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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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No. 27. Beilage zu „Der Handelsgärtner.88 Verlag von Bernhard Thalackex, Lepzig-Gohlis. Sonnabend, den 3, Juli 1909 Die Hauptversammlung des „Vereins deutscher Rosenfreunde“ zu Sangerhausen. Nach einer fünfjährigen Pause versammelten sich am 27. Juni die Mitglieder des „Vereins deutscher Rosenfreunde“ wiederum in Sanger hausen an der Stätte des mit vielen Mühen und Kosten vor zehn Jahren ins Leben ge rufenen Vereins-Rosars. Wenn auch die Be teiligung keine so bedeutende wie im Vorjahr anlässlich der Rosen - Ausstellung in Leipzig war, so hatten sich doch eine ansehnliche Zahl Fachmänner sowie Liebhaber von nah und fern eingefunden. Viele Bekannte, die sonst an den Beratungen teilnahmen, fehlten, und wenn man gar fünf Jahre zurückgreift, so hatte auch der Tod in die damals in Sangerhausen An wesenden manche Lücke gerissen. Das Pro gramm nahm einen bescheidenen Umfang an, so dass die frühere Klage des Geschäftsführers über die geringe Unterstützung von selten der Mitglieder heute noch wohl angebracht war. Auch wir können uns der Ueberzeugung nicht verschliessen, dass bei der gegenwärtigen Aus dehnung der Rosen - Anzucht und Liebhaberei ein ganz anderer Besuch und eine viel regere Aus sprache zu den Hauptversammlungen statt finden sollte. Nach Begrüssung der Erschienenen durch den Vorsitzenden, Gartendirektor Ries-Karls ruhe, erstattete der Geschäftsführer Peter Lam bert-Trier über das verflossene Jahr in üb licher Weise Bericht. Er hob hierbei die inner halb des grossen Rahmens stattgefundene Rosen- Ausstellung in Leipzig hervor und machte besonders auf die ausgepflanzten Gruppen auf merksam. In Sangerhausen dagegen sei die Schau abgeschrittener Sortimente infolge der ungünstigen Witterung von bescheidenem Um fang, so dass eigentlich nur den Neuheiten ein besonderer Wert beizumessen sei. Von seifen des Vorstandes war weiterhin be schlossen , das bisherige Diplom mit geringen Abänderungen beizubehalten. Gleichzeitig wurde Hermann Kiese-Vieselbach für die Züchtung Leuchtfeuer diese Auszeichnung ausgehändigt. Der Geschäftsführer hob weiterhin hervor, dass eine verhältnismässig grosse Zahl Mitglieder wegen rückständigen Abonnementsbetrags hätten gestrichen werden müssen, so dass die Zahl gegenwärtig rund 1700 Mitglieder betrage, während die „Rosenzeitung“, das Organ des Vereins, in 2000 Exemplaren gedruckt würde und zum Versand käme. Weiterhin machte der Referent darauf aufmerksam, dass sich nach den im Vorjahr und schon früher gefassten Be schlüssen, zumal bei den günstigen Konjunk turen, in diesem Jahr wesentlich höhere Detail preise hätten erzielen lassen. Nachdem die nunmehr im Druck erschienene Liste der 300 besten Rosen zur Verteilung gelangte, hob Peter Lambert noch hervor, dass in diesem Jahr in Britz ein grosses Rosar eingerichtet wäre und ferner auf Veranlassung des Kaisers im Tiergerten ein grosser Rosengarten geschaffen sei; er macht gleichzeitig auf die im Herbst stattfindende Rosen- Ausstellung in Uetersen aufmerksam. Die in der letzten Zeit von selten vonLokal vereinen vorgenommenenPrämiierungen von Rosen Neuheiten und die damit verbundene Erteilung von Wertzeugnissen hielt der Ge schäftsführer nicht für angebracht. Der Vor