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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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Ho. 47. Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker G. m. b. H. Leipzig und Berlin. Sonnabend, den 20. November 1909. Aus der Zeit — für die Zeit. Die schon lange in Aussicht genommene Vereinigung deutscher Eisenbahnen ist nun glücklich erfolgt, aber sie hat bislang nur wenig Freude gebracht. Die langersehnte Güter vagengemeinschaft hat vielmehr Misstände gezeitigt, an deren Beseitigung mit aller Energie herangetreten werden muss, selbst wenn die Gemeinschaft dabei wieder in die Brüche gehen sollte. Es ist eine Beschränkung in der Verwendung grossräumiger Güterwagen angetreten, die für viele Gewerbszweige grosse Nachteile mit sich bringt. Dass die Gärtnerei durch das Fehlen der grossen, gedeckten Spezialwagen in Mitleidenschaft gezogen worden ist und dahin gewirkt werden soll, dass sie zur Versendung von Topfpflanzen vieler hinreichend zur Verfügung gestellt wer den, haben wir schon bei Besprechung der letzten Sitzung im Sächsischen Landeskulturrat erwähnt. Auch die Handelskammer zu Leipzig hat in der Frage Stellung genommen. Sie be- seichnet die Beschränkungen, welche seit dem 1. April eingetreten sind, als so erheblich, dass sie geeignet sind, den schon jetzt schwer um seine Existenz kämpfenden Sammelverkehr, an dem ein grosser Teil des verfrachtenden Publikums ein lebhaftes Interesse hat, völlig iu untergraben. Die Massregel, grossräumige Wagen nur für die in der Güterliste I und II rerzeichneten Güter zur Verfügung zu stellen, vird als eine solche hingestellt, die für die Bahn selbst durchaus unwirtschaftlich ist. Leider iahen auch die Vorstellungen der Handels- kammern bislang eine Aenderung nicht ge- bracht und die Verkehrserschwerung, eine der vielen in letzter Zeit, besteht nach wie vor. Hoffen wir, dass es doch noch gelingt, baldigst Abhilfe zu schaffen. Ueber die Schiffahrtsabgaben scheint Ban sich immer noch nicht einig werden zu können. Die Sächsische Regierung hat jetzt an Bundesrat, wie man hört, einen Antrag ge stellt, nach welchem die Beratung des Gesetzes iber die Einführung von Scbiffahrtsabgaben bis auf weiteres verschoben werden soll. Man verhält sich in Sachsen von allem Anfang an dieser Bestimmung gegenüber völlig ablehnend ind diese Opposition wird von Baden und dessen unterstützt. Sachsen fürchtet von der Einfühlung der Schiffahrtsabgaben eine itarke Beeinträchtigung des Elbverkehrs, da ffenbar der böhmische Export abgelenkt wer fen wird, der jetzt die Elbe entlang über Hamburg ging Oesterreich wird eben alles iber Triest zu leiten versuchen. Wo man m Deutschen Reiche hinblickt, sieht man — fas Zeitalter der Verkehrsersch we- ungen! Für das Geschäft mit Frankreich ist die Frage nicht unwesentlich, ob die Verein- barung eines bestimmten Erfüllungsortes für len deutschen Exporteur empfehlenswert ist. Sie ist zu verneinen, da die Gegenseitigkeit ier Urteilsvollstreckung zwischen Frank eich und Deutschland nur für Baden und Elsass-Lothringen verbürgt ist. Erwirkt nan ein Urteil, so muss mau auf Grund des- eiben also doch noch einmal einen Prozess in rankreich führen, wenn man dort die Voll treckung erreichen will. Die Vereinbarung des dül’ungsortes in Deutschland hat nur in dem inen