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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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geber eine ungesetzliche oder strafbare Hand lung anordnet, so ist der Angestellte zur Ab lehnung berechtigt und verpflichtet. Tut er dies nicht, so kann er auch die Verantwortung für die Vornahme dieser gesetzwidrigen Hand lung nicht von sich ablehnen. Der Befehl des Arbeitgebers deckt den Arbeitnehmer nicht gegen die zivil- und strafrechtlichen Folgen seines Handelns und Unterlassens. — Ueber die Klausel „Lieferung bald möglichst“ hat das Oberlandesgericht Ham burg eine interessante Entscheidung erlassen. Ein Lieferant hatte versprochen „baldmöglichst“ zu liefern und lieferte, obwohl ihm auch eine Nachfrist inzwischen gesetzt war, erst nach 5 Monaten. Er wurde wegen Schadenersatz in Anspruch genommen, wandte aber ein, die Klausel „Lieferung baldmöglichst" bedeute, dass er zu liefern habe, sobald als es ihm eben möglich sei. Das Oberlandesgericht war jedoch anderer Meinung. Es entschied dahin, dass die Klausel dahin auszulegen sei, dass der Lieferant zu liefern habe, sobald als es einem Verkäufer nach den in Betracht kommenden Handelsverhältnissen möglich sei. So ist die Vereinbarung mit Rücksicht auf die Verkehrs sitte zu verstehen, denn wollte man der Klausel den andern Sinn beilegen, so würde der Käufer vollständig der Willkür des Lieferanten preis gegeben sein und es ist nicht anzunehmen, dass dieser sich einer solchen Bedingung würde haben unterwerfen wollen. — Das Wiederheranziehen „mitverkauf ter“ Kunden. Eine Frau K. hatte von einer Frau M. ein Blumengeschäft mit Laden käuf lich erworben, wobei unter anderm vereinbart worden war, dass die Kundschaft „mitverkauft“ sei. Da die Verkäuferin später sich ein neues Geschäft einrichtete, ging sie auch an die alten Kunden heran und suchte sich dieselben durch Avise und Besuche wieder zuzuführen. Es wurde nun von der Käuferin eine Klage auf Unterlassung dieser Handlungsweise bei Strafe erhoben und alle Instanzen haben die Verkäuferin auch verurteilt und hervorgehoben, dass deren Gebahren einen unlauteren Wett bewerb darstellt. Das Reichsgericht hat in seinem Urteil am 9. Juli 1909 ausgeführt, dass die Kundschaft, wenn man sie auch nicht zwingen könne, in dem Geschäft ständig den Bedarf zu decken, doch einen wirtschaftlichen Vermögenswert bedeute, wenn man berück sichtige, dass für gewöhnlich die Kunden eines Geschäfts ohne besondere Veranlassung ihre Bezugsquellen nicht wechselten, dass ein fester Kundenkreis also eine bestimmte dauernde Ein nahme aus dem Geschäft im allgemeinen sichere. Der „Verkauf der Kundschaft“ müsse demnach die rechtliche Bedeutung haben, dass der Ver käufer zum mindesten den bisherigen Kunden des Geschäfts keine besondere Veranlassung geben dürfe, von ihrer Gewohnheit abzugehen. — Wiederum die Zuständigkeit des Gewerbegerichtes. Ein Landschaftsgärtner in Hannover strengte gegen seinen Prinzipal, der gleichzeitig Inhaber einer Handelsgärtnerei ist, Klage wegen Lohnentschädigung an. Der Beklagte verweigerte die Zuständigkeit des Ge- werbegerichles, indem er ausführte, dass sein Betrieb zur Landwirtschaft gehöre und der auch in der Topfpflanzenkultur beschäftigte Kläger nicht als gewerblicher Arbeiter anzusehen sei. Das Gewerbegericht erkannte diesen Einwand an und wies den Kläger zurück, indem es sich