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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 4. Beilage zu „Der Handelsgärtner."" Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 23. Januar 1909. Aus der Zeit—für die Zeit! Im preussischen Landtag hat der Minister präsident Bülow eine Rede gehalten, welche auch die politische Lage berührte und von neuem betonte, dass es in Deutschland keine Nebenregierung gebe, und dass der Zwischen fall mit dem englischen Referat über eine politische Aussprache des Kaisers, die soviel Staub aufwirbelte, zu keinen ernstlichen Be sorgnissen Veranlassung gab. Das Schönste und Beherzigenswerteste aus der ganzen Bülow- Rede war der Satz: „Das Volk darf nicht an seinem Kaiser irre werden und der Kaiser nicht an seinem Volke!“ Hier gilt es, sich fort und fort vor Augen zu halten, dass das gegenseitige Vertrauen allein die Ge währ zu einer gesunden Entwicklung Deutsch lands und seines nationalen Ansehens gibt. Aus den Rechnungsergebnissen der Invalidenversicherung für 1907 geht her vor, dass der Vermögensbestand am Ende des Jahres 1404,1 Mill. Mk., das sind 851/2 Mill. Mk. mehr als gegen Ende 1906 betrug. Das Ge samtvermögen hat also eine beträchtliche Stei gerung erfahren. Dasselbe gilt von der Un fallversicherung, wo der Reservefonds der Berufsgenossenschaften um 20 Mill. Mk. ge stiegen ist und 255 Mill, aufweist, während die Krankenkassen einen Ueberschuss von 230 Mill, aufweisen werden. Das Gesamt vermögen der staatlichen Versicherungsträger würde sich also auf rund 1909 Mill. Mk. be laufen haben. Ist die Lage eine gleich günstige zu 1908 geblieben, so sind Ende dieses Jahres nicht weniger als 2 Milliarden Mk. vorhanden, die sich als Ersparniss der gesamten deutschen Bevölkerung darstellen. Den neuen Versiche rungsgesetzen wird übrigens ein Gesetz über die zwangsweise Krankenversicherung der landwirtschaftlichen Arbeiter und Dienstboten hinzugefügt werden. In verschiedenen Städten sind Demon strationen wegen Arbeitslosigkeit vor gekommen. Das durch solche Aufzüge Arbeits loser, an denen auch viel Arbeitsscheue, namentlich junge Burschen und Schulbuben, teilnehmen, die Lage nicht gefördert wird, versteht sich von selbst. Der ganze Radau erweist sich als total überflüssig, denn die städtischen Organe sind darüber, wie viel Arbeitslose es gibt, besser orientiert, als sie es durch solche Strassenumzüge mit Gejohle und Gebrülle werden können. Bedenklicher als diese Züge sind die Wahlrechtsdemon strationen in Dresden gewesen, bei denen leider Zusammenstösse zwischen der Polizei und den Tumultanten nicht vermieden werden konnten. Zahlreiche Demonstranten wurden verletzt, darunter vier oder fünf Personen schwer. Auch hier hat ein zehnjähriger Bengel einen Säbelhieb erhalten. Was wollen denn solche Burschen unter den Demonstranten? Das ist das bedauerliche, dass die Demonstranten bei solchen Gelegenheiten nicht die Schul jugend von sich abschütteln, sondern sie als Relief von Strasse zu Strasse mitnehmen. Das Nachspiel wird natürlich für die Verhafteten kein gutes sein und für ihre Wahlrechtsideen ist ebenfalls nichts erreicht. Im Reichstag hat bei der Beratung des Justizetats der Staatssekretär des Reichsjustiz amtes, Dr. Nieberding erklärt, dass die umgestaltete Strafprozessordnung dem Reichstag demnächst zugeht, dann auch Vor schläge für die Umgestaltung des Strafgesetz buches folgen werden, während ein Gesetz entwurf über‘den Strafvollzug noch auf sich warten lassen wird, obgleich von den dreien eins so wichtig ist wie das andere. Durch das türkisch - österreichische Abkommen ist vor der Hand Friede auf der Balkanhalbinsel geblasen. Nur Serbien ist enttäuscht, und auch der Fürst von Monte negro soll in der Neujahrsnacht kriegerische Reden gehalten und mit dem Schwerte gedroht haben. Das wird freilich blutwenig an der Sache ändern, selbst