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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 3: und nicht zuletzt die in Preussen von Seiten der Landwirtschaftskammer unterstützten Kreis- und Provinzialbaumschulen. Gegen diese Institute muss ein unermüdlicher Kampf geführt werden und durch Eingaben und Vorstellungen bei den in Frage kommenden Behörden notwendigerweise auch durch Inanspruchnahme der Oeffentlichkeit immer wieder auf das Schädliche derartiger Institute hingewiesen werden. Die Baumschulenbesitzer sollten sich keines wegs der Tatsache verschliessen, dass die grosse Schwester des Gartenbaues, die Landwirtschaft, oft in recht liebloser Weise ihre Interessen schädigt und ihren Handel geradezu unterbindet. Zu welchen spottbilligen Preisen die Bäume oftmals öffentlich in den Landwirtschaftlichen Blättern angeboten werden, und welche rücksichtslose geschäftliche Form hierbei angewendet wird, das brauchen wir den Mitgliedern des „Bundes der Baumschulenbesitzer“ nicht zu wiederholen; die Einführung von Mindestpreisen ist auch in diesem Falle machtlos. Hierbei schaden ebenfalls ungemein die für Wiederverkäufer bestimmten Inserate, die in be kannten Allerwelts-Anzeigenblättern, deren Heraus geber nicht das geringste Interesse an einer gesunden Entwickelung unseres Gartenbauhandels haben, son dern nur Geld verdienen wollen — in die Kreise gelangen, in die sie nicht kommen sollen. Das ist eine Folge des geringen Zusammenhaltens und der Massenproduktion. Trotz der Unmöglichkeit einer Rentabilität der Betriebe unter den heutigen Engros preisen entstehen ferner fortgesetzt mit jedem Jahr eine grosse Zahl neuer kleiner Baumschulen, die selten mit ausreichendem Kapital versehen sind oder als ein Bedürfnis angesehen werden können. Während früher der Schwerpunkt für jeden Baumschulen besitzer in genügender Produktion guter Ware Jag, haben sich heute die Verhältnisse völlig geändert und für jeden ist das wichtigste, seine Ware, die leichter herangezogen werden kann, auch abzusetzen. Bei der Selbständigkeit, die aber jedem Berufs gärtner innewohnt, bei der Härte, mit der über jede Konkurrenz geurteilt wird, ist es schwer, gerade diese jüngeren Geschäftsinhaber dem „Bunde der Baumschulenbesitzer“ zuzuführen. Sie lassen sich kaum von der Notwendigkeit, Mindestpreise ein zuhalten, überzeugen, zumal sie im letzten Falle mehr oder weniger von der Gnade der grossen Baum schulenversandgeschäfte, die ihnen schliesslich ihre Vorräte abnehmen, angewiesen sind. Man sollte an nehmen, dass sie bei den teuren Lohnverhältnissen, den vielen Abgaben, den gesteigerten Preisen für Land und Dünger, auch dem teuren Einkauf von gutem Wildlings- material, die Interessenten vielleicht zurückgeschreckt würden, sich eine eigene Existenz zu gründen. Das ist aber nicht der Fall, wenn auch unserer Meinung nach die niedrigen Lohnverbältnisse für technisch gut ausgebildete verlässliche, ältere Baumschulen gehilfen mit zu der gesteigerten Neugründung bei tragen. Wir halten es aber auch für einen grossen Fehler, wenn Rentabilitätsberechnungen aufgestellt werden,- die sich in den seltensten Fällen später als richtig erweisen können. Hierbei sind die Boden preise, die Qualität des Landes, die Bemessung der Arbeitslöhne, die mehr oder minder schwierigen Beschaffungen von Dünger — ganz abgesehen von den Witterungseinflüssen, wie wir das in den letzten Monaten kennen gelernt haben — so grundverschieden, dass sich nur für ganz bestimmte Gegenden, niemals für eine grosse Provinz Grundproduktionspreise