als unzuständig erklärte. Neben der erwähnten Gruppe fanden sich ver schiedene Neuheiten von Nicola Welter-Trier- Pallien, die leider sehr gelitten hatten: S. 5065, hellgelb, und S. 5040, dunkelrot, beide von Kaiserin Augusta Viktoria stammend, die letztere eine Kreuzung mit Van Houtte, die Neuheit ist S. M. dem Kaiser gewidmet. S. 5060 stellt eine Kreuzung von Frau Lilia Rautenstrauch und Sunset dar, beides recht bewährte Sorten; die leicht gebaute Blüte .ist gelb mit rosa Grund. Carl Schmid-Köstritz zeigte ebenfalls unter anderen Sorten eine Neuheit: Frau Carl Schmid, Sämling von Mad. Caroline Testout, mit grossen, kompakten Blumen von zartweisser Färbung und leicht zurückgebogenen Fetalen und lachsrosa bis rahmgelben Grund, die sich ausserdem durch lange, kräftige Stiele auszeichnete. Sie ist widerstandsfähig. Mit einer kleinen dekorativen Gruppe, in der neben diversen Gehölzen auch kräftige Hochstämme von Rosen Hermosa und Mosella Verwendung fanden, war Math. Tantau- Uetersen erschienen. Die Rosen, welche während ihrer Vegetation, einige Tage vor der Ausstellung, von ihrem Standorte genommen waren, hielten sich trotz der herrschenden warmen Witterung ausgezeichnet, obwohl nur ihre Stämme mit Moos umhüllt waren. Ein Gegenstück zu der ebengenannten Gruppe brachte noch C. Voigt-Uetersen, der neben den winterharten Rhododendron arboreum und Glycine chinensis Hochstammrosen von Killamey, auf R. rugosa veredelt, sowie Frau Carl Druschki, Richmond und andere zeigte. Die gärtnerische Industrie war durch die Firmen Kunde & Sohn-Dresden, Werkzeuge, Joh. Barttels mann-Hamburg, allerhand Be darfsartikel, F. Sch acht-Braunschweig, Spritzen, Karbolineum usw. und die Agricultur-Ab- teilung der Schwefelproduzenten von Hamburg mit Geräten und Materialien zur — Haftet der Geschäftsnachfolger für die rückständigen Krankenkassenbeiträge des früheren Geschäftsinhabers? Nach § 25 des Handelsgesetzbuches haftet derjenige, welcher ein unter Lebenden erworbenes Handels geschäft unter der bisherigen Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes fortführt, für alle im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbind lichkeiten des früheren Inhabers. Dazu ge hören nach einer neueren Entscheidung des Amtsgerichts Königsberg vom 5. Mai 1909 auch die rückständig gelassenen Krankenkassen- und Invalidenkassenbeiträge. Vereine und Versammlungen. Der „Provinzial-Verband der Handels gärtner Deutschlands für Ostpreussen“ er sucht durch seinen Vorsitzenden um Berichtigung, dahin, dass die Pflanzenbörse in Königsberg, Ostpreussen, nicht vom „Verein selbstständiger Gärtner Ostpreussens“, sondern vom ersteren eingerichtet worden ist und sämtliche Arbeiten durch den Vorstand ausgeführt worden sind. Auch die im nächsten Frühjahre stattfindende Börse wird wiederum von Seiten des Verbandes vorbereitet. — Die Vereinigung deutscher Mai- blumenzüchter und Exporteure hielt ihre Herbstversammlung in Wittenberg-Elbe ab. Es nahmen viele auswärtige Mitglieder daran teil. Die Erledigung des ersten Punktes der Tagesordnung: wie in diesem Jahre die Aus sichten der Ernten in Bezug auf Qualität und Quantität zu beurteilen sind, wurde dahin be antwortet, dass infolge der ungünstigen Witte rung jedenfalls im Durchschnitt eine Mittelernte zu erwarten ist. Im Vorstand traten ver schiedene Aenderungen ein, indem Georg Marquardt-Zossen zum ersten Vorsitzenden, C. Böhme-Wittenberg