wenn Russland eben falls, wie es scheint, etwas scheel auf diese Lösung der Dinge blickt. Die deutsch-dänischen Handelsver tragsverhandlungen, die im Dezember unter brochen wurden,* Werden vorerst nicht fort gesetzt werden. Wir müssen also doch damit rechnen, dass zwischen uns und Dänemark an den Handelserschwerungen nichts geändert wird. Die an die Verhandlungen geknüpften Hoffnungen sind nunmehr zunichte geworden. Die Entsendung von Sachverständigen für Handel, Landwirtschaft und Garten bau ins Ausland soll sich sehr gut bewährt haben. Die Regierung wird daran festhalten, diese Einrichtung mehr auszubauen. Sach verständige für Landwirtschaft und Gartenbau sind jetzt den kaiserlichen Konsulaten in Kopenhagen, London, Paris, Rom, Chicago, Montreal und Kapstadt zuerteilt. Sachver ständige für Handelsangelegenheiten befinden sich bei den konsularischen Vertretungen in Petersburg, Konstantinopel, New York, Chicago, Mexiko, Rio de Janeiro, Valparaiso, Sydney, Yokohama, Johannisburg und Kalkutta. Zeit weilig sind diese Sachverständigen auch in Deutschland und pflegen Unterhandlungen mit den hervorragendsten Interessenten. Die Re gierung will nun dafür sorgen, dass diese Be ratungen sich noch intensiver gestalten, was mit Freude zu begrüssen wäre. Aus unseren Versuchsgärten. i. Die in den letzten Jahren von uns vor genommenen Anbauversuche von neueren und älteren Gemüsesorten sind von den Lesern des „Handelsgärtner" stets mit besonderem Interesse verfolgt worden. Das beweisen die vielen Anfragen, die teils an unseren ge schätzten Mitarbeiter, Handelsgärtner G. W e n d t - Rötha, teils an uns direkt gelangt sind. Die Prüfung der Gemüsesorten ist seit Jahren in umfangreichem Masse erfolgt, es erschien uns nicht zweckmässig, die Sortenzahl einzu schränken, wie das wohl wünschenswert ge wesen wäre. Doch immerhin kommen gerade beim Anbau von Gemüse, hauptsächlich wenn es sich um einen rationellen Anbau im Gross handel so viele sicherlich keineswegs unwesent liehe Einflüsse, wie Feuchtigkeit, Düngung, Bodenverhältnisse usw. in Frage, dass die Sortenzahl in Zukunft begrenzt werden sollte. Anderseits sind bei unseren Versuchen die für die hiesigen Gegenden in Betracht kommenden Verhältnisse massgebend. Die Prüfungen' der letzten Jahre haben uns veranlasst, äusser in Rötha bei Leipzig, noch eine zweite Versuchs anlage in Goseck bei Weissenfels einzurichten. Wenngleich das erste Jahr bei den abnormen Witterungsverhältnissen, d. h. der überreichlichen Feuchtigkeit des Frühjahres, der kühlen Witterung des Sommers und der Trockenheit des Herbstes keineswegs als normal angesehen werden kann, so können wir doch eine Reihe von Resultaten bekannt geben und verschiedene Sorten, wenn auch eine beschränkte Zahl gegenüber den früheren Berichten, auf das beste empfehlen. Die Neuanlage in Goseck hat bei der späten Inbetriebnahme und bei der schwierigen Be schaffung von abgelagertem Dünger im ersten Jahr nicht das erwartete Resultat gezeitigt, immerhin sind bei Tomaten und Freilandgurken, teilweise auch bei Bohnen und Erbsen, recht gute Ergebnisse erzielt worden. Wir kommen später in den nächsten Artikeln hierauf noch eingehend zurück und möchten an unsere ge schätzten Leser die Bitte richten, uns bei diesen Versuchen zu unterstützen, indem wie Parallel- Versuche angestellt. Dabei dürfen wir wohl dem Wunsche Ausdruck geben, dass diese Versuche sich möglichst auf eine Gemüseart, doch ver schiedene Sorten, beschränken, und hierbei die Wahl so getroffen wird, dass ein gutes allge- meines Ergebnis erwartet werden kann. Be kanntlich sind die verschiedenen Gegenden für den Anbau von Gurken oder Koblarten oder Sellerie — überhaupt Wurzelgemüse besonders geeignet. Die uns zur Verfügung gestellten Samenproben liefern wir in kleinen Quantitäten unberechnet, ebenso sind wir bereit, die Namen der Mitarbeiter zu veröffentlichen, erwarten