festsetzen lassen. Unter der Verschiedenart der An zuchtkosten aber wird stets der eine mehr, der andere weniger zu leiden haben. Die Baumschulen besitzer sollten daher ihre Kulturen weit ab von den Grosstädten, wenn auch in unmittelbarer Nähe von Bahnstationen, anlegen und diese rein landwirtschaft lich betreiben. Weniger Gehilfen, sondern ein gut ausgebildetes, aus den Landleuten hervorgegangenes Personal bietet eine weitere Gewähr für vorteil haftes Arbeiten. Dabei ist landwirtschaftlicher Betrieb zur Gewinnung von ausreichenden Düngermengen ebenso vorteilhaft wie der engere Verkehr mit den Landwirten, um deren Wünschen Rechnung zu tragen. Die. Produktion muss aber eingeschränkt werden, man sollte sich durch die knappen Vorräte an Rosen, Steinobst, Schlingpflanzen nicht bestimmen lassen, sich mit Gewalt durch Massenanzucht auf diese Artikel zu legen. Dadurch entstehen solche Miss verhältnisse zwischen Produktion und Absatz, wie wir sie bei Apfelhochstämmen und Alleebäumen in den letzten Jahren kennen gelernt haben. Die Anzucht von Baumschulerzeugnissen muss den Bedürfnissen angepasst werden und auch hier ist der richtigste Weg eine offene Aussprache über die Lage der Baumschulbranche — mit der meist gepflegten Ge heimnis-Tuerei kommen wir nicht zum Ziele. Wenn wir zunächst nochmals auf den Ge schäftsgang im allgemeinen zurückgreifen, so unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass das Ge schäft während der Frühjahrszeit sich recht rege ent wickelte. Die Zeit des Versandes wurde aber für die meisten Gegenden trotz des späten Eintritts der Vegetation so kurz bemessen, dass das Resultat weit hinter dem Durchschnitt Zurückbleiben musste. Der Frost hielt sich aussergewöhnlich lange im Boden; vor Mitte März konnte nirgends der Versand auf- genommen werden, in Mitteldeutschland durchschnitt lich erst am 25. März, in Nord- und Westdeutschland gar erst Anfang April. Das bedeutet auch gegen über dem Bedarf der Landschaftsgärtner einen Ver lust, der in dem gleichen Frühjahr erfahrungsgemäss nie wieder eingeholt werden kann. Hierzu kam noch, dass sich die Bestellungen in der Landwirt schaft weit hinaus schoben. Es blieb gar keine Zeit, an Neupflanzungen von Obstbäumen zu denken und dadurch gingen die Vorteile der vorjährigen reichen Obsternte und bei durchschnittlich gutem Obstpreise leider zumal für den Absatz an Apfelhoch stämmen trotz billiger Angebote verloren. — Wirkte somit schon der Heibst mit seinen Oktoberfrösten, die ja geradezu eine Kalamität für den gesamten Gartenbau bedeuteten, nachteilig auf das Herbst- gescbäft ein, so schadete der langanhaltende Winter dem Frühjahrsversand ungemein. Es überhasteten sich im April und Mai alle Arbeiten und wenn auch in Norddeutschland bis Mitte Mai, in Nordostdeutsch land bis Ende Mai verschickt werden konnte, liess selbst dort der Umsatz sehr zu wünschen übrig. Von vielen unserer Berichterstatter wird gesagt, dass ihnen seit 20 Jahren kein so schlechtes Frübjahrs- geschäft erinnerlich ist, als in diesem Jahre; wieder holt wird hervorgehoben, dass nicht 50% des Durchschnittsumsatzes anderer Jahre erzielt werden konnten. Man sollte sich deshalb über das bevor stehende Herbst-Angebot nicht täuschen lassen. Es ist sehr viel Ware vorhanden und es müssen tat sächlich eine ganze Reihe von günstigen Konjunkturen Zusammenwirken, wenn der Markt so entlastet werden sollte, wie das unumgänglich notwendig ersche'nt. Durchschnittlich war der Frühjahrsversand immer noch viel reger als das Herbstgeschäft. Die durch den Herbst-Frost