stand habe beschlossen, es solle hiergegen Protest erhoben und in Zukunft dem „Verein der Rosen freunde Deutschlands" allein die Vergebung der artiger Auszeichnungen zustehen. Nachdem vom Vorsitzenden, Gartendirektor Ries die Mitteilung erfolgte, dass der Schatz meister, Stadtrat Glaser - Karlsruhe infolge anderweitiger Verpflichtungen verhindert sei, persönlich zu kommen, hat er dieses Amt vor läufig übernehmen müssen. Nach einigen detail lierten Mitteilungen teilte er mit, dass sich den Einnahmen des verflossenen Jahres in Höhe von 6806 Mk. Ausgaben in Höhe von 7774 Mk. gegenüber stehen, so dass eine Mehrausgabe von etwa 1000 Mk. in Frage kommt, doch wären noch viel Beiträge rückständig, so dass sich der Abschluss für später günstiger gestalten würde und sicher das Vereinsvermögen, welches gegenwärtig 3356 Mk. beträgt, nicht in Angriff genommen zu werden brauche; in diesen Zahlen sei auch der Bücherwert nicht eingeschlossen. Das Einziehen der Gelder, vor allem im Aus lande, mache fortgesetzt grosse Mühe. — Hier auf ergriff der Oberbürgermeister von Sanger hausen das Wort zu einer Begrüssung, wobei er besonders auf das Interesse, welches die Be hörde und Einwohnerschaft der Entwicklung des Rosars entgegen brächten, hinwies. Ueber den Stand des Rosars konnte der Vorsitzende, Gartendirektor Ries leider nicht günstig berichten, er äusserte sich dahin, dass die Verluste gerade in dem letzten Winter bei den empfindlichen Sorten so gross seien, dass hier eine Grenze gezogen werden müsse. Es könnten nicht Jahr für Jahr so grosse Mengen der feineren Rosen-Varietäten geopfert werden; man müsse sich immer mehr mit dem Gedanken vertraut machen, dass sich in Sangerhausen kein Museum unterhalten liesse und dass in Zukunft nur winterharte Sorten dort unter gebracht werden können. E. Kais er-Bad Sulza mass vor allen Dingen den ungünstigen Witterungsverhältnissen auch des verflossenen Jahres, zumal den Oktoberfrösten, die Schuld bei und wies weiter auf die Trockenheit hin. Auch vom geschäftlichen Standpunkt aus, den doch sicher viele Mitglieder des Vereins, wenn sie Pflanzen einschicken, verfolgen, sei es nicht durchführbar, dass die feineren gerade heute so geschätzten Sorten überhaupt fehlen könnten. Hofmann und Prof. G n a u-Sangerhausen warnen vor voreiligen Beschlüssen. Der letztere machte besonders darauf aufmerksam, dass die Sen dungen häufig zu spät einträfen, vielfach erst Ende April oder gar im Mai; ebenso, dass die Qualität der Rosen, welche auf Bestellung hin geliefert würden, mehrfach sehr zu wünschen übrig liess. Er glaube, dass sich sicher auch fernerhin hilfsbereite Rosenschulbesitzer wohl fänden, und bittet um rechtzeitige Zustellung des Materials. Der Geschäftsführer Peter Lambert-Trier hob nochmals hervor, dass nur die ganz empfindlichen Sorten ausscheiden sollten, die trotz guter Deckung zurückgegangen seien, doch könnten auch härtere Teerosen- und Hybriden sehr wohl angepflanzt werden. Von Prof. Gnau-Sangerhausen wurde hierzu noch die Mitteilung gemacht, dass von einer ungenannten Dame 8000 Mk. dem Rosar zur Landerwerbung für einen Reservegarten zur Verfügung gestellt worden seien. Es würde dann ein geeignetes Grundstück auserwählt, welches als Anzuchtgarten besonders auch für empfindliche Rosen benutzt werden sollte. Der Vorstand brachte sodann durch Direktor Ries einen Antrag