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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 36. Beilage zu „Der Handelsgärtner/* Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-GohMs. Sonnabend, den 4. September 1909 Aus der Zeit — für die Zeit. Die neue Welternte soll nach den einge- laufen en amtlichen Berichten als eine recht gute zu bezeichnen sein. In der Tat weisen Ame rika, Kanada und Russland, dessen Weizen ¬ ernte bereits gesichert ist, so grosse Weizen erträge auf, dass sie den Weizenpreisen eine unzweifelhafte Richtung nach unten geben werden. Und auch die Ernte der anderen Getreidesorten, der Feldfrüchte, des Obstes und Gemüses erweist sich als durchaus günstig, so dass wir auf eine Besserung der Verkält- nisse rechnen dürfen. Sind doch die Lebens- Verhältnisse immer von den grossen Ernte ergebnissen abhängig. Durch sie werden sie bestimmt und nicht durch gewaltsame soziale Massregeln, wie sie der schwedische Ge neralstreik immer noch bietet. Die Lage ist jetzt in Schweden hoffnungsloser als sie noch vor kurzem war, wo der Streik langsam abflaute. Es hat sich gezeigt, dass der Friede noch in weitem Felde liegt und die Regierung hat erneute Versuche zur Beilegung des Streikes zurückgewiesen, weil er nicht mehr ein Kampf mittel der Arbeitnehmer gegen die Arbeitgeber, sondern ausgesprochenermasen ein Kampf gegen die bestehende Gesellschaft ist. Das ist zweifellos richtig. Darum gilt es auch für die schwedischen Arbeitgeber, fest zu bleiben, und keinen Fuss breit nachzugeben. Es muss sich zeigen, wer der Stärkere ist, der Arbeit geber oder der Arbeitnehmer. Der unermess liche Schaden, der dem Lande durch den Aus stand zugefügt wird, fällt auf die, welche ihn provoziert haben, die Arbeitnehmer, die vielleicht ihre Gewalttätigkeit bei guter Zeit bereuen werden. Wenn man übrigens sieht, wie viele Tausende Streikgelder auch aus Deutschland nach Schweden gewandert sind, so gewinnt man immer mehr die Ueberzeugung, dass es unseren Arbeitnehmern, die soviel Geld für aus ländische Streikbewegungen übrig haben, doch recht gut gehen muss, und dass die Klagen über zu niedrige Löhne nicht ernst genommen werden dürfen. Da hat sich der Kieler Streik weit schneller erledigt. Der etwa neun Wochen währende Streik der städtischen Ar- • heiter war Mitte August resultatlos zu Ende. Die Arbeiter haben sich bedingungslos zur Arbeit gemeldet, konnten aber zum grössten Teil nicht wieder eingestellt werden, da man inzwischen Ersatz gefunden hatte. Das ist das ' Ende vom Liede — Stellungslosigkeit und Not in der Familie I Für eine ausreichende Vertretung des kleinen Kaufmannsstandes in den Han delskammern war im preussischen Landtage die Vorlage eines Gesetzes gefordert worden, nach dem Kleinhandelsausschüsse bei den Handelskammern gebildet werden sollen. Wie man jetzt hört, ist die Regierung vorläufig nicht gewillt, einen solchen Gesetzentwurf zu bringen, da man erst abwarten will, wie sich die Handelskammern der Anregung, „Detail listenausschüsse“ zu bilden, gegenüber ver halten. Nun haben aber unsres Wissens die Detaillistenkammern bisher nicht gerade erfolg reich abgeschnitten. Wenigstens sollen die Erfahrungen, die man in Hamburg damit gemacht hat, nicht zur Nachahmung anregen, so dass die Regierung schliesslich doch noch ; die Klinke der Gesetzgebung wird in die Hand nehmen müssen. Die Abkehr vom Bunde der Land wirte aus Anlass seines Verhaltens in der Reichsfinanzreform wird immer grösser. Man tritt scharenweise aus und geht zum „Deut schen Bauernbund" über. Auf den Bauern tagen in Gnesen und Graudenz trat offen die Losung „Los vom Bündel“ zu Tage. Und in einer Versammlung in Itzehoe, wo Dr. Hahn anwesend war, wurde trotzdem eine Resolution gefasst, worin der Politik des Bundes die „schärfste Missbilligung" ausgesprochen und seine Haltung als „ebenso landwirtschafts- wie mittelstandsfeindlich“ bezeichnet wurde. Eine gleiche Missbilligung kam auf dem dritten Bauerntag für die Provinz