herbeigeführten Verluste gaben zu vielen Auseinandersetzungen Anlass, wodurch manche alte Geschäftsverbindung gefährdet wurde. Die Bäume gelangten bei günstiger Witterung aus den Baumschulen zur Absendung, während indessen längst Kälte eingesetzt hatte und die Ware bei 6—10 Grad R. vollständig erfroren eintraf. Wir weisen auf die vielen im —Rechtsfragekasten des „Handelsgärtner“ erörterten derartigen Fälle hin. Noch unangenehmer wirkten die Frostschäden auf den Verkehr mit der Privatkundschaft ein. Hier wird nicht reklamiert, da die Empfänger über die Beschaffenheit der Ware nicht urteilen können. Die erfrorenen Bäume werden gepflanzt, man wartet im Frühjahr vergeblich auf den Austrieb und schiebt dann mit oder ohne Recht die Schuld auf den Lieferanten. Inzwischen ist aber auch die gesetz liche Reklamationszeit verstrichen und die Folge ist, dass die Lust, Obstbau zu treiben, genommen wird, zumal wenn es sich um eine grosse Anzahl von Bäumen und ausgedehnte Pflanzungen handelt. Das sind alles indirekte schädigende Einwirkungen, die der Förderung des Obstbaues nicht dienlich sein können. Von Nachteil war es ferner, dass viele Chausseepflanzungen unterblieben sind, denn es hier fehlte die Zeit zur Vorbereitung der Pflanz löcher, und manche geplante Anlage musste für den Herbst verschoben werden. Auch in diesem Falle ist es wieder Nord- und Ostdeutschland, woher die meisten Klagen über derartige Ausfälle kommen. Die Ueberschwemmungenin den Winter- und Frühjahrs monaten verursachten ebenfalls Schaden, die schon an gelegten Löcher wurden verschwemmt und viel jüngere Anlagen von der Flut und dem Eisgang vernichtet. Es ist das als eine weitere Schädigung anzusehen, zumal wenn man berücksichtigt, dass sich das Hochwasser in manchen Gegenden zweimal im Februar wieder holte, und auch Tausende ältere Standbäume viel fach schwer durch Treibeis gelitten haben. Durch diese Erfahrungen ist hauptsächlich der Absatz der so preiswert angebotenen Apfelhochstämme ver mindert worden. Man darf sich aus diesem Grunde auch nicht wundern, wenn das Grosskapital immer noch zurückhält und wenig Neigung vorhanden ist, grössere Anlagen, die ja viel Geld kosten und das Land auf lange Jahre brach legen, durchzuführen. Ausserdem werden Fehler über Fehler gemacht und ungezählte verfehlte Anlagen, die nie rentabel sein können, entstehen. Es ist ein bedauerliches Zeichen unserer Zeit, dass überreichliche Theorie, Strebertum und herzlich wenig praktische Erfahrungen die Ent wickelung unseres Obstbaues mehr aufhalten als fördern. Wochenberichte. Zur allgemeinen Geschäftslage. Nachdem seit Beginn der Berichtswoche wieder schönes sonniges Wetter eintrat, hat die Reiselust noch zugenommen, so dass nachträglich ein reger Verkehr, eine Flucht aus den Grosstädten eingetreten ist und diese Tatsache auf den Geschäftsgang ausser ordentlich einwirkte. Das Angebot besserer Blüten pflanzen liess sich nicht allzureichlich an, dagegen waren die vorhandenen Bestände, insbesondere von hochstämmigenFuchsien, Bougainvilleen undDaboecien nicht allzugross. Gloxinien standen noch immer im Vordergrund und liessen sich für diese ebenso wie für Rosen, Lilien und Hydrangeen lohnende Preise erzielen. Während die Blüte der Hortensien ihrem Ende zuneigt, gelangten nunmehr die ersten blühen den Cyclamen auf den Markt. Fuchsien und Pelar gonien fanden in vielen Fällen willige Käufer, um so mehr, als die Balkonpflanzen an verschiedenen Orten durch Hagelschlag gelitten hatten und Nach pflanzungen sich nötig machten. Reseda und Heliotrop kamen wenig