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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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No. 41. Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker G. m. b. H., Leipzig und Berlin. Sonnabend, den 9. Oktober 1909. Die Hauptversammlung des „Vereins selbständiger Gärtner Badens“. In der Ausstellungshalle zu Karlsruhe iand Sonntag, den 26. September die für den Herbst anberaumte Hauptversammlung des .Vereins selbständiger Gärtner Badens“ ver bunden mit einer Pflanzenbörse, statt. Der Vorsitzende, Louis Rappen ecker-Freiburg (Breisgau) eröffnete die Versammlung mit der Begrüssung der erschienenen Mitglieder, Gäste waren nicht zugelassen. Er rügte vor allem in kernigen Worten das Fernbleiben so vieler Kollegen und bedauert, dass so manche gern andere für sich arbeiten lassen, aber selbst keine Hand anlegen, den Gärtnerstand zu heben. Gleichzeitig wies der Redner auf die gute Be schickung der Börse hin und gedachte in den Schlussworten durch ein Hoch des regierenden Fürsten. Das von Konrad Scherff-Heidelberg so dann vorgelesene Protokoll liess an Ausführ lichkeit nichts zu wünschen übrig. An dieser Stelle erwähnte der Vorsitzende nochmals die Lässigkeit der meisten Mitglieder, indem er darauf hinwies, dass von den versandten 400 Fragebogen 20 eingegangen waren. Die Arbeit sei daher völlig umsonst gewesen. Mit diesem Äaterial könnte der Behörde gegenüber nichts angefangen werden. Das Interesse für die ge plante Gartenbauschule sei ferner ein so geringes, dass die ernannte Kommission noch nicht einmal getagt habe. Er hob ferner hervor, dass die Schule ebenso für Gehilfen wie für Lehrlinge gedacht sei, bis jetzt könne aber von einem bestimmten Plan noch keine Rede sein. Das Mitgliedsverzeichnis soll in der früheren Form in Kürze wiederum erneuert werden. Der in Aussicht genommene Vortrag über „Wert zuwachs- und Vermögenssteuer“ von Friedr. Heger- Heidelberg konnte wegen Er krankung und Fernbleibens nicht abgehalten werden. Nach einer kurzen Aussprache wurde dieser Punkt verlassen. Der Vortrag des folgenden Referenten M. Kocher- Mannheim behandelte die Buch- führung in gärtnerischen Betrieben und schilderte sehr eingehend die Notwendig keit einer geordneten Buchführung. Sehr häufig sonne man noch die beschämende Tatsache leststellen, dass die meisten nur das Taschen- Notizbuch benutzen. Er erachtet es für un- bedingt notwendig, dass mit diesen Grundsätzen gebrochen und die grösste Sorgfalt auf die Führung geordneter Bücher endlich verwendet würde. Das Geld, welches man für die kauf- männische Leitung ausgebe oder die Zeit, die man darauf verwende, mache sich wohl bezahlt. q M. Kocher-Mannheim schlug dann vor, eine Kommission zu ernennen, welche sich Schriften über Buchhaltung anschafft und den einzelnen Nitgliedern zugängig macht. Ferner sollen in den verschiedenen Gruppen Kurse abgehalten werden, welche die Mitglieder mit den Grund zügen der Buchführung vertraut machen. Der Vorsitzende dankte dem Referenten für seinen interessanten Vortrag. Es wurden für die Kommission vier Mannheimer Mitglieder, Nic. Rosenkränzer, M. Kocher, Friedr. Lief hold und Zimmermann gewählt. Nach einer kurzen Aussprache über den nächsten Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Berlin verschied Donnerstag, den 30. September im 71. Jahre Theodor Hübner, ier Begründer des bekannten Blumenexport- und Bindegeschäftes. — Die Ernte der holländischen Hyazinthen