. Die Preise befriedigten durchschnittlich nicht; das Blattpflanzen geschäft liess gleichfalls zu wünschen übrig. Für die Festbinderei gab es bis vor den Weihnachtstagen wenig zu tun, erst dann trat ein reger Bedarf her vor; auch die Trauerbinderei war erst in den letzten Wochen besser beschäftigt. Deutsche Schnittblumen wurden, ausgenommen Maiblumen und Flieder, wenig angeboten; aus Südfrankreich trafen schöne Nelken und Rosen ein. Die Temperatur hielt sich bis zum 26. mild, dann trat bei Westwind leichter Schnee fall, später Kälte ein. Chemnitz. Nach vorangegangenen stillen Wochen hat der Weihnachtsumsatz allgemein be friedigt. Blühende Pflanzen wurden so reichlich an geboten, dass ein Absatz nur zu gedrückten Preisen möglich war. Hervorzuheben sind Flieder und Lilien, das Blattpflanzengeschäft befriedigte nicht; Arau karien gingen leidlich. Die Festbinderei war durch- Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der „Verein zur Beförderung des Garten baues in den königlich-preussischen Staaten“ hat sich entschlossen seinen Namen zu kürzen und wird sich vom 1. Januar an „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft“ nennen. Verschiedene andere Vereine, so die „Deutsche Orchideen- Gesellschaft“, sollen in dem neuen Vereine aufgehen. — Welche hohen Obsterträge erzielt werden können, beweist der Erlös aus den Gemeindechausseen im Kreise Witzenhausen. Es wurden dort im verflossenen Jahre ins- gesammt 19 996,15 Mark vereinnahmt. — An lässlich des 75 jährigen Bestehens des „Obst- und Gartenbau-Vereins“ wird in Zittau im nächsten Jahre eine Verbands-Obst-Ausstellung geplant. — Der „Gartenbau-Verein der Pro vinz Brandenburg“ hat vom Gärtnerverein aus ein Rundschreiben erhalten, sich zu einem Provinzial - Gartenbau - Verband zusammenzu schliessen, um erfolgreicher seine Interessen bei der Landwirtschaftskammer vertreten zu können. — Der Gartenbauverein Tanne, Goslar hat für Herbst 1909 anlässlich seines 10 jährigen Bestehens eine Jubiläums - Ausstellung be schlossen. — Die vielumstrittene Frage, welcher Entwurf des Schillerhains in Berlin verwendet werden soll, ist nun entschieden, indem der Plan des Gartenbaudirektors Friedrich Bauer- Magdeburg endgültig angenommen ist und aus geführt wird. Das Handelsblatt für den deutschen Gartenbau bringt in seiner letzten Jahres nummer einen stenographischen Bericht über die Landesversammlung in Dresden, der eine grobe Unwahrheit gegen den Herausgeber dieses Blattes enthält. Der Verbandsvorsitzende hat das Referat des Generalsekretärs Beckmann durch die witzige Bemerkung unterbrochen: „Ich muss Ihnen mitteilen, dass Herr Thalacker an den Portier des Hauses telephoniert hat, dass es ihm zu seinem Bedauern nicht möglich sei, der heutigen Versammlung beizuwohnen". — Diese Mitteilung musste die Versammelten sonderbar anmuten, ist aber eine grobe Un wahrheit, denn es ist dem Herausgeber des Handelsgärtner nicht eingefallen, nach Dresden an die Versammlung oder an den Portier des Hauses irgend welche Mitteilung zu richten. Wer den Verlauf derartiger Versammlungen kennt, für den bedarf das Fernbleiben keinerlei Erklärung. — Eine an den Herausgeber dieses Blattes von dem Landesverbandsvorsitzenden T. J. Heinrich Seidel ergangene Einladung musste, da sie persönlich an ihn gerichtet war, abgelehnt werden. Wurde die Redaktion des „Handelsgärtner“ wie das sonst üblich war, eingeladen, dann hätte der Besuch und die Berichterstattung über die Versammlung wohl in Erwägung gezogen werden können. Im ersteren Falle aber erübrigte sich das. Der Einladung konnte nicht Folge gegeben werden, und davon wurde auch der Landesverbands vorsitzende ordnungsgemäss benachrichtigt. Die Verbandsleitung hat jedenfalls in Ermangelung anderen Stoffes mit diesem ausführlichen Bericht den Jahrgang ihresOrgans würdig abgeschlossen— weiter haben wir dazu nichts zu bemerken! — Man mag sich aber immerhin hüten, in das Fahrwasser anderer zu kommen, die