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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
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Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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anzusehen. Dem Gehilfen stehen weitere An sprüche nicht zu. Anders liegt es, wenn der Gehilfe früher austreten wollte, als er berechtigt jst, dann müsse der Prinzipal sich äussern. (Entscheidung des Landgerichts Breslau). Vereine und Versammlungen. — Die deutsche Gesellschaft für Garten kunst hielt ihre 22. Hauptversammlung unter LeitungdesVorsitzenden, Gartendirektor E n cke- Köln in den letzten Tagen des Juni in Ham burg ab; es waren gegen 110 Delegierte an wesend. Aus dem Jahres- und Kassenbericht, vorgetragen durch Beitz-Köln-Merheim, liess sich entnehmen, dass 1908 eine Einnahme von Mk. 17 276,87 den Ausgaben in Höhe von Mk. 15 852,59 gegenüberstanden, so dass sich ein Ueberschuss von Mk. 1424,28 ergibt. Der weiter vorliegende Haushaltungsplan für 1910 schliesst in der Einnahme und Ausgabe mit rund Mk. 18 300 ab. Der Gesellschaft gehören gegenwärtig 1027 Mitglieder an, unter denen 98 Behörden und viele sonstige Korporationen zu verzeichnen sind. Nach Erledigung des ge- schäftlichen Teiles nahm Gartendirektor Heicke- Frankfurt-Main das Wort zu einem Vortrag über „Reformbestrebungen auf dem Gebiete der Friedhofskunst“. Er betrachtete in seinen Ausführungen den Hamburger Zentralfriedhof zu Ohlsdorf als mustergültig und vorbildlich für viele andere, ähnliche, landschaftlich aus gestaltete Anlagen. Er hielt es für richtiger, wenn man nicht immer wieder versucht, die Poesie der alten Friedhöfe auf die neuen grossen Anlagen zu übertragen. Vor allem aber sollte noch mehr Wert auf die Aus gestaltung der einzelnen Gräber gelegt werden: auch die auf manchen Friedhöfen einheitliche Ausführung der Gräber hält er für sehr be achtenswert. Von dem Vortragenden wurde weiterhin auf den Münchener Waldfriedhof hingewiesen, auch in Zukunft sollte, nach seinen Ausführungen, die Verbergung der Gräber durch Bäume und Strauchrabatten den Kernpunkt der Friedhofsgestaltung bilden. Weiterhin kommt er auch auf die Richtung von Grossmann zurück, der keine scharfe Trennung der Familien- und Erbbegräbnisse, sowie Reihengräber, wie das sonst gebräuchlich ist, verlangt. Die über trieben ausgeschmückten Monumente müssten gleichfalls vermieden werden, das Einfache, wie in Ohlsdorf und München, fände stets An klang. Er empfahl am Schlüsse seines durch zahlreiche Lichtbilder erläuterten Vortrages ein inniges Zusammenarbeiten der Landschaftsgärtner mit den Bildhauern und Architekten. — Am zweiten Tage des Zusammenseins wies der Vorsitzende auf die Studienreise nach England, an welcher 90 Herren teilnehmen, hin und hob hervor, dass diese auf die Dauer von zwei Wochen festgesetzt ist und dass äusser den öffentlichen Anlagen besonders auch Privat gärten besichtigt werden sollen. Der hierauf folgende Vortragvon Garten- Architekt Hanisch- 1 Breslau behandelte das Thema: „Die Bedeutung von Stadtwaldanlagen für die Industrie und Grosstädte". Auch er erläuterte seine Aus führungen durch zahlreiche Lichtbilder. In der Einleitung wies er auf die Liebe des deutschen Volkes für den Wald hin, die auch die Dicht kunst im deutschen Volkslied wiedergegeben hat, ebenso machte er auf die Vorliebe des Malers, die Landschaften festzuhalten, aufmerk sam. Der natürliche Wald verschwinde aber unter den heutigen Bestrebungen, die Nutzholz gewinnung zu steigern, immer mehr. Die Ver waltungen der grossen Gemeinden wären neuer dings bestrebt, grosse städtische Wälder zu schaffen. Auch in Deutschland hätten fast alle Grosstädte dafür