in Betracht. Das Blattpflanzengeschäit hatte eine leichte Besserung erfahren insofern, als Araukarien wieder mehr gekauft wurden. Für Jardinieren wurden ausserdem Selagineilen, Farne, Carex und Cyperus verwandt. Die Umsätze der Binderei hielten sich in bescheidenem Umfang, ausser dem wirkte der Strassenhandel nachteilig auf den Geschäftsgang ein. Infolge zahlreicher Sterbefälle stellte sich der Verkauf von Kränzen und besseren Arrangements fast durchweg sehr gut. Rosenkränze fanden besondere Bevorzugung, doch wurden auch Lorbeerkränze und Palmenarrangements fertiggestellt. Das Friedhofsgeschäft blieb ohne Belang. Infolge des sonnigen, wannen Wetters gediehen die Kulturen sehr gut und wurden nur strichweise durch Hagel geschädigt, so dass der Flor allenthalben eingesetzt hat und der Markt überreichlich mit Schnittblumen beschickt wurde; ausschliesslich Rosen in Prima- qualität erzielten noch gute Preise. Berlin, den 12. August. Das nunmehr einsetzende sonnige Wetter, welches von starker Hitze gefolgt ist, bewirkt das längere Ausbleiben der in den Ferien weilenden Kundschaft. Das Angebot von Blüten pflanzen erfuhr keine Veränderung gegenüber der Vorwoche. Es machte sich noch immer ein auf fallender Mangel an schönen Hortensien, Rosen und Lilien geltend. Fuchsien und Pelargonien, letztere auch in Mutterpflanzen, sind ziemlich knapp, finden aber viel Beachtung. Die Binderei liess eine stille Woche hinter sich und wurde selbst der Absatz von Schnittblumen durch den Strassenhandel sehr geschädigt, da äusser Rosen und Nelken alles über reichlich vorhanden ist. Die Kulturen entwickeln sich zu aller Zufriedenheit. Hamburg, den 12. August. Die wenigen hier weilenden Kunden schienen die Einkäufe von Blumen infolge des guten Wetters noch mehr ein zuschränken. In der Binderei lag nichts oder doch sehr wenig vor und liess sich selbst in Kränzen und dem Friedhofsverkauf ein bedeutender Rückgang feststellen. Zu dem Massenangebot von Schnitt blumen traten nunmehr auch Rosen und Nelken zu gedrückten Preisen. Die Preise für Gloxinien, Lilien, Hydratigea japonica, Bougainvilleen, Topfrosen und hochstämmige Fuchsien waren dem geringen Angebot entsprechend angemessene. Das nunmehr eingetretene warme, sonnige Wetter wirkte günstig auf die Kulturen ein. Dresden, den 12. August. Durch die täglich zunehmende Hitze, welche gut auf die Entwicke lung der Kulturen einwirkt, wird das Geschäft etwas beeinträchtigt, so dass sich die Umsätze von Hydrangeen, Daboecien, Gloxinien und Campanula nicht sehr hoch stellten; auch der Verkauf von blühenden Pflanzen, zumal Fuchsien und Heliotrop, liess zu wünschen übrig. Eine geringe Besserung erfuhr der Absatz von Blattpflanzen, wogegen in der Binderei mit Ausnahme billiger Kränze nichts vorlag. Trotz des überreichen Angebotes von Schnittblumen liessen sich angängige Preise erzielen. Das lange erwartete, warme Wetter ist endlich ein getreten und förderte die Kulturen ausserordentlich. Leipzig, den 11. August. Mit der eingetretenen Hochsaison blieb der Umsatz ein sehr unbedeutender. Der Mangel an besseren Blütenpflanzen, insbesondere Rosen war kaum fühlbar, da eine Nachfrage überall fehlte. Im Angebot standen Hydrangea paniculata, starke Gloxinien und diverse schöne Sorten Eriken im Vordergrund, blaue Hortensien und die Fuchsie Helene Wildeman fanden viel Beachtung. Die Festbinderei wurde durch die vereinzelten Hochzeiten nur wenig beeinflusst, doch lagen in der Berichts woche umfangreiche Aufträge selbst für teure Palmenarrangements und Lorbeerkränze vor. Das