Falle Zweck, dass der französische Schuld ner in Deutschland Vermögensstücke besitzt, auf welche im Zwangsvollstreckungswege Be schlag gelegt werden kann. Weit eher em pfiehlt es sich, einen festen Gerichtsstand in Frankreich und zwar am einfachsten in Paris zu vereinbaren, da hier die Prozess vertretung, im Gegensatz zur Provinz, keinerlei Schwierigkeiten bereitet, Im Interesse des belgischen Garten bauhandels mit dem Ausland wird bei Blumenzüchtern auf deren Antrag amtlich durch Sachverständige festgestellt, ob in ihren Pflanzungen dem Gartenbau schädliche Ge wächse oder Insekten vorhanden sind. In den betreffenden Etablissements wird eine Be scheinigung ausgestellt, durch welche sie sich ihren Kunden gegenüber legitimieren können. Auch werden amtlich die Konsularbehörden auf Anordnung davon unterrichtet, wenn eine solche Bescheinigung ausgefertigt werden konnte. Wir wollen wünschen, dass durch diese Mass nahmen eine Erschwerung des Gartenbauhan dels vermieden wird, die ja beide Teile, die importierenden, belg sehen Firmen und unsere deutschen Pflanzengeschäfte, die rohe bezw. halbfertige Ware von Belgien beziehen, treffen würde. Es sind häufig genug durch gesetz- iche Verordnung — vielleicht ganz unbeab sichtigt — dem Gartenbauhandel schwere Schädigungen zugefügt worden. Die Stellungnahme der Reichsgerichtssenate zum Eigentums vorbehalt von Maschinen bat eine Enquete veranlasst, in welcher die grossen Flimm, die Maschinenanlagen her stellen, befragt worden sind. Darnach machen 250 Fabriken jährlich 43 371 Geschäfte mit Eigentumsvorbehalt, woraus allein schon hervorgeht, welche Bedeutung die Klausel für die Maschinenindustrie hat. Unter Annahme von 7000 Maschinenfabriken und von etwa 2500 Maschinenhausanlagen würden nach der Statistik etwa 1260000 Abschlüsse mit Egentums- Vorbehalt jährlich erzielt werden, die einen Ge samtwert von 1 350 000 000 Mk. repräsentieren. Auch bei der Lieferung von Kesseln und Heizungsanlagen in Gärtnereien wird von den Fabrikanten und Lieferanten sehr oft das Eigentumsrecht der letzteren kontraktlich fest- gelegt — so lange die Zahlung nicht erfolgt ist. Wenn also das Reichsgericht in seinen mehr fachen Entscheidungen die Gültigkeit des Eigen tumsvorbehaltes bei Maschinen in Frage ge stellt hat, so bedeutet dies einen tiefen Ein griff in die Interessen der Maschinenindustrie und man versteht es, wenn sich im Kreise der selben eine Beunruhigung gezeigt hat. Ist es doch nur durch den Eigentumsvorbehalt von Maschinen möglich gewesen, auch den minder vermögensstarken Kunden auf Kredit zu liefern, was ausgeschlossen sein muss, vzenn der Eigen tums vorbehalt wirklich rechtliche Bedeutung nicht haben sollte. Nötigerfalls muss hier ein Spezialgesetz Abhilfe schaffen. Gartenbauverein Hamburg-Altona und Umgebung. Bericht über die Oktober- und November- Sitzungen. Der ersten diesjährigen Versammlung am 4. Oktober fügte am 1. November die zweite monatliche Zusammenkunft. Die mit diesen Versammlungen jedesmal verbundenen kleinen Ausstellungen waren beide Male gut beschickt und boten manches Interessante. In der Ok tober-Versammlung wurden von der Firma Hermann Berndt- Wandsbek vorzügliche Beginia Lorraine in grösseren Pflanzen, grosse Cyclamen in schönster Blüte, sehr schöne Kronenmyrlhen, Erica gracilis eigener Kultur in prächtigster Färbung gezeigt. Einen