zum zweiten Vorsitzen den, Max Walter-Wittenberg zum ersten, Petersen von der Firma J. C. Schmidt-Erfurt zum zweiten Schriftführer ernannt wurden. Weiterhin fand über die Anzucht der Maiblumen aus Samen eine Aussprache statt, wobei gehofft wird, dass es auch gelingt, farbige, besonders zarte Nuancierungen mit der Zeit zu erzielen. Bei einer weiteren Frage, wie die bekannte Maiblume Fortin entstanden ist und welchen Wert sie für die Kulturen im allgemeinen hat, ist hervorzuheben, dass die Ansichten dahin gingen, dass die Sorte sehr alt sein dürfte, einen feineren Geruch als unsere Garten-Mai blume besitzt und doch mässig warm getrieben werden sollte, dann aber sehr zeitig im Flor gebraucht werden kann. Die Aussichten für den Export von Maiblumen werden als günstig beurteilt, denn es sind schon zahlreiche An fragen aus Amerika und England eingetroffen. Ausstellungen. — Die internationale Herbstausstellung in Paris soll, wie das soeben erschienene Programm besagt, am 5. November auf die Dauer von 9 Tagen eröffnet werden und wie früher in den Anlagen von Cours-la-Reine, welche allerdings nun der schönen und für solche Zwecke wohlgeeigneten Glashallen beraubt sind, stattfinden. Das Programm des Vor jahres, welches in Anbetracht der Jubiläums- Chrysanthemum-Ausstellung eine Erweiterung erfahren hatte, ist kaum verändert worden, doch will man neuerdings mehr Wert auf die Dekoration einzelner Gruppen legen und Schädlingsbekämpfung vertreten. Gleichzeitig lagen von der Firma Trowitzsch & Sohn, Frankfurt-Oder Bücher und Fachliteratur zur Ansicht aus. Im grossen und ganzen darf die soeben beendete Rosen-Ausstellung in Uetersen als recht gelungen bezeichnet werden; wenn ihr auch nur der Rahmen einer begrenzten Ver anstaltung beschieden war, so muss doch betont werden, dass der Verein, den ihm zur Ver fügung stehenden Mitteln gemäss, von vorn herein nur eine Schau in kleinerem Umfange anstrebte, und hierbei seine Aufgabe sehr gut gelöst hat; das um so mehr, als er von Seiten des „Vereins deutscher Rosenfreunde“ nur auf eine mässige Unterstützung rechnen durfte. Ein grosser Katalog machte sich durch die übersichtliche Anordnung, sowie die fast aus nahmslos klare, deutliche Etikettierung der Sorten, woran sich mancher Handelsgärtner ein Beispiel nehmen sollte, überflüssig. Um aber sowohl Fachleuten wie Interessenten eine leichte Orientierung zu ermöglichen, hatte der Vereinein einfachen Programm zusammen gestellt, in dem neben einem kurz gefassten Abriss über die Geschichte und die Entwicklung der Uetersener Rosenkulturen, jede Firma mit ihren besonderen Kulturen aufgezählt war; ein beigegebener Plan ermöglichte ferner die leichte Orientierung in den Gärtnereien der Umgebung. Kultur. — Saxifraga Burseriana „Gloria“ ist die grossblumigste der vielen schönen Varietäten dieser Art und kommt wie „The Gardeners Chronicle" berichtet, aus den östlichen Alpen. Bisher wurde die Form S. Burseriana major in der Hauptsache zur Felsenbekleidung ver wendet und zeichnete sich durch ihre schönen weissen Blumen im Februar aus. Die neuere Art baut sich vielmehr höher auf. S. Burse- gut arrangierte Abteilungen, ebenso wie die Pflanzen selbst auszeichnen. Ausserdem bringt man den Erzeugnissen der Arbeitergärten ein besonderes Interesse entgegen. Einigen Wünschen Rechnung tragend, hat man ausserdem be schlossen, Händler von der Auszeichnung der Ehrenpreise