ein, worin die Bildung eines Hauptausschusses von 10 —15 Mitgliedern zur Unterstützung des Vorstandes gewünscht und dieser Vorschlag begründet wurde. Der recht beifällig aufgenommene Antrag fand einstimmig Annahme; ebenso ein weiterer Vorschlag, für besonders hervorragende Leistungen in der Rosenzucht oder auf dem Gebiete der Wissen schaft eine goldene Medaille von Seiten des Vereins zu stiften. Diese Auszeichnung wird Dr. Müller-Weingarten als erstem zugesprochen. Einer von Liegnitz aus eingegangenen Ein ladung, den Kongress und die Ausstellung 1910 daselbst abzuhalten, wurde von Seiten des Vor standes Unterstützung zuteil und gleichfalls von den Mitgliedern zugestimmt. Gartendirektor Ries wies ferner darauf hin, dass im Herbst nächsten Jahres anlässlich des 25 jährigen Jubiläums des Grossherzoglichen Paares in Karlsruhe eine Gartenbau - Ausstellung stattfindet, womit eine Rosenschau verbunden werden soll und em pfiehlt deren Beschickung. Die hierauf stattfindende Ergänzungswahl für die ausscheidenden Mitglieder des Vorstandes fand dadurch Erledigung, dass Stadtrat Glaser- Karlsruhe und E. Kaiser-Bad Sulza durch Akklamation wieder gewählt wurden. Von E. L. Meyn-Uetersen wurde zu der bereits er wähnten dort vorzubereitenden Herbstschau Mitte September d. J. eingeladen, er bat um recht zahlreiche Beteiligung und hob hervor, dass von einer Prämiierung abgesehen werden solle, dagegen würden nur langgeschnittene, keine kurzgeschnittenen Rosen zugelassen. Die sich hier anschliessenden Vorträge bringen wir kurz im Auszug, soweit es der Raum unseres Blattes gestattet. Ueber „Rosen für Vorgärten und Fensterschmuck" äusserte sich Hermann Kiese-Vieselbach und sprach sich dahin aus, dass die Verwendung der Rosen noch oft recht mangelhaft sei oder viel zu wünschen übrig lasse. Es müsse noch mehr Rücksicht auf die Zusammenstellung der Farbe und besonders auf den Wuchs der Sorten, zumal bei Verwendung in kleinen Vorgärten, genommen werden. Vor allem sei das Durch einanderpflanzen aller Klassen nicht empfehlens wert. Als Beispiel führte der Vortragende an, dass Marechal Niel stets für sich stehen sollten, erst dann käme diese Sorte zur Geltung, auch gehörten nicht hochstämmige, sondern mehr Halbstamm-Rosen in Vorgärten. Der grösste Wert müsse auf die Verwendung von hart laubigen Sorten gelegt werden, damit vor allem keine Schimmelträger Berücksichtigung fänden. Auch Moosrosen passten wegen ihrer kurzen Blüte, und da das Laub schneller im Ansehen einbüsse, nicht zur Bepflanzung in Vorgärten. Für grössere Anlagen empfahl er in kleinen Trupps, vielleicht zu fünf oder sechs Stück, die Verwendung einer Sorte möglichst in Halb stämmen von etwa 1 m Höhe. Für kleine Gärten sei es zweckmässig, Polyantha- und Monatsrosen zu pflanzen, zum Beispiel habe sich Aennchen Müller recht gut bewährt. Als zweites Thema behandelte H. Kiese „Unsere Topfrosen als Fensterschmuck“, Auch hierbei äusserte er sich weniger anerkennend über die Verwendung der vielen für Töpfe gar nicht geeigneten Sorten und empfahl, mög lichst Schlingrosen auszupflanzen und um die Feaster zu ziehen und nicht in Töpfen zu kultivieren. Die Wichuraiana-Sorten könnten in Töpfen gezogen werden, da sie mit ihrem glänzenden Laube stets einen Fensterschmuck bildeten, besonders Dorothy Perkins hätte sich recht gut bewährt. Crimson Rambler dagegen sei weniger