Glanz punkt der Ausstellung bildeten ferner tadellos kultivierte Topfpflanzen der neuen Polyantha- Rosen Mad N. Levavasseur, der frisch rosa gefärbten Mrs. Cutbush und der weissen wohl riechenden Catharine Zeimet. Diese von Ge sundheit im üppigsten Flor strotzenden, jedes Auge erfreuenden Pflanzen, waren aus Steck lingspflanzen im April angezogen. Da die Aus wahl an schönen blühenden Topfpflanzen im Oktober keine allzugrosse war, dürfte die An zucht dieser Rosen in angegebener Weise für manchen Gärtner einen recht lohnenden Handels artikel abgeben. Obergärtner Kögel-Hamburg und Handelsgärtner G. Wien-Wedel stellten grosse Schaublumen abgeschnittener Chrysan themum, speziell Princesse Alice de Monaco aus, H. Schadendorf, Handelsgärtner, Wedel, zeigte gut kullivierte Cyclamen in voller Blüte, Freiherr Heinrich von Ohlendorff, Ober gärtner Anderson brachte eine Gruppe schön kultivierter Cattleyen in nur besten Varietäten. C. Ansorge - Klein-Flottbeck und Nonne & Hoepker-Ahrensburg zeigten grosse Sorti mente abgeschnittener Dahlienblumen und zwar meist Neuheiten der letzten Jahre. Es war eine Farben- und Formenpracht in diesen Blumen, die allgemeinste Verwunderung der reich besuchten Versammlung herausforderte. A n s o r g e florierte namentlich in seinen riesenblumigen, einfachen Sorten, von denen ganz besonders seine eigenen Neuzücbtungen, Magda rosa, Mondschein blassgelb, wunderbar schön, Sonnenblume goldgelb, Maria Miiller dunkelrot, Paeonie karminrosa und Erfolg rosa, genannt zu werden verdienen. Iu den besseren Blumengeschäften Hamburgs werden diese riesenblumigen Sorten jetzt sehr gerne verar beitet; für dekorative Zwecke im Garten und Park sind sie von vornehmster, auffallender Wir kung. Von neuesten englischen Kaktus-Dahlien zeigte An sorge noch Great-Western, Nosy Prius, neue vorzügliche leuchtend-orange Lichtfarbe mit bester Haltung der Blume, Mrs. Messey, Glory of Wdth, F. W. Barnes Electric, Felix Canadian Vedette. Es war dies eine be schränkte, aber gute Auswahl, — Nonne & H o e p k e r-Ahrensburg zeigten von Kaktus- Dahlien einige bestbewährte Neuheiten der letzten Jahre 1908 Diavolo, ganz eigenartig und interessant, sehr schön gestreift, gelb lichweiss mit rosa und dies chokoladenfarbig gestreift und gesprenkelt, Gazelle zart rosa in fliederfarben abschattiert, bestens gebaut, Kath leen Bryant tiefsammtig schwarzbraun. Dann einige der besten englischen 1909, wie Etruria aprikosenfarbig, KiHarney goldbronce, Elsa Ellrich perlweiss, Chas. H. Curtis karminrot, Rev. Arthur Bridge glänzend reingelb, rosa abgetönt, Foxhunter leuchtendrot usw. — Vor allem interessierte hier aber die grosse Zahl vorzüglicher eigener Neuzüchtungen dieser Firma, von denen Wolfgang von Goethe, der Sieger in der diesjährigen Schönheitskonkurrenz der Dahlien-Ausstellung in Leipzig, an erster Stelle steht. Die grosse, kräftig geformte und doch elegante lockere Blume, auf festem, extra langem Stiel tadellos getragen, ist lebhaft mennigrot mit zartestem Violett-Aprikosen schein. Von vielen Seiten hörte man das Urteil, Goethe wird eine führende Stellung für die nächsten Jahre behalten. Dann sind hier besonders hervorzuheben Bella Donna, ein Sämling von Aurora und Dainty, eine Mischung von rosa, orange und gelb, sehr feste, halt bare Blumen. Famos, eine gute Lichtfarbe, leuch tend