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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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No. 28. Beilage zu „Der Handelsgärtner/* Varlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 10. Juli 1909 Aus der Zeit — für die Zeit. Während sich unsere letzte Nummer im Druck befand, hat der Reichstag die .Erb anfallsteuer endgültig abgelehnt und seitdem wird im Reichstag oft in tumultuarischen Szenen über den Rest der Steuervorlagen gestritten. Ein erfreuliches Bild bietet die politische Lage jedenfalls nicht, und es ist aufrichtig zu be dauern, dass auch der Reichskanzler Fürst von Bülow am Ende seiner diplomatischen Laufbahn, infolge des Ausfalls der Beschlüsse im Reichstag, angelangt ist. Es verlautet be stimmt, dass er nach der Erledigung der Finanz- reform von dem politischen Schauplatz abtreten wird, ja man glaubt schon mit Bestimmtheit in Herrn von Bethmann-Hollweg, dem Staats sekretär im Reichsamt des Innern, den Nach folger erblicken zu können. Angenommen sind vom Reichstag inzwischen unter Modifizierungen, die uns hier nicht weiter berühren, die Brannt wein-, Tabak-, Brau-, Zündholzsteuer, Erhöhung des Kaffee- und Teezolls, Kotierungssteuer (Steuer auf Wertpapiere), Wertzuwachssteuer, Scheckstempelsteuer, Erhöhung des Effekten stempels und des Stempels für gewisse Wechsel, also bereits ein recht ansehnliches Steuer bouquet, mit dem aber die 500 Millionen noch nicht gedeckt sind. Es müssen also noch wei tere Probleme gelöst werden. Wie im „Hansa- bund", dem „Bund der Landwirte" ein Rivale entstand, so hat er jetzt einen Konkurrenten im „Deutschen Bauernbund" gefunden, der ins Leben gerufen worden ist, um die Inter essen der kleinbäuerlichen Grundbesitzer zu wahren. Man wirft dem Bund der Landwirte vor, dass er allein den Grossgrundbesitz ver trete, für die mittleren und kleineren Land wirte aber nichts übrig habe. Namentlich die deutschen Ansiedler in den Ostprovinzen haben für den neuen Bund Propaganda gemacht. Die erste Versammlung fand am 6. Juli in Gnesen statt. Ueber den „Bund der Landwirte“ ist im Verlag der Buchhandlung der national- liberalen Partei in Berlin eine Schrift von Arthur Dix erschienen, welche sich mit der „Entstehung, dem Wesen und der politischen Tätigkeit" desselben befasst. Für das Buch wird viel Reklame gemacht, wir müssen jedoch darauf hinweisen, dass es ein Parteibuch ist und daher mit Vorsicht auf genommen werden muss. In einer Geschichte des Bundes, die von einer anderen Partei herausgegeben würde, dürfte manches wieder in einem ganz anderen Lichte erscheinen. In Swinemünde tagte, unter Teilnahme von vielen hundert Delegierten aus allen Teilen Deutschlands, der Landwirtschaftliche Ge nossenschaftstag. Zahlreiche Ehrengäste wohnten den Verhandlungen bei. Aus dem Jahresbericht ging hervor, dass auch im Jahre 1908 ein merklicher Zuwachs an landwirt schaftlichen Genossenschaften zu verzeichnen war. Es ergab sich eine Steigerung von 21 959 Genossenschaften im Jahre 1908 auf 22 899 Genossenschaften im Jahre 1909. Nach dem Unfallversicherungsgesetz ist es bekanntlich den Landesregierungen über lassen, ob und in welchem Umfange Familien angehörige von der Versicherungspflicht ausge schlossen sein sollen. Davon hat Württemberg Gebrauch gemacht. Es sind in landwirtschaft lichen Betrieben dort die eigenen Kinder erst vom 12. Lebensjahre ab der Versicherungs- und damit Entschädigungspflicht bei Unfällen unter worfen. Die Bestimmung hat