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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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braucht nicht zu protestieren, wenn hinterher ein Vermerk aufgenommen worden ist: „Er füllungsort für beide Teile X". Er kann einen solchen Vermerk einfach unbeachtet lassen. Es ist dabei auch unerheblich, dass der Käufer längere Zeit mit dem Verkäufer in Geschäfts verbindung steht und schon wiederholt Mah nungsauszüge mit diesem Vermerke erhalten hat, ohne dagegen Widerspruch zu erheben. Nach Ansicht des Reichsgerichts ist er zu einem solchen Widerspruch nicht verpflichtet. — Das Anrecht auf das Prädikat „Herr“ in einem Zeugnis. Das Berliner Kaufmanns gericht hat sich in einem Rechtsstreit dahin ausgesprochen, dass der Angestellte ein An recht auf das Prädikat „Herr" in einem Zeugnis hat. In dem betreffenden Zeugnis hiess es nur: „Vorzeiger dieses Paul H. hat usw." Das Kaufmannsgericht erklärte diese Fassung für unkorrekt. Was hier von einem kaufmännischen Angestellten entschieden ist, gilt übrigens auch von anderen Arbeitnehmern. Wir sind der Meinung, dass in dieser Zeit auch gewerbliche Arbeitnehmer, auch unsere Gärtnergehilfen An spruch auf das Prädikat Herr in ihren Zeug nissen haben. Beim Gesinde liegen die Ver hältnisse anders. Vereine und Versammlungen. — Ein Kongress für Bewässerungsfragen, d. h. für die Behandlung aller Fragen, die die Urbarmachung, Bewässerung und Aufschliessung von Oedländereien, Heidegegenden usw. be treffen, findet am 9. bis 14. August in Spokane in den Vereinigten Staaten statt. Es werden daran mehrere Tausend Interessenten teilnehmen und man erwartet auch Delegierte aus Europa, China, Japan und den südamerikanischen Re publiken. Ausstellungen. — Gartenbauausstellungen in Paris im Jahre 1910 finden nach einem Beschluss der Kommission zur Organisation derselben vom 6. Juli zwei statt, am 25.—31. Mai und vom 4—13. November. Beide werden einen inter nationalen Charakter tragen. Zur besseren Durchführung des aufgestellten Programmes hat man drei Unterkommissionen ernannt, von denen sich die erste mit der Einsetzung eines Ehrenkomitees, den Einladungen, dem Empfang, den Festen und den Kongressen befassen wird, während den anderen die Gesamt organisation einesteils, die Propaganda und Beziehungen zur Presse, sowie andere Auf gaben obliegen. Die Frühjahrs - Ausstellung fällt in die Woche des Gartenbaukongresses und der Versammlung der Rosenzüchter, wäh rend die Chrysanthemumzüchter und Obstzüchter einen Kongress während der zweiten November woche abhalten. — Der Gartenbau auf der internationalen Ausstellung in Brüssel 1910 wird äusser der Dauerausstellung von April bis November verschiedene zeitliche Veranstaltungen umfassen. In einer eigens dazu konstruierten Halle werden vom 1. Mai auf die Dauer eines Monats Erzeugnisse der Blumenzucht, der Treiberei und der Bindekunst gezeigt werden. Im Juni soll eine Schau stattfinden, die aus schliesslich Fortschritte auf dem Gebiete der Blumenzucht zeigt, während vom 24.