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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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Bei der Anspruchslosigkeit, welche die Gruppe der Phyllokakteen auszeichnet, muss es verwundern, dass die Sammlungen dieser herrlichen Pflanzen nur auf einige bedeutendere Geschälte beschränkt und nicht so verbreitet sind, wie sie es eigentlich verdienten. Seit vielen Jahren haben sich auch verschiedene deutsche Firmen um die Kultur und Verbesserung der Arten dieser Gattung verdient gemacht; ich hatte erst kürzlich Gelegenheit, die Sorti mente der Firma G. Bornemann in Blanken burg (Harz) in voller Blüte zu sehen. Ich habe bei dem Anblick der herrlich gefärbten grossen Blüten der Flügelkakteen, wie sie auch genannt werden, besonders bedauert, dass die weiteren Kreise der Fachwelt nicht mehr um die Verbreitung derselben bemüht sind; es wird sich dafür noch mancher Liebhaber finden. Die den Kakteen verwandte Gattung ent hält eine Reihe epiphytischer Sträucher mit unten kantigen, oben breiten, gekerbten und glatten Gliedern. Die prächtigen, in verschie denen Nuancen von rot, rosa, gelb und weiss vorherrschenden Blüten entspringen aus den Kerben, in denen mehr oder weniger filzige oder borstige Warzen sitzen. Die Gattung setzt sich aus etwa 12 Arten zusammen, deren Heimat Mittelamerika ist. Sie kommen dort von Mexiko bis zu einem grossen Teile von 'Brasilien vor. Die Kultur der Flügelkakteen ist sehr ein fach, da dieselben infolge ihres aufrechten Wuchses, wie die meisten Kakteen, wenig Raum beanspruchen und auch sonst keine be sondere Pflege benötigen. Ein Hauptgrund ihrer geringen Verbreitung mag sein, dass sie häufig in minderwertigen und billigen Sammlungen angeboten werden, die in den meisten Fällen ausserdem viel zu jung sind, um bei Zimmer kultur zu gedeihen. Vielfach bringen solche Pflanzen nie Blumen und enttäuschen dann den Blumenliebhaber, dem solche vorher auf farben prächtigen Tafeln gezeigt wurden, um seine Kauflust zu reizen. Derartige Manipulationen kommen zum Schaden der heimischen Gärtnerei oft vor. Viele Gärtner geben Kulturanweisungen und wissen selbst nicht die Pflanze zu be handeln, zumal wird ein grosser Fehler da gemacht, wo eine übermässige Trockenperiode während des Winters empfohlen wird. Auf diese Weise kommen die Phyllokakteen erst im 6.—8. Jahre zur Blüte und birngen nur kleine und unscheinbare Blumen hervor. Jede Kaktee benötigt geringe Wassergaben ! in gewissen Zeiträumen, besonders in der trockenen Zimmerluft. Das Giessen muss im I Winter nur vermindert, darf aber nie gänzlich eingestellt werden. Vertrocknete Wurzeln dürefn sich ebensowenig vorfinden, wie bei anderen Pflanzen, denn von einem guten Wurzel vermögen hängt die Gesundheit und Lebenskraft der Kakteen ab. Im Frühjahr muss die Wasgen zufuhr allmählich gesteigert werden und bei eintretendem Knospenansatz sogar reichlich ge gossen werden, damit die Knospen nicht ab fallen. Je fachmännischer die Pflanzen behandelt werden, um so bessere Pflanzen erzielt man bereits nach dreijähriger Kultur. Die Vermehrung geschieht am vorteilhaftesten durch Stecklinge, da man dadurch viel buschigere und stärkere Pflanzen bekommt. Man schneidet sie zu diesem Zwecke etwa 7 cm lang und lässt sie an der Luft liegen, bis die Schnitt flächen eingetrocknet sind. Dann steckt man sie in Stecklingstöpfe mit einer Mischung aus Kompost- und Heideerde, der man reichlich Sand zugesetzt hat und bringt sie in ein Haus von 15—18 ° R. Temperatur. Bei dem leichten Ueberspritzen, welches öfters zu wiederholen ist, muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Erde nicht zu feucht wird, damit sie nicht versauert, bevor die Stecklinge Wurzeln ge macht haben, was nach ungefähr 6—7 Wochen eingetreten sein dürfte. Darauf kommen die jungen Pflanzen in ein kühles Haus, wo sie sich weiter entwickeln. Ende Januar macht sich ein Umpflanzen in kräftigere Erde und grössere Töpfe