Angebot von Schnittblumen nahm infolge der warmen Tage ausserordentlich zu, trotzdem liessen sich für Rosen und Nelken in Primaqualität hohe Preise erzielen. Frankfurt-Main, den 12. August. Die verschie denen festlichen Anlässe, u. a. auch die internatio nale Luftschiffabrts-Ausstellung, führten wenig Be lebung herbei, so dass sich die Umsätze ausschliess lich in Rosenblumen und Kränzen in niedrigen Preislagen besser stellten. Das Angebot von besseren Blütenpflanzen liess sehr zu wünschen übrig und fanden nur die ersten blühenden Cy clamen willige Käufer. Der Umsatz blühender Markt pflanzen nahm infolge zahlreicher Hagelschäden wieder zu. Hortensien sind verblüht, dagegen wurden Gloxinien und Lilien recht schön angeboten. Von Blattpflanzen erfreuten sich Farne und kleine Arau karien reger Nachfrage. Die Kulturen, insbesondere Eriken, Cyclamen, sowie Chrysanthemum, liessen trotz des heissen Wetters und eingetretener Ge witter nichts zu wünschen übrig. — Die Obsternte-Aussichten in Deutschland sind für das laufende Jahr ziemlich gute. Von grossem Nachteil ist die im Frühjahr andauernde Dürre und Spätfröste, dazu auch das zahlreich auf tretende Ungeziefer gewesen, so dass die allgemeine Lage in Anbetracht der schweren Schäden des Oktoberfrostes 1908 befriedigen muss. Für Birnen und Quitten, ferner Kirschen, wie für die Mehrzahl von Beerenfrüchten lässt sich eine gute Ernte voraussehen, mässig sind dagegen die Aussichten für Aepfel, Pflaumen, Reineclauden, Mirabellen, Nüsse, Himbeeren und Weintrauben. Die durchschnittlich beste Ernte steht in Württemberg, Baden und Brandenburg be vor, das Gegenteil ist in der Mehrzahl der nördlichen und westlichen Provinzen der Fall. — Ueber die Obsternte-Aussichten im König reich Sachsen liegt uns ein Bericht des Landes- Obstbauvereins vor, der in der „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau“ erscheint. Die sehr detaillierte Aufstellung führt die Ernteaussichten der einzelnen Bezirke an. Nach dieser stellen sich die Aussichten für den Bezirk Klingenberg für fast alle Obst gattungen am besten; auch in Borna, Meissen, insbesondere für Aprikosen und Pflaumen, Seifers bach bei Kamenz für Kirschen und Beerenobst; Stolpen und Gersdorf bei Döbeln erhofft man gute Ernten. In den nachfolgenden Bezirken geben nur gewisse Obstarten eine gute Ernte: Dahlen, Dippoldiswalde, Leip zig, M e i la, Siegmar und Wilsdruff das Beerenobst, in Weinböhla Kernobst, in Bautzen, Dippoldiswalde, Do- berschwitz', Dresden, Eythra, Franken berg, Gersdorf, Klingenberg, Leisnig, Meissen, Seifersbach, Weinböhlau und ZwönitzfürSteinobst. Sehr mässig fällt die Ernte in den nachstehenden Bezirken aus in: Auerbach, Leipnitz, Lommatzsch, Mittweida, Oels- nitz, Plauen, Reichenbach, Sornzig, Wermsdorf und Wurzen. Von den 200 einge gangenen Berichten beschäftigte sich nur die Hälfte mit der Weinernte, die als gut bis mittel beurteilt wurde, zwei Drittel bestätigten die Ernte in Aprikosen im Durchschnitt als sehr gut, von Pfir sichen und Nüssen als gut bis mittel; 3/4 bezeich neten den Himbeerertrag als gut und 160 die Erdbeeren als gut bis mittel. Die übrigen Berichte wurden mit wenig Ausnahmen genau ausgefüllt und bei Aepfeln eine mittlere Ernte, bei Birnen und Pflaumen eine gute bis Mittelernte, bei Kirschen, Stachel- und Jo hannisbeeren eine gute Ernte angegeben. Der im Juli fallende Regen bereitete der Kirschenernte einen plötzlichen Abschluss, förderte dagegen die Ausbildung anderer Früchte bedeutend. Pflanzenschutz. Von Professor Dr. Arno Naumann. Alle Fragen und Sendungen, welche die Rubrik „Pflanzenschutz“ betreffen, sind, damit keine Ver zögerung eintritt, zu adressieren: „An die Pflanzenphysiologische Versuchsstation des Kgl. Botanischen Gartens, zu Händen des Herrn Prof. Dr. A. Naumann, Dresden-A.