karminrot, feinstrahlig, einwärts gebogen. Prima Donna, sehr eigenartige interessante japanische Chrysanthemumform, feines Rahm weiss mit zartester violetter Abtönung, eine grossartige Kranz-Dahlie, Genoveva, edel ge formt, fein grünlich-gelb, Illuminator, feurig mennig-scharlach, Rosa Sieierin, wachsartig malvenrosa, spitzstrahlig. Triumphator zeigt eine unter den Dahlien wirklich neue Farbe, rein elfenbeingelb, auffallend fein und an sprechend, Ideal, licht orange, feine lockere Blume, die viele Liebhaber fand, sowie Nobel kastanienbraun-goldig beleuchtet und Graf von Schimmelmann feinstrahlig, einwärts gebogen, zart fleischfarben mit orange Tönung. Von den verschiedenen neuen reizenden Pompon- Dahlien - Züchtungen sind zu nennen das reizende fliederartige zarte Modekind und die hochrote Cardinal mit besonders zierlichen feinen Blumen. Die ausgestellten neuen Zwerg- Kaktus-Dahlien-Züchtungen Blauer Zwerg, Gold perle, Pluto und Zwergsonne, sowie die ferner von Nonne & Hoepker gezeigten, besonders früh- und reichblühenden, dekorativen Gruppen- Dahlien Erica, Matador und besonders Kolibri muss man an der Pflarze beurteilen. — Äusser dem Vorstehenden stellten noch verschiedene Firmen Gartengeräte, Vasen, Blumentöpfe etc. aus, welche, da sie monatlich ausgestellt werden, in einem anderen Bericht Erwähnung finden. Die am 1. November abgehaltene Versamm lung war auch wieder interessant mit abge schnittenen Blumen und Pflanzen beschickt. Ganz besonders fielen die grossen, abgeschnitte nen Chrysanthemum-Schaublumen onG.Wien- Wedel auf, welche einen durchschnittlichen Durchmesser von 33—36 cm halten. Zur Schau kamen die Sorten Paolo Radaelli, Rival Sappho, I. Neville und Souvenir de Mad. Burön; es war dies eine hervorragende Kulturleistung. Die grossen üppigen Cyclamen-Pflanzen des selben Ausstellers, sehr reich mit vorzüglichen Blumen besetzt, zeigten auch eine rationelle Kultur. Des weiteren schickte schöne fertige blühende Cyclamen-Verkaufspflanzen mit meist recht grossen vollkommenen Blumen H. Scha dendorf-Wedel, Kleinwächter & Co.-Ham burg, Herm. Berndt-Wandsbek und C. Nup- nau - Wandsbek. Kleinwächter & Co. zeigten ausserdem noch die hier in Hamburg so beliebten Hochstämme der einfachen roaa Chrysantbemum-Sorte Ada Owen, welche in einer verschwenderischen Blumenfülle strotzten, H. Schadendorf brachte vorzügliche, extra grosse Verkaufspflanzen von Nephrolepis Whit- mani und O. Nupnau ein sehr hübsches, zierlich wachsendes, buntblättriges Abutilon, welches leider ohne Namen ausgestellt war. Hermann Berndt brachte seine bekannten, schön kulti vierten Lorraine-Begonien in prächtigen grossen und mittelgrossen Exemplaren. Die kräftige Färbung fiel bei diesen Pflanzen besonders auf. Die Varietäten Begonia Lorraine grandiflora alba und Apfelbliite gefielen allgemein. Hermann Koch-Dockenhuden brachte auch gute Ver kaufspflanzen von Lorraine-Begonien. Ganz her- Vermischtes. — Eine Gartenstadt bei Strassburg (Elsass), ) wie sie neuerdings von den mehrfach be- ündeten Gartenstadtgesellschaften geplant wird, irdin der Nähe von Neuhof entstehen. Die lädtische Verwaltung bringt den Bestrebungen üeresse entgegen, da sie darin die Möglichkeit iner Lösung dergrosstädtischenWohnungs- age erblickt. Die Stadt st« lit 25 ba zur erlügung. Von Seiten der Landesversicherungs- ostalt sind 700 000 Mark, die zu 3°/ 0 