Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
No. 12/ Beilage ZU „Der Handelsgärtner. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 20. März 1909. Aus der Zeit — für die Zeit. „Aus der Zeit" ist nichts Gutes zu ver melden. Zwar ist jetzt hinsichtlich der Unab hängigkeit Bulgariens ein Ausgleich ge schaffen und das Abkommen zwischen der Türkei, Russland und Bulgarien auf Entschädigung der Türkei in Petersburg unterzeichnet wor den, aber zwischen Serbien und Oesterreich ist die Lage eine so drohende geworden, dass jeden Augenblick der Krieg ausbrechen kann. Wenn man immer noch zögert, so ge schieht es, um vielleicht doch den goldenen Frieden zu retten, der doch allen Völkern so not tut. Aber Serbien scheint dazu keine Lust zu verspüren und auch Russland scheint Ser bien geneigt zu sein, so dass sich noch weitere europäische Komplikationen ergeben können, deren Umfang sich heute noch gar nicht über sehen lässt. Die Ungewissheit wirkt bereits Zähmend auf den Handel ein und die Pariser Börse, dieser Finanz-Barometer, zeigte in den letzten Tagen auf „flau“, Paris hat übrigens zur Zeit einen neuen Streik zu verzeichnen, der sich wieder auf dem Gebiete des Verkehrswesens abspielt. Die Pariser Post- und Telegraphenbeamten streiken und die „Welthauptstadt“ ist gegen wärtig von allem Verkehr abgeschnitten. Sogar der Fernsprechverkehr ist aufgehoben. Man kann leicht ermessen, was das für eine Stadt wie Paris zu bedeuten hat, mehr als seiner Zeit der schon schwer empfundene Streik der Omnibuskutscher. Der Protest gegen die Verteuerung des Fernsprechwesens ist ein allgemeiner geworden und wir wollen hoffen, dass die Postverwaltung bereits die Konsequenzen ziehen und den Entwurf wieder in das Reichspost- archiv zurücknehmen wird. Auch die Handels kammer zu Leipzig hat in einer Resolution Stellung gegen den Kraetkeschen Vorschlag genommen. Darin heisst es, dass eine geradezu ungeheuerliche Verteuerung für einzelne Kreise in Handel und Industrie herbeigeführt werde. Die Handelskammer bezeichnet diesen Entwurf, wie die Erhöhung der Fahrpreise auf Eisenbahnen, die Einführung der Fahrkarten steuer und die Erhöhung des Ortsportos geradezu als eine der Entwicklung des Ver kehrs feindliche, statt ihn begünstigende Mass regel. Sie überliefert die Fernsprechteilnehmer überdies der einseitigen mechanischen Ge sprächszählung des Amtes, ohne ihnen selbst eine Nachprüfung dieser Zählung zu ermög lichen. Nachdem bereits im Jahre 1908 sämt liche amtlichen Handelsverträge Deutschlands und insbesondere auch der deulsche Handelstag gegen diese Neuerung Widerspruch erhoben haben, hätte nach der sehr richtigen Ansicht der Kammer der Staatssekretär dieses Monstrum von Reform beim Reichstag gar nicht erst einbringen sollen. Auch wir haben damals ein Veto eingelegt, das wir jetzt wiederholt haben. Richtig ist es und gerecht, wenn beim Pausch quantum bei höherer Gesprächszahl eine ge staffelte, mässige Erhöhung stattfiadet und bei jährlich mehr als 10 000 Gesprächen eines An schlusses die Anbringung eines weiteren An schlusses verlangt werden kann. Wir hoffen, dass die Reichstagskommission, welcher die wichtige Angelegenheit jetzt vorliegt, in dieser Weise den Entwurf, den Handelsinteressen entsprechend, verbessern wird. Mit der Reichsfinanzreform scheint die dafür eingesetzte Kommission, trotz aller ge machten Anstrengungen, auch nicht zu stände zu kommen. Uebrigens geht der Reichstag vom 1. bis 20. April in die Ferien. Der Buss- und Bettag findet bekanntlich in den einzelnen Bundesstaaten noch an ver schiedenen Tagen statt. Hieraus ergeben sich im Geschäftsverkehr häufig Unzuträglichkeifen, Von der Handelskammer Wiesbaden war daher angeregt worden, in allen deutschen Bundesstaaten den Buss- und Bettag auf einen und denselben Tag zu verlegen und ferner zu erstreben, dass der einheitliche Buss- und Bettag auf einen Sonntag verlegt werde. • Die Handels kammer zu Berlin ist der Auffassung, dass die einheitliche