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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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No. 34 Beilage zu »Der Handelsgärtner. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 21. August 1909. Bund deutscher Baum schulenbesitzer in Dresden vom 7. bis 10. September 1909, Tagesordnung: Dienstag, den 7. September: Vorstandssitzung in Kneist's Restaurant, vormittags 9 Uhr. Mittwoch, den 8. September, von 8—12 Uhr: Bundesversammlung im Restaurant zu den Drei Raben, Marienstrasse 20. Verhandlungsgegenstände : 1. Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden. 2. Wahl des 1. und 2. Vorsitzenden. 3. Kurzer Jahresbericht und Rechnungs legung durch den Vorsitzenden. 4. Berichte aus der Vorstandssitzung. 5. Aussprache über allgemeine Geschäfts lage und Berichte der Zweigverbands vorsitzenden. 6. Die weitere Ausgestaltung des Bundes der Baumschulcobesitzer. Referent: Der Geschäftsführer Wim mer-Dresden. 7. Der weitere Ausbau der Mindestpreise. Ref.: Stern-Brockau, Jahn-Rötha, Boehm - Obercassel. 8, Insertionswesen und Reklame. Ref.: Der Vorsitzende Müller-Langsur. 9. Regelung der Bundesbeiträge, hierzu An trag 3a und 4. 10. Zollangelegenheiten. Ref.: Hauber-Tolkewitz, Hermes- Zehlendorf. Donnerstag, den 9. September, vormittags 8—12 Uhr. Verhandlungsgegenstände: 1. Garantieleistungen im Baumschulwesen. Ref.: Hauber-Tolkewitz. 2, Dauerhafte Etikettierungen, Ref. :Mohrenweise r-Altenweddingen, 3, Berichte der nachfolgenden Kommissionen und ständigen Referenten: a. Eisenbahntarif-Angelegenheiten, hier zu Antrag 3b. Jungclaussen- Frankfurt-Oder. Deklaration der Pflanzensendungen im Verkehr mit dem Auslande. Müller kl ein-Karlstadt. c. Gewerbesteuer. Huth-Halle-Saale. d. Preisdrückerei, Konkurrenz der Kreis-, Kommunal- und Provinzial- baumschulen, hierzu Antrag 1 b. Schümann - Stralsund. e. Rechnungswesen und Buchführung, Müller-Jüngsfeld. 4 Postscheckverkehr. Ref.: Jahn-Rötha. 5. Anträge la und 2. 6. Studienreisen. Ueber die Zeiteinteilung wird noch be kannt gegeben, dass die von auswärts über Leipzig kommenden Mitglieder die Sehens würdigkeiten der Stadt (Städtische Anlagen, Palmengarten, Baumschulen von Mossdorf, E. Pflanz und Freiherr von Friesen-Rötha) besuchen. Mittwoch, den 8. September, ist eine Fahrt durch den Grossen Garten nach Gruna zum Besuch der Baumschulen von Hoyer & Klemm, von dort die Weiterfahrt nach Tolkewitz zum Besuch der Baumschulen von Paul Hauber und von da nach Laube gast zur Besichtigung der Baumschulen von Poscharsky angesetzt. Von dort nach Pillnitz zum Besuch des Schlossgartens. Donnerstag nachmittag ist ein Besuch der Baumschulen von Viktor Teschendorf, ferner nach Coswig, Besuch von Stöckert, und Oberlössnitz zur Besichtigung der Baumschulen Pietsch etc. vorgesehen. Aus der Zeit — für die Zeit. Nun ist es doch zu der grossen Kraftprobe in Schweden gekommen. Die Worte aus der Arbeiter-Marseillaise: „Alle Räder stehen still, Wenn dein starker Arm es will!“ sollten wieder einmal in die Praxis umgesetzt werden! Der schwedische Generalstreik, der schon 1902 einen Vorläufer hatte, bietet Europa wieder einmal das Schauspiel eines Riesenkampfes zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, der Millionen um Millionen verschlingen wird und für beide Teile, wer auch Sieger bleiben mag, schwere Nachteile im Gefolge hat. Das ist der unwirtschaftliche Charakter solcher Streiks, dass sie selbst den Sieger darniederstrecken. Die Gründe für den grossen Generalstreik werden von den Arbeit gebern und Arbeitnehmern natürlich verschieden angegeben. Das ist immer so. Die Arbeiter behaupten, dass generelle Lohnverkürzungen zum Teil vorgenommen und in noch viel grösserem Umfange beabsichtigt gewesen seien. Die Arbeitgeber dagegen erklären, dass ledig lich neue Tarife für die Lohnberechrung ein geführt werden