für Hauswände zu empfehlen, denn sie litte sehr unter Schimmel, zumal bei Süd lage. Viel Sonne sei für alle Rosen notwendig, denn sonst wäre ein Gedeihen und ein reiches Blühen kaum zu erwarten, dagegen müsse die Widerstandsfähigkeit der Sorten und ein kräftiger Wuchs als Hauptbedingung in Betracht kommen. — Damit schlossen die mit grossem Beifall aufgenommenen Ausführungen, welche in einer der nächsten Nummern der „Rosenzeitung“ veröffentlicht werden sollen. Auf eine Anfrage, ob es ein Mittel gegen die Triebstechmade gebe, antwortete E. Kais er- Bad Sulza, dass das Sicherste sei, die Triebe sorgfältig auszuschneiden und zu verbrennen. Aus der weiteren Aussprache ging hervor, dass besonders die erste Generation sorgsam entfernt werden muss, um einem späteren massenhaften Auftreten vorzubeugen, auch Spritzen mit Bordelaiserbrühe, vermischt mit Schweinfurter Grün, sei als ein gutes Mittel zur Bekämpfung anzusehen. Die nächste Frage, welche zur Diskussion kam, behandelte die Wildlinge wobei hervor gehoben wurde, dass sich die stachellosen Sorten nicht bewährt hätten, denn sie wären meist gegen starke Fröste recht empfindlich. Von Karl Schmid-Köstritz wurde besonders auf Max De egens Kreuzung hingewiesen, da diese bei äusserst starkem Wuchs sich als winterhart gezeigt hätte, aber noch nicht im Handel wäre; doch benutze die obige Firma seit Jahren mit Erfolg diese Stämme als Unter lage. Der Wildling hat sich auf leichtem und schwerem Boden bisher mit Erfolg kultivieren lassen. Von Kaiser-Bad Sulza wurde weiter hin das Veredlungsband „Simplex" empfohlen und die einfache Anwendung desselben hervor gehoben. Von anderer Seite dagegen betrachtet man infolge des bei Massenveredlung immerhin hohen Preises die Verwendung dieses Stoffes als Hemmnis zur allgemeinen Einführung. Die Liste der besten Rosenneuheiten der letzten drei Jahre, soweit diese nach den neuesten Erfahrungen ergänzt ist, wurde von Peter Lambert vorgetragen. Wir kommen darauf zurück, wenn die schnell verlesene Liste demnächst in der „Rosenzeitung" veröffentlicht werden sollte. Von W. Pfitzer-Stuttgart, der infolge eines Augenleidens verhindert war, persönlich nach Sangerhausen zu kommen, wurde brieflich der Antrag gestellt, man möchte Neuzüchtungen, die sich nachträglich als be sonders wertvoll erwiesen hätten, eine ange messene Auszeichnung zusprechen. Dieser An trag wurde von allen Seiten unterstützt und einstimmig angenommen. Ueber das beste Mittel, Rosen recht lange frisch in der Blüte zu erhalten, äusserte sich Peter Lambert da hin, wenn die abgeschnittenen Blumen sofort in kaltes Wasser bis an die Blume gestellt würden, dann hielten sie sich recht gut. Ein ausgezeichnetes Mittel empfiehlt Dr. Müller, indem er die Verwendung einer Mischung von 50 Gramm Kochsalz auf einen Liter Wasser bekannt gibt; er hätte damit stets ausgezeichnete Erfolge erzielt. Zum Schluss sprach noch für „die Förderung der Schrebergärten“ H. Stopje- Wahren bei Leipzig, indem er auf die Ziele, besonders die Jugendpflege dieser Vereine hin wies und die Kaufkraft der Schrebergarten- Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der Württembergische Obstbautag findet am 12. September in Tübingen statt. — Zu dem Kapitel „Hohe Obsterträge" ist zu er wähnen, dass die Kreis-Chausseen zu Ratibor in Schlesien in diesem Jahr für 30788 Mk. verpachtet werden