Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tunesischen Grenze eingeführt werden, die von der tunesischen Regierung und dem Gouverneur gemeinschaftlich bestimmt werden. Bei ihrer Ankunft findet Desinfizierung mit einer Mischung statt, die gasförmige Blausäure enthält. Die Kosten tragen die Beteiligten. 2. In gleicher Weise werden bei der Einfuhr die Früchte der orangenartigen Gewächse desinfiziert. 3. Ueber- tretungen werden mit 50—500 Frs. bestraft und wenn dabei ein betrügerisches Gebahren vorliegt, mit Gefängnis von 1—5 Monaten oder Geldstrafe von 50—500 Frs. Im übrigen bleibt es bei der Verordnung vom 10. März 1894. — Die Einfuhr von französischem Ge müse wird durch eine kurze Notiz, welche unlängst die „Bremer Nachr." brachten, in das rechte Licht gestellt. Es kamen da u. a. auf einer der täglich stattfindenden grossen Gemüse- und Obstauktionen folgende ausländische Waren zur Versteigerung : 200 Sack ägyptische Zwiebeln, 80 Fass Kartoffeln aus Malta, 225 Sack fran zösische Schneidebohnen, 55 Sack französische Butterbohnen, 10 Sack französische Petersilie, 200 Sack holländische Erbsen und Schoten, 30 Körbe holländische Möhren, 76 Körbe holländischer Blumenkohl, 28 Körbe belgischer Blumenkohl, 282 Kisten holländische Gurken, 20 Kisten holländische Tomaten, 500 Sack holländische Stachelbeeren usw. — Es bedarf kaum einer weiteren Erklärung, welche unge heuren Nachteile bei der zumeist zollfreien Einfuhr von Holland auf diese Weise dem deutschen Züchter erwachsen. In den Grosstädten üben die ausländischen Produkte einen gewaltigen Druck aus, und dem einheimischen Gemüse gärtner entgehen Millionen durch den Zwischen handel, der in einer ihm nachteiligen Weise aufblüht, verloren. Solange nicht den heimischen Verhältnissen hierbei Rechnung getragen wird und Produktion und Verbrauch sich auf einer gesunden Basis gegenüberstehen, findet eine Preisgabe der deutschen Arbeit statt! Es ist heute leider eine Tatsache, dass die Preis bewertung von Obst und Gemüse nicht von den deutschen Ernteverhältnissen abhängig ist, sondern die Zwischenhändler, denen überreich lich ausländisches Obst und Gemüse angeboten wird, machen diese. Das sird Zustände, die mit den Zusicherungen unserer verbündeten Regierungen, die nationale Arbeit zu schützen, nicht im Einklang stehen. Bei Abschluss der neuen Handelsverträge muss ein ausreichender Zoll den deutschen Produzenten schützen. — In der Fi uchtsaftbranche besteht nach einem Gutachten der Handelskammer zu Frank furt a. M. kein Handelsbrauch, wonach bei Lieferung auf Abruf der Lieferant die Ware bis spätestens zum letzten Lieferungstermin anbieten müsse, widrigenfalls der Kaufabschluss bezüglich des Restquantums hinfällig wäre. Auch ist es nicht Handelsbrauch, dass bei Ab schluss eines neuen Vertrages über Lieferung von Fruchtsaft, ein etwa noch abzunehmendes Restquantum nun nicht mehr abgenommen zu werden braucht. — Der Schiffsverkehr im Suez-Kanal hat 1908 nicht die Höhe der vorhergehenden Jahre erreicht. Es ist das auf die ungünstige Ernte in Indien sowie auf die allgemeine Ge schäfts- und Verkehrslage zurückzuführen. Es durchfuhren den Kanal 3795 Schiffe mit 132/3 Millionen Tonnen. Deutschland war hieran mit 584 Schiffen mit 2 310 000 Tonnen beteiligt, während 2233 englische