hat sich in diesem Jahre sehr verzögert, denn die Zwiebeln sind erst spät reif geworden und konnten erst Anfang und Mitte August herein gebracht werden. Wir möchten diejenigen Handelsgärtner, welche Hyazinthen treiben, darauf hinweisen, dass sie keine zu hohen An forderungen an die Qualität stellen und die Zwiebeln vor allen Dingen nicht für die Weih nachtstreiberei verwenden sollen. Im Frühjahr war die Ernte früh und gut. Die Zwiebeln konnten schon Mitte Juni aus der Erde ge nommen werden und zeigten die gute aus- gebildete volle Blume, daher wurden auch im vorjährigen Winter recht gute Treibresultate erzielt. In diesem Jahr war die Witterung nicht warm genug während der Zeit der Reife. Infolgedessen haben wir es mit einer späteren Ernte zu tun und die Blumen sind noch nicht so entwickelt wie in normalen Jahren. Es ist schon an anderer Stelle darauf hingewiesen worden, dass jeder Handelsgärtner nach Emp fang der Sendung die Blumenzwiebeln sofort auspacken und dünn in lufligen Räumen lagern sollte. Man pflanze die Hyazinthen lieber erst Ende Oktober ein, denn 14 Tage sind not- vendig, dass die Zwiebeln gut abtrocknen. Das Resultat wird dann ein um so besseres sein. — Stand der Obstgärten in Russland in den zentralen und nördlichen Distrikten. Der allgemeine Stand ist unbefriedigend. Die Obstgärten haben auch hier, wie im Süden, durch das kalte Frühjahr, welches die Blüte ver- Punkt der Tagesordnung wurde beschlossen, die Weihnachtsbörse in Karlsruhe abzuhalten. Gleichzeitig wählte man für die Delegierten- Versammlung der Süddeutschen Verbände, welche in Nürnberg im Februar 1910 statt findet, drei Abgeordnete des Verbandes. Zu der Ausstellung in Baden-Baden, welche für nächstes Frühjahr geplant ist, wird eine Wanderversammlung beschlossen, während die Frühjahrsbörse gleichfalls in Karlsruhe stattfinden soll. Eine rege Aussprache fand fernerhin über die grosse Schädigung statt, welche den Blumengeschäften und Handels- gättnern dadurch zugefügt wird, dass immer mehr in den Todesanzeigen die Schlussbe merkung auftritt: „Kranzspenden verbeten", Die von dem „Verband der Blumengeschäfts- Inhaber" hergestellten Karten hält der Referent Konrad S cherff-Heidelberg für sehr empfehlens wert. Die so Benachteiligten sollten noch mehr in den Tageszeitungen durch kleine Ar tikel darauf hinweisen, wie notwendig es ist, immer wieder gegen diese Massnahme anzu- kämpfen, — Der Vorsitzende schloss hierauf die Versammlung mit dem Wunsche auf eine fernere segensreiche Entwickelung des „Vereins selbständiger Gärtner Badens", Die Blumenzwiebeln im Einschlag. Auf die Gefahr hin, etwas verspätet zu kommen, oder manchem nichts Neues zu sagen, möchte der Verfasser hier noch einige Rat schläge geben, deren Nichtbeachtung immerhin viel Schaden anrichten kann. Der Beobachter kann stets wieder die Erfahrung machen, dass fortwährend grosse Fehler in der Behandlung der Treibzwiebeln gemacht werden, die bei einiger Aufmerksamkeit unbedingt vermieden werden könnten. Dass beim Legen die Zwiebeln,, besonders die Hyazinthen, trocken sein müssen, ist eine elementare Forderung; kommen die Sendungen feucht oder durch die feste Packung angewärmt an, so sind sie ganz besonders sorgfältig zu trocknen, am besten flach ausgebreitet auf luftigen Hausböden. Das Trocknen ist aber auch sehr gut in leeren Gewächshäusern zu bewerkstelligen; bei sonnigem Wetter und reich lichem Lüften lässt sich der Feuchtigkeitsgehalt der Luft dann so weit verringern, dass mit