aber, dass uns zur Erntezeit unter kurzer An gabe des Gesamt-Ergebnisses kleine Quantitäten von jeder Sorte — d. h. wenig Stück — zur Beurteilung übermittelt werden. Die Versuchs anlage des Handelsgärtners G. Wendt-Rötha wird sich im kommenden Jahre mit besonderer Sorgfalt mit dem Anbau von neuen und älteren Sorten von Erbsen, Bohnen, Salat und Landgurken befassen, doch sollen ausgedehnte Sortimente berücksichtigt und später das Beste vom Besten festgestellt werden. In der zweiten Versuchs anlage in Goseck sollen hauptsächlich Neu heiten, die sich zunächst auch nur auf die im Freiland und in Kästen herangezpgenen Gemüse beschränken, geprüft und alle vorjährigen An bauversuche , soweit sich die Sorten bewährt haben, wiederholt werden. Nochmals laden wir unsere werten Leser ein, sich hierbei gleichfalls zu beteiligen und bitten um genaue Notizen über Aussaat, Witterung, Düngung, Zeit des Auspflanzens und Zeit der Verkaufsfähigkeit. Wir werden den sich hierbei beteiligenden werten Abonnenten besondere Fragebogen übermitteln. Treibgurken. Die Gurkenkultur in Frühbeetkästen ist zwar in den letzten Jahrzehnten bedeutend zurückgegangen, doch bildet die Anzucht auch heute noch eine wichtige Einnahmequelle für viele Handelsgärtner, die sich mit Frühtreiberei beschäftigen. Man ist allerdings von dem An legen der Kästen abgekommen und verwen det das Hauptinteresse darauf, von Anfang Mai an, sobald die Auslandskonkurrenz zurück tritt, leistungsfähig zu sein. Eine wichtigere Rolle als die Kastenkultur spielt gegenwärtig bekanntlich die Treibhaus kultur der Gurken, die von England zu uns herübergekommen ist, und zu welcher auch während der Sommerszeit die leeren Häuser verwendet werden. Die durch unermüdliche Bestrebungen erzielten Ernteresultate sind er staunliche. Viele unserer werten Leser haben sich auf den Ausstellungen der letzten Jahre davon überzeugen können. Bei der Beurteilung neuer Gurken spielt aber auch die Form eine wesentliche Rolle, denn vielfach werden schlanke Früchte, manchmal kurze dicke Gurken bevor zugt. Die Grösse der Gurken ist vielfach ein Hindernis für den Händler, man verkauft dann aussergewöhnlich lange Gurken mehr an die Delikatessengeschäfte. Die Prüfung, speziell der Treibgurken wurde dieses Jahr auf wenige Sorten beschränkt, nachdem wir in den früheren Jahren wiederholt längere Abhandlungen ver öffentlicht haben. Hunderup. Einsender: L. Daehnfeldt-Odense-Dänemark Im Wuchs sowie in der ganzen Form, eben so in der Frucht ist diese der bekannten Beste von Allen ähnlich und selbst für den Kenner davon schwer zu unterscheiden. Die Früchte sind lang, nicht sehr dick, frischgrün und glatt, dabei ist die Pflanze ausserordentlich fruchtbar. Bei hoher Sonnenwärme welken die Pflanzen leicht, sind überhaupt für das Freie empfindlich. Fürst Bülow, Einsender: Willy Mette-Quedlinburg. Die Sorte eignet sich besonders zur Mist beetkultur und ist empfehlenswert als Einlege gurke. Bei mittelstarkem Wuchs ist der Ansatz reichlich, die Pflanze trägt lange. Die Früchte sind walzenförmig bis lang und hellgrün. Be fall und Ungeziefer liessen sich nicht feststellen. Vorwärts. Einsender: Weigelt & Co.-Erfurt. Die Neuheit hat sich im letzten Jahre wiederum bewährt, sowohl als Haus- wie als Mistbeetgurke. Die Früchte sind ähnlich der Prescot Wonder, aber fester im Fleisch. Auch als Salatgurke wird sie auf dem Markt gern gekauft. Der Wuchs ist kräftig und die Pflanze ist gesund. Hervorragend und wertvoller sind unserer Ueberzeugung nach immer noch die bekannten Sorten für Hauskultur: Weigelts Beste -von Allen — die uns auch äusser von obiger Firma von Martin Grashoff-Quedlin burg, sowie Franz Anton Haage-Erfurt in bester Qualität zur Prüfung übermittelt wurde — ferner die bekannte Rochfords Treib. Hampels verb. Treibhausgurke. Einsender: Willy Mette-Quedlinburg. Für unsere Marktverhältnisse