gesorgt, zum Teil seien diese noch im Entstehen begriffen. Der Vortragende ging dann näher auf die mustergültigen Bres lauer Waldanlagen in Scheitnig, Cosel und Oswitz ein. Zum Schlüsse seiner Darstellung sprach er den Wunsch aus, die Städte möchten den deutschen Naturwald wiedergeben, keine fremden Gehölze sollen ihn stören und vor allem möchte die Waldschönheitspflege noch mehr geweckt werden. Von Singer-Kissingen wurde unter Widerspruch die Richtung von Prof. Lichtwarck und L. Migge als vorbild lich bezeichnet, ebenso vertrat von Engel hardt-Düsseldorf ähnliche Ansichten, doch wünscht auch er, gleich dem Vortragenden, dass das natürliche Waldbild erhalten bliebe. Beitz- Köln-Merheim unterstützt gleichfalls die An sicht von Hanisch, Gartendirektor Richter- Breslau und Friedhofsdirektor Cordes- Ohlsdorf traten ebenso eindringlich für die natürlichen Wälder ein. — An diesen Vortrag schloss sich ein Ausflug nach dem Zentralfriedhof in Ohlsdorf, nachdem am Tage zuvor die Be sichtigung des Hagenbeckschen Tierparks das Ziel der Teilnehmer war. Am darauffolgenden Tage wurde eine Hafenfahrt, sowie eine Be sichtigung der privaten Parks bei Blankenese unternommen und am Dienstag die England- Reise angetreten. — Die Deutsche Dendrologische Gesell schaft tagt in diesem Jahr vom 7. bis 13. August in Kottbus. Es können an den Versamm lungen nur Herren teilnehmen; ausserdem müssen die Anmeldungen spätestens bis zum 26. Juli erfolgen, damit die nötigen Sitzplätze für die Ausflüge per Wagen sowie in den Hotels usw. reserviert werden können. Äusser dem Besuch zahlreicher herrschaftlicher Besitzungen und Forsten ist auch ein Besuch des Spreewaldes, sowie der Parkanlagen von Muskau und Branitz und der Koniferenschule von Weiss- Kamenz vorgesehen. Während der Versamm lungstage finden Montag, den 9., und Mittwoch, den 11. August, Vorträge stattvonProf. Koehne- Friedenau; Mitteilungen über Prunus Pseudo- cerasus u. a.; Rittergutsbesitzer Seidel-Grün gräbchen : Erfahrungen mit winterharten Rhodo dendron; Geheimer Reg.-Rat Prof. Schwap- p ach-Eberswalde: Neuere Erfahrungen über das Verhalten von Pseudotsuga Douglasii und Picea sitkaensis; Rittmeister Seydel- Gosda: Erfahrungen mit ausländischen Gehölzen in Forst und Park; Hochstrasser-Cronberg: Bäume und Sträucher in unseren Alpen; Garteninspektor Beissner-Bonn: Dendrologische Mitteilungen und Graf von Wilamowitz-Gadow: Verhalten unserer Forstschädlinge gegenüber den auslän dischen Holzarten. — Der Verband deutscher Blumen geschäftsinhaber ladet seine Mitglieder zur dritten Hauptversammlung in den Tagen vom 21. bis 26. August nach Hamburg ein. Am ersten Tage vormittags wird eine Ausstellung von Binnen, Pflanzen und Bedarfsartikeln für das Bindegeschäft eröffnet. Sonntag vormit tag tagt der Verbands-Ausschuss im Zoologischen Garten von 8—1 Uhr, nachmittags ist eine Dampferfahrt nach Blankenese geplant. Mon tag findet wiederum von 9—1 Uhr Sitzung statt, nachmittags wird der Hagenbecksche Tierpark besucht und gegen Abend der Zoo- 1 logische Garten. Für Dienstag vormittag ist eine Stadt- und Hafen-Rundfahrt vorgesehen und ein Blumenhändlertag auf nachmittags 2 Uhr im Zoologischen Garten sowie die Be sichtigung der Neubertschen Gärtnerei fest gesetzt. Mittwoch besuchen die Teilnehmer Helgoland und Donnerstag das Mausoleum des Fürsten Bismarck in Friedrichsruh. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat Juni. I. Vorbericht. Trotz der langanhaltenden Trockenheit und der damit verbundenen Dürre ist ein warmes sommer liches Wetter noch nicht eingetreten und hat dieser Umstand die Arbeiten und die Entwickelung der Kulturen bedeutend verzögert. Infolgedessen hielt auch die Bepflanzung von Gruppen und Baikonen, sowie Vorgärten noch an und konnte der Juni als einer der flottesten Monate, insbesondere für die Landschaftsgärtnerei gelten. Nicht wenig hat dazu der lange und strenge Winter beigetragen. Der gleiche Monat des Vorjahres kann als übertroffen gelten, doch muss man dabei berücksichtigen, dass die Geschäftslage im Vorjahre eine ohnehin sehr missliche war. Die verschiedensten Anlässe trugen zur Belebung des Geschäftes bei; wenn auch nach dem Pfingstfest eine Stille eintrat, so gingen doch zu verschiedenen Blumeokorsos, fürstlichen Besuchen und schliesslich zum Quartalwechsel befriedigende Aufträge ein, so dass in vielen Fällen Mangel ein trat, da mit einer derartigen Geschäftstätigkeit nicht gerechnet worden war. Das Angebot von Blüten pflanzen stellte sich ausserordentlich vielseitig. Im Vordergründe standen Lilium longiflorum, Hortensien und Gloxinien, die neben vereinzelten Rhododendron die besten Preise erzielten. Auch nach Rosen, Erica ventricosa und rosa Spiraeen war lebhafte Nachfrage, doch konnte dieselbe nicht immer be friedigt werden. Von aparten Sachen sind Clematis Jackmanni, Anthurium und Kalmia latifolia bei wechselnden Preisen erwähnenswert. Krautartige Pflanzen kamen der Saison entsprechend noch viel zum Verkauf, so dass mancher bis zum letzten ge räumt haben wird. Es machte sich eine besondere Bevorzugung von Peltatum und Meteor sowie Scarlet geltend. Von Heliotrop wurde die Sorte Mad. de Bussy bevorzugt, während die Beliebtheit der Fuchsien an vielen Plätzen etwas zurückging. In einigen Fällen hatte der Topfpflanzenverkauf unter starker Konkurrenz zu leiden und liess gegen Ende des Monats recht nach. Das Blattpflanzengeschäft scheint sich etwas gehoben zu haben, insbesondere sind Araukarien, Phönix und Cocos gern gekauft worden, in den meisten Fällen handelt es sich immer noch um kleinere Farne und Asparagus. Zur An fertigung festlicher Arrangements fehlt es an An lässen ; zu einigen Hochzeiten, ferner auch zum Peter- und Paulfest und Tafeldekorationen liefen mässige Aufträge ein. Das Johannisfest war leider vielfach verregnet, so dass keine grossen Umsätze erzielt worden sind. Uebrigens steht der Schnitt blumenverkauf bei weitem im Vordergrund und macht sich mit jedem Jahr die Konkurrenz der Landbevölkerung nachteilig geltend. Trauerbindereien kamen bei der geringen Anzahl von Sterbefällen kaum in Betracht, umsomehr, als sich das Verbeten der Blumenspenden auch bei Leichenverbrennungen mehr und mehr bemerkbar macht. Dazu tritt die Konkurrenz der direkt am Friedhof verkauften Kränze, so dass in den Städten nur gedrückte Preise erzielt werden können. Besser beurteilt wird die Ausschmückung der Gräber, welche recht gut ab geschlossen hatte und vereinzelt nur dadurch leidet, dass sich die Friedhofsverwaltungen erboten, die Bepflanzung selbst vorzunehmen. In dem reichhaltigen Angebot von Schnittblnmen machte sich ein em pfindlicher Mangel an prima Rosen und Nelken fühlbar, was auf die Oktoberfröste zurückzuführen ist. Im übrigen gibt es Paeooien, Nelken, Doronicum, Iris und andere Staudenblumen. Leider wird in vielen Fällen über den Schleuderhandel der Strassenverkäufer ge klagt. In hiesigem Gemüse trat häufig Mangel hervor, so dass die holländische Einfuhr rege einsetzte. Die Kastengurkenkultur lohnt sich infolgedessen an ver schiedenen Orten nicht mehr, da diese ausserordent lich im Preise gesunken sind. Hohe Preise erzielten Erdbeeren, die infolge des grossen Ausfalles und der schlechten Ernten nur wenig zum Verkauf kamen. Die Topfpflanzenkulturen und Baumschulen lassen nach den nunmehr eingetretenen starken Nieder schlägen nichts mehr zu wünschen übrig, auch die Ungezieferplage, welche sich infolge der langen Dürre