konnten. — Die schlesische Gartenbauausstellung in Breslau hat mit einem Ueberschuss von mehr als 10000 Mk. abge- geschlossen; es ist dies wiederum ein Beweis, dass auf die Veranstaltung von abgegrenzten Lokalausstellungen besonderer Wert gelegt werden soll. — Die Obergärtnerprüfung an der Gärtner- lehranstalt zu Dresden-Laubegast fand am 11. Juni unter Leitung des Königlichen Kom missars statt, als welcher Herr Geheimrat Pro fessor Dr. Drude bestellt war. Von den sieben Kandidaten, die sämtlich das Hauptfach „Garten kunst“ wählten, während sich einer auch der Prüfung in „Botanischer und Versuchs- gärtnerei" unterzog, bestanden drei mit dem Prädikat „Sehr gut", drei mit „Gut" und einer mit „Befriedigend", und wurde allen das Diplom „Geprüfter Obergärtner" zugestanden. Die schriftlichen Arbeiten waren in einer Frist von fünf Monaten angefertigt worden, während die Herrren Direktor Fr. Tamms in den allge meinen Gartenbaufächern, Gartenbau direktor M. Bertram in der Gartenkunst und Professor Dr. A. Naumann in bota nischer Gärtnerei prüften. Die Zeichnungen und Entwürfe, die in ihrer Ausführung nichts zu wünschen übrig liessen und zum Teil mit grossem Verständnis ausgeführt worden waren, landen während der Tage der Ausstellung all- seitige Anerkennung. Die sich der Prüfung unterziehenden ehemaligen Schüler waren J. Hartmann, Obergärtner am Königlich bo tanischen Garten zu Dresden; L. Heerwagen, Charlottenburg, W. Kowalsky, Berlin, H.Laub- mann, Leipzig, W. Mehlhorn, Schweinsburg, W. Oehme, Leipzig und R. Tänzer, Schaken hof, sämtlich Techniker im Dienste grösserer Firmen und städtischer Gartenverwaltungen. — Ein Riesengewächshaus, das in seiner Grösse selbst die Baulichkeiten von dem be kannten Kewgarden in London übertrifft, wird, wie der „Horticultural Advertiser" schreibt, in dem Staate Pennsylvanien in Nordamerika errichtet. Zu dem Gewächshause, welches ca. 210 m lang und 52 m breit sein wird, werden 135 Tonnen Glas verwendet und wird dasselbe fast ausschliesslich der Rosenkultur dienen. Man will auf der Bodenfläche, die über 1 Hektar umfassen dürfte, die in Amerika so beliebten Beauty-Rosen anpflanzen. — Eine Begünstigung des Obstansatzes durch Trockenheit wird häufig vorausgesetzt und doch ist in den seltensten Fällen bei grosser Hitze und trockener Luft eia guter Fruchtansatz zu erwarten. Nach den lang jährigen Erfahrungen der Obstzüchter findet eine Normalbefruchtung viel eher bei einer durchschnittlich kühlen Temperatur statt, da dann die Blütezeit lange andauert. Auch Wind begünstigt den Ansatz, zumal bei solchen Sorten, bei denen eine Befruchtung durch andere sich notwendig macht, wenn ein guter Ertrag ein treten soll. Bei übergrosser Trockenheit und hoher Wärme während der Blütezeit stirbt der reife Blütenstaub vorzeitig ab, die Zellen ver lieren ihre Lebenskraft und der Ansatz wird vielfach grosse Enttäuschungen bringen. Ebenso notwendig ist genügende Feuchtigkeit des Bodens, denn der Baum braucht während der Blattbildung, die ja gewöhnlich mit dem Frucht ansatz eintritt, ausserordentlich viel Feuchtig keit, die ja in unseren Breitenstrichen auch durchschnittlich während der Frühjahrsmonate zu erwarten ist. Dennoch ist eine Bewässerung in trockenen Jahren zu empfehlen und würde z. B. in diesem Frühjahre, wo sie sich durch führen lässt, sicher recht gute Erfolge gezeitigt haben. Ein