“ Die Beantwortung erfolgt event. zunächst brieflich und später im „Handelsgärtner“. Bei den sich häufenden Auskünften können nud wohlverpackte und in gutem Zustande vorliegende Einsendungen berücksichtigt werden. Bodenanalysen werden durch unsere Pflanzenphysiologische Ver suchsstation nur in Ausnahmefällen vorgenommen. Frage: J. F. in H. Meine Lorbeerkronenbäume sind von einem Ungeziefer befallen, welches haupt sächlich an den Zweigen und Blättern sitzt. Was sind das für Schädlinge und welches ist das beste V er tilgungsmittel ? Antwort: Ihre Lorbeerbäume sind von dem sog. Lorbeer-Schildträger Aspidiotus Lauri Bouche befallen. Derselbe tritt nicht selten auf und muss wie alle Schildläuse bekämpft werden. Am besten ist natürlich das sorgfältige Abwaschen mit einem laugenhaften Mittel, am besten mit Seifenlauge, der man etwas Petroleum zusetzen kann, aber nicht blos einmal, sondern öfter! Vielleicht lässt sich einmal folgendes probieren (natürlich nur bei nicht zu starken Pflanzen): In einem grossen Bottich wird schlechter, zerkleinerter Tabak mit Wasser übergossen (vorher warm) und etwa 24 Stunden ausgelaugt. Hierein sind die Kronen zu tauchen und 6—10 Stunden zu belassen. Bei einigem guten Willen ist diese Methode gewiss möglich und erscheint mir probat. Danach sind die getöteten Schildläuse abzureiben. Gegen Schildläuse am Stamm und dort etwa laufende Brut ist neben dem obengenannten Waschen auch Spritzen empfohlen worden, z. B. von der Kaiserl. Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft: 7 kg ge brannter Kalk mit 5 1 Wasser abgelöscht, alsdann mit 6 kg Schwefelblüte in 100 1 Wasser 8/4 Stunde lang gekocht. Nach dem Erkalten in feiner Ver teilung aufgespritzt. Frage: G. K. in L. Meine Nelken sind von zahlreichen kleinen Raupen befallen; diese fressen die jungen Triebe bis ins Herz aus. Wie kann ich dieselben vertilgen, ohne die Pflanzen zu schädigen und ohne das Wachstum zu verhindern ? Es handelt sich um Nelken-Stecklings-Pflanzen im Vermehrungs beet. Das Ablesen ist eine sehr mühsame, zeit raubende Arbeit. Antwort: Wir empfehlen, selbst wenn die Stecklinge unbewurzelt sind, sie aus dem Vermehrungs beet herauszunehmen und in heissem Wasser abzu spülen. Das Wasser kann bis zu 42 Grad Reaumur (= 53 Grad Celsius) erwärmt sein, ohne dass es den Blättern schadet, eine Temperatur von 40 Grad Reaumur dürfte aber bereits genügen, um die Raupen teils zu töten, teils zu betäuben, so dass Raupen und eventuell vorhandene Eier rein abgespült werden. Dieses Verfahren und selbst das erforderliche Um stecken ist weniger zeitraubend als die Anwendung anderer chemischer Mittel und wirkt ebenso sicher. Frage': W. W. in H. Meine Fliederkulturen sind von einer .Blattkrankheit befallen; die Blätter ziehen sich zusammen und werden gelb; das Wachs tum steht still. Das Ihnen mit gleicher Post über sandte Muster zeigt den Zustand der Pflanzen. Was wird das für eine Krankheit sein und wie würde man derselben erfolgreich begegnen? Antwort: Diese Krankheit, die mir im Vor jahre von einigen Firmen eingesandt wurde und welche Sie mir in diesem Jahre fast gleichzeitig mit einer rheinischen Firma einschicken, ist von mir immer als eine rätselhafte bezeichnet worden. Ich glaube jetzt mit ziemlicher Sicherheit in ihr eine Pilzkrankheit nachgewiesen zu