sollten, die bis auf einige ver schwindende Ausnahmen dieselben Löhne er langt hätten wie früher. Wir können die Wahrheit nicht feststellen, soviel ist aber sicher, dass der Anlass nicht so bedeutend war, dass sich nicht hätte bei gutem Willen auf beiden Seiten ein Ausgleich finden lassen. Dabei ist es um den „General“-Streik nicht gut bestellt. Zwar sind die Transportanstalten übel daran und die Beförderung von Personen und Gütern muss sich Einschränkungen gefallen lassen. Aber die „Macht der Finsternis“ ist nicht eingetreten, da die Elektrizitätswerke im Betriebe aufrecht erhalten werden konnten und mit der „Macht des Hungers" ist es nicht anders. Man kann sich Lebensmittel ver schaffen, und die Massregel kann viel eher zu ungunsten der Streikenden ausschlagen, für die schon jetzt gemeinschaftlich Brot gebacken werden muss. Und die Post-, Telegraphen- und Eisenbahnbeamten haben sich den Strei kenden überhaupt nicht angeschlossen, so dass auch im Verkehrswesen nicht „alle Räder still stehen". In der Provinz hat man die Arbeit schon wieder teilweise aufgenommen und Landwirtschaft und Gärtnerei haben sich überhaupt nicht beteiligt. Der „starke Arm“ ist also nicht so stark, um dem Rad des sozialen Lebens in die Speichen greifen zu können. Es rollt langsamer, aber es rollt. Hoffentlich winkt den gut organisierten, ein mütigen Arbeitgebern der Sieg! Für unsre deutschen Arbeitgeber wird dann der schwedische Generalstreik ein lehrreiches Beispiel sein. Die Kämpfe in Marokko dauern fort und in Spanien ist zwar äusserlich die Ruhe wieder hergestellt, aber die Erbitterung des Volkes nagt heimlich fort und es weiss niemand, was in der Zeiten Hintergründe schlummert. Ver mieden wird der Krieg zwischen Griechen land und der Türkei um Kreta werden, denn Griechenland kann ohne die Mächte nichts ausrichten und diese sind nicht geneigt, den an sich ganz berechtigten Wunsch Griechen lands, Kreta zu besitzen, zu unterstützen. So wird der Streit durch einen Notenwechsel bei gelegt werden. In Bremen fand der diesjährige Orts krankenkassentag statt, der sich, wie vor auszusehen, auch mit der neuen Versiche rungsordnung beschäftigte. Was dabei die Ausdehnung der Versicherung auf die Landarbeiter anlangt, so war man der Meinung, dass die Landflucht derselben noch bedeutend vergrössert werden würde, wenn der Entwurf Gesetzeskraft erlangte, da den Landarbeitern nicht das Selbstverwaltungsrecht eingeräumt sei. Die Tendenz unserer modernen Wirtschafts bewegung scheint wirklich dahin zu streben, dem Mittelstand und den unteren Schichten des Volkes die Lebensführung immer teurer zu gestalten. Das hat die neue Finanzreform gezeigt, die im Volke eine grosse Erbitterung nährt. Das zeigt auch die Reform des Ver kehrswesens in den Bundesstaaten, derer Massnahmen durch die Bank eine Verteuerun für das Gros des Volkes bedeuten, It Württemberg ist man sogar zu einer E r • höhung des Fahrpreises in der vierten Wagenklasse gelangt. Die zweite Kammer hat dem Antrag der Regierung zugestimmt und am 1. Dezember dieses Jahres wird bereits der höhere Tarif, der pro Kilometer von 2 auf 28/10 Pfennig steigt, in Kraft treten. Das deutsch-amerikanische Handels abkommen vom Frühjahr 1907 ist zum 7. Februar 1910 gekündigt worden. Es sind jedoch die wesentlich erhöhten Zölle des neuen Tarifs schon jetzt in Kraft getreten, und nur für wenige Erzeugnisse, die uns nicht berühren, gelten noch die alten, mässigen Sätze. Vom 7. Februar 1910 ab würden aber, falls zwischen Deutschland und Amerika eine Einigung nicht zu stände käme, die Sätze des Maximal- tarifes in vollem Umfang zur Anwendung kommen. Wir wollen hoffen, dass diese Eini gung nicht ausbleibt, denn der Handel zwischen beiden Ländern hat sich in den letzten Jahren fruchtbringend entwickelt. Unsere Ausfuhr nach Amerika, die sich 1902 auf 449200000M. bewertete, ist 1908 auf 507 500 000 