gutem Erfolg getrocknet werden kann. Die Einschläge sind, besonders in feuchten Böden, nicht zu tief anzulegen, eine 20 cm starke Decke kann als normal bezeichnet werden. Bei eintretendem Frost wird Deckung gegeben, am besten aus trockenem Laube. Frischer Dung kann nur mit der allergrössten Vorsicht verwendet werden, am besten ist' es aber, man vermeidet die Benutzung, denn wird die Schicht zu stark, so erwärmt sich der Dung und veranlasst so die Zwiebeln zum frühzeitigen Wachstum durch Wärmeeinwirkung nur von oben. Ausfaulen, Abstossen der Knospen und Aufblühen der Hyazinthenblumen von der Spitze nach unten sind vielfach die Folgen; obwohl, wie bemerkt werden soll, auch andere Faktoren hier die Ursache sein können. Am törichtesten handeln diejenigen, welche einen eingefrorenen Einschlag durch warmen Dung mit Gewalt auftauen wollen, oder die absichtlich eine starke Dungschicht aufbringen, um ein „Antreiben" der Hyazinthen zögerte, gelitten, während das trockene Wetter des Sommers die Schädlinge begünstigte. Die folgende Regenperiode hat auf den Birnen die Entwicklung von Pilzen und auf den Aepfeln Flecke hervorgerufen. Man fürchtet vielfach, dass die Früchte überhaupt nicht ausreifen. Die Bekämpfung der Schädlinge liess zu wünschen übrig. Die Stachelbeeren, mit Ausnahme der Bergstachelbeere, litten vielfach an Mehltau. — Die Anlage eines Musterobstgartens bei Bernburg ist endgültig beschlossen. Der Staat hat hierzu 32 Morgen Land unentgeltlich zur Verfügung gestellt und wird die Gebäude, sowie die ersten Einrichtungskosten bis zur Höhe von 30 000 Mk. übernehmen, ebenso zur Unterhaltung jährlich 1000 Mk. für die Dauer von 15 Jahren beisteuern. Von Seiten der Stadt Bernburg wurde zur Einrichtung der Anlage gleichfalls ein einmaliger Betrag von 18000 Mk zugesichert. — Ueber die Einteilung des preussischen Weinbaugebietes ist nunmehr durch eine ministerielle Verfügung vom 27. September nachfolgendes bekannt geworden: 1. das süd westliche Weinbaugebiet, umfassend s) die Kreise Gelnhausen und Hanau des Regierungs bezirks Kassel, b) die Kreise Frankfurt Stadt und Land, St. Goarshausen, Höchst, Limburg, Oberlahnkreis, Obertaunus, Rheingau, Unter lahnkreis und Wiesbaden Stadt und Land des Regierungsbezirks Wiesbaden, c) die Kreise Adenau, Ahrweiler, St. Goar, Koblenz Stadt und Land, Kochern, Kreuznach, Mayen, Meisen heim, Neuwied, Simmern und Zell des Re gierungsbezirks Koblenz, d) die Kreise Bonn Stadt und Land, Rheinbach und Siegkreis des Regierungsbezirks Köln, e) die Kreise Bern kastel, Bitburg, Merzig, Saarbrücken, Saarburg, Saarlouis, Trier Stadt und Land, St. Wedel und Wittlich des Regierungsbezirks Trier, f) der Kreis Düren des Regierungsbezirks Aachen; — in der Erde zu veranlassen! Der Einschlag ist stets vor zu grosser Nässe zu schützen, Stau oder Schmelzwasser ist sofort abzuleiten. Wenig Gewicht wird meistens auf die Ein topferde gelegt, es ist dies ja bei Hyazinthen auch weniger nötig; es weiss wohl ein jeder Gärtner, dass man dazu keine Mistbeeterde, sondern sandige Landerde nimmt. Namentlich für Südländer-Zwiebeln soll sie recht steril sein. Anders ist es bei Tulpen, es dürfte nicht allgemein bekannt sein, dass diese die am schönsten ausgebildeten Blumen in einer Mischung guter, verrotteter Mistbeeterde und sandiger Landerde zu gleichen Teilen hervor bringen. Tulpen sind auch nicht undankbar gegen künstlichen Dünger, die Blumen nehmen dann oft eine erstaunliche Grösse an. Ein Rezept möchte ich hier