zu Härten ge führt, da ja auch 10- und 11jährige Kinder von den Eltern sehr viel beschäftigt werden, Der württembergische Landtag hat nun einen Beschluss gefasst, wonach die eigenen Kinder den fremden gleichgestellt werden und ohne obige Einschränkung versicherungspflichtig sein sollen. Auf dem landwirtschaftlichen Arbeits markt ist in diesem Jahre, wie schon im vorigen, kein Leutemangel zu spüren. Wie das Korrespondenzblatt für die Gewerkschaften wirtschaftlich richtig folgert, ist das ein Zeichen, dass Industrie und Gewerbe sich noch im Sta dium der Depression befinden. Auf 100 offene Stellen in der Landwirtschaft kamen im April dieses Jahres 97,07 Arbeitsuchende, gegen 77,80 im Jahre 1908, und gar nur 42,42 im Jahre 1907. Die Anwerbung von ausländi schen Arbeitern bleibt infolgedessen in diesem Jahre auch geringer als in anderen Jahren. Das ist an sich erfreulich, denn die Erfahrungen mit den ausländischen Arbeitern sind ja nicht immer die rosigsten. Namentlich wird stark über Kontraktbrüche geklagt. Die in Bayern aufgenommene Sta tistik des Gärtnerberufes bat an Kunst- und Handelsgärtnereien, mit Einschluss der Blumen- und Kranzbinderei und der Baum schulen, 2816 Hauptbetriebe mit 9451 beschäf tigten Personen, gegen 2070 Hauptbetriebe mit 5912 beschäftigten Personen im Jahre 1895 ergeben. Nach Klein-, Mittel- und Gross betrieben unterschieden, ist die Verteilung der gärtnerischen und verwandten Betriebe wie folgt: 2535 Kleinbetriebe mit 6141 beschäft. Personen 1907 1900 „ „ 4177 274 Mittelbetriebe „ 2667 „ 167 „ „ 1463 7 Grossbetriebe „ — „ 3 „ „ 272 „ 1895 1907 1895 1907 1895 Es entfallen also etwa 65 % des beschäftigten Personals auf den Kleinbetrieb, 25,2 °/ 0 auf den Mittelbetrieb und 6 °/ 0 auf den Grossbetrieb. Zurzeit finden auf Anordnung des preus sischen Ministeriums des Kultus Erhebungen über Beurlaubungen von Schulkindern für Arbeiten in derLandwirtschaft statt. In den Nachweisungen ist die Zahl der beurlaubten Kir der, die Stufen ihrer Schulbildung, die Dauer der Beurlaubung, die Art der Arbeit und der Arbeitgeber anzuführen, auch anzugeben, wer die Beurlaubung verfügt hat. Die Erhebung entspricht einem Wunsche des preussischen Lehrervereins. Was ihr folgen wird, muss vor läufig abgewartet werden. Pflanzenkrankheiten, -Schädlinge und deren Bekämpfung. — Eine neuere Gurkenkrankheit, die sich nach eingehender Prüfung als mit der in England verheerend aufgetretenen Blattflecken krankheit identisch herausgestellt hat, tritt nach einer Abhandlung der Zeitschrift für Pflanzen krankheiten seit 1905 in den südholländischen Gurkenkulturen in grösserem Umfange auf. Die Flecke werden durch die Blattnerven begrenzt, weisen darum eine mehr oder weniger scharfe eckige Form auf, befallen aber nie die Früchte. Man schreibt das plötzliche Auftreten in Holland dem Umstande zu, dass der Pilz mit Sendungen englischer Gurkensamen importiert wurde, wie das auch in einem Falle mit Bestimmtheit nach gewiesen wurde. Zur Verhütung der Weiter verbreitung wird empfohlen, den Gurkensamen holländischen und englischen Ursprungs einer vierstündigen Beize mit 0,5prozentiger Formalin- lösung oder einem 20 stündigen Verfahren mit einer 0,5prozentigen Kupfervitriollösung auszu setzen, worauf man eine Waschung mit Kalk milch folgen lässt. Wo die Krankheit bereits aufgetreten ist, müssen die befallenen Pflanzen stark mit der letztgenannten Kupfervitriollösung bespritzt und dann entfernt werden. Daraufhin werden auch die Innenwände des Hauses und