haben und zwar scheint ein sonst sekundärer Pilz hier als Erreger aufzutreten, nämlich ein „Cladosporium" oder doch ein sehr nahe verwandter Pilz. Eine eingehende Schilderung des Krankheitsverlaufes wäre mir sehr erwünscht Mir scheint, als ob besonders dickblättrige Sorte davon befallen würden (oder nur eine bestimm Sorte). Wann tritt diese Erscheinung auf und * verläuft sie? Als Gegenmittel kann ich Ihnen n vorbeugendes Spritzen mit Kupfermitteln ratet. Vielleicht teilen Sie mir im nächsten Jahre de Erfolg mit. Frage: A. G. in A. a) Sende Ihnen anbei mit der Post ein kleines Paket Pflanzen zur gefl. Unter suchung zu. Es handelt sich um englische Sommer levkojen, welche ich im Garten zur Samengewinnung angepflanzt habe; sie sind zum Teil 10% resp. 5% an der Wurzelfäule erkrankt. Welche Mittel sind anzuwenden, um die Krankheit zu verhüten oder einzuschränken? Die Pflanzen sind in der ersten Hälfte des April gepflanzt und ursprünglich wohl gesund gewesen, da sie sich doch zum Teil gut ent wickelt haben und teilweise bereits blühten und Schoten angesetzt hatten. Die Vorfrucht bestand in Astern, Stiefmütterchen und anderen Blumen, es sind mehrere Stücke. Eines war vor 2 Jahren mit Frühkartoffeln bepflanzt bei starker Stallmist- düngung, ein zweites zum Teil ebenso, zum Teil mit Erdbeeren, welche im Herbst mit Stallmist gedeckt waren. Die Witterung war anfangs kühl mit einigen Regenfällen, im Mai bis Anfang Juni sehr trocken und warm, dann kühler und zeitweise mit ergiebigen Regenfällen. Ich beabsichtige nun ein Stück mit Stallmist zu düngen, Fruchtkartoffeln zu bauen und darauf im Herbst zirka 10—12 Zentner Aetzkalk pro Morgen zu geben, ein anderes Stück mit Stallmist zu düngen und nur zum Teil zu kalken, soweit es mir bei der Düngung möglich ist. Dieses Stück wollte ich im nächsten Jahre wieder mit Levkojen bepflanzen, da von hiesigen Gärtnern Levkojen teil weise mehrere Jahre nacheinander mit Erfolg an gebaut sind, b) Sodann habe ich der Sendung ein kleines Glasfläschchen beigefügt mit kleinen Käfern, welche mir durch Zerfressen der Blätter und An fressen der Blüten an den Malven Schaden verur sachen ; einige zerfressene Blätter habe ich beigelegt. Vor einigen Tagen spritzte ich mit Schwefelkalium, 250 gr aufgelöst und 25 Liter Wasser zugesetzt, jedoch scheinbar ohne rechten Erfolg. Wenn die häufigen Regenfälle aufhören, was der Fall zu sein scheint, so hatte ich die Absicht, es mit Insektenpulver zu versuchen, das Mittel würde sich allerdings etwas teuer stellen. Welches ist der Name des Käfers und welcher Art die wirksamste Bekämpfung? Ein grösserer Käfer befindet sich noch dabei, er sass am Malvenblatte, gehört aber wohl nicht zu diesen Schädlingen. Antwort: a) Die Levkojen-Krankheit schien mir schon nach dem äusseren Befund zusammenzu- hängen mit einer Pilzgattung: Fusarium, welche auch an Astern erhebliche Schädigungen verursacht hat Der mikroskopische Befund widersprach aber meiner Ansicht insofern, als ich in den Leitungswegen nicht das mir von der Aster her bekannte Mycelium (Pilzgeflecht) vorfand. Die inzwischen angesetzte Kultur ergab das weisse Luftmycel mit den charak teristischen Sichelsporen und zwar sowohl an den Blättern als ganz besonders an den Blattnarben des Stengels. Ob die Astern als Vorfrucht diese Krank- heit übertragen, ist nur dann wahrscheinlich, wenn Sie ähnliche Erscheinungen auch an den Astem wahrgenommen haben. Wechsel des Bodens ist das empfehlenswerteste Gegenmittel. Vielleicht hilft auch ein starkes Kalken des Bodens, b) Die Mal- vaceen sind