auszuschliessen, welche man nun mehr nur noch Selbstzüchtern zuweisen wird. Im Vordergrund wird, der Zeit entsprechend, das Chrysanthemum stehen, daneben sind noch besondere Abteilungen für Herbstpflanzen in Töpfen, Orchideen, ferner Bindekunst, Obst und Gemüse, sowie Obst- und Ziergehölze vor gesehen. Anfragen werden vor dem 21. Oktober vom Präsidenten des Vereins, Paris 84 rue de Greneile beantwortet. — Die Herbstrosenschau der National Rose Society in London fand am 16. Sept, statt und war entgegen allen Erwartungen reich beschickt, zumal die Einsendungen irischer Spezialzüchter wie Hugh Dickson, Belfast traten weit in den Vordergrund. Gegenüber den Vorjahren sind die Teerosen bedeutend zurückgetreten und die Beliebtheit der Hybriden steigt in gleichem Mässe. Von neuen Rosen fiel Miss Cynthia Forde mit einer tief rosa Farbe und hellerer Unterseite der Blätter am meisten auf. Die grosse wohlgeformte Blüte findet sich während der Blütezeit an jedem Triebe, wo sie lange aushält. Nach Aussage des Züchters Hugh Dickson hat sich diese Sorte als mehltaufrei und treibfähig erwiesen. Nicht minder Beachtung verdienten Claudius, eine der vorigen ähnliche, aber dunklere Blüte mit grossen Fetalen und sehr wohlriechend. Eine Auszeichnung erhielt ferner auch Mrs. Edward J. Holland, eine zartrosa, leicht lachs farbene Rose von kräftigem Wuchs. Der Geschäftsgang in der Baumschulenbranche. Herbst 1908 und Frühjahr 1909, VI 14. Schlesien. Die Ansichten über den Geschäftsgang wider sprechen sich. Das Herbstgeschäft wurde durch die frühen und strengen Fröste sehr bald beeinträchtigt und bewegte sich dann im November nur in be scheidenen Grenzen. Die Hoffnungen, welche auf ein zeitiges Frühjahrsgeschäft gesetzt wurden, er wiesen sich als recht trügerische. Die Pflanzungen konnten erst Anfang April begonnen werden und der Verbrauch erreichte dann niemals die erwartete Höhe. Von Vorteil für den Frühjahrsumsatz war, dass die Vegetation sehr spät eintrat und bis Ende Mai Pflanzungen ausgeführt werden konnten. Die übermässig grosse Anzucht von Obstbäumen hatte ausserdem einen höchst nachteiligen Preissturz zur Folge. Andererseits haben sich die Mindestpreise gut eingebürgert und lassen sich bei einigermassen redlichem Willen auch durchführen. Die Land schaftsgärtnerei hatte zwar teilweise sehr stark zu tun, da sich die Frühjahrsarbeiten zusammendrängten, in anderer Beziehung fehlte es an grossen Anlagen, immerhin mussten viel Ersatzpflanzungen vorgenommen werden, da der letzte Winter gewaltig aufgeräumt hat. Auch die Fröste haben weniger Obstbäumen, dagegen sehr den Ziersträuchern geschadet, z. B. sind Thuya occidentalis fast gänzlich erfroren. Die Trockenheit hat auch sehr geschadet, denn nur diejenigen Pflan zungen, welche reichlich bewässert werden konnten, weisen keine Verluste auf. Obstbäume und Sträucher. Aepfel, Hochstämme, Bestand ausserordentlich gross; Bedarf sehr zurückgegangen; nur erste Qualität verkäuflich; von zwei Seiten gegenteiliges, d. h. günstiger Umsatz angegeben. Formbäume weniger gut gegangen; mehr Buschbäume verlangt; teilweise Bestand gering, dann bessere Preise. riana blüht im März und hat viel kleinere Blüten und Blattrosetten. Eine Varietät davon, macrantha, deren Blattrosetten noch kleiner sind, blüht am spätesten, erst im April. Die Blüten dieser Varietät leiden häufig durch Regenstürme und Witterungsungunst im zeitigen