—27. Sep tember Pomologie und Gemüsekultur, vom 29. Oktober bis 2. November Chrysanthemum und Arbeiten der Bindekunst in den Vorder ¬ grund treten. — Frankreich wird an der ge samten Ausstellung sehr stark vertreten sein, da von der Regierung aus 800 000 Francs Kredit gewährt worden sind. Davon fallen 100 000 Fes. dem Ministerium für Ackerbau zu, die zur Deckung aller sich notwendig machenden Kosten des Transportes, der Be pflanzung oder Aufstellung und Unterhaltung verwendet werden. Wie bereits gemeldet, räumt die deutsche Regierung Vergünstigungen für die zur Weltausstellung bestimmten Güter ein und wird sich hoffentlich auch noch zu weiteren Zugeständnissen bereit erklären. — Eine Gartenbau-Ausstellung in Antibes wird die „Union syndicale agricole et horticole" im Frühjahr 1910 veranstalten. Die Kom mission, an deren Spitze der bekannte Züchter Adnet steht,’hat den Termin bereits auf den 31. März bis 3. April festgesetzt. Leider fällt diese Veranstaltung gerade in die Osterwoche, in der die Geschäftstätigkeit allenthalben eine sehr rege ist und zahlreiche Interessenten aus diesem Grunde fernbleiben müssen. In Anbe tracht der ausgedehnten und bekannten Kul turen sind bereits zahlreiche Anmeldungen eingegangen. — Die erste Edelwickenschau in New York, welche am 7. und 8. Juli von der neu orga nisierten „National Sweet Pea Society of America“ veranstaltet wurde, hat, soweit Be sucherzahl und das Gelingen der Veranstaltung in Frage kamen, recht günstig abgeschlossen. Da sich die Edelwicken wie in England einer überaus grossen, stetig steigenden Beliebtheit erfreuen, gehen Anmeldungen sehr zahlreich ein, so dass zu erwarten steht, dass die späteren Ausstellungen noch umfangreicher werden. Trotz der diesjährigen teilweise recht ungünstigen Verhältnisse waren die Eingänge recht zahlreich, so dass drei lange Tafeln eine Fülle der schönen Blumen aufwiesen, die in kleinen Buketts zu je 20 in kleinen Gläsern übersichtlich aufgestellt waren. Trotzdem die Gesellschaft ihre erste Schau abhielt, gelangten mehrere Silberbecher und namhafte Geldpreise zur Verteilung. — Eine internationale Gartenbau-Aus stellung in England geplant? Der Schrift führer der Königl. Gartenbaugesellschaft in London hat der englischen Fachpresse ein Schreiben unterbreitet, welches den ersten Schritt zur Planung einer Internationalen Garten bau-Ausstellung bedeutet. Es wird darin zu nächst auf die letzten Unternehmen dieser Att in Berlin, Gent, Paris, Turin usw. hingewiesen und angeführt, dass London seitdem Jahre 1866 keine derartige Ausstellung gesehen habe. Die Internationale Gartenbau-Ausstellung, die 1866 in South Kensington Gardens abgehalten wurde, bedingte einen Kostenaufwand von 260000 Mk. Diese Summe wurde durch die Einnahme reich lich wieder gedeckt. Für eineneue Schau wäre zunächst der Kostenpunkt zu erwägen. Die Königliche Gattenbaugesellschaft in London ist geneigt, demnächst eine vorberatende Versamm lung von Fachleuten und anderen massgebenden Persönlichkeiten einzuberufen und sobald ein verlässliches Komitee gebildet ist, einen Be trag von 100000 Mk. als Garantiefonds zu zeichnen, unter der Bedingung, dass den Vereinsmitgliedern Freikarten nach Massgabe ihrer Beiträge gewährt werden. Es besteht auch der Plan, einen vierten Hybridisations- Kongress mit der Ausstellung zu verbinden. Dieser Kongress soll die heute brennenden — Ueber das Vorkommen von Trüffeln in Südwestafrika berichtet die „Deutsche Kolonialzeitung “: Die bereits früher aufge tauchten Gerüchte über das Vorkommen der selben in Damaraland, insbesondere in der Kalahari, bewahrheiten sich, somit, um so mehr, als