notwendig. Zur Ueberwinterung eignen sich ein kalter Kasten oder eine niedrige Stellage im Haus mit etwa 7 0 R. Temperatur am besten; aller dings ist hier besondere Vorsicht beim Giessen anzuraten, da die Phyllokakteen, ebensowenig wie sie zu trocken behandelt werden dürfen, auch keine überreiche Feuchtigkeit vertragen. Zur Anzucht besonders kräftiger Pflanzen mit reichem Knospenansatz wird von Zeit zu Zeit ein schwacher Dungguss empfohlen, man erzielt dann riesige Blumen von einem Durchmesser bis zu 25 cm, bei denen die lebhaften Farben töne wirkungsvoll mit einander kontrastieren. Als die besten Arten gelten Ph. phyllan- thoides, Ph. Ackermanni und Ph. crenatus, von denen die ersten beiden, aus Mexiko stammenden, rosarot bezw. scharlachrot, die letztere, aus Honduras, etwas früher blühende, gelblich weiss gefärbt sind. Beide vorgenannte eignen sich ausserdem zur Zimmerkultur am besten. Ph. Phyllanthus, mit grossen, ausserordentlich schönen Blüten, welche leider nur eine Nacht im Juli geöffnet sind, kommt in Brasilien und auf einigen westindischen Inseln vor. Weniger bekannt sind Ph. Hookeri, Ph. grandis, Ph. Gaertneri, Ph. latifrons und der sehr gross blumige, reinweiss blühende Ph. strictus. Durch Kreuzung verschiedener Arten unter sich, als auch mit Cereus speciosissimus sind eine Reihe schöner Hybriden gewonnen worden, die zum Teil die Schönheit der Stammeltern noch über treffen, Von diesen verdienen unter den neuesten Sorten der letzten Jahrgänge die folgenden besonders erwähnt zu werden: Helena (Züchtung 1909), leuchtendes, ganz reines Rosa, Magnolia (1908) und Rosetta (1907), kräftiges Rosa, Stella (1908) und Antigone (1907), rein weiss, Victoria regia (1908), weiss, Nixe (1907), rahmweiss, Pfau (1907), chamois, innen bläulich magenta u. a., die sämtfich durch besonders grosse Blumen auffallen. Im Anschluss daran kann ich auch noch Ph. Vogelii, splendens, Franzii und albus speciosissimus heivorheben. Die Gattung Cimicifuga. Die Familie der Ranunculaceae, der Hahnen fussgewächse, die für den Gärtner so zahlreiche wertvolle Gattungen enthält, deren Kultur noch jahraus, jahrein zu den einträglichsten gehört, umfasst eine Reihe sehr bekannter und be liebter Handelspflanzen, die nicht nur als Stauden in den Parks die landschaftlichen Reize durch ihren mannigfachen Farbenwechsel er höhen, sondern auch in der Treiberei zum Teil Verwendung gefunden haben, dass sie die Blumen liebhaber zu keiner Zeit missen möchten. Aus der Reihe der bekannteren Stauden sei hier nur der Anemone, vom bescheidenen Busch windröschen an bis zu den farbenprächtigen grossen Blüten der Kronen-Anemone gedacht, die alljährlich in grossen Mengen aus der Riviera zu uns kommen und in allen Farben tönen vom dunklen Violett oder Karmin bis zum Rosa oder Weiss auf dem heimischen Markt gern verarbeitet werden. Unter den Freilandarten zeichnen sich ver schiedene durch frühe Blütezeit aus und haben in erster Linie aus diesem Grunde, ferner aber auch wegen des Formenreichtums ihrer Blüten, den ersten Platz im Staudengarten behauptet. Wir finden dort Helleborus, Aquilegia, Trollius, Ranunculus und Delphinium und viele andere herrliche, auch in Deutschland einheimische Pflanzen, die im Volksmunde durch schöne deutsche Namen wie Christblume und Frühlings akelei, die zum Teil die Blütezeit andeuten, fortleben. Weniger bekannt ist die der Helle borus und Trollius nahe verwandte, aber im Habitus gänzlich von ihnen abweichende Gattung Cimicifuga, es sei darum auf diese schöne Staude, die man auch in den reichen Stauden rabatten englischer Herrschaftssitze und Parks findet und die durch ihren schönen Bau, andrer seits aber durch ihre reichbesetzten Blütenkolben auffällt, hingewiesen. Die Cimicifugen bilden eine der Actaea nahe verwandte Gattung, von der sie sich, wie übrigens fast alle Helleborus-Arten, durch ihre trockenen Balgfrüchte unterscheiden. Die zehn bekannten Arten, von denen sich etwa die Hälfte zur Verwendung in Gärten eignet