Festsetzung des Buss- und Bettages für das ganze Reich zu befürworten sei. Sie spricht sich jedoch dagegen aus, dass dieser iür das ganze Reich geltende Buss- und Bet tag an einem Sonntage abgehalten werden solle. Die ganze Bewegung ist nicht neu, hat aber bislang immer roch zu nichts geführt. Mit den Beratungen über einen deutsch dänischen Handelsvertrag ist man noch nicht weitergekommen. Jetzt werden solche Be ratungen auch wegen eines deutsch-schwe dischen Handelsabkommens in Frage stehen, denn in Schweden sind gegenwärtig Bestrebungen im Gange, um den dortigen Zolltarif vor Eintritt in die Verhandlungen über die Erneuerung des Handelsvertrags von 1905, der am 31. Dezember 1910 abläuft, einer gründlichen Revision zu unterziehen. Revision bedeutet dabei immer so viel wie „Zoll erhöhungen". Es ist bereits, unter dem Chef des Zollwesens A. Hammarström, eine amt liche Zollkommission zusammengetreten, welche diese Revision vornehmen soll. Der Handels vertragsverein macht darauf aufmerksam, dass auch deutscherseits schon jetzt etwas getan werden sollte, um Schweden gegenüber die Wünsche des deutschen Handels und der deutschen Industrie zu Gehör zu bringen. Tat sächlich ist das gegenwärtige Handelsabkommen mehr zu Gunsten Schwedens als Deutschlands gewesen und namentlich die enorme Belastung der Reisetätigkeit in Schweden bedarf einer Aenderung, da schwedische Reisende bei uns solchen Abgaben auch nicht unterworfen sind Die Gartenbauschule des Garfenbauverbandes für das Königr, Sachsen. Das Institut tritt mit dem kommenden Semester in das 17. Jahr seines Bestehens. Vor zwei Jahren, im Sommer 1907, siedelte es von Dresden, Hassestr. 1, nach Laubegast über, da die beschränkten Räumlichkeiten dem sich ständig erweiternden Schülerkreis nicht mehr genügten. Andrerseits bietet Laube- gast als Zentrum der Dresdner Grosskulturen weit mehr Gelegenheit zu einer vollkommenen Ausbildung der Schüler, die nicht mehr durch die grosse Entfernung am Besuche der ver schiedensten und wichtigsten Kulturen gehindert werden. Die Schule, die in einem Garten grundstück direkt an der Elbe und gegenüber den sich am Strom entlang ziehenden Wein bergen gelegen ist, gibt ihren Zöglingen hin reichend Gelegenheit, sich in allen Fächern des Gartenbaues, insbesondere auch in den Gehölz- und Obstbaumschulen, im Gemüsebau, der Treiberei und Topfpflanzenkultu en aller Art auszubilden. Es ist den S hülern gestattet, äusser den in der näheren Umgebung Laube gasts liegenden grossen Handelsgäitnereien, deren Ruf weit über Deutschlands Grenzen reicht, auch königliche und städtische Gärt nereien, Anlagen und viele Schmuckplätze zu besuchen, damit ihre Ausbildung nach jeder Hinsicht gefördert wird und sich nicht allein auf wenige Spezialkulturen beschränkt. Der Königliche Sc. lossgarten zu Pillnitz, der durch seine grossen und sehenswerten Samm lungen, insbesondere von Koniferen, berühmt ist, lässt sich ebenfalls leicht von der Schule erreichen. — Der Besuch der genannten Gärten ist Lehrern wie Schülern jederzeit, zu ein gehenderen Studien auch als Einzelbesucher, ge stattet; ein Vorzug, den die Dresdner Anstalt vor vielen anderen Instituten voraus hat. Des halb kann sich der Schulunterricht auch ledig lich auf die Theorie beschränken, da den S.hülern eine jede Arbeit praktisch vor Augen geführt werden kann und es ist nicht erforder lich, zu dem Notbehelf einer Anstaltsgärtnerei zu greifen, bei der die praktische Betätigung der Schüler Bedingung und dabei mit grossem Zeitaufwand verknüpft ist. Die Schulleitung will die Ausbildung der Schüler, deren praktische Tätigkeit während mindestens zweier Jahre vorausgesetzt wird, durch den theoretischen Unterricht ergänzen und durch derartige Unterweisungen das Ver ständnis und Interesse der Zöglinge fördern. Die Praxis selbst lernt der junge Gärtner beim Praktiker weit besser als auf der ausgezeich netsten Lehranstalt, wo sie ihm doch ebenso teuer zu stehen kommt, wie der theoretische