bereits Firmen bestrebt sind, die Gegend auf die Eignung für Pilze zu prüfen und das Sammeln und den Versand zu über nehmen. — Ein Kranken-Institut für Pflanzen ist, wie eine neuere Meldung besagt, in Washington errichtet worden, wo zunächst die Wirkung der im Handel befindlichen Bekämpfungsmittel festgestellt werden soll. Man will dabei die bei der ärztlichen Heilkunst erzielten Erfolge auch auf die Pflanzenwelt ausgedehnt wissen und den Einfluss gewisser Chemikalien auf die pflanzlichen Organe beobachten. Pflanzenkrankheiten, -Schädlinge und deren Bekämpfung. — Auf die Vertilgung von Mäusen mittels Schwefelkohlenstoff haben wir bereits mehrfach hingewiesen. Ein diesem Mittel voll ständig identisches Verfahren ist das folgende, welches man da versuchen sollte, wo Schwefel kohlenstoff nicht immer zur Hand ist. In die Löcher wird Calcium-Karbid eingestreut und alle Ausgänge fest verschlossen. Dabei wird entweder vor oder nach dem Verschliessen der Löcher Wasser auf den Boden gegossen und zwar im letzteren Falle soviel, dass das Wasser bis an die Karbidbrocken dringt und dadurch die Erregung des tötlich wirkenden Gases hervorruft, welches alle Gänge erfüllt. Beide Stoffe, Schwefelkohlenstoff wie Calcium-Karbid sind indes sehr feuergefährlich — daher ist grosse Vorsicht bei deren Anwendung geboten. — Der Kiefernspinner in China. In Kiautschou tritt dieser Schädling in diesem Jahre sehr verheerend auf, da die andauernde Trockenheit die Entwicklung des Insektes ausserordentlich fördert. Da es übrigens ver boten ist, frisches Holz zu schlagen, hat es den Anschein, als wenn die eingeborene Be völkerung dem Schädling hauptsächlich darum nicht entgegenträte, um dann die absterbenden dürren Bäume abholzen zu dürfen. Da weit aus der grösste Teil der Bevölkerung zurzeit zum Fischfang auszieht und sich die jungen Kräfte zur Vertilgung des Schädlings bei weitem als nicht zahlreich genug erweisen, so wird der Verordnung des Polizeichefs von Tsingtau, den Schädling zu vertilgen, nur sehr ungenügend entsprochen. — Der Kakaokrebs in den Pflanzungen Samoas trat in diesem Jahre, wie die „Sa moanische Zeitung“ berichtet, wieder erneut auf, so dass man überall energische Massregeln zur Verhinderung der Weiterverbreitung hat ergreifen müssen. Während ein Teil der Pflanzer die einzige Rettung in dem gänzlichen Ausroden der befallenen Bäume sieht, hat die Mehrzahl durch sachgemässes Ausschneiden erkrankter Stellen unter gleichzeitiger Behand lung mit Vitriol Erfolge erzielt. 99 °/ 0 be fallener, aber noch nicht eingegangener Bäume zeigten nach der Behandlung nur einen Ausfall von 2 °/ 0 , während die übrigen neues Holz und gesunde Früchte ansetzten. Auf Anregung einer Kommission werden nunmehr sämtliche erkrankte Stellen der Rinde mit dem Allheil mittel Karbolineum bestrichen und die bis auf den Wurzelhals erkrankten Stämme gleichzeitig abgeschlagen. Leicht befallene Bäume mit gesundem Stammteil müssen wenigstens 45 cm unter der niedrigsten erkrankten Stelle abge hauen und die kranken Teile sofort verbrannt werden. Fragen der Pflanzenzüchtung, Erblichkeit, Be deutung der Samenprovenienz usw. behandeln. Neuheiten. — Zwei neue winterharte Kletterrosen sind von einem Rosenzüchter in New-York in den Handel gegeben worden. Nach dem „American Florist" sind es Kreuzungen der Wichuraiana mit Rosa sinica