unfreiwillig so viel zur Empfehlung unseres „Handels gärtners" beigetragen haben. Der Verband braucht sich heute für uns nicht mehr zu be mühen, wir stehen auf eigenen Füssen, und wollen nur wünschen, dass seine stenographischen Berichte nicht noch mehr solcher Unwahrheiten enthalten, denn damit wird der Sache wenig gedient sein. Die meisten Verbandsmitglieder haben sicher herausgefunden, was diese Ver sammlung und der seitenlange stenographische Bericht bezweckt, und daher wird man sich auch das Fernbleiben des eingeladenen Heraus gebers des „Handelsgärtners" erklären können. Die Verbandsleitung wird von uns gleichfalls zur Widerrufung der unwahren Mitteilung ersucht. — Die Portofreiheit der fürstlichen Per sonen. Die „Deutsche Tageszeitung“ hob kürzlich wieder einmal hervor, dass die Auf hebung dieser Portofreiheit ohne Zustimmung der Fürsten, denen sie garantiert worden ist, nicht möglich sei. Dagegen wurde darauf hin gewiesen, dass zumal auch von den fürstlichen Gartenverwaltungen häufig ein Missbrauch durch Ausdehnung auf Handel eingerissen sei, der die Berufsgärtnereien schädige. Der Ausdruck, dass den gewerblichen Gärtnereien starke Konkurrenz gemacht wird, ist nicht ganz richtig, denn meist werden die Urproduzenten, die landwirtschaftlichen Betriebe geschädigt, da die Hofgärtnereien häufig in Massen gezogene Waren billig verkaufen, so dass durch Preis drückerei in der Gärtnerei die Produzenten, nicht die gewerblichen Betriebe geschädigt werden. Auch wir sind der Ansicht, dass diese Portofreiheit nur für die Personen, keineswegs aber für die land- oder forstwirtschaftlichen Verkäufe usw., eingeführt sein dürfte. — „Die Wertzuwachssteuer und ihre Beziehungen zur Gärtnerei“ lautet das Thema eines Vortrages, den Th. Simmgen, Dresden- Strehlen in der Verbandsgruppe Oberlausitz Ende November in Zittau abhielt, und den wir noch nachträglich hervorheben möchten. Äusser Bürgermeister Mieth, nahmen viele Stadträte und Stadtverordnete an dieser Ver sammlung teil. Der Vortragende machte be sonders darauf aufmerksam, welche grosse Aufwendtngen gerade in der Gärtnerei an die Instandhaltung der notwendigen Gebäude,« Häuser usw. gestellt werden, und dass in den meisten Fällen ein Wertzuwachs, wie er häufig angenommen werde, gar nicht hierbei in Frage komme. Die Gärtnereibetriebe wären so eigen artig, dass sie vor einer solchen Steuer ge schützt werden müssten. Diese sollte nur be dingungsweise und in einem Verhältnis, welches auf die gärtnerischen Betriebe Rücksicht nimmt, erhoben werden. Der Vortragende erklärte sehr richtig, dass in vielen Fällen der erhöhte Preis des Kulturlandes nur eine Zurückerstattung der damit wertlos gewordenen hohen Auf wendungen sei, ohne dass ein Wertzuwachs des angelegten Kapitals in Frage käme. Von Terrainspekulation könnte hierbei nicht die Rede sein. Aus einer sehr regen Aussprache, an der sich auch die Stadträte und Stadt verordneten von Zittau beteiligten, ging her vor, dass die Wertzuwachssteuer wohl die Terrainspekulation, weniger aber die Gärtnereien treffen dürfte, und dass diesen voll Rechnung getragen werden müsste. — Der Kalksalpeter als Düngemittel. In Dänemark neuerdings damit angestellte Ver suche haben günstige Resultate ergeben. Die Wirkung auf das Wachstum der Pflanzen ist bei Topfkulturen gleich mit dem Chilesalpeter. Die auf den Gemüsefeldern im grossen an gestellten Versuche ergaben einen ähnlichen Erfolg. Die Stickstoffwirkung ist auch bei Kalksalpeter vorzüglich und zumal bei kalk armem Boden zu empfehlen. Für die Praxis ist nur massgebend, wie sich der Preis bei Kalksalpeter (Calciumnitrat) oder Chilesalpeter unter Beimischung entsprechender Mengen Kalk stellt. Für unsere Kulturen ist die Preisfrage die wichtigste, wobei ausserdem das bequeme Beschaffen der Düngemittel, zumal wenn sie in kleinen Quantitäten verwendet werden seilen gleichfalls in Frage kommt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)