Westpreussen in Schönsee zum Ausdruck, In Obhausen bei Querfurt haben die Mitglieder einmütig ihren Austritt beschlossen, desgleichen in mehreren Ortschaften der Oberlausitz, ferner in Mühl heim in Baden, in Westerkappeln, Lienen, Landbergen und Versen, Neuhausen usw. Es bröckelt also überall, weil die mittleren und kleinen Landwirte ihre Interessen im Bunde nicht mehr gewahrt sehen. Die ganze Bewe gung kann für die stolze und stattliche Organi sation der Landwirte unter solchen Umständen doch recht verhängnisvoll werden. Es zeigt sich hier wieder, dass die Interessen der Gross grundbesitzer eben doch andere sind, als die der „kleinen Leute“ und dass man sehr vor sichtig zu Werke gehen muss, wenn man beiden Teilen gerecht werden will. Die Konkurrenz der Stadtverwal tungen den Gärtnern gegenüber durch Stadt gärtnereien , namentlich Friedhofsgärtnereien, macht sich noch immer breit, soviel auch schon dagegen geschrieben worden ist. Auch in Frankfurt-Oder müssen in dieser Hinsicht be denkliche Verhältnisse bestehen, wie aus einer Veröffentlichung des Handelsgärtners Oppen heim daselbst hervorgeht. Die städtische Ver waltung stellt dort in den Hallen der städtischen Friedhöfe die Dekoration selbst. Sie macht das „Geschäftchen“ und die steuerzahlenden Handelsgärtner gucken in den Mond. Der Preis, den die Verwaltung macht, beträgt 10—25 M., wofür früher die Handelsgärtner auch geliefert haben. Sie verdienten allerdings dabei nicht sowiel wie die Stadt, die unter ganz anderen Verhältnissen liefert. Die Deko rationen sollen aber auch obendrein jetzt minderwertig sein. Tote Lorbeerbäume sollen wahrscheinlich in sinniger Weise darauf hin weisen, dass man hier „Toten" die letzte Ehre erweist. Dass die Stadtverordnetenversammlung seiner Zeit sich dazu bereit Raden liess, die Dekorationen nur der Stadtverwaltung zu über lassen, scheint sich zu rächen, ganz abgesehen, dass derartige Monopole, die einen ganzen Stand des Gemeinwesens schädigen, ungehörig sind und eher von den Stadtverordneten, die das Wohl aller Mitbürger im Auge haben, be kämpft werden sollten. Vielleicht gelingt es den dortigen Handelsgärtnern, den Beschluss wieder rückgängig zu machen. Die Stadtverwaltung selbst sollte dazu freimütig die Hand bieten. Der Bekämpfung des Borgunwesens widmet man in Luxemburg erneute Aufmerk samkeit. Dort ist ein Gesetzentwurf zur Vor lage gebracht worden, dessen ausgesprochener Zweck es ist, das Borgunwesen zu bekämpfen. Es wird vorgeschlagen, die Detaillisten und Handwerker zu ermächtigen, nach Ablauf des dritten Monats nach erfolgter Lieferung 2°/ 0 Verzugszinsen von den kreditierten Beträgen zu fordern. Voraussetzung der Verzugszinsen- Forderung soll sein, dass der Detaillist oder Handwerker seinem Schuldner im gleichen Mo mente der Lieferung eine genaue Rechnung zu geschickt und deren Empfang bestätigt erhalten hat. Ausserdem muss auf den Rechnungen die grundlegende Bestimmung des Gesetzes ab gedruckt sein. Die Bestätigung des Empfanges der Faktura ist dabei überflüssig. Wenn sie der Schuldner nun nicht abgibt? Die letzte Zeit stand unter dem Sternbild „Zeppelin". Die Fahrt des greisen Helden nach Berlin mit dem „Z. III.“ war trotz aller ungünstigen Zwischenfälle ein neuer Triumph für sein Lebenswerk. Die Begeisterung schlug wohl hier und da etwas über den Strang. Aber wir wollen uns jeder Begeisterung er freuen, die unser Volk einmal aufrüttelt, und vor allem wollen wir von Zeppelin selbst Aus dauer, Energie, Unerschrockenheit, Zuversicht lernen, die wir im Leben alle brauchen. Auch in dieser Hinsicht kann er unser „National held“ sein! Die Jubiläums - Gartenbau - Ausstellung in Plauen (Vogtland). I. Die Ausstellung des „Vogtländischen Gärtner vereins“ in Plauen im Vogtland öffnete am 27. August ihre Pforten. Trotzdem dem Ver ein, der diesmal sein 25jähriges Bestehen feiert, nur etwa 60 Mitglieder angehören, liess sich doch eine rege Beteiligung sowohl von seifen der Gärtnereien der engeren Umgebung Plauens