ist diese Sorte in jeder Beziehung vorzüglich, der Wuchs ist kräftig, die Ertragsfähigkeit dauert ununter brochen vonFrühjahr bis Herbst an. Die geernte ten kleinen Früchte sind auch für Einlegezwecke verwendbar, letztere werden bis zu 50 cm lang und sind von hellgrüner Farbe, dabei dick und fleischig. Die Sorte ist widerstandsfähig gegen Krankheit und in Haus- sowie in Mistbeeten gleich vorteilhaft zu kultivieren. Für alle wirt schaftlichen Zwecke ist Hampels verbesserte zu empfehlen. Ausserdem haben sich von früheren Sorten bewährt: Noas Treib-, Einsender: J. Döppleb-Erfurt, Würzburger Mistbeet-, Einsender: Wilhelm Kais er-Würzburg. (Der nächste Artikel wird sich mit den Kulturergebnissen unserer Versuchsgärten in Salat und Radies befassen.) Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Wiesbaden starb der Königliche Gartenbauinspektor Dr. Cavet, Mitinhaber der bekannten Firma A. Weber & Co. — In Guben verschied unerwartet der Senior der Stadtverordneten, Handelsgärtner Ernst Kohlheim in hohem Alter. — Der Landes verband Ostpreussens des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ plant für den September d. J. in Königsberg die Ein richtung einer Pflanzenbörse. — Die Steg litzer Gemeindevertretung stellte 25 000 Mk. für gärtnerische Anlagen auf dem Rathausplatz zur Verfügung und bewilligte 2000 Mk. zu einem Preisausschreiben für gartenkünstlerische Entwürfe. — Die Bayrische Obst-Ausstellung in Nürnberg schliesst in den Einnahmen und Ausgaben mit rund 25 000 Mk. ab; es hat sich ein kleiner Ueberschuss ergeben. — Die Gruppe Breslau des „Verbandes der Handels gärtner Deutschlands" plant mit dem „Verein schlesischer Handelsgärtner" und dem „Verein der Gemüseproduzenten“ auf dem Friebe berge für die Tage vom 4. Juni etc. d. J. eine Gartenbau-Ausstellung. — Der „Märkische Obst- und Gartenbauverein“ will aus Anlass seines 25jährigen Bestehens Ende September d. J. in Potsdam eine grosse Obst- und Gartenbau-Ausstellung veranstalten. — Ein Preisausschreiben für Abhand- lnngen über Veredlung von Gewächsen ist von der niederländisch - landwirtschaftlichen Gesellschaft aufgegeben worden. Die genannte Gesellschaft wünscht eine Abhandlung über die Art der Veredlung landwirtschaftlicher Gewächse, wie sie in Svalöf in Schweden stattfindet, mit einem sich anschliessenden Bericht über die erzielten Resultate und des Systems, sowie der Art des Verkaufs derselben, in der Weise ab gefasst, dass die Ausführung für niederländische Verhältnisse verwertbar sind. Bewerber aller Länder können sich darum bewerben, wenn die Abhandlung in deutscher oder nieder ländischer Sprache mit der Schreibmaschine geschrieben und in drei Exemplaren bis zum 1. Januar 1910 an den Schriftführer der Hollandsche Maatschappij von Landbouw ins Gravenhage eingereicht wird. Die Abhand lungen sollen nicht mit dem Namen des Ver fassers, sondern mit einem Motto versehen sein, das sich ebenso auf einem versiegelten Begleit schreiben finden muss, der die Adresse des Verfassers enthält. Nach eingeholtem Gutachten eines sachverständigen Preisgerichts wird dem Verfasser der besten Abhandlung ein Betrag von 500 Gulden und die goldene Medaille der Gesellschaft zuerkannt werden, während die eingesandte Arbeit Eigentum derselben wird. Die nicht preisgekrönten Aufsätze gehen mit den ungeöffneten Begleitschreiben an den Ein sender gegen Empfangsbestätigung zurück, so fern sie die Gesellschaft nicht gegen Zahlung von 100 Gulden erwirbt und nach Erfordernis veröffentlicht. — Ein „Wertzeugnis“ für die Gärtner gehilfen stellt die „Allgem. Deutsche Gärtner zeitung“ in ihrer letzten Nummer aus. Sie knüpft dabei an einen Fall an, der sich vor der Strafkammer in Stendal abgespielt hat. Ein Gärtnergehilfe K. hatte beim Landeshaupt mann von Bismarck in Briest, wo er in Stellung war, von dem Erlös für verkauftes Gemüse einen Betrag unterschlagen und erhielt dafür zwei Wochen Gefängnis. Daran knüpft die erwähnte Gehilfen-Zeitung eine Betrachtung, in der es heisst, „dass, wenn alle derartigen von Gärtnern in Gutsstellungen begangenen Diebstähle zur Anzeige kommen würden, die Gutsbesitzer am Ende vielleicht überhaupt keinen Gärtner mehr auftreiben würden, der dieserhalb nicht schon einmal im Kittchen ge steckt hätte.