die oberste Erdschicht damit behandelt. Be sonders heimgesucht wird die beliebte Sorte Rochfords Telegraph und ist man bestrebt, ein wirksames Bekämpfungsmittel zu finden, bei dessen Anwendung selbst leicht befallene Pflanzen gerettet werden können, u. a. mit Bordeauxbrühe oder Schwefelleberlösung. Zur erfolgreichen Unterdrückung der Krankheit ist es unbedingt erforderlich, dass die interessierten Züchter Zusammenwirken. — Bei starkem Auftreten von Schnecken wird bekanntlich das Aufstreuen wasserent ziehender Mittel empfohlen. In erster Linie kommt dabei der Kalk in Betracht, welcher bei trockenem Wetter am frühen Morgen oder auch in den Abendstunden in Zwischenräumen von höchstens 1/2 Stunde 2—3 mal ausgestreut wird. Das rechte Verhältnis der benötigten Menge pro Quadratmeter findet man sehr bald heraus, doch empfiehlt es sich, etwas stärker zu kalken, da sich ältere Tiere gegen die wasserentziehende Wirkung des Kalkes durch verstärkte Schleimabsonderung zu schützen wissen. — Zur Verhütung des Gummiflusses bei Pfirsichbäumen wird in „Gardeners Chronicle" das Apsstreuen von gewöhnlichem Salz, soweit als die Laubkrone reicht, in öfteren Zwischen räumen während eines Jahres empfohlen. Wir wissen nicht, ob bei uns durch Anwendung von Salz gleichfalls gute Erfolge zu verzeichnen waren; bekannt ist ja die Anwendung von Kalk. — Zur Beobachtung und Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten, wobei auch gärt nerische Kulturpflanzen eingeschlossen sind, ist in der Provinz Schlesien eine Organisation ins Leben gerufen worden, auf welche wir unsere geschätzten Leser aufmerksam machen. Äusser zahlreichen Sammelstellen ist als Hauptstation die Versuchs- und Samenkontroll - Station der Landwirtschaftskammer zu Breslau X, Matthias- platz 1, bestimmt, wohin Pflanzen und Pflanzen teile unter genauen Angaben und Beschreibungen zu richten sind. Wer sich mit dem Sammeln befasst, erhält von der Versuchsstation die ihm entstandenen Portoauslagen usw. zurückerstattet. — Milbenbefall des Weinstockes, eine Krankheitserscheinung, die durch die Phyllo- coptes vitis hervorgerufen wird, tritt seit einer Reihe von Jahren mit besonderer Heftigkeit in dem schweizerischen Kanton Waadt auf. Die Blätter verkrüppeln und erleiden eine beträcht liche Wachstumsstockung, während die ganze Pflanze verkümmert. Da die Milben unter der Rinde überwintern, empfiehlt sich die Anwen dung von 4°/oigem gereinigten oder rohen Lysol im Winter, welches in die Rinde ein dringt und alle Schädlinge tötet. Phenol und Seife müssen zu einem ausreichenden Prozent satz im Lysol enthalten sein. Fragekasten für die Praxis. Frage: A. in D. In meinen Adiantum-Kulturen habe ich auf Anraten, um gelblich-grüne Wedel zu erhalten, die Erde mit Kalk vermischt. Dieser war jedenfalls zu frisch und erst einige Wochen vorher gelöscht, denn die Pflanzen sind im Wuchs zurück geblieben und fangen erst jetzt, nach einem Jahr an, kräftige Wedel zu entwickeln. Muss der Kalk längere Zeit an der Luft liegen und wie wird er verwendet, um kräftige hellgrüne Wedel zu erzielen? Antwort: Ob Kalk die Wirkung besitzt, bei Adiantum gelblich-grüne Wedel zu erzeugen, lasse ich dahingestellt. Jedenfalls wird eine schöne helle Färbung durch reichliche Zulassung des Sonnen lichtes bei der Adiantumkultur ebenfalls erzielt. Diese sonnig erzogenen Wedel haben noch den Vorzug grösserer Haltbarkeit. — Auf alle Fälle schadet frisch abgelöschter Aetzkalk oder gebrannter Kalk den Pflanzenwurzeln, dagegen ist kohlen