vorübergehender Regen während der Blütezeit schadet selten, vorausgesetzt, dass n’cht andauernd nasskaltes, unfreundliches Wetter ist. Aus unseren Ausführungen erklärt es sich auch, dass trotz reicher Blüte und schöner Witterung häufig ein recht geringer Fruchtansatz festgestellt werden kann. — Fernsprecher und Gewitter. Mit Rück sicht auf die gewitterreiche Jahreszeit, in der wir uns befinden sei erneut darauf hingewiesen, dass bei nahen und schweren Gewittern Ge sprächsverbindungen nicht ausgeführt werden. Die Entscheidung darüber trifft lediglich die Postbehörde. Die Fernsprechapparate sind zwar mit äusserst empfindlichen Blitzschutzvor richtungenversehen, welche etwaige Entladungen atmosphärischer Elektrizität s cher aufsaugen und ableiten. Indessen sollen trotzdem die Apparate nicht berührt werden. Das vielfach beliebte Aushängen des Hörers ist ganz zwecklos und sollte lieber unterlassen werden. — Ein Besuch französischer Baum schulenbesitzer in Deutschland ist für die Zeit vom 30. bis 31. Juli geplant. Es ist die Besichtigung der Baumschulen von Trier und der Umgebung ins Auge gefasst. Die Gäste werden dann nach Luxemburg zum Besuch der dortigen Rosenschalen Weiterreisen. Das ist wohl der erste derartige Besuch seit 1870, Möge er recht gute geschäftliche Erfolge auch für die deutschen Baumschulenbesitzer mit sich bringen! — Bienen und Obst betreffende Be obachtungen haben ergeben, dass niemals Bienen die Früchte angreifen, sondern eine schädigende Tätigkeit nur den Wespen zuzu schreiben ist, welche selbst unverletzte Früchte in kurzer Zeit ausleeren, indem sie das Fleisch ! verzehren oder ihrer Brut zutragen, während sie nur die an der Luft rasch trocknende Schale und das Gehäuse übrig lassen. In mehreren Fällen sind auch Bienen bei dieser Tätigkeit beobachtet worden, doch liess sich das ausscbliesslch an solchem Obst nach weisen, welches vorher von Vögeln, insbeson dere Hänflingen, stark angefressen worden war. Uebrigens wurden die Kiefer der Bienen als für viel zu weich befunden, um eine ähn liche Zerstörung zu verursachen, während es bei den Wespen allgemein bekannt ist, dass dieselben Holz zum Bau ihrer Nester zu zer kleinern vermögen. Während die Biene haus hälterisch vorgeht und eine einmal beschädigte Fracht auch sauber ausleert und somit Fäulnis verhindert, tritt die Wesp e durchweg räuberisch auf und es gibt wenig Früchte, die nicht von ihr befallen werden. Ein sorgfältig durchge führter Vernichtungskampf m t Eingiessen von Schwefelkohlenstoff, der feuergefährlich ist, in die Zugangsöffnungen der Wespennester ist darum ebenso am Platze, wie Pflege und Schonung der fleissigen Honigsammlerin. Mit Recht wird darum in den „Geisenheimer Mitteilungen“ an geregt, die bis jetzt in vielen Fällen keinem besonderen Zweck dienenden Eisenbahndämme mit allerlei Honigpflanzen, welche sich auch gegen Trockenheit widerstandsfähig erwiesen haben, bepflanzen zu lassen. Nicht allein Sträucher, sondern auch Obstbäume, die sich für trockene Lagen eignen, ferner verschiedene Futterpflanzen, insbesondere die Steinkleearten, Esparsetten etc , liessen sich für diese Zwecke verwenden. Hier findet sich für die Obstbau vereine und Bienenzüchter ein dankbares Feld des Zusammenwirkens, auf dem wohl bereits viel, aber noch nicht genug getan worden ist.
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