Chirokee Rose und Souv. du Pres. Carnot. Im ersteren Falle handelt es sich um Silver Moon, eine starkwüchsige Rose mit reinweissen, grossen und ausgebrei teten Blüten, in deren Mitte sich die leuchtend gelben Staubgefässe sehr gut abheben. Nahezu ebensogross werden die Blüten von Dr. W. Van Fleet, welche am Rande aus einem dunkelrosa Grunde zu hellerer Farbe übergehen. Die gefüllten Blüten duften ausgezeichnet und eignen sich gut zum Schnitt. Das starke bronzegrüne Laub beider Sorten hat sich als widerstands fähig gegen den gefürchteten Mehltau erwiesen, ausserdem liessen sich Frostschäden nicht nach weisen. Handels nachrichten. Der Geschäftsgang in der Baumschulenbranche. Herbst 1908 und Frühjahr 1909, I. Die Ergebnisse über das Herbst- und Frühjahrs- geschäft in der Baumschulenbranche liegen nunmehr abgeschlossen vor uns. Von den 135 versandten Fragebogen sind 105, zum grössten Teil sehr ein gehend beantwortet, zurückgekommen; wir danken an dieser Steile herzlich für die unsern geschätzten Lesern und dadurch auch uns zu teil gewordene Unterstützung. Durch die Mitarbeit der ersten und massgebendsten Firmen in allen Teilen des Deutschen Reiches und der mit sehr grosser Sorg falt ausgearbeiteten Berichte, sind wir wiederum in die Lage versetzt, ein zutreffendes Bild über die Entwicklung zu geben. Wenn sich auch manche Widersprüche herausstellten, wie ja das bei der grossen Zahl der Eingänge nicht anders zu erwarten ist, so lässt sich doch unbedingt feststellen, dass das abgeschlossene Geschäftsjahr als recht ungünstig zu bezeichnen ist und aller Voraussicht nach auch von bedeutendem Einfluss auf das bevorstehende Herbstgeschäft sein wird. Bei aller guter Absicht sollten die Provinzialvereine der Baumschulenbesitzer nicht zu optimistisch urteilen; es ist keineswegs immer der richtige Weg, aus der Vergangenheit für die Geschäftskonjunktur der Zukunft zu schliessen. Wir treten ausserdem nachdrücklich der ängstlichen Zurückhaltung und der Sorge, Geschäftsgeheimnisse durch eine gewissene offene Aussprache preiszugeben, entgegen. Je mehr die tatsächliche Lage einer Branche in den produzierenden Kreisen bekannt wird, desto sicherer lässt sich auch gegen die Miss stände ankämpfen, mögen auch für einzelne Gross firmen dadurch manche vorteilhafte Einkäufe ver eitelt werden. Die Hoffnung darf nicht aufgegeben werden, dass sich das bevorstehende Herbstgeschäft normal abwickelt und dass es möglich ist, den Markt in wünschenswerter Weise zu entlasten. Doch darf man sich andererseits keinesfalls der Tatsache ver schliessen, dass Ueberproduktion in den meisten Artikeln vorhanden ist, und dadurch auch die so notwendige Preissteigerung, ausgenommen Rosen und andere kurante Artikel schwer durchführbar ist. Damit tritt aber an jeden Baumschulenbesitzer die Notwendigkeit heran, rechtzeitig durch Spezialofferten und Inserate auf alle abgebbarenVorräte hinzuweisen. Vor allen Dingen ist es hier notwendig, dass die Leitung des „Bundes der Baumschulenbesitzer" die Zweigvereine zur strengsten Kontrolle der Anzeigen die in den Inseratenblättern erscheinen, veranlasst. Trotz aller Mahnungen des Vorsitzenden auf der vorjährigen Versammlung in Eisenach erscheinen fortgesetzt seitenlange Anzeigen in denjenigen An noncenblättern, die in Tausenden von Exemplaren Privat-, Herrschafts- und Rittergutsgärtnern, sowie