nicht geben, es ist eine solche Düngung immerhin eine riskante Sache und können da nur eingehende eigene Versuche zum Ziel führen. Eine weitere Frage ist, ob Zwiebeltöpfe anzugiessen sind. Es ist dies nicht so all gemein mit Ja oder Nein zu beantworten. Im allgemeinen mag gelten: Tulpen und andere Kleinzwiebeln giesse man immer an, denn sie haben ein viel grösseres Feuchtigkeitsbedürfais — besonders auch beim Treiben — als die Hyazinthen. Diese giesse man an, wenn die Eintopferde oder auch die Deckerde sehr trocken ist. Wenn oben gesagt wurde, dass grosse Nässe im Einschlag schädlich sei, so gilt ganz dasselbe noch mehr von allzugrosser Trocken heit. Im vergangenen Jahre hatten wir eine aussergewöhnliche Herbstdürre, die Folge war, dass Zwiebeln, die trocken in den Einschlag gekommen waren, schliesslich in der staubdürren Erde keine Wurzeln machen wollten, daher die vielen Klagen über die dürftige Durchwurzlung der Hyazinthentöpfe und die daraus entspringende geringe Treibwilligkeit. In solchen Fällen muss man recht aufpassen und den Einschlag durch dringend bewässern; eine Arbeit, die sich in diesem Jahre wohl ein jeder der geschätzten Leser sparen kann. D. Handels nachrichten, Wochenberichte, Zur allgemeinen Geschäftslage. Der Quartalswechsel hat zum Teil recht gute Umsätze herbeigeführt, andererseits aber auch den in ihn gesetzten Erwartungen nicht ganz entsprochen. Allgemein wird die Ansicht vertreten, dass das Ge schäft seitdem wiederum abgeflaut ist und es sind wenig Aussichten auf Besserung vorhanden. Feinere Blütenpflanzen fanden in den meisten Fällen viel Beachtung, zumal vollblühende Cyclamen und Chry santhemum recht gut gingen, auch Nelken und Eriken; leider ist die Färbung der letzteren kaum vollkom men. Bei Lorraine-Begonien macht sich in diesem Jahre insofern ein ungünstiger Umstand geltend, als die Blüten leicht abfallen. Reichblühende Primula obconica fehlten und der Verkauf anderer Markt pflanzen, zumal Fuchsien und Pelargonien ging be deutend zurück. Während des Quartalswechsels wurden Farne, Araukarien und Palmen, zumal Phoe nix, mehr abgesetzt. Die Binderei erzielte einen guten Abschluss, da Jubiläen, Geschäftseröffnungen und Umzüge lohnende Aufträge selbst für bessere Arrangements herbeiführten. Die Trauerbinderei wird verschieden beurteilt, doch ist anzunehmen, dass bei dem billigen Material auch für einfachere Kränze ein guter Verdienst bleibt. Von Schnitt blumen hatten Dahlien und Nelken sehr von den stürmischen und regnerischen Tagen gelitten; sie er zielten dennoch, ebenso wieVeilchen, Antirrhinum und Astern, mässige Preise. Von Chrysanthemum standen 2. das mittlere (sächsisch-thüringische) Weinbaugebiet, umfassend die Kreise a) Erfurt Stadt und Land, Langensalza und Weissensee des Regierungsbezirks Erfurt und b) Eckarts berga, Naumburg, Querfurt, Schweinitz und Weissenfels Stadt und Land des Regierungs bezirks Merseburg; — 3. das östliche Wein baugebiet, umfassend die Kreise a) Bomst des Regierungsbezirks Posen, b) Freystadt, Grünberg und Sagan des Regierungsbezirks Liegnitz, c) Kalau, Krossen und Züllichau- Schwiebus des Regierungsbezirks Frankfurt. — Stückgüter auf Bürgersteigen. Eine für alle Geschäftsleute wichtige Entscheidung wurde vom Kammergericht in Berlin gefällt. Ein Geschäftsinhaber in Frankfurt-Oder hatte mittags auf dem breiten Bürgersteige vor seinem Hause 12 grosse Kisten und Körbe abgeladen, dort ausgepackt und erst nach einigen Stunden nach und nach entfernt. Infolgedessen