geltend machte, ist zurückgegangen. Starke Ge witter und Hagelschläge werden wenig gemeldet, dagegen klagt man noch immer über Ausfall infolge der winterlichen Fröste. Das Wetter ist alles andere als der Saison angepasst und zeichnet sich durch herbstlichen Wind und niedrige Temperatur aus. Mittel- und Norddeutschland. Magdeburg. Ueber die Umsätze des ver gangenen Monats wird nur mässig berichtet. Bei dem Angebot feiner Blütenpflanzen erhielten Lilien und Hortensien den Vorzug, doch wurden für diese, ebenso wie für Marktpflanzen, nur normale Preise erzielt. Aufträge für Bindereien gingen nur zeitweise ein, dagegen beurteilte man das Friedhofsgeschäft sehr gut, während andererseits Schnittblumen viel verlangt wurden. Die Temperaturverhältnisse der letzten Zeit schwankten ausserordentlich; nach der langen Trockenheit ist endgültig ergiebiger Regen gefolgt, so dass die Kulturen nichts zu wünschen übrig lassen. Bremen. Im Juni trat keinerlei Belebung der Geschäftslage ein, selbst der Verkauf von feineren Blütenpflanzen u. a. Gloxinien und Hydrangeen hielt sich in bescheidenen Grenzen. Die reichlichen Vor räte von krautartigen Pflanzen gingen in befriedi gendem Masse ab und wurden ziemlich geräumt. Die Binderei erhielt mit wenig Ausnahmen keine Aufträge; für Schnittblumen liessen sich durch schnittlich gute Preise erzielen, da nicht übermässig viel vorhanden war. Für Obst und Gemüse konnten gleichfalls gute Preise erzielt werden, nur in Erd beeren machte sich grosser Mangel fühlbar. Gegen die Insektenplage ist infolge der andauernden Trocken heit schwer anzukämpfen gewesen. Kassel. Der Juni brachte uns eine wesent liche Besserung, so dass sich die Umsätze feiner und krautartiger Pflanzen höher als im vergangenen Jahr stellten. Es wird allgemein bedauert, dass zu wenig verkaufsfähige Pflanzen am Platze waren. Scarlet - Pelargonien und vollblühende Heliotrop wurden vollständig ausverkauft. Das Blattpflanzen geschäft stellte sich sehr mässig; äusser einigen besseren Farnen wurde nichts verlangt. Die ge lieferten Bindereien nahmen keinen grossen Umfang an. Abgeschnittene Blumen wurden wenig ange boten und erzielten deshalb gute Preise. Es mangelte infolge der Trockenheit sehr an langstieligen Rosen. Für den Friedhof konnten infolge des guten Wetters zahlreich Topfpflanzen usw. abgesetzt werden. — Von Obst und Gemüse kam nur Salat in grossen Mengen auf den Markt; Treibgurken zeichneten sich durch ihre hervorragende Qualität aus und erzielten eben so wie Erdbeeren höchste Preise. Die Kulturen stehen trotz der starken Trockenheit, des kühlen Wetters und der scharfen Winde gut. Erfurt. Im Umsatz wurde die Höhe des Vor monats nicht erreicht, der Ausfall betraf feinere Blütenpflanzen, in denen sehr wenig Auswahl be stand. Krautartige Pflanzen sind fast gänzlich ge räumt worden, so dass viele Aufträge unerledigt bleiben mussten. Ein gleicher Mangel an Blumen stellte sich in der Festbinderei ein, zumal Rosen fehlten, und die Preise stiegen über Erwarten. Der Verkauf von Kränzen liess nichts zu wünschen übrig, stellte sich aber geringer als die Bepflanzung der Gräber, welche sehr gut beurteilt wurde. In Staudenblumen machte sich dieses Jahr ein fühl barer Mangel geltend. — Erdbeeren erzielten durch weg gute Preise, dagegen erlitt Gemüse, besonders Spargel und Gurken, durch fremde Zufuhr bedeutende Einbusse. In den Kulturen und Baumschulen be merkte man überall die Folgen der anhaltenden Trockenheit und Kälte, die eine vollkommene Ent wickelung unmöglich machen. Plauen. Auch im vergangenen Monat befrie digte der Geschäftsgang allgemein, besonders Horten sien uad Lilien wurden gern gekauft,' deren Preise ebenso wie die der krautartigen Pflanzen lohnten. Die