M. empor gestiegen, was allerdings gegen die Vorjahre schon einen kleinen Niedergang bedeutete. Und die Z ffern der amerikanischen Einfuhr nach Deutschland, 1908 rund 1282600000 M. beweisen deutlich, dass auch Amerika ein Inter esse daran hat, den deutschen Markt nicht verschlossen zu finden. Zur Regelung des Kartoffelhandels hat der deutsche Landwirtschaftsrat den land wirtschaftlichen Kreisvereinen die sogenannten „Berliner Vereinbarungen von 1909“ über mittelt, nach denen der Wohnort des Ver käufers Erfüllungsort ist, bei Lieferungen für eine gewisse Frist die gekauften Mengen gleichmässig auf die festgesetzte Zeit zu ver teilen sind, nur Ess- und Saatkartoffeln in Säcken, gegen Vergütung, verladen werden, und für Streitigkeit ein Schiedsgericht eingesetzt wird. Dieses Gericht soll endgültig entscheiden, so dass der ordentliche Rechtsweg ausgeschlossen ist. Für Saatkartoffeln sind noch besondere Bestimmungen getroffen, welche sich auf Qualität, Transport usw. beziehen. Sprechsaal. Zum Rebenversand der Baumschulen. In beiden Fragen, die in Nr. 32 des „Handels gärtner" erschienen sind, wäre es zur richtigen Be urteilung der Vergehen nötig, die Bezugs- und Empfangsstelle anzugeben. Es ist'nämlich sehr we sentlich, ob der Versand in einem oder zwischen zwei „Weinbaubezirken" stattfand, oder ob es ledig lich in Norddeutschland geschah, wo keine Wein baubezirke sind. Bekanntlich erschwert das Reblaus gesetz mit Recht den Verkehr von Reben, damit die Reblaus nicht wie früher von einer Gegend zur anderen geschickt wird. Der Rebenverkehr ist inner halb eines der oben erwähnten Weinbaubezirke nur mit Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde gestattet. Von einem Weinbaubezirk in den anderen wird er nur ausnahmsweise erlaubt. Eine Einfuhr vom Auslande kann nur mit Genehmigung des Reichs kanzlers erfolgen d. h. sie ist „unmöglich“, wenn nicht zwingende Gründe im Staatsinteresse mass gebend sind. —- In allen oben genannten Fällen erfolgt eine Desinfektion der Reben und Beaufsichtigung der Rebschulen. Also der Handel im Inlande ist beschränkt u. zw. keineswegs durch die „Landes grenze", sondern durch gesetzlich festgelegte „Wein baubezirke". Vom Auslande ist überhaupt eine Rebeneinfuhr ausgeschlossen, wenn nicht rechtzeitig das Zollamt die Genehmigung des Reichskanzlers erhält. Äusser dem Auslande und den Gegenden im Inlande, welche in Weinbaubezirke eingeteilt sind, verbleiben nun noch die weiten Flächen Norddeutsch lands, die zu keinem Weinbaubezirk gehören. Ich kenne Rebschulen, welche gegen die früheren Be stimmungen Protest erhoben und jetzt schicken sie ihre Reben in Gegenden, welche zu keinem Wein baubezirk gehören und machen streng halt an den Grenzen der Weinbaubezirke. Vorraussetzung ist hierbei, dass die Rebschule nicht selbst in einem solchen Bezirk liegt! Trotz der obigen strengen Bestimmungen ist der Rebenbezug selbst sehr ein fach, indem der Besteller in einem kurz gehaltenen Schreiben der höheren Verwaltungsbehörde Mit teilung macht. (In Preussen dem Ober-Präsidenten). B. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: B. S. in Z. Ich habe eine Pachtgärt nerei, deren Pachtzeit am 1. April 1910 abläuft; die Gewächshäuser sind sehr baufällig, insbesondere die Treiberei. Da im Winter trotz der Heizung (Kessel heizung von einer Seite) alles erfroren ist, habe ich drei Jahre lang immer Geld zugesetzt. Der Besitzer ist ein Privatmann, welcher mir das Grundstück erst verkaufen wollte. Jetzt, wo ich seinem Vorschlag näher treten will und ihn aufforderte, die Häuser in Ordnung bringen zu lassen, wollte er davon nichts wissen und sagte mir, er liesse alles abbrechen und die Gärtnerei eingehen. Kann ich in diesem Falle auf Schadenersatz klagen und wie habe ich mich sonst zu verhalten? Antwort: Der Grundstücksbesitzer ist nicht verpflichtet, Ihnen das Grundstück zu verkaufen. Er