“ Der Artikel fährt dann fort: „Den Gutsbesitzern ist das auch hinlänglich bekannt — so bekannt, wie den Quedlin burger Gross-Samenzüchtern die dortigen Sämereientwendungen — und es ist schon öfter wie einmal vorgekommen, dass Guts besitzer, wenn sie unsere Stellennachweise um Vermittlung eines Gärtners angingen, gleich hinzugefügt haben: „aber einen, der's nicht gar zu toll macht.“ —- Hier wird einmal in der Gehilfenpresse die Korruption unter den Gärtnerei angestellten in einem fast elektrischen Lichte dargestellt. Dass es in dem Stande der Gutsgärtner leider manchen unehrlichen Ge sellen gibt, wussten wir auch, dass die Seuche der Eigentumsvergehen aber so um sich ge griffen hat, wie es hier die Gehilfen-Führer darstellen, war uns noch nicht bekannt. Die Arbeitgeber können der „Allgem. Deutschen Gärtnerzeitung" für dieses Zugeständnis nur dankbar sein. Wir glauben aber, dass viele Gutsgärlner gegen diese Anschuldigung Protest einlegen. Achtung! Vorsicht!! — Ein Reisestipendium für sächsische Gärtner. Die Königlich Sächsische Gartenbau- Gesellschaft „Flora" hat auch für das Jahr 1909 ein Reisestipendium in Höhe von 150 Mk. an einen jungen Gärtner, der in Sachsen geboren sein und eine dreijährige Gehilfenzeit zurück gelegt haben muss, zu vergeben. Es handelt sich um das Stipendium der Friedrich-August- Stiftung. Die Bewerber haben einen ausführ lichen Reiseplan, einen Geburtsschein und be glaubigte Zeugnisabschriften ihrer bisherigen Tätigkeit bis zum 16. Februar an den Vor sitzenden des Verwaltungsrates der Königlich Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Garten bau „Flora“, den Königlichen Oberg arten- direkter, Hofrat Bouche, Grosser Garten, Dresden, einzusenden. — Das Pomologische Institut zu Proskau führt gegenwärtig eine bedeutende Erweiterung der Musterobstanlagen, nachdem die Verlegung der Schule endgültig abgelehnt worden ist, aus. Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Schlesien hat zu diesem Zwecke 12160 Mark bewilligt. — Gegen Friedhofsverwaltungen wen dete sich neuerdings die „Handelsgärlner-Ver- einigung" Arnstadts, denen eine höchst nach teilige Konkurrenz gemacht wird. Die dortige Friedhofsverwaltung hat die Dekoration der Leichenhalle so quasi monopolisiert und drängt auch bei der Pflege der Gräber durch geschickte Geschäftsmanipulationen die ansässigen Handels gärtner immer mehr zurück. — Die Verhält nisse liegen in anderen Orten übrigens genau so und nur durch eine ganz energische Wahrung ihrer berechtigten Interessen werden die Han- delsgärtner einen Erfolg erreichen können. — Elektrische Heizung zum Treiben von Frühgemüsen ist nach einem Bericht der Electrical World in Turbine in Kanada in Betrieb genommen worden. Der Erbauer der selben, Hartmann, verwandte bei der Anlage der Mistbeete sieben Heizkörper, die bei HO Volt Spannung einen Strom von 15 Am pere verbrauchen und eine höhere Temperatur erzeugen. Es steht dahin, ob das Verfahren wirklich lohnt; wir haben schon früher unsere Bedenken geäussert. — Die französische Regierung hat einen Preis von 50000 Franken ausgesetzt für das beste Mittel zur Vertilgung des Heu- oder Sauerwurms, der richtiger Traubenwickler (Conchylis ambiguella) heisst. Auch gegen den bekreuzten Traubenwickler (C. botrana) soll das zu prämiierende Mittel anwendbar sein. Der rheinische Kreis Bernkastel hat übrigens für den gleichen Zweck vor einiger Zeit 10000 Mk. bereit gestellt.
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