zerfressen von Larven und Käfern eines Erdflohes: Hallica malvae. Abklopfen der Käfer in einen Schirm und Verbrennen derselben noch bevor die Weibchen zur Eiablage gekommen sind, wäre das beste Mittel. Dies ist aber für dieses Jahr schon zu spät. Ich habe gute Erfolge durch Ueberpudern mit Russ erzielt (dabei auch den Boden russen!) Häufiges Giessen und Spritzen ist ebenfalls zu emp fehlen. Man soll auch durch Wermutabkochung gute Resultate erzielen. Frage: A. F. in A. Ich erlaube mir, mit gleicher Post ein paar Zweige von Evonymus jap. an Sie abzusenden und wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die Art der Krankheit und Bekämpfungs mittel angeben würden. Antwort: Ihre Evonymus sind von einen echten Mehltaupilz befallen. Derselbe ist schon seit Jahren ein unangenehmer Feind der Evonymus. Er ist glücklicherweise ein Aussenpilz und kann durch wiederholtes Schwefeln bekämpft werden. Gleich zeitig ist ein öfteres Lüften der Ueberwinterungs- räume anzuraten. Interessant ist, dass dieser Pilz bei uns noch keine Fruchtgehäuse gebildet hat, also bis jetzt nicht genauer bestimmt werden konnte. Frage: J. B. in G. Anbei folgt das Muster einer Araucaria excelsa, welche an einzelnen älteren Zweigen mit rotbraunen Pusteln völlig bedeckt ist. Welcher Art ist diese Krankheit und wie bekämpfe ich sie erfolgreich? Antwort: Die Pusteln erwiesen sich als ver korkte Wundstellen, auch das Mark der Zweige zeigte eine Abgrenzung gegen die Wunde durch neugebildete Tangentialwände. Die Pflanze muss durch ein saugendes Insekt geschädigt worden sein, doch fand sich kein tierischer Schädling. Hat diese Krankheit eine besondere Ausdehnung in Ihren Kulturen gezeigt? Ist Ihnen ein tierischer Schädling früher aufgefallen (Schildlaus?). Fragekasten für Kulturelles. Frage: W. B. in K. Wie und wann vermehrt man Viola cornuta? Antwort: Die Vermehrung der Viola comuta kann durch Aussaat oder Stecklinge geschehen. Am besten eignen sich dazu die Monate August-Septbr. Eine Aussaat lässt sich vorteilhaft auch im zeitigen Frühjahr im Mistbeet vornehmen, von wo man die jungen Pflanzen im April, sobald sie kräftig genug sind und es die Witterung zulässt, ins Freie aus pflanzt. Sorten, welche keinen Samen ansetzen, werden durch Stecklinge vermehrt. Viola comuta und die zahlreichen neuen Hybriden, früher nur eng lischen, neuerdings auch deutschen Ursprungs, zeichnen sich durch Blühwilligkeit und grosse Wider standsfähigkeit aus, so dass sie zur Bepflanzung von Teppichbeeten sehr geschätzt werden. Von deutschen Firmen beschäftigt sich insbesondere die Finna Martin Grasshoff-Quedlinburg mit der Anzucht derselben und hat eine Reihe von reichblühenden Varietäten in den Handel gebracht „Deui In d sich z: Pomolot Resider gefunde heimer nahm Blüch Beide die Er 1 Staate heimis I Na c des V o Eisen: j] wonac i 2643 bi rund € Verfii u den O Pomol g nutzbi n 88 B r Berich ts und - V: reiche durch 360 0t 0 schäl I igi künften, Gebühr ferner r aussic it erwar el Die dass al Vorst n Münch e Kunz m vinzia ol für S cl Scha n< Baum c Hesse 1- Garte i König ei weite; e für B: y< für V ül Ueber zum 51 Eisena Pfingsiz i Garte d I Ein traf das Obstba aus Zw möglich, in Zt ui eine Ko von Ob: beric te Abste -b Bekä ip D ie bildete Tages ore lehret 1 1 — I zu Fra eine Pfl an Gus platz zu des „V i findet a Pflan en düng n I gast, H Stellung 7. Sept pflanzen Han eis 1909 fe st ec te Aus stell; malige 1 Orle. ns, Firma T Etab iss« Barbiers I— Der 1 Strassen 1906 vc stiegen. 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