Schiffe aufgeführt werden, die einen Tonneninhalt von 8 300 000 t aufweisen. Die Einnahme betrug 111,5 Mill. Frs., die Ausgabe 28,9 Mill. Frs. Jedenfalls konnte eine glänzende geschäftliche Position dieses Riesenunternehmens auch im letzten Jahr fest gestellt werden. — Ausnahmetarife für Frühobst sind von dem Handels- und Gewerbeverein Bühl von den Grossherzoglichen Generaldirektionen er beten und werden von der Handelskammer zu Karlsruhe befürwortet. Man hält eine der artige Unterstützung im Interesse des badischen Obstbaues und Obsthandels für durchaus ge boten ; auch andere süddeutsche Eisenbahn verbände werden sicher bald nachfolgen. — Die Einfuhr von Raupenleim nach Russland ist zollfrei gestattet, wenn die chemische Zusammensetzung angegeben wird und ausdrücklich gesagt ist, dass die Präparate als Leim für die Bäume zum Schutze gegen Schädlinge verwendet werden sollen, — Ueber die Haftpflicht der Eisenbahn verwaltung bei verspäteter Lieferung des Reisegepäcks sind neue Bestimmungen erlassen worden. Wird die Lieferfrist überschritten und entsteht dadurch Schaden, der natürlich nach- zuweisen ist, so hat die Verwaltung für jeden Tag der Fristüberschreitung bis zu 3 Tagen einen Betrag von 20 Pfg. für jedes Kilogramm zu ersetzen. Bei nicht entstandenem oder nicht nachgewiesenen Schaden hat die Eisenbahn zu zahlen: Wenn das Interesse an der Lieferung nicht angegeben ist, für jeden Tag der Frist überschreitung bis zu 3 Tagen 10 Pfg. pro Kilogramm. Wenn das Interesse angegeben ist, für dieselbe Zeit 20 Pfg. pro Kilogramm. — Der Höchstbetrag bei Wertbriefen nach Russland (einschliesslich der russischen Postanstalten in China) ist auf 96 000 Mark (bisher unbegrenzt) festgesetzt worden. Das langt auch zu! — Die Zulassung der sogenannten „Fensterbriefe“ bezieht sich nach einer neueren postalischen Entscheidung nur auf gewöhnliche Briefe, nicht aber auf eingeschriebene oder Wertbriefe. - Im Verkehr zwischen Erbsenanbauern und Erbsensamenhändlern besteht kein fester Gebrauch, dass der Höchstprozentsatz der schlechten Erbsen, den eine Verlesung durch den Samenhändler ergeben darf, gemeinschaft lich auf dem Geschäfte des Anbauers vor der Absendung der Ernte an die Samenhandlung durch Entnahme von Proben festgestellt würde. Es besteht nach einem Gutachten der Handels kammer Halberstadt in dieser Beziehung überhaupt kein einheitlicher Gebrauch. — Der sächsische Eisenbahnrat hat in seiner Sitzung vom 8, Juli beschlossen, zu befürworten, dass für Topfpflanzen etc. gross räumige, bedeckte Wagen hergestellt werden. Auch noch für eine grosse Anzahl anderer Güter wurde dies als wünschenswert bezeichnet. Die Stellung solcher grossräumiger Spezialwagen soll gegen einen Zuschlag von 10 °/o erfolgen. Vereine und Versammlungen. — Der XIV. Kongress der französischen Chrysanthemumzüchter wird in diesem Jahre zu gleicher Zeit mit der Ausstellung der Ge sellschaft für Gartenbau und Botanik des Rhone-Departements in Marseille stattfinden. Neben Chrysanthemum, denen eine Spezial abteilung eingeräumt werden soll, werden Gruppen von Warm- und Kalthauspflanzen, Schnittblumen, Obst, insbesondere späte Trauben und Dekorationsstücke von natürlichen Blumen zur Aufstellung gelangen. Die Dauer der Aus stellung ist auf die Zeit vom 23.