und von denen C. cordifolia und C. racemosa die verbreitetsten sind, kommen in Europa, Japan und Nordamerika vor. Alle nachstehend aufgeführten Arten sind starke, dichtbeblätterte Pflanzen mit kräftigen, meist über 1 m hohen Blütenstielen. Vor dem Del phinium hat die Cimicifuga den Vorzug, dass ihre Blätter selbst nach beendeter Blütezeit völlig grün bleiben, während jene zum grössten Teil sich bald verfärben und absterben. Die Blätter sind wechselständig zumeist am Grunde der Blütenstengel angeordnet, steigen aber zum Teil auch bis zu den Verzweigungen der einzelnen Blütenähren hinauf. Die Blüten, die sich zu Beginn des Sommers gegen Anfang Juli er schliessen, bilden sehr lange und dünne Ruten, oft zu 2—4 an einem Stengel. Sie haben eine schmutzig weisse Farbe, mit einem Stich ins rötliche oder creme. Die Staubblätter sind unfruchtbar, zu kronblattartigen Gebilden um geschaffen, ferner sind zahlreiche weisse Staub fäden vorhanden, die der Pflanze ihr eigenes dekoratives Gepräge geben. Die dekorativste Art der Gattung, welche mit seltenen Ausnahmen in allen grösseren Staudensammlungen vertreten ist, Cimicifuga cordifolia Pursh, stammt aus Nordamerika, von wo sie 1812 nach Europa gebracht wurde. Sie unterscheidet sich von den anderen Arten durch ihre doppelt dreizähligen Blätter und die umfassenden grossen Hüllblätter. Die letzteren sind gestielt und im Grunde herzförmig mit drei unregelmässigen, tief gezähnten Lappen. Sie ist die grösste Art, da ihre Blütenstiele oft eine Höhe von 1,70 m erreichen, wobei auf einem Stengel häufig 3—5 Blütenruten stehen. Die Blütezeit dauert von Mitte Juli den ganzen Sommer hindurch bis in den September. Die Knospen sind vor ihrem Er schliessen leicht rosa angehaucht, was zu dem Weiss der geöffneten Blüten wirkungsvoll kon trastiert, bis sie gegen Ende der Blütezeit eine ins Gelbliche übergehende Färbung annehmen. C. cordifolia wächst in ihrer Heimat in lichten und schattigen Laubwäldern, sie gedeiht darum an schattigen Stellen in frischem humosen, an Nährstoffen reichem Boden am besten und stellt keine weiteren grossen Ansprüche an besondere Pflege, wenn nur eine mässige Feuchtigkeit am Standorte vorherrscht. Infolgedessen ist die Kultur und Vermehrung dieser Staude ausser ordentlich leicht. Die Vermehrung geschieht durch Teilung starker Pflanzen im Frühling, ausserdem durch Aussaat. Bei der letzteren ist es erforderlich, bald nach der Ernte zu be ginnen, da der Same sonst ungleichmässig und mit grossem Ausfall keimt. Am besten erfolgt die Aussaat in kalte Kästen, von wo man die Pflanzen, wenn sie kräftig genug sind, pikiert und später auf 80 cm Entfernung auspflanzt. Die so erhaltenen Sämlinge blühen bereits im folgenden Jahre und die Blüten erscheinen um so reichlicher, als die Pflanzen älter werden. C. racemosa L, hat ihre Heimat ebenfalls in Nordamerika und wurde um das Jahr 1732 bei uns eingeführt. Ihr äusserer Habitus gleicht dem der vorigen Art, indessen erreicht diese nicht ganz dieselbe Höhe und unterscheidet sie sich von jener durch das bei weitem kleinere und tiefer zerschlitzte Blattwerk. Die langen Blütenruten sind noch schmäler und länger als bei der vorhergehenden, unterscheiden sich aber im übrigen durch keinerlei andere Merkmale. Die ganze Haltung der Pflanze ist bei weitem leichter und stattlicher als bei C. cordifolia, was insbesondere durch die an längeren Blatt stielen sitzenden feineren Blätter bewirkt wird. Verschiedene Stämme 'der Eingeborenen Nord amerikas verwenden die Wurzel dieser Art, um den Biss der giftigen Schlangen zu heilen. So gut wie nicht von C. cordifolia unter schieden ist C. japonica Spreng., die sich durch ausserordentlich lange Blütenstände auszeichnet und ebenso wie C. simplex Wormsk, japanischen Ursprungs ist. Die letztere, ebenso wie die C. foetida, die aus Sibirien stammt, unter scheiden sich von allen vorgenannten durch ihren niedrigen Wuchs. C. foetida erreicht höchstens 60 cm und ist in allen Teilen, namentlich