wurde er auf Grund des § 366 des Strafgesetzbuchs bestraft, wo es heisst: „Mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird bestraft, wer auf öffentlichen Wegen, Strassen, Plätzen oder Wasserstrassen Gegenstände, durch welche der freie Verkehr gehindert wird, auf stellt, hinlegt oder liegen lässt“. Das Kammer gericht bestätigte die Bestrafung und führte dabei aus: „Zur Anwendbarkeit von § 366 ist der Nachweis, dass tatsächlich einer be stimmten Person die Benutzung der Strasse unmöglich gemacht oder erschwert worden ist, dass in Wirklichkeit der Verkehr an jener Stelle gestockt hat, nicht erforderlich. Es genügt vielmehr, dass der „freie Verkehr“ als solcher gehindert, die Möglichkeit des Verkehrs aufgehoben oder ungebührlich beschränkt worden ist. Der Umstand, dass der Angeklagte keine geeigneten Räumlichkeiten hatte, in die er die Kisten zum Auspacken schaffen konnte, vermag ihn nicht zu entschuldigen“. Auch im gärt- Monaco bei weitem im Vordergrund und verkauften sich ebenso wie Rosen und Gladiolen besser. Das warme Wetter wurde häufig durch Stürme und Regengüsse, zum Teil auch durch Gewitter, unter brochen. Berlin, den 7. Oktober. Das Geschäft liess, mit Ausnahme der Binderei, sehr zu wünschen übrig, so dass für die nächste Zeit wenig Aussichten auf Besserung vorhanden sind. Von feineren Blüten pflanzen traten Cyclamen und Chrysanthemum bei weitem hervor; dagegen haben die letzteren ausser ordentlich von den Niederschlägen gelitten, so dass erstklassige grossblumige Schnittware gesucht und gut bezahlt wurde. Im übrigen war das Angebot nicht sehr umfangreich; Primula obconica stehen im Preise höher als im Vorjahre; es sind viel Fehl resultate zu verzeichnen. Befriedigend bat das Blatt pflanzengeschäft abgeschlossen. Die Festbinderei hatte teilweise recht gut zn tun; Bevorzugung fanden von losen Blumen besonders Nelken und Rosen; dasselbe gilt von der Trauerbinderei. Man sah sehr viel Chrysanthemum Monaco, während Dahlien und Nelken unter dem anhaltenden Regen sehr gelitten hatten. Hamburg, den 7. Oktober. Die Umsätze haben die Höhe der Vorwoche nicht überschritten. Feinere Blütenpflanzen gingen teilweise besser als sonst und konnten ebenso wie Fuchsien, Primula obconica und dergleichen zu normalen Preisen abgesetzt werden. Sehr befriedigend abgeschlossen hatte die Fest binderei, der am Schluss der Woche zahlreiche Bestellungen zugingen. Ausserdem fanden lose Blumen, zumal Rosen und Nelken viel Beachtung. Im Angebot fehlte es nicht an in dieser Herbstsaison blühenden Sachen, denn das warme, durch leichten Regen unterbrochene Wetter wirkte günstig auf die Kulturen ein. Bei den niedrigen Preisen liess sich auch für kleinere Kränze, die zahlreich gefragt wurden, ein guter Verdienst erzielen. Dresden, den 7. Oktober. Die guten Anzeichen der Vorwoche sind noch von Dauer, besonders bessere Blütenpflanzen, wie Eriken, Cyclamen er freuten sich allgemeiner Beliebtheit; Lorraine-Bego nien fehlten grösstenteils noch. Die Nachfrage nach blühenden Marktpflanzen hat bei mittleren Preisen etwas nachgelassen. Farne und diverse Palmen, unter anderen Phoenix, fanden mehr Beachtung. Ausserdem hatte die Trauerbinderei lohnende Be stellungen auszuführen, während für Festanlässe meist lose Blumen, zumal langstielige Rosen, in Betracht kamen. Das wechselreiche Wetter wirkte nicht un günstig auf die Kulturen ein. Leipzig, den 6. Oktober. Nach dem Quartal wechsel, zu dem eine rege Nachfrage nach Chry santhemum