—27. Ok tober d. Js. festgesetzt und hat die Stadt verwaltung dem Verein die grosse Festhalle Pare du Rond Point du Prado zur Verfügung gestellt. — Der Schleswig-Holsteiner Zentral verein für Obst- und Gartenbau. Die dies jährige Hauptversammlung, vom Oekonomierat Hoelck-Kiel geleitet, fand Ende Juni in Neu münster statt. Es sind gegenwärtig 38 Ver eine mit 5800 Mitgliedern angeschlossen. Die „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau“ wird in etwa 3000 Exemplaren gelesen und mit 5000 Mark vom Zentralverein subventioniert. Be achtenswerte Erfolge hat der Verein durch seine Eingabe an die Regierung um Errichtung von Schulgärten zu verzeichnen. Es sind ge meinsam mit der Landwirtschaftskammer Be schlüsse über die Einrichtung derartiger Gälten gefasst und von der Seite der Regierung ist auf die Notwendigkeit, auf die Anlagen bei den Lehrerkonferenzen durch die Kreisschul- inspektoren hinzuwirken, aufmerksam gemacht worden. Von der Landwirtschaftskammer wird wiederum eine Beihilfe von Mk. 5000 bewilligt, von welcher Summe der grössere Teil den Einzelvereinen zu gute kommt. Dem ver storbenen Geheimrat Prof. Dr. Selig-Kiel soll eine besondere Ehrung gewidmet werden. — Die Jahresversammlung des deut schen Pomologen-Vereins findet in den Tagen vom 5. bis 8. August d. J. in Schwerin statt. Wir machen auf die Veröffentlichung des Pro gramms, welches an anderer Stelle erfolgte, nochmals aufmerksam und empfehlen den Be such der Versammlung angelegentlichst. — Der Verein deutscher Gartenkünstler hält, wie wir bereits kurz mitteilten, vom 7. bis 10. August seine diesjährige Hauptversammlung in Görlitz ab. Verschiedene deutsche Firmen haben die Beschickung durch Gehölze, Rosen, Stauden und Sommerblumen zugesagt, so dass hierbei eine Zweige- und Blumenschau, die be sonders auch Neuheiten bieten dürfte, während der Tagung des Vereins vorgesehen ist. Sonn tag, den 8. August, wird ferner der Vereins geschäftsführer E. Bindseil über das Thema: „Der Stand der Photographie und ihre Bedeu tung für Gartenbau und Gartenkunst“ unter Vorführung von mehr als Hundert Lichtbildern, die nach dem Verfahren von Gebr. Lumiere, Lyon-Montplaisir, angefertigt sind, sprechen. Montag referieren Rittergutsbesitzer von Sa li sch sowie Gartenbaudirektor A. Broder sen und Parkinspektor E. Schneider über: „Der Waldpark, seine Gestaltung und Er haltung". Ausstellungen. — Die Holland House Show in London, welche nächst der bekannten Temple Show in englischen Fachkreisen die grösste Bedeutung hat, fand am 6. und 7. Juli in Holland House, einem im vornehmen Westen der englischen Hauptstadt belegenen Herrschaftssitz statt. Die Schau, welche eine der besten dort abgehaltenen darstellte, hatte trotz des ungünstigen Wetters eine hohe Besucherzahl aufzuweisen, die sich allerdings ausschliesslich in den Zelten drängte. Die Aussteller von Rosen waren recht zahl reich. Im Vordergründe stand eine schöne Gruppe von A. Dickson & Sons Ltd.-New- tonards, die ausschliesslich Neuheiten eigener Züchtung enthielt, u. a. Duchess of Wellington, schön aprikosenfarben, Grace Molyneux, fleisch farben, von edler Form, Mary Cess o f Ilchester, reich karmin, Elizabeth Barnes, tief lachsrot, und Geo C. Wand, kirsebfarben, Messrs. Paul & Son-Waltham Cross zeigte Juliet, eine schön gefärbte dunkelkarminfarbige Neuzüchtung mit orange Grund und Unterseite; sehr beachtet wurden ferner Tea Rambler, Goldfinch, Rubin und Refulgence. Auch Schnittblumen waren vertreten, Von Messrs. Wallace & Co.