saurer Kalk für die Wurzeln unschädlich. Durch die Einwirkung der Luftfeuchtigkeit oder durch das Vermischen mit Erde verliert aber der gebrannte oder frisch gelöschte Aetzkalk allmählich seine ätzenden Eigenschaften, er wird zu kohlensaurem Kalk. Wenn man daher Aetzkalk unter die Adiantum- erde mischen will, so hätte dies längere Zeit vor dem Gebrauche zu geschehen. Nach Verlauf von etwa 2 Monaten, sicher aber nach 3 Monaten, ist die mit Kalk gemischte Erde gebrauchsfertig, vorausgesetzt, dass zum Untermischen gut gemahlener oder zu Staub gelöschter Kalk verwendet wurde, und kein Stück kalk. Schliesslich muss auch die Erde feucht genug sein. Wird kohlensaurer Kalk, der also unschädlich ist, verwendet, dann muss dieser ebenfalls gut ge mahlen oder zerkleinert sein. Schliesslich könnte auch gut abgelagerter alter Baulehm oder Back ofenlehm verwendet werden, dessen Gehalt an Kalk ziemlich hoch ist. Ein solcher Lehmzusatz ist bei allen Farnarten erfahrungsgemäss von Vorteil. Frage: P. M. in L. Was eignet sich am besten zur Heckenpflanzung für Sandböden? Antwort: Da die Anfrage so unbestimmt wie nur möglich gehalten ist, kann auch die Antwort nur ganz allgemein gehalten sein. Der Begriff Sandboden ist sehr dehnbar, und je nachdem ob die Hecken höher oder niedriger gehalten werden sollen und je nach den besonderen Wünschen, wird auch die Aus wahl verschieden zu treffen sein. In halbwegs feuchten, kalkhaltigen Sandboden gedeihen noch alle Gehölze, von Heckengehölzen am besten noch Li guster, Thuya occidentalis und gemeine Fichte, Picea excelsa. Weissbuche und Weissdorn gedeihen eben falls in mittlerem Sandboden, sind dann aber schwach wüchsiger. Die schottische Zaunrose ist für niedrige, breite Hecken in einigermassen gutem Sandboden ebenfalls zu empfehlen. Handelt es sich aber um ziemlich unfruchtbaren, trockenen Sandboden, so müssen die eigentlichen Heckengehölze ausscheiden. Es sind dann Arten, wie Bocksdorn, Lycium halimitolium, gemeine Berberitze, Kreuzdorn, Rhamnus cathartica, in schattigen Lagen Ribes alpinum zu wählen. Diese Gehölze ertragen aber keinen regelmässigen Rückschnitt in der Weise wie Weiss dorn. Eine Heckenpflanze dieser Art für Seeklima wäre ferner der Gaspeldorn oder Stechginster, Ulex europaeus. Eine für höhere Hecken brauchbare Pflanze mit geringen Bodenansprüchen ist schliesslich die Kornelkirsche, Cornus mascula. Neuerdings wurde von Nadelhölzern Pinus rigida für ähnliche Zwecke empfohlen. Diese Kiefer wächst noch auf geringem Sandboden und bildet im Gegensatz zu der gemeinen Kiefer leicht Stockausschlag. R. S. Frage: E. P. in K. In meiner Spargelanlage sind dieses Jahr die meisten Stengel der Spargel hohl. In der letzten Zeit lässt es etwas nach, aber ich habe einen bedeutenden Schaden dadurch ge habt. Können Sie mir vielleicht die Ursache oder ein Mittel zur Abhilfe angeben? Als Düngung wurde voriges Jahr im Juli Chilisalpeter gegeben und dazu in die Wege stark Dung hineingebracht. Weiter hat der Spargel keine Düngung erhalten. Antwort: Man düngt den Hektar Spargel am besten das eine Jahr mit 300 dz Stallmist und gibt dann in den folgenden beiden Jahren 400 kg Chili- salpeter, 1000 kg Kainit und 400 kg Superphosphat. Man richtet das Ausladen so ein, dass die Stillmist düngung in die Mitte der 3 Jahre kommt. Eine einseitige Stallmistdüngung erzeugt viel hohlen Spa’ gel. Auch hat man zu Beginn der Stechzeit bei kühlem Wetter oft hohlen Spargel, hält solches aber während der ganzen Ernte an, so liegt das an der Düngung. E. H. Meyer, Braunschweig. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. In Leutersdorf starb der bekannte und allgemein geschätzte Baumschulenbesitzer Wil helm Neumann, Begründer der Firma gleichen Namens, im 67. Lebensjahre. — Der städtische Gartendirektor Hermann Maechtig in Berlin ist im 72. Lebensjahre verschieden. — Die Gärtnergehilfen von Hamburg sind neuerdings in eine Lohnbewegung eingetreten, um die zehn stündige Arbeitszeit einzuführen. — Die ungarische Landeshauptstadt Budapest bewilligte für die internationale Gartenbau-Ausstellung, welche im Mai 1910 stattfindet, eine Subvention von 12 000 Kronen. —Ein eigenartiges Lieferungs- Ausschreiben geben die „Nachr. für Handel und Ind " bekannt. Es werden hiernach von der Verwaltung des Zentral-Friedhofes in Wien 200 000 Chrysanthemumpflanzen gesucht. — Als Obstbauinspektor der Landwirtschafts kammer für die Rheinprovinz wurde der frühere Leiter der Wesselschen Gartenverwaltung, unser geschätzter Mitarbeiter, Otto Wagner-Bonn, gewählt. — Reiche Obsternten sollten stets in Erinnerung bleiben und zur Empfehlung einer Förderung des heimischen Obstbaues dienen. Die Kirschenernte in der Umgebung von Forch heim ist so reichlich ausgefallen, dass der Er trag mit 200 000 Mark angenommen wird. — Der genossenschaftliche Verkauf des „Obst- und Gartenbauvereins Nieder-Ingelheim", Provinz Hessen-Nassau, hat allein für Spargel eine Einnahme von rund 100 000 Mark zu verzeichnen. — Wilhelm Richter, Hameln f. In seiner Heimatstadt Zwickau i. S. starb am 7. Juli der in weiten Kreisen des Gartenbaues und der Landwirtschaft bekannte Handelsgärtner und Kartoffelzüchter W. Richter, Begründer der nach Hameln verlegten Firma gleichen Namens. Er hat sich durch eine Reihe von Kartoffelzüchtungen, die einen Weltruf erhalten haben, grosse Verdienste erworben, die ihm auch in der Gärtnerwelt einen Ehrenplatz für alle Zeiten sichern. Sein einfaches offenes Wesen erwarb ihm viele Freunde; mit ihm scheidet aus unserer Mitte ein Mann uner müdlicher Arbeit, der ein langes Leben hin durch seine besten Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit stellte. — Zur früheren Ausreife von Blumen zwiebeln wird neuerdings in Hamburg ein Verfahren bekannt, welches sich der Erfinder, ein Hamburger Landschaftsgärtner, hat paten tieren lassen und dem von den dortigen Fach leuten einiges Interesse entgegengebracht wird. Der Erfinder, J. Mülhens, führte dem Garten bauverein für Hamburg und Umgebung bereits anfangs Dezember die ersten blühenden Schnee glöckchen vor, während er zu Weihnachten bereits grössere Posten in Blüte stehen hatte. Die gezeigten Schneeglöckchen hat J. Mülhens durch sein Verfahren so früh zur Blüte ge bracht. Er hat dieselben am 12. September in Töpfe gepflanzt, in die Erde gesenkt, von wo er sie Ende Oktober ins Kalthaus brachte, wo sie bald Knospen ansetzten. Die be handelten Schneeglöckchen ertrugen nach An gabe des Erfinders, im Dezember ausgepflanzt, bis zu 14° R. Kälte. Wir kommen zu ge legener Zeit hierauf zurück. — Zum Konservieren von Pfählen gibt die „Rosen-Zeit." ein sehr bewährtes Verfahren an, welches wir ganz besonders empfehlen, da die behandelten Pfähle eine grosse Dauerhaftig keit erreichen, Zur Herstellung der zu ver wendenden Flüssigkeit nimmt man auf je 1 Teil Schwefelsäure und rotes Kupferoxyd, 4 Teile Leinöl, 40 Teile pulverisierte Kreide, 50 Teile Harz und 500 Teile scharfen weissen Sand. Letztgenannte vier Stoffe werden in einem Kessel erhitzt, dabei