Frühjahr, weshalb es sich empfiehlt, sie wäh rend der Blüte mit Glas zu decken. Im lehmigen Kompost kultiviert und mit guter Scherbenunterlage versehen, gedeihen diese Pflanzen im kalten Kasten sehr gut. Neuheiten, — Ueber einige neuere Delphinium wird in „Revue Horticole" berichtet. Die in dem Artikel genannten Sorten sind durchweg neueren Datums und haben alle Eigenschaften, die man von einer guten Schnittstaude verlangen kann, kräftigen Wuchs, schöne Belaubung, eine grosse und schönausgebildete Blüte bei hinlänglicher Blütezeit, so dass sich ihre Anschaffung durch weg empfiehlt. Von den erwähnten Sorten ist zunächst Albion, eine halbgefüllte grossblütige Sorte, welche bei der Entfaltung blau ist, dann rahmweiss wird. Diese Varietät stellt heute die beste in dieser Farbe dar und erreicht eine Höhe von 1,80 m, ist also eine der höchsten Delphinium. Nahezu ebenso hoch wirdBelladonna grandiflorum, eine äusserst kräftig wachsende Varietät mit sehr grosser himmelblauer Blüte. Sie ist um so wertvoller, als sie eine remon- tierende Pflanze ist. Francis Fox besitzt grosse Blumen von einem schönen dunkelblauen Kolorit und wird 1,50 m hoch. Eine der vorstehenden ähnliche Art, mit grossen gefüllten und noch dunkleren Blüten ist Grandiflorum flore pleno. Flying Fox ist eine Neuheit mit himmelblauen Blumen, welche der von W. Pf itz er-Stuttgart in Handel gebrachten Kaiserin Auguste Viktoria, eine gefüllte, leuchtend himmelblau blühende Art, entfernt gleicht. Eine weitere Varietät Birnen, Hochstämme Bedarf verhältnismässig noch geringer als Aepfel; selbst gute hier beliebte Sorten schwer verkäuflich; Wirtschaftssorten noch weniger gefragt; Vorräte dicht abzusetzen; Form bäume zum Teil gute Preise, zum Teil nicht unter zubringen. Sauerkirschen, Hochstämme, weniger ange pflanzt; nach auswärts viel verlangt, daher gute Preise; Schattenmorellen Nachfrage mässig; gegen frühere Jahre nachgelassen. Süsskirschen, Hochstämme, nur in einzelnen Gegenden besser abzusetzen; Bedarf gleichfalls zu rückgegangen: Vorräte genügen vollständig. Aprikosen, geringe Anzucht; fast gar nicht verlangt. Pfirsiche, in guter Qualität im Herbst abge setzt; im Frühjahr Angebot sehr knapp; viel Frost schäden; Preise hoch. Zwetschen, Vorräte meist klein; vollständig zu guten Preisen geräumt. Pflaumenarten, andere, weniger begehrt, trotz mancher Verluste im letzten Winter. Walnüsse, Anpflanzungen mässig; Nachfrage befriedigte. Haselnüsse, selten in grossen Mengen bezogen. Stachelbeeren, Hochstämme, Vorräte bei regem Geschäftsgang zeitig geräumt; die besseren Preise der letzten Jahre liessen sich einhalten; Sträucher zum Herbst mehr verlangt; im Frühjahr fehlte starke Ware; gute Preise. Johannisbeeren, Hochstämme, Bedarf gegen früher zurückgegangen; Nachfrage zum Teil recht mässig; Sträucher sehr gut abgesetzt; besonders rote Sorten; Preise angemessen. Himbeeren, teils weniger Bedarf; teils sehr grosse Nachfrage bei hohen Preisen. Erdbeeren, Vorräte knapp; viel ausgewintert; recht gute Preise. Alleebäume und -Sträucher. Linden, Angebot sehr gross; Preise niedrig; Bedarf gering; überall Ueberproduktion. Platanen, weniger herangezogen, nicht winter hart; geringe Vorräte blieben stehen. Ahorn, Nachfrage bedeutend zurückgegangen; werden wenig gepflanzt, selbst zu billigen Preisen kaum abzusetzen. Rüstern, weniger herangezogen; nur ganz starke Qualität verkäuflich; im allgemeinen Absatz