- Colchester gelangten Stauden, in einem alten Schaugarten vereinigt, zur Aufstellung. Darin wirkte ein kleines Alpinum, auf dessen Ein richtung der Engländer viel Sorgfalt verwendet, sowie eine Zypressenhecke, von der sich eine Gruppe Lilien, Delphinium White Queen, mit starkentwickelter weisser Blütentraube, sowie die zierlichen Tritoma Goldelse und Torchlight wirkungsvoll abhob. Von Delphinium wurden ferner noch ausgestellt die purpurnen Mme. Violet Gueslin und Mrs. Creigthon, sowie die tiefblaue King of Delphinium. Einen Wasser garten in künstlicher Ausführung mit Spiraeen, japanischen Iris usw., zeigte M. Pritchard- Christchurch ebenso einen Felsen-Slaudengarten Messrs. W. Artindale & Son - Sheffield. Mr. C. Blick-Hayes zeigte eine gelbe, leicht rosa überhauchte Nelke Lieut. Shackleton; während Malmaison-Nelken von verschiedenen Firmen ausgestellt wurden. Auch Edelwicken fehlten nicht und da dieselben auch bei uns immer mehr in Aufnahme kommen, seien nach folgend einige der besten erwähnt, Kathleen Macgowan, blau, Mrs. W. J. Unwin und Dazzler, orange, Mrs. Henry Bell Improved, Mrs. Town send und Paradise Beauty creme, Geo. Stark und Paradise Oliver Ruffell, rot bezw. rosa. Ebenfalls ziemlich umfangreich waren die Gruppen der Paeonien, Phlox und Begonien, während den Orchideen eine Sonderabteilung angewiesen war. Im Freien hatte eine beschränkte Anzahl Firmen Gruppen von Bäumen und Sträuchern vereinigt, ebenso gelangten diverse Stauden und Freiland pflanzen zur Schau, leider hatte der Besuch 'dieser Abteilung sehr unter dem andauernden Bindfadenregen zu leiden. An die Ausstellung schloss sich ferner noch eine gutbeschickte Ab teilung von Gemüse und Obst an, auch die gärtnerische Industrie war hinreichend vertreten. — Die letzte Ausstellung der National Rose Society hatte sehr unter der Witterungs ungunst zu leiden; immerhin hatte sich eine grosse Anzahl englischer und irischer Firmen daran beteiligt. Die Rosen waren nicht so gut als sonst, da dieselben fast durchweg von Un geziefer und Hagel geschädigt wurden, auch Neuheiten kamen nur in beschränktem Masse zur Schau, da aber die Königin die Ausstel lung mit ihrem Besuche auszeichnete, stand der Gesamtbesuch um wenig hinter dem Vorjahr zurück. Wirklich gute Neuheiten brachte nur die Firma Hugh Dickson-Dublin zur Schau: Lady Pirie lebhaft lachsrot mit orange Grund, mit mittelgrossen Blumen von schönem Bau, ferner eine mit C. 145 bezeichnete karmin farbene Rose mit creme Grund, deren Kronen- blätter leicht zurückgerollt waren und die ziem lich gut ausgebildete Blume in einer schönen Form und Haltung zeigten. — Während der internationalen Gartenbau- Ausstellung zu Brüssel 1910 werden drei Sonder-Ausstellungen stattfinden, von denen die erste vom 30. April bis zum 3. Mai, die nächste vom 24. bis 27. September und die letzte vom 34. Gegen Kleidermotten, Speckkäfer und Bohrkäfer (s. auch Nr. 32, 33): Form alint ablett en. Mit einer besonderen Formalinlampe in den festgeschlossenen Räumen zu verdampfen. 