Unterricht. Auch würde sich eine Vereinigung von Theorie und Praxis bei der gedrängten Zeit und der Fülle von Lehrstoff nur auf Kosten des eingehenden Unterrichtes durchführen lassen. Es ist an der rein theoretischen Ausbildung während des Bestehens der Schule mit Erfolg festgehalten worden, die Leitung hat sich nicht nur hin sichtlich der Ausbildung der Schüler in Garten kunst (Landschaftsgärtnerei), sondern auch in Bezug auf alle Gartenbaufächer, die mit den Jahren eine entsprechende Erweiterung erfahren haben, bemüht. Die Schulleitung ist bestrebt, den Schülern neben der gärtnerischen Ausbildung auch eine gute Allgemeinbildung auf den Weg zu geben, die sie bei guten Zeugnissen nach Ablauf der beiden Unterrichtsjahre berechtigt, sich, einer erleichterten Prüfung zum einjährig-freiwilligen Dienst zu unterwerfen. Alle Schüler, die von diesem Vorrecht Gebrauch gemacht haben, be standen das Examen sehr gut. Neben den Hauptfächern, Garlenbau, Obst- und Gemüse bau, wird auch den sich an diese anlehnenden Hilfswissenschaften weites Interesse entgegen gebracht. Der mit ihnen dem Unterricht zu geteilte Lehrstoff ist im Laufe der Jahre den gemachten Erfahrungen entsprechend ausgebaut und seit der Verlegung der Schule auch be deutend erweitert und dabei der zur Verfügung stehenden Zeit entsprechend angesetzt worden. Auch kaufmännische Kerntnisse, ohne die ein Gärtner, der einem mittleren Betrieb vor steht, heute nicht mehr auskommen kann, werden in bester Weise vermittelt und bei der Unterweisung der Zöglinge nicht allein der rein theoretische Anschauungsunterricht in Buchführung in Betracht gezogen, sondern es werden überhaupt alle in einem gärtnerischen Kontor vorkommenden Arbeiten an der Hind von Büchern, die von jedem einzelnen geführt werden, berücksichtigt. Es kommen somit neben der bewährten praktischen Buchführung unter anderem auch der Versand im In- und Ausland, Kostenberechnungen, post- und bahn amtliche Vorschriften, Handels-Korrespondenz, auch in französischer und englischer Sprache, in Betracht. Zum näheren Verständnis der Arbeiterversicherungs-Gesetze, deren hohe Be deutung für jede Art von Betrieben man an erkannt hat, werden die Zöglinge in der Aus füllung aller in Frage kommenden Formulare, der Berechnung der den Gärtnereibesitzern zu fallenden Lasten und dergl. m. in weitgehendster Weise unterwiesen. Auf die allgemeine gärt nerische Betriebslehre wird hoher Wert gelegt und Kenntnisse dafür in den umliegenden Gartenbaubetrieben an der Hand jahrelanger Erfahrungen gesammelt. Mit der Neueinrichtung der Schule ist auch die Einführung eines staatlichen Obergärtner examens vom Ministerium genehmigt worden, so dass die Anstalt auch herin keinem der be kannten Institute, die solche bereits eingeführt hatten, nachsteht. Um dabei den Fähigkeiten der sich der Prüfung unterwerfenden Schüler möglichst entgegenzukommen, ist man überein gekommen, dieselbe in mehrere Hauptgruppen zu scheiden, so dass auf diese Weise ein grösserer Erfolg gewährleistet wird und sich die abgehenden Schüler während der erforder lichen 4 Jahre praktischer Tätigkeit ausschliess lich einer ihnen zusagenden Richtung, dem all gemeinen Gartenbau, dem Obst- und Gemüsebau, der Landschaftsgärtnerei oder der botanischen Versuchsgärtnerei widmen können. Die ge prüften Obergärtner der Dresdener Lehranstalt erhalten nach bestandenem Examen ein Diplom und auf Grund desselben leicht feste Anstellung. Um auch weniger bemittelten Schülern ent gegenzukommen, hat man neben dem bereits bestehenden Kursus von zweijähriger Dauer auch einen solchen von einem Jahre eingeführt, der es den Schülern ermöglicht, sich das nötigste, wenn auch in den der kurzen Zeit entsprechen den engeren Grenzen, anzueignen. Dass man dabei einem längst empfundenen Bedürfnis ent gegengekommen ist, zeigt die bereits in den Berichtj-hren steigende Frequenz. Dieser ein jährige Kursus lässt sich die Ausbildung der Schüler ebensowohl auf direkt fachlichem