Binderei erhielt durchweg eine grössere Anzahl von Aufträgen. Abgeschnittene Blumen liessen sich mit gutem Verdienst verarbeiten, nur trat zeitweise empfindlicher Mangel ein. Das Friedhofsgeschäft erreichte, insbesondere zu Johanni, einen grossen Umfang. Erdbeeren reiften sehr spät und Spargel kommt für die hiesige Gegend nicht in Betracht. Die Gurkentreiberei ist unter der gesteigerten Einfuhr und Neujahr gut verwerten. Die Blütezeit ist für die Behandlung ebenfalls wichtig. Die Ruhezeit zerfällt, streng genommen, in zwei Perioden. ■ Der erste Zeitabschnitt, der mit dem Abschluss der Bulben und der Bildung der Knospenanlagen beginnt und mit der Blüte endet, erfordert die grössere Aufmerksamkeit. Das Wasser darf den Pflanzen im Knospen zustande niemals ganz entzogen werden, jede (Benetzung der Pflanzen von oben ist aber zu meiden und für mässig feuchte, gleichmässige Temperatur von 10—12° R. ist Sorge zu tragen. Nach dem Abblühen bis zum Beginn der neuen Vegetationsperiode im März genügt eine Tem peratur von 7—10° R. und zeitweilige, tiefere Temperaturerniedrigungen während der Nacht werden ohne Nachteil ertragen. Es ist ferner noch fleissiger zu lüften und die Pflanzen be dürfen während dieser zweiten strengeren Ruheperiode auch an den Wurzeln nur soviel Feuchtigkeit, dass die Bulben nicht schrumpfen. Bei der darauf folgenden Triebentwicklung ist zunächst die Luftfeuchtigkeit nur durch Be spritzen der Wege und Wände, nicht aber der Pflanzen selbst, zu erzeugen. Solange die jungen Blattscheiden noch nicht in Bulbe und Blattschopf geschieden sind, entstehen leicht Verluste durch Abfaulen an der Basis, wenn das Wasser in den Blätter nicht schnell genug verdunsten kann. Im übrigen ertragen und bedingen die Laelien in der Wachstumszeit von April bis August ziemlich hohe Tempera turen und reichliche Wassergaben an den Wurzeln. Während der wärmeren Jahreszeit wird nur in den heissesten Mittagsstunden schattiert, reichlich, auch nachts, gelüftet und wenigstens zweimal täglich gespritzt. Von August an wird ein Schattengeben kaum noch nötig werden, im Gegenteil ist den Pflanzen soviel Licht als nur möglich zu gewähren, um ■den Reifeprozess der Scheinknollen einzuleiten. Die Wurzelentwicklung der Laelien ist eine mässige; sie stehen daher zweckentsprechend in flachen Schalen oder durchbrochenen Körben und ein Verpflanzen ist nur selten notwendig. Man benutzt Farnwurzeln, Sphagnum und Torf brocken als Pflanzmaterial und setzt die Bulben etwas erhöht über den Rand der Gefässe. Nach dem Verpflanzen ist sehr vorsichtig zu be wässern, bis die Bildung neuer Wurzeln be ginnt. Als Mindesttemperatur während der Frühjahrsmonate gilt eine Tagestemperatur ‘von 12—15° R.; des Nachts genügt eine um 2—3° geringere Temperatur. Laelia anceps entwickelt ansehnliche Blumen von etwa 10 cm Durchmesser in verschiedenen Ab tönungen von lila, rosa bis fast weiss. Die Lippe ist stets dunkler gefleckt und geadert und zeigt etwas Gelb an der Basis. Ein Blütenschaft entwickelt in der Regel 2—3, mitunter auch 5 Blumen und erreicht 70 bis 100 cm Länge. Die Blumen dürfen erst ge schnitten werden, wenn alle Knospen ent wickelt sind, da sie sonst schnell welken. Eine sehr schöne Varietät ist L. anceps San- deriana, die auch zu mässigen Preisen käuf lich ist. — Adenostyles alpina (L.) Bluff und Fingerhut. Unter den hochwachsenden, in Blatt und Blüte gleichermassen anziehenden subalpinen Stauden verdient diese Komposite, ein Bürger der heimischen Flora, die am besten mit dem deutschen Namen Alpenpestwurz belegt wird, entschieden auch als Zierpflanze in grösseren Anlagen unter Berücksichtigung passender Stand orte gepflegt zu werden. Sie kann mehrfach Verwendung finden, besonders