35, Gegen Stechmücken in Kellerräumen (s. auch Nr. 19, 20, 21, 34): 2 Teile Pfefferpulver, 1 Teil dalmat. Insektenpulver, 1 Teil pulverisierte Baldrianwurzel, 1 Teil Salpeterpulver. 2 Esslöffel des Gemisches auf 50 cbm Luft raum werden im Frühjahr in den luftdicht ver schlossenen Kellern verbrannt. Einwirkungs dauer 2 bis 3 Stunden. 36. Gegen Ameisen: 1 Teil Pottaschelösung (10 Prozent). 1 Teil Honig. Auf flachen Tellern aufzustellen. Mit Hefe versetzte Honig-, Sirup- oder Zuckerlösungen sind gleichfalls zu verwenden. 37- Gegen Küchenschaben: 2 Teile Borax, 1 Teil Salizylsäure. Ein Teil des Gemisches wird zu 3 Teilen Erbsenbrei zugesetzt und des Abends ausgelegt. Vermischtes. — Eine Statistik über den Gartenbau für das Königreich Sachsen wird demnächst vorbereitet und aller Voraussetzung 1910 bezw. 1911 vorgenommen werden. Nachdem Preussen vorangegangen ist und Bayern nachfolgte, wer den nunmehr auch mit der Zeit die übrigen Bundesstaaten sich dazu entschliessen, Fest stellungen über unsere Berufsverhältnisse vor zunehmen. Die „Staatsb. Zeit." schreibt, dass jedenfalls bis 1930 die Statistik über die Gärt nereien für sämtliche Bundesstaaten vorliegen wird. — Es sind das recht angenehme Aus sichten, die sich für die Lösung der gegen wärtigenrechtlichen Verhältnisse bieten. Hoffent lich nimmt der Bundesrat die Angelegenheit bald energisch in die Hand und veranlasst auch die rückständigen Regierungen, das Material aufzustellen; die von Preussen aus 1906 ge machten Erhebungen sind heute nach 3 Jahren noch nicht abgeschlossen. — Mit dem internationalen Rosarium in Britz hat man sich neuerdings wiederum beschäftigt und hofft auch die städtische Be hörde für dieses im grösseren Stile geplante Unternehmen zu interessieren. Es sind etwa 30Morgen für diese Anlage vorgesehen, die nicht ausschliesslich mit Rosen bepflanzt werden sol len, sondern als Park gedacht sind, in dessen Mitte und Rasenflächen sich die Rosen wir kungsvoll gruppieren. Die Parkanlagen bilden somit den Abschluss des Rosengeländes. Die Vorarbeiten sind einem Ausschuss von 12 Herren übergeben, ausserdem hoffen diese Veranstalter, dass sich die Behörden von Berlin und den umliegenden Orten, hauptsächlich die gesamte Einwohnerschaft von Britz, dafür interessieren. — Die Wasser-Versorgung durch Tal sperren nimmt einen immer grösseren Um fang an. Kürzlich hat die Stadt Barmen zur Wasserversorgung dieser schnellangewach- senen Grosstadt den Bau einer neuen Sperre im Kerspetal bei Marienheide mit einem Kostenaufwand von 8 Millionen Mark be schlossen. Der Stauinhalt wird ca. 16 Millio nen Kubikmeter betragen. Wir wollen wün schen, dass dabei auch auf die Wasserversorgung der Gärtnereibetriebe Rücksicht genommen ist und keine Verteuerung, sondern eher eine Ver billigung für die landwirtschaftlichen Betriebe eintritt. — Der Hausierhandel mit Obstbäumen und Sträuchern wurde kürzlich in dem Handels kammerbericht des Regierungsbezirks Köslin erwähnt und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass von Seiten der Regierung, soweit der Wochenmarktverkehr mit Obstbäumen und Sträuchern in Frage kommt, ausschliesslich bei den Landwirtschaftskammern Umfrage gehalten wird. — Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob die Landwirtschaftskammer die hierbei interes sierten Baumschulenbesitzer zu Rate gezogen