Obergärtnern, Gehilfen und Gartenbesitzern entweder gratis überwiesen werden, oder durch die Post zu gängig sind. Es scheint den Verbänden der Baumschulenbesitzer gänzlich unbekannt zu sein, dass mit einer Ausnahme sämtliche gärtnerischen Fachblätter — auch die Organe des .Verbandes der Handelsgärtner Deutschland“ und' der süddeutschen und rheinländischen Verbände, die Titel der Blätter sind ja genügend bekannt und brauchen hier nicht hervorgehoben zu werden — zu einem billigen Abonnementspreis durch die Post bezogen werden können. Eine Ausnahme macht hierbei nur „Tha lackers Allgem. Samen- und Pflanzen Offerte“, die sich rühmen kann, keinen einzigen Postabonnenten zu besitzen. Die Versandlisten werden vielmehr streng kontrolliert und es wird unermüdlich darauf hin gewirkt, dass dieses für den gärtnerischen Grosshandel bestimmte Inseratenblatt keineswegs in unberufene Hände gelangt. Möge diese Einrichtung, die im Interesse der Verbände aller gartenbautreibenden Firmen geschieht, stets die richtige Anerkennung finden. Durch eine derartige Einrichtung ist die Preisschleuderei nach dieser Richtung verhindert und für die erstrebte Festhaltung von Mindestpreisen der Weg in einfacher und sicherer Weise geebnet. Der Einführung von Mindest-Preisen, so wie sie der „Bund deutscher Baumschulenbesitzer" anstrebt, wird von vielen unserer geschätzten Mitarbeiter nicht immer unbedingte Anerkennung gezollt. Es haben sich manche Nachteile hierbei gezeigt. Es wird verschiedenfach darauf hingewiesen, dass viel zu häufig mit Landwirtschaftskammern, Behörden, zumal Kreisverwaltungen, aber auch gärtnerischen Vereini gungen, Sonderabkommen getroffen werden. Wir zweifeln durchaus nicht daran, dass dies geschieht, sind aber der Ansicht, dass eine gewisse Freiheit in dieser Hinsicht gestattet sein muss, so lange es nicht gelingt, sämtliche Baumschulenbesitzer zu organisieren. Wenn die Mitglieder des Bundes an einzelne Obstbauvereine und Verbände zu billigeren Preisen als festgesetzt verkaufen, so findet das wohl eine gewisse Berechtigung, wenn es sich um den Bezug von mehreren Hundert Stück handelt und von den betreffenden Landwirtschaftskammern und Vereinen das Risiko der Zahlungspflicht über nommen wird. Die Mindestpreise sind aber auch dann illusorisch, solange in Württemberg die be kannten Baummärkte stattfinden, und in Nord deutschland, besonders in den östlichen Provinzen unter Hintergehung des Hausierverbotes, zur Pflanzzeit Wanderlager eingerichtet werden, und dadurch ge ringwertige Qualität und unkontrollierbare Sorten zur grossen Schädigung des Obstbaues, Absatz finden. Hier steht den dadurch benachteiligten Baumschulenbesitzern vor allem ein Weg zur Ver fügung , der nie unbenutzt bleiben sollte: die Oeffentlichkeit durch die Tagespresse aufzuklären. Es muss gegen solche Krebsschäden rückhaltlos an gekämpft werden, und auch hier sind es wieder die Provinzialverbände, welche die Kontrolle üben und durch fortgesetzte kleine Notizen in solchen Zeitungen, die besonders auf dem Lande gelesen werden, aufklärend wirken sollten. Auch der Kampf gegen die Konkurrenz der kgl. Baumschulen in Bayern, der Kreisbaumschulen in Baden und auch anderswo, der Lehrerbaumschulen in Westfalen undHessen muss unermüdlich durch Eingaben und durch die Flucht in die Oeffentlich keit, soweit das angebracht