verzinst erden sollen, für die zunächst zu errichtenden 90 Doppelhäuser mit 400 Wohnungen bestimmt, he Anlagekosten sind auf 2 000 000 Maik fest estellt, wofür die Stadt S rassburg die Zinsen- arantie übernimmt. Die Genossenschaft behält eh, um jede Spekulation zu verhindern, bei erkauf der Grundstücke, das Verkaufsrecht qter feststehenden Bedingungen vor. Auch z ir örderung des Gartenbaues werden derartige emeinnützige Anlagen sicher beitragen, — Die Forstpflege in Britisch-Ostafrika oll, wie aus dem Bericht eines dort an- issigen, gut in die Verhältnisse eingeweihten samten, Mr. Hutchins hervorgeht, nunmehr ach deutschem Muster durchgefübrt werden, er Raubbau wurde in dieser Kolonie bis in e jüngste Zeit betrieben, bis man zur Er- enntnis der segensreichen Wirkung des gut rganisierten und selbständigen Forstdienstes er benachbarten deutschen Kolonie gelangte, — Die belgischen Rhododendron und le japanischen Blumenzwiebeln haben sich, ie„TneGardenersCnronicle“berichtet, in diesem hre nicht so günstig entwick.lt und durch n nasskalten Sommer sehr gelitten. Auch r warme g-linde Herbst hat einen nennens- rten Einfluss kaum mehr gehabt und das lige Ausreifen nicht herbeiführen können. Der tospenbesatz der Pflanzen ist weniger reich als im Vorjahre, dazu sind die Preise bedeutend ge stiegen, so dass der Geschäftsstand im kommen den Jahre sehr zu Gunsten der himischen Spezialkulturen ausfallen dürfte. Derselbe Aus fall in guten Kulturresulaten macht sich bei japanischen Lilien geltend, deren Preise eben- ials eine Steigung aufweisen, ohne dass der vorliegende Bedarf nur annähernd gedeckt werden könnte. — Wiederum die radioaktiven Bäume. Dass eine neu entdeckte Egenschaft eines S off es, wie die Radioaktivität, sich als weit oder sogar allgemein verbreitet herausstellt, ist in der Geschichte der Naturwissenschaft nichts seltenes. Es ist daher gar nicht so befremdlich, wenn die Italiener Costangs und Negro in den Sitzungsberichten der Akademie Nuovi Lincei in Rom mitteilen, dass auch Baumblätter mit telst des Elrktroskops eine ionisierende Wir kung auf die umgebende Luft ausüben. Wir können daiüber nur die kurzen folgenden Mit teilungen geben: Die Versuche haben gezeigt, dass die Nadeln von Cedrus deodara und Ced'us Libani, der Libanon-Zeder, bei Etrführung in das Elektroskop eine stark ionisierende Wirkung ausüben, die jedoch ziemlich rasch abnimmt. Eine Erklärung für dieses Verhalten vermag vielleicht eine frühere Beobachtung Russels zu geben, wonach das Holz und die Harzstoffe der Nadelbäume und verschiedener anderer Baumgattungen auf die photographische Platte zu wiiken vermögen, so dass man durch ein faches Auflegen der Holzproben eine recht gute Wiedergabe der Struktur erzielen kann. Es ist allerdings zweifelhaft, ob hierbei eit e eigent- 1 ehe Radioaktivität des Holzes im Spiele ist, da die Zwischenschaltung einer dünnen Glas- oder Glimmerplatte das Zustandekommen solcher Bilder hindert. Es mag also sein, dass es sich um eine andere Art von Strahlung handelt, deren nähere Erforschung noch aus- steht. Gegenwärtig ist der italienische Forscher Carnazzi damit beschäftigt, die ionisierende Wirkung des Harzes auf die Luft zu unter suchen, die übrigens in guter Uebereinstimmung mit dem mehrfach beobachteten Verhalten ver gleichbarer chemischer Stoffe steht. — Die Vernichtung der