und Nelken vorlag, trat wieder die ge wohnte Ruhe ein. Die Beliebtheit der Lorraine- Begonien hat sehr nachgelassen und auch Eriken liessen in der Färbung zu wünschen übrig. Die Um züge wirkten auf den Umsatz besonders von Arau karien, Farnen und Palmen günstig ein und brachten auch für die Festbinderei lohnende Aufträge; weniger kam hierbei die Trauerbinderei in Frage. Für Schnitt blumen liessen sich infolge des reichen Angebotes, welches das wechselnde Wetter kaum beeinträchtigte, nur gedrückte Preise erzielen. Frankfurt-Main, den 7. Oktober. Die An sichten für den Geschäftsgang sind ziemlich geteilt. In den meisten Fällen liessen sich bessere Blüten pflanzen, darunter Eriken, Cyclamen und Chrysanthe mum gut absetzen. Die Blüte der Primula obconica liess etwas zu wünschen übrig. Blattpflanzen kamen nur zum Umzug in Betracht, im Gegensatz zur Fest binderei gingen lohnende Aufträge für Kränze ein. Zur Verwendung gelangten hauptsächlich Chrysan themum und Rosen zu hohen Preisen. Die regnerische Witterung hatte ausserdem die Eingänge sehr ver ringert. Gebrauchsmuster. Zeyssolff, P. Münster i. E., unter 45f 389 237. Auswechselbare Vorrichtung für Rasensprenger zum Bewässern von quadratischen Flächen. Rubruck, Gerhard, Fabrik für Gewächshausbau und Zentralheizungsanlagen, Cöln-Ehrenfeld, unter 45f 389239. Frühbeetkasten mit über- bezw. unter einanderschiebbaren Fenstern. Pickhardt & Gerlach, Werdohl, unter 45f 389311. Blumentopfuntersatz. Schachne, Albert, Nürnberg, Enderstrasse 1 unter 54 b 390101. Tüte zum Auf bewahren und Reinigen von Obst aus wasserundurchlässigem, mit Durchbrechungen versehenen Stoff. nerischen Verkehr ist das Auspacken und Transportieren grosser Pflanzensendungen usw. nicht immer sofort bewerkstelligt. Die Ent scheidung des Kammergerichts nimmt auf den Geschäftsverkehr überhaupt keine Rücksicht. Doch wird sich in besonderen Fällen sicher ein ortspolizeiliche Erlaubnis erwirken lassen. — Versuche zu einer erfolgreichen Kultur von Epiphyten im Freien sind in La Mortola gemacht worden. Sehr günstig wird über die Entwicklung der Tillandsia-Arten geurteilt. Diese zierlichen Bromeliaceen bilden in ihrer Heimat, zumal T. usneoides in Mexiko, dichte lange Büsche, welche wie silbrig über hauchte Bärte von den Aesten hängen. Sämt liche Arten entwickelten sich an leicht sonnigen Stellen recht gut und blühten häufig; dasselbe gilt von Billbergia, die besonders auf Palmen gut fortkam. Von Kakteen hat sich die Kultur von Rhipsalis, von der etwa 30 Arten versucht wurden, erfolgreich erwiesen, zumal R. virgata ist bei einer geringen Bewässerung sehr gut gediehen. In beschränkterer Zahl konnten auch gewisse Orchideen einem ähnlichen Versuch unterworfen werden. Bulben von Oncidium bifolium bildeten auf den Stämmen von Ficus macrophylla ohne Zuhilfenahme von Moos lange Wurzeln und blühen alljährlich im Juli. Aller dings kann es sich bei diesen Versuchen nur um kräftige, nicht durch lange Kultur unter Glas geschwächte Exemplare handeln. Auch Cattleya citrina und Sophronitis violacea haben sich gut entwickelt, so dass man den Versuch auch auf andere Arten ausdehnen wird, An kälteren Wintertagen genügt vorübergehend der Schutz einer Hülle von Papier. Auch in Deutsch land beschäftigt man sich mit Versuchen zur Akklimatisation epiphytischer Orchideen, aller dings sind solche Versuche nur in günstigen Jahren und nur in sehr warmen geschützten Lagen möglich.
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