an den Stengeln und Verzweigungen des Blütenstandes dicht flaumartig behaart. Die Blätter gleichen dem Laub von C. racemosa, sind ebenso klein, tief gelappt und gezähnt und breit herzförmig. Die Blumen sind weiss und zu kurzen Trauben vereinigt, ihre Blütezeit dauert bis Mitte August. Infolge des niedrigen Wuchses ist C. foetida nicht im geringsten dekorativ zu verwenden, ihre krautigen Teile haben einen ausserordentlich starken Geruch, weshalb man sie in Sibirien, von wo man sie im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts ein* führte, als Insekten-Vertilgungsmittel anwandte. Dem starken Geruch verdankt diese Pflanze auch den Namen Wanzenkraut (cimex = Wanze; fuga = Flucht). Noch weniger wirkungsvoll sind die Blüten von C. simplex, die in kurzen Blüten ständen einzeln an den Enden der Blütenstiele sitzen; sie halten bis Mitte September im Flor an. Die letzterwähnten Arten sind bei uns wenig verbreitet und kaum bekannt. Dasselbe betrifft die Arten C. Macrotis Raf. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In der Pfalz ist in der Umgebung von Weisenheim am Sand der gefürchtete Stachelbeermehltau umfangreich aufgetreten. — In Göttingen verschied am 24. Mai der Han delsgärtner Hermann Starke, ein bekannter hochgeachteter Fachmann, • der sich um die Förderung der Berufsinteressen grosse Ver dienste erworben hat. — In der Westhalle des Landesausstellungsparkes zu Berlin veranstaltet die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg in diesem Jahre drei Obstmärkte, welche in die Monate Oktober, November und Dezember fallen. — In Magdeburg finden Obstmärkte am 16.—17. September, 21.—22. Oktober und am 16.— 17. Dezember, unter stützt durch die Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen, statt. — In Steele, Rhein provinz , bewilligten die Stadtverordneten 10 000 Mk. für die Anlage eines Volksparkes. — Von der Stadtverwaltung zu Briesen, Westpreussen, ist die Anlage eines Stadtparkes sowie einer Promenade nach dem Hauptbahnhof geplant. — Für das öffentliche Preisausschreiben, welches der Verein zur Beförderung des Garten baues im Hinblick auf die Grosse internationale Gartenbau - Ausstellung erlassen hatte und in dem man eine kurzgefasste, praktischen Bedürf nissen angepasste Schrift über gärtnerische Pflanzenzüchtung verlangte, wurde Max Löbner, königl. Garteninspektor am Botanischen Garten zu Dresden, der erste Preis von 750 Mark zuerkanrt. — Ueber die Entstehung von Moor und Torf wird im „Stein der Weisen" geschrieben, dass es unwiderleglich nachgewiesen ist, Moor und Torf entstehen unter der Mitwirkung atmosphärischer Einflüsse unter Voraussetzung von Wasser. Hat nur Luft Zutritt, so kann nirgends eine Vertorfung eintreten, da die organische Substanz verändert wird und in einer ganz anderen Weise verrottet und ver fault. Es müssen weiterhin eine Massen vegetation sowie stagnierendes Wasser voraus gesetzt werden. Zur ersteren gehören haupt sächlich Carex-Arten, ferner Schilf, Binsen und andere Pflanzen. Vielfach wachsen die Torf- schichten über das Untergrundwasser hinaus, es bildet sich dann Wiesen- oder Flachmoor. Dann ist aber die Beendigung der Torfbildung noch nicht erreicht, sondern es heben sich auch häufig Hügel hervor, welche die Bezeichnung Hochmoor erhalten. Es wird noch zum Schluss darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung von Hochmoor und Flach- oder Niederungsmoor nichts mit der Seehöhe gemein hat, sondern nur auf die äussere Bildung des Moores zurück zuführen ist. — Bäume für enge Strassen empfiehlt die amerikanische Zeitschrift „The Florists Ex change“ in der rechten Erkenntnis, dass auch da das frische Grün der Bäume belebend wirke. Allerdings sind wegen des mehr oder minder starken Wachstums nicht alle Bäume zur Be pflanzung geeignet. Von allen Bäumen hat sich die Tilia europaea weitaus am besten bewährt; ebenso hielt der Acer saccharinum sein Laub bis zum Fall grün, während sich das Laub aller anderen Bäume