schön nimmt sie sich mit ihren grossen an Petasites erinnernden Blättern, den in Doldentrauben stehenden Eupatorium ähnlichen rötlichen Blüten am Rande von Teichen, Bächen und auf etwas nassen, quelligen Wiesen aus. Die Pflanzen erreichen I im Flor bis 60 cm Höhe. Sie kann sowohl für sich allein als auch in Gesellschaft anderer Hochstauden, z. B. Aconitum-Arten, gelbblühen der Doronicum-Arten, Centaurea montana u. a. Körbchenblütler gepflanzt werden, auch die Vermischung mit hohen Aspidium Filix mas und anderen kräftig wachsenden Farnen mit fein gefiedertem Laube macht sich gut, insofern die Wedel der Farne zu dem breiten, unge teilten Blattwerk der Alpenpestwurz einen wirkungsvollen Gegensatz bilden. A. alpina hat eine weite Verbreitung, in Mitteleuropa findet sie sich in den Sudeten, z. B. im Riesen gebirge im Weisswassergrund, ferner bewohnt sie die mittel- und südeuropäischen Gebirge und steigt bis zu einer Höhe von 2200 m auf. Die Pflanze gedeiht in gutem Boden ohne Schwierigkeit und ist durch Samen oder Teilung zu vermehren. — Aspidium laserpitiifolium Mett. Dieser hervorragend schöne wintergrüne Farn ist, ob wohl schon lange bekannt, doch eine Seltenheit. Namentlich als Freilandart findet er sich kaum verwendet, woran allerdings seine Frostempfind- lichkeit mit Schuld trägt, denn er ist nicht überall winterhart. und daher nur für gut ge schützte Lagen in Mitteldeutschland zu empfehlen. A. laserpitiifolium gehört zur Polystichum-Gruppe. An 10—15 cm langen Stielen stehen die 30—40 cm langen und 15—20 cm breiten dreifach-gefiederten Wedel von im Umriss oval- deltoider Form und von bald zarter, bald mehr fester und derber Textur. Die einzelnen Fiederabschnitte stehen äusserst dicht, sind von oval-stumpflicher Form, wenig gezähnt und unbegrannt. Die zahlreichen und grossen Fruchthäufchen nehmen den ganzen Raum zwischen Mittelrippe und Rand ein. Der Farn ist in Ostasien bis Japan beheimatet, dringt aber bis nach Tonking vor. Die Schönheit und der dekorative Wert dieser Art liegt in der feinen Zerteilung des Laubes bei sehr dichtem Stand der Fiedern. Wo der Farn als Freilandart nicht brauchbar ist, dürfte er als ein brauchbarer Topf-Dekorationsfarn sehr zu empfehlen sein. Vermischtes. — Das vegetabilische Elfenbein bildet schon seit vielen Jahren einen bedeutenden Einfuhrartikel. Man bezeichnet damit die steinharten Samen zweier Palmengattungen, die vor allem zur Herstellung von Knöpfen und Drechslerarbeiten eine ausgedehnte Verwendung finden. Die im tropischen Amerika vom 8—9° südl. Breite und 70—79° westl. Länge vorkommenden Palmen Phytelephas macrocarpa und microcarpa sind als eigentliche Elfenbein- Palmen schon seit geraumer Zeit bekannt. Sie sind fast stammlos, besitzen aber mächtige gefiederte Wedel, aus deren Achseln die Blütenstände hervorgehen. Aus den an den weiblichen Exemplaren sich entwickelnden Blüten entstehen mit der Zeit sehr grosse Sammelfrüchte, die zahlreiche Samen zur Reife bringen. Diese, in der Mitte durch eine kleine Höhlung ausgezeichneten Samen sind von ausserordentlicher Härte. Äusser dem sehr kleinen Embryo bestehen die Samen aus einem schneeweissen, gleichartigen, aus sehr stark verdickten Zellen bestehenden Nährgewebe, das ihre Verwendbarkeit bedingt. Äusser der Gattung Phytelephas sind es noch drei Arten der auf den Karolinen-, Salomon- und Fidji- Inseln vorkommenden Gattung Coelococcus, deren in grossen Mengen zu uns gelangende Samen in gleicher Weise Verwendung finden, ihrer ansehnlichen Grösse wegen jedoch noch ergiebiger sind. Die Samen der Phytelephas führen den Namen Stein- oder Elfenbein nüsse, die der Coelococcus heissen auch Karolinennüsse.
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