als auch der weiteren des Vogtlandes fest stellen, so dass unter der rührigen Leitung des jetzigen, langbewährten Vorstandes ein recht ansprechendes Bild geboten werden konnte. Es ist nur recht zu bedauern, dass dem Verein kein geeignetes Lokal zur Verfügung stand, so dass die vorhandenen Räume in vielen Fällen bei weitem nicht genügten. Die Eröffnung der Ausstellung ging unter den denkbar schlechtesten Witterungsverhältnissen vor sich und da das Lokal, die „Freundschaft“, etwas versteckt in der Stadt liegt, blieb die Zahl der Besucher am ersten Tage weit hinter den Erwartungen zurück. Von einem grösseren Aufwand für Reklame wurde abgesehen, aber an verschie denen Orten der Stadt, zumal auch am Bahn hof, durch grosse, an mit Girlanden verzierten Masten hängende Plakate auf die Ausstellung hingewiesen. Als ein grosser Fehler muss es betrachtet werden, dass man für die Binderei acht Tage später eine Sonder-Ausstellung in das Programm aufgenommen hat. Die Erfahrungen der letzten Jahre und besonders auch die grosse Ausstellung in Berlin, haben gelehrt, dass es eine unbedingte Notwendigkeit ist, die Binderei, die nun einmal, wenn sie der heutigen Entwicklung entsprechend sich beteiligt, den Glanzpunkt einer jeden Gartenbau-Ausstellung bildet, auch unbedingt am Eröffnungstage fertig- gestellt sein muss. Der Erfolg der meisten Ausstellungen, und das wird uns wieder in Plauen bestätigt, ist hiervon abhängig. Auch die auswärtigen Besucher interessieren sich weit überwiegend für die Bindekunst. Wir empfehlen, diese Erfahrung bei allen zukünftigen Ausstellungen, ob diese klein oder gross sind, zu berücksichtigen. Der gewählte Zeitpunkt wird allgemein als nicht sehr günstig bezeichnet; ein grosser Teil der ausgestellten Pflanzen hatte sich noch nicht vollständig entwickelt, andererseits überzeugte uns auch ein Besuch in einigen Gärtnereien, dass einzelne recht gute Sachen infolge der un günstigen Witterung nicht rechtzeitig in der Blüte waren. Im grossen und ganzen zeigte die Ausstell ung manche gute Leistung in blühenden Markt pflanzen, ferner waren auch schöne Blatt pflanzen, in erster Linie Farne, vertreten. In der Schnittblumenabteilung hingegen hatte die Ungunst der Witterung ebenfalls manchen ver anlasst, fern zu bleiben. Die Ausstellung war in dem eigens für den Zweck hergerichteten Garten des Lokales, so weit empfindlichere Sachen in Frage kamen, auch in den oberen Räumen und dem Haupt saal untergebracht. Da übrigens der erforder liche Platz nicht beschafft werden konnte, standen die Pflanzen, sowie auch die einzelnen Gruppen, wie bereits erwähnt, recht gedrängt, ein Fehler, welcher so mancher Ausstellung anhängt. Sehr hübsch nahm sich dagegen die Ausstellung der Gruppen auf den frischgrünen Rasenplätzen aus; überhaupt war der Gesamt eindruck ein recht guter. Wer allerdings Neu heiten hier zu finden hoffte, kam wohl nicht auf seine Rechnung. Von Blütenpflanzen vereinigten mehrere grössere Firmen, insbesondere Rud. Ri edel- Piauen, A. Schreck-Syrau, Carl Vetterlein- Plauen, H. Elssner-Plauen und R. Wettengel- Plauen, einesteils im Saale, andererseits im Garten ansprechende Gruppen und beteiligten sich zum Teil auch in der Abteilung für Schnitt blumen. Das Podium des Saales zeigte eine bescheidene Wiedergabe einer italienischen Landschaft, die sich in ihren Grundzügen an das Arrangement des Achilleion in Berlin an lehnte und wobei fast ausschliesslich Warmhaus pflanzen, u. a. Croton, Palmen und Farne, sowie Cycas etc. Verwendung fanden. Auch die im Vordergrund stehenden weissen Säulen der Pergola — wenn auch in allereinfachster Aus führung — fehlten nicht und waren mit. Cle matis überzogen, während die dazwischen ein gefügten Ampeln von Campanula Mayi durch ihre Reichblütigkeit auffielen. Um den Gesamt eindruck ansprechender zu gestalten, hatte man einen Untergrund von Moospolstern gewählt und störende Kanten, besonders auch an der Vortreppe, durch Farne und Tradeskantien ver deckt. Die gärtnerische