kann nach Ablauf des Vertrages die Gärtnerei eingehen und eine andre Art der Bewirtschaftung des Grund und Bodens eintreten lassen, ohne dass Sie einen Schadensersatzanspruch hätten. Wohl aber können Sie beanspruchen, dass die Gewächshäuser in Ordnung gebracht werden, so lange Sie noch im Pachtverhältnis stehen und es sich um erhebliche Reparaturen aussergewöhnlicher Art handelt. Frage: H. H. in N. Auf meinem Grundstück haben mir Rehe an etwa 6 bis 8000 Stück niedrig veredelten Rosen verschiedener Sorten grossen Schaden durch Abfressen der Spitzen angerichtet. Auf meine Anzeige hin überzeugte sich der Jagd pächter, der mit einem Frankfurter Herrn, welcher ein Blumen-Exportgeschäft besitzt, kam, von dem Umfange des Schadens und sagte mir, dass ich das Grundstück einzäunen müsse. Gleichzeitig bot er mir Mk. 8.— Schadenersatz, die ich jedoch abgelehnt habe, da es sich um 2000 beschädigte Rosen handelt, für die ich mindestens Mk. 150.— bekommen muss. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Giessen findet am 9. und 10. Ok tober eine von der Landwirtschaftskammer ge leitete Obst- und Ackerbau - Ausstellung statt. — Eine deutsche Obst- und Gartenbauschule ist von den Delegierten der nordböhmischen Obst- und Gartenbauvereine in Leitmeritz beschlossen worden; das Institut soll im Früh jahr 1910 eröffnet werden. — Eine holländische Firma, Gratama & Co.-Hogeveen veranstaltet in Leer eine Ausstellung abgeschnittener Rosen. Es ist das unseres Wissens die erste Spezial- Ausstellung, die von einer auswärtigen Firma in Deutschland geboten wird. Es kann das Unternehmen zweifellos als neues Zeichen der unermüdlichen Konkurrenzbestrebungen der Holländer angesehen werden. — In Olbers dorf in Sachsen wurde die Veranstaltung einer Obst- und Konservenausstellung vom 2.—4. Ok tober beschlossen. — Die Landesobstausstellung für das Grossherzogtum Sachsen-Weimar findet in diesem Herbst in Dermbach statt. — Der Direktor des weltbekannten botanischen Gartens in Buitenzorg, Prof. Dr. Treub, verlässt sein Arbeitsfeld anfangs Oktober. — Die in Reichenbach im Vogtland geplante Aus stellung findet nicht statt. — Victor Jouin, der frühere Direktor der Firma Simon Louis Freres in Plantieres bei Metz ist gestorben. — Eine Ausstellung von Obst und Gemüse wird vom 9.—11. Oktober in Vechta (Olden burg) stattfinden. — Die Pflanzenbörse in Hannover findet im Etablissement „Zum Kriegerheim" am 26. September des Jahres statt und wird von der Gruppe Hannover des V. d. H. D. und dem Gärtnerverein der Stadt und Provinz Hannover veranstaltet. Anfragen sind an den Vorsitzenden M, Ramstetter, Marktstrasse 15, zu richten. — Eine Statistik über die deutschen Kolonien ist in der „Deutschen Kolonial zeitung" erschienen, aus der wir im folgenden einige Angaben von Interesse entnehmen. Der Gesamthandel der afrikanischen Schutzgebiete belief sich 1907 auf über 116 Millionen Mark, wovon 12 Millionen allein auf Togo kommen, während der Rest zu fast gleichen Teilen den übrigen drei Kolonien zufällt. Der Einfuhr von 32 396 000 Mk. steht bei Südwestafrika nur eine Ausfuhr von 1 616 000 Mk. gegen über, für Deutsch-Ostafrika beläuft sich die Ausfuhr auf etwas mehr als die Hälfte der Einfuhr, auf 121/2 Millionen Mk., während Togo mit einer sich fast ausgleichenden Summe von ca. 6,4 Millionen Mk. und Kamerun ca. 16 Millionen Mk. in Einfuhr und Ausfuhr abschlossen. Am höchsten stellt sich der Ge samthandel von Kiautschou mit annähernd 88 Millionen Mark. Die Einfuhr von über 55 Millionen lässt auf regen Verkehr mit den der Kolonie benachbarten Provinzen Chinas schliessen. Der Postanweisungsverkehr mit Südwestafrika war ausserordentlich rege, es wurden 155 654 Stück im Werte von fast 33 Millionen Mk. eingezahlt, wogegen nach Ostafrika nur etwa die Hälfte mit einem Be trage von 24 Millionen Mk. gelangten. Auf fallend gering ist dagegen der