schwach. Kugelulmen, gut abgesetzt. Kugelakazien, nicht so gut verkäuflich als andere Jahre; Preise zurückgegangen; jüngere Ware blieb stehen. Eichen, amerikanische Roteichen in starker Qualität abzusetzen; leidlich bezahlt; deutsche Eichen weniger. Birken, gehen gar nicht mehr; selbst zu billigen Preisen zurückgeblieben; nur von einer Seite guter Absatz angegeben. Pappeln, Geschäft vollständig still; so gut wie nicht verkauft. Eschen, Absatz trotz enormer Vorräte ganz mässig, werden weniger gepflanzt. Ebereschen, Nachfrage mässig; nur vereinzelt Vorräte verkauft. Rotdorn, starke Ware gute Preise; Absatz befriedigte; auch nach auswärts gefragt. Kastanien, starke Bäume zum Teil sehr gesucht und gut bezahlt; schwächere Ware kaum verkäuflich, rotblühende Absatz hoch, Preise normal. Zierbäume und Sträucher. Das Geschäft wird im allgemeinen sehr ver schieden beurteilt, auch hier sind Lokaleinflüsse meist massgebend, gute Ware erzielte noch einen leidlichen Preis, doch sind schwächere Bäume und Sträucher kaum abzusetzen. Für den kommenden Herbst und nächstes Frühjahr hängt alles von den Witterungsverhältnissen ab. Zierbäume für Anlagen, leidlich abgesetzt und besser bezahlt; Bedarf durchschnittlich etwas höher als im vorangegangenen Jahre. Hänge- oder Trauerbäume, weniger verkauft; Absatz bedeutend zurückgegangen; trotz billiger Preise Bestände kaum loszuwerden. Veredelte Ziersträucher, zum Teil recht gut gegangen; besonders buntblättrige, feinere Arten. Ziersträucher, gewöhnliche, Absatz zum Teil gut; bei gedrückten Preisen Vorräte übergross. Immergrüne Gehölze, äusser Buxus weniger verlangt; kein besonderer Artikel. Schlinggehölze, Bedarf nicht sehr gross; wilder Wein sehr gefragt; hohe Preise. mit halbgefüllten, sehr grossen Blüten, welche ein dunkelblaues oder violettweisses Zentrum haben, ist King of Delphinium. Die leicht aus gebildete Blüte stammt von Lize und bringt schöne, hellblaue, einfache und grosse Blüten hervor. Sehr reichblütig ist ferner Monsieur J. S. Brounton, welche der Art Belladonna entfernt gleicht, mit schönen himmelblauen Blüten. Als remontierende Art heben wir ferner Mrs. Thomson, ebenfalls mit hellblauen Blüten und schön verzweigt, hervor. Die sehr grossen rotvioletten Blüten von Paratonnerre unter scheiden sich von der Mehrzahl der anderen durch einen weissen Flor und die leuchtend blau geränderte Blumenkrone. Eine der schön sten Delphinium, welche zugleich eine Ver besserung von D. Belladonna darstellt, ist Persimmon, deren verzweigte Blütenstiele in einer langen Traube von grossen, wohlausge bildeten einfachen Blüten besetzt sind, deren schönes Hellblau in der Mitte von einem weissen Auge unterbrochen wird. Diese Varietäten zeichnen sich als dankbare Blüher ganz be sonders aus. — Drei Hydrangea-Neuheiten sind von dem französischen Züchter Mouillere in Vendöme dem Handel übergeben worden. Generale Vicomtesse de Vibraye und Mad M. Hamar stammen von H. hortensis Souv. de Claire und H. hortensis rosea ab und ihre Blüten sind leicht rot gefärbt. Beide sind kräftig im Wuchs, nur ist Mad, M. Hamar niedriger als vorgenannte. Die letztere eignet sich gut zur Treiberei. Aus einer Kreuzung von H. Thomas Hogg und H. Mariesii entstand Mile. Renee Gaillard, ebenfalls ein dankbarer Blüher und eine Ver besserung der ersteren, welche im April v. J, das erste Mal blühte.
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