Ausschmückung ent sprach mehr einer tropischen Landschaft, als der bekannten Mittelmeerflora. In der gegenüberliegenden Hauptgruppe, die in regulären Abteilungen Blatt- und Blüten pflanzen vereinigte und deren Mittelpunkt ein grosses Kreuz schön gefärbter Caladium bildete, fielen zunächst Begonia Gloire de Lorraine von A. Schreck-Syrau und noch grössere Pflanzen von Rud. Riedel-Plauen auf. Unmittelbar daneben befand sich eine giössere Anzahl von Nephrolepis Whitmani, die mit ihrem gleich mässigen ruhigen Hellgrün vorzüglich wirkten, ein Gleiches liess sich von der aus Saintpaulia ionaniha gebildeten Einfassung sagen, die dem Ganzen einen recht guten Abschluss gab. Sehr hübsche kräftige Primula obconica stellten die Firmen A. Schreck und Otto Felgentreu aus, von denen die des letztgenannten Aus stellers auch noch durch die mehr einheitliche Färbung auffielen. Die unmittelbar daneben Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Langfuhr bei Danzig starb der Baumschulenbesitzer Franz Rathke nach längerem Leiden. Er war bis vor kurzem noch der Besitzer der Firma A. Rathke & Sohn, Praust, die unter ihm grosse Ausdehnung und einen Weltruf erlangte. — Vom „Landes-Obst bauverein für das Königreich Sachsen“ sind für Ende September, Oktober und November Obstmärkte in Dresden und Ende Oktober ist ein solcher in Chemnitz geplant, worauf wir Baumschulenbesitzer hinweisen möchten. — Eine internationale Garten bau-Ausstellung in London ist von der „Royal Horticultural Society" geplant, welche voraussichtlich im I Jahre 1911 stattfinden wird. — Eine Gustav-StolLFeier in Proskau wird von den früheren Schülern zur Ehrung ihres verstorbenen Direktors und Begründers mder Königlichen Lehranstalt, die er 24 Jahre lang geleitet hat, geplant. Am 19. September soll gleichzeitig ein Gustav- Stoll-Denkmal daselbst enthüllt werden. Es versammeln sich am genannten Tage die früheren Schüler der Königlichen Lehranstalt, um sich an dem Fest- I-U aktus, sowie dem sich daran anschliessenden Fackelzug und Kommers zu beteiligen. — Ein Tarif-Entwurf für Baumschul- Artikel in der Schweiz, welcher für die letzte Versammlung der Schweizerischen Baumschulen- besitzer aufgestellt war, ist nach einer längeren Beratung genehmigt worden und wird den weiteren Berufskreisen sämtlicher Kantone zu gänglich gemacht. Es ist erfreulich, dass auch in dieser Angelegenheit der Bund Deutscher Baumschulenbesitzer vorbildlich gewesen ist und zwe fein wir nicht daran, dass sich diesen Bestrebungen, unseren Stand zu heben und — einheitliche Grundlagen eines gemeinsamen Zu sammenwirkens zu schaffen, noch weitere Länder anschliessen werden. — Eine Zeitschrift über Farne, die „British Fern Gazette" erscheint von nun an in England und wird unter der Leitung der British Pteridological Society und von Chas. Druery herausgegeben werden. Sie soll vor läufig vierteljährlich erscheinen und das Jahres- Abonnement 5 s betragen. Anfragen werden von Druery• Stanwixbank, Shaa Road Acton, W. beantwortet. Dem oben genannten Verein gehören seit der letzten Versammlung, welche am 2, August stattfand, 41 neue Mitglieder an. Es wurde beschlossen, die nächste Ver sammlung am 6. August 1910 abzuhalten. — Eine perennierende Baumwollen pflanze ist, wie die „Deutsche Kolonialzeitung“ zu berichten weiss, in Queensland auf der Pflanzung Caravonica entdeckt worden, die zu den besten Hoffnungen berechtigt und bereits die Gründung einer Gesellschaft mit dem Sitze in Berlin veranlasst. Verschiedene Plantagen in den Baumwollengebieten Afrikas, zumal auch Aegyptens, werden dem Anbau dienen. Da unter den jetzigen Umständen all jährlich viel mit allerlei Schwierigkeiten, zumal dem Mangel an geeigneten Leuten zur Pflanz zeit zu kämpfen ist, hofft man nunmehr ständige Arbeiter annehmen zu können. Die Erzeugnis fähigkeit des neuen Strauches soll gegen 7—8 Jahre betragen, was einer bedeutenden Arbeits verringerung entspricht. Die Faserlänge soll an 4,2—4,5 cm sein, so dass man nur schwer