Paketverkehr, der selbst nach Südwestafrika noch nicht 100 000 erreicht und für Ostafrika und Kamerun ca. 20 000 Stück beträgt. Zur Aufgabe von Postsachen wurden in Südwestafrika 57, in Ostafrika 35 und in Kamerun 26 Postämter eingerichtet. Die übrigen äusser Togo mit 12 sind ohne Belang. Die Zahl der Briefsendungen nach Südwestafrika erreichte fast 6 Millionen Stück, Ostafrika weist nicht ganz die Hälfte, Kiautschou etwas mehr als die Hälfte auf Dem Flächeninhalte nach steht Ostafrika mit 995 000 qkm obenan, es folgen Südwestafrika mit 835 000, Kamerun mit 496 000 und Neu guinea mit 240 000 qkm. Kiautschou mit nur 501 qkm Fläche ist von 33 000 Menschen, wovon 1500 Deutsche, bevölkert, wo gegen Ostafrika 10 Millionen (davon 2000 Deutsche), und Kamerun 3000 (davon 970 Deutsche) zählen. — Zur Unterstützung der Obstbaum- zücht in Südwestafrika hat sich die Re gierung insofern entgegenkommend gezeigt, als sie Bestellungen von geeigneten Obstbäumen annimmt oder zwischen Interessenten ver mittelt. In Frage kommen in erster Linie Apfelsinen- und Zitronenbäumchen, die pro Stück 3,50 Mk. kosten, wogegen der Staat die Schiffsfracht und die Beförderungskosten auf den Bahnen nach Windhuk, Swakopmund, Karibib und Omaruru übernimmt. — Die Blumenspenden- Enthebungs karten haben in der Schweiz eine end gültige Aussprache der interessierten Kreise herbeigeführt. Mit einer sehr sachlich ab gefassten Eingabe an den Zentral-Vorstand des Schweizer -gemeinnützigen Frauenvereins, wobei besonders auf die althergebrachte schöne Sitte des Blumenschmuckes und die Entwicke lung zahlreicher Berufsklassen, welche heute bei der Verarbeitung und Verwendung von Blumen ihr Brot finden, hingewiesen wurde, haben die Schweizer Gärtner vereine erreicht, dass der bisherigen Propaganda ein Ziel ge setzt wurde. Die Vorsitzende des genannten Frauenvereins erklärte in einem Antwort schreiben, diesen Beschränkungen nicht mehr Ausdehnung geben zu wollen. — Kentia Belmoreana oder Balmoreana. Die unrichtige Schreibweise vieler Worte bürgert sich leicht durch irgendwelche Zufälle in Katalogen ein. So findet man sehr häufig statt Kentia Belmoreana Balmoreana ver zeichnet. Dieser Eigenschaftsname stammt von dem englischen Pflanzenliebhaber Belmore, eine andere Schreibweise ist falsch. Die Be richtigung dieses vielfach vorkommenden Feh lers ist notwendig. — Zur Anlage von Schrebergärten in Oesterreich. In St. Pölten, Nieder-Oester reich, sind auf Anregung des Bezirkshaupt manns Ritter von Waniek von dem Minis terium für die öffentlichen Arbeiten 3000 Kronen zur Schaffung von Arbeitsgärten zur Verfügung gestellt. Man hat dort eine Musteranlage von 114 Schrebergärten geschaffen, von denen jeder 100 qm gross ist und die Gärten für eine Krone, d. i. 80 Pfennige, verpachtet werden. Der damit erzielte Erfolg berechtigt zu der Erwartung, dass in den nächsten Jahren in Oesterreich eine grosse Zahl der artiger Anlagen entstehen, denn man wendet dieser Neuerung von allen Seiten grosses Interesse zu. — Japanische Gemüse in England er freuen sich immer grösserer Aufnahme, so dass man neuerdings vermehrt Versuche zum Anbau solcher Gemüsesorten angestellt hat. In Be tracht kommen besonders eine Art Riesenrettich und eine in Europa bisher unbekannte Bohnen sorte, die eine Abart unserer Puffbohne vor stellt. Das Kraut, welches ebenso hoch wird, soll dagegen weit mehr Flüchte als unsere einheimische Puffbohne tragen und ihr Geschmack viel feiner sein. — Für den internationalen Neuheiten wettbewerb in Rosen, der bereits zum dritten Male in Bagatelle bei Paris wiederholt wird, sind 69 Sorten angepflanzt. Die endgültige Prämiierung dieser Neuheiten soll erst 1910 erfolgen. Bekanntlich erhielten im Vorjahre die französische Sorte Lyon Rose und die luxemburgische Züchtung Mad. Segond Weber die höchsten Auszeichnungen.
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