Ge biete als in den für den Gärtner als Grund lage unbedingt nötigen Wissenschaften angelegen sein. Somit erfolgt auch seine Unterweisung in Fächern, die ergänzend zu den Kenntnissen hinzutreten, die er sich während der voran gegangenen Praxis erworben hat und zur Auf klärung und zum Verständnis so vieler Arbeiten gehört, die ihm vorher wegen Zeitmangels ent gangen sind. Es ist der angestrebte Zweck der Lehranstalt, auch diese Schüler, die bei den anstrengenden und drängenden Arbeiten, wie sie unser Beruf zu Zeiten bietet, wenig Musse zu eingehendem Studium haben, auf einen in jeder Hinsicht festen Fuss zu stellen. Aus d esem Grunde werden hierbei auch Fächer wie Planzeichnen, Feldmessen, Botanik, Buch führung und dergleichen mehr, zu deren Aus übung es dem Schüler selbst in dem weiteren Kreise der Praxis an Gelegenheit fehlt, beson ders berücksichtigt. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der „Verein deutscher Rosen- freunde“ wird auf die Einladung des Vereins Uetersen im September eine Rosen-Ausstel lung in Elmshorn in Holstein veranstalten. — Die Gärtnerfachschule in Stuttgart. Das Institut der „Vereinigung selbständiger Gärtner Württembergs E. G." hielt am 26. Februar ihre öffentliche Schlussprüfung ab. Der un ermüdlichen Tätigkeit der Vereinigung, besonders ihres Vorsitzenden Karl Hausmann, ist es zu verdanken, dass das Institut sich befriedigend weiter entwickelte, denn es haben 22 Schüler den 2. Kursus besucht. Die Prüfung selbst erstreckte sich auf: Allgemeinen Gartenbau, Buchführung, Botanik, Chemie, Landschafts gärtnerei, Feldmessen, Obstbau usw. Die aus gestellten Pläne und sonstigen schriftlichen Arbeiten der Schüler fanden allgemeinen Beifall. Besondere Anerkennung verdient es, dass weh das Kgl. Staatsministerium durch Minister von Fleischhauer, Regierungsdirektor von Bali, ebenso die Stadt Stuttgart und der Würitembergische Obstbauverein vertreten waren. Bei der Zeugnisverteilung ergriff Land- tagsobgeordneter Löschner als Mitglied des Schulvorstandes das Wort und äusserte sich anerkennend über die Leistungen, indem er gleich zeitig an die sechs besten Schüler Prämien verteilte. Von dem Vorsitzenden Karl Haus mann wurde besonders auf den Altersunter schied der Schüler hingewiesen und die dadurch erschwerte Einteilung des Unterrichts hervor gehoben; weiterhin dankte er auch dem Staats- ministerium für die Unterstützung, wies auf die Ausbildungszeit, die nur vier Monate währt, hin und äusserte den schon füher hervor getretenen Wunsch, die Schule möchte mit der Königlichen Gartenbauschule in Hohenheim verbunden oder letztere nach Stuttgart, zur Vereinfachung des Unterrichts, verlegt werden. Eine Verein gung liegt zweifellos im Interesse des Unterrichts selbst. — Das in ganz Deutschland andauernde Frostwetter dürfte für die gesamte Baum schulenbranche sehr nachteilig einwirken, da ein schneller Eintritt der Vegetation bekannt lich fast stets eine Fo'ge eines langen Winters ist. Der Boden ist durchschnittlich wohl 1/2 bis 1 Meter tief gefroren und der März kann noch vergehen, ehe der Versand in vollem Umfange aufgenommen werden kann. In Halstenbek und Umgebung sind bereits Hundei te von pol nischen Arbeitern eingetroffen, die unterhalten werden müssen, ohne dass die Arbeit beginnt Mit Sicherheit ist auch anzunehmen, dass viele Anpflanzungen beschränkt werden oder ganz unterbleiben, so dass kaum mit einem lohnenden Absatz gerechnet werden kann, doch sollte jeder Landschaftsgärtner und Handelsgärtner diesen Verhältnissen Rechnung tragen und seine Hauptbestellungen, soweit er in der Lage ist, das Frühjahrsgeschäft zu übersehen, rechtzeitig aufgeben. Zu erwarten ist auch leider, dass die Oktober- und Novembeifröste weit grössere Verluste an Rosen und feineren Ziersträuchern herbeigeführt haben, als zuerst zu ersehen war. — Vorsicht bei siedendem. Wachs. In Schweidnitz ereignete sich im T.'schen Blumengeschäft vor einigen Tagen eine ver hängnisvolle Explosion, die leicht ein grosses Unglück hätte herbeiführen können. Siedendes Wachs, welches zur Fabrikation von Wachs blumen verwendet werden sollte, fing Feuer und als dann einer der Angestellten Wasser darüber goss, um die Flamme zu löschen, er folgte eine heftige Detonation, wodurch das grosse Schaufenster in Trümmer ging und in unzählgen kleinen Splittern über die Strasse zerstreut war. Auch die Gasleitung wurde infolge des starken Luftdruckes verbogen. Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass von dem Ladenpersonal und den Strassenpassanten niemand verletzt wurde. Dieser Vorfall sollte dazu beitragen, mit Wachs und Paraffin beim Sieden vorsichtig umzugehen und die Flamme niemals durch Wasser, sondern durch Ueber- decken des Kessels mit einem nassen Tuch, wenn kein anderer dichter Verschluss vorhanden ist, zu ersticken. — Der Kampf gegen das Friedhofs monopol. Der „Verein selbständiger Gärtner für Essen“ beschäftigte sich kürzlich äusser mit der Lohnbewegung auch mit dem Friedhofs monopol, gegen welches man geschlossen vor gehen will, sobald die Einführung dort in einer bestimmten Form geplant wird. Man erblickt in der Monopolisierung der Friedhöfe eine eminente Schädigung des Gärtnerberufes und vertritt auch die sehr richtige Ansicht, dass darin eine Freiheitsbeschränkung der gesamten Bürgerschaft liege, die einer alten liebgewonnenen traditionellen Einrichtung entsagen soll. Wir wollen wünschen, dass das eifolgreiche Vor gehen der Handelsgärtner in Hannover auch in anderen Städten zu einer Sicherung der Handelsfre heit auf den Friedhöfen führt. — Einen feuersicheren Holzanstrich em- pfiehlt die Zeitschrift „Der Stein der Weisen" in einer der letzten Nummern. Zu diesem Zweck versetzt man Natronwasserglaslösung mit Chlorzinklösung und lässt den entstehenden Niederschlag trocknen. Von demselben werden 10 Teile mit 1 Teil Zinkoxyd, 2 Teilen Erd farbe, 3 Teilen Salmiak und 4 Teilen schwefel saurem Ammoniak gemischt und fein pulverisiert. Die zu imprägnierenden Holzgegenstände werden mit Wasserglas überstrichen und unmittelbar darauf dicht mit dem Pulver bestreut, das man nach einiger Zeit wieder abkehrt, um das Ganze nochmals mit Wasserglaslösung zu überstreichen. E>n einfacheres Verfahren, bei dem derselbe Zweck verfolgt wird, ist das Ueberstreichen des Holzes mit einer Lösung, bei der man 2 Teile Chlorzink, 5 Teile Leim, 80 Teile Salmiak und 57 Teile Borax mit 700 Teilen Wasser mischt. — Der alte botanische Garten in Berlin wird, nachdem der Verkauf mit der Zu stimmung des Oberpräsidenten genehmigt worden ist, in den Besitz der Stadt Berlin übergehen. Es handelt sich hierbei allerdings nur tim einen Teil, da die Randgrundstücke teils als Villenplätze verkauft, teils für staat liche Gebäude, wie das im Neubau begriffene Kammergericht, reserviert worden sind. Die Stadt selbst zahlt für den grösseren Teil des Geländes 2 Millionen Mark und will einen Stadtpark errichten, sobald die Kontrakte der jetzigen Pächter im April 1910 abgelaufen sind. Damit erhält die Reichshauptstadt wiederum eine prächtige, erstklassige Anlage. — Der Konkurs der Firma M. Peter- seims Gärtnereien. Der vor 21/2 Jahren ein getretene Konkurs hat nunmehr seinen Abschluss gefunden. Hunderttausende sind verloren ge gangen, denn durch einen Schlussvergleich kommen 62/3°/0 zur Auszahlung. Zur Ge sundung unseres geschäftlichen Lebens dienen derartige Vergleiche, wie wir schon fiüher aus- führten, niemals. — Trauben aus Deutsch-Südwestafrika. In Hamburger Delikatessengeschäften werden seit einiger Zeit die ersten Trauben aus Deutsch- Sid west-Afrika angeboten. Die Früchte sind gross und sollen auch von angenehmem Ge schmack sein, so dass sich leicht Käufer dafür finden. Da ein Massenexp rt nicht zu er warten ist, dürfen diese Trauben kaum irgend welche Konkurrenz bedeuten und auch in ab sehbarer Zeit nicht mit den Südfrüchten in Wettbewerb treten können.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)