frühzeitig verfärbte und abfiel. Insbesondere Fraxinus viridis, welche sich von den übrigen noch am besten bewährte, verlor ihr Laub sehr bald, wenn ihr Standort zu trocken war. Von Morus tatarica hat sich ausschliesslich die steril blühende Art bewährt, die indessen auch nicht für alle Lagen geeignet ist und zur Erhaltung ihrer Eigenschaften nur durch Stecklinge vermehrt werden kann. Mit Betula papyracea sind die Versuche noch nicht abgeschlossen. — Ein australisches Verfahren zur Kon servierung von Holz gibt der „Deutsche Reichsanzeiger“ und schreibt, dass dieses neue Verfahren bezweckt, die Lebensdauer des Holzes zu verlängern und es vor allem wider standsfähiger gegen Land- und Wasserinsekten zu machen. Nach den von der Regierung in West-Australien angestellten Versuchen hat sich dieses Verfahren, welches nach dem Erfinder Powell „Powellizing Process“ bezeichnet wird, besonders bei der Staatseisenbahn recht gut bewährt. Das Holz wird in einer Saccharin lösung , der weitere Stoffe noch zugegeben werden, gekocht. Dadurch wird Saft und Luft, sowie ein Teil der organischen Materie ent fernt und die entleerten Zellen mit der Saccharin lösung ausgefüllt. Später wird das Holz in besonderen Räumen künstlich getrocknet und abgelagert in einen äusserst widerstandsfähigen Zustand versetzt. Dieses Verfahren soll es er möglichen, grünes Holz in kürzester Zeit völlig zu trocknen, so dass es weder rissig noch splittrig wird, sich auch nicht zieht und wirft. Von Wichtigkeit ist noch ferner, dass das Holz 25% seines ursprünglichen Gewichtes verliert und an Härte noch bedeutend zunimmt, Das ganze Gefüge des Holzes wird dichter, und die Aufnahme der Feuchtigkeit daher erschwert; auch die Elastizität soll eine grössere werden und weniger Farbe beim Anstrich (nötig sein. Der grösste Vorteil dieses Verfahrens soll aber darin bestehen, dass das so behandelte Holz gegen weisse Ameisen, Bohrwürmer usw. un empfindlich und ebenso der Trockenfäule nicht ausgesetzt ist. Die Erfindung wird deshalb für tropische und subtropische Länder von gtösster Bedeutung sein. Dieses Verfahren soll auch in anderen Ländern patentiert werden, — Zur 200jährigen Einführung der Kar toffel. In der Tagespresse wurde kürzlich darauf hingewiesen, dass vor zweihundert Jahren die ersten Kartoffeln von einem Zimmer gesellen Kummer nach dem Vogtland gebracht worden sind und damit in Mitteldeutschland der erste Anfang zum Anbau im grossen ge macht wurde. Diese Angaben sind, wie die „Frankf. Zeit.“ schreibt, nicht richtig, sondern schon wenigstens 20 Jahre früher kannte man die Kartoffeln unter dem Namen „Vogtländische Knollen“. Zuerst wurden diese aus ihrer Heimat in Peru als seltene Gartenpflanzen 1533 nach Sevilla in Spanien gebracht, wo man sie anfänglich Patata, später Tartufoli nannte, 1584 erst wurde die Kartoffel nach Irland und 1591 nach Deutschland in Dresden eingeführt, von wo man sie erst viel später, wie ange geben ist, 1675 in den Gärten des Grossen Kurfürsten als sogenannte Tartüffeln kultivierte. 1616 trug man in Paris die blauen und lila Blüten im Knopfloch und die Früchte erschienen auf der königlichen Tafel. In Sachsen aber sollen die ersten Kartoffeln im südöstlichen Zipfel des Vogtlandes am Kapellenberge 1680 — von Bayern eingeführt — angebaut worden sein. Dort fanden, um die neue Frucht schnell einzuführen, die sogenannten Knollenpredigten statt. Bekanntlich war es Franz Drake aus Offenburg in Baden, der 1553 die ersten Kartoffeln in Sevilla einführte und dem man in seiner Heimatstadt 1853 ein Denkmal dafür errichtete. — Gegen die gelbe Wucherblume, auch Frühlingskreuzkraut genannt (Senecio vernalis), ist nach einer preussischen Polizeiverordnung von den Grundstücksbesitzern durch Verbrennen vorzugehen. Das Kraut ist im Mai und Juni vor dem Abblühen herauszunehmen und zu vernichten. Bei Nichtbefolgung dieser Anord- ordnung kann Geldstrafe bis 150 Mk. verhängt werden.
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