hat oder auch als Inhaber einer eigenen Kreis baumschule, wie ja das leider immer noch der Fall ist, über die Berufsgärtner hinweg ihre Ansicht äusserte. Wir möchten an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass in vielen Bezirken die Landwirtschaftskammern entweder selbst grössere Baumschulen subventioniert haben, oder vielfach auch Kreisbaumschulen unterstützen. Man ist keineswegs immer so rücksichtsvoll gegen die Schwester „Gärtnerei", wie man das bei den bekannten Verbrüderungs- bestrebungen so gern hervorhebt. — Die Kreisbaumschule in Gleiwitz (Oberschlesien) weist durch die Tagespresse daraufhin, dass in diesem Jahre grosse Mengen Pflaumen- und Aepfelbäume zum Verkauf kommen, nachdem im Vorjahre der erste grosse Posten, d. h. gegen 10000 Kirschbäume ab gegeben werden konnten. Weiterhin wird ge sagt, dass diese Bäume im rauhen Klima 300 m über dem Meeresspiegel herangezogen sind und sich deshalb für die freien und geschützten Lagen der Gebirge Schlesiens sehr gut eignen. — Die schlesischen Baumschulen sind unseres Wissens leistungsfähig genug, so dass es nicht der Einrichtung von Kreisbaumschulen bedarf, am allerwenigsten, wenn es sich hierbei um Massenanzucht handelt. Die Aepfelbäume werden schwer verkäuflich sein und müssen wohl oder übel verschleudert werden und nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte werden die gleichen Verhältnisse auch bei Pflaumen und Kirschen wiederum früher oder später ein treten, Jedenfalls empfehlen wir dem „Verein schlesischer Baumschulenbesitzer" sowie dem „ Bund deutscherBaumschulenbesit rer “ derartigen Gründungen mit Staatsunterstützung energisch entgegen zu treten. — Einem grossen gärtnerischen Schwindel unternehmen, welches sich über ganz Deutsch land ausbreitete, ist man vor einiger Zeit auf die Spur gekommen. Es handelte sich um einen gewissen Nentwich, der zu Anfang d. J. nach Oesterreich flüchtete, dort ermittelt und auf Antrag der deutschen Behörden verhaftet worden ist. Das Schwindelgeschäft wurde von Erfurt aus in gärtnerischen Erzeugnissen aller Art be trieben und bedeutet leider für dessen soliden Handel eine bedauerliche Schädigung. — Das Ausgraben und Sammeln seltener Pflanzen ist nunmehr auch in Baden in den Gebieten des Schwarzwaldes untersagt, um der völligen Vernichtung unserer Freilandflora entgegenzutreten. Vor allem sind es im Gross herzogtum Baden Orchideen, Enzian, Türken bund und die Küchenschelle oder Kuhschelle, deren Abschneiden oler Herausnehmen mit Wurzeln bei hoher Geldstrafe verboten ist. — Auch die reizende, stahlblauschimmernde Strand distel, die an der Nord- und Ostsee früher in grossen Mengen vorkam und eine der schönsten und interessantesten Pflanzen ist, wurde, um sie vor dem völligen Untergang zu bewahren, durch einen Erlass für die Schleswig- Holsteiner Küsten geschützt. Das Ausgraben, Ausreissen und Ausschneiden, ebenso das An bieten zum Verkauf, ist bei einer Geldstrafe bis zu 150 Mk. verboten. — Hoffentlich finden sich in Holstein recht viel Gärtnereien, welche die einfache Kultur dieser Pflanze aufnehmen und beim Verkauf an die Besucher ein lohnendes Geschäft machen. Die Regierung wird die An zucht und den Verkauf dieser Distel nicht ver bieten können.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)