einen Unterschied gegenüber der Schafwolle feststellen kann, — Blumenschmuck der Geschäftshäuser. Dieser von uns kürzlich angeschnittenen Frage ist auch unlängst die „Zentralstelle für die Interessen des Fremdenverkehrs" in Berlin nähergetreten. In der betreffenden Sitzung wurde diese Ausschmückung allgemein befür wortet und hervorgehoben, dass zurzeit in dieser Ausschmückung noch eine gewisse Monotonie vorherrscht, indem die Pelargonie fast die Alleinherrschaft ausübt, während die Beimischung anderer Arten und Farben für das Gesamtbild wünschenswert erscheine. Sehr richtig wurde dabei auch auf einen Mangel hingewiesen, der darin liegt, dass die Bau meister bei der Anlage der Balkons die Blumenpflege nicht in Rücksicht ziehen. Es müsste hier auch von selten der Handelsgärtner in der Fachpresse der Architekten und Bau meister einmal in einem Prop 3 ganda-Artikel etwas geschehen, um diesem Uebelstand in Zukunft abzuhelfen. Als einen sehr glücklichen Gedanken, der ebenfalls in jener Versammlung angeregt wurde, muss man auch die Um windung der Strassenbahnwagen mit Schling pflanzen, nach dem Vorbild anderer Städte, betrachten. Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob damit schon Versuche erfolgt sind und welche Erfahrungen man gemacht hat, — Die Gartenanlagen in Berlin haben eine Erweiterung dadurch erfahren, dass in allen Hauptstrassen zwischen Fahr- und Fuss weg breite Rasenstreifen, mit Blumengruppen bepflanzt, angelegt worden sind. Wir haben schon früher auf diese Neuerungen hingewiesen und können bestätigen, dass diese Anlagen ungeteilten Beifall gefunden haben, so dass eine Erweiterung in Aussicht genommen ist. Auch auf dem Dönhoff-, Belle Alliance-, Pariser und Schloss-Platz sind erstmalig Blumergruppen angebracht, die ebenfalls beifällig aufgenommen worden sind. Für gärtneiische Neuanlagen und Unterhaltung der bestehenden sind für dieses Jahr 1 426 826 Mark ausgeworfen; das sind 181304 Mark mehr als im Vorjahr. — Ueber Salpetergewinnung aus Luft stickstoff brachte kürzlich die Frankfurter Zeitung eine sehr beachtenswerte Notiz, in der der Verfasser davon ausging, dass die für die heutige Bevölkerung Deutschlands erforderlichen Getreidemengen von 25 Millionen Tonnen zu etwa einem Siebentel importiert werden müssten. Bei einem Anbau des gesamten erforderlichen Getreides wären bei einer rationellen Boden kultur 1 Million Tonnen Salpeter im Werte von 200 M. pro Tonne aufzuwenden. Zurzeit werden 500 000 t Salpeter zur Düngung ver wandt. Im Falle die in Chile befindlichen Lager einmal versiegen sollten, hat man sich schon oft die Frage eines Ersatzstoffes vor gelegt. Nun besteht die Luft zu 79% aus Stickstoff und 21% aus Sauerstoff und man hat beobachtet, dass bei Erzeugung elektrischer Funken in feuchter Atmosphäre salpeterige Säure in geringen Mengen entsteht, da diese nichts anderes als eine Verbindung von Stick stoff und Sauerstoff darstellt. Bei höheren Graden, also mit einer stärkeren elektrischen Energie, lassen sich selbst grössere Mengen er zielen, allerdings darf die Erhitzung der Luft nur kurze Zeit erfolgen, da sonst das sich bildende nitrose Gas wieder zerfällt. Dieser Erkenntnis gingen viele Misserfolge voraus und bekanntlich erst in Norwegen und Deutschland, wo die badische Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen vermittels einem an einer elek trischen Lichtflamme passierenden starken Luft strom ein billiges Verfahren erfand, erzielte man Erfolge. Bei Leitung der Luft durch Wasser nimmt letzteres die salpetrigen Gase lebhaft auf, die ihrerseits zu Salpetersäure oxydieren. Diese nimmt im weiteren Verlaufe Kalk auf, so dass eine schwache Lösung von salpetersaurem Kalk entsteht, die kristallisiert den Ersatzstoff für Chilisalpeter ergibt. Wie bedeutsam die Nutzung dieser Industrie ist, er hellt daraus, dass die Ausfuhr aus Norwegen in drei Jahren auf 1344 t d. i. mehr als das zehnfache gestiegen ist.
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