San Jose-Schild- laus, von der auch uns verwandte Arten be kannt sied, wurde mit Erfolg in den ameri- kan schen Baumschulen bei jungem Pflanzen- material durch das Räuchern mit Blausäuregas ermöglich*. Leider wird nicht angegeben, in welcher Weise sich diese Räucherung zweck mässig vornehmen lässt. Das Eintauchen der jungen Gehölzpflanzen in Kalk-Schwefel-Lösung hat nicht den erwarteten Erfolg gezeitigt; zumal aussergewöhnlich hohe Temperaturen dürfen nicht angewandt werden. Die Pflanzen leiden darunter, während die San Jose-S<hddlaus sich als äusserst widerstandsfähig erwies. Aus den Mitteilungen geht jedenfalls hervor, dass man es in Amerika mit einem sehr gefährlichen S hädlinge zu tun hat, der den Baumschulen- Besitzern Sorgen verursacht und zu einer energischen Bekämpfung Veranlassung gibt. — Aufbewahrung von Obst in Kühl räumen. Gelegentlich der Genfer Ausstellung zeigte ein französischer Züchter eine grössere Kollektion Oost, welches mehrere Wochen in dem Kühlhause der „Lyoner Gesellschaft für Kälteindustrie" gelagert hatte und lenkte damit die allgemeine Aufmerksamkeit der Fachkreise auf diesen Umstand. Als kurze Zeit darauf der erste Kongress der Kälteindustrie in Lyon abgehalten wurde, wurde gleichfalls eine grössere Anzahl Früchte, darunter auch emp fiadlichere, wie Aprikosen, Pfirsiche und Birnen, dem Urteil der anwesenden Teil nehmer unterworfen. Mehrere Züchter und Interessenten der Umgebung von Condrieu hatten die Errichtung einer provisorischen Ge- i frierhalle beschlossen. Mit einem Kostenauf wand von 9000 Frs. und der Unterstützung des Ministeriums hat man eine Kühlkammer von beschränktem Umfange eingerichtet, deren Höhe 2,50 m und deren Bodenfläche 27 qm beträgt. Sämtliche Mauern sind mit Holz und anderen schlechten Wärmeleitern bekleidet. Die Menge des einzubringenden Obstes beträgt an 80 dz, die sich auf den zur Verfügung stehenden Raum von 32 cbm verteilen. Die Menge der im laufenden Jahr eingebrachten Pfi siche und Aprikosen betrug 60 dz, die der Kirschen ca. 11 dz. Um die Mitte September konnten gut erhaltene Früchte nach Paris versandt werden, die zum Teil bereits Mitte Juli gepflückt waren. — Ueber Schäden in Baumschulen wird aus Ostdeutschland berichtet: Der einge tretene heftige Schneefall hat sich besonders schwer auf die zum Teil noch mit Laub ver sehenen jungen Bäume gelegt, dass in manchen Baumschulen die Zweige und Kronen abgedrückt wurden. Nachteilig wirkte vor allem das zu erst eingetretene Schmelzen und dann das Festfrieren der Schneemassen. Auch der Baumschulenversand ist dadurch früher als wünschenswert war, ins Stocken geraten. — Ein billiges Iasektenvertilgungsmittel herzustellen, ist dem bekannten Züchter Georges Boucher-Paris gelungen. Er stellte eine Ab kochung von Tomatenblättern her, die er zum Spritzen seiner mit Läusen befallenen Pfirsich- spaliere verwandte. Der erzielte Erfolg über traf seine Erwartungen bei weitem, es gelang ihm, damit dieselbe Wirkung als mit dem bisher solchen Zwecken dienenden Nikotin zu er- erreichen. Es würde jedem Züchter möglich sein, neben der neuerdings so beliebten Frucht auch das Kraut nutzbringend zu verwenden und wäre ihm damit ein billiges und sehr wirkungsvolles Mittel zur Vertilgung der an seinen Pflanzen auftretenden Schädlinge gegeben.
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