allmählich Kupferoxyd und in kleinen Gaben vorsichtig Schwefelsäure zu gesetzt. Diese gut verrührte Flüssigkeit wird mit einem starken Pinsel aufgetragen und falls dieselbe noch zu dick erscheint, ein geringes Quantum Leinöl zugegeben. — Ueber die Haltbarkeit von Schnitt blumen in verschiedenen Lösungen gibt die „Revue horticole" eine Reihe interessanter Ver suche an, die zu dem Ergebnisse führten, dass sich die verschiedenen Blumen auch ver schieden darin verhalten. Linaria und Lychnis weisen in süssen Lösungen eine längere Blüten dauer auf, während Pelargonien, Edelwicken und Lilien sehr schnell darin verblühen. Ebenso ungünstige Resultate zeitigte eine Lösung von schwefelsaurem Kali und Kochsalz, die anderer seits belebend auf Stiefmütterchen, Scabiosen und Dotterblumen einwirkte. Als völlig un geeignete Lösungen erwiesen sich Glycerin, schwefelsaures Mangan und Bleiarsenat. — Königliche Gärten, welche in Privat besitz übergehen. Das Hofmarschallamt in Berlin beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit dem Verkauf .von Besitzungen, die der Krone hohe Kosten auferlegen und offenbar wenig Nutzen haben, da sie nie besucht wer den. Hierzu gehört auch das Schloss mit grossem Park zu Freienwalde-Oder, um welches neuerdings gehandelt wird. Die soge nannten Küchengärten sind bereits in Privat besitz übergegangen, andererseits ist der Ma gistrat der Stadt bestrebt, den Schlosspark zu erhalten und in städtischen Besitz zu bringen; dagegen wird das Schloss jedenfalls an einen Spandauer Privatier verkauft. — Der Weinbau in Russland 1908 wird nach den Berichten, die bei dem russischen Ministerium für Landwirtschaft eingegangen sind, nicht sehr günstig beurteilt. Die Schuld hier an trägt teilweise die Unkenntnis der Land- 1 bevölkerung im Weinbau, teils sind die Ver heerungen durch Rebläuse und andere Schäd linge der Grund; vielfach auch mangelhafte Verkehrswege, um einen lohnenden Absatz in die Wege zu leiten. Die Qualität dieser süd russischen Weine wird gerade in den Haupt städten des russischen Verkehis nicht vorteil haft beurteilt, man zieht deutsche und fran zösische Sorten, die wohlschmeckender sind, bei weitem vor und häufig mag auch die Fälschung von Wein dazu beijetragen haben, dass sich der Absatz verringerte. In den Gouvernements des Schwarzen Meeres hat der Weinbau in den letzten zehn Jahren so .gut wie keine Fortschritte gemacht; auch an der Südküste der Krim ist der Weinbau dem Ver fall nahe, obgleich in der Nähe von Jalta ein in der Qualität vorzüglicher Wein wächst. Der Weinbau ist ferner in Südrussland stets durch Frühfröste gefährdet, die beispielsweise an der Wolga, überhaupt im Gouvernement Astrachan in den letzten drei Jahren stark aufgetreten sind. Nach dem Gesagten ist für die nächste Zeit an ein Wiederaufblühen des vor 20 Jahren schon einmal unter deutscher und französischer Rührigkeit in der Krim so hoch entwickelten Weinbaues nicht zu denken. — Eine Verwertung der Heuschrecke, Die argentinische Nationalregierung hat ihrem Gesandten in Deutschland 15 Tonnen Heu schreckenmehl zugesandt, damit in den deutschen Ackerbau- und Gartenbauschulen Versuche ge macht werden sollen, wie sich die getrockneten Geradflügler als Pflanzendünger verwerten lassen. Die „Deutsche Export-Revue“ schreibt dazu : So kann es noch kommen, dass das Acridium', nachdem es in Argentinien den Weizen abge fressen hat, in Deutschland zur Förderung der Weizenkultur verwendet wird.
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