erscheint, geführt werden. Dann erst ist die Möglichkeit, die Mindest preise auch durchzuführen, vorhanden. Es ist in den letzten Jahren schon vieles erreicht, aber die Erfolge sind mehr auf das Vorgehen einzelner Firmen zurückzuführen, doch fehlt es meist sehr an einem geschlossenen Vorgehen der Verbände gegenüber diesen Wanderlagern. Immer wieder lässt sich aus den Berichten er kennen, dass durch die angestrebten Mindestpreise wohl viel erreicht worden ist, auf alle Fälle mehr, als die Gegner erwartet haben. Ausserdem verdient die vom „Bund der Baumschulenbesitzer" gegebene Parole, nur Primaware heranzuziehen, volle An erkennung. Geschieht das, wird von den Mitgliedern darauf geachtet, und werden nur die Sorten berück sichtigt, welche in den jeweiligen klimatischen und Boden-Verhältnissen gut gedeihen, dann kommen wir einen ganz wesentlichen Schritt vorwärts. Geklagt wird mehrfach darüber, dass die vom „Bund der Baumschulenbesitzer" vorgesehenen Mindestpreise zu plötzlich gesteigert worden sind. Wir geben zu, dass dieses bedingte in die Höhegehen nicht überall mit vollem Erfolg durchgeführt werden kann, zumal wenn die Konkurrenzverhältnisse bisher zwangen, billig zu verkaufen, und diese noch einer gesunden Preisbemessung hemmend im Wege stehen. Die nächste Folge ist dann ein geringer Umsatz, wodurch evt. ein bedeutender Ausfall erwartet werden kann. Aus den Berichten lässt sich aber immer wieder der Schluss ziehen, dass es bei einigem guten Willen 1 nicht schwer fällt, die vom Bund festgesetzten Ein heitspreise einzuhalten. Gewarnt werden soll vor allem immer wieder davor, auch Apfelhochstämme trotz der grossen Vorräte von vornherein zu billig abzugeben. Jeder Interessent sollte auch hier durch kleine belehrende Notizen, die in der Tagespresse veröffentlicht werden, immer wieder auf die Not wendigkeit, gute Ware und bewährte Sorten an zupflanzen, hinweisen und bei dieser Gelegenheit auf seine Vorräte an Primaware aufmerksam machen. In diesem Jahre können sicher auch die höheren Apfelpreise von Nutzen sein und es dürfte mit Erfolg auf die Rentabilität guter Obstanlagen hingewiesen werden. Die Klagen über Miss t änd e, die sich im Han delsverkehr gezeigt haben, treten immer wieder hervor. Zunächst werden hier die Wanderverkäufe von Obstbäumen angeführt, die bei der Umgehung des Hausierhandels von Haus zu Haus gehen und unter Anpreisung ihrer Ware neue Abnehmer zu gewinnen suchen. Wir können aber keine Schädi gung erblicken, wenn von den Betreffenden die Mindestpreise hierbei eingehalten werden und wenn selbstgezogene Ware angeboten wird. Dann ist dieser Weg jedenfalls nicht zu verwerfen, denn wie sollte sonst der kleine Baumschulenbesitzer seine Ware los wer den? Wir zweifeln auch, dass dadurch die grossen Firmen viel Einbusse haben, es wird das nur ganz vereinzelt vorkommen. Ein weit grösserer Uebelstand sind die in Ostdeutschland auch in den letzten Jahren wiederum recht fühlbaren Angebote Bayrischer und Holsteiner Baumschulen durch soge nannte Wanderlager. Die Umgehung der festgesetzten Abmachungen des Bundes in dieser Form ist zweifellos von Nachteil, denn in den wichtigsten Fällen wird den Obstbäumen — es kommen meist Apfelhoch- Stämme in Frage — die unerlässliche, sorgfältige Pflege zuteil. Die Bäume werden hier eingeschlagen; was unverkäuflich ist, wird in drei Tagen nach dem nächsten Ort gebracht usw., sodass die Ware oftmals erst na :h drei- oder viermaligen Herumwandern ihre Käufer fiadet. Wenn wir auch einmal ganz von den ansässigen Baumschulen absehen, so ist doch der Vertrieb minderwertig gewordener Ware der Förde rung des Obstbaues nicht dienlich. Auch hiergegen nützt am besten immer wieder die Anzeige bei der Ortsbehörde, damit die Interessenten auf das Minder wertige der Ware hingewiesen werden, in kleinen Orten und auf dem Lande kann auch durch die Tagespresse viel getan werden. D,e gleichfalls schon erwähnten Baummärkte in Württemberg, die von vielen Seiten in Schutz ge nommen werden, bilden gleichfalls einen Beitrag zu diesem Wanderverkauf von Obstbäumen. Mag sich dort bei der Landbevölkerung eine Gelegenheit, Bäume auf Märkten zu verkaufen, sehr eingebürgert haben; verschiedene unserer Berichterstatter halten eine Einschränkung für keinesfalls empfehlenswert. Wir sind für den Fortfall, es wird auch ohnedem gehen und sehen darin die Unmöglichkeit, die Mindestpreise aufrecht zu erhalten, denn auf dem Markt wird gehandelt. Ausserdem ist es durchaus ausgeschlossen, die Ware so zu schützen, wie es an warmen, trockenen, windigen Frühjahrstagen unseres Erachtens notwendig ist. — Die Konkurrenz der kleinen Landschafts- und Handelsgärtner macht sich seit Einführung der Mindestpreise, die von letzteren nicht eingehalten werden, gleichfalls recht unangenehm fühlbar. Man kauft infolge der billigen Inserate vor teilhaft, wenn auch oft minderwertige Ware, ein und ist in der Lage, mit einem ganz guten Nutzen gegen über den Mindestpreisen mit den ansässigen Baum schulenbesitzern konkurrieren zu können. Hier bildet sich somit ein Zwischenhandel aus, der recht be denklich ist und sich wiederum auf Kosten des Produzenten breit macht. Der kleine Handels- und Landschaftsgärtner, der einigermassen rechnen gelernt hat, wird allerdings nicht so töricht sein und diese Schleuderei, die wir ja schon bei hochstämmigen und niedrigen Rosen lange Jahre feststellen konnten, nicht mitmachen. Er hat zunächst mit Ueberstand an Bäumen zu rechnen und oft bleibt auch die Zahlung aus. Er kalkuliert meist nicht damit, dass er auch event. beim Nichtanwachsen der Bäume ersatz pflichtig ist, will er nicht seine Kunden verlieren. Das sind alles Punkte, die der kleine Handels- und Landschaftsgärtner sehr wohl beachten sollte, wenn auch andererseits den Baumschulenbesitzern nicht zugemutet werden kann, diese quasi zwischen Händlern übliche Garantie des Anwachsens — ausge nommen die Sortenechtheit — zu übernehmen. Der Baumschulenbesitzer kann nur dann Garantie leisten, wenn er selbst die Pflanzung vornahm oder für ihn die Möglichkeit geboten ist, das ordnungsmässige Einschlagen und Pflanzen der Bäume zu kontrollieren; anderenfalls würde eine Garantieleistung viel zu weit gehen. Dem Baumschulengeschäft schaden aber auch die Schleuderangebote der Baumschulen, die ausser halb des Bundes stehen, sehr. — Auch die Konkurrenz der Staats- und Kreisbaumschulen, sowie der kleineren Betriebe, die von Lehrern angelegt und unterhalten werden, tritt immer wieder hervor und benach teiligt eine gesunde Entwicklung der Branche un- gemein. So sind es in Bayern die Kgl. Baumschulen, in Baden die sogenannten staatlichen Baumschulen
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